Musiksendung

Metal-Eck

In Erinnerung an Jürgen: 60 Minuten Metal nonstop! Ohne Genre-Scheuklappen spielen wir für Euch einen pechschwarzen Mix aus Heavy, Speed, Thrash, Death, Black und Doom Metal mit den besten Bands aus fünf Jahrzehnten Schwermetall. Schwingt Euch in die Lederbuxe, zieht Eure Kutte über und lasst kräftig die Matte kreisen!

Jeweils neue Sendungen 2014 am Dienstag, den 6. Mai, 3. Juni, 1. Juli, 5. August, 2. September, 7. Oktober, 4. November und 2. Dezember.

Redakteur(e): 

Hip to be Square

Matt Bianco und Paul Young,

Flash & the Pan und die Video Kids,

O.M.D. und E.L.O. ...

Die Musik deiner Jugend war nicht peinlich!

 

 

Warum man sich 25 Jahre später an einer Aufarbeitung der Vergangenheit abarbeitet:

 

Vom Allgemeinen

"Um einstehen zu können für das, was die Erwachsenen sich versagen, dürfen die Kinder nicht selbst schon erwachsen sein. [...] Auch die Erwachsenen dürfen im Namen ihres Selbsterhalts nicht wie Kinder sein. Ihr Verhältnis zur Kindheit ist sentimental, sie betrauern in deren Vergänglichkeit etwas, das sie [...] nie erfahren haben. Glückliche Kindheiten gibt es nur in der Erinnerung, glückliches Erwachsensein nur als kindliche Sehnsucht. Wer noch Kind ist und sich als Kind zu reflektieren beginnt, will so schnell wie möglich raus aus diesem Gefängnis. Wer sich keine Illusionen mehr darüber macht, dass er erwachsen ist, wünscht sich panisch zurück in eine Kindheit, die es nie gegeben hat." (Magnus Klaue)
Michael Koltan, Musiktheoretiker, spricht vom "identitätsstiftenden Gehalt [...], den die Musik seit den fünfziger Jahren vor allem für Jugendliche hat. Die Identifikation mit einem bestimmten Musikstil, insbesondere in der Pubertät, ist ganz wesentlich narzißtisch. Gemeint ist damit, daß die Musik -- [...] das gesamte Ensemble der Klanginszenierung -- nicht als eigenständiges Objekt wahrgenommen wird, dem ein musikhörendes Subjekt gegenübersteht. Vielmehr zieht sich das pubertierende Individuum, unter anderem mit Hilfe der Musik, aus einer als feindlich empfundenen Objektwelt zurück und flüchtet sich in eine eigene Welt, in der keine Brüche zwischen Subjekt und Objekt existieren, sondern unscharfe, symbiotische Verhältnisse vorherrschen.
Derartig pubertärer Narzißmus ist völlig angemessen, schließlich macht das pubertierende Individuum den schmerzlichen Prozeß der Loslösung vom Elternhaus durch. Zwischen die aufzulösenden alten Verhältnisse und den Aufbau neuer, stabiler Objektbeziehungen tritt im Normalfall ein objektloses, narzißtisches Stadium, und genau in diesem narzißtischen Zwischenstadium spielt die Musik eine ganz gewaltige Rolle. Eine analytische Zergliederung der Musik, die diese als eigenständiges Objekt wahrnimmt, würde natürlich die narzißtische Symbiose, die zwischen dem jugendlichen Fan und seiner Musik besteht, in Frage stellen. Und deshalb ist es [...] kein Zufall, daß eine intellektuelle, kritische Distanz, die das musikalische Objekt vergegenständlicht, vom wahren Fan nicht nur nicht betrieben, sondern verachtet bis verabscheut wird."
Später erst "stellt sich jenes Gefühl der Peinlichkeit ein, das [...] mit dem, was man in der Pubertät einmal bedeutsam fand, gerne verknüpft ist". (Lars Quadfasel) "Es ist gerade die zwischen dem Zeitpunkt des Erlebten und dem des Erinnerns gemachte Erfahrung, die überhaupt erst das Erfahrene als Vergangenes habhaft und interpretierbar macht. Das Erinnerte ist niemals das, was es gewesen ist". (Sonja Witte)

 

