Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 10.11.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 24.11.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter 2“. Ihr hört gleich Dimension Salvo, eine spanische Band aus dem Rhein-Main-Gebiet, die in den 1970ern unterwegs war. Dimension Salvo spielte nicht nur auf den Partys der spanischen Männer und Frauen, die nach Deutschland als sogenannte Gastarbeiter:innen kamen, sondern brachten auch Platten bzw. Musikkassetten raus. Die zweite Ausgabe von „Songs of Gastarbeiter“ weitet also den Blick und bezieht nicht nur Musik von türkischen Musiker:innen in Deutschland ein. Dimension Salvo.
Dimensión Salvo songs of gastarbeiter vol. 2 3
In der heutigen Sendung erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten mit Zutaten unter anderem aus Kamerun, Kanada und von den Kapverden. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Hanna Meyerholz und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Brasilien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der vierte Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Max Clouth für sein Album „Entelecheia“.
Weiter geht es mit einem weltmusikalischen Dreierpakt aus Belgien und zur Abwechslung gleich mal mit der dreifachen Verleihung des Goldenen Orsinos. Das aus Brüssel stammende Duo Sages Comme Des Sauvages hat franko-amerikanisch-griechisch-korsische Wurzeln. Ava Carrère ist bildende Künstlerin und autodidaktische Musikerin und Sängerin, Ismael Colombani ausgebildeter Geigenspieler und Multiinstrumentalist. Als Sages Comme Des Sauvages haben sie gerade ihr drittes Album mit dem Titel „Maison Maquis“ aufgenommen. Dazu haben sie sich unter anderem Musiker:innen aus Simbabwe, Frankreich und Algerien eingeladen. Dies ist Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt der erste Goldene Orsino dieser Sendung an Sages Comme Des Sauvages.
Der zweite Goldene Orsino geht heute an die zweite belgische Band, an Black Flower für ihr mittlerweile fünftes Album „Magma“. Darauf brodelt es musikalisch gewaltig und schmilzt Dub, Ethio-Jazz, Psychodelic-Rock, Afrobeat und nahöstliche Harmonik zusammen. Klar, dass auch Black Flower dafür einen Goldenen Orsino verdient haben.
Mit fetten Bläsern, vorantreibenden Akkordeon und fulminanter Perkussion machen Jaune Toujours seit den 1990ern in Brüssel und auf Konzertreisen Musik, die sowohl tanzbar, als auch politsch ist. Das neue Album „Vertigo“ setzt die Tradition der Band fort, Grenzen zu überschreiten - sowohl sprachlich als auch musikalisch - mit Texten auf Englisch, Französisch und Niederländisch. All dies gießt Jaune Toujours in eingängigen Songs mit Punk-Attitüde, Drum & Brass, Akkordeon-Dub und belgischem Ska. Auch dies ist Weltmusik im besten Wortsinne und dafür der dritte Goldene Orsino an Jaune Toujours für „Vertigo“.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Sages Comme Des Sauvages, Black Flower und Jaune Toujours.
Sages Comme des Sauvages maison maquis 6
Black Flowers magma 4
Jaune Toujours vertigo 6
Für den Weltmusikklassik des Monats liegt heute eine Scheibe vor mir, die im Jahr 1965 eingespielt wurde. Das Album heißt „De Vinicius E Baden Especialmente Para Ciro Monteiro“. Der brasilianische Sänger Ciro Monteiro trägt darauf Stücke vor, die von Vinicius de Moraes und Baden Powell speziell für Monteiro komponiert wurden. Die zwei Komponisten gehörten zu der Gruppe von brasilianischen Musiker:innen, die ab den späten 1950ern den Bossa Nova erfanden und weltweit bekannt machten. Und Ciro Monteiro war einer der ganz großen Sänger der Anfangszeit des Bossa.
Ciro Monteiro de vinicius e baden 1
Hanna Meyerholz this year 2
Interview des Monats mit Hanna Meyerholz
Hanna Meyerholz this year 8
Jeano Elong jabea 6
Jeano Elong stammt aus Kamerun und hat gerade mit „Jabea“ sein Debütalbum veröffentlicht. Der Sänger und Bassist macht Musik, in der Afrobeat, Soul und Jazz zusammenfließt und auch durchaus politisch ist. Der Titel gerade trägt den Titel „Vieux Fascistes“, alte Faschisten und Jeano Elong gehört zu den sogenannten Lampedusa-Gruppe, die für das Bleiberechte von geflüchteten Mensch kämpft.
Von Jeano Elong zu einem anderen explizit politischen Musiker, zu José Afonso. Der portugiesische Sänger, Liedermacher und Freiheitskämpfer war von Mitte der 1950er bis Ende der 1980er Jahre einer der spannendesten Musiker Portugals. Er mischte portugiesische Volkmusik und Fado mit Musik aus der ehemals portugiesischen Kolonie Mosambik. Afonso schrieb den Titel, der das musikalische Zeichen für die Nelkenrevolution war und schrieb auch Musik für Politheaterstücke. Gerade werden seine Platten wiederveröffentlicht und eines der schönsten Alben ist das Livealbum „Ao Vivo no Coliseum“. Dies dokumentiert das letzte Konzert, das José Afonso gegeben hat und wurde erstmals 1983 veröffentlicht. Als Zugabe sang José Afonso und der ganze Saal Grandola Vila Morena, jenes Lied, das die Nelkenrevolution gegen Diktator Salazar eröffnetet.
José Anfonso ao vivo no coliseum II/10
Carmen Souza port’ingles 8
Auf ihrem neuen Album „Port’Ingles“ besingt die kapverdische Sängerin und Musikerin Carmen Souza die Geschichte der britischen Besatzung ihrer Heimatinseln. Dabei mischt Carmen Souza wieder die Musik der Kapverden mit Jazz und dies geschieht bei ihr so organisch, alles würde dieser Musikstil schon ewig bestehen. In einem Interview erzählt Carmen Souza: „Das Album behandelt Themen wie kulturelle Identität, Widerstand, Kolonialismus und den andauernden Kampf um die Entkolonialisierung, wobei die Verbindung zwischen den Kapverden und dem Vereinigten Königreich im Fokus steht. Als Inspiration dienten Volkserzählungen, Geschichten über das Meer und den ein oder anderen britischen Sea Shanty".
Von den Kapverden nach New York und zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Von allen Projekten, die der Komponist, Multiinstrumentalist und jüdische Kulturaktivist Zorn geschaffen hat, sind seine Solosaxophonimprovisationen die ältesten und persönlichsten. Begonnen hat John Zorn damit 1973 und diese unter dem Titel „The Classic Guide to Strategy“ erstmals ein Jahrzehnt später veröffentlicht. Besonders das folgende Stück zeigen, mit welch einen musikalischen Humor John Zorn Musik macht.
John Zorn the classic guide to strategy 4
Godspeed You! Black Emperor no titel as of 13 february 2024 28,340 dead 4
Die kanadische Band Godspeed You! Black Emperor verwischen seit den 2000ern die Grenzen zwischen Noise und Klassik, zwischen Rock und wildesten Improvisationen und sind schon immer auch explizit politisch gewesen. Und dies obwohl ihre Songs ohne Texte auskommen. Ihr neuestes Album ist auch eine Kritik an der ultranationalistischen Regierung Israels und deren Unwillen, weiter und intensiv nach Friedenslösungen im Nahostkonflikt zu suchen. Wobei Godspeed You Black Emperor sich keinesfalls auf die Seite der Hamas oder der Hisbollah schlagen. Sie setzen allen Opfern in diesen jahrzehntelangen Konflikt ein musikalisches Denkmal. Der Titel des neuen Albums von Godspeed You! Black Emperor heißt „No Titel as of 13 february 2024 28,340 dead“, „Kein Titel außer 13. Februar 2024, 28 340 Tote“. Und hier geht es nun damit weiter:
Der Goldene Orsino Jingle
Der vierte Goldene Orsinos geht heute an Max Clouth für sein Album „Entelecheia“. Stammhörer:innen erinnern sich vielleicht, dass der Frankfurter Gitarrist und Multiinstrumentalist Max Clouth als Teil der Band Ragawerk schon mal in einem Interview des Monats in Orsinos Lied zu hören war. Max hat nicht nur Jazz-Gitarre, sondern u.a. auch in Indien Musik studiert und spielt neben der Gitarre auch Sitar und Bouzouki. Meist tritt er mit einer eigens für ihn gebauten doppelhalsigen Gitarre auf, die die westliche Gitarre und östliche bundlose Lauten, wie die Oud oder die Sarod verbindet. Für sein Album „Entelecheia“ hat sich Max Clouth 14 weitere internationale Musiker:innen ins Studio geholt. Und so verbindet sich in seiner Musik der Klang seines speziellen Gitarrenspiels u.a. mit der japanischen Flöte Shakuhachi, der indischen Sitar, Tablas und Tanbura sowie Vibraphon und Synthesizer. Diese Musik ist im wahrsten Wortsinn Weltmusik und dafür hier und jetzt der vierte Goldene Orsino in dieser Sendung an Max Clouth für sein Album „Entelecheia“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Slowakisch: nazdar und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Max Clouth entelecheia 6
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 13.10.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 26.10.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter 2“. Ihr hört einen kurdischen Song von Ali Baran, den der Sänger und Musiker in den 1980ern in Deutschland schrieb und einspielte.
Ali Baran songs of gastarbeiter vol. 2 2
In der heutigen Sendung erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten mit Zutaten unter anderem aus dem Libanon, Tschechien und Südkorea. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Jakob Lakner von Yxalag und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus den Peru. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Driss El Maloumi Trio & Watar Quintet für ihre Album „detail“.
Machen wir weiter mit Musik aus dem westlichen Mittelmeerraum.
Maria Joao ist eine portugiesische Sängerin, die seit den 1980ern musikalisch im Grenzbereich zwischen Weltmusik und Jazz unterwegs ist. Ihr neues Album „algodao” hat sie mit dem brasilianischen Multiinstrumentalisten André Mehmari eingespielt. Musikalisch spinnen sie quer über den Atlantik einen musikalischen Faden zwischen europäischen Jazz und brasilianischer Musik. Und dieser Faden scheint aus Baumwolle zu sein, denn genau das heißt Algodao: Baumwolle.
Aus Spanien stammt Xabier Diaz. Er ist der Dudelsackspieler der bekanntesten galizischen Folk-Band Berrogüetto und mittlerweile hauptsächlich als Perkussionist und Sänger mit der Gruppe Adufeiras de Salitre musikalisch auf neuen Wegen unterwegs. Das siebente Album „axudame a sentir“ heißt übersetzt: „Hilf mir zu fühlen“ und es gibt auf der Platte musikalisch den rauhen Sommer Galiziens zu fühlen, durch den auch der eine oder andere Wind aus der ganzen Welt weht.
Der Knopfakkordeonspieler Pierpaolo Vacca stammt von der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien und zählt zu den innovativsten Meistern seines Instruments. Denn Vacca kombiniert das traditionelle Knopfakkordeon mit elektronischen Effektmaschinen und gibt seinem Instrument so ganz neue Klangmöglichkeiten. Für sein Debütalbum „Travessu“ hat sich Pierpaolo Vacca einige Gastmusiker ins Studio geholt, unter anderem Pape Ndiaye, einen Perkussionisten aus dem westafrikanischen Senegal.
Öffnet nun als Eure Herzen und Ohren für Maria Joao mit André Mehmari, Xabier Diaz mit Adufeiras de Salitre und Pierpaolo Vacca.
Maria Joao & André Mehmari algodao 2
Xabier Diaz & Adufeiras De Salitre axudame a sentir 10
Pierpaolo Vacca travessu 5
Schon in der letzten Ausgabe von Orsinos Lied habe ich Euch ein Album mit Theatermusik des Portugiesen Jose Afonso vorgestellt. Der 1929 geborene und 1987 verstorbene Afonso, der auch Zeca genannt wurde, zählt zu den bedeutendsten Sängern und Komponisten Portugals. Sein Lied „Grandola, Vila Morena“ war das Startsignal für die portugiesische Nelkenrevolution 1974. Momentan werden Afonsos Platten wiederveröffentlicht und damit seine wunderbaren Lieder wieder hörbar gemacht. Nach der Nelkenrevolution hat Afonso die Musik für mehrere Theaterstücke geschrieben, die auf zwei Alben zu finden sind. Die zweite heißt „Fura Fura“ und wurde erstmals 1978 veröffentlicht. Hört davon das Stück, das der Platte ihren Titel gab.
José Afonso fura fura 12
Yxalag ochil yom 9
Interview des Monats mit Jakob Lakner von Yxalag
Yxalag ochil yom 3
Und damit zum Weltmusikklassiker des Monats. Vor mir liegt ein Album mit dem schlichten Titel „Musica de los Andes“ aus dem Jahr 1996. Das Album ist eine Art Best of der peruanischen Sängerin und Schauspielerin Yma Sumac. Geboren 1922 im südamerikanischen Peru hatte Yma Sumac einen Stimmumfang von vier Oktaven, konnte also ganz tief und ganz hoch singen und wurde auch „Die Nachtigall der Anden“ genannt. Zwischen 1950 und 1972 hat sie elf Alben veröffentlicht, später folgten über 50 weitere Zusammenstellungen. 2008 ist Yma Sumac dann in Los Angeles gestorben. „Musica de los Andes“ war die Platte, mit der ich Yma Sumac und ihre unglaublich Stimme für mich entdeckte.
Yma Sumac musica de los andes 1
Black String karma 6
Aus Südkorea schickt uns das Quartett Black String Musik, in der sich die traditionellen Lieder ihrer Heimat mit Jazz, Rock, Electronic und Einflüssen aus aller Welt mischen. Dabei treten E-Gitarre und die Geomungo, eine traditionelle koreanische Zither, in einen spannenden Dialog und werden von traditionellen Flöten, Percussion und Electronic verstärkt. Für „Karma“, ihre zweite Platte, haben sich Black String noch zusätzlich den vietnamesischen Gitarristen Nguyen Le mit ins Studio geholt.
Von Südkorea nach New York und zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Das der Multiinstrumentalist, Komponist und Kulturaktivist John Zorn auch zarte Musik schreiben kann, hat er immer wieder bewiesen. Auch hat Zorn immer wieder Ensembles für genau diese Kompositionen zusammengestellt. So hat John Zorn die Harfenistin Carol Emanuel, den Cellisten Erik Friedlander, die Bratschistin Jill Jaffe und den Schlagzeuger Jim Pugliese zusammengespannt, um die zwei Stück des Albums „Redbird“ einzuspielen. Hört das kürzere Stück „Dark River“.
John Zorn redbird 1
Iva Bittová dito 3
Iva Bittova ist eine tschechische Geigerin, Sängerin und Schauspielerin. Als Tochter eines Roma-Musikers und einer jüdischen Sängerin wurde sie in der kommunistischen Tschechoslowakei geboren und bekam schon in jungen Jahren Musik- und Ballettunterricht. Später studierte Iva Bittova Schaupiel, Gesang, Geige und Komposition. Seit den 1980ern widmete sie sich immer mehr der Avantgardemusik und spielte u.a. mit Bill Frisell, Marc Ribot und David Krakauer. 2003 spielte sie eine Rolle im Film Zelary, der ein Jahr später den Oscar für den besten fremdsprachigen Film bekam. Auf dem Album „Iva Bittova“ aus dem Jahr 2013 ist nur ihre Stimme und ihre Geige zu hören, aber es ist eine der intimsten Platten, die ich kenne.
Von Iva Bittova zu Molo Sayat. In der Band haben sich Musiker aus Frankreich, Italien und der Schweiz um einen Sänger aus dem Libanon gescharrt, um gemeinsam Musik zu machen. Molo Sayat verbindet verschiedenste Musikstile des Mittelmeerraums und komponiert griechische, italienische, libanesische, ägyptische Lieder auf Arabisch, Italienisch und in Roma-Sprachen. „Hadaeq“ heißt das zweite Album von Molo Sayat.
Molo Sayat hadaeq 4
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Driss El Maloumi Trio und das Watar Quintet für ihr gemeinsames Album „Detail“. Der marokkanische Ud-Spieler Driss El Maloumi zählt zu den gefragtesten Virtuosen auf der arabischen Laute. Der 54-jährige verbindet in seinem Spiel und in seinen Kompositionen arabische, europäische, klassische, jüdisch-sephardische und afrikanische Musik. Mit den zwei Percussionisten Said El Maloumi und Lahoucine Baqir bildet er das Driss El Maloumi Trio. Mit diesem hat er bisher schon zwei Alben eingespielt. Für das dritte Album mit seinem Trio hat er zudem das Watar Quintet in Studio geholt, ein Streichquintett aus Belgien. Damit hat sich El Maloumi einen großen Traum erfüllt, nämlich klassische arabische und klassische europäische Musik in einer Aufnahme zusammenfließen zu lassen. Und dies gelingt auf einem Niveau, dass ich nur den Hut vor Driss El Maloumi und seinem Team ziehen kann. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an das Driss El Maloumi Trio und das Watar Quintet für ihr gemeinsames Album „Detail“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Birmanisch aaedetot und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Driss El Maloumi Trio & Watar Quintet details 1
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 08.09.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 22.09.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück vom nunmehr zweiten Album „Songs of Gastarbeiter “. Ozan Ata Canani wurde 1963 in der Türkei geboren, kam mit 12 Jahren nach Deutschland und begann schon mit 15 Lieder auf Deutsch und Türkisch zu schreiben. Auf dem Album „Songs of Gastarbeiter 2“ ist er gemeinsam mit dem Frankfurter Shantel zu hören.
Shantel feat. Ozan Ata Canani songs of gastarbeiter vol. 2 1
In der heutigen Sendung erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten mit Zutaten unter anderem aus Honduras, Slowenien und Palästina. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Sophie Kockler von der Gruppe Vagabund und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Mali. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Dandara für sein Album „& Chakib“.
Machen wir weiter mit einem Musikstil, der zugegebenermaßen, in Orsinos Lied ein bisschen unterrepräsentiert ist: Hip-Hop. Und da dies ja die Weltenmusiksendung ist, gibt es natürlich Hip-Hop nicht aus den USA oder Deutschland, sondern aus Brasilien, Palästina und Südafrika. Criolo ist ein brasilianischer Rapper. Für sein aktuelles Album „Sobre Viver“ holte er nicht nur weiter Rapper:innen wie Liniker und MC Hariel ist Studio, sondern auch die brasilianische Musikerlegende Milton Nascimento und den Cellisten Jaques Morelenbaum.
Aus Palästina stammt das Trio DAM und es heißt, die Crew ist die erste palästinensische Gruppe, die auf Arabisch rappt. Aber nicht nur das, DAM rappen auch auf Englisch und Hebräisch. DAM steht bei ihnen zum einen für Da Arab MC’s als auch für „ewig“, was DAM im Arabischen bedeutet. Das aktuelle und sechste Album von DAM heißt „Ben haana wa maana“.
Kanyi Mavi ist eine Rapperin aus Südafrika, die gerade ihr Debütalbum „Igubu Lam“ veröffentlicht hat. Als Gast hat sie sich unter anderem die norwegische Band Yakumbe ist Studio geholt, die Musik nur mit Perkussionsinstrumenten und ihren Stimmen macht. Sehr spannende Kombination. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Criolo, DAM und Kanyi Mavi.
Criolo feat. MC Hariel, Liniker, Maria Vilani & Jacques Morelenbaum sobre viver 8
DAM ben haana wa maana 5
Kanyi Mavi feat. Yakumbe igubu lam 3
Für den Weltmusikklassiker des Monats liegt eine Platte aus dem Jahr 1987 vor mir. Es ist die erste Platte, die Ali Farka Toure außerhalb von Mali veröffentlichte und die den Wüsten-Blues aus der Sahara mit einem Mal weltweit bekannt gemacht hat. Schnell wurde Ali Farka Toure zum König des Wüsten-Blues und wurde zu einem der einflussreichsten Musiker Afrikas. Die erste im Westen erschienen Platte von Ali Farka Toure trägt schlicht seinen Namen als Titel.
Ali Farka Toure dito 1
Vagabund zephyrus 4
Interview des Monats mit Sophie Kockler von Vagabund
Vagabund zephyrus 13
Louis Matute small variations from the previous day 3
Die Familienbande von Louis Matute reichen ins mittelamerikanische Honduras, er selbst ist im schweizerischen Genf geboren. Mit gerade mal 31 Jahren zählt Louis Matute zu den spannendesten Jazz-Gitarristen der französisch-schweizer Szene. Mit insgesamt 13 Musiker:innen lässt Louis Matute auf seinem neuen, seinen vierten Album, alle Genre-Grenzen hinter sich und bündelt Jazz und brasilianische Musik mit Einflüssen aus Honduras, Chanson und Folk. Auf seinem neuen Album „small variationen from a pervious day“ stehen unter anderem die französischen Sängerin Gabi Hartmann und die Schweizer Sängerin Lea Maria Fries an seiner Seite.
Mit einem anderen, für mich einen der weltbesten Gitarristen, mit Marc Ribot, kommen wir zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Denn Marc Ribot hat vor ziemlich genau 30 Jahren für den New Yorker Komponisten, Multiinstrumentalisten und jüdischen Kulturaktivisten John Zorn das Album „Book of Heads“ eingespielt. Zorn hatte 35 kleine Stücke komponiert, die Marc Ribot auf unglaublich humorvolle Art und Weise interpretiert. Dabei griff Ribot nicht nur zu seiner Gitarre, sondern traktiere diese unter anderem mit Stiften und andere Sachen. So entstand ein Kaleidoskop der Klänge.
Marc Ribot book of head 3
Etceteral rhizome 10
Aus Slowenien stammt das Trio Etceteral. Mit Saxofon, Electronics und Schlagzeug schafft Etceteral eine betörende Musik zwischen Krautrock, Afro Future Pop, Avantgarde-Jazz und Dub-Improvisationen. Beim ersten Hören klang das für mich ein bisschen schroff, aber je öfter ich ihr Album „Rhizome“ hörte, um so mehr war ich begeistert von der Feinheit der musikalischen Schraffierungen, die trotzdem mit großer Kraft daherkommen. Etceteral sind einen dieser Bands, die ich unbedingt mal live erleben möchte.
Von avantgardistischen Sounds aus Slowenien zu einem Musiker, der den Sound Portugals von den 1960ern bis in die 1980er prägte: Jose Afonso, manchmal auch Zeca Afonso oder kurz Zeca genannt. Sein Lied „Grândola, Vila Morena“ wurde zum Startsignal für die friedliche Nelkenrevolution in Portugal im Jahre 1974. Dies machte ihn einerseits zur Ikone, verstellte aber lange Jahre den Blick auf sein musikalischen Gesamtschaffen. Nun werden langsam seine Platten aufwendig wiederveröffentlicht und es ist eine Freude, das ganze Spektrum von Jose Afonso entdecken zu können. Ende der 1970 schrieb Afonso die Theatermusik für vier Stücke, die den gesellschaftlichen Umschwung in Portugal unterstützen sollten. Diese Kompositionen sind dann später auf zwei Platten veröffentlicht worden, eine davon ist das Album „Enquanto Ha Forca“ auf dem José Afonso auch mal ausnahmsweise von einem süßen Kinderchor begleitet wird.
José Afonso enquanto ha forca 6
Ensemble Alfonsi – Jota Martinez instrumentos para loar a santa maria 9
Jota Martinez stammt aus Spaniens Hauptstadt Madrid und widmet sich seit Jahrzehnen der mittelalterlichen Musik seiner Heimat. Er spielt unzählige Instrumente, historische und zeitgenössische und diese kommen zum Teil auch aus Afrika und Asien. Mit seinem Ensemble Alfonsi hat Martinez gerade das Album „Instrumentos para loar a Santa Maria“ veröffentlicht. Die Musik dazu stammt aus Überlieferungen der Zeit Alfonso X., also dem 13. Jahrhundert. Gespielt wird die Musik von damals mit originalgetreuen Instrumenten. Und jetzt:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an den Schweizer Gitarristen, Produzenten und DJ Dandara für sein Album „& chakib“ Der Titel kam zustande, da Dominik Traub, der sich Dandara nennt, mit dem algerischen Sänger und Multiinstrumentalisten Chakib Bouzidi zusammenarbeitet. Tragischerweise starb Chakib kurz nach den ersten Aufnahmen, so dass das Album quasi schon eine Art Nachruf ist. Nach einer längeren Trauerzeit nahm sich Dandara die Aufnahmen nochmal vor und holte weitere Musiker:innen ist Studio, um die Platte „& Chakib“ zu vollenden. Dandara, Chakib und die anderen verbinden Musik aus Afrika, Asien und Lateinamerika mit europäischem Techno und House. So entsteht eine Musik die im wahrsten Wortsinne Weltmusik ist und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Dandara & Chakib. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musiker:innen findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Holländisch dag und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Dandara & chakib 1
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 11.08.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 25.08.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört Gurbetci Riza mit seinem schrillen Türkendisco-Hit „Dir, Dir“. Gurbetci Riza lebt seit 1980 in Berlin und arbeitet zurzeit an einen neuen Album. Die gleich erklingende Version von „Dir, Dir“ ist ein Remix von Ayku. Hinter dieser Abkürzung verbergen sich die zwei Künstler, die das Album „Songs of Gastarbeiter“ zusammengestellt haben, Imran Ayata und Bülent Kullukcu.
Gurbetci Riza – Ayku Remix songs of gastarbeiter 16
In der heutigen Sendung erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten mit Zutaten unter anderem aus Tschechien, Mali und Hong Kong. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Nicolaas Cottinie von der Band Halva und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Tahiti. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht heute an das Schweizer Trio Töbi Tobler, Patrick Sommer und Reto Suhner für ihr Album „Einfache Musik für schwierige Zeiten“.
Machen wir weiter mit drei Platten von Musikern, die alle zu einer Großfamilie afrikanischer Griots, also Geschichtenerzähler, gehören und alle den Namen Diabaté tragen. Der wohl berühmteste unter ihnen ist Toumani Diabaté, der leider, leider letzten Monat verstorben ist. Der Meister der afrikanischen Harfe Kora hatte über 20 Platten veröffentlicht. Er ist aufgetreten mit so unterschiedlichen Musiker:innen wie seinem Landsmann aus Mali Ali Farka Touré, dem aus dem Iran stammenden Kayhan Kahlor oder dem US-amerikanischen Banjospieler Bela Fleck. Auf Toumani Diabatés Album „Toumani, Family & Friends“ ist er unter anderem mit einem anderen Superstar aus Mali zu hören, mit Fatoumata Diawara.
Sidiki Diabaté ist der Sohn von Toumani und spielt ebenfalls die Kora. Sidiki zählt jedoch zur jüngeren Generation und so klingt seine Musik auch ganz anders. „Beni“ ist das vierte Album von Sidiki Diabaté und darauf kombiniert er die traditionelle Musik Malis mit HipHop und R’n’B.
Auch Mamadou Diabaté stammt aus Mali und ist der Cousin von Toumani Diabate. Er pendelt zwischen Mali und den USA hin und her und hat schon mit Jazz-, Blues- und Country-Größen wie Donald Bird und Guy Davis gespielt. Da aktuelle Album von Mamadou Diabaté heißt „N’diarou“. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Toumani Diabaté mit Fatoumata Diawara, Sidiku Diabaté und Mamadou Diabaté.
Toumani Diabaté feat. Fatoumata Diawara toumani, family & friends 9
Sidiki Diabaté béni 1
Mamadou Diabaté n’diarou 4
Weiter geht es mit dem Weltmusikklassiker des Monats. Vor mir liegt eine Platte aus dem Jahr 1987, die mir damals eine völlig neue musikalische Welt eröffnet hat. Das Album stellte die Musik Polynesiens vor. Polynesien reicht von Neuseeland im Süden bis Hawaii im Norden, von den Tavula im Westen bis zu den Osterinseln im Osten. Und mittendrin liegt Tahiti. Dort wird jedes Jahr das Heiva i Tahiti, das Fest den Lebens, gefeiert. Dabei wird viel Musik gemacht. Der englische Komponist, Produzent, Autor und Musiksammler David Fanshawe war zwischen 1979 und 86 mehrmals auf Tahiti und hat dort Musikaufnahmen gemacht. Diese wurden dann als Platte unter dem Titel „Heiva i Tahiti“ veröffentlicht und brachte so die Musik von Tahiti in die Welt. Hört nun einen Song der Band Coco Hota hota.
Coco Hotahota heiva i tahiti 2
Halva musafir 4
Interview des Monats mit Nicolaas Cottenie von Halva
Halva musafir 6
José Afonso venham mais cinco 10
Es ist eine Freude, dass die Platten des portugiesischen Sängers und Komponisten José Afonso peu à peu wiederveröffentlicht werden. „Venham Mais Cinco“ war das letztes Album, das vor der Portugisieschen Nelken-Revolution veröffentlicht wurde. In seinen Lieder formuliert José Afonso 1973 direkte Kritik an der Salasar-Regierung und fordert eine politische Revolution. Musikalisch perfektionierte Afonso auf diesem Album alles, womit er zuvor experimentiert hatte: Afrikanische Rhythmen treffen auf freie Songstrukturen!
Von José Afonso zu einem anderen Freigeist der Musik und zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Musiker, Komponist und jüdische Kulturaktivist arbeitet schon seit den 1970ern mit dem ebenfalls in New York lebenden Bassisten und Produzenten Bill Laswell zusammen. Doch erst 2022 habe Zorn und Laswell das erst Duoalbum eingespielt und nun ist mit „Memoria“ das zweite erschienen. Auf dem Album sind drei lange Stück,
die jeweils die Namen von kürzlich verstorbenen Heroen des Avantgarde-Jazz tragen. Das erste Stück trägt den Namen des Saxofonspielers Pharoah Sanders als Titel, Track zwei ist nach dem Schlagzeuger Milford Graves benannt und Titel drei, den ihr gleich hört, heißt wie der Saxofonist Wayne Shorter. All drei Stücke haben John Zorn mit seinem Saxofon und Bassist Bill Laswell frei improvisiert.
John Zorn & Bill Laswell memoria 3
Kafka Band der process 1
Ich glaube, mittlerweile haben es alle irgendwie mitbekommen: die Kulturwelt gedenkt des 100. Todestages von Franz Kafka. Und passend dazu hat die tschechische Kafka Band ihr drittes Album veröffentlicht. Nach „Das Schloß“ 2014 und „Amerika“ 2019 nun also „Der Process“. Die Band um den Schriftsteller Jaroslav Rudis und den Sänger und Comic-Zeichner Jaromir 99 (Devadesát Devět) macht aus Kafkas Werken Konzeptkonzerte auf Deutsch, Tschechisch und Englisch. Wie die Sprachen mixt die Kafka Band auch die Musikstile von Folk über Rock bis Electro. Auch wer kein großer Fan des Schriftstellers Franz Kafka ist, sollte sich die Musik der Kafka Band anhören und vor allem auch ihre kunstvollen Videos anschauen.
Nun kommt gleich Musik von einem sehr ungewöhnlichen Trio, dass aber im Grunde für Orsinos Lied gar nicht so ungewöhnlich ist. Olga Chung ist eine junge Sängerin und Multiinstrumentalistin aus Hong Kong, die sowohl auf Englisch, als auch auf Mandarin und auf Kantonesisch singt und in diesen drei Sprachen auch ihre Lieder schreibt. Munir Bashir war ein Oudspieler aus dem Irak, der leider 1997 gestorben ist. Dritter im Bund ist der in München lebende Rabih Abou Khalil aus dem Libanon. Auch er spielt die Laute Oud. Leider konnte ich nicht rausbekommen, wie und wann die Zusammenarbeit zwischen Olga Chung, Munir Bashir und Rabih Abou-Khalil stattgefunden hat und wann und wo sie das gemeinsame Album „Health“ aufgenommen haben. Die Musik ist trotzdem toll.
Olga Chung, Munir Bashir & Rabih Abou Khalil health 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Schweizer Trio Töbi Tobler, Patrick Sommer und Reto Suhner für ihr Album „Einfache Musik für schwierige Zeiten“. In der Schweiz pflegt Töbi Tobler die Kunst des Hackbrettspiels als Solokünstler und in verschiedenen Bands und Projekten mit einer ganz großen Stilvielfalt. Mit dem Bassisten und Multiinstrumentalisten Patrick Sommer hat Töbi Tobler schon zwei Alben aufgenommen und nun ist ein drittes dazu gekommen. Und die zwei haben sich dafür auch einen dritten Musiker dazugeholt, nämlich Reto Suhner. Der spielt nicht nur Saxofon, Querflöte und Klarinette, sondern auch Theremin, die armenischen Oboe Duduk oder die Flöten Ney aus Persien, die Xiao aus China und die Bansuri aus Indien. Und das sind noch nicht mal alle Instrumente, die auf diesem Album zu hören sind. Schon allein diese Tatsache macht klar, hier sind drei Musiker am Werk, die frei von Genregrenzen musizieren. Klar, dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Töbi Tobler, Patrick Sommer und Reto Suhner für ihr Album „Einfache Musik für schwierige Zeiten“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Griechisch antio sas und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Töbi Tobler & Patrick Sommer mit Reto Suhner einfache stücke in schwierigen Zeiten 8
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 14.07.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 28.07.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört gleich Cem Karaca, einen türkischen Rockmusiker. Cem Karaca war ab den 1980ern in Deutschland einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Protest Müzik, die sich gegen die türkische Militärregierung wandte. Sein Song „Willkommen“ haben die zwei Künstler geremixt, die den ganzen Sampler „Songs of Gastarbeiter“ zusammengestellt haben, Imran Ayata und Bülent Kullukcu. Als Duo nennen sie sich Ayku.
Cem Karaca (Ayku Remix) songs of gastarbeiter 15
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten mit Zutaten unter anderem aus Albanien, La Reunion und Aserbaidschan. Der Weltmusikklassiker des Monats bringt uns Musik aus San Francisco und es gibt die nächste Folge von „The Magic of John Zorn“. Am Ende der Sendung geht der Goldene Orsino an das Trio Gordan für ihr gleichnamiges Album.
Machen wir weiter mit drei sehr unterschiedlichen Platten des Trondheim Jazz Orchestra. Die Big Band wurde 1990 in der drittgrößten Stand Norwegens gegründet, in Trondheim. In all den Jahren seither haben schon rund 70 Musiker und Musikerinnen in der Band gespielt und dies waren mitnichten nur Jazzer:innen. Das Trondheim Jazz Orchestra ist dafür bekannt, immer auch mit sehr unterschiedlichen Gastmusiker:innen zu arbeiten. Für das Album „Om du rester mycket“ haben sie sich den Pianisten und Komponisten Johan Lindvall geholt. Erschienen ist das Album 2021. Im gleichen Jahr erschien die Platte „Plastic Wave“ mit Ole Morten Vagan, der als einer der besten Kontrabassisten Norwegens gilt. Immer wieder trat der Trondheim Jazz Orchestra auch mit dem Rocktrio The Maxx auf und daraus entstand das Album „Live“, aus dem ihr gleich ebenfalls einen Ausschnitt hört. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für das Trondheim Jazz Orchestra mit Johann Lindvall, Ole Morten Vagan und The Maxx.
Trondheim Jazz Orchestra feat. Johan Lindvall om du rester mycket 3
Trondheim Jazz Orchestra feat. Ole Morten Vagan plastic wave I/4
Trondheim Jazz Orchestra feat. The Maxx live 3
Nach dieser fetten Portion Trondheim Jazz Orchestra verlassen wir Norwegen und reisen musikalisch in den Süden nach Albanien. Gert Kapo stammt aus dem Balkanland und war in der Hauptstadt Tirana schon ein gefeierter Pianist, bevor es ihn zum Studium nach Köln verschlug. Dort fand Gert Kapo schnell Anschluß an die multikulturelle Künstlerszene und wurde Mitglied in verschiedenen Bands und Projekten. In seiner eigenen Musik verbindet er die Volksmusik seiner albanischen Heimat mit anderen Stilen vom Balkan und aus dem Orient sowie afrikanischen und Latin-Einflüssen und viel Jazz. Nun hat Gert Kapo mit „Amanet“ sein erstes wunderbares und abwechslungsreiches Soloalbum veröffentlicht, unterstützt von Musikerinnen aus unterschiedlichsten Kulturen und Stilrichtungen.
Gert Kapo amanet 5
Lindigo oyé maloya 1
La Reunion ist eine Insel vor der südöstlichen Küste Afrikas im indischen Ozean. Die Insel gehört zwar zu den Übersee-Departements Frankreichs, hat aber natürlich eine ganz eigene Kultur. Mayola ist einer der wichtigsten Musikstile auf Reunion und dem hat sich die Band Lindigo seit 25 Jahren verschrieben. Ihr neues Album haben Lindigo „Oyé Mayola“ genannt und es ist geprägt von traditionellen Perkussionsinstrumenten und Gesang.
Vor mir liegt nun ein Album aus dem Jahr 1987 und damit sind wir beim Weltmusikklassik der Monats. In dieser Rubrik stelle ich euch Platten vor, die meinen musikalischen Horizont erweitert haben. Das Album „White Man Sleeps“ wurde vom Kronos Quartet eingespielt. Es war nicht das erste Album des Streichquartetts aus San Franzisco, denn das Kronos Quartet wurde schon 1973 gegründet. In nun mehr über 50 Jahren Bestehen hat das Kronos Quartet über 70 Alben eingespielt. Darunter sind nicht nur dutzenden Stücke, die speziell für das Quartett komponiert wurden. Sie spielten auch mit ungezählten Größen aus Klassik, Jazz, Avantgarde und mit Musiker:innen aus der ganzen Welt zusammen. Mit dabei unter anderem Taraf de Haidouks aus Rumänien, Alim Qasimov aus Aserbaidschan, Kimmo Pohjonen aus Finnland und Asha Boshle aus Indien. Das Album “White Man Sleeps“ war 1987 ihr elftes und das erste, was ich von ihnen gehört habe. Der Titel des Albums bezieht sich auf eine Komposition des südafrikanischen Komponisten Kevin Volans. Von ihm sind zwei Stücke auf dem Album zu hören, neben denen von Jazzlegende Ornette Coleman, vom Ungarn Bela Bartok und anderen.
Kronos Quartet white man sleeps 1
José Afonso fados de Coimbra e outras cancoes 6
„Fados de Coimbra“ – Fados aus Coimbra heißt ein Album, das José Afonso 1981 mit kleiner Besetzung eingespielt hat. José Afonso ist einer der bedeutendsten Sänger, Musiker und Komponisten Portugals und die Wiederveröffentlichungen seiner Platten ist voller Entdeckungen. José Manuel Cerqueira Afonso dos Santos, wie er mit vollen Namen hieß, wurde 1929 geboren und sein Lied „Grandola, Vila Morena“ würde zum musikalischen Zeichen der Nelkenrevolution 1974 in Portugal. Doch diese politische Dimension lies möglicherweise lange Zeit seine musikalischen Gesamtwerk ein bisschen in Vergessenheit geraten. Dies ändert sich mit den Wiederveröffentlichungen nun zum Glück. Auf dem Album „Fados de Coimbra“ widmet sich José Afonso den Ursprüngen des Fados, dieses zur portugiesischen Nationalmusik gewordenen Stils, der mittlerweile in der ganzen Welt bekannt und geliebt wird.
Von Portugal nach Linz und gleichzeitig weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Der Versuch, die Musik des Duos Attwenger zu beschreiben, muss entweder in ewig langen Aufzählungen enden oder ich mach es ganz kurz: Musik von Attwenger ist Musik von Attwenger. Akkordeon, Schlagzeug, gelegentlich ein bisschen Elektronik und dazu dadaistisch anmutenden Texte, das ist Attwengermusik und weit über die Grenzen Österreichs bewundert. „Live im Chelsea“ heißt ihr neustes Album, das sie im Dezember 2023 live im gleichnamigen Wiener Club aufgenommen. Darauf ist die wilde Spielfreude von Hans-Peter Falkner am Akkordeon und Markus Binder am Schlagzeug wunderbar eingefangen. Typisch Attwenger ist auch, dass das letzte Stück ihrer 12. Albums gar nicht im Chelsea aufgenommen wurde, sondern knapp 20 Jahre vorher in der Stadtwerkstatt Linz. Warum es diese Stück auf die Platte geschafft hat? Es hängt möglicherweise damit zusammen, wer mit Attwenger damals auf der Bühne standen: Oliver Mtukudzi, die Musiklegende aus dem südafrikanischen Simbabwe und seine Band The Black Spirits.
Attwenger feat. Oliver Mtukudzi & The Black Spirits 15
Amsterdam Klezmer Band bomba pop 3
Interview des Monats mit Joop van der Linden von der Amsterdam Klezmer Band
Amsterdam Klezmer Band bomba pop ?
Matthieu Saglio & Alim Qasimov voices 4
Der französische Cello-Spieler Matthieu Saglio ist ein Wanderer zwischen den Stilen. Klassisch ausgebildet, zog es ihn nach dem Studium nach Valencia und in die dortige Flamencoszene. Später kamen Jazz und schließlich Weltmusik dazu. Gerade war Saglio an der Seite von Alim Qasimov zu hören. Qasimov ist ein aserbaidschanischer Sänger. Der Meister des klassischen Mugam-Stils ist unter anderem schon mit dem Kronos Quartet und YoYo Mas Silkroad Ensemble aufgetreten und ist auch auf Matthieu Saglios Album „Voices“ zu hören.
In der Rubrik „The Magic of John Zorn” reisen wir heute ganz weit in die Vergangenheit. Der 1953 geborene Musiker, Komponist, Produzent und jüdische Kulturaktivist John Zorn ging 1982 mit dem Gitarristen Derek Bailey und dem Posaunisten George Lewis ist Studio, um fünf Stücke für das Album „Yankees“ einzuspielen. Es war das fünfte Album, auf dem John Zorn zu hören ist und es gilt als das erste Album, das typisch Zorn klingt. Diese Platte ist ein Meilenstein der Improvisationskunst und voll von subtilem Humor und geistreichen Einfällen. Hört nun also John Zorn am Saxofon, Derek Bailey an der Gitarre und George Lewis an der Posaune.
John Zorn, Derek Bailey, George Lewis yankees 5
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Trio Gordan für ihr gleichnamiges zweites Album. Das Trio Gordan besteht aus der serbischen Sängerin Svetlana Spajic, dem österreichischen Perkussionisten Andi Stecher und dem Berliner Bassisten und Elektroniker Guido Möbius. Gordan dekonstruiert auf ziemlich heftige, aber äußerst spannende Weise Volkmusik vom Balkan. Basierend auf dem Gesang von Svetlana Spajic bauen Stecher und Möbius Soundgebilde, die gleichzeitig uralt und hypermodern klingen. Die Musik von Gordan ist überhaupt nicht gefällig, sondern fährt in die Knochen und bläst das Gehirn frei. Dies ist Weltmusik in Orsinos Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Gordan für ihr Album „Gordan“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musiker:innen findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Friesisch doei und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Gordan gordan 1
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 09.06.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 23.06.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört gleich Yüksel Öz ka sap, eine der wenigen Sängerinnen auf dem Sampler „Songs of Gastarbeiter“. Yüksel war als Köln’ün Bül bülü bekannt, als die Nachtigall von Köln. In ihren Lieder besang sie weniger das Leben der türkischen Arbeitsmigrant:innen in Deutschland als vielmehr die verlorene Heimat. Den Deutschen blieb sie fast völlig unbekannt, obwohl Yüksel Öz ka sap mehrere Goldene Schallplatten erhielt,
Yüksel Özkasap songs of gastarbeiter 14
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten mit Zutaten unter anderem aus Korea, Südafrika und Kuba. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Daniel Dinkel vom Label MC Galileo und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Ägypten. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Adeena Karasick und Frank London für ihr Album „Salomé“.
Wenn ihr diese Ausgabe von Orsinos Lied in der Erstausstrahlung beim Querfunk aus Karlsruhe hört, dann hört ihr sie am Wahlsonntag zur Kommunal-, Kreistags- und Europawahl. Ich hoffe, ihr wart alle wählen, wenn nicht, dann geht nach der Sendung noch hin, denn Demokratie funktioniert nur, wenn die Menschen wählen gehen. Und da heute so ein besonderer Tag ist geht es nun weiter mit einem musikalischen Viererpack mit geballter Frauen-Musik-Power aus Nord-, Süd-, Ost- und Westeuropa. Starten wir mit dem Lockruf der Trollfrau: Hul dre lokkk heißt eine fünfköpfige Frauenband mit Musikerinnen aus Dänemark, Norwegen und Schweden. „Flickor alla“, alle Mädchen, heißt das neuste Album von Hul dre lokk und bietet wieder einen spannenden Mix aus verschiedenen skandinavischen Volksliedern und Eigenkompositionen.
Vom hohen Norden in das westlichste Land Europas nach Portugal. Dort feiert Matilde Cid den traditionelle Fado ihrer Heimat und hat mit „De sas so ssego“,auf Deutsch Rastlosigkeit, ihr zweites, sehr poetisches Album veröffentlicht. Eingespielt hat Matilde Cid die Platte mit sieben, rein akustisch spielenden Musikern.
Das dritte Album führt uns in einen der südlichsten Teile Europas, nach Sizilien. Dort zählt Maria Mazzotta zu den besten Sängerinnen und zu einer der gefragtesten Simmen der europäischen Weltmusik-Szene. „Onde“, zu Deutsch Wellen, heißt das neuste Album von Maria Mazzotta und steht als Metapher für die Sanftheit und manchmal brutale Kraft der Wellen und deren Vielfältigkeit.
Und mit dem vierten Album reisen wir musikalisch nach Osteuropa, nach Bulgarien und in die Vergangenheit. Denn der Bulgarische Frauenchor Angelite hat auf seinem neuen Album alte Kirchenlieder eingesungen. Und so heißt die bezaubernde Platte auch schlicht: „Medieval Eastern Orthodox Music“. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Hul dre lokkk, Matilde Cid, Maria Mazzotta und Angelite.
Huldrelokkk flickor alla 1
Matilde Cid Desassossego 4
Maria Mazzotta onde 3
Angelite medieval eastern orthodox music 1
Nach dem europäischen Viererpack geht es nun weiter mit dem Weltmusikklassiker des Monats. In dieser Reihe stelle ich euch Platten vor, die meinen Musikhorizont erweitert haben. Heute liegt die CD „From Nubia to Cairo“ aus dem Jahr 1990 vor mir. Es war die erste im Westen erschienene Platte des ägyptischen Sängers und Multiinstrumentalisten Ali Hassan Kuban. Kuban stammt aus dem südägyptischen Nubien und die Nubier war nicht nur für ihr Gold, sondern auch für ihr Musik bekannt und beliebt. Ali Hassan Kuban modernisierte die nubischen Volkslieder mit E-Gitarren, kubanischen Rhythmen und arabischen Texten und wurde so zu einem Superstar. 2001 ist Ali Hassan Kuban im Alter von 72 Jahren in Kairo gestorben.
Ali Hassan Kuban from nubia to cairo 1
Sväng svango nueva 1
Interview des Monats mit Daniel Dinkel
Helene Blum & Harald Haugaard Band den store sommer 1
Chicharron estrella tropical 2
Chicharron ist eine Band aus Lyon. Die Musiker haben sich aber dem südamerikanischen Chicha-Sound verschrieben. Chicha ist die urbane Version von Cumbia und in den Slums von Lima, der Hauptstadt von Peru, entstanden. Auch auf ihrem zweiten Album „Estrella Tropical“ verbinden Chicharron peruanischer Chicha aus den 60ern mit progressivem Rock aus den 70ern, abgerundet durch dominikanischen Merengue und afro-peruanischen Elementen.
In „The Magic of John Zorn” geht es nun wieder um den New Yorker Komponisten, Multiinstrumentalisten und jüdischen Kulturaktivisten John Zorn. Für die Bayreuther Operfestspiele hat Zorn 1998 das fünfteilige Stück „Rituals“ komponiert, was damals in Bayreuth für einen kleinen Skandal gesorgt hat. Denn während ein Teil des Publikums begeistert war, reagierte der andere Teil mit Buh-Rufen, Pfiffen und Geschrei. Denn „Rituals“ wurde zwar mit ein klassischen Sängerin und 10 Instrumentalist:innen aufgeführt, aber Zorns Musik war, wie so oft bei ihm, eine Mischung aus Klassik, Jazz, Punk, Rock, Klezmer und Neuer Musik. Hört nun den vierten Teil der Komposition „Rituals“ von John Zorn.
John Zorn rituals 4
Dal:um similar & different 2
Das war mal wieder ungewöhnlich schöne Musik aus Südkorea. Dal:um sind zwei junge Musikerinnen, die zwei verschiedene historische Zittern spielen. „Similar & Different“ ist das Debüt-Album von Dal:um und in einem Interview erzählten sie: "Die Musik von Dal: Um kommt aus der 'Leere'. Wir haben daran gearbeitet, eine Balance zu schaffen zwischen dem ursprünglichen Klang der Seidensaiten und der Schönheit der Leere“.
Von Südkorea nach Kuba, von Dal:um zum Cuban Orquesta. Die 13-köpfige Band führt die alte kubanische Kaffeehaus-Musiktradition aus der Zeit vor der Fidel Castros Revolution fort. Der slowenische Kontrabassist Branko Arn sek hat etliche Exil-Kubaner um sich gescharrt, um mit ihnen als The Cuban Orquesta das Album „Re na cimiento“, auf Deutsch Renaissance, einzuspielen. Und unter den Lieder mit dabei ein Titel, zu dem ich, wie Stammhörer:innen wissen, eine ganz besondere Liebe habe.
The Cuban Orquesta renacimiento 2
Sibusile Xaba ngiwu shwabada 6
Der Südafrikaner Si bu sile Xaba gehört zu den innovativsten Gitarristen und Sängern Afrikas. Begonnen hat er als Autodidakt, um später unter anderem bei Philip Tabane zu lernen. Mittlerweile ist Si bu sile Xaba einer der wichtigsten Vertreter des Township Jive, einer Musikrichtung, die traditionelle Zulu-Musik mit Soul-, Jazz- und Reggae-Einflüssen verbindet. Das dritte Album von Si bu sile Xaba heißt „Ngi wu Shwa bada“, was so viel heißt wie: Ich bin ein Heiler.
„Man muss furchtlos sein, sonst kann keine aufregende Musik entstehen“ sagt Aapo Heinonen. Der finnische Jazz-Pianist und Keyboarder hat mit seiner Band ein neues Album eingespielt. Auf „Tara“ mischt Aapo Heinonen Latin mit Swing und Anklängen aus Stilen aus aller Welt.
Aapo Heinonen Quintet tara 5
Der Goldene Orsino Jingle
Der Golde Orsino geht heute an die kanadische Sängerin und Dichterin Adeena Karasick und den New Yorker Trompeter Frank London. Karasick hat über ein Dutzende Bücher geschrieben und stammt aus einer russich-jüdischen Familie. Frank London hat mit seiner Band, den Klezmatics, ab Mitte der 1980er Jahre, das Klezmer-Revival angestoßen und hat mittlerweile in ungezählten Bands und Projekten mitgespielt. „Salomé“ heißt das erste gemeinsam Album von Karasick und London und bezieht sich im Titel und in den Liedern auf die Frau des Herodias, die laut der biblischen Erzählung für die Ermordung von Johannes dem Täufer verantwortlich ist. Karasick und London drehen die Geschichte jedoch um und inszinieren Salomè als selbstbestimmte Frau. Im Untertitel heißt das Album „Tapfere Frau“. In der Musik, komponiert von Frank London und eingespielt mit weiteren Gastmusikern, trifft Klezmer auf indische Filmmusik, Jazz auf arabische Klänge und Electronica. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Adeena Karasick und Frank London für ihr Album „Salomé“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musiker:innen findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Finnisch: moi, moi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Adeen Karasick & Frank London salomé 3
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 11.02.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 25.02.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört Derdiyoklar mit ihren ganz speziellen Sound, den das Duo selbst Disco-Folk genannt hat und damit riesigen Erfolg in der türkischen Community in Deutschland hatten.
Derdiyoklar songs of gastarbeiter 13
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Malawi, Usbekistan und Mexiko. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Andreas Weiser von der Band Conaxao Berlin und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik von den Kap Verden. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an The Sorcerers für ihre Album „I too am a Stranger“.
Machen wir weiter mit einem Dreierpack der auf die eine oder andere Weise mit der Türkei und türkischer Kultur zu tun hat. Als Sohn türkischer Einwanderer wurde Ali N. Aksin in München geboren. Dort studierte er sowohl an der Musikhochschule, als auch an der Filmhochschule. So verwundert es nicht, dass Ali N. Aksin auch sehr viel Filmmusik schreibt und gleichzeitig seine Musik, die nicht für Filme gedacht ist, trotzdem oft sehr bildhaft klingt. Sein neustes Album heißt „Up Chute“.
Der türkische Gitarrist Erkin Cavus hat sich für ein weiteres Album mit dem deutschen Gitarrenspieler Reentko Dirks zusammengetan. Nachdem Cavus und Dirks auf ihrem ersten Album „Istanbul 1900“ in die Vergangenheit geschaut haben, geht es nun in Richtung Zukunft. Für „Ütopya“ kamen Gastmusiker dazu, die gemeinsam mit Cavus und Dirks nun auch mit Piano, Schlagzeug und zarter Elektronik ein hoffnungsvolle Zukunftsversion erzählen.
Das Album „2gether“ von Yinon Muallem und Saman Alias wurde sowohl in der Türkei, als auch in Israel aufgenommen. Yinon Muallem ist in Israel als Sohn von Eltern irakischer Herkunft geboren. Der Virtuose an der arabischen Oud verbracht die letzten 20 Jahre in Istanbul. Saman Alias stammt ebenfalls aus dem Irak, der der Klarinettist und Meister auf der arabischen Flöte Ney lebt in Schweden und lehrt dort unter anderem an der Universität in Göteborg. „2gether“ ist das erste gemeinsam Album von Muallem und Alias. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Ali N. Aksin, Erkin Cavus mit Reentko Dirks und Yinon Muallem mit Saman Alias.
Ali N. Aksin up chute 7
Erkin Cavus & Reentko Dirks ütopia 8
Yinon Muallem & Saman Alias 2gether 4
Sie kommt aus dem Süden Mexikos, die Band Los Rurales. Die sechsköpfige Truppe macht klar, dass Mexiko mehr als Mariachi-Band zu bieten hat und besonders in Südmexiko gehören Bläser bei jeder Party und jedem Festival zum guten Ton. Ihr neues Album klingt gleichzeitig ein bisschen nach Mexiko, dem Balkan und Kuba. Für letztere Klangfarbe haben sich Los Rurales auch Gäste aus Kuba eingeladen und so heißen sie für dieses Album auch Los Rurales y los Amigos de Buena Vista.
