Folge 4 - FairPay für die kulturelle Bildung
Sind Sie in der kulturellen Bildung tätig und wissen es nicht? Das könnte durchaus passieren, denn das Berufsfeld ist vielfältig und uneinheitlich definiert. Zwar stellen kulturelle Bildnerinnen mit 17% die größte Gruppe unter den Kulturarbeiterinnen dar, aber sie sind in den unterschiedlichsten Ressorts unterwegs, oft in zweiter akademischer Qualifikation und mit kleinem kollegialem Netzwerk. Gemeinsam sind ihnen die extrem prekäre Bezahlung. Birgit Reich, aktiv im Bündnis für gerechte Kunst- und Kulturarbeit BW, stellt die ersten Ergebnisse der Umfrage »FairPay für (freie) Akteurinnen der kulturellen Bildung« vor, die die AG Gerechte Bezahlung 2023 erstellt hat.
Je nach Sparte sind freiberufliche kulturelle Bildnerinnen als Solo-Selbstständige nicht ausreichend durch ihre Verbände vertreten. Theaterverbände wie der Bundesverband Darstellender Künste machen vor, was der Deutsche Museumsbund, Bundesverband BBK, Verband Museumspädagogik für den Bereich der Bildenden Kunst dringend übernehmen müssen: solidarische Lobbyarbeit für hochmotivierte Kulturvermittler*innen übernehmen. So werden die Betriebskosten Solo-Selbstständiger von kommunalen Trägern wie Behörden und Institutionen, aber auch von den Berufstätigen selbst nach wie vor falsch eingeschätzt. Neben dem Verdienst müssen Umsatz-, Einkommens- und Gewerbesteuer, Kranken- und Rentenversicherung, Vorbereitungszeit, Zeit für Kundenakquise und -betreuung, sowie Rücklagenbildung abgedeckt werden. Unser Gespräch bietet Informationen über die aktuelle Situation in der kulturellen Bildung und wirft ein Schlaglicht auf die wertvolle Arbeit, die die dort Tätigen für kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe leisten.
Vorgestellter Projektraum: Kunstverein Wagenhalle e.V.
Song: Numb von Levin Goes Lightly