Vom Speziellen

Jürgen Kiontke schreibt im Rahmen einer Filmrezension von jener "Grunderfahrung eines jeden [...], die der Selbstbewußtwerdung. Und dieser Erkenntnisfortschritt fällt gern in die Zeit der Pubertät, jene Lebensphase, in der nichts mehr stimmt und die mit ihrer charakteristischen Ungewißheit und dem Unwohlsein nicht selten bis ans Lebensende anhält."
Nicht nur zufällig -- biografisch -- paßt die Musik der frühen 80er Jahre unheimlich (und) genau zu einer Tonspur des Erwachsenwerdens: Die Zeit der linksliberalen, vermeintlich unbeschwerten, quietschbunten 70er Jahre und einer Kindheit in ihr war irreversibel vorbei, nicht nur Hippietum war längst tot, sondern auch Punk mittlerweile implodiert. Dessen reifere Folgevariante New Wave weste in den frühen 80er Jahren zusehends, wenn auch arg sublimiert im zeitgenössischen Pop fort und ward darin spätestens 1984 komplett aufgehoben. Aufgehoben, denn die Subkultur kehrte ja derart untot rumorend im Mainstream wieder; Wiederkehr des in der Reagan/Thatcher/Kohl-Ära Verdrängten. Eine Entwicklung, eine Stimmung, die Simon Reynolds ("Rip it up and start again") wesentlich elaborierter beschrieben hat. Postpunk-Katerstimmung in der Hitparade -- ein klasse Soundtrack zum Älterwerden. "Mit der Pubertät fing es an, in mir zu regnen", dichtet King Rocko Schamoni, Jahrgang 1966. Das berüchtigte sogenannte Realitätsprinzip begann sich in Form eines universellen Liebeskummers Bahn zu brechen, eine neue Qualität zu gewinnen.
Umso mehr ist diese Musik ein Faszinosum, als man mit 12 oder 13 freilich noch gar nicht genau wußte, warum sie so gut zutrifft. Und daß es solche Musik nicht schon immer gab -- geschweige denn immer geben würde. Traurige Superhits wie "Fade to grey" (Visage), "Sweet dreams" (Eurythmics), "Anna" (Trio), "Blue monday" (New Order), "25 years" (the Catch) oder "Pale shelter" (Tears For Fears) und unzählige andere, die nichts mit traditionellen Schnulzen gemein haben, passen so recht in keine andere Zeit. Und so sollte man vergleichbare Melancholiekeulen schon in den Mitt- und Spät-80ern vergeblich in den Hitparaden suchen.


Oder, für die aktuelleren Generationen:
"Eine aufgeladene Prepaid-Karte macht noch keinen eingeladenen Freundeskreis." (Die Goldenen Zitronen)

 

Sämtliche Playlists und weiteres unter http://hip-2b-square.de/

 

Hörsturz

 

Hier kommt das Unbehagen zu sich und kloppt sich mit seiner eigenen Existenzgrundlage. (Um die Revolution natürlich)

Seit 1995.

 

Um einen bescheidenen Eindruck davon zu bekommen, in welchem musikalischen Koordinatensystem, in welchem stilistischen Spektrum sich die Sendung ohne Gebrauchsmusik seit jeher bewegt, beschaue man die Platten des Jahres, die (in der Sendung ohne Aktualitätsdiktat) kaum je aktuelle gewesen sind. Immer zur letzten Woche eines jeden Monats gab es hier ein Stück dieser auserwählten Platte des Jahres zu hören.

Kriterien:

  • Die Platte muß ausnehmend gut, ja erlesen sein
  • Die Platte muß durchgängig gut sein
  • Die Platte darf, muß aber nicht aktuell sein
  • Die Platte verdient es ausnahmsweise, ein Album genannt zu werden

 

1997:

Bohren & der Club Of Gore "Midnight Radio" (1996)

 

1998:

Guillotine "Under The Guillotine" (1997)

 

1999:

Swamp Zombies "Spunk" (1993)

 

2000:

Coctails "The Coctails" (1996)

 

2001:

Contriva "Tell Me When" (1999)

 

2002:

Kingsbury Manx "The Kingsbury Manx" (2000)

 

2003:

Napalm Death "Harmony Corruption" (1990)

 

2004:

Broadcast "The Noise Made By People" (2000)

 

Zum 10. Geburtstag der Sendung Hörsturz gab es dann aus gegebenem Anlaß eine Geburtstagstorte, d.h. statt nur einer Platte des Jahres derer gleich fünf, eine fünfstöckige musikalische Torte. Und wie gehabt, jeden Monat je ein Stück – von jeder Tortenschicht ...