Los Rurales ocotita 9
Me and My Friends before i saw the sea 1+2
Me and my Friends ist eine Band aus dem britischen Leeds, die lustvoll englischen Folk mit Afrobeat und karibischen Klängen mischen. „Before i saw the sea“ heißt ihr neues Album, das allein schon durch die Kombination von Gitarren, Klavier, Schlagzeug, Cello und Klarinette einen eigenen Sound hat. Typisch für Me and my Friends ist auch ihr Harmoniegesang. Schön anzuhören.
Das Hauptinstrument des im israelischen Tel Aviv geborenen Koby Israelite ist das Akkordeon. Wer jetzt aber glaubt, Koby spiele schmalzigen Klezmer darauf: weit gefehlt. In seiner Musik mischt Koby Israelite Klezmer mit Heavy Metal, Punk mit orientalischer Musik und Klassik mit Gypsyrock. Auf seinem Album „Mostly Peaceful“ mit sich Koby Klassikhits zur Brust und lässt so Mozart, Rachmaninoff, Liszt oder Chopin ganz neu, überraschend und ungewohnt klingen.
Koby Israelite mostly peaceful 6
Conexão Berlin vagabundo 8
Interview des Monats mit Andreas Weiser von Conexão Berlin
Conexão Berlin vagabundo 1
Nancy Vieira gente
Nancy Vieira stammte von der kapverdischen Insel Boa Vista und startete ihre musikalische Karriere in Portugals Hauptstadt Lissabon. In ihrer Musik ist sie ihrer Heimat treu geblieben, obwohl ihrer Lieder genauso bunt sind wie die Mitglieder ihrer Band. Diese kommen von den Kap Verden, aus Brasilien, dem Baskenland und der Ukraine. „Gente“ heißt das neue Album und Nancy Vieira erzählt von den Träumen und Sehnsüchten, Schmerzen und Freuden der Menschen auf den kapverdischen Inseln.
Bleiben wir musikalisch noch auf den Kapverden und kommen zum Weltmusikklassiker des Monats. Vor mir liegt ein Platte aus dem Jahr 1996 mit dem Titel „Live à l’Olympia“ und ist die Aufzeichnung eines Konzertes, das Cesaria Evora in Paris gegeben hat. Cesaria Evora wurde auch barfüßige Diva genannt, da sie traditionell ohne Schuhe und Strümpfe auftrat. Sie lebte jahrelang von Kneipenauftritten, bis sie im Alter von 47 Jahren ihre ersten Plattenvertrag bekam. Dann wurde sie zu einem Weltstar und machte die Musik der Kapverden überall bekannt. Und „Live à l’Olympia“ war halt die erste Platte, die ich von ihr gehört habe. Hört nun also Cesaria Evora mit einem ihrer größten Hits: Miss Perfumado.
Cesaria Evora live a l’olympia 3
Black Lives people of earth 14
Black Lives ist ein Musikprojekt, in dem sich US-amerikanische, karibische und afrikanische Musiker:innen zusammengefunden haben. Gemeinsam bringen sie verschiedenste Musikstile zusammen, um von der Realität schwarzer Menschen in den Gesellschaften der Gegenwart zu erzählen. Nach ihrem überaus beachteten Debütalbum „From Generation to Generation“ haben Black Lives nun ihr zweites Album veröffentlicht. Auf „People of Earth“ mischen Black Lives wieder Jazz mit afrikanischer Musik, karibische Klänge mit Soul, Blues mit Funk und vieles mehr, denn sie kümmern sich nicht um Genregrenzen.
Dies tut auch der New Yorker John Zorn nicht und damit sind wir wieder in der Rubrik: The Magic of John Zorn. Der 1953 in New York geborene und noch immer dort lebende Zorn ist Komponist, Multiinstrumentalist, Label- und Verlagsgründer sowie jüdischer Kulturaktivist. Als solcher arbeitet er, wie er selbst sagt, seit Jahrzehnten an der avantgardistischen Erneuerung der jüdischen Musik. Dies unter anderem mit seinen vier Liedzyklen, die mittlerweile hunderte Kompositionen umfassen. Der erste Liedzyklus hieß Masada, wie die Band, mit der Zorn diesen Zyklus aber 1994 eingespielt hat. Fast dreißig Jahre später, hat John Zorn das New Masada Quartet gegründet und mittlerweile zwei CDs veröffentlicht. Neben John Zorn am Saxophon gehören zum New Masada Quartet Gitarrist Julian Lage, Jorge Roeder am Bass und Schlagzeuger Kenny Wollensen. Hört nun ein Stück von der zweiten CD des New Masada Quartet. Das Album heißt schlicht „Volume 2“.
New Masada Quartet vol. 2 1
Gasper Nali zoona malawi 1
Er stammt aus dem südostafrikanischen Malawi, Gasper Nali. Er hat sich selbst ein Instrument gebaut, eine fast drei Meter lange, einsaitige Bassgitarre, Babatoni genannt. Mit diesem Instrument begleitet Gasper Nali seine Soloauftritte und hat schon zwei Alben aufgenommen, „Zoona Malawi“ heißt die aktuelle Scheibe von Gasper Nali.
Von Südostafrika nach Südwesteuropa. Dort ist José Afonso eine Musiklegende. Sein Lied „Grandola“ war das musikalische Zeichen für den Beginn der Nelkenrevolution in Portugal vor 50 Jahren. Afonso, der 1929 geboren wurde und 1987 starb, hab über zwanzig Alben veröffentlicht, die gerade Stück für Stück wiederveröffentlicht werden. Damit wird ein musikalischer Schatz gehoben, den es besonders hier in Deutschland noch zu entdecken gilt. Das Album „traz outro amigo também“,“Bring auch einen anderen Freund mit“ hat José Afonso 1970 eingespielt. Innerhalb seiner Karriere öffnete diese Album José Afonso neue Türen, denn es war das erste Album, das er in London produzierte, in auf dem er neue Sounds ausprobiert.
José Afonso traz outro amigo também 10
Aga Khan Master Musicians nowruz 8
Die Aga Khan Master Musicians sind sieben Musikerinnen und Musiker, die aus unterschiedlichsten Ländern kommen und gemeinsam Musik machen. Sie kommen aus China, Usbekistan, Syrien, Tadschikistan und Tunesien. Alle brachten ihre Musiktraditionen mit und diese fließen erstaunlich gut zusammen. Das Debüt-Album der Aga Khan Master Musicians heißt Nowruz. Und jetzt:
Der Goldene Orsino Jingles
Der Goldene Orsino geht im goldenen Mai 2024 an The Sorcerers für ihr Album „I too am a Stranger“. Das Trio stammt aus der quirrligen Weltmusik- und Jazzszene des nordenglischen Leeds und hat mittlerweile drei Alben veröffentlicht. Auf der Basis von Ethio-Jazz, also der abgefahrenen Jazzmusik aus Äthiopien, mischen The Sorcerers weitere Zutaten in ihren Musikmix, wie japanische Chanbara-Sounds, klingende Holzblöcke, die an Moondog erinnern oder verzerrte Vibraphonklänge. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an The Sorcerers für ihr Album „I too am a Stranger“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Haitianisch orévwa und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
The Sorcerers i too am a stranger 9
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 14.04.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 28.04.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört Derdiyoklar. Das Duo sind Ali Eker Aydoğan und Ihsan Guvercin, beide trafen sich Mitte der 1970er in Deutschland. Ihren selbst kreierten Musikstil nannten sie Disko-Folk und waren bis die 1990er überaus populär. In ihrem Song Alman Markı hat das Leben in der Fremde einen klaren materiellen Grund: die D-Mark.
Derdiyoklar songs of gastarbeiter 12
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus der Ukraine, Westsahara und Kolumbien. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Inger Nordvik und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Polen. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Las Lloronas für ihre Album „out oft he blue“.
Machen wir weiter mit Musik aus Portugal. Am 25. April 1974, also vor 50 Jahren, startete in Portugal die Nelkenrevolution mit einem Militärputsch gegen das autoritäre Estado Novo, den sogenannten Neuen Staat, das lange Zeit vom Diktator Salazar geführt wurden. Die Nelkenrevolution endete nach einer Zeit der Unruhen zwei Jahren später, 1976 in demokratischen Wahlen. Ein Name ist untrennbar mit der Nelkenrevolution verbunden, der des Sängers und Musikers José Afonso. Sein im Radio laufendes Lied Grândola war das ausgemachten Zeiten für die progressiven Truppen, die Nelkenrevolution zu starten. Dieses Lied von José Afonso werdet ihr gleich hören. Im Juli 1922, also vor knapp 2 Jahren habe ich im Interview des Monats übrigens mit seiner Tochter Helena Afonso gesprochen. Wenn ihr auf Mixcloud.com nach der Juli-Ausgabe von Orsinos Lied 2022 sucht, könnt ihr das Interview nochmal anhören.
Jose Afonso cantigas do maio 5
Bleiben wir musikalisch noch kurz in Portugal. "Fado Camões" ist das neue Album der portugiesischen Sängerin und Komponistin Lina. Die Lieder ihres Albums beziehen sich auf den in Portugal verehrten historischen Dichter, Luís Vaz de Camões. Lina hat aus seinen Gedichten herzergreifende Lieder gemacht und ist damit unter anderem auf Platz Eins der europäischen Worldmusic-Charts geklettert.
Nicht nur in die Charts, auch in die Herzen ihrer Hörerinnen und hören spielt sich seit Jahren das Lisbao String Trio mit ihre einzigartigen Mischung aus Fado, Weltmusik, Jazz und Klassik. Für ihr neues Album „Cançōes concretas e outras histórias“, „Konkrete Lieder und andere Geschichten“, hat sich LST, wie sie sich auch nennen, Sofia Vitória als Sängerin eingeladen. Dank ihrer Jazz-Ausbildung kann Sofia Vitória ihre Stimme wie ein Instrument einsetzen und so wird aus dem Lisboa String Trio fast ein Lisboa String Quartett.
Lina fado camoes 3
Lisboa String Trio com Sofia Vitoria canoes concertas e outras historias 3
Aziza Brahim mawja 9
Zehn Jahre nach ihrem bahnbrechenden Debüt-Album hat Aziza Brahim nun ihr fünftes Album veröffentlicht. Die Sängerin und Schauspielerin wurde 1976 in einem sahrauischen Flüchtlingslager in Westalgerien geboren. Ihr Familie stammt aus der Westsahara, doch seit dem Abzug der Kolonialmacht Spanien wird das Gebiet zum größten Teil von Marokko besetzt. So kommt es, dass ein Großteil der Sahrauis, arabische Nomaden, im Exil leben. Der Titel des neuen Albums von Aziza Brahim ist Mawja, das arabische Wort für Welle. Diese Wort benutzte ihre Großmutter, wenn sie vom Radio sprach, das der kleinen Aziza im Flüchtlingscamp die große weite Welt nahbrachte. Nach einem Studium in Kuba zog Aziza nach Spanien, wo sie heute noch lebt, Musik und Filme macht und für die Rechte ihres Volkes kämpft.
Nun zum Weltmusikklassiker der Monats. In dieser Rubrik stelle ich Euch Platten vor, die meinen eigenen Musikgeschmack prägten oder meinen Musikhorizont erweiterten. Das vor mir liegende Album stammt aus dem Jahr 1997 und heißt schlicht und ergreifend „Hopsasa“. Aufgenommen hat es die polnische Band Kapela ze Wsi Warszawa, was auf Deutsch, die Band aus dem Dorf Warschau. Und wer diesen Namen ins Englische übersetzt, weiß jetzt auch, um wen es sich handelt. Denn als Warsaw Village Band ist die Truppe später weltberühmt geworden, hast fast ein dutzende Platten veröffentlicht, ist weltweit getourt und ist mit ihrem Bio-Techno, wie sie es nennen, eine der erfolgreichsten Bands Osteuropas abseits des Mainstreams. Und mit dem Album „Hopsasa“ fing 1997 alles an.
Warsaw Village Band hopsasa 12
Inger Nordvik hibernation 4
Interview des Monats mit Inger Nordvik
Inger Nordvik hibernation 2
DakhaBrakha alambari 2
DakhaBrakha ist eine Band aus der Ukraine, die seit 2003 Musik machen und ihren ganz eigenen Stil Ethno-Chaos nennen. Dakha Brakha sind die ukrainischen Worte Geben und Nehmen und die Band will damit klarmachen, dass sie für viele Einflüsse offen sind. Bisher gibt es sieben Alben, da aktuell heißt „Alambari“.
Einer, der ebenfalls für viele Einflüsse offen ist, ist der New Yorker Komponist, Musiker und Kulturaktivist John Zorn. Und damit sind wir wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“. Für seinen vierten Liedzyklus Bagatellen hat Zorn von März bis Mai 2015 dreihundert Stücke komponiert. Davon sind bisher 179 auf 16 CDs veröffentlicht worden. Jede dieser CD wurde von anderen Musiker:innen und Bands eingespielt worden. Die bisher letzte CD hat der Trompeter und Dirigent Sam Eastmond mit seiner eigens dafür zusammengestellten Big Band aufgenommen. Eastmond hat auch schon CDs für John Zorns zweiten Liedzyklus Book of Angels und Zorn dritten Liedzyklus Book of Beriah eingespielt, ist also mit Zorn Kompositionen vertraut. Hört nun also Sam Eastmond mit seinem Orchester und ihrer Interpretation der Bagatelle Nummer … von John Zorn.
Sam Eastmond john zorn`s bagatelles vol. 16 8
Les Mamans Du Congo & RRobin ya minolé 10
Ondatrópica baile bucanero 4
Unter dem Titel Ondratropica haben sich kolumbianische und britische Musiker zusammengefunden. Gemeinsam mischen sie kolumbianische Stile wie Cumbia und Gaita mit Ska, Hip Hop, Dub und Funk. Die Musik von Ondratropica geht extrem in die Bein und macht richtig Spaß. Baile Bucanero heißt ihr aktuelles Album. Vor Ondatropica hörtet ihr Les Mamans Du Congo. Die kongolesische Band hat sich für ihr neues Album „Ya Minolé“ zum zweiten Mal mit dem französischen Schlagzeuger und HipHop-Produzenten RRobin zusammengetan. Das Album ist eine wunderbare Melange aus kongolesischen Rhythmen und Funk und Elektronik.
Aksak Maboul ist eine ziemlich wilde Truppe aus Belgien, die schon 1977 von den Multiistrumentalisten Marc Hollander und Vincent Kenis gegründet wurde. Das neuste Album von Aksak Maboul heißt „Une Aventure de VV“ und im Untertitel „Songspiel“. Es ist eine Geschichte in 15 Teilen, die gelegentlich klingt wie ein dystopische Science Fiction Hörspiel aus dem letzten Jahrhundert, aber trotzdem voller vertrackter Rhythmen. Aksak Maboul machen hat schon immer Musik jenseits aller Schubladen.
Aksak Maboul une aventure de vv – singspiel 12
Liv Andrea Hauge Trio ville blomster 1
Die norwegische Pianistin Liv Andrea Hauge hat mit ihrem Trio ein schönes, melancholisches Album aufgenommen. Auf „Ville Blomster“, wilde Blumen, verbinden sie alte Melodien aus Skandinavien mit der Improvisationskraft des Jazz. So zaubert das Liv Andrea Hauge Trio eine Musik, die fast magisch klingt. Und nun:
Der Goldene Orsino Jingle
Der goldene Orsino geht heute an Las Lloronas für ihr Album „Out of the Blue“ sind drei Sängerinnen und Multiistrumentalistinnen aus Brüssel, die als Strassenmusikerinnen gestartet sind und nun die Konzertsäle und Festivals erobern. Las Lloronas verbinden in ihrer Musik Folk mit Klezmer, Chanson mit Flamenco, Blues mit Klängen vom Balkan. Sie singen mal spanisch, mal englisch, mal deutsch, mal französisch, doch meist im wunderbaren Harmoniegesang. Ihre Musik ist Weltmusik im allerbesten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Las Lloronas für ihr Album „Out of the Blue“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Ukrainisch do pobachennya und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Las Lloronas out oft he blue 11
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 10.03.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 23.03.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört gleich Ali Avaz. Der aus der Osttürkei stammende Musiker und Sänger war ab den 1960ern vor allem auch ein wichtiger Musikproduzent und arbeitete damals mit ca. 40 Musiker:innen zusammen. In folgenden Lied singt er von seiner Hoffnung, dass es in Almanya viele schöne Frauen gibt.
Ali Avaz songs of gastarbeiter 11
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten und Zutaten unter anderem aus Reunion, Weißrussland und von der Elfenbeinküste. Für das Interview des Monats sprach ich vor der Sendung mit Elsa Johanna Mohr von der Band Antigua und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Japan. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an die ugandisch-britische Band Nihiloxica für ihr neues Album „Source of denail“.
Machen wir weiter mit drei Platten, die alle unter einer Überschrift stehen können: Klezmer und weit darüber hinaus. Los geht es mit der Amsterdam Klezmer Band, die ihrer Heimatstadt auf ihrem neusten Album eine Hymne gewidmet haben. „Bomba Pop“ heißt das neuste Album der Amsterdam Klezmer Band und macht schon im Titel klar, dass es weit mehr als Klezmer zu hören gibt. Denn der paart sich mal mit Reggae, mal mit Balkan, mal mit türkischen Grooves und HipHop. Oder eben, wie ihr gleich hören werdet, mit Cumbia.
Frank London ist der Trompeter der legendären Klezmatics, die in New York ab Mitte der 1980er den Klezmer aus der Versenkung geholt haben und nach allen Seiten öffneten. Und Frank London hat sich für das Album „Eldorado“ mit dem Jazz-Pianisten Leon Gurvitch aus Weißrussland zusammengetan. „Eldorado“ war die sagenumwobene Goldstadt in den Bergen von Kolumbien, nach denen so viele vergebens suchten. Das Leon Gurvitch Project und Frank London suchen nun musikalisch nach dieser Goldstadt und verbinden Klezmer mit Jazz, Latin und Klassik.
Vagabondoj steht in Esperanto für die Reisenden und musikalische Reisenden sind auch Vagabondoj aus Hessen und Baden-Württemberg. Das Quartett spielt Klezmer, Balkan und Weltmusik, wie es auf ihrer Webseite heißt und wie auch auf ihrem zweiten Album „Traumtänzer“ gut und lustvoll nachzuhören ist. Öffnet also eure Herzen und Ohren für die Amsterdam Klezmer Band, das Leon Gurvitch Project mit Frank London und Vagabondoj.
Amsterdam Klezmer Band bomba pop 1
Leon Gurvitch Project with Frank London eldorado 10
Vagabondoj traumtänzer 2
Bleiben wir musikalisch noch in jüdischen Gefilden und kommen zum wichtigsten jüdischen Avantgardekomponisten der Gegenwart und damit zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker ist letztes Jahr 70 Jahre alt geworden, doch seine Schaffenskraft scheint unerschöpflich. Er ist nicht nur Komponist, sondern betreibt eines der spannendsten Plattenlabel für jüdische und Avantgardemusik, veranstaltet Konzertreihen in New York, gibt Bücher heraus und ist auch selbst als Musiker immer wieder auf der Bühne zu erleben. Mit den Bagatellen hat John Zorn seinen mittlerweile vierten Liedzyklus komponiert. Insgesamt 300 Stücke hat er geschrieben und lässt diese gerade von verschiedenen Musiker:innen und Bands einspielen und veröffentlicht diese auf seinem Label Tzadik. CD Nummer 15 in der Bagatellen-Reihe wurde vom Quartett Ben Goldberg 4 eingespielt. Ben Goldberg selbst spielt Klarinette, am Piano sitzt Craig Taborn. Und statt einem Schlagzeuger gehören zur Truppe noch die zwei Bassisten Jorge Roeder und Thomas Morgan. Alle vier Musiker haben schon öfters mit John Zorn zusammengearbeitet und sind auf mehreren seiner Platten zu hören. Im Booklet zu den Bagatellen erzählt Ben Goldberg, das die Kompositionen von John Zorn alles andere als einfach sind. Er selbst gab sich 18 Monate, die 12 Stücke, die sich letztlich auf der CD befinden, zu lernen. Hört nun die Bagatelle Nr. 158 von John Zorn, interpretiert von Ben Goldberg 4.
Ben Goldberg 4 john zorn’s bagatelles #15 4
Oriane Lacaille iviv 3
Oriane Lacaille ist die Tochter eines der weltweit bekanntesten Musiker von der Insel Reunion, René Lacaille. Reunion liegt östlich von Madagaskar im indischen Ozean und ist Teil Frankreichs. Die kreolischen Inselbewohner:innen haben einen ganz eigenen Musikstil entwickelt, die Sega. Wie ihr Vater spielt Oriane Lacaille jedoch nicht nur Sega, sondern hat selbst einen ganz eigenen Stil entwickelt, wie sich auf ihrem Debüt-Album „Iviv“ lustvoll hören lässt. Oriane Lacailles Debüt zählt schon jetzt zu meinen Lieblingsalben 2024.
Für den Weltmusikklassiker der Monats liegt nun eine CD aus dem Jahr 1997 vor mir. „Monkey harmonizing songs“ heißt es und im Untertitel beschreibt das Trio An Chang Project, worum es geht: New Vocal Harmonies from Okinawa and the Pacific. Nur wenige Meilen von der chinesischen Küste entfernt, in der Nähe von Taiwan, liegt die zu Japan gehörende Insel Yonaguni im Okinawa-Archipel. Dort wird unter anderem die Sanshin gespielt, eine dreisaitige, mit Schlangenhaut bezogene Laute. Sie gibt neben den harmonischen Gesängen der drei Bandmitglieder den Hauptton an. Die Musik des An Chang Projects spiegelt aber nicht die Musik der Insel Yonaguni wider, sondern ist eher eine Melange aus vielen verschiedenen Stilen Japans und des Pazifiks. Schade, dass die Band nur diese eine Platte veröffentlicht hat. Ich kann mich jedenfalls nicht satt hören an der Musik des An Chang Projects.
An Chang Project monkey harmonizing songs 18
Manou Gallo afro bass fusion 6
Bassistin, Schlagzeugerin und Sängerin Manou Gallo stammt von der Elfenbeinküste und zählt zu den 10 besten Bassspielern der Welt. Manou Gallo wurde in den 1990ern mit der belgischen Frauenband Zap Mama bekannt und hat mittlerweile verschiedene Bands gegründet bzw. ist auch solo unterwegs. Manou Gallo neuestes Album heißt „Afro Bass Fusion“ und damit verneigt sie sich vor Größe der afrikanischen Musik wie Fela Kuti, Mano Dibango oder Aiche Kone.
Auch ein anderer Bassist hat eine neues Album veröffentlicht, nämlich der wunderbare Renaud Garcia-Fons. Der Franzose hat seinen Kontrabass umbauen und eine weitere, eine hohe Saite, aufziehen lassen. Somit kann Garcia-Fons sein Instrument förmlich singen lassen und tut dies ausgiebig mal solo, mal mit eigenen Bands, mal an der Seite von Musiker:innen wie Rabih Abou-Khalil und Cheb Mami oder beim Orchestra National de Jazz und in anderen klassischen Orchestern. Sein neustes Werk ist eine Doppel-Album mit dem Titel „Cinematic Double Bass“ und Renaud Garcia-Fons hat 44 Stücke eingespielt für Filme, die es garnicht gibt. Unterstützt wird er dabei vom Schlagzeuger und Vibraphonisten Stephan Caracci und seiner Tochter, der Sängerin Solea Garcia-Fons.
Renaud Garcia-Fons cinematic double bass #2 5
Antigua trovador 8
Interview des Monats mit Elsa Johanna Mohr
Antigua trovador 3
Riccardo Tesi la giusta distanza 8
Seit bald 40 Jahren ist Riccardo Tesi einer der wichtigsten und innovativsten Spieler des Organetto, des italienischen Knopfakkordeons. Die Lieder seines neustes Albums „La guista distanza“, auf Deutsch, der richtige Abstand, sind während der Corona-Pandemie entstanden. Eingespielt hat Riccardo Tesi das Album mit seinem Elastic Trio sowie 21 weiteren Musiker:innen, die so unterschiedliche Instrumente wie die nordische Nyckelharpa oder die arabische Ud spielen. Tolles Album.
Für mich ist Skarbø Skulekorps eine der lustvollesten Jazzbands Norwegens. Wobei es die Bezeichnung Jazz-Band nur bedingt trifft. Gegründet vom Schlagzeuger Øyvind Skarbø trägt schon den Bandname Skulekorps, also Schulband, den Schalk im Nacken. Øyvind ist mit einer größeren Schwester aufgewachsen, die ihm Mixtapes machte, auf denen von Funk mit Prince über Jazz mit Glenn Miller und Pop mit Enigma bis Heavy Metal mit Sepultura alles zu hören war. Und diese Genreoffenheit ist auch auf dem neuesten Album von Skarbø Skulekorps zu hören. Der Albumtitel „Dugnad“ heißt auf Deutsch übrigens „Freiwilligendienst“.
Skarbo Skulkorps dugnad 11
Kiledjian feat. Sako Wana the otium mixtape 2
Der aus dem französischen Lyon stammende Kiledjian ist vor allem durch seine Bands Dowdelin und Hila bekannt und hat nun mit „The otium mixtapes“ sein erstes Album unter eigenem Namen veröffentlicht. Die meisten Instrumenten hat Kiledjian selbst eingespielt, sich aber auch Gäste eingeladen wie die Sängerin Cindy Pooch, den Afrobluesmusiker Sako Wana und die armenisch-französische Jazzpianistin Macha Gharibian. Entsprechend vielseitig ist die Musik auf dem Album. In zehn Stücken verschmelzt Kiledjian traditionelle Klänge aus vielen verschiedenen Kulturen mit zeitgenössischen Beats, Jazz, Hip-Hop und elektronischer Avantgarde.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die ugandisch-britische Band Nihiloxica für ihr neues Album „Source of denail“. Entstanden ist die Band 2017, als die zwei britischen Musiker Spooky-J und pq in der Hauptstadt des zentralafrikanischen Uganda auf vier traditionelle Perkussionisten trafen. Gemeinsam entwickelten sie als Nihiloxica einen einzigartigen Sound, in dem polyphone Rhythmen Zentralafrikas auf wilde elektronische Sounds und heftige Schlagzeuggewitter treffen. Dies ist Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Nihiloxica für ihr Album „Source of denail“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Aserbaidschanisch: sag olun und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Nihiloxica source of denial 4
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 11.02.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 25.02.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört Yusuf mit seinem Song „Türkisch Mann“. Im Jahr 1977 hat Yusuf dieses Lied eingespielt und erzählt auf ironische oder möglicherweise doch ernstgemeine von seinen Erfahrungen als Gastarbeiter in Deutschland.
Yusuf songs of gastarbeiter 10
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Japan, Finnland und Syrien. Für das Interview des Monats sprach ich mit Eva Mair-Holmes, der Chefin des Münchner Labels Trikont und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Zaire. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Aron & The Jeri Jeri Band für ihre Album „Dama begga nibi“. Diese Sendung ist wieder einmal eine besondere Ausgabe, denn im Februar 1996 war Orsinos Lied das erst Mal im Querfunk zu hören. Orsinos Lied feiert also 28. Geburtstag und dies mit einem grenzüberschreitendem Dreierpack rund um den aus dem Iran stammenden Kayhan Kalhor. Er ist Meister der Kamanche, einer Stachelgeige, die aufrecht auf dem Oberschenkel stehend gespielt wird. Kalhor ist iranischer Kurde und lebt seit 1992 im Exil. Dort gründetet er u.a. das Dastan Ensemble und die Gruppe Ghazal. Kalhor ist auch Mitglied in Yo Yo Mas Silk-Road-Ensemble. Darüber hinaus hat er mit unterschiedlichsten Musiker:innen und Bands aus der ganzen Welt gespielt und ist auch solo unterwegs. Hört nun als erstes Kayhan Kalhor im Duett mit seinem Landsmann, Ali Bahrami Fard, einem Meister auf den Santur, dem orientalischen Hackbrett. Gemeinsam haben sie das Album „I will not stand alone“ eingespielt.
Im zweiten Stück ist Kayhan Kalhor an der Seite von Toumani Diabaté zu hören. Diabaté stammt aus Mali und ist weltberühmt für seine Virtuosität auf der Stegharfe Kora. Ganz neu ist ihr erstes gemeinsames Album „the sky is the same colour everywhere“.
Mit dem türkischen Saz-Spieler, Sänger und Komponist Erdal Erzincan hat Kayhan Kalhor das Album „Kula Kulluk Yakisir Mi“ live im türkischen Bursa eingespielt. Übersetzt heißt das Album „Ist es angemessen, einem Diener zu dienen?“ oder in einer anderen Übersetzung „Wie unziemlich es ist, jemandem sklavisch zu folgen“. Beides macht klar, dass Kalhor und Erzincan ausgesprochene Freigeister sind, was auch in ihrer Musik zu hören ist. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren und hört Kayhan Kalhor zuerst mit Ali Bahrami Fard, dann im Duett mit Toumani Diabaté und schließlich mit Erdal Erzincan.
Kayhan Kalhor & Ali Bahrami Fard i will not stand alone 2
Kayhan Kalhor & Toumani Diabaté the sky is the same colour everywhere 2
Kayhan Kalhor & Erdal Erzincan kula kulluk yakisir mi 7
Nach Kayhan Kalhor und seinen drei sehr unterschiedlichen Duettpartnern kommen wir nun zum Trio 3’Ain. Trompeter Yamin Martini kam 2015 aus Syrien nach Belgien. Dort lernte er den Akkordeonspieler Piet Maris kennen und bald schreiben sie Musik fürs Theater. Schließlich kam noch Kontrabass-Spieler Otto Kint dazu und das Trio 3’Ain war geboren. Ihr Bandname basiert auf dem achtzehnten Buchstaben des arabischen Alphabets. Da er in der arabischen Chat- und SMS-Konversation oft als 3 und mit 'ain umschrieben wird, schien 3'Ain ein passender Name für ein Trio. Gemeinsam machen sie eine spannende Mischung aus zeitgenössischen Jazz und Worldmusic mit orientalischen Einflüssen. „Sea of stories“ heißt das neuste Album von 3’Ain.
3’ain sea of stories 7
Carla Bley la paloma #3 21
Interview des Monats mit Eva Mair-Holmes von Trikont
M.A. Numminen dägä dägä 14
Vincent Courtois finis terrae 7
Gerade verklungen ist ein Ausschnitt aus der Filmmusik für den Streifen „Finis Terrae“ aus dem Jahr 1929. Gedreht hat den Film der polnisch-französische Jean Epstein und es ist der erste von dreien Stummfilmen, die sich mit dem harten Leben an den bretonischen Küste beschäftigen. Im Jahr 2021 hat nun der französische Cellist Vincent Courtois eine neuen Filmmusik für den Stummfilmklassiker geschrieben und holt damit den Streifen „Finis Terrae“ in die Gegenwart. Auch ohne Film lassen sich die Kompositionen von Vincent Courtois sehr gut genießen.
Kommen wir zu einem anderen Komponisten unserer Zeit, zum wichtigsten jüdischen Komponisten der Gegenwart, kommen wir zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker hat mit Bagatellen seinen mittlerweile vierten Liedzyklus geschrieben. Insgesamt entstanden innerhalb von wenigen Wochen dreihundert Werken, die John Zorn Stück für Stück von unterschiedlichen Musiker:innen und Bands einspielen lässt. CD Nummer 14 der Bagatellen-Reihe hat der Trompeter Peter Evans aufgenommen. Im Booklet beschreibt Evans es für sich als großes Abenteuer, die Ideen von John Zorn umzusetzen, denn normalerweise spielt er nur Eigenkompositionen. Auch das Hören ist wieder ein Abenteuer, denn ich kann mich an keine CD aus meiner Sammlung erinnern, auf der nur ein einziger Solotrompeter zu hören ist. Hört nun also John Zorns Bagatelle Nummer 184 gespielt von Peter Evans.
Peter Evan john zorn’s bagatelles vol. 14 7
Meitei kofu III 1
Der japanische Soundkünstler Meitei stammt aus Hiroshima und ist für mich einer der spannendsten Remixer - nicht nur Japans. Gerade hat Meitei das dritte Album seiner Kofu-Reihe veröffentlicht, für die er historische Aufnahmen aus Japan neu zusammensetzt. Meiteis Stücke werden dadurch irgendwie zeitlos.
Zeitlos sind auch die Weltmusikklassiker, die ich euch in jeder Sendung vorstelle. Es sind immer Alben, die meinen Musikgeschmack geprägt haben und mir oft ganz neue Horizonte eröffneten. Heute liegt ein Album aus dem Jahr 2001 vor mir, das mir das erst Mal den aus Zaire, der heutigen Republik Kongo, stammenden So Kalmery vorgestellt hat. Der 1955 geborene Sänger, Gitarrist und Didgeridoo-Spieler stand schon als Kind auf der Bühne und reiste schon als 14-jähriger als Berufsmusiker durch ganz Westafrika. Später lebte er mal in England, mal in Frankreich und trat unter anderem mit Paco de Lucia und John Mac Laughin auf. Da vor mir liegende Album „Bendera“ erschien 2001 und war sein fünftes, das in Europa veröffentlicht wurde. 2008 folgte noch ein weiteres Album von So Kalmery und seither ist es leider sehr ruhig um diesen musikalischen Weltenbummler geworden.
So Kalmery bendera 1
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Aron & The Jeri Jeri Band für ihre Album „Dama begga nibi“. Allein, wenn aufgezählt wird, woher die Musiker kommen, aus Neuseeland, dem Senegal und Deutschland, wird klar, dass es sich bei Aron & The Jeri Jeri Band um ein grenzüberschreitendes Projekt handelt. Aron ist der aus Neuseeland stammende Jazz-Pianist Aron Ottignon. Aron hat einige Jazzalben eingespielt, aber auch mit Popgröße wie Stromae und Indie-Rocker Woodkid gearbeitet. Momantan lebt Aron in Berlin und lernte dort den aus der senegalischen Hauptstadt Dakar stammende Griot Bakane Seck kennen. Bakane ist ein Virtuose auf der Trommel Sabar und ist mit westafrikanischen Superstars wie Youssou N’Dour und Baaba Mal durch die Welt getourt. Er gründete im Senegal auch die Jeri Jeri Band und gemeinsam wurden sie alle zu Aron & The Jeri Jeri Band. „Dama begga nibi“ ist ihr erstes gemeinsames Album und als Gastmusiker:innen sind unter anderem Baaba Maal und die jungen Talente Aka Boy und Aicha zu hören. Hört sich der Anfang des Albums noch sehr nach der Mblaxa-Musik von Youssou N’Dour an, geht es später immer mehr in Richtung Afrobeat, Elektronik, Afrofunk und Jazz. Dies ist Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Aron & The Jeri Jeri Band und ihr Debütalbum „Dama begga nibi“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Rumänisch pa und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Aron & The Jeri Jeri Band dama gegga nibi 10
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 14.01.24, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 28.01.24, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Gurbetci Riza kam in den 1980er Jahren aus der Türkei nach Berlin und lebt immer noch dort. In seinem Lied besingt er den Meister in seiner deutschen Firma: „Griesgrämig pflaumt er mich an. Ich tat so, als ob ihn verstehe und sagte: ja, ja. Könnte er türkisch, hätte ich losgelegt und ihm ein Dir, Dir entgegengeschmettert.“ Dir, Dir heißt auf Türkisch so viel wie Bla, bla: Gurbetci Riza.
Gurbetci Riza songs of gastarbeiter 8
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Aserbaidschan, Iran und Australien. Im Interview des Monats sprach ich mit Lorena Atrakci von Cherry Bandora und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Polen. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Duo Zöj für ihre Album „Fil o fenjoon“. Weiter geht’s mit einem indisch gewürzten Dreierpack. Kailash Kher ist Schauspieler und Sänger. Bekannt wurde er vor allem als Interpret populärer Sufi-Musik, sein großes Vorbild ist der Qawwali-Sänger Nusrath Fateh Ali Khan. Das aktuelle Album von Kailash Kher heißt „Ganesh raja“.
Sandeep Das ist ein international gefragter Tabla-Spieler. Gerade hat er mit dem amerikanischen Cellisten Eric Jacobson und dem aus dem Iran stammenden Kayhan Kalhor ein Album aufgenommen. Kayhan spielt die iranische Stachelgeige Kamantsche. Auf dem Album „Blue as a turquoise night“ sind neben Sandeep Das, Jacobson und Kalhor auch noch die New York Gypsy All Stars zu hören.
Anoushka Shankar trägt die Tradition ihres berühmten Vaters Ravi Shankar weiter. Wie er spielt sie Sitar und wie er spielt sie nicht nur klassische indische Ragas, sondern ist offen für andere Stile aus aller Welt. Ihr aktuelles Album hat Anoushka Shankar u.a. mit dem österreichischen Hang-Spieler Manu Delgado eingespielt. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Kailash Kher, Sandeep Das, Anoushka Shankar und all ihre Mitspieler:innen.
Kailash Kher ganesh raja 4
Eric Jacobson, Sandeep Das & Kayhan Kalhor feat. New York Gypsy All Stars blue as a turquoise night 8
Anoushka Shankar feat. Manu Delago between us 7
Für den Weltmusikklassiker der Monats liegt eine CD aus dem Jahr 1999 vor mir. Damals hörte ich das erste Mal die polnische Band Kroke und das erste Mal wurde mir bewusst, dass Polen bis zum zweiten Weltkrieg auch eine große Tradition jiddischer Musik hatte. Kroke ist die jüdische Bezeichnung für Krakau, der Stadt, aus der die Band stammt. Das Album „The sound of the vanishing world“ war das erste, welches ich von Kroke hörtet, es war jedoch damals schon die vierte Platte der Band. Hört den Titeltrack.
Kroke the sound or the vanishing world 9
Tiwayo desert dream 2
Die Stimme der Parisers Tiwayo ist rauchig und feminin zugleich. Für sein zweites Album „Desert Dream“ hat Tiwayo einen Gang zurückgeschaltet und zehn zarte Stücke geschrieben und fast im Alleingang eingespielt. Alles sehr Blues- und Soullastig, doch an der einen oder anderen Stelle blitzt auch mal Reggae auf. Betörend schöne Scheibe von Tiwayo.
Hier geht es weiter mit der Rubrik „The Magic of John Zorn“ und einer weiteren Scheibe des vierten Liedzyklus‘ des New Yorker Komponisten, Multiinstrumentalisten und jüdische Kulturaktivisten. Zorn hat diesen Liedzyklus „Bagatellen“ genannt, der aus 300 Stücken besteht. Mittlerweile sind 16 CD erschienen, jede einzelne von anderen Musiker:innen bzw. Bands eingespielt. Für CD Nummer 13 hat John Zorn das Speed-Irabagon Quartet verpflichtet. Chris Speed und Jon Irabagon sind beides Saxophonspieler. Sie werden begleitet von Christian McBride am Bass und Ches Smith am Schlagzeug. Und in dem Stück, das ihr gleich hört, spielt John Zorn sogar selbst als dritter Saxophonist mit. Hört Bagatelle Nr. 261.
John Zorn feat. Speed-Irabagon Quartet bagatelles vol. 13 12
Yilian Canizares feat. Tigana Santana habana-bahia 5
Die kubanische Sängerin und Geigerin Yilian Canizares hat schon immer über die Grenzen ihrer kleinen Karibikinsel hinausgeschaut und hinausgespielt. Schon mit 16 Jahren verließ sie mit einem Stipendium für eine Geigenstudium ihre Heimat in Richtung Venezulea. Dort lernte sie einen Geigenlehrer aus der Schweiz kennen und folgt ihm schließlich nach Europa. Nun lebt Yilian Canizares schon über 20 Jahre in der Schweiz, zieht aber mit ihrem neuen Album „Habana-Bahia“ eine musikalische Linie zwischen Kuba und Brasilien. Gerade war sie im Duett mit Tigana Santana zu hören: pan-südamerikanische Musik vom Feinsten.
Ähnlich abgefahren ist die Musik von Lenhart Tapes. In der serbischen Hauptstadt Belgrad mixed Lenhart Tapes Musik vom Balkan mit brachialen elektronischen Sounds. So entsteht eine Art postindustrielle Volksmusik, die unglaublich kraftvoll daherkommt und getragen wird von den Stimme dreier Volkssängerinnen, die Lenhart Tapes ins Studio dazu holte. Das Album heißt übrigens „Dens“ und ist das zweite von Lenhart Tapes.
Lenhart Tapes dens 3
Cherry Bandora back to the taverna 4
Interview des Monats mit Lorena Atrakci
Cherry Bandora back to the taverna 1
Isfar Sarabski planet 6
Isfar Sarabski ist ein Pianist aus Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan. In seinen Stücken fließt die asiatisch-arabische Musiktradition seiner Heimat mit Jazz und Klassik zusammen, als würden dies verschiedenen Musikstile schon immer zusammengehören. „Planet“ heißt das neuste Album von Isfar Sarabski.
Tram de Balkans sind eine dieser wilden französischen Bands, die in ihrer Musik Folk und Jazz, Rock und Klezmer, Balkan und Chanson zusammenbringen. Gemeinsam mit der Sängerin Mélissa Zantman haben Tram de Balkans ihr neues Album „En cavale“ aufgenommen und ihre Lieder noch weiter in Richtung Balkanmusik verschoben. Mit ungewöhnlichen Instrumenten wie Zitter, der Flöte Kaval oder Maultrommeln sowie Klarinette, Akkordeon, Kontrabass und Schlagzeug haben Tram des Balkans ihren ganz eigenen Sound entwickelt.
Tram des Balkan & Melissa Zantman en cavale 3
Ailá sansolimon 4
Aus Galizien, Nordspanien, stammt das Quartett Aila, die mit „Sansolimon“ gerade ihr zweites Album vorgelegt haben. Aila sieht sich in einer neuen Tradition, die versucht, alte Volkslieder und Tänze wiederzubeleben. Dabei auch zum Einsatz kommt zum Beispiel der galizische Dudelsack, der der Musik von Aila schon einen sehr speziellen Klang gibt. Und nun:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Duo Zöj für ihre Album „Fil o Fenjoon“. Zöj sind die iranische Kamantche-Spielerin und Sängerin Gelareh Pour und der australische Schlagzeuger Brain O’Dwyer, der als Punk- und Heavy-Metal-Schlagzeuger begann und nun eher im Experimentellen unterwegs ist. Die zwei arbeiten seit 2012 zusammen und 2021 entstanden schließlich die Aufnahmen für ihr Debütalbume „Fil o fenjoon“, was Deutsch „Elefant und Teetasse“ heißt. Das Duo sieht sich als interkulturelles Projekt, das zwar tiefe Wurzeln in den persischen Kultur und der Avantgardemusik hat, doch keineswegs einem Musikgenre zuzuordnen ist. Dies ist wirklich Weltmusik im Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Zöj für ihr Album „Fil o Fenjoon“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Lettisch uz redzēšanos und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Zöj fil o fenjoon 2
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 10.12.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 24.12.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und vor allen Dingen aus aller Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen zu Dezember-Spezialausgabe, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört ein Stück der türkischen Sängerin Zehra Sabah, die ab den 1970ern vor allem im Nahen Osten berühmt war. Zehra sang auch Lieder über die Migration nach Deutschland, wie das folgende.
11Zehra Sabah songs of gastarbeiter 08
In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb Tradition, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen. In der kommende Stunde erwarten Euch musikalische Köstlichkeiten unter anderem mit Zutaten aus Niger, Lettland und Palestina. Im Interview des Monats spreche ich mit Gee Hye Lee und der Weltmusik-Klassiker bringt uns eine Sängerin und Oudspielerin aus Algerien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Matana Roberts für das fünfte Album ihrer Coin Coin – Reihe. Mehr dazu später.
Nun erstmal ein musikalischer Dreierpack aus Polen. Die Band Dikanda aus dem nordpolnischen Stettin hat mit Anna Witczak-Czerniawska und Katarzyna Bogusz gleich zwei Sängerin. Mit vier weiteren Musikern, die Trompete, Geige, Kontrabass und Schlagzeug spielen, machen Dikanda eine wilde Mischung aus verschiedensten Volksmusikstilen. „Kodela, Kodela“ ist ihr mittlerweile neuntes Album.
Maria Pomianowska ist Spezialistin für alte polnische Musikinstrumente und spielt unter anderem die Suka und die Plock Fiddel aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist auch Professorin in Krakau und leitet das Cross Culture Festival in Warschau. Gerade hat Maria Pomianowska mit der Chinesin Mingjie Yu das Album „Amber and Silk Project“ veröffentlicht. Mingjie Yu spielt die chinesische Zither Guzheng und Maria Pomianoska die historische Streichlaute Suka.
Drei stimmgewaltige Sängerin haben sich zur Band Sutari zusammengetan, um gemeinsam wilde polnische Volkmusik zu machen. Dafür brauchen die drei keine elektrische Verstärkung, Sutari lassen es auch so gehörig krachen. Ihr aktuelles Album haben Sutari „Siostry Rzeki“ die „Schwestern des Flusses“ genannt. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Dikanda, Maria Pomianoska mit Mingjie Yu und Sutari.
Dikanda koleda, koleda 3
Maria Pomianowska & Mingjie Yu amber & silk project 10
Sutari siostry rzeki 8
Von Polen nach Lettland zu einer der populärsten Frauenbands des Baltikums: Tautumeitas. Die sechs Sängerinnen spielen alle diverse akustische Instrumente, doch ihr sechsstimmige Gesang ist das Markenzeichen von Tautumeitas. Ihr aktuelles Album heißt „Skrejcels“.
Tautumeitas skrejcels 2
Gee Hye Lee Trio feat. Song Yi Jeon parangsae 2
Interview des Monats mit Gee Hye Lee
Gee Hye Lee Trio feat. Song Yi Jeon parangsae 5
Les Filles de Illighadad at pioneer works 3
Die Filles de Illighadad ist eine Frauenband aus westafrikanischen Niger, aus dem Dorf Illighadad, das die Band im Namen trägt. Die Sängerin und Chefin der Band, Fatou Seidi Ghali, ist die einzige E-Gitarrenspielerin des Volkes der Tuareg. Sie hat sich das Spielen selber beigebracht und steht mit ihrer Band für eine neue Generation von Tuareg-Frauen, die nicht mehr nur Mütter und Gattinnen sein wollen. Das neuste Album von Filles de Illighadad heißt auch entsprechend „At Pioneer Works“.
Bleiben wir noch in Nordafrika und kommen zu Weltmusikklassiker der Monats. Reinette l’Oranaise war eine algerisch-jüdische Sängerin, die dazu beigetragen hat, die arabisch-andalusische Musik zu bewahren und das Genre dem europäischen Publikum vorzustellen. Geboren 1918 im damals noch französischen Algerien als Tochter eines marokkanischen Rabbis, lernte sie früh viele verschiedene Instrumente, die Laute Oud blieb jedoch ihr Hauptinstrument. Sie wurde schnell sehr populär und bekam den Spitznamen Reinette L’Oranaise, die Königen von Oran. 1938 siedelte sie nach Frankreich über und macht dort die arabisch-andalusische Musik und den Rai bekannt. Das erste Album, das mir ihre Musik zu Gehör brachte, heißt schlicht „Memoires“. Es ist 1994 erschienen, zwei Jahre, bevor Reinette L’Oranaise starb.
Reinette l’Oranaise memoires 1
Mara Aranda sefard en el corazon de grecia 2
Mor Karbasi saat arahman 4
Die israelische Sängerin Mor Karbasi hat ein ganz großes Repertoire: sie singt Berberlieder aus der marokkanischen Heimat ihrer Mutter und Lieder der sephardischen Ladinos. Auf ihrem Album „Saat Arahman“ sind auch einige hebräische Lieder zu hören, die Mor Karbasi selbst geschrieben hat.
Zuvor hörtet ihr ebenfalls ein sephardischen Lied, doch diesmal aus Griechenland, denn die spanische Sängerin Mara Aranda, hat sich ebenfalls der Musiktradition des sephardischen Judentum verschrieben. Als Sepharden werden jüdische Familien bezeichnet, die nach der spanischen Reconquista, der Rückeroberung Spaniens durch die Christen, fliehen mussten. Die sind unter anderem nach Griechenland geflohen und dort hat Mara Aranda noch Lieder von ihnen gefunden und eingespielt. Die Platte heißt „Safard en el corazon de Grecia“.
Wir bleiben bei jüdische Musik und kommen zu einem der wichtigsten Komponisten der Gegenwart und zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker ist Komponist, Multiinstrumentalist, betreibt eine Plattenlabel und einen Veranstaltungsort und arbeitet seit Jahrzehnten daran, neue jüdische Musik zu produzieren. Er selbst hat hunderte Kompositionen geschrieben und lässt diese immer wieder vor allem von Avantgarde-Musikerinnen einspielen. „Moonchild“ ist eines dieser Projekte, in der John Zorn versucht, die Kraft der Rockmusik mit der Spiritualität des Schamanismus und der Improvisation des Jazz zusammenzubringen. Eingespielt wurde „Moonchild“ vom Bassisten Trevor Dunn, Joey Baron am Schlagzeug und Sänger Mike Patton, der sonst bei FaceNoMore am Mikro steht und auf „Moonchild“ im einer selbst ausgedachten Sprache singt. Deshalb heißt das Album in Untertitel auch „Songs without Words“.
John Zorn moonchild 2
Rim Banna feat. Checkpoint 303 & Bugge Wesseltoft voice of resistance 1
Sie gilt als die populärste Sängerin aus Palestina: Rim Banna. Gemeinsam mit dem norwegischen Jazzpianisten Bugge Wesseltoft und Checkpoint 303, einem DJ-Künstlerkollektiv hat Rim Banna 2019 das Album „Voice of Resistance“ aufgenommen. „Die Stimme des Widerstandes“ bezieht sich jedoch nicht auf die politische Situation in Gaza, wie es den Anschein haben könnte, sondern darauf, dass Ärzte Rim Banna damals gesagt haben, sie solle mit dem Singen aufhören, wenn sie ihre Stimme nicht verlieren wolle. Eine Frau wie Rim Banna lässt sich jedoch ungern was vorschreiben und ging dann lieber ins Studio statt in die Schweigsamkeit.
„A Tonic for the Troops“ ist eine norwegische Jazzband um die Kontrabassistin Ellen Brekken. Ihr neues Album heißt „Realm of Opportunities“, das Reich der Möglichkeiten. A Tonic for the Troops haben die Platten den unterdrückten Frauen im Irak und in Afghanistan gewidmet.
A Tonic for the Troops realm the opportunities 2
Ute Lemper time traveler 10
Sie hat sich selbst zum 60. Geburtstag ein Buch und ein Album geschenkt: Ute Lemper. Die in New York lebende Sängerin und Tänzerin ist vor allem bekannt für ihre Brecht-Weill-Interpretationen und wollte auf ihrem Album „Time Traveler“ Geschichten über sich selbst erzählen. Die ältesten Lieder auf dem Album sind über 20 Jahre alt. Damals begann Ute Lemper die ersten eigenen Lieder zu schreiben, die allerdings nie veröffentlicht wurden. Nun ist es also so weit und es ist toll, dass Ute Lemper diesen Schritt getan hat. Und nun:
Der Goldene Orsino Jingle
Der goldene Orsinos geht heute an Matana Roberts für das fünfte Album ihrer Coin Coin – Reihe „In the Garden“. Matana Roberts ist Saxofonistin und Multiinstrumentalistin, Geschichtenerzählerin, Bandleaderin, Historikerin und Black Empowerment – Aktivistin. Anhand der Geschichte ihrer Vorfahrinnen erzählt Roberts die Geschichte der USA hauptsächlich aus Sicht von afroamerikanischen Frauen. Auf „In the Garden“ erzählt Matana Roberts die Geschichte einer Frau, die an einer illegalen Abtreibung gestorben ist. Das Thema ist in den USA gerade leider wieder usehr, sehr aktuell. Dabei verwebt Roberts Jazz mit Gospel, Spoken Poetry mit Folk, Avantgarde mit Blues. Dies ist Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Matana Roberts für „Coin Coin Chapter Five: in the Garden.“ Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Hindi alvida und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Matana Roberts coin coin chapter five: in the garden 8
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 12.11.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 26.11.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört Mahmut Erdal, der in seinem Lied fordert: möge doch Almanya in sich zusammenfallen, diese Land ist der Grund für mein dahinsiechendes Leben.
Mahmut Erdal songs of gastarbeiter 7
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten aus: Deutschland. Ja, heute mal eine Ausgabe mit fast nur deutschen Musikerinnen und Musikern, wobei die Betonung auf fast liegt. Und ich verspreche Euch, es wird trotzdem eine typische Orsinos-Sendung. Im Interview des Monats sprach ich mit Max Clouth und Martin Standke von Ragawerk und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus der DDR. Es wird natürlich die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Fiz Füz für ihre Album „Lale – Colours of Eurasia“.
Richtig los geht es jetzt mit drei stimmgewaltigen Sängerinnen. Ronja Maltzahn hat mit „Heimweh“ ihr drittes Album veröffentlicht und es ist diesmal komplett deutschsprachig. Gemeinsam mit ihrem argentinischen Musikpartner Fede und 9 weiteren Musiker:innen plus Streicherensemble breitet Ronja Maltzahn einen riesigen Klangteppich aus, um darauf durch die Welt zu fliegen.
Auch Claudia Fink hat mit „Über Wasser“ das erste Mal ein komplett deutschsprachiges Album veröffentlicht. Und so wurde aus Lucid, wie sie sich früher nannte, als sie noch englisch sang, konsequenterweise wieder Claudia Fink. Aus ihren Liedern ist Claudia Finks Liebe zum Jazz und zu feinster Instrumentierung herauszuhören.
Gudrun Mittermeier war schon in ihrer bayrischen Sprache verwurzelt, wobei sie auch gelegentlich englisch singt, was dann aber manchmal wieder wie bayrisch klingt. Und so frei, wie Gudrun Mittermeier bayrisch und englisch mischt, so frei mischt sie auch musikalische Stile. “Seeheim“ heißt ihr neues Album. Öffnet nun also eure Ohren und Herzen für Ronja Maltzahn, Claudia Fink und Gudrun Mittermeier.