 

2005:

  1. Boo Radleys "Learning To Walk" (1991)
  2. Air "Talkie Walkie" (2004)
  3. Terrorizer "World Downfall" (1989)
  4. Pale Saints "In Ribbons" (1992)
  5. Yo La Tengo "Summer Sun" (2003)

 

Die Idee mit der Torte hat sich so schön etabliert, daß – v.a. auch in Anbetracht der schieren Unzahl überragender Langspielplatten – nun jedes Jahr eine solche präsentiert wird. Vier- oder fünfstöckig? Egal ... Man beachte jeweils die Dramaturgie: "Von süß über kernig bis zartbitter – alles dabei!"

 

2006:

  1. Combustible Edison "I, Swinger" (1994)
  2. Bohren & der Club Of Gore "Gore Motel" (1995)
  3. Extreme Noise Terror "Retro-bution" (1995)
  4. Workshop "Talent" (1995)
  5. Pulser SG "Primus Inter Pares" (1998)

 

2007:

  1. Combustible Edison "Schizophonic!" (1996)
  2. Lush "Spooky" (1991)
  3. Apemen "Surfvival Of De Onbeschoftste" (1995)
  4. Terrorizer "Darker Days Ahead" (2006)
  5. House Of Love "The House Of Love" (1988)

 

2008:

My Bloody Valentine "Isn't Anything" + "You Made Me Realize" EP + "Feed Me With Your Kiss" EP (1988)

 

2009:

  1. Entombed "Left Hand Path" (1990)
  2. Les Baxter "La Femme" (1956)
  3. Cul De Sac "Ecim" (1992)
  4. Comecon "Megatrends In Brutality" (1992)

 

2010, fünfzehn Jahre Hörsturz:

[ keine Jahrestorte, Fastenkur ]

 

2011:

  1. Broadcast "Work And Non-Work" (1997)
  2. Crimson Relic "Purgatory's Reign" (1996)
  3. Ultra Vivid Scene "Joy 1967--1990" (1990)
  4. Sepultura "Beneath The Remains" (1989)

 

2012:

  1. Serena Maneesh "No.2: Abyss In B Minor" (2010)
  2. John Fahey "The Essential" (1974)
  3. English Dogs "Where Legend Began" (1986)
  4. Tschilp "Whole Days In The Trees" (2009)
  5. My Bloody Valentine "Ecstasy And Wine" (1987)

 

2013:

  1. Pale Saints "The Comforts Of Madness" (1990)
  2. Thinking Fellers Union Local 282 "Strangers From The Universe" (1994)
  3. Sodom "Persecution Mania" (1987)
  4. Film School "Hideout" (2007)

 

2014:

  1. Prodigy "The Prodigy Experience" (1992)
  2. D.V.C. "Descendant Upheaval" (1989)
  3. Locust "Truth Is Born Of Arguments" (1995)
  4. Benediction "Subconscious Terror" (1990)
  5. My Bloody Valentine "mbv" (2013)

 

2015, das dialektische Musikmagazin wird 20 Jahre alt:

  1. My Bloody Valentine "Loveless" (1991)
  2. Disharmonic Orchestra "Expositionsprophylaxe" (1990)
  3. Mutter "Hauptsache Musik" (1994)
  4. Slayer "Hell Awaits" (1985)
  5. Dogbowl "Cyclops Nuclear Submarine Captain" (1991)

 

2016:

  1. Chapterhouse "Whirlpool" (1991)
  2. Whiplash "Power And Pain" (1985)
  3. Broken Dog "Broken Dog" (1996)
  4. Dead Kennedys "Fresh Fruit For Rotten Vegetables" (1980)
  5. Smiths "Hatful Of Hollow" (1984)

 

2017:

  1. Future Primitives "Into The Primitive" (2013)
  2. Pale Saints "Mrs. Dolphin" (1991)
  3. Celtic Frost "Into The Pandemonium" (1987)
  4. Eric's Trip "Purple Blue" (1995)
  5. Telescopes "The Telescopes" (1992)

 

2018:

  1. Keatons "The Beige Album" (1994)
  2. Film School "Film School" (2006)
  3. Gregory Isaacs "Slum In Dub" (1978)
  4. Destruction "Infernal Overkill" (1985)
  5. Kristof Schreuf "Bourgeois With Guitar" (2010)

 

2019:

  1. Blumfeld "Ich-Maschine" (1992)
  2. Source Direct "Exorcise The Demons" (1999)
  3. Crumbsuckers "Life Of Dreams" (1986)
  4. The Fall "Shift-Work" (1991)
  5. Alex North "2001 - original soundtrack" (1967)

 

2020, fünfundzwanzig Jahre Hörsturz:

[ keine Jahrestorte, Fastenkur ]

 

2021:

  1. Dick Dale & his Del-tones "The Best Of"
  2. Cheatahs "The Cheatahs" (2014)
  3. Les Baxter "Ritual Of The Savage" (1951)

 

2022:

  1. Mudhoney "Every Good Boy Deserves Fudge" (1991)
  2. Lush "Gala" (1990)
  3. Soft Pack "Strapped" (2012)

 

2023:

  1. Celtic Frost "Morbid Tales" (1984) + "Emperor's Return" (1985) 
  2. Matt Burt "Grumpy Groovy" (1997)
  3. Matt Bianco "Whose Side Are You On" (1984)

 

2024:

  1. Sonic Youth "Goo" (1990) 
  2. Suicidal Tendencies "Join The Army" (1987)
  3. Thinking Fellers Union Local 282 "Wormed By Leonard" (1988)

 

... to be continued.

 

Redakteur(e): 

Das musikalische Quartett

Wir werden über Musik sprechen, und zwar, wie wir immer sprechen: Liebevoll und etwas gemein, gütig und vielleicht ein bisschen bösartig, aber auf jeden Fall sehr klar und deutlich. Denn die Deutlichkeit ist die Höflichkeit der Kritik der Kritiker.

Das musikalische Quartett besteht aus dem Glöckner, Falco und dem Mann-ohne-Hose-Mann. Um das Quartett zu vervollständigen, laden sich die drei Conférenciers jeweils einen kompetenten Gast, entweder einen Musikfreund oder einen Musiker, ein (meistens Herr Anders). Das musikalische Spektrum der Sendung umfasst alle Spielarten von Musik: von Volksmusik über Klassik bis zum Death Metal.

Weitere Informationen sind auch unter http://radio-dmq.de zu finden.

Redakteur(e): 

Hipadelic Hopera

Die Hip Hop Sendung von Floetry & Boogie B für die inzwischen betagten Rap-Liebhaber. Hier laufen vorwiegend englischsprachige Hip Hop Lieder, die man in sonst keinem Radio zu hören bekommt. Natürlich purzeln auch öfter mal ein paar Juwelen aus der deutschen, französischen oder spanischen Szene rein. www.hipadelic-hopera.de

Redakteur(e): 
HipadelicHopera

Die Große Rhythmusshow

... unterstützt das Einwirken von anorganisch-elektronischen, gerne auch poppigen Rhythmen auf den menschlichen Organismus.

Redakteur(e): 

Oszilla

postrock-indie-singer-songwriter-folk-electro&bigalsoamazingklar?! Oszilla: Kickiauchklar.

Redakteur(e): 

Schon mal gehört

Bereits Gehörtes frisch aufgelegt.

Redakteur(e): 
Marc

Bored Generation

Bored Generation stellt Alben aus dem aktuellen Jahr vor. Das Genre ist dabei völlig egal, es kommt nur auf den Spaßfaktor für den Sendungsmacher an.

Der Schwerpunkt der Sendung liegt auf gitarrenorientierter Rockmusik, überwiegend von kleinen, unabhängigen Labels (a.k.a. Indie-Labels). Meist werden zwei Stücke einer Platte gespielt, da die Hörer*innen dadurch einen besseren Überblick bekommen sollen. Pro Sendung werden etwa 15 Platten vorgestellt. Die Moderation beschränkt sich auf das Wesentliche, auf blumige Formulierungen aus den Promo-Waschzetteln wird verzichtet.
Ab und an gibt es Sondersendungen, die aus dem starren Konzept ausbrechen, wie z.B. Konzertmitschnitte, Interviews und Werkschauen gerade verstorbener Lieblingskünstler*innen. Im Januar wird traditionell auf das Vorjahr zurückgeblickt und eine "Best of 20xx" zusammengestellt.
Bored Generation wird ausschließlich live gesendet, sämtliche Versuche die Sendung vorzuproduzieren sind krachend gescheitert. Es kam nie der Flow der Livesendungen zustande.

Redakteur(e): 

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