Ronja Maltzahn heimweh 4
Claudi Fink überwasser 2
Gudrun Mittermeier seeheim 6
Für den Weltmusikklassiker des Monats liegt eine LP aus dem Jahr 1980 vor mir, von der wohl einzigen Weltmusikband der DDR: Bayon. Sonny Thet stammte aus Kambodscha und gab der Rockmusik der Band eine ganz einzigartige Klangnote, obwohl er Cello und Gitarre, also westliche Instrumente, spielte. Doch er brachte die Musik seiner kambodschanischen Heimat mit ein und so Klang Bayon wie keine andere Band zu dieser Zeit, weder innerhalb noch außerhalb der DDR. Bayon verband Khmer- Pentatonik mit europäischer Klassik, Jazz- und Rockelementen. Das Album „Suite“ war das dritte Album von Bayon und das erste, welches ich gehört habe.
Bayon suite 2
Gurnemanz walking under blue moon 1
Hannes Wader poetenweg 2
Er war für eine ganze Generation der bedeutendste Liedermacher Deutschlands: Hannes Wader. Der mittlerweile 81-jährige hat sich 2017, damals 75-jährig, vom Tourneeleben verabschiedet. Aber 2021 gab Hannes Wader noch einmal ein Konzert und das Album „Poetenweg“ ist der Mitschnitt desselben.
Zuvor hörtet ihr Gurnemanz, die, wie Hannes Wader, jedoch als Folkrockband, den Soundtrack für die damals junge Boomer-Generation spielten. Gerade ist zum 50-jährigen Bandjubiläum von Gurnemanz das Album „Walking under blue moon“ erschienen. Zu hören sind alten Liveaufnahme aus den 1970ern, die im Studio überarbeitet wurden, sowie ein neu eingespieltes altes Stück von Grunemanz, das dem Album den Namen gab.
Maxi Pongratz aus Oberammergau ist musikalisch mit der Band Koflgschroa groß geworden, die Band, die er selbst mitgegründet hat und deren Teil er heute noch ist. Maxi Pongratz ist aber auch mit anderen Projekten und solo unterwegs und sein Akkordeonspiel und sein oberbairische Gesangsstil ist schon was ganz besonders. Sein drittes Solo-Album hat Maxi Pongratz „Meine Ängste“ genannt und darauf sind ganz, ganz intime Lieder zu finden.
Maxi Pongartz meine ängste 12
Ragawerk 6
Interview des Monats mit Max Clouth und Martik Standke
Ragawerk 1
Claus Boesser-Ferrari in praise of shadows 16
Er zählt zu den spannendsten Gitarristen Deutschlands, wenn nicht gar Europas und der Welt: Claus Boesser-Ferrari. Der Sound seiner mit elektronischen Effekten veränderten Akustik-Gitarre ist einzigartig und sein Kompositionen und Interpretation sind es ebenso. Genre-Grenzen interessieren Claus Boesser-Ferrari nicht. Er schreibt nicht nur Stücke für seine Alben und Konzerte, sondern auch Bühnenmusik für zahlreiche Theater von Mannheim über Berlin bis Zürich. Wer wissen will, warum sich sein Spiel und seine Songs so gut fürs Theater eignen, muss beispielsweise nur Claus Boesser-Ferraris Solo-Album „In praise of shadows“ anhören. Den Titelsong hörtet ihr gerade.
Und nun: The Magic of John Zorn. Diesmal möchte ich euch in dieser Rubrik ein Album vorstellen, dass Zorn vor genau dreißig Jahren veröffentlicht hat. Auf „Angelus Novus“ sind klassische Kammermusikstücke zur hören, die der New Yorker Komponist, Multiinstrumentalist und jüdische Kulturaktivist Zorn über ein Zeitspanne von zwei Jahrzehnten geschrieben hat. Das titelgebende Stück ist dem deutsch-jüdischen Philosophen und Schriftsteller Walter Benjamin gewidmet. Benjamin, der sich auf der Flucht vor den Nazis 1940 an der französisch-spanischen Grenze das Leben genommen hat, hat in seinen Schrift, wie John Zorn in seiner Musik, viel über das Judentum in Vergangenheit und Gegenwart nachgedacht. Hört den letzten Satz von Angelus Novus, gespielt vom Callithumpian Consort.
John Zorn Angelus Novus 9
David Nesselhauf a guide to afrokraut III 3
Dem Hamburger Bassisten und Multiinstrumentalisten David Nesselhauf ist ein Meisterwerk gelungen. Auf drei Alben verbeugt er sich vor dem Genre Afrokraut. Dies war ein Nebenzweig des Krautrocks, der Ende der 1960, Anfang der 70er seine große Zeit hatte. Nun ist „A guide to afrokraut III“ erschienen und David Nesselhauf verbindet Afrobeat mit Krautrock, Funk mit früher elektronischer Musik, spacige Geräuschteppiche mit Feldaufnahmen.
Der Albumtitel „Trapazade“ bezieht sich sowohl auf den HipHop-Stil Trap, als auch auf die klassische Form der arabischen Musik Tarab. Und damit ist schon das musikalische Spannungsfeld aufgezeichnet, im dem der deutsch-türkische Musiker Tayfun Guttstadt unterwegs ist. In Hamburg mit dem dortigen HipHop aufgewachsen zog Tayfun Guttstadt nach der Schule in die Heimat seines Vaters, in die Türkei und lernen dort nicht nur die klassische Flöte Ney, sondern auch die traditionellen Musikstile kennen. Nach dem Studium der Musik- und Islamwissenschaften bringt Tayfun Guttstadt nun auf seinem Debüt-Album all dies zusammen. Tolle Scheibe, die Lust auf mehr macht.
Tayfun Guttstadt tarapzade 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an FizFüz für ihre Album „Lale – Colours of Eurasia“. Das Trio besteht aus Annette Maye an diversen Klarinetten und Gürkan Balkan, der Oud und Gitarre spielt sowie gelegentlich singt. Dritter im Bunde ist der Perkussionist Murat Coskun. Ihr neues Album heisst „Lale“, was das türkische Wort für Tulpe ist. Musikalisch erzählen FizFüz die Reise der Tulpe aus ihrer Ursprungsheimat in der asiatischen Steppe über den Kaukasus, die Türkei und den Balkan bis nach Mitteleuropa. Dafür haben sich FizFüz auch noch den russischen Hornisten Arkady Shilkloper in Studio geholt. Dies ist Weltmusik im Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an FizFüz und Arkady Shilkloper für ihr Album „Lale – colours of Eurasia“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Madagassisch: veloma und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Ensemble FizFüz lale - colours of eurasia 2
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 08.10.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 22.10.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört gleich Selda, die seit vielen Jahrzehnten zu den festen Größen der türkischen Folk- und Popmusik gehört. In folgenden Lied erzählt sie von der Erfahrungen die viele Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter gemacht haben: Deutschland, bittere Heimat. Hast keinem Menschen zugelächelt.“
Selda songs of gastarbeiter vol. 1 6
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Peru, Griechenland und Kuba. Im Interview des Monats sprach ich mit Stephan-Max Wirth und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Indonesien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Zoufris Maracas für ihr Album „Chienne de Vie“.
Jetzt geht es weiter mit einem Dreierpack portugiesischer Musik. Der Fado, der portugiesische Blues hat seinen Ursprung in der Kneipen von Lissabon und Coimbra, ist also eine städtische Musik. Eine der bekanntesten Fadista ist Cristina Branco, die mit „Mae“ gerade ihr 18. Studioalbum veröffentlicht hat. Aufgenommen hat sie es mit einem klassischen Fadotrio mit portugiesischer Gitarre, Klavier und Kontrabass.
Im Gegensatz zu Cristiana Branco hat Miranda gerade ihr Debütalbum veröffentlicht und sagt von sich selber, sie wäre keine Fadista. Trotzdem singt sie auch eindrucksvolle Fados und eine Unbekannte ist Miranda auch nicht, denn sie war die Sängerin von Oquestrada, eine tollen portugiesischen Band aus Lissabon. Ihr Solodebüt hat Miranda „Uma Mulher na Cidade – Ein Frau in der Stadt – a Lisbon Woman“ genannt.
Fado und die portugiesische Gitarre gehören zusammen, wie Blues und die E-Gitarre oder Klassik und Klavier und Mario Pacheco ist einer der bekanntesten Fado-Gitarristen und Komponisten. Ausserdem betreibt er in Lissabon eine Fado-Lokal, dass vor allem jungen Fadistas die Chance eines Auftrittes gibt. Mit „Livre“ hat er eine instrumentales Fadoalbum aufgenommen und sich unter anderem von brasilianischen Cellisten Jaques Morelenbaum unterstützen lassen. Öffnet nur also eure Herzen und Ohren für Cristina Branco, Miranda und Mario Pacheco.
Cristina Branco mae 9
Miranda uma mulher na cidade 10
Mário Paceco feat. Jaques Morelembaum livre 7
Für den Weltmusikklassiker des Monat liegt eine Album aus dem Jahr 2001 vor mir, dass mir die Ohren geöffnet hat für moderne Gamelanmusik aus Indonesien. SambaSunda ist ein großes Orchester von der Insel Java, dass verschiedenste Gamelan-Stile zusammenbringt und so einen ganz neuen erfrischenden Sound kreiert. Als ich ihr Album „Berekis“ das erste Mal gehört habe, hat es mir einen ganz neue Musikrichtung ans Herz getragen und deshalb ist es heute für mich ein Weltmusikklassiker.
Sambasunda berekis 7
Omara Portuondo & Susana Baca vida 5
Mit 93 Jahren hat die Grand Dame der kubanischen Musik, Omara Portuondo nochmal eine Platte veröffentlicht. Auf „Vida“ hat sie hauptsächlich Duos eingesungen, unter anderem mit der gerade verklungenen Grand Dame der afro-peruanischen Musik, Susana Baca. Mit Vida schaut Omara Portuondo also auf ganzes Leben zurück und tut dies unter anderem auch mit dem US-amerikanischen Blues-Musiker Keb’Mo‘ oder Gaby Moreno aus Guatemala.
Nun von den beiden Amerikas zur Wiege der Demokratie, nach Griechenland. Auf dem neuen Album „Tora Collective“ des Bassisten und Komponisten Petros Klampanis trifft Vergangenheit auf Zukunft, trifft traditionelle griechische Musik auf Modern Jazz, treffen Oud und die griechische Langhalslaute Laouto auf Klavier, Elektronik und Schlagzeug. Es ist da mittlerweile sechste Album von Klampanis als Bandleader und das innovativste seines speziellen Folk-Jazz-Ensembles.
Petros Klampanis tora collective 2
Stephan-Max Wirth Experience berlin live 1
Interview des Monats mit Stephan-Max Wirth
Stephan-Max Wirth Experience berlin live 1
Hannes Wader feat. Reinhard Mey noch hier – was ich noch singen wollte 6
Zwei Recken der deutschen Liedermacherzunft verbunden in einem französischen Chanson, so schön und zart, dass mir ganz warm ums Herz wird. Hannes Wader, der eine, hat mit 80 Jahren, nach sieben Jahre Stille, ein neues Album eingespielt: „Noch hier – was ich noch singen wollte“. Und eben in einem Stück ihm zur Seite der gleichaltrige Reinhard Mey. Für Hannes Wader ist es seine 36. Platte und mal sehen, was noch kommt. Für Überraschungen ist er ja immer noch gut. Und heute hörten wir ja schon Omara Portuondo, die mit 93 noch Platten macht.
Nicht 80 sondern 70 Jahre ist am 2. September der New Yorker Musiker, Komponist und jüdische Kulturaktivist John Zorn geworden. Womit wir natürlich wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“ sind. Zorn ist immer noch unglaublich produktiv und hat mittlerweile weit über 200 Platten eingespielt und hunderte mehr auf seinem Label Tzadik veröffentlicht. Mit dem japanischen Sänger und Soundkünstler Yamataka Eye arbeitet John Zorn seit Mitte der 1990er zusammen. Yamataka Eye war unter anderem Sänger der Bands Painkiller und Nacked City von John Zorn. Das erste gemeinsame Duo-Projekt von Eye und Zorn war das Album Nani Nani aus dem Jahr 1995. Die Musik der zwei zu beschreiben ist schier unmöglich. Vielleicht riecht auch nur der Titel des Songs: Thank you for not thinking, Danke fürs nicht nachdenken.
John Zorn & Yamataka Eye nani nani 3
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die französische Band Zoufris Maracas für ihr Album „Chienne de Vie“, Hundeleben. Der Name der Band stammt von einem algerischen Gastarbeiter, der in den 1950ern nach Frankreich kam und wohl auch ein Hundeleben leben musste. Die Gründungsmitglieder der Band haben als Straßenmusiker in der Pariser Metro angefangen, was mit Sicherheit auch nicht immer ein Vergnügen war. Heute nun füllen Zoufris Maracas Stadien mit ihrer speziellen Mischung aus Chanson und Mariachi, Soul und Afrobeat, Gypsy-Swing und kongolesischer Rumba. Klar, dies ist Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Zoufris Maracas für ihr Album „Chienne de Vie“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musiker:innen findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Japanisch sayônara und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Zoufris Maracas chienne de vie 15
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 10.09.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 24.09.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört ein Lied von Gülcan Opel, die in den 1960ern und 70ern in der Türkei ein Star war. Im folgenden Lied singt Gülcan Opel von der Einsamkeit und dem Heimweh vieler Gastarbeiter:innen: „Unser Weg führte in die Fremde, die Seele weint. Almanya schob sich dazwischen. Wenn ich hier sterbe, kriegst Du es nicht mal mit. Die Seele weint und weint.“
Gülcan Opel songs of gastarbeiter vol 1. 5
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Algerien, Ägypten und Argentinien. Im Interview des Monats spreche ich mit Søren Gundermann und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Äquatorialguinea. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Ilkka Arola Sound Tagine für ihr Album „Blue and golden“.
Wir haben September, der Sommer ist fast rum, also eine gute Zeit, mal wieder Blues zu spielen. Micke Bjorklof ist mittlerweile weit über die Grenzer Finnlands als einer der begnadetsten Bluessänger, Gitarristen und Harmonikaspieler bekannt. Mit seiner Band Blue Strip hat er gerade ein neues Album veröffentlicht. Auf „Colors of jealousy“ ist eine breite Palette von verschiedenen Bluesarten zu hören.
Nicht aus Finnland, sondern aus Norwegen kommen Odin und Björn Berge. Auf ihrem dritten gemeinsamen Album „Hoohahs and cat calls“ lassen sie alle Traditionen hinter sich und verschmelzen Blues mit avantgardistischem Pop. Ziemlich wilder Mix also, der aber wirklich Spaß macht.
Viel Spaß am gemeinsamen Musikmachen haben auch Susan Tedeschi und ihr Ehemann Derek Truck. Sie und ihre Bandkollegen stammen wirklich aus dem Land es Blues, aus den USA. Seit 2010 gehen sie mit ihrer Tedeschi Truck Band auf Tour und veröffentlichen ein Album nach dem anderen, mittlerweile sind es 11. Ihr hört gleich ein Stück von ihrem mit dem Blues Music Award ausgezeichnetem Album „Made up mind“. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Micke Bjorklof & Blue Strip, Odin & Björn Berge und die Tedeschi Truck Band.
Micke Bjorklof & Blue Strip colors of jealousy 3
Odin & Björn Berge hoohahs & cat calls 1
Tedeschi Trucks Band made up mind 1
Für den Weltmusikklassiker des Monats liegt heute ein Album aus Äquatorialguinea vor mir. Was macht ein Album zum Weltmusikklassiker in Orsinos Lied? Ganz einfach: es ist ein Album, das meinem Musikgeschmack über die letzten Jahrzehnte beeinflusst hat und mir neue musikalische Welten eröffnete. Die tat auch das Album „Sibéba“ von Hijas del Sol. Das zentralafrikanische Äquatorialguinea hat das einziges Land auf dem Kontinent, das Spanisch als Amtssprache hat. Hijas del Sol, also die Töchter der Sonne, sind hauptsächlich Piruchi Apo und Paloma Loribo, die sich für ein paar Stück von weiteren Musiker:innen begleiten lassen. Die Hijas del Sol präsentieren die Musik der Bubi, einem der größten Bantu-Stämme, die auf der Insel Bioko beheimatet sind.
Hijas Del Sol sibèba 4
Damir Imamovic the world and all that it holds 1
Damir Imamovic ist in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Musiker der Sevdah, des bosnischen Blues geworden. Für sein achtes Album „The world and all that it holds“ hat sich Amir Imamovic mit Musiker:innen vom ganzen Balkan umgeben. Gemeinsam spielen sie alte und neue Sevdalinkas, also Sevdah-Lieder. Diese haben ihren Ursprung mal in alten Lieder sephardischer Juden, die ihre Heimat im jüdischen Viertel von Sarajevo hatten. Mal sind es Lieder, die Partisanen, die gegen die Deutschen gekämpft haben, gesungen haben und mal sind es Kompositionen von ins Ausland emergierten Bosniaken. Kulturelle Aneignung der besten Art also.
Diese betreibt auch der algerische Rai-Sänger Mohamed Lamouri. Wie Sevdah ist auch Rai eine Musik der Städte und Mohamed Lamouri verwischt die Grenzen zwischen arabischer und westlicher Musik. Er mischt beispielsweise auch mal eine kräftige Portion Reggae in seine Lieder. „Méhari“ heißt das zweite Album von Mohamed Lamouri.
Mohamed Lamouri méhari 8
Søren Gundermann europe variations 4
Interview des Monats mit Søren Gundermann
Søren Gundermann europe variations
Juan Falú & Marcelo Moguilevsky ayer es siempre 3
Juan Falú ist einer der populärsten Gitarristen Argentiniens. Gemeinsam mit Klarinettenspieler Marcelo Moguilevsky hat Falú ein paar Alben eingespielt und die argentinische Volksmusik auf ein völlig neues Level gehoben. Das aktuelle Album von Falú und Moguilevsky heißt „Ayer es siempre“, auf Deutsch „gestern ist immer“.
Auch nicht im Gestern, sondern ganz und gar im Heute sind die Kompositionen von John Zorn. Womit wir wieder in der Rubrik: „The Magic of John Zorn“ sind. Der New Yorker Komponist, Multiinstrumentalist und Labelbetreiber ist mit Abstand der wichtigste jüdische Avantgardekünstler der Gegenwart. Das Album „The Bribe“ bezieht sich auf Zorn legendäres Avantgarde-Album „Spillane“, dass er 1987 veröffentlichte. Für „Spillane“ hatte Zorn so viel Material eingespielt, dass er aus dem übriggebliebenen noch „The Bribe“ zusammenstellen konnte. Neben den 12 Musiker:innen auf dem Album ist auch John Zorn selbst am Saxophon zu hören. Die Kompositionen von John Zorn lassen sich wie so oft keinem Genre richtig zuordnen.
John Zorn the bribe 16
Ahmed El-Salamouny rio rhythms 10
Ahmed El-Salamouny ist ägyptisch-deutscher Herkunft, in München aufgewachsen und hat seine musikalischen Wurzeln in der brasilianischen Musik. Er studierte klassische Gitarre im österreichischem Salzburg und Musik-Physiologie in Berlin. Ahmed El-Salamouny ist auch Leiter des internationalen Seminars für brasilianische Musik in brasilianischen Salvador. Ein hochgebildeter, weitgereister Mann also. Das Stück, welches gerade verklungen ist, stammt von seinem Solo-Album „Rio rhythms“. Und nun:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Sound Tagine, der Band des finnischen Trompeters und Multiinstrumentalisten Ilkka Arola, für ihr Album „Blue & Golden“. Ilkka Arola hat Jazz-Trompete studiert, sein musikalische Wissen jedoch auf Reisen auf den Balkan, in den Orient und nach Afrika erweitert. Allein schon, wenn ich mir die auf dem Album angegebenen Musikinstrumente anschaue, wird klar, da passiert was kulturübergreifendes. Ilkka selbst spielt nicht nur die spezielle Quartertone-Trompeter, sondern auch die arabische Langhalslaute Saz. Seine Bandmitglieder kommen u.a. mit der griechischen Bouzouki, einer keltischen Harfe oder der skandinavischen Zither Kantele daher. Ihre Musik ist wirklich Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsinos für Ilkka Arola Sound Tagine und ihr Album „Blue and Golden“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Esperanto øis revido und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Illka Avola Sound Tagine blue & golden 6
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 13.08.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 27.08.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört Asik Divane mit dem Titel „Wie geht’s“. Der anatolische Sänger und Saz-Spieler beschäftigt sind in seinem Lied mit dem Vorurteil, dass sich Arbeitsmigrant:innen fern ihrer Heimat zu ihren Ungunsten verändern.
Asik Divane songs of gastarbeiter #1 4
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Indonesien, Nigeria und Portugal. Für das Interview des Monats sprach ich mit dem Schweizer Patrick Sommer und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik eines türkisch-deutschen Duos. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Pulsar Trio für ihr Album „We smell in stereo“.
Im nun folgenden musikalischen Dreierpack geht es um E-Gitarren-lastige Musik aus drei Kontinenten. Das Trio Voice of Baceprot hat eine definitive Sonderstellung im Bereich Heavy Metal. Denn die drei sind ersten jungen Frauen, stammen zweitens von der indonesischen Insel Java und treten drittens mit schwarzen Hijabs auf, sind also bis auf das Gesicht und die Hände verschleiert. In ihrer Musik lassen es die drei von Voice of Baceprot aber richtig krachen und singen mal auf Englisch, mal mit ihrer Heimatsprache Sudanesisch. Das Debüt-Album von Voice of Baceprot heißt „Retas“ und die Songs wenden sich unter anderem gegen Sexismus, Gewalt und Umweltverschmutzung.
Ceramic Dog ist eines der Musikprojekte des US-amerikanischen Gitarrengott Marc Ribot. Mit Ceramic Dog lebt Ribot seinen Rock-Ambitionen aus und lässt es ebenfalls gehörig scheppern. Auf dem neuen Album „Connection“ schlägt Ribot in einem Song einen musikalischen Bogen zu einer seiner anderen Bands, zu Marc Ribot y Los Cubanos Postizos. Da sprühen der Humor und die Virtuosität aus allen Noten.
Vieux Farka Touré ist der Sohn von Ali Farka Touré und hat von ihm die Liebe zur E-Gitarren geerbt. Wie sein Vater ist Vieux mittlerweile nicht nur im Sahara-Staat Mali ein Superstar. Für seine neues Album „Ali“ hat sich Vieux Farka Touré mit dem texanischen Trio Khruangbin zusammengetan. Khruangbin ist übrigens Thailändisch und bedeutet „Fluggerät“ und gemeinsam entstand so ein wahrhaft himmlische Musik, die unglaublich Spaß macht. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Voice of Baceprot, Marc Ribots Ceramic Dog und Vieux Farka Toure mit Khruangbin.
Voice of Baceprot retas 1
Ceramic Dog connection 3
Vieux Farka Touré & Khruangbin ali 3
Für den Weltmusikklassiker des Monats liegt nun einen CD aus dem Jahr 1997 vor mir, die den schlichten Titel „Sultan“ trägt. Eingespielt haben das Album der Frankfurter Elektronic-Spezialist Pete Namlook und der türkische Meisterperkussionist Burhan Öcal. Mit diesem Album, dem später noch zwei weiter folgten, haben mir Namlook und Öcal eine ganz neuen Klangwelt eröffnet und deshalb ist das Album für mich ganz persönlich ein Weltmusikklassiker.
Eine anderes Album hätte noch mehr den Status eines Weltmusikklassikers, doch zugegebenermaßen kenne ich José Afonso erst seit rund einem Jahr. Im letzten Sommer hatte ich in einem der allerersten Interviews des Monats mit seiner Tochter Helena gesprochen. Denn zurzeit werden die alten Platten des portugiesischen Sängers José Afonso eine nach der anderen wiederveröffentlicht. Das Album „Contos velhos rumos novos“, auf Deutsch „alte Geschichten, neue Wege“, stammt aus dem Jahr 1969 und an José Afonsos Seite ist unter anderem die Sängerin Teresa Paula Brito zu hören.
Pete Namlook & Burhan Öcal sultan 2
José Afonso contos velhos rumos novos 5
Patrick Sommer planet bass 4
Interview des Monats mit Patrick Sommer
Patrick Sommer planet bass 1
Ekiti Sound drum money 6
Ekiti Sound ist ein Projekt des aus der nigerianischen Hauptstadt Lagos stammenden Produzenten und Musiker Leke Awoyinka. Für sein zweites Album, das den Titel „Drum Money“ trägt, hat Ekiti Sound wieder die spannendsten Musiker:innen von Lagos zusammengetrommelt. Seine Musik ist eine wilde Mischung aus Afrobeat, Juju, HipHop und elektronischen Sounds und jeder der insgesamt 17 Songs hat eine ganz eigene Stimmung.
Von Lagos nach New York, von Ekiti Sound zu John Zorn. In der Rubrik „The Magic of John Zorn“ möchte ich euch heute das Album „Elegy“ des New Yorker Komponisten, Musiker und jüdischen Kulturaktivsten vorstellen. Das Album hatte John Zorn 1991 in San Francisco aufgenommen und das erste Mal mit Mike Patton zusammengearbeitet, dem Sänger von Faith No More. Patton schreibt im Booklet des Albums: „Ich war im Grunde eine musikalische Baby, als John Zorn mich bat, am Album „Elegy“ mitzuwirken. Es war wie eine Feuertaufe.“ Die Musik auf „Elegy“ gehört zu John Zorns Filecard-Kompositionen. Das heißt, Zorn notierte Musik auf Karten und hielt diese dann dem Ensemble beim Spielen hin, damit die Musiker mit diesem Material improvisieren konnten. Hört nun das letzte Stück dieser „Elegy“ von John Zorn.
John Zorn elegy 4
Baiju Bhatt & Red Sun people of tomorrow 6
Der Geiger Baiju Bhatt ist der Sohn einer Schweizer Lehrerin und eines Sitar-Meisters aus Rajasthan. Somit ist er quasi schon per Geburt eine kultureller Weltenbummler. In der Musik, die Baiju Bhatt mit seiner Band Red Sun macht, fließen Jazz und indische Musik, Gypsy Swing und afrokubanisches Quellen, Rock und westliche Klassik zusammen. „People of tomorrow“ ist das dritte Album von Baiju Bhatt und Red Sun und präsentiert die Band in einer perfekten Einheit und voller ungezügelter Spielfreude.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Pulsar Trio für ihr Album „We smell in stereo“. Schon der Albumtitel zeigt, dass Beate Wein am Klavier und Keyboards, Matyas Wolter an der Sitar und Surbahar sowie Aaron Christ an der Perkussion Humor als einen wichtigen Bestandteil ihrer Musik ansehen. Das aus Potsdam stammende Pulsar Trio lässt in ihre von Improvisation getragenen Songs Jazz und indische Klassik, Electronic und westliche Klassik zu etwas zusammenfließen, was im wahrsten Sinne des Wortes Weltmusik ist und dafür hier und jetzt der Goldene Orsinos für das Pulsar Trio für ihr mittlerweile sechstes Album „We smell in stereo“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Tschechisch Nashledanou und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Pulsar Trio we smell in stereo 10
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 09.07.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 23.07.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück vom Album „Songs of Gastarbeiter“. Ihr hört Asik Metin Türköz mit dem Titel „Guten Morgen Mayistero“. Türköz war der erste Sänger, der in Deutschland türkische Volklieder sang und später auch deutsche Texte zu seinen Lieder schrieb.
Asik Metin Türköz songs of gastarbeiter 3
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten aus Äthopien, der Schweiz und den USA. Im Interview des Monats spreche ich mit der Wiener Bassistin Gina Schwarz und Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an ¿Who´s The Cuban? für ihre Album „Pafata“.
Machen wir gleich weiter mit dem Weltmusikklassiker des Monats. Vor mir liegt ein Album aus dem Jahr 2000. Damals hörte ich das erste Mal George Telek und damit bewusst Pop-Musik aus Papua-Neuguinea. George Telek gehört dem indigenen Volk der Tolai an und ist einer der bekanntesten Musiker Melanesiens und hat rund 20 Platten veröffentlicht. Telek singt in seiner Muttersprache Kuanua und in der Kreolsprache Tok Pisin. Einen besonderen Ruf hat er sich in Papua-Neuguinea gemacht, weil er mehrere Weihnachtsalben veröffentlicht hat. Auf dem Album „Serious Tam“ singt Telek jedoch keine Weihnachtslieder. Schade eigentlich.
George Telek serious tam 16
Gina Schwarz & Angelo da Silva fusao 6
Interview des Monats mit Gina Schwarz
Gina Schwarz & Angelo da Silva fusao 4
Fendika & K-Sanchis gojo 6
Fendika & K-Sanchis ist eine Band aus der äthiopischen Hauptstadt Addis-Abeba. Gemeinsam mit dem in der Schweiz lebenden US-amerikanischen Jazz-Saxophonisten Steve Buchanan haben sie das Album „Gojo“ eingespielt. In den Songs von Fendika & K-Sanchis trifft die extrem rhythmische äthiopische Volksmusik auf die Improvisationsfreiheit des zeitgenössischen Jazz: total spannend!
Machen wir weiter mit der Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker John Zorn ist der der wichtigste Komponist der jüdischen Avantgardemusik. Als Labelbetreiber, Autor, Multiinstrumentalist und Komponist ist sein Einfluss kaum zu überschätzen. In New York hat er einen riesigen Kreis an extrem kreativen Musiker:innen um sich gescharrt und bringt Platte um Platte raus. Obwohl John Zorn schon lange Jahre mit dem Bassisten und Produzenten Bill Laswell zusammenarbeitet, ist das Album „The Cleansing“ ihre erste Duo-Produktion. Entstanden ist es kurz nach dem Covid-Lockdowns in New York. Zorn und Laswell haben das Album an einem einzigen Tag im April 2021 eingespielt und obwohl Laswell ein Meister des Mischpults ist, gibt es auf dieser Platte keine Overdubs, also zusätzlichen Einspielungen. Hört nun den Titel „William Burroughs“ der sich auf den Beatnik-Autor bezieht.
John Zorn & Bill Laswell the cleansing 4
Daniel Kahn & Jake Shulman-Ment the building and other songs 2
Sein neues Album „The Building and other Songs“ hat Daniel Kahn mit dem New Yorker Geiger Jake Shulman-Ment eingespielt. Der aus Detroit stammende Musiker, Schauspieler und Theater-Regisseur Kahn begann in den USA neben der Schauspielerei Musik zu machen. Waren seine ersten Alben noch sehr vom Folk geprägt änderte sich dies abrupt, als Kahn nach Berlin zog. Dort wurde er zu einem der wichtigsten Musiker:innen der bunten jüdischen Musikszene der deutschen Hauptstadt. Daniel Kahn nennt seine Musik „Verfremdungsklezmer“ und dies trifft es ziemlich perfekt. Mit Jake Shulman-Ment hat Kahn schon in seiner Band „The Painted Bird“ zusammengearbeitet, sie kennen sich also gut. Ihre gemeinsame Platte ist eine wunderbare Mischung aus traditionellen jiddischen Tänzen, Folk Music, Rock, Jazz sowie mittelalterlichen Balladen, Country, Klezmer und Klaviertango. Einfach toll.
Wie Shulman-Ment und John Zorn kommt auch die Band Hasmat Modine aus dem Meltingpot New York. Während der Corona-Krise schrieb die Band neue Lieder, die sie zum einen wieder zu ihren Anfängen zurückführten, zum anderen auch neue Sounds hervorbrachten. Außerdem gehört mit Daisy Castro nun auch einen Geigerin zur Band und als Gastmusiker wirkte auf dem neuen Album „Bonfire“ auch der Ballafon-Spieler Bally Koyate mit. Wer je das Glück hatte, die Band live zu erleben, weiß, die acht Musikerinnen und Musiker sind ein unvergleichliches Powerpaket. Hasmat Modine brauchen keine elektronischen Bässe, um es richtig krachen zu lassen, sind aber auch leisen Tönen zugetan.
Hasmat Modine bonfire 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die französischen Band Who’s the Cuban? für ihr zweites Album „Pafata“. Schon der Name der Band verrät ihre Liebe zur kubanischen Musik. Doch dies mischen die sieben Musikerinnen und Musiker lustvoll mit Rock, Pop, Elektronik, südamerikanischen und afrikanischen Klängen. Getragen von der kraftvollen Stimme der Kolumbianerin Pao Barreto fordern Who’s the Cuban? zum Tanzen auf und dies mit einem Sound, der im wahrsten Wortsinne Weltmusik ist. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsinos an Who’s the Cuban für ihr Album „Pafata“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Thai Bulgarisch dovijdáne und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Who’s the Cuban? pafata 4
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 11.06.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 25.06.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Heute schlagen wir in Orsinos Lied ein neues Startkapitel auf. Stammhörer:innen wissen, bis zur letzten Sendung sind wir über Monate mit Musik von Playing vor Change gestartet, jenem weltumspannenden Projekt, das mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. Davor hörten wir 23 Jahre zu Beginn von Orsinos Lied eine von 142 Versionen von La Paloma. Ab heute werden nun mindesten 32 Ausgaben von Orsinos Lied mit Lieder von sogenannten Gastarbeitern und Gastarbeiterinnen beginnen. Alle stammen von bisher zwei Alben, die die Titel „Songs of Gastarbeiter“ tragen. Mehr dazu gleich, hört nun erst einmal Ozan Ata Canani mit dem Titel „Deutsche Freunde“.
Ozan Ata Canani songs of gastarbeiter # 1 1
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus der Ukraine, aus Kuba und Uganda. Im Interview des Monats habe ich mit Bülent Kullukcu gesprochen und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus dem Polarkreis. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Masaa für ihre Album „Beit“.
Gemeinsam mit Imran Ayata aus Berlin hat der Münchner Bülent Kullukcu zwei Alben mit dem Titel „Songs of Gastarbeiter“ veröffentlicht. Mit Bülent Kullukcu habe ich im Tübinger Club Voltaire das Interview des Monats für Orsinos Lied geführt.
Interview des Monats mit Bülent Kullukcu
Soweit das Interview mit Bülent Kullukcu und nun noch ein weiteres Lied von „Songs of Gastarbeiter“. Cem Karaca war ein türkischer Rockmusiker und ein Vertreter der Anadolu-Rock-Bewegung. Nach dem Militärputsch 1980 in der Türkei ging er ins Exil und lebte einige Jahre in Köln. Dort nahm Cem Karaca 1984 sein einziges deutschsprachiges Album „Die Kanaken“ auf, unter anderem mit dem Titel „Es kamen Menschen an“.
Cem Karaca songs of gastarbeiter # 1 2
Noga Ritter ima 4
Noga Ritter ist eine Sängerin aus London, die in ihren Liedern hebräischen Jazz mit Weltmusik verbindet. Ihre Debütalbum heißt „Ima“, dies ist das hebräische Wort für Mutter. Noga Ritter widmet den Titelsong ihrer Mutter, die vor einem Jahr an Krebs verstarb und ihr bis dahin eine große Inspiration war. Unterstützung bei den Aufnahmen bekam Noga Ritter unter anderem vom Kora-Spieler Seckou Keita, vom Trompeter Byron Wallen und vom Saxophonisten Tony Kofi.
Vom hebräischen Ethnojazz zu einem der wichtigsten jüdischen Komponisten der Gegenwart und zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Multiinstrumentalist, Label-Betreiber und Kulturaktivist hat auch eine sehr, sehr zarte Ader, die leider sehr, sehr selten zum Tragen kommt. Doch mit „Music Romance“ hat Zorn doch immerhin drei Alben veröffentlicht, die zu mindestens teilweise romantisch klingen. Album Nummer Eins hießt „Music for Children“, Nummer Zwei „Taboo and Exile“ und Nummer Drei „The Gift“. Da ich euch hier in der Rubrik schon die Eins und Drei vorgestellt habe nun also Musik von „Taboo and Exile“. Auf den Album sind der innere Kreis der Musikerinnen und Musiker zu hören, mit denen John Zorn gern arbeitet, unter anderem die Gitarristen Fred Frith und Marc Ribot, Keyboarder Jamie Saft und Sängerin Hiho Hatori.
John Zorn taboo & exile 1
Paolo Fresu & Omar Sosa food 6
Der italienische Trompeter Paolo Fresu und der kubanische Pianist Omar Sosa haben sich wieder zusammengetan und ein neues, ihr drittes gemeinsames Album aufgenommen. „Food“ bietet tolle Nahrung für Herz und Ohren und wieder weiten die zwei den Genrebegriff Jazz ganz, ganz weit aus. Unterstützung erhielten sie unter anderem vom Rapper Kokayi aus Washington DC, vom brasilianischen Cellisten Jaques Morelenbaum und von der südafrikanischen Sängerin Indwe. Und so haben Paolo Fresu und Omar Sosa uns ein überaus spannendes und warmherziges Album geschenkt.
In der Reihe der Weltmusikklassiker des Monats stelle ich Euch Platten vor, die meinen ganz persönlichen Musikgeschmack geprägt haben. Heute liegt eine CD aus dem Jahr 1991 vor mir, die jedoch ein Wiederveröffentlichung einer LP ist, die 1976 veröffentlicht wurde. Erschienen ist die Scheibe mit Unterstützung der Unesco, die ab 1961 in verschiedenen Reihen über 100 Platten veröffentlichte, um die verschiedensten Musikstile der Welt vorzustellen, lange also bevor es das Wort Weltmusik und die kommerzielle Vermarktung eben dieser gab. Eine dieser CD ist eben jene, die vor mir liegt und Lieder der Inuit aus dem Norden Kanadas vorstellt. Im Booklet werden die einzelnen Lieder ausführlich beschrieben, ich musste jedoch lange suchen, um die Namen der Musikerinnen und Musiker zu finden. Denn in der damaligen Zeit wurden in sogenannten Feldaufnahmen oft zwar die Musik aufgenommen und später Aufnahmeort und Instrumente genannt, die Namen der Musiker:innen aber nicht notiert. Seltsame Praxis aus heutiger Sicht. Zumindest wurden die Inuit im Booklet nicht mehr Eskimos genannt. Spannend an der folgenden Aufnahme und der Gesangstechnik ist, dass sich Inuit-Frauen dabei gegenseitig direkt in den Mund singen. Hört Elijah Podloo Mageeta & Qaunak Martha Meekeega mit eben dieser Gesangstechnik.
Vielleicht wird das Album „Mutations“ von Faizal Mostrixx in dreißig Jahren auch ein Weltmusikklassiker bei Orsinos Lied, sollte es die Sendung dann noch geben. Denn auch heute noch gibt es Platten, die mich total überraschen und mir neue musikalische Welten eröffnen. Faizal Mostrixx ist ein Musiker, Tänzer, Choreograph und Produzent aus dem ostafrikanischen Uganda. In seiner Musik verbindet Faizal Mostrixx historische und Alltagsaufnahmen mit rituellen Gesängen, Polyrhythmik aus ganz Afrika und Electronic. Es ist außerdem zu hören, dass Faizal Mostrixx auch in der modernen Tanzszene in Afrika und Europa unterwegs ist. Und so hat er sich eine Musik auf den Leib geschneidert, die total im Heute steht und in die Zukunft weißt. Unterstützt wird Faizal Mostrixx unter anderem von Morena Leraba aus Lesotho und der Sängerin Kebenesh aus Äthiopien. Vor Faizal Mostrixx hört jedoch die Inuit-Gesänge.
Elijah Podloo Mageeta & Qaunak Martha Meekeega canada – inuit games and songs 1
Faizal Mostrixx mutations 9
Baaba Maal being 6
T6 Nach sieben Jahren hat er endlich wieder eine neue Platte veröffentlicht: Baaba Maal. Der Sänger ist nicht nur in seiner senegalesischen Heimat und in ganz Westafrika ein Superstar. 1984 hat er mit Mansour Seck sein erstes Album aufgenommen und das neue ist sein mittlerweile dreißigstes. Auf seiner Internetseite schreibt Baaba Maal: „Being“ ist ein Album darüber, aus Afrika zu kommen, ein Songwriter zu sein, ein Romantiker zu sein, ein Realist zu sein, vorsichtig zu sein, online zu sein, den Elementen ausgeliefert zu sein, auf dem Weg irgendwohin zu sein und letztendlich darum, aus Podor zu kommen und gleichzeitig zu sein durch Gesang und Tanz mit einer sich ständig verändernden, immer herausfordernden Welt verbunden.“ Podor ist übrigens das kleine Fischerdorf in Norden Senegals, aus dem Baaba Maal stammt.
Genauso pan-afrikanische wie die Musik von Baaba Maal ist auch die Musik von Bantu. Bantu sind zum einen die Brüder Ade Bantu und Abiodun. Sie haben die Band 1996 in Deutschland gegründet, doch mittlerweile ist Bantu ein pan-afrikanisches Projekt, das von Nigeria aus mit Künstler:innen aus ganz Westafrika und darüber hinaus arbeitet. Bantus Musik und Texte waren von Beginn an auch immer hoch politisch. Mit ihrer ganze speziellen Mischung aus Afrobeat, HipHop, Afrofunk und vielen anderen Stilen kämpfen Bantu in ihren Lieder gegen Korruption, Ungerechtigkeit, Migration und urbane Entfremdung an. So wundert es nicht, dass der Titel ihres dritten Albums fragt: „What is your breaking point?“, wo ist der Punkt, an dem du zerbrichst. Bantu haben immer mit unterschiedlichen Sängern gearbeitet, doch auf dem neuen Album steht nun mit der Rapperin Akua Naru erstmals eine Frau am Mikro.
Bantu what is your breaking point? 7
Balaklava Blues let me out 9
T7 Balaklava Blues sind Mark and Marichka Marczyk. Die zwei haben sich in Kiew kennen und lieben gelernt, bei den Maidan-Protesten der Orangenen Revolution 2014. Seither ist in der Ukranie viel passiert, inklusive des Krieges, den Russland noch immer gegen das Land führt. Mark und Marichka leben mittlerweile im Exil in Kanada und machen von dort Musik, die ihre ukrainischen Wurzeln nicht verleugnet. „Let me out“ ist das zweite Album von Balaklava Blues und die Titel der Songs zeigen, was die zwei bewegt: eins heisst z.B. „you shoot me“, du hast mich erschossen, ein anders „Shelter our Sky“, beschützt unseren Himmel, ein drittes „Brocken“, gebrochen.
Wie krieg ich nun die Überleitung von ukrainischen Exilaten zu Musik von den Kanaren hin? Vielleicht so: die Musik der Kanaren ist mehr von karibischen und südamerikanischen, denn von afrikanischen und spanischen Einflüssen geprägt. Denn von den Kanaren sind immer wieder Menschen nach Amerika übergesiedelt und auch immer wieder zurückgekommen. Und diese brachten halt verschiende Musikstile mit. Eine der populärsten Sängerinnen der Kanaren ist Olga Cerpa. Sie hat gerade mit der Gruppe Mestisay das Album „Atlantic Sounds“ herausgebracht. Darauf verweben sie kanarische Lieder mit kubanischen Bolero, portugiesischen Fado und Einflüssen aus Westafrika. So lassen Olga Cerpa & Mestisay einen waren atlantischen Sound entstehen.
Olga Cerpa & Mestisay atlantic sounds 10
Der Goldene Orsino Jingle
T8 Der Goldene Orsino geht heute an Masaa für ihr neues Album „Beit“. Das Quartett besteht aus dem preisgekrönten libanesischen Sänger Rabih Lahoud und dem nicht minder mit Preisen überhäuften Trompeter Markus Rust aus Schwerin. Ihnen zur Seite steht der Perkussionist Demian Kappenstein, der aus den Nähe von Bonn stammt und seit neusten gehört Gitarrist Reentko Dirks aus Gandersheim in Niedersachsen zu Masaa. Gemeinsam verweben sie arabischer Musik und Poesie mit von Jazz, Klassik und verschiedensten Stilen aus aller Welt.. „Beit“ ist ihre sechste Platte und besonders das Ud-ähnliche Spiel von Gitarrist Reentko Dirks gibt dem Sound von Masaa nochmal eine ganz neue Note. In der Musik des Quartetts fließen die unterschiedlichen Stile so sanft und selbstverständlich zusammen, dass dies wirklich und im Wortsinne Weltmusik ist. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Masaa für ihr Album „Beit“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Thai sawatdii khrap und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Masaa beit 2
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 14.05.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 28.05.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing vor Change live 8
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Taiwan, Sizilien und Marokko. Im Interview des Monats spreche ich mit Bettina Stäber von Aquabella und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Aserbaidschan. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Arifa für ihre Album „Danubian Voyage“.
Machen wir weiter mit drei Bands aus den USA. Die VKB Band sind die drei New Yorkerinnen Rachelle Garniez, Amanda Homi und Terry Radigan. Sie sind nicht nur alle drei fantastische Musikerinnen und Sängerinnen, sondern auch Tom Waits Fans. Auf ihrem zweiten Album „Temptation“ haben sie sich nochmal die Songs von Waits genauer angeschaut und welche rausgesucht, bei den seine Frau, Kathleen Brennan, als Mitautorin und Co-Produzentin mitgewirkt hat. So bekommen die Lieder von Tom Waits plötzlich einen weiblicheren Touch.
Vom weiblich Touch an der US-amerikanischen Ostküste zum männlichen Touch an der Westküste. Western Centuries sind fünf Musiker aus Seattle, die vom Sound Tom Waits‘ auch gar nicht so weit weg sind. Klar fehlt ihnen die rauchige Stimme von Waits und ja, ihre Musik pendelt eher zum alternativen Country denn zu Jazz und Blues. Doch wie Western Centuries auch auf ihrer dritten Platte „Call the Captian“ ihre Songs präsentieren, ist einfach von großer Spiellust und viel musikalischen Humor getragen.
Als drittes noch ein in allen Facetten grenzüberschreitendes Album. Das Kronos Quartet aus San Francisco sprengt seit 1973, also seit sage und schreibe 50 Jahren, alle Genre-Grenzen. So haben sie unter anderem ein Album eingespielt mit Kompositionen von Bryce Dessner. Der wiederum ist Gitarristen, Keyboarder und Stückeschreiber der Indie-Rock-Band The National aus Cincinnati in Ohio im mittleren Westen der USA. Und was das Kronos Quartet aus der Musik von The National macht, ist einfach umwerfend. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für die VKB Band, Western Centuries und das Kronos Quartet.
VKB yesterday is here 2
Western Centuries call the captain 12
Kronos Quartet aheym 1
Kommen wir nun zum Weltmusikklassiker der Monats. In dieser Reihe stelle ich euch Platten vor, die meinen Musikgeschmack erweitert und geprägt haben. Heute liegt eine CD vor mir, die 1997, also vor über 25 Jahren erschienen ist und mir das erste Mal Musik aus Aserbaidschan bewusst zu Gehör brachte. Das erste Mal hörte ich also Alim Qasimov, der als einer der begnadetsten Sänger der Welt gilt, gleichwertig neben Nusrath Fateh Ali Khan oder Luciano Pavarotti. Qasimov ist Meister des Mugham, der hochkomplexen Musik Aserbaidschans, die in Abwandlungen in ganzen Kaukasus und bei den türkisch-sprachige Völkern Zentralasien als Maqam bekannt ist. Das Album „The Legendary Art of Mugham“ ist eine Liveaufnahme auf der neben Alim Qasimov und seinen zwei Begleitmusikern auch erstmals seine damals 18-jährige Tochter Ferghana zu hören war. Sie ist längst in die Fußstapfen ihres Vater getreten und trägt mit ihm die uralte Gesangstradition Aserbaidschans weiter.
Alim Qasimov Ensemble the legendary art of mugham 4
Aquabella heimatlose lieder 8
Interview des Monats mit Bettina Stäber von Aquabella
Aquabella heimatlose lieder 2
Aquabella heimatlose lieder 13
Ihr hört Orsinos Lied, die Weltenmusiksendung beim Quer- und Bermudafunk und nach Aquabella nun zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Musiker, Labelbetreiber und jüdische Kulturaktivist ist als Komponist für sein ungezähmte Energie und seinen grenzenlosen Einfallsreichtum bekannt. Von Kinder- und Filmmusik über klassische klingende Kammermusik und wilde Noice-Avantgarde-Explosionen bis zu mittlerweile vier Liedzyklen mit hunderten von Kompositionen ist sein Schaffen einfach riesig. Und immer wieder probiert John Zorn neue Sachen aus. So kam er in den frühen 1980ern auf die Idee, freie Improvisationen mit den Mustern und der Energie von Rockmusik zu spielen. Zorn stellte also vier verschiedene Trios zusammen, bei denen er selbst jedes Mal mitspielte. Mit dabei waren unter anderem Arto Lindsay, Ikue Mori und Wayne Horvitz, mit den Zorn zum Teil noch heute Musik macht. Viele der Songs sind weniger als 2 Minuten lang, aber strotzen nur so vor Energie. Die damals entstandenen Aufnahmen sind als ein Album unter dem Titel „Locus Solus“ wiederveröffentlicht worden. Schnallt euch an, hier kommen John Zorn an Saxophon und Klarinette, Whiz Kid an den Plattentellern und Schlagwerker M.E. Miller.
John Zorn locus solus 35
Driss El Maloumi aswat 2
Der Ud-Spieler Driss El Maloumi schafft es wie kein zweiter, die traditionelle Musik seiner marokkanischen Heimat mit anderen afrikanischen Stilen, westlicher Klassik und Jazz zu verbinden. Und dies passiert bei ihm so zart und selbstverständlich, als ob all diese verschiedenen Genre schon immer zusammengehörten. Das neue Album von Driss El Maloumi heißt „Aswat“ und sein Trio hat er diesmal von der Sängerin Karima El Maloumi unterstützen lassen.
Vom nordafrikanischen Marokko ins westafrikanische Senegal. Dort kämpft Julia Sarr auch mit ihren Liedern für mehr Gleichberechtigung und Frauenrechte. Mit „Najboot“ hat Julia Sarr nach sieben Jahren endlich wieder ein neues, starkes Album veröffentlicht. Sie verbindet in ihrer Musik westafrikanische Klänge mit Jazz und Soul. Unterstützung erhielt sie im Studio unter anderem von einem Superstar, mit dem sie schon oft auf der Bühne stand: Youssou N’Dour.
Julia Sarr njaboot 8
Etta Scollo ora 13
Im Jetzt sein: das ist eine Weisheit, die Spirituelle und Philosophen seit Jahrhunderten lehren. Doch ist in diesen krisen- und kriegsgeschüttelten Zeiten das „Jetzt“ erstrebenswert? Darauf gibt die sizilianische Sängerin Etta Scollo auf ihrem neuen Album eine musikalisch vielschichtige Antwort. Die Scheibe heißt passenderweise „Ora“, als jetzt auf Italienisch. In dreizehn sehr unterschiedlichen Songs reflektiert Etta Scollo die momentane Situation in der Welt mit alten und neuen Liedern, mal nur von einer Gitarre begleitet, mal mit Streichern und Elektronik, selbst ein Renaissance-Chor und die deutsche Schauspielerin Hanna Schygulla sind zu hören. Und dabei sind Etta Scollo Lieder ein klingendes Manifest für das Leben. Und jetzt:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Arifa für ihre Album „Danubian Voyage“. Arifa ist ein international zusammengesetzte Quartett aus Amsterdam. Der Perkussionist Sjahin During ist Leiter der Band und Sohn eines niederländischen Vaters und eine türkischen Mutter. Ihm zur Seite stehen ein Bulgare, Zhivkov Vasilev mit seiner Flöte Kaval, ein Deutscher, Franz von Chossy am Klavier und ein Ungar, Bence Huszar am Chello. Gemeinsam machen sich Arifa auf eine musikalische Reise entlang des zweitlängsten Flusses Europas, der Donau. Der Fluß entspringt am Fuße des Schwarzwaldes und mündet ins Schwarze Meer. Er verband schon immer Europa mit dem Orient und auf ihm kamen auch die Griechen und Türken durch slawisches Gebiet bis in deutsch-sprachige Gegenden. So wie der Fluss schillert auch die Musik in verschiedensten Farben: bulgarische Flötenklänge treffen auf jazziges Piano, orientale Perkussion auf klassische Celloklänge. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Arifa für ihr fünftes Album „Danubian Voyage“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Polnisch do widzenia und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Arifa danubia voyage 5
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 09.04.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 23.04.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change live 7
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Tuwa, Portugal und Senegal. Im Interview des Monats habe ich mit Kiki Sauer und Christopher Blenkinsop von 17 Hippies gesprochen. Der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Madagaskar und es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben. Der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Trilok Gurtu für sein Album „One thought away“.
Machen wir jetzt weiter mit drei Bands bzw. Musikern, die die musikalische Breite des Frankreichs der Gegenwart aufzeigen. Acid Arab ist eine französisch-algerische Band, die elektronische Clubmusik machen, diese jedoch mit arabischen und nordafrikanischen Sounds und Gastmusiker:innen veredeln. „Trois“ heißt das neue Album von Acid Arab und zu hören sein wird gleich auch der leider 2018 verstorbene Rachid Taha, mit dem die Band vor ein paar Jahren eine Jam-Session gemacht hat und seine Stimme damals mit dem Smartphone aufgenommen hat. Verrückte Truppe also.
Frankreich ist auch ein Jazz-Nation und das Orchestre National de Jazz gibt es schon seit 1986. Sie produzieren natürlich einen ganz anderen Sound als Acid Arab, aber ihre Idee von Jazz ist ebenfalls grenzenlos offen. Ihr neues Album „Dancing on your head(s)“ haben sie live eingespielt und verbeugen sich mit ihrem kraftvollen und differenzierten Big-Band-Sound vor allem vor dem Free-Jazz-Pionier Ornette Coleman.
Auch der Pianist und Sänger Gregory Privat hat Jazz im Blut, verleugnet in seiner Musik aber auch nicht seine Herkunft von der Karibikinsel Martinique. „Yonn“ ist sein sechstes Studioalbum und das ersten, das Gregory Privat wirklich komplett allein eingespielt hat. Wieder begibt sich der Gregory Privat auf eine Suche nach seiner virtuelle Heimat in der Musik und dabei scheinen sein Stück zu schweben. Wenn Gregory Privat singt, wird das Klavier nicht leiser eingespielt, so das Gesang und Klavier gleichberechtig nebeneinander tönen. Öffnet nun also Herzen und Ohren für Acid Arab, das Orchestre National de Jazz und Gregory Privat.
Acid Arab feat. Rachid Taha trois 8
Orchestre National de Jazz dancing on your head(s) 3
Gregory Privat yonn 3
Nach den Klavierklängen von Gregory Privat kommen wir zum Weltmusikklassiker der Monats. In dieser Reihe stelle ich euch Platten und Musiker:innen vor, die meinen ganz eigenen Musikgeschmack geprägt haben. Das Album „A world out of time“ erschien 1992 und brachte mir das erste Mal bewusst Musik aus Madagaskar zu Gehör. Die zwei US-amerikanischen Gitarristen Henry Kaiser und David Lindley waren 1991 auf die größte Insel Afrikas gereist, um mit lokalen Musiker:innen deren Musik zu spielen. Und so konnte ich und viele andere Musikbegeistere das erste Mal Instrumente wie die Bambusharfe Valiha und Bands wie Tarika Samy und Rossy hören. Der Gitarrist David Lindley starb übriges leider Anfang März diesen Jahres in seiner kalifornischen Heimat im Alter von 79 Jahren. Hört nun von „A world out of time“ den damals schon 70-jährigen Rakoto Frah an der madagassischen Flöte Sodina.
Henry Kaiser & David Lindley a world out of time 7
Youssou N’Dour mblaxa 1
Sainkho Namtchylak where water meets water: bird songs & lullabies 7
Sainkho Namtchilak stammt aus der autonomen Republik Tuwa im russischen Südsibiren. Noch ihre Eltern waren Nomaden und durch ihre Großeltern bekam Sainkho Namtchilak das Wissen über die uralte Kultur des Kehlkopfgesanges. Heute ist Sainkho die weltweit bekannteste Sängerin dieses Stil und hat nun mit 66 eine neues, ihr 50. Album veröffentlicht. „Where water meets water: bird songs and lullabies“ hat sie auf einer kleinen einsamen Insel in der Lagune von Venedig an einem Stück eingesungen.
Vor Sainkho hörtet ihr eine der bekanntesten und erfolgreichsten Sänger Westafrikas: Youssou N’Dour. Er hat mit dem Album „Mblaxa“ dem Mblaxa, einem westafrikanischen Rhythmus aus den 1970ern, nochmal ein musikalisches Denkmal gesetzt. Diesen Rhythmus hat Youssou N’Dour am Anfang seiner Karriere in den 1980er in die Welt getragen und kehrt nun also zu seinen Anfängen zurück.
In „The magic of John Zorn“ kommen wir heute vorerst zur letzten CD, zur 12., des neuen Liedzykluses von John Zorn. Bagatellen hat der New Yorker Komponist, Multiinstrumentalist und jüdische Kulturaktivist Zorn die 300 Kompositionen genannt. Die hat er in einem Schaffensrausch innerhalb weniger Wochen von März bis Mai 2015 geschrieben. Davon sind bisher 126 Kompositionen auf 12 CDs veröffentlicht, jede CD wurde von anderen Musiker:innen bzw. Bands eingespielt. Die bisher letzte von der Avantgarde-Metal-Band Cleric aus Philadelphia. Entsprechend kommen hier John Zorns Bagatellen ziemlich heftig daher. Hört John Zorns Bagetelle Nummer 137 eingespielt von Cleric.
Cleric john zorn’s bagatelles 7
17 Hippies 9000 nächte 1
Interview des Monats mit
17 Hippies 9000 nächte 16
Tedeschi Trucks Band feat. Trey Anastasio layla revisited II/7
Antonis Antoniou feat. Fotis Siotas throisma 9
Er ist ein neuer, bescheidener Superstar der europäischen Weltmusikszene: Antonis Antoniou. Der Multiinstrumentalist aus Zypern ist nicht nur Mitglied der Bands Monsieur Doumani und Trio Tekke sondern auch solo unterwegs. Sein zweites Album „Throisma“ hat Antonis Antoniou fast im Alleingang eingespielt und sich nur ein paar Sängerinnen und Sänger dazu geholt. Seine Musik ist düsterer Psycho-Folk der Extraklasse.
Davor hörtet ihr die Tedeschi Trucks Band mit ihrer speziellen Version von Eric Claptons Layla. Die US-amerikanische Tedeschi Trucks Band ist eine Art Superband des Blues-Rocks um die Sängerin und Gitarristin Susan Tedeschi und Gitarristen Derek Trucks. Sie habe das legendären Album Layla von Eric Clapton neu, live und in ihrer ganz eigenen Interpretation eingespielt. Das Album der Tedeschi Trucks Band heißt „Layla revisited“.
Von den Staaten einmal quer über den Atlantik gen Osten nach Portugal und zu einer der beeindruckendsten neuen Fado-Sängerinnen: Carminho. Sie war erst 12, also sie schon das erste Mal auf der Bühne stand und das Publikum verzauberte. Seither hat Carminho den Fado in die ganze Welt getragen und immer wieder auch die Grenzen des Genres erweitert. Das Album „Portuguesa“ ist ihr sechste, Carminho hat es selbst produziert und sagt darüber: „Das hier ist meine Geschichte, meine Ursprünge, meine Einflüsse und die Musik, in der ich mich wiederfinde.“ Was beim ersten Hören wie traditioneller Fado klingt entpuppt als musikalisch auf der Höhe der Zeit und die klassische Guitarra portuguesa wird immer wieder von E-Gitarren, der flach gespielten Lap Steel-Gitarre und dem Synthesizer-Vorgänger Mellatron unterstützt.
Carminho portuguesa 14
Stubbleman feat. Nils Petter Molvaer fictions 3
Stubbleman ist ein Musiker und Produzent, der aus Belgien stammt und schon Jahrzehnte in London wohnt und vorwiegend als Ambientmusiker wirkt. Gemeinsam ist er mit Nils Petter Molevaer auf dem Album Fictions zu hören, das zur Reihe „Made to measure“ gehört. Marc Hollander, Chef des belgischen Labels Cramed Discs, bringt diese maßgeschneiderte Reihe heraus, die er schon 1984 begonnen hat. Das Stück von Stubbleman und Nils Petter Molvaer stammt von CD Nummer 47, die den Titel „Fictions“ trägt und neben den zwei Musikern noch 17 andere Künstler:innen zu Gehör bringt. Fictions ist die richtig Platte für Menschen, die elektronische Musik jenseits der Clubbeats lieben. Und wir kommen jetzt dazu:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Trilok Gurtu für sein Album „One thought away“. Der 72-jährige Perkussionist und Sänger stammt aus der indischen Millionenstadt Bombay und ist schon seit Mitte der 1980er Jahre fester Bestandteil der internationalen Jazz- und Weltmusikszene. Trilok Gurtu ist auf hunderten Alben als Musiker zu hören, „One thought away“ ist das offiziell sein 21. Album, da nur unter seinem Namen erscheint. Ansonsten steht sein Name neben denen von Don Cherry, Angelique Kidjo, Nitin Sawhney, Gary Moore, Sabine Kabongo und und und. Sein neustes Album hat Trilok Gurtu nicht ganz im Alleingang eingespielt. Unter anderem ist die letztgenannte, also die belgisch-kongolesische Sängerin Sabine Kabongo von Zap Mama auf dem Album zu hören, wie auch der italienische Keyboarder Carlo Cantini und die indische Sängerin Devik Pandit. Klar, dass diese bunte Truppe Weltmusik im wahrsten Wortsinne macht und dafür hier und jetzt nun der Goldene Orsinos für Trilok Gurtu und sein Album „One thought away“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Suaheli kwa heri und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Trilok Gurtu feat. Sabine Kabongo one thought away 5
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 12.03.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 26.02.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change live 6
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kurdistan, Uruguay und Bosnien. Im Interview des Monats spreche ich mit Anna Katharina Schumann und Michael Sapp von Wirbeley und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Russland. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung schließlich an Gao Hong & Kadialy Koyate für ihre Album „Terri Kunda“.
Jetzt geht es weiter mit einem spanischen Dreierpack. Flamenco wird oft mit Gitarren, Kastagnetten und tiefergreifenden Gesang gleichgesetzt. Doch Flamenco kann auch ganz anders klingen, zum Bespiel bei Dorantes. Der ist nämlich Meister des Flamenco-Klaviers. Sein neues Album „Identidad“ hat Dorantes im Oktober 2022 live in Sevilla eingespielt und lässt hören, dass Flamenco auf der Klavier ganz neu und aufregend klingt.
Rosa Cedrón stammt aus Nordwestspanien und zählt zu den wichtigsten Sängerinnen der galizischen Folk- und Popmusik. Da Rosa Cedrón nicht wirklich auf einen Stil festzulegen ist, wundert es nicht, dass ihr neueste CD „Nómade“ betitelt ist. Rosa Cedrón beschreibt das Album als ein Logbuch, dass Lichter und Schatten einer Reise in die Tiefe der eigenen Identität beschreibt.
Zwar ist Gerd Putscheff kein Spanier, aber wie viele Jazzmusiker ist der Geiger vom Flamenco fasziniert und hat deshalb mit Kollegen die Gruppe !Duende Now! gegründet. Für ihr Album „Los Vientos“ haben sie sich vom Ensemble Intracult unterstützen lassen und so fließen in ihrer Musik Flamenco mit Jazz, kubanische Klänge mit Rock und Klassik zusammen.
Öffnet nun also Eure Ohren und Herzen für Dorantes, Rosa Cedrón und !Duende Now!.
Dorantes identidad 6
Rosa Cedrón nómade 7
Gerd Putscheff los vientos !duende now! 12
Von Spanien reisen wir musikalisch gen Osten nach Bosnien. Die Band Mostar Sevdah Reunion hat es mit neuer Sängerin und ihrem ersten gemeinsamen Album aus dem Stand an die Spitze der europäischen Weltmusikcharts geschafft. Die Band schöpft wieder aus dem großen Schatz der Sevdah, die auch gern Blues des Balkan genannt wird. Deshalb heißt das neue Album der Mostar Sevdah Reunion auch “Lady sings the Balkan Blues”.
Gleich danach hört ihr Kultur Shock mit ihrer Punkversion der Musik vom Balkan. Sänger Gino Srdjan Yevdjevich floh vor dem Balkankrieg in der Mitte der 1990er von Sarajevo nach Seattle. Dort gründete er 1996 Kultur Shock und veröffentlichte 2001 das Album “Fucc the Ins”. 20 Jahre später wurde die Platte neu abgemischt und ist nun mit frischen Sound zu hören und neu zu enddecken. Vor Kultur Shock jedoch erst die Mostar Sevdah Reunion.
Mostar Sevdah Reunion lady sings the balkan blues 1
Kultur Shock fucc the ins 5
Wirbeley barrierefreie volksmusik 6
Interview des Monat mit Anna Katharina Schumann und Michael Sapp
Wirbeley barrierefreie volksmusik 5?
Raúl Jaurena Trio tango mundo 15
Cumbia Chicharra el grito 5
Cumbia ist die Musik Kolumbiens und hat begeisterte Fans in der ganzen Welt, unter anderem in Frankreich. Denn aus Marseille stammt die achtköpfige Formation Cumbia Chicharra. Auf ihrem neuen, ihrem vierten Album “El Grito” mischt die Band Cumbia tanzbodenkompatibel mit Afrobeat, Funk, Electronic und Hip-Hop.
Vor Cumbia Chicharra hörte ihr den leider Anfang 2021 verstorbenen Bandoneon-Meister Raúl Jaurena. Der aus Urugay stammende Bandoneon-Meister gehört neben Astor Piazolla zu den Erfindern des Tango Nuevo. Eine seiner für mich schönsten Platten ist “Tango Mundo” aus dem Jahr 2016.
Noch viel älter ist der Weltmusikklassiker der Monat. In dieser Rubrik stell ich Euch Platten vor, die meinen ganz persönlichen Musikgeschmack geformt haben. Und diesmal liegt das Album “Prayer” vor mir. Aufgenommen haben es die drei russischen Musiker Mikhail Alperin, Arkady Shilkloper und Sergey Starostin im Jahr 1994. Mikhail Alperin war ein russischer Jazzpianist, der leider auch schon 2018 verstorben ist. Arkady Shilkloper spielt Flügel-, Wald- und Alphörner und hat deren Sound in ganz neue Jazzgefilde gehoben. Und Sergey Starostin ist ein tief in der russischen Volkmusik verwurzelter Sänger und Multiinstumentalist. Mit “Prayer” haben sie mir damals eine ganz neue Dimension russischer Musik eröffnet.
Mikhail Alperin, Arkady Shilkloper & Sergey Starostin prayer 1
Omer Klein life & fire 3
Joao Selva passarinho 10
Das dritte Album von Joao Selva heisst „Passarinho“, also Vögelchen. Und genauso leicht wie der Flügelschlag eines Vögelchens sind auch die Lieder des Brasilianers. Joao Selva hat sie mit einem schönen Retrosound aufgenommen und verbindet Samba mit Soul, Zouk mit Funk und Rumba mit Jazz. Nach zwei Jahren ohne Karneval entschied sich Joao Selva in seinen Liedern und Texten die Hoffnung und die Freude am Leben zu feiern.
Vor Joao Selva hörtet ihr Omar Klein mit seinem Trio. Der 40-jährige Pianist stammt aus der israelischen Stadt Netanja und verbindet in seinen Kompositionen Jazz mit traditionellen Stilen des östlichen Mittelmeerraums. Das neue Album von Omar Klein heißt „Life and Fire“ ist sein viertes in diesem Trio und damit feiert er gemeinsam Bassist Haggai Cohen-Milo und Drummer Amir Bresle das 10-jährige Bestehen ihrer Combo.
Kommen wir nun zu einem anderen jüdischen Komponisten und zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist, Multiinstrumentalist, Labelbetreiber und jüdische Kulturaktivist John Zorn hat mit Bagatellen seinen nunmehr vierten Liedzyklus geschrieben. Insgesamt hat Zorn dafür 300 Stücke produziert und beginnt nun, fünf Jahre später, diese Stücke einspielen zu lassen. Mittlerweile sind so 12 CDs entstanden mit jeweils anderen Musiker:innen und Bands pro Album. CD Nummer 11 hat das Jim Black Quartet eingespielt. Die Band besteht aus dem Schlagzeuger Jim Black, den zwei Gitarristen Jonathan Goldberger und Keisuke Matsuno sowie Simon Jermyn am Bass. Hört John Zorns Bagatelle Nummer 120 interpretiert von Jim Black Quartet.
Jim Black Quartet john zorn’s batatelles vol. 11 11
Aynur hevra 4
„Hevra“ ist kurdisch und heißt auf Deutsch „Zusammen“ und zusammen mit dem spanischen Gitarristen Javier Limon hat die kurdische Sängerin Aynur ein Album aufgenommen. Es trägt den Titel „Hevra“ und ist von atemberaubender Schönheit. Wie in den Liedern von Aynur und Javier kurdische und türkische Lieder mit Flamenco verschmelzen ist einfach zum Hinschmelzen. Und nun:
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Gao Hong & Kadialy Kouyate für ihre Album „Terri Kunda“. Gao Hong stammt aus Zentralchina und ist Meisterin auf der chinesischen Laute Pipa. Sie hat schon mit so unterschiedlichen Musikern wie dem US-amerikanischen Jazzer Max Roach und dem indischen Sitarspieler Shub hendar Rao gespielt und lebt seit fast 20 Jahren in den USA. Kadialy Koyate stammt aus einer traditionellen Musikerfamilie aus dem westafrikanischen Senegal. Er spielt die westafrikanischen Harfe Kora so meisterlich, dass er nicht nur auf zahllosen Platten als Musiker zu hören ist, sondern mittlerweile in London lebt und die Kora an der dortigen Uni unterrichtet. Mit Gao Hong und Kadialy Kouyate haben sich also zwei grenzüberschreitende Musiker:innen gefunden, die die Musik Chinas und Westafrikas so ineinander verschmelzen lassen, es etwas ganz neues entsteht, nämlich Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Gao Hong & Kadialy Kouyate für ihre Album „Terri Kunda“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Ungarisch viszlát und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Gao Hong & Kadialy Kouyate terri kunda 1
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 12.02.23, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 26.02.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen zum 26. Geburtstag dieser Sendung, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change live 5
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Indonesien, Ruanda und Palästina. Für das Interview des Monats habe ich vor der Sendung mit Florian Starflinger von Django 3000 gesprochen und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Nigeria. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Duo Zaruk für ihre Album „Agua“.
Jetzt geht es weiter mit drei stimmgewaltigen Sängerinnen mit afrikanischen Wurzeln. Sona Jorbatehs Familie stammt aus dem westafrikanischen Gambia, sie selbst wurde in London geboren. Sona Jorbateh begleitet ihre Lieder meist selbst mit der Stegharfe Kora, auf der sie eine große Virtuosin ist. „Badinyaa Kumoo“ ist ihr zweites Soloalbum und Unterstützung dafür erhielt sie unter anderem von Youssou N’Dour.
Sängerin Somi ist zwar in den USA geboren, doch auch ihre Eltern stammen aus Afrika, nämlich aus Ruanda und Uganda. Somi wuchs in Illinois und Sambia auf. Ihr siebentes Album heißt „Zenzile“ und damit verneigt sich Somi musikalisch vor einer anderen großen Sängerin Afrikas: Miriam Makeba. Gastmusiker:innen auf „Zenzile“ sind unter anderem Ladysmith Black Mambazo, Gregory Porter und Angelique Kidjo.
Und letztere, also Angelique Kidjo, hat gerade mit dem libanesischen Jazztrompeter Ibrahim Maalouf das Album „Queen of Sheba“ veröffentlicht. Angelique Kidjo wurde im westafrikanischen Benin geboren und zählt heute zu den bekanntesten Sängerinnen Afrikas und ist Botschafterin des Kinderhilfswerks der UN, der UNICEF. Auch Angelique Kidjo nennt übrigens neben Jimmy Hendrix Miriam Makeba als ihr wichtigstes Vorbild. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Sona Jorbateh mit Youssou N‘Dour, Somi und Angelique Kidjo.
Sona Jorbateh feat. Youssou N’Dour badinyaa kumoo 3
Somi zenzile 13
Angelique Kidjo & Ibrahim Maalouf queen of sheba 7
Von Afrika nach Südostasien, nach Indonesien. Die Band Sambasunda stammt aus Westjava und verbindet verschieden traditionelle Stile Java zu einer ganz eigenen Melange, die obwohl akustisch gespielt, sehr urban daherkommt. Gamelan trifft dabei auf westliche Geigen, Gitarren und E-Bass. Ihr aktuelles Album heißt „Madya“ und ist mittlerweile ihr elftes.
Drei französische Perkussionisten haben sich zum Trio SR9 zusammengeschlossen. Paul Changarnier, Nicolas Cousin und Alexandre Esperet haben alle in Lyon Marimba studiert und verbinden auf ihrem vierten Album den archaisch-akustischen Klang ihrer Instrumente mit Pophits. Mit Unterstützung von so unterschiedlichen Sänger:innen wie Camelia Jordana, Blick Bassy und Malik Djoudi zaubern SR9 ganz neue Stücke aus den Popsongs. Ihr Album nennen sie „Deja vu“, es könnte aber auch „Upcycling“ heißen. Hört nach Sambasunda also SR9 mit gesanglicher Unterstützung von Camille und ihrer Version von Happy.
Sambasunda madya 6
Trio SR9 feat. Camille deja yu 2
Django 3000 alibabo 3
Interview des Monats mit Florian Starflinger
Django 3000 alibabo 2
Haya Zaatry rahawan 1
Die in Nazareth geborene Palästinenserin Haya Zaatry ist ein Multitalent. Sie macht nicht nur Musik, sondern ist auch Architektin. Ihr Debüt-Album „Rahawan“ hat sie nach ihrer Ur-Ur-Großmutter benannt und sich damit bewußt tief mit der palästinensischen Kultur verbunden. Haya Zaatrys Musik jedoch ist sehr heutig und zeitgemäßer Folk und Folkrock.
In der Rubrik „The Magic of John Zorn“ stehle ich Euch nun einen weiter CD mit Stücken aus dem vierte Liedzyklus des New Yorker Komponisten vor. „Bagatelles“ nennt John Zorn diesen vierte Zyklus, mit dem er zeitgemäße jüdische Musik in einer stilistisch extremen Breite zur Verfügung stellen will. Mittlerweile sind drei mal vier CDs mit einem Teil der 300 von Zorn komponierten Bagatellen erscheinen, jede CD von anderen Musiker:innen bzw. Bands eingespielt. Auf CD Nummer 10 sind die zwei Gitarristen Julian Lage und Gyan Riley zu hören, die schon einiges für John Zorn aufgenommen haben.
Julian Lage & Gyan Riley the bagatelles vol. 10 6
José Afonso cantares do andarilho 7
Duplex maelstrom 7
Duplex nennt sich ein spannendes Duo aus Belgien. Dedier Laloy spielt Akkordeon und Damien Chierici Geige. Aber wie zu hören war, zaubern die zwei mit ihren Instrumenten Sounds, die so nicht zu erwarten waren. „Maelstrom“ haben Duplex ihr faszinierendes Debütalbum genannt, dessen musikalischen Sog ich mich nicht entziehen kann.
Nicht ganz neu, sondern sage und schreibe 55 Jahre alt ist das Album „Cantares do Andarilho“ des portugiesischen Liedermachers José Afonso, den ihr vor Duplex hörtet. Seine alten Platten werden gerade neue veröffentlicht und jede einzelne ist ein kleines Juwel. Kein Wunder, das José Afonso in Portugal Kultstatus hat und gerade von jungen Musiker:innen neu entdeckt wird. Und damit kommen wir zum Weltmusikklassiker der Monats und zu einer Platte, die 1969 in Los Angeles aufgenommen wurde. Dort hatte es den aus Nigeria stammende Sänger und Musiker Fela Kuti hinverschlagen, auf der Flucht vor dem Biafra-Krieg in seiner Heimat. Und im Exil entwickelte Fela Kuti eine Musik, die afrikanisches Stile mit Jazz verband und als Afrobeat heute noch von hunderten Gruppen in Afrika und auf der ganzen Welt gespielt und geliebt wird. Die erste über alle Grenzen erfolgreiche Afrobeat-Platte heiß „Live“ und wurde genauso in Los Angeles eingespielt. Fela Kuti wurde von seiner Band Africa’70 und dem englischen Schlagzeuger Ginger Baker begleitet.
Fela Kuti & The Africa’70 with Ginger Baker live 1
Christian Wallumørd speaksome 7
Flox square 9
Es ist eine ziemlich abgefahrene Mischung aus Reggae und Electro, die uns der Engländer Flox mit seinem neuen, seinem siebenten Album um die Ohren haut. Flox stammt zwar aus London, lebt aber nicht mehr dort, auch in Jamaikas Hauptstadt Kingston sondern in Paris und hat dort während der Corona-Lockdowns sein neues tolles Album „Square“ ganz allein eingespielt.
Ebenfalls allein zuhause saß der Norweger Christian Wallumrød, den ihr vor Flox hörtet. Wallumrød spielt hauptsächlich Klavier und ergänzt seine zarten Pianostücke mit diverse andere Instrumenten und Sounds. Das zweite Soloalbum hat Christian Wallumrød „Speaksome“ und lädt zum Träumen ein ohne je kitschig zu werden.
Seine Brüder im Geiste sind David Sheppard und Matt Gooderson, die als Duo Snow Palms minimalistische elektronisch-akustische Musik weit ab jeglicher Genres machen. Präparierte Klaviere kommen neben Marimbas, Bassklarinetten, Glockenspielen und allerlei elektronischen Seltsamkeiten wie beispielsweise einer Buddha Machine zum Einsatz. Letzteres ist eine kleines Kästchen, das einfach Endlos-Klang-schleifen abspielt. Das klingt sowohl im Text als auch beim Hören lustig und ein bisschen spacy! Snow Palm haben ihr Album „Land Waves“ genannt.
Snow Palms land waves 4
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Duo Zaruk für ihr Album „Agua“. Zaruk sind die spanische Cellistin Iris Azquinezer und der deutsche Gitarrist Reiner Seifert. Das in Madrid ansässige Duo präsentiert auf „Agua“ Melodien und Lieder verschiedener Kulturen, Gegenden und Zeiten die vom Wasser im engen oder weiteren Sinne handeln. Von Finnland über Bulgarien bis zur iberischen Halbinsel, von deutscher Romantik über traditionelle Gesänge des Alentejo bis zur Musik der sephardischen Juden. Gastmusiker:innen auf dem zweiten Album von Zaruk sind die Sängerin Maria Berasarte, Andreas Prittwitz an Saxophon und Klarinette sowie der Perkussionist David Mayoral. Die Musik von Zaruk ist Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Zaruk für ihr Album „Agua“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Walisisch hwyl und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Zaruk feat. Maria Berasarte agua 14
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 08.01.23. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 22.01.23, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied im Jahr 2023. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn wieder ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change live 4
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Argentinien, Tschechien und von den Kap Verden. Im Interview des Monats spreche ich mit Ludwig Himpsl von World Wide Wig und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Portugal. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Halva für ihr Album „Dinner in Sofia“.
Machen wir nun weiter mit einem nordischen Dreierpack ganz spezieller Sounds. Erlend Apneseth ist gefeierter Meister auf der Hardanger Fidel. Mit „Nova“ hat der Norweger gerade ein neues Soloalbum veröffentlicht, auf der er aus seinem Instrument die unglaublichsten Töne herausholt. Zwar in der norwegischen Volksmusik verwurzelt verbindet Erlend Apneseth diese immer auch mit Improvisation und Avantgarde.
Vom nördlichsten Punkt Kontinentaleuropas, aus Gamvik, stammt der Sänger und Musiker Torgeir Vassvik. Er gehört zum Volk der Sami, die für ihre speziellen Gesänge, die Joiks bekannt sind. Vassviks Musik ist eine wilde Mischung aus Sami-Tradition und Avantgarde. Sein neues Album „Vassvik Solo – A place behind the garden of the houses – Baiki“ hat er im Alleingang eingespielt. Nur im allerletzten Track ist seine Tochter Tuula Sharma zu hören.
Das Crush String Collective aus Kopenhagen hat die klassischen Grenzen eine Streichensembles hinter sich gelassen und experimentiert mit den Soundmöglichkeiten ihrer sieben Instrumente. Schon die Besetzung ist ungewöhnlich: zwei Geigen, zwei Bratschen und drei Cellos sind zu hören. „Aeriform“ ist das Debütalbum des Crush String Collective und bietet zwölf Kompositionen, von denen mir „Nymphalidae“, also Schmetterling, am besten gefällt. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Erlend Apneseth, Vassvik und das Crush String Collective.
Erlend Apneseth nova 2
Torgeir Vassvik vassvik solo 1
Crush String Collectiv aeriform 4
Aus kalten nordischen Gefilden ziehen wir jetzt musikalisch weiter Richtung afrikanische Westküste zu den Kap Verden. Von der Inselgruppe im Atlantik stammt Mario Lucio und er ist nicht nur Musiker und Poet sondern war auch schon vier Jahre lang Kulturminister der Kap Verden. Mit „Migrants“ hat Mario Lucio nun seine neuntes Album vorgelegt und er sagt dazu: "Dieses Album trägt ganz Kap Verde und Afrika in sich, steht aber auch im Dialog mit allen musikalischen Ästhetiken, die die Migration ermöglicht hat". Hört den Titelsong, der den schönen Untertitel „Shakespearience“ trägt.
Mario Luciio migrants 2
World.Wide.Wig dito 3
Interview des Monats mit Ludwig Himpsl
World.Wide.Wig dito
Čechomor feat. Lenka Dusilova čechomor 7
Die Band Čechomor verbindet schon seit 1988 tschechische Volkslieder mit Rockmusik. Ihr Folkrock war die Lieblingsmusik des vielleicht weltweit bekanntesten Tschechen: Vaclav Havel. Gerade hörtet ihr Čechomor in Begleitung von Lenka Dusilova, einer ebenfalls in unserem Nachbarland gefeierte Sängerin und Multiinstrumentalistin. Das Album, bei dem sie mitwirkte, trägt übrigens schlicht den Bandnamen Čechomor als Titel.
Kommen wir nun zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Mit Bagatelles hat der New Yorker Komponist, Musiker und jüdische Kulturaktivist seinen mittlerweile vierten Liedzyklus vorgelegt. Gerade ist das dritte Set wieder mit vier CDs erschienen. Auf jeder der CDs sind jeweils andere Musiker:innen und Bands zu hören, die jeweils andere Stücke aus der Bagatellen-Serie eingespielt haben. CD Nummer 9 wurde vom Trio Asmodeus eingespielt. Asmodeus sind drei altbekannte Musiker aus dem engeren John-Zorn-Freundeskreis, nämlich Gitarrist Marc Ribot, Bassist Trevor Dunn und Schlagzeuger Kenny Grohowski.
Asmodeus john zorn’s bagatelles vol. 9 9
Chancha Via Circuito la estrella 3
Der argentinische Musiker und Produzent Pedro Canale ist unter seinem Künstlernamen Chancha Via Circuito zu einem neuen Superstar aus Südamerika geworden. Ihr hörtet ihn gerade unterstützt von der kolumbianisch-kanadischen Sängerin Lido Pimienta. Chanchas Sound ist schon immer eine wilde Mischung aus Cumbia, Elektronik und allen möglichen Umweltgeräuschen gewesen und seine Remixe waren unter anderem in der Kultserie Breaking Bad zu hören. Sein neustes, sein fünftes Album hat Chancha Via Circuito heisst „La Estrella“.
Von ganz neuer Musik aus Argentinien nun zum Weltmusikklassik des Monats. Im Jahr 1995 kam der Film „Lisbon Story“ von Wim Wenders in die Kinos und der Soundtrack machte ein portugiesische Band schlagartig weltbekannt: Madredeus. Die Band gab es damals zwar schon neue Jahre, sie hatte auch schon weltweit Auftritte gehabt, aber der Megaerfolg kam halt mit dem Film von Wenders. Ein paar Jahre später hatte Wenders nochmal einen guten Riecher, als er einen Film über Buena Vista Social Club macht und damit zur Wiederentdeckung der alten Garde der kubanischen Musik beitrug. Hört jetzt aber Madredeus mit dem ersten Song ihres Albums „Ainda“, dem Soundtrack von „Lisbon Story“.
Madredeus ainda 1
Kyrre Kvam lost in translation 2
Der multitalentierte Kyrre Kwam stammt aus Oslo, lebt in Wien und ist Schauspieler, Sänger, Komponist und Klavierspieler. Für sein drittes Album „Lost in Translation“ hat sich Kwam unter anderem Gedichte von Shakespeare und Rilke ausgesucht und auf seine ganz eigene Art interpretiert.
Die Klezmatics, gegründet 1986 in New York, gehören mit ihrer ganz speziellen Melange aus Klezmer, Folk und Jazz zu der erfolgreichsten Klezmerbands der Welt. Sie haben mit ihren Platten dem Genre einen entscheidenden Kick in Richtung Gegenwart geben. Ihr neustes Album ist heißt „Letters to Afar“ und ist der Soundtrack zu einer Videoinstallation. Der Filmmacher Péter Forgács hat altes Filmmaterial über die Reise amerikanischer Juden in die polnische Heimat ihrer Vorfahren zusammengeschnitten. Zwischen den 1920ern und 1930ern waren solchen Reisen sehr beliebt. Die Musik der Klezmatics passt da perfekt und lässt sich auch ohne den Film genussvoll hören.
Klezmatics letters to afar 13
Töbi Tobler & Christoph Pfändler topf 1 3
Ganz schlicht „Topf 1“ nennen Töbi Tobler und Christoph Pfändler ihre erste gemeinsam Platte. Beide Schweizer sind Meister des Hackbretts, wobei Töbi Tobler schon seit über 40 Jahren die alpenländische Szene aufmischt und Christoph Pfändler Schüler von Töbi Tobler war. Und auf „Topf 1“ lassen es die zwei, wie gerade zu hören war, gehörig krachen.
Ebenfalls ein Meister seines Instruments, der Gitarre und seines Stils, dem Gypsy-Swings, auch Manouche genannt, ist der Pariser Tchavalo Schmitt. Er ist nicht nur ein begnadeter Musiker sondern auch Schauspieler und Filmkomponist und so hat es fast 10 Jahre gedauert, bis Tchavalo Schmitt mit „Miri Chterna“ ein neues Album veröffentlicht hab.
Tchavolo Schmitt miri chterna 3
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Halva für ihr Album „Dinner in Sofia“. Halva ist die Band des belgischen Geigers Nicolaas Cottenie. Mit Musiker:innen aus Deutschland, Israel und Belgien sucht Cottenie in seinen Kompositionen nach Verbindungen traditioneller jiddischer Musik zu den Musikstilen Südosteuropas. Auf dem zweiten Album von Halva „Dinner in Sofia“ besucht die Band musikalische die Orte, an denen sich jiddische Musik mit bulgarischen, rumänischen, griechischen, nahöstlichen und balkanischen Liedern mischte. So heißen die Lieder dann auch „Breakfast in Kiev“, „Coffee in Beirut“ oder „Budapester Bulgar“. Das ist Weltmusik im besten Sinn des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsinos für Halva und ihr Album „Dinner in Sofia“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Estnisch: headaega und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Halva dinner in sofia 5
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 11.12.22, 13 Uhr, Bermudafunk, 25.12.22, 15 Uhr,
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change live 3
In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen. In der kommenden Stunde erwarten Euch musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Dschibuti, Tibet und dem Libanon. Im Interview des Monats spreche ich mit Kateryna Ostrovska und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Frauengesang aus Finnland. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Kolinga für ihre Album „Legacy“.
Machen wir weiter mit drei portugiesischen Sängerinnen. Matilde Cid zählt zu den großen zeitgenössischen Interpretinnen des Fado, des portugiesischen Blues‘. Aufgewachsen in einer Familie von Musikern war Fado immer präsent ihrem Leben und wurde zu ihrem bevorzugten Musik-Genre. Längst über die Grenzen ihrer Heimat bekannt hat Matilde Cid mit „Puro“ nun ihr Debütalbum vorgelegt.
„DanSando“ ist hingegen das sechste Studioalbum von Luísa Sobral, die zu den wichtigsten Liedermacherinnen ihrer Generation gehört. Luisa Sobral sagt: „Ich wollte schon lange ein Album machen wie dieses: eine Ode an das Leben und die guten Dinge, die mir wiederfahren sind.“ Und obwohl in pandemischen Zeiten entstanden, stahlen die Lieder von Luisa Sobral wirklich einen tiefe Lebensfreude und unerschütterlichen Optimismus aus.
Viviane ist nicht nur Sängerin sondern auch eine herausragende Flötistin und dies klingt auch in ihren Lieder wieder. Diese sind Mischung aus Fado, Chansons, Gipsy-Swing, Tango und vielen anderen Einflüssen. „Quando Tiveres Tempo“ – auf Deutsch „wenn du Zeit hast“ heißt das neuste, das sechste Album von Viviane und diese Zeit sollten sich alle Musikbegeisterten nehmen. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Matilde Cid, Luisa Sobral und Viviane.
Matilde Cid puro 4
Luisa Sobral dansando 5
Viviane quando tiveres tempo 5
Kommen wir nun zum Weltmusikklassiker des Monats. Dies sind CD und Platten, die meine ganz eigene Musikwelt über die Jahrzehnte erweitert haben. Heute liegt eine CD aus dem Jahr 1992 vor mir, übersät mit den Unterschriften der Frauen, die auf der CD zu hören sind. Es handelt sind um das Album „Seleniko“ der finnischen Band Värttinä. Kern der Truppe sind vier Sängerinnen, die ab Mitte der 1980er finnischer Volklieder einen neuen Sound verliehen und damit weltweit bekannt wurden. „Seleniko“ war das vierte Album von Värttinä. Die Band gibt es heute übrigens immer noch.
Värttinä seleniko 1
Kateryna Ostrovska blondzhendike lider 2
Interview des Monats mit Kateryna Ostrovska
Kateryna Ostrovska blondzhendike lider
Nadine Khouri another life 3
Musik wie ein warmer Sommerwind, gesungen mit einer unglaublichen Stimme, so kommen die Lieder von Nadine Khouri daher. Die in Libanons Hauptstadt Beirut geborene und nun in London und Marseille lebende Sängerin und Musikerin hat als Autodidaktin ihre Karriere in New York begonnen. „Another Life“ ist das zweite Album von Nadine Khouri und es kommen hoffentlich noch viele weitere dazu.
„The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist, Musiker und jüdische Kulturaktivist John Zorn hat mal wieder ein traumhaftes Album veröffentlicht „Perchance to Dream“, übersetzt: „Vielleicht zum Träumen“. Die sieben zum Träumen einladenden Kompositionen hat Zorn von vier auf seine Songs spezialisierten Musiker einspielen lassen. Gitarrist Bill Frisell stehen Orgelspieler John Medeski und Pianist Brain Marsella zur Seite, unterstützt vom Schlagzeuger Kenny Wollesen, der auch noch ein Glockenspiel erklingen lässt. Wer überhaupt keine Lust auf Weihnachtslieder hat, aber intelligente Musik zum Träumen möchte, ist bei John Zorn richtig.
John Zorn perchance to dream 7
He Jinhua songs of the naxi of southwest china 10
Das gerade verklungene tibetanische Hochzeitslied sang He Jinhua, eine Künstlerin aus dem Südwesten Chinas. He Jinhua gehört zum Volk der Naxi und ihre CD „Songs of the Naxi of Southwest China“ ist das erste Album, das außerhalb Chinas die Lieder ihres Volkes hörbar macht. Die Naxi sind mit rund 320 Tausend ein ziemlich kleine ethnische Gruppe in China und sie haben Vorfahren sowohl in Zentralchina als auch in Tibet und Burma. Und so verwundert es auch nicht, dass einige der Volkslieder, die He Jinhua singt, eben auch tibetanischen Ursprungs sind.
Von den Naxi zu den Afar, einem Hirtennomadenvolk in Nordost-Afrika. Yanna Momina ist eine Afar und lebt am Horn von Afrika, im kleinen Land Dschibuti, dass am indischen Ozean liegt und umgeben ist von Eritrea, Äthiopien und Somalia. Und Yanna Momina hat eine Stimme und eine Gesangstechnik, die so ziemlich einzigartig sind. Sie singt nicht nur afarische Volklieder sondern komponiert und improvisiert ständig neue. „Afar Ways“ ist das Debütalbum der 74-jährigen Yanna Momina.
Yanna Momina afar ways 3
Lucas Santtana feat. Flavia Coelho o paraiso 6
Die brasilianische Sängerin Flavia Coelho lebt zwar mittlerweile in Paris und macht dort eine ziemlich wilde Mischung aus brasilianischem Pop, Afro und Balkan. Hier war sie gerade mit ihrem brasilianischen Kollegen Lucas Santtana im Duett zu hören. Lucas Santtana hatte Flavia Coelho sowie die französische Sängerin Flore Benguigui in Studio gebeten, um sein neues Album „O Paraiso“ zu bereichern.
So international wie bei Lucas Santtana geht es auch bei Carmen Souza zu. Die Sängerin und Multiinstrumentalistin stammt von den Cap Verden, lebt mittlerweile in Lissabon und erfreut mit ihrem speziellen Mix aus kapverdischer Musik und Jazz ein internationales Publikum. „Interconnectedness“ ist das neue Album von Carmen Souza und ist wieder hauptsächlich auf Kreolisch eingesungen.
Carmen Souza interconnectedness 7
Lydie Auvray air de décembre 3
„Air de Dècembre“ heisst passenderweise das neue Album der französischen Akkordeonvirtuosin Lydie Auvray.. Air bedeutet im Französischen sowohl Luft als auch Melodie und Lydie Auvray hat auf dem Album insgesamt 13 sehr verschiedene Lieder zum Thema Winter zusammengetragen. Gerade hörtet ihr sie im Duett mit ihrer Tochter Cannelle.
Und damit zu Flo aus Neapel. Die italienische Sängerin und Musikerin reflektiert auf ihrem neuen Album „Brave Ragazze“ die Rolle der Frauen als Mutter, verliebte Frau, die Künstlerin und die Frau, die im Körper eines Mannes verborgen ist. Neben eigenen Liedern singt Flo auch Songs von großen Sängerinnen aus ihrer Heimat und Südamerika, wie das der Argentinierin Leda Valladeres.
Flo brave ragazze 1
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Rébecca M’Boungou und ihre Band Kolinga für das Album „Legacy“. Rébeccas Eltern stammen aus dem Kongo, sind beide Künstler und Rébecca tritt deren künstlerische Erbe an: Legacy heißt auf Deutsch Erbe. Sie selbst wurde in der südwestfranzösischen Provinz geboren und wuchs dort auf. So kommt es, dass sie sowohl auf Französisch, Englisch und Lingala singt. Die Musik, die Rébecca M’Boungou für ihre Band Kolinga schreibt, ist eine lustvolle Mischung aus Chanson und kongolesischer Rumba, aus Jazz und Hip-Hop, aus karibischen und zentralafrikanischen Einflüssen. Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Kolinga und das Album „Legacy“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Bosnisch ćao und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Kolinga legacy 10
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 13.11.22, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 27.11.22, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change live 2
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kuba, Polen und Burkina Faso. Im Interview des Monats spreche ich mit Ezé und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Madagaskar. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Batida für sein Album „Neon Colonialismo“.
Guts ist ein Musiker und Produzent aus Frankreich, der seit Jahren extrem spannende Alben produziert. Sein neustes Werk ist das Doppelalbum „Estrellas“, welches Guts eigentlich in Kuba produzieren wollte, was Corona-bedingt aber nicht geklappt hat. Guts betreibt momentan im westafrikanischen Senegal ein Studio und hat kurzerhand die kubanischen Musiker:innen nach Afrika geholt. Auch ein paar Europäer kamen nach Senegal und so ist „Estrellas“ ein Projekt über drei Kontinente geworden. Mit von der Partie sind unter anderem der Franzose David Walters, Cucurucho Valdés, der Neffe von Chucho Valdés, die kubanische Sängerin Brenda Navarrete, das afro-französische Multitalent Pat Kalla und René Sowatche, Gitarrist bei Orchestra Baobab.
Guts feat. Assane Mboup, Alpha Dieng, Akemis, Pat Kalla, David Walters estrellas I 10
Chico César feat. Salif Keita vestido de amor 5
Chico César und Salif Keita im Duett: was für ein Treffen von musikalischen Giganten. „Vestido de Amor“, das Kleid der Liebe, heißt das neuste, das vierzehnte Album, des brasilianischen Sängers, Gitarristen und Schriftstellers Chico César und bietet fantastische MPB, Música Popular Brasileira. Stargäste auf dem Album sind der gerade gehörte Salif Keita, der Superstar aus Mali und Ray Lema, der kongolesische Sänger und Multiinstrumentalist.
Für den Weltmusikklassiker der Monats habe ich eine CD aus dem Jahr 1991 vor mir liegen. Das Album „Rambala“ von Justin Vali bracht mir damals das erste Mal bewusst den Klang der Valiha, der Bambusröhrenzitter aus Madagaskar, zu gehört. Justin Vali gehört heute zu den bekanntesten Virtuosen auf dem Valiha und ist ein international gefragter Musiker. „Rambala“ war damals sein Debütalbum.
Justin Vali rambala 1
Ezé heute hier morgen deutsch! 5
Interview des Monat mit Ezé
Ezé heute hier morgen deutsch! 6
In „The Magic of John Zorn“ habe ich heute mal wieder ein ganz besonderes Album für Euch. Eigentlich sind ja für mich alle Alben des New Yorker Komponisten, Musiker und jüdischen Kulturaktivisten John Zorn besondere Alben, weshalb es ja die Rubrik „The Magic of John Zorn“ gibt. Aber mit „The New Masada Quartet“ kehrt John Zorn ein bisschen zu den Anfängen seiner Bedeutung als wichtigster jüdischer Komponist der Gegenwart zurück. Denn mit dem Quartett Masada schuf Zorn den ersten seiner mittlerweile vier Liedzyklen. Anfang der 1990er spielen im ursprünglichen Masada-Quartett Dave Douglas Trompete, Greg Cohen Bass, Joey Baron Schlagzeug und John Zorn selbst das Saxofon. Nun, fast dreißig Jahre später, spielt John Zorn zwar immer noch das Saxofon aber Julian Lage Gitarre, Jorge Roeder Bass und Kenny Wollesen Schlagzeug. Trotzdem ist es immer noch der typische Masada-Sound.
New Masada Quartet dito 1
Al-Qasar feat. Jello Biafra who are we? 3
Al-Qasar ist ein französische Band mit Musikern aus Marokko, Algerien, Ägypten, den USA und Frankreich. Ihre Musik hat zwar ganz klar ihre Wurzeln im mittleren Osten, doch Rock, Punk und nordafrikanischen Trancemusik sind genauso Bestandteil ihres Sounds. Al-Qasar nennen ihre Musik selbst „Arabian Fuzz“, sinngemäß also verzerrte arabische Musik. Das klingt jetzt alles sehr verkopft und theoretisch, dabei kommt die Musik von Al-Qasar direkt aus dem Bauch. Auf ihrem Debüt-Album „Who are we?“ sind unter anderem auch Jello Biafra von den Punkband „Dead Kennedys“ und der Gitarrist von Sonic Youth Lee Ranaldo zu hören. Tolle Scheibe.
Für einen ganz, ganz anderen Sound seht Kroke. Die Band aus Polen feiert mit dem Album „Loud Silence“ ihr 30-jähriges Bestehen und haben sich mal wieder selbst übertroffen. Auf unnachahmliche Art verbinden Kroke jüdische Musik mit polnischen Melodien, südamerikanischen Tango, Rhythmen aus dem Orient und vom Balkan sowie die Improvisationslust des Jazz. Kroke!
Kroke loud silence 2
Der Goldene Orsino-Jingle
Der goldene Orsino geht heute an Batida für sein neues Album „Neon Colonialismo“. Geboren in Angola sorgt der Portugiese Batida seit 2014 mit seinem Afro-Electro-Sound für Aufsehen. In seinen Liedern treffen verschiedenste Tanzmusikstile aus Westafrika und von den Kap Verden auf europäische Electronica und immer wieder fließen auch mal Jazz, Blues und südamerikanischen Musiken mit in seine wilden Mixe. Für seine Platten holt sich Batida auch immer Gastmusiker:innen ins Studio, für sein neues Album zum Beispiel den brasilianischen DJ Dolores, die portugiesische Sängerin Mayra Andrade oder den angolanischen Sänger Bonga, den ihr gleich hören werdet. Diese Musik ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Batida für seine Album „Neon Colonialismo“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Armenisch: tstesoutyoun und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Batida feat. Bonga neon colonialismo 2
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 09.10.22, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 23.10.22, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change live 1
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Algerien, Argentinien und Australien. Im Interview des Monats spreche ich mit Caterina Other vom Trio Tworna und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Südafrika. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Papiers D‘Armenies für ihre Album „Guenats Pashas“.
In „The Magic of John Zorn“ stelle ich Euch in jeder Sendung eine CD mit Musik von John Zorn vor. Der New Yorker ist Komponist, Multiinstrumentalist, Labelbetreiber, Autor und jüdischer Kulturaktivist. Oft bezieht er seine Inspirationen aus religiösen und philosophischen Idee und so heißt sein neues Album Spinoza. Baruch de Spinoza war ein niederländischer Philosoph. Er war Sohn sephardischer Immigranten aus Portugal und hatte Portugiesisch als Erstsprache. Er wird dem Rationalismus zugeordnet und gilt als einer der Begründer der modernen Bibel- und Religionskritik, so steht es in Wikipedia. Das Album bringt zwei rund 20-minütigen Kompositionen von John Zorn zu Gehör. Eingespielt hat es Simulacrum. Das Trio sind Tastenvirtuose John Medeski, Gitarrist Matt Hollenberg und Schlagzeuger Kenny Grohowski. Gastmusiker auf dem Alben sind ein zweiter Gitarrist, nämlich Bill Frisell und John Zorn selbst am Saxophon. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für John Zorns Spinoza-Musik.
Simulacrum spinoza 1
Nach so viel John Zorn braucht es jetzt etwas zum Verschnaufen und dabei hilft Black Jesus Experience aus Australien. „Good Evening Black Buddha“ ist das siebente Album der Band und ist inspiriert von der Vielfältigkeit der kulturellen Hintergründe der Bandmitglieder. Black Jesus Experience ist sozusagen das heutige Australien in Kleinformat. Gar nicht klein machen muss sich die Band jedoch für ihr grandiose Musik.
Black Jesus Experience good evening black buddha 7
Tworna 6
Interview des Monats mit Caterina Other
Tworna 8
Souad Massi sequana 3
Die algerisch-französische Sängerin Souad Massi im Duett mit englischen Sänger und Liedermacher Piers Faccini. Zu finden ist dieser wunderschöne Song auf dem neuen Album von Souad Massi. Es heißt „Sequena“ und darauf erweitert Souad Massi ihre Klangpalette ganz erheblich. Waren ihre Lieder bisher von Folk und algerischer Chaabi-Musik geprägt hören wir nun auch Klänge aus der Karibik, Brasilien und der Sahelzone. Souad Massi ist also mit ihrem neuen Album ganz neue Wege gegangen: toll!
Toll ist auch die Platte, die nun für den Weltmusikklassiker des Monats vor mir liegt. Erschienen 1989 ist „African River“ das erste Album, das ich mir von Abdullah Ibrahim kaufte und mir das erste Mal die Welt des südafrikanischen Jazz zu Gehör brachte. Diese Entdeckung kam spät, denn Abdullah Ibrahim hat schon seit Ende der 1950er Jahre als Pianist Karriere gemacht, wenn auch damals noch unter dem Namen Dollar Brand. „African River“ hat Abdullah Ibrahim mit seiner Band Ekaya eingespielt.
Abdullah Ibrahim & Ekaya african river 4
La Fanfarria del Capitán el cantomanto 10
La Fanfarria del Capitán ist eine argentinische Band, die mit ihrer Musik schon durch die halbe Welt gereist ist. Dies hat Spuren in ihren Lieder hinterlassen und so ist ihr neues Album „El Cantomanto“ eine wilder Mix aus lateinamerikanischen Rhythmen und Reggae, Jazz und Rock, Balkan und quasi fast allem, was einfach Lust zum Tanzen machen. Denn, wer das Glück hatte, La Fanfarria del Capitán live zu sehen, weiß, dass ihre Konzerte schweißtreibend sind.
Musikalisch ein Gegenstück dazu sind die Songs von Benedicte Maurseth. Die Norwegerin singt auf ihrer neuen CD nicht, sondern spielt ausschließlich die traditionelle nordische Hardanger-Fidel. Auf ihrem neuen Album „Hárr“ öffnet Benedicte Maurseth mit Gastmusikern ihre bisher eher der Tradition verpflichteten Kompositionen neuen Einflüssen von Jazz über Elektronik bis Avantgarde.
Benedicte Maurseth hárr 3
Hallam London not afraid of greatness 1
Shakespeares Sonetten in ganz neuem Klanggewand von Hallam London. Der Sänger und Komponist aus Dresden nennt sein Debütalbum selbstbewusst „Not afraid of greatness“. Hallam London hat also keine Angst von Größe und nimmt sich deshalb auch gleich mal die Sonetten von Shakespeare vor. Musikalisch oszilliert Hallam London dabei irgendwo zwischen Glitter-Pop, Psychedelic-Rock, Electronica-Schwaden und Dub-Beats. Hallam London, ein Name, den sich Musikinteressierte merken sollten. Und jetzt:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Papiers D‘Armenies für ihre Album „Guenats Pashas“. Gegründet wurde die französische Band von Dan Gharibian, dem Gitarristen der legendären französischen Band Bratsch und seiner Tochter, der Jazz-Pianistin Macha Gharibian. Mit weiteren französischen, armenischen und türkischen Musikern laden Papiers D’Armenies zu einer musikalischen Reise durch Okzident oder Orient ein. Dabei ist ihre Musik geprägt durch die traditionellen Melodien Armeniens, Georgiens, Griechenlands und der Türkei alles verfeinert noch mit eine Prise Jazz. Hinreißend schön und Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Papiers D‘Armenies für ihre Album „Guenats Pashas“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Chinesisch zài jiàn und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Papiers D’Armenies guenats pashas 2
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 14.09.22, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 25.09.22, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc #3 8
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Chile, Ghana und Tobago. Im Interview des Monats spreche ich mit der Saitenvirtuosen Adax Dörsam und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Indien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Lou-Duo für ihre Album „Souvenir“.
Weiter geht’s jetzt mit einem bluesgetränkten Dreierpack. Auch in Deutschland gibt es unzählige Musikerinnen und Musiker, die sich dem Blues verschrieben haben und ihn in verschiedensten Spielarten zelebrieren. Einer davon ist Reverend Rusty aus München. Gemeinsam mit seiner Band The Case hat der Seitenvirtuose sein mittlerweile 8. Album „Rough Times“ aufgenommen. In ihrer Musik scheppert es wunderbar und den Blues haben sie noch ein bisschen mit Folk und Country angereichert.
Auch aus Bayern, allerdings aus Marktheidenfeld in Unterfranken kommt ein anderer Bluesbarde: Bernd Rinser. Der Multiinstrumentalist nennt seine Musik Roots-Rock, wobei der Blues die stärkste Wurzel seiner selbstgeschriebenen Lieder sind. Bernd Rinser hat mittlerweile neun CDs veröffentlicht, „Split Pea Shell“ ist eine davon und ihr hört gleich den Titelsong.
Der dritte Bluesmusiker ist nicht wirklich ein Bluesmusiker, aber wenn Helge Schneider einen Blues oder irgendeinen anderen Stil spielt, dann ist es musikalisch meist die Quintessenz dieser Musik, gepaart mit dem unverwechselbaren dadaistischen Texten des Großmeisters. Das Helge Schneider nicht nur ein Musikkasper ist, sondern einer der virtuosesten Multiinstrumentalisten Deutschlands ist, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Sein neueste Album hat Helge Schneider live in Luxembourg aufgenommen und so heißt die Scheibe auch. Und darauf ist eben auch die fantastische Bluesnummer „Der Pabst“ zu hören.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Reverend Rusty & The Case, Bernd Rinser und Helge Schneider.
Reverend Rusty & The Case rough times 12
Bernd Rinser split pea shell 3
Helge Schneider live en Luxembourg city 5
Es ist erstaunlich, wie es viele Musikerinnen und Musiker in dieser seit nun fast 3 Jahren grassierenden Pandemie trotzdem immer wieder geschafft haben, wunderbare Musik aufzunehmen. Und dies oft über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Isaac Birituro ist ein Xylophonspieler aus dem westafrikanischen Ghana. Sonny Johns ist ein Musiker und Produzent aus dem nordenglischen Leeds, der mit internationalen Musikern die Band Rail Abandon gegründet hat. Gemeinsam ist es Isaac Birituro und Rail Abandon gelungen, trotz Lockdowns, aber mit Hilfe des Internets, ihr zweites, hervorragendes Album „Small Small“ zu produzieren. Und sie haben es sogar geschafft, noch Gastmusiker:innen, wie die südafrikanische Sängerin Nosihe und Wiyaala aus Ghana mit auf die Scheibe zu bekommen. Der Albumtitel „Small small“ ist übrigens ein Ausdruck aus Ghana der „Eins nach dem anderen“ oder „Schritt für Schritt“ bedeutet. Und so erspielen sich Isaac Birituro & The Rail Abandon mit ihrem neuen Album Schritt für Schritt eine immer größer werdende Fangemeinde.
Isaac Birituro & The Rail Abandon small small 4
Trio 3 D threesome 1
Interview des Monat smit Adax Dörsam
Trio 3 D threesome 11
La Brigida Orquesta antipoda 5
La Brigida Orquesta ist eine elfköpfige Band aus Chile, die HipHop mit Bigbandsound und Worldmusic-Elementen verbindet. „Antipoda“ ist das vierte Album der Truppe und diesmal haben sie sich auch in der Aufnahmetechnik an den Sound der alten Jazz-Bigbands angenähert. Denn La Brigida Orquesta haben das Album mit einem alten Tonband aufgenommen, so das ein ganz warmer Sound entstanden ist. Gastsängerin beim gerade verklungenen Stück war übrigens Gabriela Yin.
Und von Chile reisen wir jetzt musikalisch nach Norden nach New York und kommen zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Heute möchte ich euch die vorerst letzte bisher erschienene CDs aus Zorns neuer Liederreihe vorstellen. Komponist John Zorn hat Anfang 2015 insgesamt 300 Stücke geschrieben und die Stücke Bagatellen genannt. Es ist nach dem Masada-Songbook, dem Book of Angels und The Book Beriah seine vierte Liederreihe. Zorn gab die Bagatellen vielen verschiedenen Musikerinnen und Musikern zum Ausprobieren. Bisher sind nun 8 CDs erschienen, jede einzelne von anderen Musiker:innen aufgenommen. Bagatellen-CD Nummer 8 hat das John Medeski Trio eingespielt, mit John Medeski an der Orgel, Gitarrist David Fiuszynski sowie G. Calvin Weston am Schlagzeug. Und wie jede der CDs klingt auch die Nummer 8 wieder ganz anders als die anderen sieben. Hört nun also das John Medeski Trio mit der Bagatelle Nummer 8, komponiert von John Zorn.
John Medeski Trio john zorn’s bagatelles vol. 8 6
Riccardo Tesi, Elena Ledda, Lucilla Galeazzi u.a. a sud di bella ciao 2
Das alte Partisanenlied „Bella Ciao“ erlebt ja gerade eine riesige Resonanz, es gibt es in immer neuen Versionen, von Disko bis Punk. Die Version, die ihr gerade hörtet, ragt jedoch in mehrerer Hinsicht über die anderen Interpretationen weit hinaus. Denn sie stammt von einigen der besten italienischen Folkmusiker:innen. Im Jahr 2015 veröffentlichte Akkordeonist Riccardo Tesi mit befreundeten Musikerinnen und Musikern das Album „Bella Ciao“. Sie feierten damit eine Show, die unter gleichem Namen 1964 das italienische Folkrevival eingeläutet hatte. Nun ist die neue, alte Volksmusikshow musikalisch nach Süden gezogen. Auf dem neuen Album „A sud di bella ciao“ sind neben Riccardo Tesi u.a. auch wieder die Sängerinnen Elena Ledda und Lucilla Galeazzi sowie Sänger und Gitarrist Aelessio Lega zu hören. Wenn ihr ehrlich Volksmusik aus Italien hören wollt, ohne Kitsch, dafür künstlerisch auf höchsten Niveau, dann legt es „Bella Ciao“ und „A Sud di Bella Ciao“ zu.
Von Italien nach Indien und zum Weltmusikklassiker des Monats. Der 1947 geborene Geiger L. Subramaniam ist mit Sicherheit der berühmteste indische Violinenvirtuose, der nicht nur für seine Weltmusikprojekte sondern auch für seinen Einsatz für die klassische südindische Musik bekannt ist. Er ist auf über 150 Alben zu hören und hat mit Leuten wie Yehudi Menuhin, Stephane Grappelli oder Herbie Hancock gespielt. Er hat auch Sinfonien und viele Filmmusiken geschrieben, von „Little Buddha“ bis „Salaam Bombay“. Meine allererste Platte von L. Subramaniam ist ein Live-Album, dass 1983 im französischen Lille aufgenommen und 1985 als „L. Subramaniam en Concert“ veröffentlicht wurde.
L. Subramaniam en concert 1
Calypso Rose forever 1
Schon 1940 ist Calypso Rose auf der karibischen Insel Tobago geboren worden, doch die mittlerweile 82-jährige Sängerin hat gerade eine neues, ihr 29. Album, mit dem bezeichnenden Titel „Forever“ aufgenommen. Im gerade verklungenen Song standen ihr neben dem Garifuna Collective auch Carlos Santana zur Seite. Einfach irre, was diese Frau für eine Power hat. Und dies wurde schon sehr früh klar, denn Calypso Rose war die erste Frau, die sich ermächtigte und den Calypso zu einer Zeit sang, als er noch den Männer vorbehalten war.
Von der heißen Karibik ins kühle Skandinavien. Frode Haltli ist ein norwegischer Akkordeonspieler, dessen Musik ihre Wurzeln zwar in der Volksmusik hat, aber klar Avantgarde ist. Kein Wunder, dass ein früheres Album von ihm „Avant Folk“ heisst. Sein neues ist nun mit „Border Woods“ betitelt und überschreitet wieder mühelos die Grenzen der Genres. Sein Ensemble hat er diesmal auf ein Quartett eingeschrumpft und nun begleiten ihn Emilia Amper an der Nickelharpa sowie die zwei Perkussionisten Eirik Raude und Hakon Stene.
Frode Haltli border woods 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Lou-Duo für ihre Album „Souvenir“. Lou-Duo sind ein Duo und dann doch wieder nicht. Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei und Pianist Felix Schneider-Restschikow sind Lou-Duo und haben sich für ihr Album „Souvenir“ noch die Sängerin Ioanna Gkrigkorina, den Harfenspieler Anton Mangold und die Cellistin Nectaria Delgadillo dazugeholt. Gemeinsam verbinden sie Jazz mit armenischen Volkslieder und westeuropäischer Klassik. Dies fließt so stimmig zusammen, als ob es schon immer so gespielt wurde. Das ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Lou-Dou und ihr Album „Souvenir“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Afrikaans totsiens und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Lou-Duo souvenir 2
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 14.08.22, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 28.08.22, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc#3 7
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Sudan, Korea und Spanien. Im Interview des Monats spreche ich mit dem Schweizer Töbi Tobler und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Afghanistan. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Rhabdomantic Orchestra für ihr Album „Almagre“.
Weiter geht es mit einem gitarrenlastigen Dreierpack aus drei Kontinenten. Aus South Carolina hat uns Taylor McCall sein Debütalbum „Black Powder Soul“ über den Atlantik geschickt. McCall ist zwar weder Black noch singt und spielt er puren Soul, doch trifft der Titel im Wortsinne schon den Kern seiner Musik. Taylor McCall mischt auf verschmitzte Weise Blues mit Country und Soul mit Rock. Tolle Musik für laue Sommernächte.
Vor 21 Jahren erschien das erste Album der Sahara-Rocker Tinariwen. Die Band besteht aus Tuareg, die ab den 1960ern aus der Sahelzone vor Hunger und Bürgerkriegen in die Staaten Nordafrikas geflüchtet sind. So kam es, das Tinariwen in Algerien gegründet wurden. In ihrer Musik verbinden sie die Lieder der Tuareg mit Blues, Rock und Popelementen. „The Radio Tisdas Sessions“ hießt ihr erstes Album, das nun mit einem bisher unveröffentlichten Lied wiederveröffentlicht wurde, welches ihr gleich hören werdet. Das Album zeigt, dass die Musik von Tinariwen nicht gealtert ist.
Das dritte Album kommt als Paradox daher, denn die Musik ist gleichzeitig alt und ganz, ganz neu zu hören. Worum es geht? Drei Gitarristen: der Spanier Paco de Lucia, der Amerikaner Al Di Meola und der Engländer John McLaughlin veröffentlichten 1981 das Livealbum „Friday Night in San Francisco“. Es wurde das erfolgreichste Akustikgitarrenalbum aller Zeiten. Was niemand mehr wusste, das Trio spielte am gleichen Ort, in San Francisco, am Tag darauf noch ein Konzert. Nun sind, über 40 Jahre später, diese Aufnahmen aufgetaucht und als „Saturday Night in San Francisco“ veröffentlicht worden. Es ist toll, dass nun Freitag plötzlich einen Samstag dazubekommen hat und die Spielfreude der drei Spitzengitarristen verzaubert einfach immer noch, auch nach über 40 Jahren. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Taylor McCall, Tinariwen und Paco de Lucia mit Al Di Meola und John McLaughlin.
Taylor McCall Black Powder Soul 2
Tinariwen the radio tisdas sessions 11
Al Di Meola, John McLaughlin & Paco De Lucia Saturday Night in San Franzisco 2
Nach soviel Gitarrenzauber kommen wir zu einem Zauberer der Avantgarde-Musik und zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Wie im Schaffensrausch hat der New Yorker Musiker und Komponist John Zorn von März bis Mai 2015 300 Stücke geschrieben. Diesen, seinen mittlerweile vierten, Lied-Zyklus nannte John Zorn schlicht Bagatellen. Die hat er dann befreundeten Musikerinnen und Musikern zum Ausprobieren gegeben und inzwischen acht CD damit veröffentlicht. Jede CD wurde von anderen Musiker:innen eingespielt. CD Nummer 7 hat Pianisten Brian Marsella aufgenommen. Er hatte mit seinem Trio auch schon CD Nummer 6 einspielte, auf Nummer 7 ist Marsella nun aber solo zu hören. Im Booklet beschreibt Brian Marsella seine Arbeit mit den Bagatellen: „Als ich aufgewachsen bin, stand ich mit einem Bein in der klassischen Musik, mit dem anderen im Jazz. Als ich am Peabody Conservatory studiert, hieß es, ich spiele Klassik wie ein Jazzpianist. Als ich dann Jazz am der New School studierte, wurde mir gesagt, ich spiele Jazz wie ein klassischer Musiker. In den Bagatellen von John Zorn habe ich das Gefühl, das sich mein Leben zusammengefügt hat, dass ich nun musikalisch komplett bin. Ich werde immer glauben, dass die Bagatellen von John Zorn nur für mich persönlich geschrieben wurden.“ Soweit Brian Marsella. Hört nun seine Interpretation der Bagatelle Nummer 292.
Brian Marsella john zorn’s bagatelles 4
Noori & His Dropa Band beja power 1
Von der Küste des Roten Meeres, aus dem nordostafrikanischen Sudan, bringt uns Noori mit seiner Dropa Band hypnotisierende Klänge. Dafür hat sich Noori eine eigenes Instrument gebaut, eine Mischung aus der traditionellen ostafrikanischen Lyra Tamboura und einer E-Gitarren. Entsprechende klingt auch die Musik auf seinem Debüt-Album, sie ist eine Mischung aus sudanesischen Lieder, Afrobeat, Wüstenblues und Ethiojazz. Das Album von Noori & His Dropa Band heißt „Beja Power“, denn Noori gehört zum Volk der Beja.
Jetzt wird es Zeit für den Weltmusikklassiker der Monats. In dieser ganz persönlichen Reihe stelle ich Euch Platten vor, die meine eigenen Musikgeschmack über die letzte Jahrzehnte geprägt haben. Heute liegt das Album „The Rubab of Herat“ von Mohammad Rahim Khushnawaz aus dem Jahr 1993 vor mir. Es war das erste Album, dass mir die Klänge des afghanischen Nationalinstruments, der Laute Rubab zu Gehör brachte. Mohammad Rahim Khushnawaz war einer der größten Meister des traditionellen Spiels auf der Rubab, musste aber vor den Taliban in den Iran fliehen. Später kam er nach Afghanistan zurück, wo er in seiner Heimatstadt Herat auch eine Musikschule betrieb. Khushnawaz ist 2011 im Alter von 68 Jahren gestorben, hat also zum Glück den erneuten Sieg der Taliban in Afghanistan nicht mehr miterleben müssen.
Mohammad Rahim Khushnawaz the rubab of herat 1
Töbi Tobler & Patrick Sommer feier 1
Interview des Monats mit Töbi Tobler
Töbi Tobler & Patrick Sommer feier 2
Antoine Boyer & Yeore Kim tangram 2
Ungewöhnliche Klänge von einem ungewöhnlichen Duo. Die Koreanerin Yeore Kim ist Multiinstrumentalistin, aber ihr Hauptinstrument ist die Mundharmonika. Der Franzose Antoine Boyer ist Gypsy-Jazz-Gitarrist. Mit einem halben Dutzend weiterer Gastmusiker haben Kim & Boyer nun ihr Debütalbum „Tangram“ eingespielt und ihre Musik ist eine opulente Mischung aus Jazz und Flamenco, Rock und Gypsyswing, Chanson und Kinomusik. Und wer sich die Komponisten der Stücke anschaut, weiß auch warum. Denn neben den Namen von Yeore Kim und Antoine Boyer stehen da auch Tom Jobim, Radiohead, Ennio Morricone und die Beatles. Lustige Scheibe also und nirgends einzuordnen.
Genau wie das neue Album von Catrin Finch und Seckou Keita. Auf „Echo“ treffen wieder die klassische Harfe von Catrin aus Wales auf die Kora, also die westafrikanische Harfe, von Seckou aus dem Senegal. Westliche und keltische Klänge treffen auf westafrikanische Weisen und Rhythmen verbunden durch die Improvisationslust des Jazz. Für ihr neues Album haben sich Catrin Finch und Seckou Keita noch ein paar Streicher:innen ins Studio geholt und loten gemeinsam aus, welche Echos die Musiken dieser Welt in ihnen hinterlassen haben.
Catrin Finch & Seckou Keita echo 4
Oumou Sangaré timbuktu 5
Schlicht „Timbuktu“, also nach der berühmten Sahara-Kulturmetropole in Mali, hat Oumou Sangaré ihr neues, ihr 8. Album benannt. Zwischen den Platten von Oumou Sangaré liegen immer Jahre, denn sie ist auch Unternehmerin und Frauenrechtlerin und versucht, dass Schicksal der Frauen in Mali positiv zu beeinflussen. Dieses Denken und Kämpfen findet sich auch in der Liedern von Oumou Sangaré wieder, ohne dass dies die Ausdrucksstärke ihrer Lieder schmälert. Und wer einmal, wie ich, das Glück hatte, Oumou Sangaré live zu erleben, weiß: diese Frau ist mehr als eine Diva, diese Frau ist eine Kämpferin, die auch ganz zarte Klänge hervorbringen kann.
Ganz zarte Klänge kommen auch vom italienischen Trio Maestrale. Obwohl ihr Album „Circo Carnevale“ heißt, sind es doch eher die weichen Melodien, die Maestrale mit Akkordeon, Fidel und Klavier erklingen lassen. Im Circo Carnevale von Maestrale werden also keine Elefanten und Löwen durch die Manege getrieben, sondern eher kleine Zaubereien und kunstvolle Akrobatik präsentiert.
Maestrale circo carnevale 10
Theo Pascal quamundos2 7
Wer Theo Pascal sagt, muss auch immer Carmen Souza dazudenken. Die kapverdisch-portugiesische Sängerin ist mittlerweile ein Weltstar im Grenzbereich zwischen Jazz und Weltmusik. Fast immer an ihrer Seite, der Bassist, Produzent und Komponist Theo Pascal. Der Portugiese hat sich nun für sein neues Soloalbum „Quamundos 2“ neben Carmen Souza noch ein energiegeladenes Kollektiv portugiesischer Musiker ins Studio geholt, von denen jeder familiäre Verbindungen nach West- und Ostafrika oder Indien hat. Auch der aus St. Petersburg stammende und nun in Israel lebende Saxophonspieler Lenny Sendersky ist mit von der Partie. Und unter dem Zepter von Theo Pascal produzieren sie tanzbaren Jazz mit ganz viel Weltmusik oder tanzbare Weltmusik mit ganz viel Jazz, je nach Sichtweise. Und nun:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Rhabdomantic Orchestra für ihr Album „Almagre“. Das Rhabdomantic Orchestra ist ein offenes Künstler:innenkollektiv um den italienischen Multiinstrumentalisten Manuel Volpe. Auf dem zweiten Album sind diesmal u.a. zur hören: die kolumbianische Sängerin Maria Mallol Moya, Perkussionist Marco Zanotti vom Classica Orchestra Afrobeat und der mit indischen und fernöstlichen Flöten experimentierende Fabio Mina. Auf der neuen CD lädt das Rhabdomantic Orchestra ein zu eine musikalische Reise in den Welt des magischen Realismus, wie sie aus der Kunst von Dali, Garcia Marquez oder Bunuel bekannt sind. Musikalisch treffen kolumbianische Corrulao auf Afrobeat, balinesische Gamelanrhythmen auf Sufimusik, die Polyphonie der zentralafrikanischen Pygmaen auf Jazz. Das ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an das Rhabdomantic Orchestra für ihr Album „Almagre“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Bengali: ashi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Rhabdomantic Orchestra almagre 1
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 10.07.22, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 24.07.22, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc #3 6
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus der Elfenbeinkünste, Neuseeland und Martinique. Im Interview des Monats spreche ich mit Helena Afonso aus Portugal und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Argentinien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Congotronics International für ihre Album „Where’s the one?“.
Weiter geht es mit dreifacher Frauenpower aus drei Kontinenten. Ana Carla Maza wurde in Kuba geboren, wohin ihr chilenischen Vater, der Pianist Carlo Maza mit seiner Familie vor der Diktatur in Chile geflohen war. Ana lerne früh Klavier und später kam das Cello dazu. Dies studierte sie dann schließlich in Paris und blieb in Frankreich. Dort zählt sie heute zu den erfolgreichsten Cello-Spielerinnen im Bereich Jazz, Chanson und Weltmusik. Mit „Bahia“ hat Ana Carla Maza nun ihr neues Album veröffentlicht und wieder springt sie lustvoll, ihr Cello spielend und gelegentlich dazu singend, zwischen den Genres hin und her.
Anne Paceo wurde in der Elfenbeinküste geboren und studierte wie Ana Carla Maza am Pariser Konservatorium, jedoch nicht Cello sondern Schlagzeug. Auch Anne Paceo singt und spielt gleichzeitig und hält sich nicht an Genres-Grenzen. Auf ihrem neuen Album „Shamanes“ setzt sie sich mit schamanischen Riten unter anderem aus Sibirien und Haiti, aus Brasilien und Bali auseinander und erschuf daraus ganz spezielle Lieder.
Sie ist eine der weltweit bekanntesten Fado-Sängerinnen: Mísia. Nachdem die Portugiesin eine schwere Krebserkrankung überstand, hatte sie sich mit dem Album „Pura Vida“, was ich Euch hier auch schon vorgestellt habe, zurück ins Leben gesungen. Nun hat Mísia mit „Animal Sentimental“ ihr 15. Album veröffentlicht und dabei elf ältere Lieder ganz neu und ganz zart aufgenommen. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Ana Carla Maza, Anne Paceo und Mísia.
Ana Carla Maza bahia 1
Anne Paceo s.h.a.m.a.n.e.s 8
Mísia animal sentimental 2
Nach soviel zarter Frauenpower nun ganz relaxter Reggae, mit eine Prise Soul und Funk aus Neuseeland. Dort bringen die Black Seeds seit 1998 ihr Publikum zum Tanzen und zwar immer mit mindestens 8 Musikerinnen und Musikern auf der Bühne. Nun haben Black Seeds endlich ein neues Album veröffentlicht und “Love & Fire” klingt frisch und entspannt wie eh und je.
The Black Seeds love & fire 9
Jose Afonso cantigas do maio 5
Interview des Monat smit Helena Afonso
Jose Afonso cantigas do maio 5
Ahmed Ag Kaedy & Onom Agemo and The Disco Jumpers tartit 5
Feinster Wüsten-Blues-Rock mit psychodelischen und jazzigen Sounds hypnotisierend gespielt von Ahmed Ag Kaedy aus Mali, unterstützt vom Berliner Quintett Onom Agemo & The Disco Jumpers. „Tartit“, was auf Deutsch Einheit heißt, ist das erste gemeinsame Album des Sahara-Rockers mit den Berlinern. Es klingt aber, als ob Ahmed Ag Kaedy und Onom Agemo & The Disco Jumpers schon ewig miteinander spielen, denn sie bilden einen perfekte Einheit und heben den Sahara-Blues auf einen ganz neue Ebene. Grandiose Platte!
Grandiose Platten veröffentlicht auch der New Yorker Musiker, Komponist, Labelbetreiber und jüdische Kulturaktivist John Zorn, womit wir wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“ sind. Wie in den fünf vergangenen Sendungen stelle ich euch heute eine weitere CD des neuen Liedzyklus vor, denn John Zorn gerade veröffentlicht hat und schlicht „Bagatellen“ nennt. Zorn hat für diesen Zyklus 300 Stücke komponiert, diese befreundeten Musikerinnen und Musikern zum Ausprobieren geben und mittlerweile acht CD damit veröffentlicht. Jede CD wurde von anderen Musiker:innen eingespielt, CD Nummer 6 vom Brian Marsella Trio. Brian Marsella ist Pianist, stammt aus Philadelphia und lebt und wirkt, wie John Zorn, in New York. Für Zorn hat er schon einiges eingespielt, nun also mit Trevor Dunn am Bass und Schlagzeuger Kenny Wollesen insgesamt 8 Bagatellen. Hört nun also das Brian Marsella Trio mit John Zorns Bagatelle Nummer 149.
Brian Marsella Trio john zorn`s bagatelles #6 2
Schrammel & Slide best of – refreshed mixes 17
Hinter dem lustigen Namen „Schrammel & Slide“ verbirgt sich das Mannheimer Duo Hans Reffert und Adax Dörsam. Wobei ich genau genommen verbarg statt verbirgt sagen muss, denn Hans Reffert ist schon 2016 verstorben. Adax Dörsam hält jedoch die Erinnerung an ihn hoch und hat mit „Schrammel & Slide – Best of, refreshed mixes, dedicated to Hans Reffert R.I.P.“ nochmal die besten Stücke des Duos zusammengestellt. Und diese Platte macht richtig Spaß! Und ich verspreche Euch, ich werde Adax Dörsam mal zum Interview des Monats einladen.
Jetzt aber erst mal zum Weltmusikklassiker des Monats und der kommt aus Argentinien. Dort revolutionierte der Bandoneon-Spieler Astor Piazzolla ab den 1950er Jahren den Tango und wurde somit zum Begründer es „Tango Nuevo“. Dieser Verband die damals ein bisschen angestaubte Tanzmusik aus Buenos Aires mit Jazz, Klassik und Rock. Meine erste Platte von Astor Piazzolla war „The Rough Dancer and the Cyclical Night“ aus dem Jahr 1987, eine nicht nur für mich persönlich ein Weltmusikklassiker!
Astor Piazzolla the rough dancer and the cyclical night 1+2
Gregory Privat soley 7
Ihr hörtet „Soley“ von Gregory Privat und seinem Trio. Der in Frankreich lebende Pianist stammt von kleinen Karibikinsel Martinique und ein kräftige Prise Karibik, gemischt mit noch ganz vielen anderen Einflüssen aus alles Welt, ist in den Kompositionen von Gregory Privat auch zu hören. Das Album „Soley“ hat er schon 2020 veröffentlicht und nun kommt hoffentlich die Zeit, wo Gregory Privat seine Stück auch live präsentieren kann.
Live gesehen habe ich zum Glück schon Antonis Antoniou und zwar mit seiner fantastischen Band Monsieur Doumani. Nicht minder fantastisch ist die neue Solo-Platte von Antonis Antoniou. Darauf verschmilzt er die Volkslieder seine Heimatinsel Zypern mit Psychodelic, Jazz, Elektronik und Rock. „Kkisméttin“ heißt diese abgefahrene Album von Antonis Antoniou.
Antonis Antoniou kkismettin 4
Eivind Aarset & Jan Bang feat. Nils Petter Molvaer snow catches on her eyelashes 2
Einen Hauch von nordischer Kälte brachten uns gerade mitten im Sommer Eivind Aarset, Jan Bang und Nils Petter Molvaer. „Snow Catches on her Eyelashes“, also Schnee auf ihren Wimpern heißt das neue gemeinsame Album der zwei Norweger Aarset und Bang, die sich, wie gehört, noch weitere Gastmusik in Studio geholt haben, eben auch den Norweger Molvaer. Und nun das hier:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Congotronics International für ihre Album „Where’s the one?“. Congotronics International ist quasi eine Supergruppe aus elf Musikerinnen und Musikern der zwei kongolesischen Bands Konono No. 1 und Kasai Allstars mit acht bekannten westlichen Avantgarde-Rock-Musikerinnen. Mit dabei unter anderem Juana Molina und Mitstreiter der Bands Deerhoof, Skeletons und Wildbirds & Peacedrums. Die 19 haben über 10 Jahre und vier Kontinente hinweg eine gemeinsamen neuen Musikstil entwickelt, der traditionelle, aber schon elektrifizierte Musik aus dem Kongo mit experimentellen Rockstilen des Westens kombiniert. Das Album „Where’s the one?“ ist eine Kombination aus verschiedenen Konzertmitschnitten, die später im Studio noch ergänzt wurden. Weltmusik im beste Sinn des Wortes und dafür hier und jetzt Goldene Orsino für Congotronics International und ihr Album „Where’s the one?“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Portugiesisch: adeus und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Congotronics International where’s the one? 3
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 12.06.22 , 13 Uhr, Bermudafunk 22.06.22, 15 Uhr,
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc #3 5
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kanada, Tschechien und Jemen. Im Interview des Monats spreche ich mit Adrian Werum vom Orchester der Kulturen und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Frankreich. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Muddy Gurdy für ihre Album „Homecoming“.
Das Duo Ÿuma stammt aus Tunesien und hat mit „Hannet Lekloub“ gerade sein drittes Album veröffentlicht. Aufgenommen haben sie es in den Niederlanden mit einem belgischen Produzententeam und so verwunderte es nicht, dass die Musik von Ÿuma eine spannende Mischung von tunesischer Tradition und Euro-Dance ist. Die Grande Dame solch einer Art Verschmelzung von maghrebinischen Melodien und Club-Rhythmen, Natacha Atlas, blitzt immer wieder auf in der Musik Ÿuma und dies ist durchaus bewundernd gemeint.
Ÿuma hannet lekloub 1
Mitsune Hazama 7
Beim ersten, uninformierten Hören des Albums “Hazama” der Band Mitsune kam mir der Gedanke: spannender Genre-Mix aus Japan. Da perlt in traditionelle japanische Musik mal ein bisschen Blues, mal ein bisschen Orient, mal ein bisschen Jazz rein. Toll! Und dann stellt sich raus: Mitsune sind eine multinationale Band aus Berlin, mit Musiker:innen aus Japan, Deutschland, Australien und Griechenland. Der Albumtitel “Hazama” ist japanisch und bedeutet: dazwischen und beschreibt das Gefühl, in der Schwebe zwischen den Welten zu sein. Und genau dies machen Mitsune gekonnt zu ungewöhnlicher Musik.
Ungewöhnliche Musik mit ungewöhnlichen Klängen gibt es heute auch in der Rubrik “Der Weltmusikklassiker des Monats”. Valentin Clastrier wurde 1942 in Nizza geboren, hat zwar eine klassische Trompetenausbildung, doch spielt seit 1970 Drehleier. Diese hat er für seine Musik auch noch verändert und mit elektrischen Tonabnehmern versehen, so dass Clastrier den Ton auch noch wie bei einer E-Gitarre verändern kann. Dies ist am besten auf seinem Album “Hérésie” aus dem Jahr 1991 zu hören, wo Valentin Clastrier die Grenzen zwischen mittelalterlicher Musik, Jazz und Avantgarde verschwimmen ließ.
Valentin Clastrier hérésie 1
Orchester der Kulturen a world symphony 3
Interview der Woche mit Adrian Werum
Orchester der Kulturen a world symphony 4
David Krakauer feat. The Mazel Tov Cocktail Party Orchstra & Socalled mazel tov cocktail party 4
Sie waren schon ein paar Mal gemeinsam im Studio und auf der Bühne: der New Yorker Klarinettist David Krakauer und der HipHoper, Multiinstrumentalist, Remixer und Puppenspieler Socalled aus dem kanadischen Ottawa. David Krakauer, auch Klarinettenspieler bei der Klezmatics hat mit seinem neuen Mazel Tov Cocktail Party Orchestra gerade das extrem lustvolle Album “Mazel Tov Cocktail Party!” aufgenommen. Auf humorvolle Art nimmt Krakauer dabei die Klischees der Klezmermusik auseinander.
Dies macht auf nicht ganz unähnliche Weise auch der aus Tel Aviv stammende Koby Israelite. Er verheirate auf seinem neuen Album “Jacob’s Dream” die Musik seiner Heimat mit Balkanstyle, Kinosounds, Rock und Jazz. Mitstreiter:innen auf Kobys neuem Album sind unter anderem die englische Sängerin Annique und Fanfare Ciocarlia aus Rumänien.
Koby Israelite feat. Annique & Fanfare Ciocarlia jacob’s dream 5
Katerina Göttlichova zimnice 1
Katerina Göttlichova ist Multiinstrumentalistin und vor allem Meisterin auf der mittelalterlichen Schlüsselfidel, auch Nickelharpa genannt. Göttlichova ist seit Jahren Teil des gefeierten Mittelalter-Folk-Quartetts Braagas. Nun hat die Tschechin mit “Zimnice” ihr erstes Soloalbum veröffentlicht. Katerina Göttlichova nimmt einen mit auf eine musikalische Reise zwischen slawischen Volksliedern, Weltmusik und ein bisschen Elektronik.
Und ich nehme Euch nun mit in die Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker John Zorn ist Multiinstrumentalist, jüdischer Kulturaktivist, Labelbetreiber und vor allem Komponist. Sein aktuelles Mamut-Werk, die sogenannten „Bagatellen“, sind 300 Stücke, die John Zorn von März bis Mai 2015 komponierte. Danach gab er die Stücke verschiedensten Bands und Musiker:innen, um die besten Kompositionen herauszusieben. Mittlerweile sind 8 CDs mit immer verschiedenen Bagatellen erschienen, jedes Album von anderen Musiker:innen eingespielt. CD Nummer 5 enthält 8 Bagatellen interpretiert vom Kris Davis Quartet. Dies sind neben der kanadischen Pianistin Kris Davis die Avantgarde-Gitarristin Mary Halvorson, Bassist Drew Gress und Kenny Wollesen am Schlagzeug. Hört die Vier nun mit der Bagatelle Nummer 86.
Kris Davis Quartet john zorn bagatelles #5 5
Omar Pene climat 4
Er ist weit über die Grenzen seiner senegalesischen Heimat bekannt und gilt als einer der wichtigsten Musiker Westafrikas: Omar Pene. Der Sänger und Komponist hat mit „Climat“ ein neues, wie der Titel schon verrät, ein sehr politisches Album veröffentlicht. Im Titelsong geht es um die Klimakriese oder im Lied „Terroriste“ um die Notwendigkeit, jungen Menschen Bildung zu ermöglichen. Omar Pene legt also den Finger in die Wunden, trotzdem ist sein 15. Album auch eine hoffnungsvolle Scheibe.
Auf ihre Art hoffnungsvoll ist die Musik von El Khat. Die Band aus Tel Aviv wurden von Elay gegründet, der aus dem Jemen stammt. Die anderen Bandmitglieder stammen unter anderem aus Polen, Marokko und dem Irak. Und El Khat spielen nicht nur auf normalen Instrumenten, sondern auch auf selbstgebauten, die aus Müll hergestellt wurden. Sie wollen zeigen, dass auf allem Musik gemacht werden kann. Da neue, das zweite Album von El Khat heißt „Aalbat Alawi Op.99“.
El Khat aalbat alawi op. 99 1
Perrate tres golpes 5
Der Spanier Tomás de Perrate gehört zu den Erneuerern des Flamencos. Sein neues Album „Tres Golpes“ hat der Sänger, der aus einer alten Flamenco-Dynastie stammt, mit einem anderen musikalischen Rebellen aufgenommen, mit Raül Refree. So eröffnet Perrate dem Flamenco eine Zukunft, jenseits aller Klischees und elektronischer Clubbeats. Fantastische Scheibe.
Und was Perrate mit dem spanischen Flamenco macht, das macht Antonio Castrignano mit der italienischen Tarantella bzw. Taranta. Der Sänger und Tamburinspieler aus dem süditalienischen Salento ist Meister der dort beheimateten Version der Pizzica Taranta. Antonio Castrignano verpasst seinen Liedern aber Texte, die von den Problemen heutiger Menschen handeln und eröffnet auch musikalisch neuen Wege. Auf seinem neuem Album „Babilonia“ unterstützen ihn neben seiner Band Taranta Sound u.a. der Neapolitaner Enzo Avitabile, Sona Jobarteh aus Gambia und Badara Seck aus dem Senegal.
Antonio Castrignano & Taranta Sounds feat. Eno Avitabile babilonia 5
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht heute nach Frankreich an Muddy Gurdy für ihre Album „Homecoming“. Die tief im Blues verwurzelte Sängerin und Gitarristin Tia Gouttebel, der in Latin- und Jazz verliebte Perkussionist Marc Glomeau und der Drehorgel-Spieler Gilles Chabenat bilden das ungewöhnliche Trio. So ungewöhnlich wie die Besetzung, so ungewöhnlich auch die Einspielort der neuen, den des dritten Albums von Muddy Gurdy. Denn sie sind nicht ins Studio gegangen, sondern haben ihre Lieder in Scheunen und kleinen Kirchen in der Auvergne, in Zentralfrankreich aufgenommen. Die Musik von Muddy Gurdy ist eine wilde Mischung aus Blues, mittelalterlichen Klängen, französischen Volksliedern und spacigen Jazzrhythmen. Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Muddy Gurdy für ihre Album „Homecoming“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Rumänisch la revedere und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Muddy Gurdy homecoming 7
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 8.05.22, 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 22.05.22, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr,
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc #3 4
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus den Philippinen, Togo und Äthiopien. Im Interview des Monats spreche ich mit Hanna Herrlich und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Turkmenistan. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Širom für ihre Album „The Liquified Throne Of Simplicity“.
Weiter geht es aus traurigem aktuellen Anlass mit The Anti-Dicktators und ihrem Song „Russian Warship – go fuck yourself!“. Mitgründer der Band ist Yuriy Gurzhy, geborener Ukrainer, Musiker, DJ, Produzent und Autor. Zusammen mit Wladimir Kaminer initiiert Yuriy die legendäre Partyreihe Russendisko und Rotfront ist eine seiner aktuellen Bands. Vor der kam auch Sängerin Katya Tasheva zu den Anti-Dicktators, in der noch weiter Musiker mitwirken. „Russian Warship“ ist ihr erster gemeinsamer Song.
The Anti-Dicktators russian warship
Robert Glasper black radio III 9
Der texanische Pianist Robert Glasper verbindet wie kein anderer Jazz mit Soul und HipHop. Sein Album Black Radio wurde 2013 mit einem Grammy für das besten R&B Album ausgezeichnet. Nun, fast zehn Jahre später, ist Black Radio 3 erschienen. Wieder ist Glaspers großartiges Klavierspiel kombiniert mit den stärksten Stimmen der afroamerikanischen Kultur von Black Superhero über Esperanza Spalding bis India Arie und Gregory Porter, den ihr gerade hörtet.
Noch breiter aufgestellt ist die Setliste des Doppelalbums „Black Lives – from generation to generation“. Die Musikerinnen und Musiker kommen Mali, Guadeloupe, Südafrika und den USA. Allen Songs und Musiker:innen ist gemeinsam, dass sie sich explizit gegen Rassismus wenden. So ist „Black Lives – from generation to generation“ ist wichtiges Statement in unseren Tagen. Hört jetzt David und Marque Gilmore mit Sharrif Simmons aus den USA und danach Yul und Stephanie Mc Kay aus Togo und Benin.
David & Marque Gilmore ft. Sharrif Simmons black lives I 3
Yul ft. Stephanie McKay black lives II 8
Mamadou Diabate & Percussion Mania seengwa 9
Der Balafonmeister Mamadou Diabate spielt das westafrikanischer Holzxylophon mit fantastischer Vitruosität und verbindet in seinen Kompositionen traditionelle westafrikanische Musik mit Jazz und Klassik. Mamadou stammt aus Burkina Faso und lebt seit über 20 Jahren in Wien. Mit seiner multinationalen Band Percussion Mania und zahlreichen Gastmusikern, wie dem Jazzer Wolgang Wolfgang Puschnig, hat Diabate nun seine 14. Album eingespielt. Es heißt “Seengwa” und würdigt die Kunst der Volksgruppe der Sambla. Diese habe mit dem Balafon eine Art Ersatzsprache entwickelt, mit der sie sich verständigen können. Mamadou Diabate spielt also ein sprechendes Balafon.
Von Westafrika über Japan nach New York und zur Rubrik “The Magic of John Zorn”. Der New Yorker Musiker, Komponist und jüdische Kulturaktivist John Zorn hat einen neuen, einen vierten Liedzyklus geschrieben, die “Bagatellen” und diese von ganz unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern einspielen lassen. Mittlerweile hat Zorn damit acht CD produziert, Nummer Vier mit Ikue Mori. Die japanische Elektronik-Künstlerin hat schon sehr viel mit Zorn zusammengearbeitet und ist also mit seiner Art zu Komponieren vertraut. Hört nun John Zorns Bagatelle 85 in der Interpretation von Ikue Mori.
Ikue Mori john zorn’s bagatelles 4 3
Hanna Herrlich & Band aufs neue 4
Interview des Monats mit Hanna Herrlich
Hana Herrlich & Band aufs neue 3
Svein Rikard Mathisen & John Derek Bishop calm brutalism 8
“Calm brutalism”, also sinngemäß “Die Ruhe von Betonwänden” nennen Svein Rikard Mathisen und John Derek Bishop ihre erste gemeinsame CD sehr passend. Svein ist ein norwegischer Gitarrist und im Grenzgebiet zwischen Jazz und Avantgarde unterwegs. John, auch bekannt als Tortusa, ist ein US-stämmiger Elektronic-Spezialist und lebt seit langen Jahren ebenfalls in Norwegen. Dort hat er schon mit sehr vielen Musikerinnen und Musikern der Jazz-Folk-Avantgarde-Szene zusammengearbeitet. Nun hat John Derek Bishop also mit Svein Rikard Mathisen ein sehr gelungenes sphärische Album aufgenommen, das nie ins Esotherische abgleitet und durchaus Ecken und Kanten hat.
Und jetzt der Weltmusikklassiker des Monats. Der kommt dieses Mal aus dem zentralasiatischen Turkmenistan. Das Land am Kaspischen Meer war eines der Hauptumschlagplätze der historischen Seidenstraße zwischen China und Europa. Dies hat auch Spuren in den turkmenischen Volksmusik hinterlassen, in der sich Orient und Okzident vermischen. Das Quintett Ashkabad hat sich nach der Hauptstadt des Landes benannt, die auch die “Stadt der Liebe” heißt. Und so heißt auch das Album von Ashkabad: “City of Love”.
Ashkhabad city of love 7
Eleanor Academia kulintang kultura II 10
Kulitang ist die traditionelle auf Gongs gespielte Musik der Philippinen. Ihr hörtet gerade Eleanor Academia, die Kulitang mit Rockmusik mischt und so einen ganz neuen Sound entstehen lässt. Noch mehr so abgefahrene Mixturen von Kulitang mit Jazz, afrikanischen Musiken oder Clubbeats sind auf der Doppel-CD Kulitang Kultura zu finden. Auf CD Nummer Eins sind traditionelle Stücke zu hören und auf CD Nummer Zwei die gerade angesprochenen Kultur-Mixe: ein sehr, sehr spannende Doppelalbum; “Kulitang Kultura”.
Von den Philippinen in Südostasien nach Äthiopien in Nordostafrika. Vor dort stammt die junge Sängerin Meskerem Mees. Die 22-jährige,die heute in Belgien lebt, hat gerade ihr Debüt-Album veröffentlicht, das den Titel “Julius” trägt. Meskerem schrieb ihre Stücke alle selbst und spielt Gitarre, Klavier und Xylophon. Außerdem hat sie sich ein paar Gastmusiker:innen dazugeholt. In ihren Liedern erzählt sie unter anderem, wie ihr Bruder mit gerade mal 18 Jahren in den Krieg geschickt wurde. Die Musik von Meskerem Mees ist also nicht nur fein daherperlender Folkpop, sondern auch durchaus politisch.
Meskerem Mees julius 7
Slagr linde 3
Das norwegische Trio Slagr hat schon immer ungewöhnliche akustische Sounds produziert, die fast wie Electronic klingen, aber mit der Hardanger Fidel, Cello, Vibraphon und Gläsern erzeugt wird. Ihr sechstes Album heißt “Linde” und diesmal klingen Slagr noch ein bisschen düsterer als sonst, mitnichten aber depressiv. Schönes Album und nun:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Širom für ihre Album „The Liquified Throne Of Simplicity“. Das Trio aus Slowenien sind Ana Kravanja, Itzok Koren und Samo Kuti. Alle spielen mehrere Instrumenten mit einer riesigen kulturellen Bandbreite. Die europäische Bratsche trifft auf das westafrikanische Balafon, die arabische Oboe Mizmar auf die mittelalterliche Drehleier und die antike Harfe Lyra. Außerdem nutzen Širom von Ölfässern bis Holzblöcken so ziemlich alles, auf was sich rumtrommeln lässt und das gute Sounds gibt. Und ihre Musik? Ganz schwer zu beschreiben. Die groß ausufernde Klanglandschaften wurden schon als erfundene Folk-Musik bezeichnet, doch im Grunde ist es Weltmusik im allerbesten Wortsinne. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Širom für ihre Album „The Liquified Throne Of Simplicity“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Tahitianisch parahi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Širom the liquified throne of simplicity 2
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 2. Sonntag im Monat, 10.04.22, 13 Uhr, Bermudafunk, 4. Sonntag im Monat, 24.04.22, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, welches mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc #3 2
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Korea, Peru und Bosnien. Im Interview des Monats spreche ich mit Steffi Schimmer von Äl Jawala und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik von den Kap Verden. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Jembaa Groove für ihre Album „Susuma“.
Machen wir weiter mit einer mir liebsten Musikerinnen aus Südkorea: Park Jiha. Die Multiinstrumentalisten spielt traditionelle koreanische Instrumente, wie beispielsweise die Oboe Piri und die Mundorgel Sheng. Doch spielt Park Jiha keine traditionellen Stücke, sondern Eigenkompositionen, die von einer sphärischen Offenheit sind. So scheint ihr Musik zu schweben oder zu leuchten und zu glänzen, wie auf ihren neuen, ihrem dritten Album. Dieses hat Park Jiha „The Gleam“, also der Glanz genannt. Schon jetzt ist dies für mich eine der besten Platten des Jahres 2022.
Park Jiha the gleam 7
Pintura Roja chicha popular 1977-87 #1 2
So klang es auf den Tanzflächen Perus ab dem Ende der 1970er. Pintura Roja war eine der Bands, die Cumbia, die noch immer populärste Tanzmusik Südamerikas, elektrifizierten. Damals hieß es dann Chicha und das Doppelalbum „Chicha Popular“ bringt 24 Stücke von verschiedenen Bands wieder zu Gehör, die auf dem damals erfolgreichen Label Discos Horóscopo erschienen waren. „Chicha Popular“ ist also eine musikalischen Zeitreise.
Und wenn wir schon bei Zeitreisen sind, kommen wir doch gleich zu Weltmusikklassiker des Monats. Die Kap Verden, die atlantische Inselgruppe vor der Küste Westafrikas, wurde mit einem Mal weltbekannt, als eine zierliche, meist barfüßige Frau die Bühnen der Welt betrat: Cesaria Evora. Ich hatte das Glück, die Königin der Morna, der typischen Musik der Kap Verden, 1996 live beim Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt zu erleben. Vor mir liegt nun aber ein CD, die zwar auch eine Live-Aufnahme ist, aber drei Jahre vorher im legendären Pariser Olympia aufgenommen wurde. „Cesaria Evora a l’Olympia“ heißt diese Scheibe ganz schlicht.
Cesaria Evora a l’olympia 4
Damir Imamovic singer of tales 1
Er ist einer der wichtigsten Vertreter des bosnischen Blues, der Sevdah-Musik: Damir Imamovic. Der in Sarajevo geborene Sänger gehört zu in einer auf dem Balkan bekannten Musikerfamilie und begann schon früh, selbst Musik zu machen. Sein aktuelles Album heißt „Singer of Tales“ und wurde von mehreren Worldmusic-Charts zum besten Album des Jahres gekürt.
Von Sarajevo nach New York, von Damir Imamovic zu John Zorn und damit zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Seinen mittlerweile dritten Liedzyklus hat der New Yorker Komponist, Musiker und jüdische Kulturaktivist John Zorn schlicht „Bagatellen“ genannt. Zorn Kompositionen sind dabei nicht starr, sondern lassen viel Platz für Improvisation. Insgesamt 300 dieser Bagatellen hat Zorn 2015 komponiert und sie später von vielen verschiedenen Musikerinnen, Musikern und Band spielen lassen. So hat er für sich rausgefunden, welche der Stücke er für veröffentlichungswürdig hielt. Mittlerweile sind so acht CDs erschienen, jede von anderen Musikerinnen und Musikern eingespielt. Auf CD Nummer 3 ist das New Yorker Trio Trigger zu hören. E-Gitarrist Will Greene, Bassist Simon Hanes und Schlagzeuger Aaron Edgcomb gründeten die Band 2014 um gemeinsam Trashmetal zu improvisieren. Ein Ansatz, der auch John Zorn nicht fremd ist, denken wir nur an Zorns Bands Cobra und Painkiller. Trigger laden die Kompositionen von John Zorn also mit der Energie des Metals auf und lassen es gehörig krachen. Hört Triggers Version von Zorn Bagatelle Nr. 220.
Trigger john zorn’s bagatelles #3 13
Äl Jawala i way to äl 1
Interview des Monate Steffi Schirmer
Äl Jalwala i way to äl 4
Synnove Brondbo Plassen hjemve 2
Sie hat ein Stimme, fein und trotzdem abwechslungsreich, als würde eine Lerche oder Nachtigall zwitschern: Synnöve Bröndbo Plassen. Die norwegische Sängerin hat gerade mit „Hjemve“, also Heimweh, ihr Debütalbum veröffentlicht. Es ist ein Solo-Album im wahren Wortsinne, denn auf der CD ist nur ihr Gesang und ein bisschen Perkussion zu hören. Obwohl es ihr Debütalbum ist, ist Plassen in Norwegen keine Unbekannte, denn sie ist mit Preisen überhäuft und forscht u.a. auch zur norwegischen Volksmusiktradition.
Von Norwegen gen Osten nach Finnland. Dort haben sich Micke & Lefty feat. Chef dem Blues verschreiben. Den drei Musikern ist es eigen, dass sie ihre Bluessongs, die fast immer selbst komponiert sind, im dreistimmigen Harmoniegesang vortragen und der Leadsänger immer abwechselt. Nun haben Micke & Lefty feat. Chef nach zehn Jahren endlich ein neues Album veröffentlicht: „Let the fire lead“: Ihr hört gleich den Titelsong.
Da Blues ein internationales Phänomen ist, hört ihr im Anschluss das französische Duo The Blue Butter Pot. Bei ihnen geht es wesentlich härter zur Sache und aus stilistisch sind sie nicht auf ein Genre festgelegt. Rock, Rap und ein Priese Punk findet sich auf dem neuen Album von Blue Butter Pot, das den Titel „Jewels & Glory“ trägt.
Und da aller guten Dinge drei sind, danach noch der Mister Feelgood des Blues: Keb‘ Mo‘. Und da 71 Jahre ja kein Alter ist, in dem ein echter US-amerikanischer Bluesman aufhört, hat Keb‘ Mo‘ gerade einen neue Platte veröffentlicht und ist gerade auf Welttour. „Good to be“ ist sein regulär 16 Album, nicht mitgerechnet, all die Live-Alben, Sampler und Platten, auf denen er Gastauftritte hat. Und da auch Keb‘ Mo‘ gern Gäste ins Studio holt, hört ihr gleich Kristin Chenoweth an seiner Seite. Zuvor jedoch Micke & Lefty feat. Chef sowie The Blue Butter Pot.
Micke & Lefty & Chef let the fire lead 5
The Blue Butter Pot jewels & glory 13
Keb‘ Mo‘ good to be 13
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Jembaa Groove für ihre Album „Susuma“. Jembaa Groove wurde Ende 2020 in Berlin vom deutschen Bassisten und Komponisten Yannick Nolting und vom ghanaischen Sänger und Perkussionisten Eric Owusu gegründet. Sie holten sich weiter Musikerinnen und Musiker dazu, die aus so unterschiedlichen Ländern wie Benin, Portugal und Israel kamen. So trafen auch Jazz auf Klassik, Highlife auf HipHop, Soul auf Afrobeats. Jembaa Groove nennen ihre Musik Afro-Soul. Ich würde sagen, dies ist Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Jembaa Groove für ihre Debüt-Album „Susuma“. Auf das noch weitere Scheiben folgen mögen. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Isländisch bless und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Jembaa Groove susuma 3+4
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk - 13.03.22, 13 Uhr, Bermudafunk - 27.03.22, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und beim Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn, wie immer ein Stück, von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, das mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change songs around the world 3 1
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kuba, Norwegen und Kongo. Für das Interview des Monats sprach ich mit dem Sänger und Musiker Batila und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Indien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Doctor Krapula & Colectivo Jaguar für ihre Album „Ama-zonas“.
Ganz frische Musik aus Kuba serviert Cimafunk, unterstützt von einem der ganz Großen des Latin Jazz, Chucho Valdes sowie der Soullegende Lester Snell. Und diese Kombination von Valdes und Snell bringt die Musik von Cimafunk ziemlich auf den Punkt: Kuba trifft Memphis, Latin trifft Soul und Funk. „El Alimento“, auf Deutsch die Nahrung, hat Cimafunk sein zweites Album betitelt: Nahrung für Tanzwütige.
Cimafunk feat. Chucho Valdes & Lester Snell el alimento 7
Bahama Soul Club feat. John Lee Hooker bohemia after dawn 5
Bahama Soul Club feat. John Lee Hooker. Der Bluesgigant John Lee Hooker ist zwar schon vor über 20 Jahren gestorben, doch Bahama Soul Club habe ihn in eines ihrer Stücke auf dem Album „Bohemia after dawn“ gemixt. Hinter dem Namen Bahama Soul Club stecken hauptsächlich Oliver Belz und André Neundorf. Belz, der schon lange nicht mehr in Braunschweig, sondern an der südportugiesischen Küste lebt, schickt uns von dort seine sonnigen Songs. Und mit Neundorf und weiteren internationalen Gastmusikerinnen und -musikern, sowie den Stimmen von John Lee Hooker, Billie Holiday und anderen lässt der Bahama Soul Club die Sonne aufgehen.
Und nun „The Magic of John Zorn“. Seit der letzten Ausgabe befassen wir uns ja mit dem mittlerweile vierte Kompositionszyklus des New Yorker Komponisten, Musikers und jüdischen Kulturaktivisten John Zorn. In einem Schaffensrausch hat Zorn 2015 innerhalb weniger Wochen 300 Stücke geschrieben. Danach hat er die sogenannten Bagatellen immer wieder von anderen Musikerinnen und Musikern bzw. Bands aufführen lassen. Eine Auswahl hat Zorn nun auf mittlerweile 8 CDs aufgenommen, wobei jede CD von anderen Musikerinnen und Musikern eingespielt wurde. Auf CD Nummer Zwei treffen nun zwei der wichtigsten Avantgarde-Cellospieler aufeinander: Erik Friedlander und Michael Nicolas. Die 10 Bagatellen, die die zwei eingespielt haben, sind sehr unterschiedlich. Von ganz zart mit ganz wild ist da alles zu hören. Hört nun also Bagatelle Nr. 221, komponierte von John Zorn, interpretiert von Erik Friedlander und Michael Nicolas.
Erik Friedlander & Michael Nicolas john zorn’s bagatelles vol.2 9
Atakora Manu afro highlife 5
Highlife ist die Tanzmusik Westafrikas und ihr hörtet gerade Atakora Manu. Entstanden schon in den 1920ern in Ghana hat Highlife immer wieder Entwicklungsschübe gehabt. So etwas in den 1970-und 80er Jahren, als Keyboards und E-Gitarren den Sound veränderten. Einer der damals diese Entwicklung mit vorantrieb, war der 2015 verstorbene Atakora Manu. Nun sind endlich zwei wegweisende Alben von ihm wiederveröffentlicht worden. „Omintiminim“ und „Afro Highlife“ von Atakora Manu sind nun auf einer CD vereint: Highlife Music aus den 1980er in Reinform.
Noch älter ist der Weltmusikklassiker des Monats. Denn der stammt aus dem Jahr 1967. Drei indische Musiker, alle Anfang 30, fanden sich damals zusammen, um für klassische indische Musik etwas Neuartiges auszuprobieren. Die spielten 8 Stücke ein, die eigentlich jeweils für eine bestimmte Tageszeit stehen und ließen so musikalisch einen ganz Tag ablaufen. Das Album nannten sie „Call of the Valley“ und es ist heute ein echter Klassiker. Die Musiker sind heute alle weltweit bekannt: es waren Shivkumar Sharma am indischen Hackbrett Santoor, Hariprasad Chaurasia an der Bambusquerflöte und Brijbushan Kabra an der Gitarre, die der klassischen indischen Musik einen Innovationsschub gaben.
Shivkumar Sharma, Brujbushan Kabra & Hariprasad Chaurasia call oft he valley alley 4
Batila tatamana 1
Interview des Monats Batila
Batila tatamana 4
Renaud Garcia-Fons le souffle des cordes 2
Der spanisch-französische Kontrabassist Renaud Garcia-Fons hat seinem Instrument eine fünfte, eine hohe Seite geschenkt und deshalb ist seine Spielweise und der Klang seines Kontrabasses einmalig auf der Welt. Und Renaud Garcia-Fons ist ein wahrer Weltenmusiker. Auf seiner neuen CD, seinem mittlerweile 16. Album, spielt er mit sieben Musikerinnen und Musikern, die alle Saiteninstrumente spielen, jedoch aus verschiedenen Teilen der Welt. So spielt beispielsweise Sekran Halili das türkische Hackbrett Kanun, Kiko Ruiz die Flamencogitarre und Derya Turkan mit seinem Bogen die Lyra Kemence. Das Album heißt „Le Souffle des Cordes“, das Atmen der Saiten.
Der norwegische Akkordeonspieler Frode Haltli veröffentlichte vor drei Jahren sein Album “Avant Folk”, auf dem genau das zu hören war: avantgardistische Volksmusik. Klingt verrückt und ist es auch und genau deshalb wurde die Scheibe damals gefeiert. Nun hat Frode Haltli nochmal ausgeholt und “Avant Folk II” eingespielt, diesmal mit einer Minibigband. Dies macht den Sound viel breiter und eigentlich noch verrückter. Einfach nur: Klasse!
Frode Haltli avant folk II 2
Dowdelin lanmou lanmou 1
Dowdelin mit dem Titeltrack ihres neuen Albums „Lanmou Lanmou“. Wieder mischt das wilde Quartett aus Frankreich kreolische-englisch-französische Texte mit karibischen Rhythmen, Afro-Futurismus, Jazz und fetten Clubsbeats. Dowdelin machen einfach, was sie wollen, scheren sich nicht um Genre-Grenzen und es ist immer wahnsinnig tanzbar, was sie auf da aus den Lautsprechern kommen lassen.
„Uma Música Angolana“ hat die Sängerin und Komponistin Aline Frazao ihr neues, ihr fünftes Album genannt. Dabei hat der Titel drei Bedeutungen: es kann übersetzt werden mit „ein angolanisches Lied“, „angolanische Musik“ und „eine angolanisches Musikerin“. Und irgendwie trifft es alles. Aline Frazao wurde in Luanda, der Hauptstadt des zentralafrikanischen Angola geboren, wo sie heute auch wieder lebt. Zwischendurch war sie viel in der Welt unterwegs, was sich auch auf ihren Platten wiederfand. Nun ist Aline Frazao also wieder zuhause angekommen, hat aber neben angolanischer Musik aus Jazz, Bossa Nova und Fado mit im Gepäck.
Aline Frazao uma música angolana 3
Der goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute Doctor Krapula und Colectivo Jaguar für ihr Album „Ama-zonas“. Die Band Doctor Krapula stammten aus der Hauptstadt Kolumbiens, aus Bogota und wer, wie ich, schon das Glück hatte, die fünf Musiker auf der Bühne zu erleben, der bzw. die weiß: Doctor Krapula sind eine Explosion an Energie. Für ihr Album „Ama-zonas“ haben Doctor Krapula ganz viele Gäste als Colectivo Jaguar ins Studio geholt, u.a. Che Sudaka und Manu Chao. In ihrer Musik fließt die Energie des Rocks mit der Rhythmik der Cumbia, der Lässigkeit des Reggae, der Sprachgewalt des HipHop und der Schnelligkeit des Ska zusammen. Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Doctor Krapula und Colectivo Jaguar für ihr Album „Ama-zonas“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Flämisch tot ziens und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Doctor Krapula & Colectivo Jaguar feat. Manu Chao ama-zonas 3
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 2. Sonntag im Monat, 13.02.22, 13 Uhr, Bermudafunk, 4. Sonntag im Monat, 27.02.22, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und nun auch beim Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, das mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc 2 10
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Angola, Indonesien und Japan. Im Interview des Monats spreche ich mit Andreas Heuser vom Transorient Orchestra und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus dem westafrikanischen Senegal. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Les Yeux dla Tete für ihre Album „Bonne nouvelle“.
Im Winter ist es sehr, sehr lange Dunkel in Norwegen. Vielleicht gibt es deshalb so eine extrem innovative Musikszene dort oben, weil die Künstlerinnen und Künstler mehr Zeit haben, sich ausschließlich auf ihre Musik zu konzentrieren. Der 61-jährige Nils Økland spielt sowohl die traditionelle Hardangerfidel als auch die historische Viola d’Amore. Und in seiner Musik verbindet Økland die Volksmusik Norwegens mit Jazz, Rock und Elektronik. Das neue Album „Glødetrådar“ ist sein 15-tes, heißt auf Deutsch Fäden und mit sieben weiteren Musikern webt Nils Økland einen bezaubernd zarten Klangteppich.
Auch Eivind Aarset ist Norweger, so alt wie Økland, spielt aber E-Gitarre. Das er dies tut, war lange Zeit gar nicht zu hören, denn Aarsets Spezialität ist es, die Klänge seine E-Gitarre elektronisch zu bearbeiten. Doch mit seinem neuen Eivind Aarset 4-tet und dem Album „Phantasmagoria“ kehrt Aarset zum E-Gitarrenklang zurück. Unterstützung erhält sein 4-tet, das u.a. gleich mit zwei Schlagzeugern auftrumpft, vom Klangtüftler Tortusa und vom Trompeter Arve Hendiksen.
Das dritte Stück, welches ihr gleich aus Norwegen hören werdet, stammt von den Trondheim Voices. Neun stimmgewaltige Sängerinnen haben sich unter der musikalischen Leitung von Sissel Vera Pettersen zusammengetan, um mit den Mittel des Jazz alte Gesangstechniken und Lieder Norwegens am Leben zu erhalten. Ihr sechstes Album haben Trondheim Voices schlicht „Folkore“ betitelt. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für die unterschiedlichen norwegische Klanglandschaften von Nils Økland, dem Eivind Aarset 4-tet und von Trondheim Voices.
Nils Økland glødetrådar 3
The Eivind Aarset 4-tet phantasmagoria 5
Trondheim Voices folklore 1
Nach diesem norwegischen Dreierpack geht es jetzt musikalisch nach Japan. Meitei stammt aus Hiroshima und remixed alte japanische Musik und Tonaufnahmen, um sie auf diese Art und Weise in die Gegenwart zu holen. „Kofu II“ ist sein mittlerweile viertes Album, und obwohl Kofu auf Japanisch altmodisch bedeutet, ist die Musik von Meitei alles andere als altmodisch, ganz im Gegenteil.
Meitei kofu II 2
Transorient Orchestra zip zip 2
Interview der Monats mit Andreas Heuser
Transorient Orchestra zip zip 1
Senyawa alkisah 2
Hinter dem Namen Senyawa verbergen sich zwei Musiker von der Insel Java in Indonesien. Rully Shabara und Wukir Suryadi gründeten Senyawa 2010 und verbinden seither traditionelle Musik aus Indonesien mit experimentellen Sounds und Tönen. Ihr mittlerweile neuntes Studioalbum heißt Alkisah.
Von neuer Musik aus Südostasien zum Weltmusikklassiker des Monats aus Westafrika. Was macht eine Platte zum Weltmusikklassiker bei Orsinos Lied wurde ich gefragt. Ganz einfach: in dieser Rubrik stelle ich Euch Platten von Bands, Musikerinnen und Musiker vor, die meinen ganz eigenen Musikgeschmack über die vielen Jahre, die ich Weltmusiksendung höre und produziere, geprägt haben. Vom heutigen Musiker aus dem Senegal kaufte ich mir 1989 das erste Album mit dem Titel „The Lion“, welches damals aber schon sein achtes Album war. Öffnet jetzt eure Herzen und Ohren für einen der bekanntesten Sänger und Musiker ganz Afrikas: Youssou N’Dour.
Youssou N’Dour the lion 7
Lúcia De Carvalho feat. Chico César pwanga 2
Ein Lied wie ein warmer Sommerwind: die angolanische Sänger Lúcia De Carvalho mit Unterstützung des brasilianischen Superstar Chico César. Lúcia De Carvalho wurde in Angola geboren, kam als Kind mit ihrer Mutter nach Portugal. Dort kam sie mit afro-brasilianischer Musik in Berührung, deren Wurzeln wiederum auch aus Angola stammen. Das dritte Album von Lúcia De Carvalho trägt den Titel Pwanga, zu Deutsch „Licht“. Und wer die Platte hört, für die oder den geht auch die Sonne auf.
„The Magic of John Zorn”. In dieser Rubrik geht es um den New Yorker Komponisten, Musiker und jüdischen Kulturaktivisten John Zorn. Und heute schlagen wir in „The Magic of John Zorn“ ein ganz neues Kapitel auf. Denn heute hört ihr das erste Stück aus einer ganz neuen Kompositionsreihe, der John Zorn den Namen „Bagatelles“ gegeben hat. Kompositionsreihen hat John Zorn schon öfters komponiert, angefangen mit Masada über Book of Angels bis zu The Book Beri'ah. Nun also Bagatelles. Von März bis Mai 2015 komponierte Zorn in einem Schaffensrausch rund 300 Stücke, die auf acht CDs von acht verschiedenen Bands bzw. Musikerinnen und Musikern eingespielt wurde. Auf CD Nummer 1 ist die Avantgarde-Gitarristen Mary Halvorson mit ihrem Quartett zu hören. Neben Mary Halvorson gehören noch Miles Okazaki an der zweiten Gitarre, Bassist Drew Gress und Schlagzeuger Tomas Fujiware zum Quartett. Hört nun also die John Zorn Komposition Bagattele # 67 gespielt vom Mary Halvorson Quartet.
Mary Halvorson Quartet the bagatelles vol. 1 3
Rodrigo Leao a estranha beleza da vida 7
In Portugal ist Rodrigo Leao einer der angesagtesten Musiker und war einst auch Mitglied der erfolgreichsten portugiesischen Gruppen überhaupt: Madredeus. Dort ist Leao aber schon 1994 ausgestiegen, um sein eigenes Ding zu machen und dies überaus erfolgreich. Während des Corona-Lockdowns, den er im südportugiesischen Alentejo verbrachte, schrieb Leao die Musik zu seinem neuen Album: „A Estranha Beleza da Vida“, auf Deutsch Die seltsame Schönheit des Lebens. Rodrigo feiert mit dem Album also das Leben und ließ sich dabei musikalisch unter anderem von Lampchop-Sänger Kurt Wagner und der kanadischen Sängerin Michelle Gurevich unterstützen.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Les Yeux D’la Téte für ihre neues Album „Bonne Nouvelle“. 2006 in Paris gegründet haben Les Yeux D’la Téte mittlerweile 5 Platten produziert und sind bekannt für ihre wilden Liveauftritte. In ihrer Musik mischen sie lust- und humorvoll Gypsy-Swing mit Chanson, Folk mit Punk, Balkan mit Jazz. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Les Yeux D’la Téte für ihr Album „Bonne Nouvelle“. Und noch ein Tipp für Euch, Anfang März planen Les Yeux D’la Téte eine Deutschlandtour und wollen unter anderem hier in Karlsruhe, in Stuttgart und Reutlingen auftreten. Lasst Euch die Band nicht entgehen. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Isländisch bless und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Les Yeux d‘la Tete bonne nouvelle 8
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 2. Sonntag im Monat, 09.01.2022 13 Uhr, Bermudafunk, 4. Sonntag im Monat, 23.01.2022 15 Uhr,
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und beim Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc 2 9
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Laos, Bolivien und Australien. Im Interview des Monats spreche ich mit Vladimir Ivanoff vom Ensemble Sarband und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Georgien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Andy Elmer für sein Album „No Solo“.
Lil Tan ist ein junger Sänger und Musiker aus Laos, der mit seinem Song „An einem regnerischen Tag“ auf Youtube einen Riesenhit gelandet hat. Er hat innerhalb von nur 6 Monaten über 45 Millionen Aufrufe seines Songs, obwohl Laos, dieses kleine Land in Südostasien, selbst nur ein bisschen mehr als 7 Millionen Einwohner hat. Mal sehen, ob Lil Tan ein One-Hit-Wonder bleibt oder ob da mehr nachkommt.
Lil Tan ในวันที่ฝนพรำ 1
Bolivian Jazz volviendo de la oscuridad 5
Sie nannten ihre Band schlicht Bolivian Jazz, die sechs Musiker aus Bolivien, die zwischen 1990 und 2012 insgesamt sechs Alben veröffentlichten. Spannend ist ihre ganz eigene Art Jazz mit Volksmusik aus den südamerikanischen Anden zu verbinden. Das Album „Volviendo de la Oscuridad“, auf Deutsch: Komme aus der Dunkelheit, veröffentlichten Bolivian Jazz 2006.
Und wenn wir schon von vergangenen Zeiten reden, kommen wir doch gleich zum Weltmusikklassiker des Monats und zum Rustavi Chor aus Georgien. Der Chor gab im Jahr 1986 ein Konzert in Bonn. Diese Konzert wurde aufgenommen und später unter dem Titel „Georgia“ veröffentlicht. Neben den Rustavi Chor ist auf dem Album auch noch das Duduk Trio zu hören. Georgische Volksmusik vom Feinsten.
Rustavis Choir & Duduki Trio Omar Kelaptrishvili georgia 1
Daniel Kahn word beggar 11
Tamala lumba 4
Das gerade verklungene Halleluja stammte vom Trio Tamala. Gefunden haben sich die Bandmitglieder in Belgien, wobei nur der Geiger Wouter Vandeabeele selbst aus Belgien stammt. Mola Syla, Sänger und Perkussionist bei Tamala und Koraspieler Bao Sissoko stammen aus dem westafrikanischen Senegal. Und in ihrer Musik kommen Europa und Westafrika zusammen. „Lumba“ heißt das neue Album von Tamala.
Das Halleluja davor wurde gesungen von Daniel Kahn. Der aus Detroit stammende Musiker mittlerweile in Berlin und ist fester Bestandteil der jüdischen Kulturszene der deutschen Hauptstadt. Mit dem Album „Word Beggar“ hat Daniel Kahn ein ganz intimes Werk vorgelegt, eingespielt im Alleingang in einem Studio auf der Schwäbischen Alb. Vom Haleluye bis zu einer jiddischen Internationale ist „Word Beggar“ auch ein sehr abwechslungsreiches Album.
„The Magic of John Zorn“: unter diesem Titel wird in jeder Ausgabe von Orsinos Lied Musik von und manchmal mit John Zorn gespielt. Der New Yorker ist der wichtigste jüdischen Avantgarde-Komponist der Gegenwart und mit seinem Plattenlabel Tzadik einer der bedeutendsten Kulturvermittler. 2003 feierte John Zorn seine 50. Geburtstag und lud einen ganzen Monat Musikerinnen und Musiker ins New Yorker Tonic ein, um seine Musik aufzuführen. Einige dieser Konzerte wurden aufgenommen und später in einer 12-teiligen CD-Reihe veröffentlicht. Auf der letzte CD ist das Konzert von Painkiller zu hören, jener Band, mit der John Zorn Noise, Punk und Avantgarde-Musik verband. Neben John Zorn am Saxophon sind der Schlagzeuger Hamid Drake, Bassist Bill Laswell und der Faith-No-More-Sänger Mike Patton zu hören. Schnallt Euch an: Painkiller.
Painkiller 50/12 3
Ensemble Sarband what the world needs now 13
Interview Vladimir Ivanoff
Ensemble Sarband what the world needs now 2
Australian Bird Calls songs of disappearance 1
In Australien hat das Album "Songs of Disappearance" die Charts gestürmt und die Alben von Abba, Taylor Swift und The Weeknd hinter sich gelassen. Dies ist umso erstaunlicher, als auf der Platte nur Vögel zu hören sind. Zusammengetragen hat die 53 Vogelstimmen der Australier David Stewart. Fast 40 Jahren hat er dazu gebraucht und den ganzen Kontinent dafür bereist. Und jetzt so ein Erfolg, toll!
Nicht ganz so lang haben Ouzo Bazooka gebraucht, um ihr neue Album „Dalya“ einzuspielen. Die wilde Truppe aus dem israelischen Tel Aviv verbinde Psychedelic-Rock mit Blues und all den orientalischen und exotischen Klängen, wie sie die Stadt Tel Aviv so bietet. Ouzo Bazooka nennen ihre Musik selbst „Middle Eastern Psych-Rock“.
Ouzo Bazooka dalya 4
The Next Movement the next movement 5
Funk und Soul gewürzt mit einer ganz großen Priese Blues, dies ist die Musik der Schweizer Band „The Next Movement“. Ihr mit dem Bandnamen betiteltes Debütalbum macht extrem Spaß und wer da nur einfach so auf dem Sofa sitzen bleiben kann, ist selbst schuld. The Next Movement ist eine dieser Bands, die ich unbedingt mal live sehen will. Mal sehen, wann dies wieder unbeschwert gehen wird.
Doch bitte keine Trübsal blasen, sondern mit The Buttshakers Farbe bekennen. Der nächste Titel heißt „Not in my name“ und wenn ich Euch erzähle, dass die Sängerin der Buttshakers Ciara Thompson aus den USA ist, dann ist klar, was gemeint ist. Thompson kam ins französische Lyon, um dem falschen Bild, das viele Menschen von den Staaten haben, zu entkommen. „Arcadia“ heißt das fünfte Album der Buttshakers.
The Buttshakers arcadia 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Andy Elmer für sein Album „No Solo“. Vor allen den Jazz-Begeisterten unter Euch wird der Name Andy Elmer etwas sagen. Der Pianist und Orgelspieler betreibt schon seit über 30 Jahren das französischen Großensemble Megaoctet, mit dem Elmer schon acht Alben aufgenommen hat. Nun also „No Solo“. No solo, also nicht allein, heißt Elmers neues Album, da er sich für fast alle Stücke jeweils ein, manchmal zwei weitere Musikerinnen und Musiker ins Studio geholt hat. Mit dabei unter anderem die syrisch-stämmige Sängerin und Flötistin Naissam Jalal, Kora-Spieler Ballake Sissoko aus Mali und der vietnamesischen E-Gitarristen Nguyen Le. Diese und acht weitere bringen alle ihre musikalischen Wurzeln mit und so ist Musik entstanden, die im allerbesten Wortsinne Weltmusik ist. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Andy Elmer für sein Album „No Solo“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Dänisch: Farvel und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Andy Elmer no solo 5
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 2. Sonntag im Monat, 13 Uhr, Bermudafunk, 4. Sonntag im Monat, 15 Uhr,
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und nun auch beim Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc2 8
In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen. In der kommenden Stunde erwarten Euch musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Simbabwe, Lettland und dem Iran. Im Interview des Monats spreche ich mit Annette Maye und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Musik aus Mexiko. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Bonbon Vodou für ihre Album „Cimetiere Creole“. Weiter geht’s nun mit drei Sängerinnen, deren Herz für brasilianische Musik schlägt.
Liza da Costa hat indisch-portugiesische Wurzeln, ist aber in Deutschland geboren und hat vor 15 Jahren die Band Hotel Bossa Nova gegründet. Doch die Musik der Band besteht nicht nur aus Bossa. Jazz, Musette, Fado, ganz viele Elemente aus aller Welt sind in ihren Liedern zu hören. Gerade haben Hotel Bossa Nova ein neues, ihr achtes Album „Cruzamento“ veröffentlicht.
Rea Hunziker stammt aus der Schweiz und feiert mit ihrer Band Rea Som auch die brasilianische Musik. „Arte Calma“ ist ihr Debüt-Album. Arte Calma heißt leise Kunst, doch die Musik von Rea Som ist alles andere als leise. Kraftvoll und abwechslungsreich kommt sie daher.
Die dritte Frau im Bunde ist Juliana Da Silva und nun wirklich eine waschechte Brasilianerin. Doch Juliana Da Silva lebt schon fast 30 Jahre in Deutschland und auch sie lässt sich nicht auf einen Stil festlegen. Sie hat sich mit erstklassigen Musikern umgeben und ihr neues, ihr viertes Album „Vai Samba Meu“ ist voll mit kleinen musikalischen Perlen. Öffnet jetzt also die Herzen und Ohren für Hotel Bossa Nova, Rea Som und Juliana Da Silva.
Hotel Bossa Nova cruzamento 3
Juliana Da Silva vai samba meu 11
Rea Som arte calma 6
Die Rubrik „The Magic of John Zorn“ beschäftigt sich in jeder Ausgabe von Orsinos Lied mit den New Yorker Komponisten, Musiker, Plattenlabel-Betreiber, Buchautor und jüdischen Kulturaktivisten John Zorn. Und da es heute um Frauen geht, liegt vor mir eine CD von Annette Maye’s Vinograd Express. Annette Maye ist ein Kölner Klarinettistin und spielt in ganz unterschiedlichen Formationen mit. Beim Vinograd Express geht es auf dem Album „Remembering Masada“ um die Musik von John Zorn, erweitert um Eigenkompositionen von Maye’s Band. Als Gastmusiker holte sich Annette Maye eine weiteren Klarinettisten ins Studio, den wunderbaren Gianluigi Trovesi. Hört nun also Annette Maye’s Vinograd Express mit der John Zorn-Komposition „Lilin“.
Annette Maye’s Vinograd Express remembering masada 2
Dou Doyna driftin‘ 4
Interview Annette Maye
Duo Doyna driftin‘ 5
Stanislav Yudin & Asnate Rancane opus 2 2
Die Sängerin und Geigerin Asnate Rancane ist nicht nur Teil der berühmtesten Band aus Lettland, Tautumeitas. Asnate Rancane tritt auch mit dem lettischen Bassisten Stanislav Yudin als Duo auf und gemeinsam haben sie gerade ein wunderschönes Album veröffentlicht: Opus 2. Rancane und Yudin kreieren einen akustisch-experimentellen Sound mit Jazzanleihen, sind aber fest in der traditionellen Volksmusik des Baltikums verwurzelt.
Kommen wir nun zum Weltmusikklassiker bzw. zur Weltmusikklassikerin des Monats. Chavela Vargas ist die Grand Dame der mexikanischen Musik, die bis zu ihrem Tod 2012 zu den wichtigsten Stimmen Lateinamerikas gehörte. Sie sang traditioneller mexikanischer Rancheras, die früher üblicherweise nur von Männern gesungen wurden und sie war eine der ersten mexikanischen Superstars, die sich, wenn auch erst spät, offen zu ihrer Homosexualität bekannte. Sie soll übrigens auch ein Techtelmechtel mit Frida Kahlo gehabt haben. Eines der schönsten Alben von Chavela Vargas ist „Macorina“, das sie 1994 in ganz kleiner Besetzung aufnahm. So kommt ihre sensationelle Stimme noch mehr zum Tragen.
Chavela Vargas macorina 3
Nomfusi the red stoep 7
Sie ist ein südafrikanisches Power-Paket, die gerade mal 1.50 große Sängerin Nomfusi mit der riesigen Stimme. Aufgewachsen in einem Township unter schwierigsten Bedingungen, hat sich Nomfusi ganz noch oben gekämpft und ist ein gefeierter Star in ihrer Heimat und füllt dort Stadien. Nun hat sie mit „The Red Stoep“ ihr viertes Album veröffentlicht und kehrt musikalisch zu ihren Wurzeln zurück. In ihren Texten hält sie der südafrikanischen Gesellschaft den Spiegel vor und kämpft für die Rechte der Frauen.
Dies tut auch Stella Chiweshe, die als erste Frau in Simbabwe gewagt hat, öffentlich die Mbira, das Daumenklavier, zu spielen. Dies war bis in den 1960er Jahren für Frauen verboten. Außerdem ging Stella Chiweshe noch einen Schritt weiter und elektrifizierte das traditionelle Instrument und konnte somit ganz andere Klänge erzeugen, als bis dahin üblich. Im Jahr 1987 veröffentlichte sie das Album „Ambuya“, das nun nochmal herausgebracht wurde, erweitert um vier Lieder, die Stella Chiweshe in einer Studiosession beim legendären Radiomacher John Peel spielte.
Stella Chiweshe ambuya 10
Sussan Deyhim & Richard Horowitz desert equations: azax attra 2
Auch das Album „Desert Equations: Azax Attra“ von Sussan Deyhim und Richard Horowitz ist eine Wiederveröffentlichung, versehen mit bisher unveröffentlichem Bonusmaterial. Als die aus der Iranischen Haupstadt Teheran stammende Sängerin Sussan Deyhim und der New Yorker Avantgarde-Elektroniker Richard Horowitz das Album 1986 veröffentlichten, wurden sie überall dafür gefeiert. So eine Verbindung von traditioneller persischer Musik und Elektronik gab es bis dato nicht. Erstaunlicherweise hört sich das Album auch 35 Jahre später noch ganz frisch an.
Wirklich ganz, ganz frisch ist das Album „Eldorado“ der belgischen Geigerin und Komponistin Catherine Graindorge. Ihr zweites Soloalbum spielte sie fast im Alleingang, nur mit der Unterstützung ihres Produzenten John Parish ein. Gewidmet hat Catherine Graindorge das Album einer Flüchtlingsfrau aus Ruanda, die vor dem Terror in ihrer Heimat nach Belgien geflüchtet war. 2019 war Rosalie, so heißt die Frau, nochmal in Ruanda, um dort ihrer ermordeten Familienangehörigen ordentlich zu begraben. Kurz nach ihrer Rückkehr nach Belgien starb Rosalie, mit 51. Ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen. Hört das Lied, welches Cathrine Graindorge für Rosalie geschrieben und eingespielt hat.
Catherine Graindorge eldorado 1
Aquabella jubilee 11
Sie singen, wie gerade eben, auf Japanisch, aber auch auf Französisch, Englisch, Hebärisch, Irisch, Spanisch, Brasilianisch und ganz, ganz selten sogar in ihrer eigenen Sprache, auf Deutsch, Aquabella. Zum 20-jährigen Bestehen hat sich die A Cappella – Band mit „Jubilee“ ihr erstes Live-Album geschenkt. Die vierzehn Songs dokumentieren die Kunstfertigkeit, Sangesfreude und Weltoffenheit von Aquabella. Und jetzt:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Duo Bonbon Vodou für ihre Album „Cimetiere Creole“. Bonbon Vodou sind zum einen Oriane Lacaille von der Insel Reunion im indischen Ozean vor der Ostküste Afrikas. Sie ist die Tochter von René Lacaille, dem legendären Akkordeonspieler und Oriane stand mit ihrem Vater schon mit 13 Jahren auf den Bühnen der Welt. Auf einem Stück des neuen Albums sind Oriane und René sogar gemeinsam zu hören. Im Duo Bonbon Vodou steht ihr Jérémie Boucris zur Seite. Gemeinsam mischen sie ganz zart akustischen Folk und Chanson mit afrikanischen und kreolischen Einflüssen. Unterstützt werden sie unter anderem von Danyél Waro und Piers Faccini. Enstanden ist ein Album, dessen Musik im wahrsten Wortsinne Weltmusik ist und dafür hier und jetzt Goldene Orsino an Bonbon Vodou für ihre Album „Cimetiere Creole“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Malayisch selamat tinggal und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Bonbon Vodou cimetiere creole 3
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Orsinos Lied Erstausstrahlungen: Querfunk 2. Sonntag im Monat 14.11.21, 13 Uhr, Bermudafunk, 4. Sonntag im Monat 28.11.21, 15 Uhr
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk und nun auch beim Bermudafunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. Zu Beginn ein Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc2 7
In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Syrien, Tuva und von den Kap Verden. Im Interview des Monats spreche ich mit dem Freiburger Perkussionisten und Sänger Murat Coskun und der Weltmusik-Klassiker bringt uns Pinguin-Musik aus England. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Canzioniere Grecanico Salentino, kurz CGS, für ihre Album „Meridiana“.
Der norwegische Gitarrist und Soundexperte Trond Kallevag hat sich für sein neues Album von norwegischen Gefängnisballaden inspirieren lassen. Für „Fengselsfugl“, zu Deutsch Gefängnisvogel, hat Kallevag eine Art imaginären Soundtrack geschrieben, der irgendwo zwischen amerikanischen Folk und Blues und elektronischen Klanglandschaften anzusiedeln ist. Mit fünf weiteren Musikern, darunter den norwegischen Gitarren-Virtuosen Geir Sundstol, hat Trond Kallevag damit auch einen perfekten Soundtrack für graue Novembertage eingespielt.
Trond Kallevag fengselsfugl 7
Auktyon girls sing 4
Vladimir Volkov ist ein russischer Avantgarde-Bassist, Perkussionist und Komponist. Im Jahr 2006 reiste er mit weiteren russischen Musikern nach New York, um mit dortigen Avantgarde-Musikern als Band Auktyon das Album „Girls sing“ aufzunehmen. Zu den US-amerikanischen Musikern gehörten unter anderem Marc Ribot, John Medeski und Frank London. Also alles Musiker aus dem Umkreis von John Zorn. Womit uns Auktyon also direkt in die Rubrik „The Magic of John Zorn“ führt. John Zorn ist Komponist und Multiinstrumentalist. Er betreibt ein eigenes Plattenlabel, Tzadik, gibt Bücher heraus und ist als Mitinitiator der Kunstbewegung „Radical Yewish Culture“ ein Erneuerer der jüdischen Kultur. Seinen 50. Geburtstag feierte Zorn im September 2003, in dem er fast einen ganzen Monat lang Konzerte veranstaltete, bei denen er selbst mit anderen Musik machte bzw. andere seine Kompositionen interpretierten. Daraus entstand einen CD-Reihe, deren für mich schönste und spannendste Ausgabe die Nummer 11 ist. Dies ist eine Dreifach-CD, denn das Bar Kokhba Sextet trat in jenem Monat gleich viermal auf. Zum Bar Kokhba Sextet gehören neben John Zorn als Dirigent der Perkussionist Cyro Baptista, Joey Baron am Schlagzeug, Bassist Greg Cohen, Erik Friedlander mit seinem Cello, Geiger Mark Feldman und Gitarrist Marc Ribot. Und mit letzterem schließt sich wieder der Kreis zu Auktyon. Nun also das Bar Kokhba Sextet mit dem Titel Yatzar, dessen geistlicher Hintergrund ein jüdischer Segenspruch ist.
Bar Kokhba Sextet 50/11 I/5
Murat Coskun & Camerata String Quartet miniatures 1
Interview des Monats: Murat Coskun
Murat Coskun & Camerata String Quartet miniatures 17
Ray Lema & Laurent de Wilde wheels 2
Ray Lema und Laurent de Wilde: zwei Weltklasse-Pianisten, die sich gegenseitig anstacheln, um gemeinsam neue musikalische Gipfel zu erklimmen. Dabei kommen beide aus unterschiedlichen Kulturen und Generationen. Ray Lema wurde 1946 im damaligen noch kolonialen Belgisch-Kongo geboren und hat 14-jährig dessen Befreiung erlebt. Laurent de Wilde wurde 1960 in den USA geboren, wuchs aber in Frankreich auf, bevor mit einem Jazz-Stipendium wieder in die USA zurückging. Beide Lema und de Wilde sind weltweit erfolgreich nun mit „Wheels“ ihr zweites gemeinsames Album eingespielt. Es ist eine spannende musikalische Reise um die Welt und verbindet unter anderem Tango mit Reggae und Blues und Walzer.
Genauso grenzenlos und keinem Genre zuzuordnen ist die Musik des Penguin Cafe Orchestra, womit wir beim Weltmusikklassiker des Monats wären. Gegründet wurde das Penguin Cafe Orchestra vom englischen Gitarristen und Komponisten Simon Jeffes 1972. Im Jahr 1976 erschien ihre erste Platte und 1993 dann ihr letztes Studioalbum, das legendäre „Union Cafe“. Nur vier Jahre später starb Simon Jeffes mit gerade mal 48 Jahren. Doch sein Musik ist geblieben und von zeitloser Schönheit. Das Penguin Cafe Orchestra mit „Scherzo and Trio“.
Penguin Cafe Orchestra union cafe 1
Warsaw Village Band waterduction 2
Die Warsaw Village Band, also die Warschauer Dorfband, hat endlich wieder eine neue Platte veröffentlicht. Auf „Waterduction“ erkundet die polnische Band musikalisch die Region Mosawien, also das ländlich Gebiet rund um Warschau. Geprägt ist das Gebiet von der Weichsel und weiteren Flüssen, so dass sich das Wasser wie ein großes Thema durch die Lieder der Warsaw Village Band ziehen. Sie selbst beschreiben es so: „Es hat uns verführt. Das Wasser des Flusses, Brunnen, Regen, Tau, Nebel und Tränen. Wir sind alle dem Wasser gleich.“
Von Warschau zeihen wir hier bei Orsinos Lied musikalisch weiter über Basel bis zu den Kap Verden, jener Inselgruppe südlich der Kanaren vor der Westküste Afrikas. Denn von den Kap Verden stammen Dersu Figueira und sein Bruder Diego, die gemeinsam mit den Baslern Mario Robles und Dario Rohrbach die Band Alma Negra bilden. Gemeinsam mischen sie Clubsounds mit alten und neuen Dancetracks aus ganz Afrika und aus der Karibik. Gefunden habe ich Alma Negra auf dem wundervollen Sampler „Two Tribes Vol. 2“. Wie schon die erste Scheibe schlägt das Album in 14, teils exklusiven Songs, eine Brücke zwischen europäischer und afrikanischer Clubmusic.
Alma Negra two tribes vol.2 5
Jaakko Laikinen & Väärä Raha börek 11
Das Finnen eine große Leidenschaft für Tango haben, ist hinlänglich bekannt. Und Jaakko Laikinen macht uns mit seiner Band Väärä Raha nun auch unmissverständlich klar, dass finnische Text und Musik vom Balkan durchaus gut zusammen funktionieren. Und Jaakko Laikinen macht dies mit so viel Humor, dass ich die ganze Zeit dauergrinsen muss, wenn ich das Album „Börek“ höre und er uns beispielsweise im gerade verklungenen Lied für alle Lebenslagen Vitamine empfiehlt.
Khöömei Beat ist eine Band aus der südsibirieschen Republik Tuva. Die Musikerinnen und Musiker verbinden die traditionellen Oberton- und Kehlkopfgesänge mit Rock. Es treffen bei Khöömei Beat auch traditionelle Pferdekopfgeigen auf E-Bass oder die Flöte Shoor auf ein Schlagzeug. Das Debüt-Album von Khöömei Beat heißt „Changys Baglaash“, zu deutsch: der einsame Pfosten. Diesen will die Band einrammen, damit die alten tuvenischen Musiktraditionen auch in Zukunft weitgelebt werden.
Khöömei Beat changys baglaash 1
Maya Youssef syrian dreams 2
„Bombs turn into roses“ - Bomben werden zu Rosen: diesen Wunsch hat Maya Youssef aus Syrien zu traurig-schöner Musik werden lassen. Youssef spielt die arabische Zither Kanun und wird auch die „Königin des Kanun“ genannt. Vor zehn Jahren begann der syrische Präsident Assad auf sein Volk zu schießen, es folgte der noch immer nicht beendetet Bürgerkrieg und seit zehn Jahren lebt Maya Youssef im englischen Exil. Nun hat sie mit „Syrian Dreams“ ihr Debütalbum vorgestellt.
„Ist unser Planet, sind somit wir selbst überhaupt noch zu retten?“ Diese Frage haben Stewart Copeland und Ricky Kej auf ihrem gemeinsame Album „Divine Tides“ Musik werden lassen. Stewart Copeland? Ja genau, Copeland war mal der Schlagzeuger der Band Police und Ricky Kej ist ein in den USA extrem erfolgreicher Ambient-Musiker. Auf ihrem Album vermischen sie lustvoll Pop, Rock und Electronik mit Anleihen aus allerleih Musikkulturen rund um die Welt. Retten werden Copeland und Kej die Welt damit zwar nicht, aber die Hörerinnen und Hörer können sich zumindest in eine bessere Welt träumen.
Stewart Copeland & Ricky Kej divine tides 4
Der Goldene Orsinos Jingle
Am Ende jeder Ausgabe von Orsinos Lied wird nun schon seit über 25 Jahren „Der Goldene Orsino“ verliehen. Mit diesem Preis werden Musikerinnen und Musiker ausgezeichnet, die ein Album veröffentlich haben, dessen Musik verschiedene Musikkulturen verbindet. Heute geht der Goldene Orsino an Canzioni ere Grecanico Salen tino, kurz CGS, für ihre Album „Meridiana“. CGS wurde 1975 in der süditalienischen Stadt Lecce gegründet und haben schnell Volkslieder aus Apulien mit Stilen aus anderen Mittelmeerländer verknüpft. Auf „Meridiana“ gegen sie nun noch eine Schritt weiter und segeln musikalisch gleich doppelt über die Ozeane. Denn sie haben sich der New Yorker Band Red Baraat zusammengetan. Deren Sound wiederum wird geprägt von den indisch-stämmigen, karibischen und afroamerikanischen Musikern der Band. Somit fließen ganz viele musikalischen Stile zusammen und es entsteht Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes. Für heute den der Goldene Orsino an CGS für ihre Album „Meridiana“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de oder www.bermudafunk.org, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Nachhören könnt ihr die Sendung bei www.mixcloud.com. Orsino verabschiedet sich auf Arabisch: ma'as-salama und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
CGS meridiana 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.05.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino. In der kommenden Stunden erwarten Euch musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Jamaika, Tansania und Bangladesch. Im Interview des Monats spreche ich mit Ulrich Balß, dem Gründer des Bremer Labels Jaro und der Weltmusikklassiker kommt heute aus Finnland und hat auch mit Ulrich Balß zu tun. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Balaphonics aus Rennes für ihr Album „Spicy Boom Boom“. Starten wir wie immer mit einem Stück von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert.
Playing for Change pfc 2 6
Weiter geht’s in Orsinos Lied mit einem orientalischen Dreierpack. Das Kolektif Istanbul serviert auf ihrem Debütalbum einen wilden Mix aus moderner Hochzeitsmusik, Jazz, Balkanbläsern, Funk, asiatischen Klängen und sogar europäischer Klassik. Grundlage der Musik sind jedoch immer traditionelle anatolische und thrakische Lieder. Die Musik von Kolektif Istanbul macht einfach richtig, richtig Spaß. Ihr Album heißt „Kismet“ und ihr hört gleich den Titelsong.
Mit der Stadt Istanbul, mit dem Istanbul um das Jahr 1900, beschäftigen sich musikalisch die zwei Gitarristen Erkin Cavus und Reentko Dirks. Während Erkin Cavus selbst türkischstämmig ist und viele Jahr in Istanbul lebte, ist Reentko Dirks Deutscher, der sich jedoch intensiv unter anderem mit arabischer und jüdischer Musik sowie Flamenco auseinandergesetzt hat. Ihr erstes gemeinsames Album „Istanbul 1900“ ist eine atmosphärische Hommage an das alte Istanbul, wie es noch aus alten Fotos bekannt ist und nur noch an wenigen Ecken zu erspüren ist. Erkin Cavus und Reentko Dirks gelingt es, dies zu zarter Musik werden zu lassen.
Kurdische Lieder über Liebe, Leid und den Kampf für Freiheit präsentiert das Tarab Trio auf ihrem Album „Aman hey Aman“. Azad Shahwaysi stammt aus dem Iran und spielt das nahöstliche Hackbrett Santur. Redur Saher stammt aus einer jesidischen Großfamilie aus dem Irak und ist ein Meister auf an Langhalslaute Saz. Beide flohen auf unterschiedlichen Wegen vor dem IS nach Deutschland. Dort trafen sie in Solingen bei einem Musikprojekt für Flüchtlinge auf den Harfenisten Tom Daum. Daraus entstand eine enge Freundschaft und letztendlich ihre gemeinsame CD „Aman hey Aman“, die eine gemeinsame musikalische Reise ist, entlang der Fluchtwege von Azad und Redur gen Kurdistan.
Hört nun also Kolektif Istanbul, Erkin Cavus und Reentko Dirks sowie das Tarab Trio.
Kolektif Istanbul kismet 1
Erkin Cavus & Reentko Dirks istanbul 1900 5
Tarab Trio aman hey aman – wege nach kurdistan 6
Und nun zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Fast so lange, wie es die Sendung Orsinos Lied gibt, als mittlerweile seit 25 Jahren, gibt es in jeder Ausgabe Musik von bzw. mit John Zorn. Der New Yorker Saxophonist und Orgelspieler ist einer der aktivsten Komponisten, und Labelbetreiber der Gegenwart. Als jüdischer Musikaktivist rief er die „Radical Yewish Culture“-Bewegung ins Leben, um der jüdischen Kultur von New York aus neue Impulse zu geben. Im Jahr seines 50. Geburtstag hat er einen Monat lang Musikerinnen und Musiker zu Livekonzerten eingeladen, um mit ihm zu spielen oder seine Kompositionen zu interpretieren. 14 dieser Konzerte hat Zorn auf seinem Label Tzadik veröffentlicht und auf CD Nummer 10 ist er selbst wieder am Saxophon zu hören. Ihm auf der Bühne zur Seite stand der japanische Avantgarde-Sänger Yamatsuka Eye. Zieht Euch warm an, jetzt geht es zur Sache.
Yamatsuka Eye & John Zorn 50/10 6
Thomas Beckmann & Johannes Cernota oh, that cello 1
Interview des Monats: Ulrich Balß
Und der Weltmusikklassiker des Monats kommt von der schon angesprochenen finnischen Band Piirpauke, deren Album „Live in der Balver Höhle“ die aller erste Scheibe war, die Ulrich Balß auf seinem Label Jaro vor 40 Jahren veröffentlicht hat.
Piirpauke live in der balver höhle 1
Bapi das Baul river of happy souls 7
Bapi das Baul ist ein bengalischer Musiker, der schon in der 8. (!) Generation die Familientradition fortführt und die mystische Volksmusik seiner Heimat spielt. Die Musik und Kultur der Bauls verbindet Elemente des islamischen Sufismus, des Hinduismus und des Buddhismus. Bapi das Baul lebt mittlerweile in Paris und hat auch schon mit Bands wie Fun-Da-Mental, Studio Pagol und Zap Mama im Studio und auf der Bühne gestanden. Sein Neues Album hat Bapi das Baul „River of happy Souls” betitelt.
Eine glückliche Seele bekomme ich auch, wenn ich das neue Album „Lokk“ vom Erlend Apneseth Trio höre. Erlend spielt die traditionelle nordische Hardanger-Fidel und wird begleitet von Stephan Meidell an Gitarre und Effektgeräten sowie dem Schlagzeuger Oyvind Hegg-Lunde. Gemeinsam machen sie als Erlend Apneseth Trio Musik, deren Fundament zwar in der norwegischen Volksmusik liegt, aber weit darüber hinausreicht. Bezaubernd schön und wie schon gesagt, die Seele beglückend.
Erlend Apneset Trio lokk 2
Fanfare Ciocarlia it wasn’t hard to love you 1
Seit eine Viertel Jahrhundert trägt die Fanfare Ciocarlia mit grandioser Virtualität und ganz viel Humor Blasmusik vom Balkan in alle Welt. Und ihr 25-jähriges feiert die rumänische Kombo mit einer neue Platte, die den wunderbaren Titel „It wasn’t hard to love you“ trägt. Da möchte ich sofort rufen: It isn’t hard to love you Fanfare Ciocarlia!
Und dann ruf ich gleich noch ein: And I love you too Attwenger. Das oberösterreichische Duo feiert in diesem Jahr schon sein 30-jähriges Bestehen. Ihre ganz spezielle Kombination aus Volksmusik, Punk, Techno und Dada ist maximal einzigartig, genauso wie ihre Kombination aus Steirischer Harmonika, Schlagzeug, Maultrommeln und gelegentlich ein bisschen Elektronik. Und nicht zu vergessen die ganz spezifischen Attwengertexte! Ihr nagelneues Album heißt „Drum“.
Attwenger drum 1
Brain Damage meets Big Youth beyond the blue 7
Der französische Dub-Musiker Brain Damage hat sich mit dem Album “Beyond the Blue“ einen Traum wahr gemacht. Er flog im letzten Jahr nach Jamaika, um mit dem legendären 72-jährigen Big Youth ins Studio zu gehen. Das ganze Album hat leider aber auch einen tragischen Zug. Im Laufe der Studiosession steckten sich alle mit Corona an und der Produzent und Tontechniker Samuel Clayton Jr. starb sogar daran. Auf expliziten Wunsch der Familie von Clayton wurde das Album dann aber doch noch fertiggestellt und dies ist sehr toll, denn es ist ein super Album geworden.
Auch der Kölner Produzent, DJ und Schlagzeuger Uwe Lehr alias Razoof war im letzten Jahr auf Reisen und blieb dann Corona-bedingt fast ein ganzes Jahr in Uganda hängen. Doch dies eröffnete ihm einen ganz anderen Blick auf die Welt und inspirierte ihn. So führte er via Internet Musiker:innen aus Uganda, Kenia, Tansania, Nigeria und Jamaika zusammen und es entstand das Album „Kansanga“. Auch an Razoofs Seite zu hören: Jhikoman aus Tansania.
Razoof feat. Jhikoman kansanga 5
Der Goldene Orsinos Jingle
Goldene Orsino geht heute an Balaphonics für ihr Album „Spicy Boom Boom“. Die neun Musiker kamen vor 10 Jahren in Rennes in der Bretagne zusammen, um ihrer Liebe zu frönen zu Afrobeat und Ethio-Jazz, kongolesischer Rumba und westafrikanischen Reggae, zu Highlife und Makossa. Nun haben sie sich und ihren Fans zum Jubiläum das Album „Spicy Boom Boom“ geschenkt und zur Produktion noch den jamaikanischen Rapper Franz Von, die aus Burkina-Faso stammenden Sängerin Kandy Guira und die Band Jupiter & Okwess ins Studio geholt. So ist eine Platte entstanden, die im wahrsten Wortsinne Weltmusik enthält und dafür gibt es hier und jetzt den Goldenen Orsinos für Balaphonics und ihr Album „Spicy Boom Boom“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Turkmenisch: sabyr et und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Balaphonics spicy boom boom 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.09.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change pfc 2 5
“Music is my ammunition” von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Haiti, Zypern und Peru. Der Weltenmusikklassiker kommt aus Afghanistan und im Interview des Monats spreche ich mit dem Duo Stereolites. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Branko Galoic für sein Album „Ples slobode – danse de la liberté“.
Machen wir weiter mit einem Dreierpack Jimi Hendrix. Im Jahr 1967 veröffentlichte der US-amerikanische Gitarrist und Sänger mit seinem Trio „The Jimi Hendrix Experience“ das Album „Axis: bold as love“. Auf dem Album enthalten ist der Titel „Little wing“, von dem sich bis heute Musikerinnen und Musiker inspiriert fühlen. Claus Boesser-Ferrari ist einer der innovativsten deutschen Meistern an der akustischen Gitarre. Sein neustes Album heißt „The wind cries Mary“ und bietet seine ganz und gar persönlichen Interpretationen von Hendrix-Songs. Ebenfalls große Meister bzw. Meisterin an der Gitarre, in dem Falle, der elektrischen, sind Derek Truck und Susan Tedeschi aus den USA. Mit der Tedeschi Tracks Band haben sie sich eine Supergruppe zusammengesucht, die seit 12 Jahren gemeinsam ein weltweites Publikum begeistert. Blues-Rock ist ihr Metier und auch auf ihrem neuen Live-Album „Layla revisited“ findet sich auch der Hendrix-Titel „Little wing“, jedoch in einer XL-Version, gespielt von 14 Musiker:innen und rund doppelt so lang wie das Original. Hört also das Original von The Jimi Hendrix Experience, Claus Boesser-Ferrari mit seiner Version sowie die Tedeschi Trucks Band.
The Jimi Hendrix Experience axis 6
Claus Boesser-Ferrari the wind cries mary 11
Tedeschi Trucks Band layla II/5
Im Klassiker der Monats hört ihr Musik aus Afghanistan. Im Jahr 1974 unternahm der WDR eine Aufnahmereise durch Afghanistan. Das Ergebnis: 200 Einzelaufnahmen aus allen Teilen des Landes, bevor es zur Katastrophe kam und die Russen einmarschierten, denen die Taliban folgten, denen die Amis und ihren Verbündeten folgten, denen nun wieder die Taliban folgten. Somit ist das Album „A journey to an unknown musical world“ mit insgeamt 17 Liedern diese Aufnahmereise wirklich eines der letzten Dokumente einer wohl für immer vergangenen Epoche. Hört Laili und sein Ensemble Madjnun mit einer Liebesballade.
Laili and Madjnun afghanistan – a journey to an unknown musical world 6
Vor 43 Jahren wurde die Band Boukman Eksperyans gegründet, die sich auch an der Musik von Jimi Hendrix orientiert und mit karibischen Klängen mischen. Erst 1991veröffentlichten sie mit „Vodou Adjae“ endlich ihr gefeiertes Debütalbum und seither folgten acht weiter Alben. Die Nachrichten, die gerade aus Haiti kommen, sind alles andere als schön. Die Nachbarinsel Kuba hat es zum Glück nicht so schlimm erwischt, wobei auch dort die politischen Verhältnisse nicht die Besten sind. Ziemlich unerwartete Klänge bringt uns Alejandro Valdés & Palo de Agua, denn der Gitarrist und seine Band haben sich dem Flamenco verschrieben, der eigentlich auf der anderen Seite des Atlantiks, in Spanien beheimatet ist. Aber Musik ist schon immer grenzenlos gewesen und das Album „Calles del olvido“ von Alejandro Valdés & Palo de Agua macht richtig Spaß. Zuerst aber Boukman Eksperyans.
Boukman Eksperyans voodoo adjoue 6
Alejandro Valdés & Palo de Agua calles del olvido 8
Stereolites corona masquerade
Interview mit Stereolites
Stereolites goranka road
Duo Perse-Inca echoes of the mountains 9
Wie diese wunderbare Musik entstanden ist, ist schon eine ungewöhnliche Geschichte. Showan Tavakol aus dem Iran und Federico Tarazona aus Peru trafen sich im kanadischen Montreal und waren so begeistert von der Musiktradition des anderen, dass sie das Duo Perse-Inca gründeten. Diese Zusammenarbeit vereint die alten Musiksysteme Persiens und der Anden, die die beiden Künstler in die Gegenwart holen. Showan spielt dabei die iranischen Stachelgeige Kamancheh und Frederico die kleine, einer Gitarre ähnlichen, Anden-Charango. Ihr Album haben sie „Echos of the mountains“ genannt.
„The magic of John Zorn”. In dieser Rubrik gibt es Musik von und manchmal mit John Zorn zu genießen. Der New Yorker ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten und einer der führenden Köpfe der US-amerikanischen Avantgarde-Musik. Zudem hat er die Radical Yewish Culture-Bewegung ins Leben gerufen, um der jüdischen Musik neue Impulse zu geben. Seinen 50. Geburtstag hat John Zorn gefeiert, in dem er einen ganzen Monat befreundeten Musiker und Musikerinnen eingeladen hat. Auf seinem eigenen Plattenlabel Tzadik hat John Zorn 12 Live-CDs veröffentlicht, wobei CD Nummer 9 etwas Besonderes ist. Denn darauf ist John Zorn solo am Saxophon zu hören. Im Alleingang setzt er damit seine Reihe „Classic Guide of Strategy“ aus den 1980ern fort.
Nach John Zorn hört ihr den norwegischen Gitarristen Trond Kallevag Hansen, der gerade mit „Bedehus & Hawaii“ ein wahnsinnig spannendes Debütalbum veröffentlicht hat. Mit fünf Kollegen aus Jazz, Rock und Avantgarde, unter anderem Geir Sundstøl, macht Hansen Musik jenseits der Genre-Grenzen und ist damit musikalisch gar nicht so weit weg vom New Yorker John Zorn.
John Zorn 50/9 3
Trond Kallevag Hansen bedehus & hawaii 9
Monsieur Doumani pissourin 1
Seit zehn Jahren überzeugt das Trio Monsieur Doumani mit ihrem Mix aus zypriotischer Volksmusik, Jazz, Rock und allerlei anderen Stilen. Ihr neues, ihr viertes Album trägt den Titel „Pissourin“, was in einem zypriotisch Dialekt für totale Dunkelheit steht. Mir jedenfalls wird es beim Hören hell im Gemüt.
Und was Monsieur Doumani mit der Folklore Zyperns machen, machen Ipek Yolu mit der Volksmusik Anatoliens, nämlich ins hier und heute holen und mit anderen Stilen mischen. Ebenfalls ein Trio stammen Ipek Yolu jedoch nicht aus der Türkei, wie sich vermuten ließe, sondern aus Dänemark. Wobei zugebenermaßen der musikalische Kopf und Sazspieler Orhan Turan aus der Türkei stammt. Ipek Yolu ist übrigens der türkische Begriff für Seidenstraße. Ihr Debütalbum hat das Trio passenderweise „Tropical Anatolia“ genannt.
Ipek Yolu tropical anatolia 5
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an den kroatischen Gitarristen und Sänger Branko Galoic für sein Album „Ples slobode – danse de la liberté“. Branko Galoić wurde 1973 in der Nähe von Zagreb noch im damaligen Jugoslawien geboren. Mit 17 begann er E-Gitarre zu spielen und verband Rockmusik mit Elementen der traditionellen Balkanmusik. Kurz vor Ende des Jugoslawienkriegs ging Branko nach Amsterdam, um sich eine neue Zukunft aufzubauen. Später lebte er in Berlin und ist mittlerweile in Paris zuhause. Branko hat eine internationale Band um sich geschart und eben Rock und Balkanklängen haben in seiner Musik Reggae und Chanson, Swing und Latinjazz, Filmmusik und Tango Platz gefunden. Weltmusik im allerbesten Sinne. Und dafür hier uns der Goldene Orsino an Branko Galoic für sein Album „Ples slobode – danse de la liberté“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Ugirisch hox und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Branko Galoic ples slobode 15
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.08.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change pfc2 4
“Satchita” von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Israel, Schottland und Senegal. Im Interview des Monats spreche ich mit Sophie Filip, der Sängerin der Band Guacáyo. Der Weltmusikklassiker kommt aus Armenien und es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben. Der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Portico Quartet für ihr neues Album „Terrain“. Machen wir beatlastig weiter mit Awori und Twani. Für das Album „Ranavalona“ hat sich die aus Uganda stammende Rapperin Awori mit dem französischen Multiinstrumentalist Twani zusammengetan. Gekonnt verschmelzen sie HipHop, Soul und R&B mit afrikanischen Einflüssen. Ranavalona III., nach der das Album benannt ist, war übrigens die letzte Königin Madagaskars. Sie wurde von den Franzosen gestürzt und starb später im algerischen Exil. Mit ihrer Musik rufen Awori und Twani zu panafrikanischer Solidarität auf. Gleich danach geht es multinational und multilingual weiter mit La Cafetera Roja aus Barcelona. Die sechs kommen aus Frankreich, Osterreich und Spanien und singen und rappen in 5 verschiedenen Sprachen: Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch und Italienisch. La Cafetera Roja haben gerade eines neues Album mit dem Titel „Mosaik“ veröffentlicht. Ein toller Mix aus Latin, Hip-Hop und Mestizo-Rock.
Awori & Twani ranavalona 2
La Cafetera Roja mozaik 3
Guacáyo lemonade 3
Interview Sophie Filip, Guacáyo
Guacayo lemonade 5
El Muro Tango & Juan Villareal nostalgico 12
Cheikh Lo feat. Oumou Sangaré balbalou 3
Cheikh Lo, der Sänger und Multiinstrumentalist aus dem westafrikanischen Senegal, war gerade zu hören im Duett mit Oumou Sangaré, der Powerfrau aus Mali. Gemeinsam zu finden sind sie auf Album „Balbalou“, das wieder Cheikh Los ganz spezifische Mischung aus afrikanischen und lateinamerikanischen Elementen mit Funk und Flamenco bietet. Zuvor hörtet ihr Tango vom Feinsten. El Muro Tango ist die Band um den Argentinier Juan Pablo De Lucca und den Norweger Karl Espegard. Ihr neues Album haben sie gemeinsam mit dem argentinischen Tango-Sänger Juan Villareal aufgenommen. „Nostalgico“ ist der Titel und der gibt ganz klar die Richtung vor, aber ohne sentimental zu werden.
„The Magic of John Zorn“. In dieser Rubrik geht es um den New Yorker Musiker, Komponist, Autor, Label- und Clubbetreiber John Zorn. Der feierte 2003 seinen 50. Geburtstag einen ganzen Monat lang mit insgesamt dreißig Konzerten, von den 14 später auf CD veröffentlicht wurden. Auf Album Nummer 9 ist das Trio Hemophiliac zu hören. Das Trio besteht aus John Zorn selbst am Saxofon, dem Sänger Mike Patton, der vor allem als Frontmann von Faith No More bekannt ist. Die Dritte im Bunde ist die Laptop-Soundkünstlerin Ikue Mori. Zu dritt geben sie sich den wildesten Improvisationen hin.
Hemophiliac 50/6 3
Saor Patrol battle of kings 7
Barcelona Gipsy Balkan Orchestra nova era 13
Das Barcelona Gipsy Balkan Orchestra nennte sein neues Album „Nova Era“. Die neue Ära der Band wird gekennzeichnet durch die neue Sängerin, die Sizilianerin Margherita Abita. Damit gibt es nun schon zwei Italiener im Barcelona Gipsy Balkan Orchestra, zum dem außerdem zwei Katalanier, ein Serbe, ein Franzose, ein Grieche und ein Ukrainer gehören. Eine wilde Mischung also, die sich auch in den verschiedensten traditionellen Liedern wiederfindet.
Davor hörtet ihr kraftvollen schottischen Folkrock von Saor Patrol. Ihre dreizehnte Scheibe heißt „Battle of Kings“ und in den Liedern geht es um den schottischen König Robert The Bruce, der Schottland im 14. Jahrhundert in die Unabhängigkeit führte. Klar, das Saor Patrol mit ihrem rockigen Folksound auf Mittelalterfestivals gern gesehene Gäste sind.
Mit dem Weltmusikerklassiker des Monats verabschieden wir Djivan Gasparyan. Der Armenier ist Anfang Juli im Alter von fast 93 Jahren gestorben. Djivan Gasparyan ist mit Sicherheit der einzige Musiker der Welt, der sowohl vor Stalin als auch vor Nelson Mandela. Hört den Meister der armenischen Oboe Duduk mit einen Stück von seinem Album „Heavenly Duduk“. Und gleich im Anschluß erklingt das himmlische Klavierspiel der israelischen Pianist Omer Klein. Sein neues Album „Personal Belongings“ ist im Corona-Jahr 2020 entstanden und Omers persönliche Reflektion einer Zeit, in der die Menschen nur innerliche Reisen unternehmen konnte. Bis Ende des Jahres ist Omer Klein noch auf Deutschlandtour, wenn ihr also die Chance habt, lasst Euch diesen Meisterpianisten nicht entgehen. Vor Omer Klein jedoch wie versprochen Djivan Gasparyan.
Djivan Gasparyan heavenly duduk 9
Omer Klein personal belongings 2
Tortusa bre 8
Das neue Album „Bre“ des norwegisch-amerikanischen Klangkünstlers Tortusa verbindet Ambient, Dub, Noise und Jazz. Unterstützung bekam Tortusa von drei weiteren norwegischen Musikern: Eivind Aarset an der Gitarre, Schlagzeuger Erland Dahlen und Trompeter Arve Hendriksen.
Ebenfalls aus Norwegen stammt die Band Möster. Benannt nach dem Gründer der Band, dem Saxophonisten Kjetil Möster, bewegt sich die Band auf ihrem fünften Album in einen neue Richtung. Diesmal haben die anderen Bandmitglieder Songs komponiert und so klingt „Dust Breathing“ anders als die Vorgängerplatten. Und manchmal eben auch, als hätten Möster einen tiefen Atemzug Wüstensand eingeatmet.
Möster! dust breathing 4
Khasi-Cymru Collective sai-thain ki sur – the weaving of voices 10
Drei Jahre lang ist der aus Wales stammende Multiinstrumentalist Gareth Bonello, bekannter als The Gentle Good, immer wieder nach Nordindien ins Khasi-Gebirge gereist. Dort hat er sich mit Musikerinnen und Musikern getroffen und gemeinsam Musik gemacht. So entstand das Album „The Weaving of Voices“ unter dem Namen Khasi-Cymru Collective. Ein spannender Kulturmix ist so entstanden.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Portico Quartet für ihr neues Album „Terrain“. Gegründet 2005 in London wird der Sound des Portico Quartets geprägt durch das Blechschlaginstrument Hang, den Klang eines Saxofons und eine Menge Electronic. „Terrain“ ist das achte Album der Band und ich wundere mich, warum sie erst jetzt einen Goldenen Orsino bekommen. Denn das Portico Quartet macht Weltmusik im wahrsten Wortsinne, fern aller Genres und Stile. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für das Portico Quartet und ihre Album „Terrain“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Weißrussisch: Да пабачэння (da pabačennia) und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Portico Quartet terrain 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.07.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change pfc2 3
„La Tierra del Olvido“ von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Burjatien, Kuba und Japan. Auch heute gibt es wieder etwas Neues in Orsinos Lied: den „Weltenmusikklassiker“. In dieser Rubrik werde ich euch von nun an jeden Monate einen Song bzw. eine Platte vorstellen, die mir wichtig war und ist. Einen andere Reihe wird es hier weitergeben, nämlich „The Magic of John Zorn“ und im „Interview des Monats“ spreche ich mit Maxi Pongratz. Der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Trio Paier, Valcic & Preinfalk für ihr Album “Fractal Beauty”.
Gerade mal 19 Jahre aber schon ein großer Meister auf der 12-saitigen kubanischen Laute ist Noslen Noel. Gerade hat er sein Debüt-Album veröffentlicht. Noslen Noel hat viele Klassiker der kubanischen Musik eingespielt. Aber es gibt auch ein Stück von ihm selbst zu hören, nämlich der Titeltrack des Albums “Con Sentimiento”.
Im Anschluß hört ihr den französischen Sänger Pat Kalla mit seiner Band Le Super Mojo. Auf ihrem zweiten Album “Hymne á la vie” verbinden sie karibischen Funk mit Afrobeat, Makossa und Hi-Life und unterstützt wurden sie unter anderen von David Walters. So pumpen Pat Kalla & Le Super Mojo einem richtig Sonne ins Herz.
Noslen Noel con sentimiento 10
Pat Kalla & Le Super Mojo hymne à la vie 14
Nina Attal pieces of soul 13
Mit 12 Jahren hat Nina Attal von ihrem Vater ihre erste E-Gitarre bekommen und kam über die Plattensammlung ihrer Eltern von Led Zeppelin und AC/DC zu den Wurzeln des Blues. Zu diesen Wurzeln ist sie mit ihrem vierte Album zurückgekehrt. Ihr hörtet den titelgebenden Song der Platte “Pieces of Soul”.
Der Weltenmusikklassiker im Juli ist die Musik des Sirtakis, den Antonin Quinn als “Alexis Sorbas” im gleichnamigen Film aus dem Jahr 1964 tanzt. Komponiert hat der Song kein geringerer als Mikis Theodorakis. Wer den Film nicht kennt oder das Buch von Nikos Kazantzakis, auf den der Film beruht, sollte sich am besten beides mal zu Gemüte führen.
Und danach geht es gleich noch mit einem Klassiker weiter: den auf ihrem Album “Pawn Shop Radio” interpretiert das Trio Vicki Kristina Barcelona Songs von Tom Waits. Das Trio sind drei New Yorker Musikerinnen: Rachelle Garniez, Amanda Homi & Terry Radigan. Benannt nach einem Film von Woody Allen kitzeln Vicki Kristina Barcelona die zarten Töne aus den Liedern von Tom Waits.
Anthony Quinn zorba the Greek 6
Vicki Kristina Barcelona pawn shop radio 8
Maxi Pongratz, Micha Acher & Verstärkung musik für flugräder 9
Interview Maxi Pongratz
Maxi Pongratz, Micha Acher & Verstärkung musik für flugräder 3
Namgar nayan nayaa 1
Stephan-Max Wirth zoom 2
Die Stephan-Max Wirth Experience mit dem Titel „Canon“ von ihrer mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichneten CD-Box „Live“. Der Saxophonist Stephan-Max Wirth stammt aus dem schwäbischen Tettnang, hat in den Niederlanden studiert und ist seit über einem viertel Jahrhundert mit seiner Band im Grenzbereich Jazz, Rock, Weltmusik unterwegs. Die Vierfach-CD-Box dokumentiert drei Livekonzerte und gibt als vierte CD noch eine Promo mit Radiosessions dazu.
Zuvor waren wir musikalisch im fernen Osten, in der russischen Republik Burjatien am Ostufer des Baikalsees. Von dort stammt die Sängerin Namgar, die mit ihrer Band die Volksmusik ihrer Heimat mit Rock zum Beben bringt.
Ebenfalls zum Beben brachte John Zorn in den 1990er die Musikwelt, als er die „Radical Jewish Culture“ ausrief und eine selbstbewusste neue jüdische Kulturszene forderte und förderte. Und damit sind wir natürlich wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der Interviewscheue John Zorn ist mittlerweile 68 Jahre, doch ist immer noch ein schaffenswütiger Musiker, Komponist, Labelbetreiber, Autor und Konzertveranstalter in New York. Zu seinem 50. Geburtstag lud er einen ganzen Monat Musikerinnen und Musiker ein, um mit ihm aufzutreten oder seine Stücke interpretieren zu lassen. 12 dieser Konzerte veröffentlichte er als Live-Mitschnitte auf seinem Label Tzadik und auf Album Nummer 8 ist John Zorn wieder selbst mit seinem Saxophon zu hören, begleitet vom afroamerikanischen Trompeter Wadada Leo Smith und der philippinisch-stämmige Schlagzeugerin Susie Ibarra.
Wadada Leo Smith, Susie Ibarra & John Zorn 50/8 3
Masayoshi Fijta bird ambience 8
David Toop apparition paintings 12
„Apparition Paintings“, also Erscheinungsbilder, hat der englische Musiker, Schriftsteller und Kurator David Toop sein neues Album genannt. Toop, der unter anderem auch mit John Zorn, aber auch mit Talvin Singh, Musik gemacht, hat fast alle Instrumente auf seinem neuen Album selbst eingespielt. Von E-Gitarren über Glockenspiel bis zu elektronisch verfremdete Alltagsgeräusche ist ein ganz weites, dunkles, teils grussliges Spektrum zu hören. Musik mit Endzeitstimmung.
Ein bisschen optimistischer klang da zuvor die Musik des japanischen Marimba-Spielers und elektronischen Dub-Produzenten Masayoshi Fujita. Auf seinem neuen Album „Bird Ambience“ lässt Fujita der Marimba ganz viel Raum und die Töne scheinen oft meditierend zu schweben. Musik für laue Sommernächte.
Auch der portugiesische Flötenspieler Rao Kyao meditiert mit seiner Bambusflöte auf seinem neuen Album. „Gandhi – ein portugiesischer Tribut“ verbindet in seinen schönsten Liedern den Klang der indischen Bambusflöte mit portugiesischer Volksmusik. So gleitet Rao Kyao nicht in esoterischen Kitsch ab.
Rao Kyao ghandi 7
Kady Diarra burkina hakili 2
„Burkina Hakili“, der Geist von Burkina, heißt das neue Album von Kady Diarra. Die aus dem westafrikanischen Burkina Faso stammende Sängerin hat den Geist von Burkina in ihre neue Heimat Frankreich geholt. Dort hat Kady Diarra mitten im Lockdown in ihrem Garten mit verwandten und befreundeten Musikerinnen und Musikern eine wunderbar luftige Afro-Soul-Platte eingespielt.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Trio Paier, Valcic & Preinfalk für ihr Album “Fractal Beauty”. Die kroatische Cello-Spielerin Asja Valcic und der österreichische Akkordeonist Klaus Paier sind seit mehr als einem Jahrzehnt ein gefeiertes Duo. Nun hat der Wiener Klarinettist und Saxophonist Gerald Preinfalk die Truppe zu einem Trio gemacht und das rein akustische Klangspektrum nochmal extrem erweitert. Arabeske Klänge vom Balkan treffen auf die Leichtigkeit des Swings, die Erotik des Tangos, die Komplexität klassischer Musik und die Atemlosigkeit von wilden Walzern. Weltmusik im wahrsten Sinn des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an das Trio Paier, Valcic & Preinfalk für ihr Album “Fractal Beauty”. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Hindi rama rama und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Paier, Valcic & Preinfalk fractal beauty 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.06.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 2 21
In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Thailand, Vanuatu und Argentinien. Und nach 25 Jahren Orsinos Lied gibt es endlich mal wieder eine Neuerung, und zwar: Das Interview des Monats! Und den Ersten, den ich hier bei Orsinos Lied interviewen werde ist Niklas Mündemann vom Muito Kaballa Power Ensemble. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Mats Eilertsen für sein Album „Reveries and Revelations“.
Vanuatu ist ein Inselstaat im Südpazifik, also so ziemlich genau auf der andere Seite der Erdkugel. Von dort stammt der Multiinstrumentalist Tio, der gerade mit seiner Band sein bezauberndes Debütalbum „Sorousian“ veröffentlicht hat. Tio spielt nicht nur etliche Instrumente sondern sind auch in etlichen Sprachen. Neben Englisch auch Bislama und Daakaka, zwei von den über 100 Sprachen, die in Vanuatu gesprochen werden.
Nach Tio gibt es neues von Amparanoia. Die Band um Sängerin Amparo Sanchez hat nach 2006 nun mit „Himnopsis Colectiva“ endlich wieder ein Studioalbum veröffentlicht. Und wieder bieten Amparanoia wieder besten Mestizo-Sound: eine entspannte Mixtur aus Cumbia, Reggae, Rumba, Boogaloo, Desert Rock und Balkan Brass.
Tio sorousian 1
Amparanoia himnopsis colectiva 1+2
Axel Krygier échale semilla! 15
Der argentinische Multiinstrumentalist Axel Krygier macht nicht nur Musik auf der Bühne, sondern schreibt auch Musik für die Bühne und für Filme. Kygiers 1999 erschienenes Debüt-Album „Échale semilla!”, aus dem ihr gerade ein Stück hörtet, wurde damals von den Musik-Fachblättern Clarín und Rolling Stone zur besten Neuerscheinung des Jahres gewählt.
Nicht 22 Jahre alt, sondern 21 Jahre, aber ganz neu gemastert ist das Album „Segundo“, der ebenfalls aus Argentinien stammenden Juana Molina. Dieses Album war der Grundstein ihrer Weltruhms und Molina hatte damals rund vier Jahre daran gearbeitet und fast im Alleingang eingespielt.
Nach Juana Molina werdet ihr Secret Chiefs 3 hören, eine wilde Avantgarde-Rock-Band aus San Francisco. Ihr Album „Book of Souls“ haben Secret Chiefs 3 2013 veröffentlicht und wie alle vorherigen und folgenden bestechen Secret Chiefs 3 auch darauf mit einer humorvollen und extrem wilden Mischung aus 1960er Surfrock, traditioneller orientalischer Musik mit Elektronica, sowie Filmmusik des Monumental-, Horror- und Westerngenres.
Juana Molinas segundo 14
Secret Chiefs 3 book of souls: folio a 12
The Paradise Bangkok Molam International Band 21st century molam 3
Molam ist die traditionelle Volksmusik in Nordthailand und Laos. Und die Paradise Bangkok Molam International Band holt diese Lieder auf ihrer Art in die Gegenwart. Deshalb heißt ihre Album auch „21st Century Molam“.
Und er ist einer der wichtigsten und umtriebigsten Komponisten, Musiker und Labelbetreiber des 21. Jahrhunderts, der New Yorker John Zorn. Womit wir natürlich wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“ wären. In seinem New Yorker Club „The Stone“ veranstaltet Zorn im Monat seines 50. Geburtstag mehrere Konzert. Unter anderem trat er selbst mit der Gruppe auf, mit der er sich unauslöschlich in die Geschichte der jüdischen Musik eingeschrieben hat: Masada.
Masada 50/7 3
Muito Kaballa Power Ensemble mamari 1
Mamari hieß dieser Titel des Muito Kaballa Power Ensembles aus Köln und leitet einen neue Ära im 25-jährigen Bestehen von Orsinos Lied ein. Denn ab der heutigen Sendung soll es hier auch Interviews mit Musikerinnen und Musikern zu hören geben. Das Interview des Monats habe ich mit dem musikalischen Kopf und Gründer des Muito Kaballa Power Ensembles, mit dem Multiinstrumentalisten Niklas Mündemann vor der Sendung geführt.
Interview des Monats – Niklas Mündemann / Muito Kaballa Power Ensemble
Soweit Niklas Mündemann vom Muito Kaballa Power Ensemble im Interview des Monats. Und jetzt natürlich noch einen Song des Debütalbums „Mamari“ der Kölner Band. Hört Curupira. Curupira ist ein mythologisches Wesen der Amazonasregion Brasiliens. Curupira ist dafür bekannt war, dass es mit den Bewohnern des Waldes kommunizieren konnte und sie vor allem vor Gefahren warnte. Mit diesem Song will das Muito Kaballa Power Ensemble die Welt selbst alarmieren und darauf hinweisen, was in Brasilien gerade mit dem Regenwald passiert.
Muito Kaballa Power Ensemble mamari
BLK JKS feat. Vieux Farka Touré abantu / before humans 8
BLK JKS sind eine südafrikanische Band aus Johannisburg. Im 21. Jahr ihre Bestehens haben sie nun endlich ihr zweites Album veröffentlicht: „Abantu – before humans“. Als Gastmusiker haben sich BLK JKS unter anderem der malischen Gitarristen Vieux Farka Touré und damit eine fette Prise Wüstenblues ins Studio geholt.
Das der afroamerikanische Blues eine seiner Wurzeln in Westafrika hat, ist auch wunderbar auf dem neuen Album von Samba Touré zu hören. Mali ist berühmt für die legendäre, oasenhafte Wüstenstadt Timbuktu. Der malische Sänger und Gitarrist Samba Touré allerdings kommt aus einer Gegend knapp südlich der Sahara, namens Binga. So heißt auch das neue Album von Samba Touré. Nach ihm bleiben wir musikalisch weiter in Mali und hören ein Duett zweier Weltstars. Für die Aufnahmen seines neuen Albums „Djourou“ hat sich nämlich der Kora-Virtuose Ballaké Sissoko unter anderen einen geringeren als Salif Keita ins Studio geholt. Doch nicht nur Keita unterstützt Sissoko, auch der französische Cellist Vincent Segal, die Chanson-Sängerin Camille und der Rapper Oxmon Puccino sind zu hören. Dies macht „Djourou“ zu einer der Perlen der Neuveröffentlichungen des Jahres. Vor Ballaké Sissoko mit Salif Keita aber erstmal Samba Touré.
Samba Touré binga 4
Ballaké Sissoko feat. Salif Keita djourou 4
Lehtojärven Hirvenpää dito 10
Finnischer Tango von und mit Lehtojärven Hirvenpää. Das Duo ist ein Seitenprojekt des Sängers Jaakko Laitinen mit dem Akkordeonisten seiner Band Väärä Raha, mit Harri Kuusijärvi. Lustvoll lassen die zwei ihren Spaß am Tango auf ihrem gemeinsamen Debüt-Album erklingen. Das Album trägt den Namen der Band als Titel: Lehtojärven Hirvenpää.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an den norwegischen Kontrabassisten Mats Eilertsen für sein Album „Reveries and Revelations“, also „Träumereien und Offenbarungen“. Und das sind es auch, vor allem für diejenigen, die ihn als Jazzbassisten kennen. Mit fünf Kollegen, unter anderem den Gitarristen Gier Sundstol und Eivind Aarset, lässt Eilertsen das Genre Jazz weit hinter sich und lässt von nordischer Folklore über indisches Slide-Klänge bis zu Americana ganz vieles anklingen. Auch die Titel der Song zeigen die Bandbreite: es reicht von „Polynesia Pluck“ über den „Bouvet Blues“ bis zum „Siberean Sorrow“. Und von der „Tundra“ geht es hoch hinaus bis zur „Venus“. Weltmusik im besten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Mats Eilertsen für sein Album „Reveries and Revelations“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Vietnamesisch tạm biệt und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Mats Eilertsen reveries and revelations 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.05.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change pfc2 1
Entspannte Musik von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunde erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Angola, Lappland und Pakistan. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an den Kubaner Angá für seine Album „Echo mingua“.
Aus dem finnischen Lappland schickt uns Jaako Laitinen mit seiner Band Väärä Raha ein neues Album. Auf Suomi Disco gibt es ihre ganz spezielle Mischung aus Humppa und Balkan-Soul mit Mittelmeerromantik Live on Tape zu erleben.
In Vietnam gibt es eine spezielle Musikszene deren neueste Stars „Saigon Soul Revival“ sind. Sie lassen die Soul-Begeisterung, die in den 60er Jahren in Vietnam gang und gäbe war, auf ihrem Album „Hao am xuo“ wieder aufleben.
Und die drei Italiener Elias Nardi, Daniele di Bonavertura und Ares Tavolazzi verbinden mit Oud, Bandoneon und Kontrabass die verschiedenen Musikstile rund um das Mittelmeer mit Jazz. „Ghimel“ heißt das Album der drei.
Jaako Laitinen & Väärä Raha Suomi Disco 1
Saigon Soul Revival hoa am xua 1
Elias Nardi, Daniele di Bonaventura & Ars Tavolazzi ghimel 2
Natacha Atlas strange days 9
Archie Shepp & Jason Moran let my people go 1
Archie Shepp, Sänger und Saxophonist aus Florida ist mit seinen 83 Jahren fast doppelt so als wie der Pianist Jason Moran aus Texas. Auf dem Album „Let my people go“ haben die zwei Klassiker des Gospel, Soul und Jazz eingespielt.
Vor Shepp und Moran hörtet ihr die wunderbare belgische Sängerin Natacha Atlas, Tochter eines Briten und einer Ägypterin. Ihre Musik changiert auch in ihrer Version des James Brown-Klassikers „It’s a man`s world“ von Soul zum arabischen Chanson. Ihr neues Album „Strange days“ ist voll davon und ein bisschen Bossa gehört auch noch dazu.
Auch der Brasilianer Marcos Valle hat in jungen Jahren Bossa Nova gespielt, doch später immer öfter die Stile gewechselt. Nun hat der 78-jährige ganz frisch das Album „Jazz is dead 3“ mit den jungen Musikern und Produzenten Adrian Younge und Ali Shaheed Muhammad veröffentlicht.
Nach Marcos Valle serviert uns Michael Olatuja seine „Lagos Pepper Soup“. Geboren in London, aufgewachsen in Nigeria, zählt er heute zu den angesagtesten Bassisten New York, was sich allein daran zeigt, dass als Gastmusiker auf seinem Album unter anderem Angelique Kidjo und Lionel Loueke zu hören sind.
Danach reisen wir in der Zeit zurück und hören uns mit der Tabansi Studio Band an, wie Afrobeat im Nigeria der 1970er klang.
Marcos Valle jazz is dead 6
Michael Olatuja lagos pepper soup 2
Tabansi Studio Band mwakar alhazai kano / mu’en sofoa 3
Ikoqwe the beginning, the medium, the end and the infinite 11
Markus & Shahzad janna aaha 2
Markus & Shahzad sind ein französisch-pakistanisches Duo, die auf ihrem Debüt-Album „Janna aaha“ einen tanzbaren Mix aus Funk, arabischen Einflüssen und den Qawwali-Gesängen der pakistanischen Sufis präsentieren.
Zuvor hörtet ihr ein anderes Duo, nämlich Ikoqwe. Die Musik der zwei Angolaner ist eine wilde Mischung aus traditionellen Instrumenten, Elektronik und wildem HipHop. „The beginning, the medium, the end and the infinite“ heißt ihr Debüt-Album.
In der Rubrik „The Magic of John Zorn“ ist der New Yorker Musiker, Komponist und Label-Betreiber mal wieder selbst zu hören. Zu seinem 50. Geburtstag veranstaltete Zorn in seinem Club „The Stone“ mehrere Konzert und eines davon bestritten als Hemophiliac John Zorn selbst am Saxophone, die japanische Laptop-Musikerin Ikue Mori und der Face No More – Sänger Mike Patton.
Hemophiliac 50/6 7
Chuck Johnson the cinder grove 3
Kasai Allstars black ants always fly togethr, one bangle makes no sound 1
Mit E-Gitarren, traditionellen Trommeln und verzerrten Riesen-Daumenklavieren sind die Kasai Allstars aus der Republik Kongo weltweit bekannt geworden. Nun haben sie mit „Black ants always fly together, on bangle makes no sound“ ihr lang erwartetes neue Album veröffentlicht.
Vor den Kasai Allstars war ein Meister der E-Gitarre zu hören: der Kalifornier Chuck Johnson. Er frönt auf „The cinder grove“ eher den sphärischen Klängen. Und jetzt:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an den kubanischen Perkussionisten und Produzenten Miguel Angá Diaz für sein Album „Echu mingua“. Es ist ganz seltsam mit dieser Scheibe. Ich besitze sie seit 2005, als sie veröffentlicht wurde, aber irgendwie lief sie bei mir immer unter dem Radar. Dabei vereint Angá auf dem Album nicht nur Buena Vista – Stars wie Ruben González und Chachaito Lopez mit dem Griot Baba Sissoko aus Mali und dem indischen Flötisten Magic Malik. Auch vereint Angá Klassiker der kubanischen Musik mit HipHop aus Frankreich, traditionellen Klängen aus Westafrika und avantgardistischen Sounds aus Argentinien. Weltmusik im wahrsten Sinn des Wortes und dafür heute der Goldene Orsino an Angá für sein Album „Echu mingua“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Serbisch ćao und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Angá echo mingua 5
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.04.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt wieder ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 10
“A change is gonna come” von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Uganda, Brasilien und Portugal. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an David Walters für sein Album „Nocturne“. Christine Salem ist einer der weltweit erfolgreichsten Sängerin von der Insel La Reunion im indischen Ozean. Ihr neues Album hat die Multiinstrumentalistin „Mersi“ getauft und wieder mischt sie kraftvoll den lokalen Maloya-Stil mit Blues, Rock und Jazz. Urban Village ist ein Band aus Südafrika, die mit ihrem Debüt-Album „Udondolo“ gerade überall gefeiert werden. Zulu-Musik trifft da auf Rock und Jazz. Und ganz archaisch wird es dann mit den Eze-Nri Royal Drummers, die traditionelle Musik aus dem Norden Nigerias spielen.
Christine Salem mersi 1
Urban Village udondolo 2
Eze-Nri Royal Drummers dito vol. 4
Fely Tchaco yita 8
Ssewa Ssewa nva k’la 3
Ssewa Ssewa ist nicht nur Sänger, Komponist und Multiinstrumentalist aus Uganda sondern hat sich mit der Janzi, einer 22-saitigen Harfe ein eigenes Instrument erfunden und gebaut. Zuvor hörtet ihr Fely Tchaco. Die von der Elfenbeinküste stammende Sängerin widmete ihr neues Album Yita allen Flüchtlingen dieser Welt. Yita heißt auf Deutsch „Tiefes Wasser“ und meint das Mittelmeer, in dem so viele Flüchtende sterben. In der Reihe „The Magic of John Zorn“ stelle ich Euch Alben vor, auf den der New Yorker Komponist, Multiinstrumentalist, Labelbetreiber und Autor John Zorn entweder selber zu hören ist oder Kompositionen von ihm. Auf dem Benefizalbum „The Road to Jajouka“ sind neben John Zorn am Saxophon unter anderem auch Medeski Martin & Wood, Flea, der Bassist der Ret Hot Chili Peppers, Bill Laswell und Marc Ribot zu hören. Die Einnahmen der CD kommen Bachir Attar und seinen Master Musicians of Jajouka zugute, die die über tausend Jahre alte Musiktradition Nordmarokkos am Leben erhalten. Nach John Zorn hört ihr Transglobal Underground. Die Band aus London ist 2010 durch Osteuropa getourt und hat vor Ort Aufnahmen mit Musikerinnen und Musikern gemacht und diese nun unter dem Titel „A Gathering of Stangers 2021“ veröffentlicht.
Falu, John Zorn, Flea & Billy Martin the road to jajouka 3
Transglobal Underground a gathering ot strangers 2021 7
Myles Sanko memories of love 10
Ray Cooper land of heroes 2
„Land of Heroes“ heißt das neue Album von Ray Cooper und einige dieser Alltagshelden, die der Multiinstrumentalist besingt, sind die Whistleblower, die geheimgehaltene Information veröffentlichen. Davor hörtet ihr den ebenfalls aus England stammenden Soulsänger Myles Sanko. Sein neues Album heißt „Memories of Love“. Cristina Branco ist eine der Erneuerinnen des portugiesischen Fado und führt diesen Weg auch auf ihrem neuen Album „Eva“ fort. Musikalisch bleiben wir danach auf der iberischen Halbinsel. Milladoiro sind die musikalischen Botschafter der galizischen Kultur und feiern mit ihrem neuen Album „Atlantico“ die Sehnsucht nach fernen Ländern. Vor Cristina Branco und Milladoiro hört ihr jedoch noch einen dritten Engländer: Piers Faccini. Der hat sich für sein neues Album „Shapes of the Fall“ unter anderem Ben Harper und Abdelkebir Merchane ins Studio geholt.
Piers Faccini shapes of the fall 5
Cristina Branco eva 2
Milladoiro atlantico 11
Erlend Apneseth fragmentarium 1
Joao Selva navegar 3
Brasilianischer Pop gemischt mit Jazz und Funk und alles ohne den üblichen Zuckerguss präsentiert Joao Selva. „Navegar“ heißt sein neues, gerade veröffentlichtes Album, auf dem, wie gerade gehört, auch Flavia Coelho zu hören ist. Davor zerpflückte Erlend Apneseth mit seiner Hardanger Fiedel und seine Band die norwegische Volksmusik. Auf „Fragmentarium“ geht es immer weiter in Richtung Avantgarde. Und nun das:
Der Goldene Orsino Jingle
Es ist für mich schon jetzt eines der besten Alben des Jahres, die neue Scheibe „Nocturne“ von David Walters aus Marseille. Gemeinsam mit dem Cellisten Vincent Segal, der Kora-Virtuosen Ballaké Sissoko und dem Percussionisten Roger Raspail hat David Walters im Corona-Lockdown ein nachdenkliches Album produziert, das die Genregrenzen sprengt. Kreolische Sounds treffen auf westafrikanische Harmonie, zarte südamerikanische Perkussion und Klassik. Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an David Walters und seine Mitstreiter für „Nocturne“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich Indonesisch permisi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Walters, Segal, Sissoko & Raspail nocturne 3
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Orsinos Lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.03.21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino.
In der letzten Ausgabe von Orsinos Lied habe ich Euch anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Weltenmusiksendung auf eine musikalische Weltreise mitgenommen, die sehr, sehr persönlich geprägt war. Und da diese Ausgabe - die ihr übrigens wie viele andere bei Mixcloud nachhören könnt - so gut bei Euch angekommen ist, machen wir heute noch eine Extraausgabe. Wieder lade ich Euch zu eine musikalischen Weltenreisen ein, bei der Ihr Platten, Bands, Musikerinnen und Musiker hören werdet, die mich seit Jahren, manche sogar seit Jahrzehnten begleiten. Und diesmal starten wir so ziemlich genau auf der anderen Seite der Erde in Papua-Neuguinea. Dort ist der US-Amerikaner, musikalischen Weltenbummler und Gitarrist Bob Brozman in fünf verschiedene Dörfer gereist, um mit den dort ansässigen Bands Aufnahmen zu machen. Das Album heißt „Papua New Guinea Stringbands with Bob Brozman – Songs of the Volcano“. Im Anschluß hört ihr SambaSunda, die traditioneller Gamelanmusik aus Indonesien, von der Insel Java, frisches Leben einhaucht.
Papua New Guinea Stringbands with Bob Brozman songs of the volcano 6
SambaSunda berekis 1
Ghazal lost songs of the silk road 2
Mulatu Astatke timeless 3
“Timeless - zeitlos” heißt das Album und ist die Musik von Mulatu Astatke, der gerade verklungen ist. Der äthiopische Vibraphonspieler ist der Vater des Ethiojazz und war nach dem iranisch-indischen Trio Ghazal zu hören. Auf der zweiten musikalischen Reise zum 25-jährigen Bestehen von Orsinos Lied geht es nun weiter ins westafrikanische Senegal zum Orchestra Baobab, die letztes Jahr sogar 50-jähriges Bestehen gefeiert haben. Aus Nigeria stammt Fela Kuti, der Vater des Afrojazz und ihm zollen Baaba Maal, Taj Mahal und Kaouding Cissoko gleich musikalischen Tribut gefolgt vom Giganten des südafrikanischen Jazzpianos Abdullah Ibrahim.
Orchesta Baobab pirate choice 1
Baaba Maal, Taj Mahal, Kaounding Cissoko & Antibalas ret hot + riot 20
Abdullah Ibrahim & Ekaya african river 4
Lenine na pressao 10
Susana Baca dito 2
Mit Susana Baca sind wir auf unserer musikalischen Reise zum 25-jährigen Bestehen von Orsinos Lied im westlichen Südamerika angelangt. Zuvor hat uns der Brasilianer Lenine über den großen Teich geholt. Zu einem kanadisch-US-amerikanischen Gipfeltreffen einiger der besten und innovativsten Klezmermusiker*innen laden nun Solomon, Socalled und David Krakauer ein, bevor wir wieder musikalisch mit Ojos de Brujo gen Osten ins alte Europa nach Barcelona zurückreisen.
Solomon & Socalled feat. David Krakauer & Frank London hiphopkhasene 9
Ojos de Brujo vengue 8
Jan Garbarek, Anouar Brahem & Shaukat Hussain madar 7
Appenzeller Space Schöttl dito 7
Schweizer Hackbrett und Kontrabass zwischen Tradition und Modern, das ist die Musik der Appenzeller Space Schöttl, die uns auf unserer musikalischen Weltreise nun Mitten ins Herz Europas geholt hatten. Zuvor verbanden der Norweger Jan Garbarek, der Tunisier Anouar Brahem und der Pakistani Shaukat Hussain den Okzident mit dem Orient und dem indischen Subkontinent. Womit wir nun mit meiner Lieblingsband von der Schwäbischen Alb, mit Boogkh de Doo, im Finale angelangt sind. Wie in der letzten Sendung gab es heute wieder eine Art Best of 25 Jahre Orsinos Lied. Und wie beim letzten Mal bekommen alle eine CD aus meinem Archiv, die mir per Mail einen Kommentar zu Orsinos Lied zukommen lassen. Die Mailadresse: orsino@querfunk.de. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Schottisch beannachd leat und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Boogkh de Doo leben lügen leiden 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.02.21
Orsinos Lied Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen zu einer ganz besonderen Ausgabe sagt Orsino. Am 10. Februar 1996, also vor 25 Jahren, gab es die allererste Sendung mit dem Titel „Orsinos Lied“. Seit einem Vierteljahrhundert gibt es also jeden Monat eine Ausgabe der Weltenmusiksendung beim Querfunk. Deshalb möchte ich Euch heute zu einer musikalischen Weltreise einladen mit Musik, die zu meinen ganz, ganz persönlichen Favoriten gehören. Viel Musik, die auch zeigt, wofür die hier jeden Monat vergebenen Auszeichnung „ Der Goldene Orsino“ steht: für grenz- und genreüberschreitende Musikstilkombinationen. Los geht es mit einem Song, der fast zwei Jahrzehnte den Beginn einer jeden Aufgabe markierte: La Paloma in der Kurzversion der US-amerikanischen Jazzpianistin Carla Bley.
La Paloma la paloma #1 6
Starten wir nun unsere musikalischen Weltreise zum 25.-jährigen Jubiläum von Orsinos Lied in Deutschland, mit dem aus westafrikanischen Burkina Faso stammenden Ezé Wendtoin. Wenn ich schlechte Laune habe, hellt mir seine Lied „Omas Mütze“ da Gemüt auf. Danach geht es weiter nach Dänemark zum Duo „Den Sorte Skole“, die das Remixen von traditionellen Sounds aus aller Welt auf ein ganz neues Level gehoben haben. Bratsch war eine multikulturelle Band aus Frankreich, die bis 2014 ihren eigenen pan-europäischen Akustiksound kreierte.
Ezé Wendtoin inzwischen dazwischen 2
Den Sorte Skole lektion III 1
Bratsch gypsy music from the heart of europe 10
The Cracow Klezmer Band sanatorium under sign of the hourglas 4
Dass die Cracow Klezmer Band aus Polen kommt und welche Art von Musik sie machen erschließt sich aus ihrem Namen. Gespielt haben sie gerade Musik von einem New Yorker Komponisten, der ebenfalls fast seit Anbeginn von Orsinos Lied vor genau 25 Jahren den Sound dieser Sendung geprägt hat: John Zorn. Von Polen reisen wir musikalisch weiter nach Bulgarien und gleichzeitig nach Russland und in die Autonome südsibirische Republik Tuwa. Denn der bulgarische Frauenchor Anglite wird gleich gemeinsam mit dem russischen Folk- und Jazz-Musiker Sergey Starostin und der tuvenischen Band Huun-Huur-Tu zu hören sein. Danach wenden wir unsere Ohren zu Mercan Dede aus der Türkei, einem Meister der Flöte Ney und des Mischpultes. Rabih Abou-Khalil stammt aus dem Libanon, lebt seit Jahrzehnten in München und ist einer der weltweit angesehensten Oudspieler und Komponisten im Bereich Weltmusik und Jazz.
Angelite feat. Huun-Huur-Tu & Sergey Starostin fly, fly my sadness 1
Mercan Dede 800 10
Rabih Abou-Khalil the flood and the fate oft he fish 2
Ali Farka Toure with Ry Cooder talking timbuktu 1
Seit 25 Jahren gibt es Orsinos Lied, die Weltenmusiksendung beim Querfunk aus Karlsruhe und in der heutigen Geburtstagsausgabe stelle ich Euch in einer musikalischen Weltreise meine ganz, ganz persönlichen Allzeitfavoriten vor. Ali Farka Toure war der König des Wüstenblues aus dem Saharastaat Mali und wurde zum Weltstar, als der kalifornische Gitarrist und musikalische Entdecker Ry Cooder das Album „Talking Timbuktu“ mit ihm aufnahm. Madagaskar liegt vor der Ostküste Afrikas und hat eine reiche Musiktradition. Justin Vali ist wichtiger Teil davon und Meister der traditionellen Bambusrohr-Zither Valiha. In Pakistan wird Nusrat Fateh Ali Khan 24 Jahren nach seinem Tod immer noch wie ein Nationalheiliger gefeiert. Auch international wird der Qawwali-Sänger immer noch verehrt, ihr hört gleich einen Remix von Massive Attack. Danach ist nochmal Ry Cooder zu hören, dann in musikalische Allianz mit dem indischen Slide-Gitarristen V. M. Bhatt.
Justin Bali bilo 1
Nusrat Fateh Ali Khan mustt mustt 11
Ry Cooder & V.M. Bhatt a meeting by the river 4
Takashi Hirayasu & Bob Brozman jin jin 1
Auf der musikalischen Weltreise zum 25-jährigen Jubiläum von Orsinos Lied sind wir mit dem Gitarristen Takashi Hira yasu mittlereweile in Japan angelangt. An seiner Seite war ein weiterer musikalischer Weltenbummler und Soundentdecker zu hören: der US-amerikanischen Gitarrist Bob Brozman. Unsere musikalische Reise führt uns nun mit der Gabby Pahinui Hawaiian Band, klar nach Hawaii. Als Gastmusiker mit dabei kein anderer als Ry Cooder, der heute ja schon einige Male zu hören war. Dann geht`s weiter nach Südamerika zum argentinischen Tango-Erneuerer Astor Piazzolla, der sich vom innovativem Kronos Quartet aus San Francisco unterstützen lässt.
The Gabby Pahinui Hawaiian Band vol. 1 6
Kronos Quartet & Astor Piazzolla five tango sensations 5
Afro Cuban Allstars a toda cuba le gusta 2
Juan de Marcos González ist nicht nur der musikalische Leiter der gerade verklungenen Afro Cuban Allstars, sondern auch der musikalische Kopf und Gründer des Buena Vista Social Club. Und wer war an seiner Seite zu hören? Mal wieder: Ry Cooder. Mit den New Yorker Erneuerern des Klezmers, den Klezmatics, kommen wir zum Ende der musikalischen Weltreise zum 25-jährigen Jubiläum von Orsinos Lied. Ich hoffe und wünsche, es hat Euch so viel Spaß gemacht wie mir und wer mir eine Mail mit einem Kommentar zur Sendung „Orsinos Lied“ schickt, die bzw. der bekommt eine CD aus meinem Fundus. Die Mailadresse: orsino@querfunk.de, nochmal orsino@querfunk.de. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Philippinisch - paalam na po und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
The Klezmatics wonder wheel 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.01.2021
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 9
“Love rescue me” von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Ungarn, Kongo und Kanada. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an David Krakauer und Kathleen Tagg für ihr Album „Breath & Hammer“.
Bleiben wir gleich bei David Krakauer. Der New Yorker Klarinettenvirtuose ist nicht nur einer der besten Klezmermusiker und Mitgründer der legendären Klezmatics sondern auch bekannt für sein genre-überschreitenden Projekte. So hat er mit dem Kanadier Socalled und der Band Klezmer Madness! das Album „Bubbemeises – Lies my gramma told me“ eingespielt. HipHop trifft auf Klezmer trifft auf Jazz trifft auf Rock: Einfach fantastisch.
David Krakauer & Socalled with Klezmer Madness! 1
Les Rhinocéros dito 1+2
Seit 2010 wirbelt das Trio Les Rhinocéros in ihre Musik Heavy Metall, Worldmusic, Reggae, Improvisation, Minimalismus und noch vieles mehr wild durcheinander. Die Band aus Washington DC hat bisher drei Platten veröffentlicht, ihr hörtet zwei Stücke von ihrem Debütalbum. Alle Alben habe Les Rhinocéros übrigens bei Tzadik, dem Plattenlabel von John Zorn veröffentlicht und dies ist natürlich eine gute Überleitung zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist, Musiker, Autor, Aktivist, Label- und Clubbetreiber Zorn hat anlässlich seines 50. Geburtstags einen Monat lang Musikerinnen und Musiker zu Konzerten eingeladen. Ein Dutzend dieser Konzerte sind als Live-Alben veröffentlicht worden und auf Nummer 5 ist John Zorn im Duett mit dem Gitarristen Fred Frith zu hören. Oder muss es besser heißen: zu erleben? Denn wenn die zwei Impovisateure aufeinandertreffen, bleibt musikalisch kein Stein auf dem anderen. John Zorn und Fred Frith.
Fred Frith & John Zorn 50/5 10
Skarbö Skulekorps dito 3
Der norwegische Schlagzeuger und Komponist Öyvind Skarbö hat eine neue Band gegründet. Mit Skarbö Skulekorps lässt er alle Genre-Grenzen hinter sich. Die siebenköpfige Band und einige Gastmusik spielen mit der kindlichen Musikfreude eines Schulorchesters, bei denen oft auch einfach gespielt wird, was den Kids Spaß macht. Und Skulekorps heißt auch nichts anderes als Schulorchester. Und ihr Debütalbum, das Jazz mit Country, Folk und Funk verwirbelt, hat die Band auch gleich mit ihrem Namen versehen: Skarbö Skulekorps!
Ebenfalls aus Skandinavien, aus Finnland, kommt ein neues Duo, das allerdings zwei Altbekannte vereint. Maria Kalaniemi ist seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Akkordeonspielerinnen Finnlands und sowohl solo als auch in verschiedensten Bands unterwegs. Ob Folklore, Jazz oder Tango, Maria Kalaniemi hat keine Scheu, neue Stile auszuprobieren. Eero Grundström spielt nicht nur, wie im Duo mit Kalaniemi, Harmonium, sondern auch Mundharmonika im Quartett Sväng. Mit Sväng hat er ebenfalls gerade ein neues Album veröffentlicht. Es heißt „In trad we trust“ und diesmal widmen sich die vier Mundharmonikavirtuosen von Sväng ausschließlich finnischen Volksliedern. Wie das klingt, hört ihr gleich. Zuvor jedoch ein Wolfsschlaflied von Maria Kalaniemi und Eero Grundström von ihrem Album „Mielo“.
Maria Kalaniemi & Eero Grundström mielo 2
Sväng in trad we trust 2
LST aqui e ali 10
Das Lisboa String Trio, kurz LST, hat sich für die Aufnahmen zu seinem neuen, seinem dritten Album „Aqui e ali“ unter anderem die Fado-Sängerin Cristina Branco ins Studio geholt. Mit portugiesischer und klassischer Gitarre sowie Kontrabass verschmelzen LST portugiesischen Folk mit Jazz, Fado, World und klassischer Musik.
„The Silenced Cathedrals“ ist das dritte Album des galizischen Sängers, Perkussionisten und Komponisten Xabier Díaz mit der 11-köpfigen Frauenband Adufeiras de Salitre. Der Titel ihres neuen Albums ist als Warnung für die fortschreitende Entvölkerung der ländlichen Gegenden gedacht. Denn mit den Entvölkerungen der Provinzen geht ein Identitätsverlust einher. Es verschwinden kleinere Kulturen, welche die Unterschiede in unserer Welt ausmachen. Xabier Diaz und Adufeiras de Salitre spielen dagegen an, in dem sie alte galizische Volksweisen und Neukompositionen verbinden.
Xabier Diaz & Adufeiras de Salitre as catedrais silenciadas 82
Ray Lema hommage a franco luambo 6
Mit seinem neuen Album verneigt sich der aus dem Kongo stammende Sänger und Multiinstrumentalist Ray Lema vor einem anderen ganz großen Musiker aus dem Kongo: Franco Luambo. Luambo verstarb 1989, ist aber als Ideengeber noch heute in der Musik Zentralafrikas präsent. Ray Lema, selbst schon 75 Jahre alt, hat nun 9 Songs von Luambo auf seine ganz eigene spezifische Art interpretiert. Sagenhaft, wie frisch die Song des Albums „Hommage à Franco Luambo“ klingen.
Auch das fantastische Omniversal Earkestra aus Berlin hat ein Tribut-Album aufgenommen. Auf „Le Mali 70“ (soixante-dix) verbeugen sich die 12 Musiker vor den Künstlerinnen und Künstlern, die in den 70er Jahren Mali zu einem der Hotspots afrikanischer Tanzmusik machten. Im vorletzten Jahr tourte das Omniversal Earkestra durch Mali und traf dort auf viele Musikerinnen und Musiker, die die Tradition weitertragen. So sind auf dem Album „Le Mali 70“ neben dem Omniversal Earkestra unter anderem auch der gleich zu hörende Salif Keita sowie Cheick Tidiane Seck und Sory Bemba vertreten.
The Ominversal Earkestra le mali 70 10
Nkem Njoku & Ozzubia Brothers ozobia special 1
Feinste Highlife-Musik aus Nigeria von Nkem Njoku & den Ozzubia Brothers. In den frühen 1980ern nahm Nkem Njoku sein einziges Album als Bandleader auf. Highlife aus Ghana ist auch hier bekannt, Highlife aus der Igbo-Region im Südosten Nigerias nicht so sehr. Dies kann nun nachgeholt werden, denn die Scheibe „Ozobia Special“ wurden gerade wiederveröffentlicht und kann ein bisschen Sonnenschein in diese trüben Tage bringen.
Viel Sonnenschein steckt auch in den Liedern der Londoner Reggae-Crew The Hempolics. Ihr zweites Album heißt „Kiss, cuddle & torture – Volume II“ also Küssen, Kuscheln und Foltern. Im Reggae steckte ja schon immer auch ein gehörige Portion Sozialkritik, so auch bei Hempolics. Diese mixen ihren Reggae zudem mit einer Prise Jazz, HipHop und Soul.
The Hempolics kiss, cuddle & torture 12
Söndörgö live wires 1
Wenn die ungarische Band Söndörgö auf die Bühnen dieser Welt steigen, was hoffentlich bald wieder der Fall sein wird, dann bringen die fünf Musiker die Massen zum Tanzen. Und dies rein akustisch und mit traditioneller Tamburitza-Musik, wie sie nicht nur in Ungarn, sondern auf dem ganzen Balkan gespielt wird. „Live Wires“ heißt das Konzertalbum von Söndörgö, dass uns über diese konzertarmen Zeiten hinweghelfen kann. Und jetzt das:
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an David Krakauer und Kathleen Tagg für ihr Album „Breath & Hammer“. Kathleen Tagg ist eine aus Südafrika stammende Pianistin und Komponistin, die klassisch ausgebildet wurde, aber schnell die Klassik hinter sich gelassen hat. Tagg ist in zahlreichen Projekten als Pianistin und Komponistin unterwegs. Mittlerweile lebt sie in New York, wo sie auf David Krakauer traf. Der Klezmerklarinettist und Mitbegründer der Klezmatics hat ebenfalls zahlreiche Nebenprojekte, nun also ein Duo mit Kathleen Tagg. Auf „Breath & Hammer“ gehen Tagg und Krakauer neue Wege. Sie haben tausende Klänge mit ihren Instrumenten eingespielt und diese im Nachhinein zu Songs zusammengesetzt. Einige Songs stammen von ihnen, andere sind beispielsweise Kompositionen von John Zorn oder Roberto Rodriguez. Stilistisch wird Klezmer mit Klassik, Ambient und Worldmusic verwoben. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Kathleen Tagg und David Krakauer für „Breath & Hammer“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Albanisch hosça kalin und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
David Krakauer & Kathleen Tagg breath & hammer 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.12.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 8
“Chanda Mama” von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kasastan, Benin und dem Iran. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und den Goldene Orsino geht heute in einer vierfachen Spezialversion an Matana Roberts.
Der Goldene Orsino Jingle
Die afro-amerikanische Saxofonistin, Sängerin und Komponistin Matana Roberts aus Detroit hat mit „Coin Coin“ eines der spannendsten Kunstgroßprojekte der Gegenwart gestartet. In „Coin Coin“ setzt sich Matana Roberts mit der Frage auseinander: Was bedeutet Schwarz sein heute in den USA und was sind die Wurzeln, aus dem sich dieser Zustand heute speist. „Coin Coin“ ist somit fast wie ein der Soundtrack zur Black-Live-Matters-Bewegung. Der Titel bezieht sich auf Marie Thérèze Coincoin. Sie lebte im Süden Louisianas und konnte sich im 19. Jahrhundert von ihrem Sklavinnendasein befreien. Für jedes Kapitel der mittlerweile auf vier CDs angewachsenen Reihe hat Matana Roberts eine eigene Musik geschrieben, die von unterschiedlichen Bands interpretiert wird. Jazz mischt sich mit Gospel, Blues, Soul, Spoken Poetry, Afrofuturismus, kreolischen, westafrikanischen, indische und karibischen Einflüssen. Und wie die Geschichte der afroamerikanischen Bevölkerung der USA ist auch die Musik von Roberts alles andere als romantisch, sondern kratz gelegentlich sehr am Gemüt. Hört nun ein Stück aus dem ersten Album „Coin Coin Chapter One – Gens de Couleur Libres“. Im ersten Kapitel setzt sich sich Matana Roberts mit der weiblichen Linie ihrer Vorfahren und der Musik im französischsprachigen Louisiana auseinander.
Matana Roberts coin coin chapter one 2
Liraz zan 10
Mit dem Album „Zan“ hat sich die israelisch-persische Sängerin und Schauspielerin Liraz einen Traum erfüllt. Sie hat sich den iranischen Wurzeln ihrer jüdischen Familie zugewandt und das Album mit iranische Musikerinnen und Musikern aufgenommen. Diese mussten jedoch auf Grund der restriktiven Gesetze des Irans anonym bleiben. Echte Undergroundmusik also. Liraz pendelt kulturell und musikalisch nicht nur zwischen Teheran und Tel Aviv sondern auch zwischen dem Nahen Osten und den USA, denn dort hat sie in Hollywood als Schauspielerin Karriere gemacht. Ihre Musik ist so vielfältig, wie ihr Leben und ist ein spannender Mix aus Electro-Pop und Retroklängen aus Persien, gesungen auf Farsi.
Der japanischen Soundkünstlerin Ikue Mori wird nachgesagt, dass es keine andere Musikerin gibt, die die elektronische Klangerzeugung mit Laptop und anderen Geräten mehr geprägt hat also sie. Geboren 1953 in Tokio ist sie genauso alt wie der New Yorker Musiker, Komponist und Labelbetreiber John Zorn. Womit wir wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“ sind. Zu seinem 50. Geburtstag veranstaltet John Zorn einen Monat lang einen Konzertreihe in seinem New York Club „The Stone“ und lud sich viele musikalische Weggefährten ein. Unter anderem Ikue Mori, die mit der Band Electric Masada auftragt. Neben Mori und Zorn gehören Marc Ribot an der Gitarre, Keyboarder Jamie Saft zur Truppe, verstärkt durch die zwei Schlagzeuger Joey Baron und Kenny Wollesen, den Bassisten Trevor Dunn und Cyro Baptista an der Perkussion. Das Konzert von Electric Masada erschien als viere Live-CD einer 12-Reihe. Übrigens: wer Ikue Mori online live sehen will, es gibt auf Youtube einen aktuellen Clip: The Quaratine Concerts vom 6. April diesen Jahres. Jetzt hier aber erst mal Ikue Mori mit John Zorn und Electric Masada.
Electric Masada 50/4 4
Aisha Orazbayeva music for violin alone 3
Mit ihrem ausdrucksstarken Geigenspiel hat sich Aisha Obrazbayeva einen herausragenden Ruf nicht nur in der Zeitgenössischen Musik-Szene Londons erspielt. Die 1985 im kasachischen Almaty geborene Geigerin hat in den letzten zwei Jahren eine Baby-Pause eingelegt und jetzt, zu Beginn des ersten Corona-Lockdowns, in Frankreich eine neues Solo-Album aufgenommen. Auf „Music for a violin alone“ lotet Aisha Orazbayeva die Möglichkeiten der Klangerzeugung auf der Geige für sich neu aus. Entstanden ist eine erstaunlich zarte CD.
Erstaunlich ist auch das mittlerweile vier CDs umfassende Multimedia-Projekt „Coin Coin“ von Matana Roberts, für das die Detroiter Komponistin, Sängerin und Saxofonspielerin in der heutigen Ausgabe vier Goldene Orsinos bekommt.
Der Goldene Orsino Jingle
Mit „Coin Coin“ will Matana Roberts in Musik-, Kunst- und Theaterprojekten die Geschichte ihrer afroamerikanischen Familie über sieben Generationen erzählen. In „Coin Coin Chapter Two: Mississippi Moonchile“ widmet sich Roberts ihrer Großmutter, die als armes Südstaatenmädchen noch die Zeit der Großen Depression erlebt hat. Waren es in Coin Coin Chapter One noch 15 Musiker*innen, die Mantana Roberts unterstützen, ist es im zweiten Kapitel ein intimes Quintett, das die 18 teils sehr kurzen Stücke einspielte.
Matana Roberts coin coin chapter two 13
Star Feminine Band dito 3
Girl-Power aus dem westafrikanischen Benin. Die siebenköpfige Star Feminine Band sind junge Mädchen zwischen neuen und fünfzehn, die frech und unbeschwert dreckigen Rock, fröhlichen Pop und traditionelle Songs ihrer Heimat durcheinanderwirbeln. Dies klingt echt so verzaubernd, dass ich mich frage, ob die Mädel ein bisschen Voodoo in ihre Musik gemixt haben, heißt es doch, Voodoo habe seine Wurzeln im Benin. Außerdem haben die Mädels von Star Feminine Band eine andere große Sängerin aus dem Benin als Vorbild: Angélique Kidjo.
Von Westafrika nun an den Südostzipfel Australiens. Emma Donovan sang schon als Kind mit ihren Großeltern im Kirchenchor. Mit Gospel und Soul ist sie also groß geworden und stand schon mit sieben Jahren mit der Countryband The Donovans ihres Onkels auf der Bühne. Doch ihre Familie stammt nicht von eingewanderten Europäern oder Asiaten ab, nein, Emma Donovan ist Aborigine. Und ihre Herkunft lässt Donovan auch in ihre Musik einfließen, ohne dabei in die Didgeridoo-Falle zu tappen. „Crossover“ heißt das zweite Album, dass Emma Donovan wieder gemeinsam mit der Band The Putbacks eingespielt hat. Wie sie eine alte Aborigine-Weise mit Soul verschmelzen lassen ist einfach zum Niederknien schön.
Emma Donovan crossover 8
Olivia Louvel sculptor 5
Die französische Sänger, Schauspieler und Electronic-Virtuosin Olivia Louvel hat ihr neues Album ganz und gar der englischen Bildhauerin Barbara Hepworth gewidmet. Hepworth ist eine der wichtigsten Künstlerin des 20. Jahrhunderts, stand als Frau aber immer im Schatten ihrer Zeitgenossen und Künstlerkollegen wie Picasso, Arp oder Henry Moore. Olivia Louvel hat in einem Archiv Tonaufnahmen von Barbara Hepworth aus dem Jahr 1961 gefunden und diese zu Musik gemacht. Das Album, das daraus entstanden ist, hat Olivia Louvel „SculptOr“ genannt.
Kommen wir nun zum dritten Album von Matana Roberts und zu ihrem dritten Goldenen Orsino für heute.
Der Goldene Orsino Jingle
Das dritte Album der „Coin Coin“-Reihe hat Matana Roberts diesmal komplett selber eingespielt bzw. bearbeitet. Ausgangsmaterial für ihre Kompositionen waren u.a. eine Rede, die Malcom X 1965 in Detroit heilt sowie der Bericht eines Sklavenhändlers aus dem Jahr 1873 und alte Südstaatenlieder. Aus all dem lässt Matana Roberts einen langen stetigen Fluß der Worte und Klänge entstehen. Roberts hat „Coin Coin Chapter Three – River run thee“ einen musikalischen „Fiebertraum“ genannt.
Matana Roberts coin coin chapter three 12
Juana Molina anrml 8
Es wird in den Feuilletons als DAS Livealbum dieses an Livekonzerten so armen Jahres 2020 gefeiert: „Anrml“ von Juana Molina. Die argentinische Sängerin, Musiker, Liedermacherin, Schauspielerin und Komikerin trat noch im März, kurz vor dem weltweiten Lockdown, beim NRMAL-Festival in Mexiko auf. Diese Konzert wurde mitgeschnitten und demonstriert, dass Juana Molina mit Odin Schwartz am Bass und Schlagzeuger Pablo González die Massen zum Beben bringen konnte. Wer bisher keine Platte von Juana Molina hat, sollte mit „Anrml“ einsteigen.
Dieses spezielle Corona-Jahr hat auch spezielle Veröffentlichungsreihen herausgebracht. Vorhin hab ich ja schon die Youtube-Serie The Quaratine Concerts angesprochen und seit den letzten Sendungen hört ihr hier auch immer Stücke aus der Reihe „From Isolation“ des Londoner Labels Tresle. Für die achte Ausgabe trafen sich die französische Sängerin und Keyboarderin Valerie Renay virtuell mit den zwei Düsseldorfer Musikern TG Mauss und Thilo Schölpen. Drei Stücke entstanden in dieser Konstellation, die stilistisch irgendwo zwischen Avantgarde-Jazz und Ambient zu verorten sind.
TG Mauss, Valery Renay & Thilo Schölpen from isolation 8
Mariza canta amalia 6
Obwohl im südostafrikanischen Mosambik geboren und obwohl nur ihr Vater Portugiese war, ist Mariza heute eine der wichtigsten und weltweit bekanntesten Fado-Sängerin Portugals. Ihr dreizehntes Album heißt programmatisch „Mariza canta Amalia“. Und wer sich mit Fado, diese portugiesischen Sehnsuchtsgesängen, ein bisschen auskennt, weiß, dass Amalia für Amalia Rodrigues, der Königin des Fado steht. Mariza hat die Latte also hochgelegt aber nicht gerissen!
Ist Mariza fast schon ein Synonym für Fado aus Portugal so ist Helene Blum fast schon ein Synonym für Folkmusik aus Dänemark. Für ihr siebentes Album „Strömmen“ hat sich die Sängerin und Geigerin zum zweiten Mal mit einer anderen Größe der dänischen Folkmusik zusammengetan, mit dem Fidelspieler Harald Haugaard und seiner Band. Blum & Haugaard haben die meisten Lieder für „Strömmen“ selbst geschrieben, blieben aber im Klang der traditionellen dänischer Volksmusik treu und entwickeln sie so weiter.
Helene Blum & Harald Haugaard Band strömmen 3
Simone Kopmajer christmas 1
Jetzt hat es Simone Kopmajer also doch noch geschafft, ein Weihnachtslied in die Sendung zu schmuggeln. Schlicht „Christmas“ heißt das neue Album einer der erfolgreichsten Jazzsängerinnen Österreichs. Simone Kopmajer kombiniert mit ihrer Jazz-Band Weihnachtsliedklassiker und traditionellen österreichischen Volkslieder, somit ist die Scheibe dann doch etwas anderes als die üblichen Weihnachtsplatte.
Der Goldene Orsino Jingle
Und zum vierte Mal geht der Goldene Orsino heute an Matana Roberts. Das vierte Kapitel der „Coin Coin“-Reihe trägt den Titel Memphis. Das Cover diese Albums ist ein sogenannter Mugshot, eines dieser Polizeifotos nach einer Festnahme. Eine junge Frau blickt hier selbstbewusst in die Kamera, es ist die Großmutter von Matana Roberts, die dazu erzählt: „Meine Großmutter ist der Ursprung für die Coin Coin Reihe, sie ist in Memphis geboren und aufgewachsen. Auch dieses Album ist eine Erinnerung an unsere Geschichte, Memphis ist ein Ort einiger sehr bedeutender Momente der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, aber auch vieler Tragödien, Martin Luther King wurde in Memphis ermordet.“ Die Großmutter erzählte Matana Roberts auch die Geschichte einer weiteren Verwandten, die den fortlaufenden roten Faden dieses Albums spinnt: die des kleinen Mädchens, das so schnell rennen kann wie der Wind. Dies rettet dem Mädchen das Leben, als ihre Eltern vom Ku-Klux-Klan ermordet werden. Matana Roberts verknüpft dies auf ihrem vierten Album mit Erinnerungen, Briefen und Texten aus Tagebüchern ihrer Familie und mit der Geschichte des Staates Tennessee. Musikalisch verwebt Roberts auf diesem Album mit 10 weiteren Musiker*innen quasi fast alle musikalischen Stile, die die afroamerikanische Musik beeinflusst haben. Dies ist Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes und dafür heute nun gleich vier Goldene Orsinos an Matana Roberts. Diese will die Coin-Coin-Reihe übrigens bis zu Album 12 ausarbeiten. Wir dürfen also gespannt bleiben. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Somali: nabadgelyo und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Matana Roberts coin coin chapter four 1+2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.11.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 7
“Better Man” in der Version von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus der Mongolei, Kolumbien und Jamaika. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Duplessy & Brothers of String für ihr Album „The violins of the world“. November ist die richtige Zeit, um ein bisschen sonnige Reggae- und Dub-Musik zu spielen. Nicht aus Jamaika, sondern aus Arlington / Virgina stammen Soja. Gegründet 1997 haben die acht Musiker mittlerweile ebenso viele Platten veröffentlicht. Ihr aktuelle Album heißt „Poetry in motion“.
Aus Aarhus in Dänemark kommen Total Hip Replacement. Die Musik des Sextetts vermischt Reggae mit Soul, Afrobeat, Pop und Jazz. „Bliss“ heißt das zweite Album von Total Hip Replacement und ist auf Grund seiner Stilvielfalt und einer großen Bläsersektion sehr abwechslungsreich und kraftvoll.
Der Finne Sasu Ripatti ist nicht nur ein Meister-Mixer sondern unter zahlreichen Namen unterwegs. Mal nennt er sich Luomo oder Sistol, mal Uusitalo und Conoco oder ebend Vladislav Delay. Als letzterer ging er in den Ursprungsort von Ska, Reggae und Dub nach Kingston in Jamaika. Dort nahm er mit zwei Veteranen der Dubmusic, mit Schlagzeuger Sly Dunbar und Bassist Robbie Shakespeare ein paar Tracks auf. Daraus entstand dann in seinem finnischen Studio das Album „500-Push-Up“. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Soja, Total Hip Replacement und Vladislav Delay mit Sly Dunbar und Robbie Shakespeare.
Soja poetry in motion 3
Total Hip Replacement bliss 9
Vladislav Delay, Sly Dunbar & Robbie Shakespeare 500-push-up 2
In der Rubrik „The Magic of John Zorn“ hören wir heute den Meister mal wieder selbst. Zu seinem 50. Geburtstag veranstaltete der Multiinstrumentalist, Komponist und Labelbetreiber John Zorn in seinem New Yorker Club „The Stone“ 2003 einen ganzen Konzertmonat. Verschiedenste Musiker*Innen aus seinem direkten Umfeld traten in unterschiedlichsten Konstellationen auf. Zwölf Konzerte wurden später als Alben veröffentlicht. Album Nummer Drei heißt „Locus Solus“. Zu hören sind John Zorn am Saxofon, Arto Lindsay an der Gitarre und als Sänger, sowie Schlagzeuger Anton Fier. Jetzt also Fenster auf und volle Lautstärke!
Locus Solus 50/3 3
Zazou & Bikaye mr. manager 8
Im Jahr 1985 veröffentlichte der aus dem Kongo stammende Sänger Bony Bikaye mit dem französischen Electronic-Spezialisten Hector Zazou sowie weiteren Musiker das Album „Mr. Manager“. Zazou ist leider im Jahr 2008 im Alter von gerade mal 60 Jahren gestorben. Doch Bikaye hat nun das Album nochmal neu veröffentlicht und um neue Aufnahmen erweitert, die es damals nicht auf das Originalalbum geschafft haben. Es ist erstaunlich, wie frisch diese Aufnahme klingen, obwohl sie schon 35 Jahre alt sind. Gute Sachen altern halt auch gut.
Es werden sowie gerade viele fast vergessenen Scheiben neu veröffentlicht und oft sind wahre Schätze dabei. Ende der 1970er nahm der nigerianische Gitarrist und Sänger Victor Chukwu zwei Alben auf: „Akalaka“ und „The power“. Bester westafrikanischer Highlife und es ist wunderbar, dass diese zwei Scheiben nun auf einer CD wiederveröffentlicht wurden. Victor Chukwu oder wie er sich auch nannte: Uncle Victor Chuks.
Victor Chukwu akalaka & the power 6
Azymuth, Adrian Younge & Ali Shaheed Muhammad jazz is dead 004 7
Seit rund einem halben Jahrhundert lotet das brasilianische Trio Azymuth die Grenze der Samba aus und verbindet diese mit Jazz, Funk und Rock. Ihr neustes Album heißt „Jazz is dead“ und ist das vierte Album in der gleichnamigen Reihe. „Jazz is dead“ wurde vom A-Tribe-Called-Quest-DJ Ali Shaheed Muhammad und Labelbetreiber Adrian Younge ins Leben gerufen, um alten Recken des Jazz eine neue Plattform zu geben. Mittlerweile sind fünf Alben erschienen unter anderem mit Marcos Valle und Roy Ayers.
Die zwei australischen Gitarristen Alex Champ und Nadav Tabak sind das Duo Opal Ocean. Begonnen haben die zwei 2014 als Straßenmusiker in Melbourne. Mittlerweile spielten Opal Ocean Konzerte rund um die Welt und haben nun mit „The hadal zone“ ihr Debütalbum veröffentlicht.
Opal Ocean the hadal zone 4
Faustus cotton lords 1
Faustus ist ein englisches Folktrio, dass sich ein Jahr lang in eine Musikbibliothek vergraben hat. Dort haben sie Lieder aus der Zeit der Baumwoll-Not aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gefunden, die damals weite Teile der englischen Arbeiterschaft getroffen hat. Faustus hat aus diesen Lieder fünf ausgewählt und das ergreifende Album „Cotton lords“ produziert. Nicht Faustus sondern FatsO heißt ein Quartett um den kolumbianischen Sänger und Kontrabassisten Daniel Restrepo. Seine Reibeisenstimme prägt die Songs von FatsO, die stilistisch eine Mischung aus Pop, Jazz, südamerikanischem Folk, Blues, Soul und Rock sind. „One by one“ heißt das zweite Album von FatsO.
FatsO one by one 1
JQ, Richard Pike & Jack Wyllie from isolation #7 2
Für die „From Isolation“-Reihe des englischen Labels Trestle haben sich der Electronic-Sound-Spezialist JQ, der australische Multiinstrumentalist Richard Pike und der Jack Wyllie vom englischen Portico Quartet das erste Mal zusammengetan. Drei Stücke haben sie eingespielt. JQ, Pike und Wyllie waren aber nie gemeinsam im Studio, sondern haben sich ihrer Parts immer digital zugeschickt und daran weitergearbeitet. Dies ist das Grundprinzip der From Isolation-Reihe, zu der sie nun die Nummer 7 beigetragen haben.
Gemeinsam mit dem Portico Quartet hat Wyllie Ende letzten Jahres das Album „Memory streams“ veröffentlicht. Es ist das siebende Album das Portico Quartets. Ihre flächigen Instrumentalkompositionen sind eine ganz eigene Mischung aus Minimal Music, Jazz, Electronic und Worldmusic.
Portico Quartet memory streams 5
Blundetto good good things 3
„Good good things“ heißt das neue Album von Blundetto und präsentiert wirklich good, good music. In seinem Pariser Wohnzimmer bastelt Blundetto seit 10 Jahren an seiner ganz eigenen Mischung aus 70-er-Jahre-Retro, Soundfetzen aus aller Welt und allen möglichen Stilen. Mit Unterstützung von Freunden wie Hindi Zahra, Chico Mann oder General Electric hat Blundetto nun eines der abwechslungsreichsten Alben diese Jahres produziert, dessen Musik die Kraft hat, die Gedanken endlich wieder frei durch die Welt reisen zu lassen, was wir persönlich ja gerade nicht machen können.
„Berg“ heißt das Album und das musikalische Projekt von Kaspar von Grünigen, Oyvind Hegg-Lunde und Fabian M. Müller. Alle drei Musiker sind in Bergregionen aufgewachsen, im Schweizer Appenzellerland und im Simmental im Berner Oberland, sowie in den Bergzügen im Westen Norwegens. Als Berg verschmilzt das Trio die Lieder ihrer Heimatregionen mit Jazz und Electronic. Oft ist es so, also ob einen der Klang ihrer Kompositionen über die Berggipfel trägt.
Berg berg 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Duplessy & The Violins of the World für ihr neues Album „Brothers of string“. Der französische Multiinstrumentalist Mathias Duplessy ist schon seit Jahren bekannt für seine grenzüberschreitenden Musikprojekte. Eines davon ist die Zusammenarbeit mit The Violins of the World. In diesem Trio spielt Pariser Aliocha Regnard die skandinavische Nyckelharpa. An Erhu ist einer der besten chinesischen Virtuosen der zweiseitigen Laute zu hören: Guo Gan. Der dritte Bruder der Saiten ist der mongolische Pferdegeigenspieler und Obertonsänger Epi, der mittlerweile nicht mehr in der Mongolei sondern hier in Karlsruhe wohnt. Das neue gemeinsame Album „Brothers of String“ ist der Soundtrack eines Roadmovies auf der Entdeckung neuer Welten. Durch die Wüste Gobi, China und den fernen Osten. Dabei erklingen wilde Adaptionen von Morricones „The Good, the Bad and The Ugly“ und Dire Straits “Brothers In Arms”. Das ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür gibt es hier und jetzt den Goldene Orsino für Duplessy & The Violins of the World und ihr Album „Brothers of string“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Sardinisch: adiosu und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Duplessy & The Violins of the World brothers of string 10
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.10.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 6
Tracy Chapmans Klassiker “Talkin`bout a revolution” in der Version von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem von den Faro-Inseln, aus Tunesien und Polen. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an der nigerianischen Musiker Bantu für sein Album “Everybody get agenda“.
Der tunesisch-belgische Musiker und Produzent Ammar 808 hat sich für die Produktion seines neuen Albums nach Südindien begeben. Dort hat er Straßenaufnahmen gemacht, diese mit elektronischen Beat vermischt und sich zudem indische Sängerinnen und Musiker in Studio geholt. Entstanden ist ein pulsierender Sound mit einer heiteren Grundstimmung. Das neue Album von Ammar 808 heißt „Global Control / Invisible Invasion“.
Ammar 808 global control / invisible invasion 5
Ambiance into a new journey 4
Der aus dem westafrikanischen Nigeria stammende Multiinstrumentalist Daoud Abubakar Balewa spielte zwischen 1979 und 1986 mit seiner Band Ambiance sechs Platten ein. Ihr hörtet ein Stück vom Album „Into a new journey“ das meisterhaft Spiritual Jazz, Latin, brasilianische und westafrikanische Stile vermischt. Die Scheibe von Ambiance ist gerade wiederveröffentlicht worden und dies ist gut so.
„The Magic of John Zorn“ heißt die Reihe, in der ich Euch die Musik des New Yorker Musikers, Komponisten und Labelbetreibers John Zorn vorstelle. Heute dürft ihr mal wieder den Meister selbst am Saxofon hören. Zu seinem 50. Geburtstag lud Zorn einen ganzen Monat zahlreiche Musikerinnen und Musiker in seinen eigenen New York Club „The Stone“ ein. Entstanden sind daraus zwölf Live-Alben. Auf Nummer Zwei lässt sich John Zorn vom Perkussionisten Milford Graves begleiten.
Milford Graves & John Zorn 50/2 5
Francine Perry, Jens L Thomsen & Simon Williams from isolation #5 3
Die Corona-Pandemie hat auch positive Auswirkungen. Das Londoner Label Trestle hat nämlich gleich zu Beginn des Lockdowns im März damit begonnen jeweils drei Musikerinnen und Musiker zu bitten, gemeinsam je drei Stücke aufzunehmen. Mittlerweile sind so schon 10 Alben „From Isolation“ entstanden. Und so kamen auch die Londoner Elektronik-Spezialistin Francine Perry, der aus dem englischen Hertford stammende Simon Williams und Jens L Thomsen von den Faro-Insel zusammen. Zusammen jedoch nur virtuell, denn die drei Künstler*innen sind nicht wirklich zusammen ins Studio gegangen. Sie haben sich ihre Kompositionen und deren Weiterentwicklungen immer gegenseitig zugeschickt. So taten es auch David Coulter, Julia Kent und Seb Rochford. Coulter, Virtuose auf der Singenden Säge, stammt aus England, lebt aber in Kalifornien. Julia Kent ist Kanadierin und spielt Cello während Seb Rochford unter anderem auch in den Bands Polar Bear und Sons of Kemet Schlagzeuger ist. Wie alle Trios der From-Isolation-Serie haben auch diese drei das erste Mal in dieser Kombination miteinander gespielt.
David Coulter, Julia Kent & Seb Rochford from isolation #6 1
Jacaszek music from film 1+2
Der polnische Komponist und Musiker Michal Jacaszek macht Musik, die sich schwerlich einordnen lässt. Und vielleicht ist sie deshalb so beliebt bei Filmemacher*innen. Für sein neues Album „Music from film“ hat Jacaszek nun genau diese Songs auf einer Scheibe vereint. Manche Kompositionen sind schon über 10 Jahre alt, aber von zeitloser Schönheit.
Genauso wie die Musik des Norwegers Kim Myhr. Der Gitarrist und Elektroniker hat sich für sein neues Album „Vesper“ mit dem Australian Art Orchstra zusammengetan und drei Kompositionen eingespielt, die zwischen 16 und 22 Minuten lang sind. Kim Myhr lässt sich also Zeit, seine flächigen Stücke wirken zu lassen.
Kim Myhr & Australian Art Orchestra 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Bantu für sein neues Album „Everbody get agenda“. Der aus Nigeria stammende Ade Bantu lebt in Deutschland und ist nicht nur mit seiner 12-köpfigen Band unterwegs, sondern hat auch bei zahlreichen anderen Musikprojekten mitgewirkt. Für einen Song des neuen Albums hat sich Bantu sogar Seun Kuti, den Sohn der Afrobeat-Legende Fela Kuti, ins Studio geholt. Bantus Musik ist ein wilder Mix aus nigerianischen Fuji, HipHop, AfroBeat, Jazz und karibischen Einflüssen. Diese Musik ist im wahrsten Sinne des Wortes Weltenmusik und dafür hier uns jetzt der Goldene Orsino an Bantu für das Album „Everybody get agenda. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Samoanisch tofa und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Bantu everybody get agenda 10
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.09.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino: mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 5
“Don’t worry” von Playing for Change, jenem weltumspannenden Musikprojekt, dass mit seinen Erlösen Musikschulen finanziert. In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Pakistan, Nicaragua und Sao Tomé. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an die Band Sighfire für gleichnamiges Debüt-Album „Sighfire“.
In der letzten Ausgabe von Orsinos Lied stellt ich Euch die neue Plattenreihe „From Isolation“ des Londoner Labels Testle vor. Die Idee: drei Musiker und Musikerinnen produzieren gemeinsam drei Songs indem sie sich die einzelnen Teile hin- und herschicken und immer weiterbearbeiten. Teil Vier der Reihe „From Isolation“ bringt drei Australier*innen zusammen: Nicholas Meredith, der sich `Kcin nennt, ist ein Schlagzeuger und improvisierender Sounderfinder. Ihm zur Seite standen der in Melbourne wirkenden Pianist und Synthesizer-Spieler Tilman Robinson sowie die Sängerin und Klangexpertin Becki Witton aka Aphir. Im Anschluß an ihren gemeinsamen Song hört ihr ein Stück des Hamburgers Marcello23, der sein Debütalbum „Pandemie“ genannt hat. Seine Musik ist ebenfalls eine Reflexion der Corona-Krise. Beeinflusst von der frühen elektronischen Musik der 70er und 80, von den Soundtracks der Horrorfilme dieser Zeit und sogar von Spaghetti-Western spiegelt Marcello23 sein Erfahrungen der fortschreitenden sozialen Isolation. Zuvor hört ihr jedoch das Trio `Kcin, Tilman Robinson und Aphir.
Kcin, Tilman Robinson & Aphir from isolation #4 2
Marcello23 pandemie 8
Tamara Montenegro & Naoba a guide to the birdsong of mexico, central america and caribbean 5
Tamara Montenegro stammt aus dem zentralamerikanischen Nicaragua und ist in ihrer Heimat eine gefeierte Soundmixerin. Ihren Song hat sie dem vom Aussterben bedrohten Vogel Momoto Carendo gewidmet und des damit auf einen sehr spannenden Sampler gebracht. Denn „A Guide to the Birdsong of Mexico, Central America and Caribbean“ vereint 10 Künstlerinnen und Künstler, die Stücke produziert haben, die entweder von Vögeln handeln oder Vogelstimmen einbeziehen.
In der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geht es in jeder Sendung um den New Yorker Komponisten, Multiinstrumentalisten, Label- und Clubbetreiber sowie Autor und politischer Aktivisten John Zorn. Im Jahr 2003 feierte Zorn seinen 50. Geburtstag. Dazu lud er einen Monat lang Musikerinnen und Musiker in seinen Club The Stone nach New York ein. Aus den Live-Aufnahmen ist eine CD-Reihe geworden, die 12 Scheiben umfasst. CD Nummer Eins ist der Konzertmitschnitt des Auftrittes vom Masada String Trio. Mark Feldman an der Geige, Cellist Erik Friedlander und Greg Cohen am Bass spielten unter der Leitung von John Zorn 11 Songs aus Zorns Lieder-Zyklus Masada Song Book.
Masada String Trio 50/1 1
Zaidi El Banti magreb k 7 club 1
Im französischen Lyon traten im Club K7 mit der 1980er bis Ende 90er Musiker aus dem Magreb, also Nordafrika auf. Auch Zaidi El Banti gehörte dazu und ließ die Massen zu Sythi-Rai, Chaoui und Staifi tanzen. Einige der damals entstandenen Aufnahmen sind nun auf dem Sampler Magreb K7 Club zu hören und zu entdecken.
Noch älter, aber nicht minder spannend, sind die Aufnahmen, die der französischen DJ Tom B für den Sampler „Leve Leve“ zusammengetragen hat. Vor der Küste des zentralafrikanischen Gabun liegt das kleine Inselreich Sao Tomé und Principe. Auf der Scheibe werden 10 Bands vorgestellt, die die musikalische Vielfalt des Zwergenstaates dokumentieren. Hört Africa Negra, die wohl wichtigste Band, die seit über 40 Jahren miteinander Musik machen und beste Afrorumba servieren.
Africa Negra leve leve 1
Christian Wallumrød Ensemble many 3
Der norwegische Pianist, Sythie-Spieler und Komponist Christian Wallumrød hat mit seinem Ensemble gerade ein neues Album veröffentlicht. Die sieben Instrumentalstücke auf „Many“ scheinen die Noten eines jeden Song förmlich einzeln zu spielen. Es ist, als würden die fünf Musiker jedes Stück in seinen Bestandteile zerpflücken.
Von Norwegen nach Pakistan. Dort ist Ustad Saami mit 76 Jahren einer der letzten Meister der Surti-Gesangskunst. Diese basiert auf 49 Mikrotönen, die zum Teil über eine Stunde langen Lieder zu Ehren Allahs gesungen werden. Einige von Euch wird der Name Nusrat Fateh Ali Khan was sagen. Doch die Musik von Ustad Saami ist ganz anders, denn ist es als ob Saami wie in Zeitlupe singt. Aufgenommen wurde sein neues Album auf der Dachterrasse seines Hauses in Karachi und trägt den Titel „Pakistan is for the peaceful“. Instrumental begleitet wird Ustad Saami von seinen vier Söhnen.
Ustad Saami Pakistan is for a peaceful 3
Afel Bocoum lindé 4+5
Einst Begleitmusiker von Ali Farka Touré ist Afel Bocoum längst selbst einer der Weltstars aus dem Wüstenstaat Mali. Sein neues Album „Lindé“ verbindet wieder die uralten Traditionen der malischen Volkslieder, wie sie entlang des Nigers gesungen werden mit Einflüssen aus aller Welt von Reggae über Afrobeat bis Folk. In seinen Liedern ruft Afel Bocoum angesichts der Kämpfe zwischen den Stämmen und den Dschihadisten zu Frieden, Solidarität und Hoffnung auf. „Wir müssen einander treffen, miteinander reden, einander in die Augen sehen und die Wahrheit sagen“ so Afel Bocoum.
Ein weiterer Weltstar aus Mali ist Oumou Sangaré. „Acoustic“ heißt ihr neues Album und ist die rein akustisch und quasi live im Studio eingespielte Version ihres Vorgängeralbums „Mogoya“. Mit „Acoustic“ liefert Oumou Sangaré quasi die Essenz ihrer letzten Lieder und zeigt, dass sie auch ohne viel Technik eine der besten Sängerinnen Malis ist. Mir gefallen beide Platten und ich weiß mich nicht zu entscheiden, welche ich besser finden, weil sie eben doch so unterschiedlich sind.
Oumou Sangaré acoustic 8
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Sighfire für ihr gleichnamiges Debüt-Album. Der Kern der Band Sighfire sind die zwei Dänen Hasse Poulsen und Johan Dalgaard sowie der Engländer Peter Corser, die sich als Jazz-Trio verstehen. Vier Jahre arbeiten sie an Sightfire und holten sich in dieser Zeit immer wieder Gastsängerinnen und -sänger ins Studio. Unter anderen den aus Saudi-Arabien stammenden Abdullah Miniawy, die Französin Claudia B. Poulsen oder Mounir Troudi aus Tunesien. Schon diese Besetzung macht klar, dass das Album „Sighfire“ kein reines Jazzalbum sein kann. Es fließen die verschiedensten Stile zu Weltmusik im wahrsten Wortsinne zusammen und deshalb hier und jetzt der Goldene Orsino an Sighfire für ihr gleichnamiges Debütalbum. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Kisuaheli kwa heri und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
SighFire sighfire 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.08.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino mit einem Stück von Playing for Change.
Playing for Change songs around the world 4
In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus China, Burkina Faso und Australien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an die russische Band Phurpa für ihr Album „Hyms of Gyer“.
Die weltweite Corona-Pandemie hat teils katastrophale Folgen für Künstler und Künstlerin. Konzerte finden nicht statt, Ausstellungen werden abgesagt, Aufträge nicht vergeben. Doch es entsteht aber auch Neues, was es ohne die Krise so nicht gegeben hätte. Das Londoner Label Trestle gibt es seit 2011 und hat sich auf instrumentale Musik unterschiedlichster Stilrichtung spezialisiert. Nun, im Lock-Down-Modus, haben die Plattenmacher ihre Künstler animiert, doch unter den speziellen Bedingungen dieser Zeit weiter Musik zu machen. So entstand die Reihe „From Isolation“ mit jetzt schon 9 Veröffentlichungen. Die erste entstand schon im April. Der Londoner Gitarrist und Produzent Leo Abrahams hat sich mit dem Düsseldorfer Keyboarder Sölyst von der Band Kreidler zusammengetan. Als Dritter im Bunde kam das englische Multitalent Simon Fisher Turner mit seinen Alltagsgeräuschen und viel Electronic. Das Prinzip der Reihe „From Isolation“ ist simpel. Einer startet, schickt seinen Track zum nächste, der spielt drauf und schickt weiter.
Für die zweite Scheibe der Reihe haben sich die drei Gitarristen und Soundexperten Adam Coney, Anders Holst und Duncan Marquiss zusammengetan. Coney stammt aus der britischen Grafschaft Kent und spielt so ziemlich alles von zeitgenössischer E-Musik über Folk und Electronica bis Jazz. Anders Holst aus Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen ist einigen vielleicht besser bekannt als Shadow Ray. Der Gitarrist ist in vielen verschiedenen Kunstprojekten Dänemarks unterwegs. Der dritte Gitarrenspieler auf „From Isolation 2“ ist Duncan Marquiss aus Glasgow. Der spielt u.a. in der Phantom Band und bei Thor & Friends. Wer das dritte Trio ist, erzähle ich Euch, wenn ihr es gehört habt. Jetzt aber erst Leo Abrahams mit Sölyst und Simon Fisher Turner sowie Adam Coney, Anders Holst und Duncan Marquiss.
Leo Abrahams, Sölyst & Simon Fisher Turner from isolation #1 1
Adam Coney, Anders Holst & Duncan Marquiss from isolation #2 3
Kelley Forsyth, James Johnston & Ross Downes from isolation #3 2
Dies waren drei Stücke aus der Reihe „From Isolation“ in dem jeweils drei Musiker*innen durch das Hin-und-Herschicken sowie Bearbeiten von Einspielungen neue Songs entwickeln. Als letztes hörtet ihr Kelley Forsyth, James Johnston und Ross Downes. Kelley Forsyth ist eine Musikerin und Schauspielerin aus Oldham im Nordwesten Englands. Sie hat gerade im Januar ihr erste Debütalbum veröffentlicht. James Johnston ist Maler und Musiker und hat eine eigenen Band, Gallon Drunk und hat auch schon u.a. schon bei Nike Cave and the Bad Seeds sowie Faust mitgespielt. Der Londoner Ross Downes ist in der Kunstszene vor allem für seine Klanginstallationen in Ausstellungen bekannt. Für „From Isolation #3“ haben sich die drei das erste Mal zusammengeschlossen. Es gibt noch 6 weitere From Isolation-Trios, die ich Euch in den nächsten Sendungen vorstellen werden.
Die US-amerikanische Sängerin Jana Herzen hat sich für ihr neues Album mit dem Kontrabassisten Charnett Moffett zusammengetan. Gemeinsam spielen sie nicht nur jazzig-folkige Kompositionen von Herzen sondern auch Coverversionen etwa von den Beatles oder Joni Mitchell. Dies hier ist ihr Musik gewordener Traum von Bali.
Jana Herzen & Charnett Moffett round the world 8
Shantel & Cümbüs Cemaat istanbul 4
Shantel, der Mannheimer, der hinter und vor dem Bucovina Club stand und den Balkanpop in Deutschland beliebt macht hat, ist vom Balkan musikalisch weitergezogen gen Bosporus. Sein neues Album heißt „Istanbul“ und eingespielt hat es Shantel mit der in der türkischen Hauptstadt beheimateten Band Cümbüs Cemaat. Wie schon beim Bucovina Club hat Shantel einem Musikstil, in diesem Fall Türk Pop, seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt. Und so klingt die Musik auf Istanbul irgendwie wie aus der Zeit gefallen. Ob ihm gemeinsam mit Cümbüs Cemaat so ein Erfolg wie mit dem Bucovina Club beschert ist? Mal sehen.
Der Italiener Matteo Preabianca ist Sprachwissenschaftler und als NonMiPiacellCirco! musikalisch unterwegs. Für sein neues Album „Marx Mantra“ hat er sich die Sängerin Liang SiQi und Sänger Zhan Qi Lu, beide aus China ins Studio geholt. Sie singen zu seiner Musik Zitate von Karl Marx auf Chinesisch. Auf sowas kann wohl nur jemand kommen, der sich als Künstler den Namen NonMiPiacellCirco! – Ich mag keine Zirkus! nennt.
NonMiPiacellCirco! mantra marx 1
Andrew Tuttle alexandra 3
Der Australier Andrew Tuttle ist ein Meister auf den Banjo und anderen Saiteninstrumenten und hat mit „Alexandra“ gerade sein viertes Album veröffentlicht. Seine elektroakustischen Lieder sind kleine Meisterwerke, die wie alte, in Sepia getauchte Filmmeditationen daherkommen. Andrew Tuttle gelingt es eine unkitschige, sanfte, australische Countrymusik zu produzieren. Tolle Musik für laue Sommernächte.
„The Magic of John Zorn”. In dieser Reihe geht es um den New Yorker Musiker, Komponisten, Autor, jüdischen Aktivisten und Label- sowie Clubbetreiber John Zorn. Der 66-jährige hat vor 2 Jahren nochmal ein weiteres Kapitel in seiner verrückten Laufbahn gegründet und eine neues kraftvolles Instrumental-Quartett gegründet. Insurrection besteht aus den zwei Avantgarde-Gitarristen Julian Lage und Matt Hollenberg. Unterstützung erhalten sie vom Bassist Trevor Dunn und Schlagzeuger Kenny Grohowski. Alle vier haben schon in unterschiedlichen Konstellationen für und mit John Zorn gespielt. Nun haben sie also gemeinsam das Album „Insurrection“ mit zehn Kompositionen von Zorn eingespielt und es bleibt zu hoffen, dass da noch mehr kommt.
Insurrection dito 10
Jon Hassel and Farafina flash of the spirit 2
Das Album “Flash of the spirit” kam vor 33 Jahren auf dem Markt und ist gerade wiederveröffentlicht worden. Was der US-amerikanische Trompeter Jon Hassel damals mit Farafina, einer Band und Tanzgruppe aus dem westafrikanischen Burkina Faso, aufgenommen hat, hat Musikgeschichte geschrieben und klingt noch heute ganz frisch. Jon Hassel hat seine Musik Forth World genannt und wollte immer uralte Tradition mit neusten Entwicklungen kombinieren.
Ebenfalls eine bemerkenswerte Wiederveröffentlichung ist das Album „Azambuja & Cia“. Im Jahr 1975 taten sich die zwei brasilianischen Comedians Chico Anysio und Arnaud Rodrigues mit der brasilianischen Kult-Trio Azymuth zusammen, um ein gemeinsames Album aufzunehmen. Dass die fünf einen riesigen Spaß hatten, ist quasi in jeder Rille von Azambuja & Cia zu hören.
Azambuja & Cia dito 8
Dorantes la ronda del viento 5
Flamenco ist fast immer mit Gitarre zu hören. Bei Dorantes ist dies anders. Er ist ein Meister am Klavier. Auch Dorantes spielte als Kind Flamencogitarre, stammt er doch auch einer angesehenen spanischen Flamencofamilie. Doch später fand er seine Liebe zum Klavier und ist heute einer der wichtigsten Flamenco-Pianisten. Das neue Album von Dorantes heißt „La Ronda del Viento“.
Ebenfalls aus Spanien stammt Amparo Sanchez. Berühmt wurde sie ab Mitte der 1990er als Sängerin der Band Amparanoia. Seit 2008 ist sie jedoch solo unterwegs und spielte unter anderen mit Musikern von Calexico und Giant Sand. Auf ihrem neuen Album „La Nina y el Lobo“ wird die wunderbare Stimme von Amparo Sanchez nur von der Klängen einer Gitarre begleitet und kann so im ganzen Glanz erstrahlen.
Amparo Sanchez la nina y el lobo 2
Der Goldene Orsino Jingle12
Der Goldene Orsino geht heute an die russische Band Phurpa für ihr Album „Hyms of Gyer“. Alexej Tegin war schon in den 1980ern in der Moskauer Underground-Musikszene eine feste Größe und spielte Avantgarde-Jazz und Industrial Music. Dann begann sich Tegin in den 1990ern für die Kultur des tibetanische Buddhismus zu interessieren und verwebt sie nun mit anderen schamanischen Riten und deren musikalischen Ausformungen. Tuvenische Oberton- und Kehlkopfgesänge fließen mit den langsamen Rhythmen sibirischer Schamanentrommeln und den langgezogenen Klängen tibetanischer Klostertrompeten zusammen. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Phurpa für ihr Album „Hyms of Gyer“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musiker*innen findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Indonesisch selamat tinggal und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Phurpa hyms of gyer 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.07.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit dem Bob-Marley-Klassiker „War/No more trouble“ gespielt von Playing for Change, die Musikschulen finanzieren, sagt Orsino.
Playing for Change songs around the world 3
In der kommenden Stunden erwarten Euch in Orsinos Lied musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Simbabwe, Israel und Tschechien. Es wird die nächste Folge der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an das Harrycane Orchestra für ihr Album „Dark Makam“.
„Afropentatonism“ heißt eine der fantastischsten Platten dieses Frühjahrs. Die pentatonische Musikskala ist möglicherweise die älteste Tonleiter der Welt und weist pro Oktave nur fünf, nicht wie hier üblich, acht Töne auf. Wofür das Afro im Albumtitel steht, lässt sich leicht erraten. Alhousseini Anivolla ist Gitarrist und Sänger aus dem Niger und in der Desert-Blues-Tradition der Sahara beheimatet. Aus Äthiopien stammt Gitarrist und Sänger Girum Mezmur und ist im Ethio-Jazz verwurzelt. In ihrer Musik verschmelzen auf ungehörte Weise dies zwei wichtigen nordafrikanischen Stile zu etwas ganz Neuem, zu „Afropentatonism“ eben.
Alhousseini Anivolla & Girum Mezmur afropentatonism 8
The Architect une plage sur la lune 1
Ihr hörtet den Song “une plage sur la lune“ des gleichnamigen Debüt-Albums von The Architect. Der französischen DJ und Produzent hat seine Lieben zu Hip-Hop, Jazz, Electro, Soul, Worldmusic und vor allem Reggae und Dub in einen großes musikalischen Topf ließen lassen und sein ganz eigenes Süppchen daraus gebraut. Als Beiköche hat sich The Architect unter anderem die Rapper Aaron Cohen, Chip Fu und Reverie ins Studio geholt.
Ebenfalls aus Frankreich kommt Soom T, doch die Musikerin hat indische Wurzeln und wuchs in Glasgow auf. „The Arch“ ist ihr drittes Soloalbum und auch ihre Musik ist Reggae- und Hip-Hop-lastig. Soom T gelingt es mal wieder hochpolitische Texte mit einer karibischen Leichtigkeit zu servieren und einen ganz eigenen Zungenschlag zu haben.
Gleich im Anschluss hört ihr eine der wichtigsten musikalischen Stimmen der nichtenglischen Bevölkerung Großbritanniens, die Asian Dub Foundation. Seit 1993 wenden sie sich in ihren Liedern unter anderem gegen Rassismus, Kriege, Unterdrückung und Umweltzerstörung. Auf ihren neuen, ihrem fünfzehnten Album „Access denied“ haben sie auch einen ganz speziellen Gast: Greta Thunberg. Doch vor Asian Dub Foundation noch Soom T.
Soom T the arch 1
Asian Dub Foundation access denied 11
Amsterdam Klezmer Band fortuna 5
Das war der Titeltrack „Fortuna“ des neuen Albums der Amsterdam Klezmer Band. Für ihr 16. Album und kurz vor ihrem 25.-jährigem Bandjubiläum haben sich die Musiker etwas Neues ausgedacht. Das erste Mal hat die Amsterdam Klezmer Band mit einem Produzenten gearbeitet, der dem Band-Sound einen neuen Schliff gegeben hat. Jeder der Musiker sollten für einen anderen ein Stück schreiben. So entstanden ganz neue Ideen: sehr spannend anzuhören.
Seit nunmehr 35 Jahren wirbeln Uz Jzme Doma die tschechische Musikszene durcheinander. Was als Prog-Rock-Band begann ist über die Jahre zu einer echten Musikinstitution geworden, denn mittlerweile habe neben den vier momentanen Musikern rund dreißig weitere in Uz Jzme Doma mitgespielt. Das Album „Moravian Meeting“ ist ein Livemitschnitt, bei dem der Sänger Randy der US-amerikanischen Avantgarde-Band The Residents, mitgewirkt hat. Gemeinsam haben sie unter anderem eine der besten Coverversion des James-Brown-Klassikers „This is a man’s world“ aufgenommen.
Gleich im Anschluss hört ihr dann den Israeli Eldad Zitrin, der auf seinem Album „Three old words“ ebenfalls ein bemerkenswertes Cover hinlegt: Beyoncés „Halo“. Eldad ist ein Multiinstrumantalist, der viel mit Loops arbeitet und somit quasi ein Ein-Mann-Orchester ist. „Three old words“ ist das dritte Album von Eldad Zitrin. Vor ihm jedoch erst noch Uz Jzme Doma und Randy.
Uz Jsme Doma & Randy moravian meeting 2
Eldad Zitrin three old words 3
Töbi Tobler & Patrick Sommer dito 2
Zarte, verspielte Klänge mit großer Tiefe servieren uns zwei Schweizer: Töbi Tobler und Patrick Sommer. Töbi Tobler aus Appenzell ist ein Virtuose auf dem Hackbrett und spielt von Tradition bis Avantgarde so eigentlich alles. Der Züricher Patrick Sommer ist vor allem Jazzbassist spielt aber auch andere Instrumente und Stile, beispielsweise die marokkanische Kastenlaute Gibmri. Ihr erstes gemeinsames Album trägt schlicht ihre Namen: „Töbi Tobler & Patrick Sommer“.
Kommen wir nun zur Rubrik “The Magic of John Zorn”. Der New Yorker Komponist und Musiker hat im Jahr 1986 einem anderen großen Komponisten unserer Zeit seine Ehre erwiesen: Ennio Morricone. Dieser ist Anfang Juli im Alter von 91 Jahren in Rom gestorben. Mit ihm ist einer der wichtigsten Filmkomponisten gegangen. Morricone hat für über 500 Streifen die Soundtracks geschrieben. Für das Album “The big gundown” hat sich Zorn mit fast 40 Avantgarde-Musiker*innen zusammengetan: von Shelley Hirsch und Antony Coleman über Arto Lindsay und Bill Frisell bis zu Diamanda Galas und Mike Patton. Sie haben 10 Kompositionen von Morricone neu interpretiert. Morricone sagt zu diesem Album: „Die ist eine Platte mit frischen, guten und intelligenten Ideen.” Hört erst die von Morricone selbst dirigierte Musik zu “Die Todesmelodie” und dann die Zornsche Interpretation.
Ennio Morricone giu la testa 1
John Zorn the big gundown 7
Los Santos cowboys & cosmonauts 3
Wenn ihr gerade dachtet: Moment, da stimmt was nicht, dann lagt ihr nicht ganz so falsch. Den die Stuttgarter Band Los Santos bringt Sachen zusammen, die irgendwie nicht zusammenpassen und dann irgendwie doch wieder. “Cowboys & Cosmonauts” heißt ihr neues Album und bringt den Wilden Westen, atomare Zukunftsträume der 1960er sowie lateinamerikanisches Cumbia-Feeling zusammen. Die Platte macht unglaublich Spaß und ist schon jetzt eine meiner Sommerscheiben 2020.
Eine andere aktuelle Scheibe, von der ich gerade nicht genug bekommen kann, ist “Alma Nuestra” von Solvador Sobral und seiner Band. Ja genau, Salvador Sobral ist jener Portugiese, der vor drei Jahren völlig überraschend den European Song Contest gewonnen hat. Auf seinem vierten Album singt Sobral wieder wunderschöne Boleros und nimmt die Hörer*innen mit auf eine Reise durch Argentinien, Kuba und Mexiko.
Salvador Sobral alma nuestra 2
Vusa Mkhaya umanyanyatha 1
Mulatu Astatke & Black Jesus Experience to know without knowing 1
Er kann immer noch, sein Publikum mit den Schlägeln seines Vibraphons verzaubern, der 77-jährige Mulatu Astatke. Der Äthiopier wird auch ehrfurchtsvoll der “Vater des Ethio-Jazz" genannt, denn in den 1960er verband er westlichen Jazz und lateinamerikanische Musik mit traditioneller Musik aus seiner Heimat. So entstand Ethio-Jazz, der seit dem Einsatz in Jim Jarmuschs Film “Broken Flowers” eine große Renaissance erlebt. Sein neues Album “To know without knowing” hat Mulatu Astatke wieder mit der grandiosen australischen Band Black Jesus Experience eingespielt. Davor hörtet ihr übrigens Vusa Mkhaya aus Simbambwe. Der Sänger lebt zwar mittlerweile in Österreich, ist der Musik seiner südafrikanischen Heimat auch auf seinem dritten Album “Umanyanyatha” treu geblieben. Und jetzt kommen wir dazu:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Harrycane Orchstra für ihr neues Album “Dark Makam”. Harry Alt ist Schlagzeuger aus Augsburg und verliebt in die persische Sonati-Musik, die traditionelle Musik des Irans. Deshalb suchte er sich eine Band zusammen, mit denen er diese Liebe ausleben kann. Das Harrycane Orchestra wurde geboren und in Tarkan Yesil, Sänger und Perkussionist, fand Alt auch einen stilprägenden Frontmann, der die Texte der Lieder schreibt, während Alt fast für alle Kompositionen der Scheibe zeichnet. Ihre großartige Mischung aus Jazz, orientalischen Rhythmen und arabischen Melodien ist Weltmusik pur und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an das Harrycane Orchstra für ihr neues Album “Dark Makam”. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musiker*innen findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Albanisch shihemi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Harrycane Orchstra dark makam 1
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Orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.06.20
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen zu einem neuem Kapitel sagt Orsino. Es erwarten Euch in der kommenden Stunden musikalischen Köstlichkeiten unter anderem aus Uganda, Japan und Litauen. Es gibt die nächste Ausgabe der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an die Tübinger Band Madga Mandala für ihr Album „Doganbey“. Starten wir nun aber mit den neuen Openern von Orsinos Lied, starten wir mit Playing for Change.
Playing For Change songs around the world 1
Playing for Change ist ein Projekt des US-amerikanischen Tontechniker und Produzenten Mark Johnson. Seit dem Jahr 2004 reist Johnson und sein Team durch die ganze Welt und macht Aufnahmen mit Musiker*innen. Sein Ziel ist nichts geringeres als „zu inspirieren, zu verbinden und der Welt mittels Musik Frieden zu bringen“, wie er selber sagt. Mittlerweile sind ein halbes Dutzende Playing for Change-Platten mit einigen Nebenprojekten entstanden bei denen hunderte Musiker mitwirkten. Schon bei der ersten Platte „Songs around the world“ haben über einhundert Musiker*innen aus fünf Kontinenten mitgewirkt. Mit dabei, wie ihr gleich hören werdet: der Bluesgigant Keb‘ Mo‘, der im folgenden Song von Künstler*innen aus Südafrika, dem Kongo, Simbabwe, Indien, Israel und Nepal unterstützt wird.
Playing For Change songs around the world 2
Aus dem zentralafrikanischen Uganda bringt uns die Band Nihiloxica einen der verrücktesten und entrücktesten Electro-Perkussions-Sounds der Gegenwart. In der Hauptstadt Kampala trafen 2017 ugandischen und britische Musiker aufeinander und entwickelten einen Sound, der traditionelle ugandische Perkussion mit Clubsounds der dunklen, schweißtreibenden, schmutzigen Art verband. Nihiloxicas Musik könnte den Soundtrack zu einer afrikanischen Version von Bladerunner abgeben: düster, kraftvoll und doch voller kleiner poetisches Perlen. Ihr Debütalbum haben Nihiloxica nach dem Aasvogel Kaloli benannt.
Bleiben wir noch in Afrika und kommen zu zwei Wiederentdeckungen. Edikanfo ist ein Band aus Ghana, die um die 1980er in der Hauptstadt Accra die Tanzsäle mit ihrer Mischung aus Highlife und Afrofunk zum Kochen brachten. Brian Eno, der britischen Musiker, produzierte 1981 ihr Album „The Pace Setters“ und dieses ist nun wiederveröffentlicht worden. Und es hat auch 40 Jahre später nichts an seiner Kraft verloren. Eher schräg und von der schrillen Sorte sind die Disco-Scheiben von Sidiku Buari. Der ebenfalls aus Ghana stammende Musiker brachte Ende der 70er, Anfang 80ern die afroamerikanischen Disco-Community in New York City zum Feiern. Sidiku Buaris CD „Revolution“ ist eine Zusammenstellung verschiedener Aufnahmen aus dem Jahr 1979.
Edikanfo the pace setters 2
Sidiku Buari live disco show in new york city 2
Sarrazy Rochelle feat. Kirilola söng söng 6
Kirilola ist eine japanische Multimedia-Künstlerin, die gerade mit dem französischen Duo Marc Sarrazy und Laurent Rochelle zu hören war. Die Drei habe ich auf dem fantastischen Sampler „Söng Söng – Polychrome Sounds from the Underground“ gefunden. Die Scheibe bietet 14 Songs die irgendwo zwischen Electronica, Afrobeat, Punk, Freejazz, Neuer Musik und Filmmusik oszillieren. Tolle Scheibe: Söng Söng!
Nicht minder spannend ist eine andere Zusammenstellung, die den Titel „Zoom in 13“ trägt. Zoom in 13 ist die dreizehnte CD, mit der das litauische Musik-Informations-Zentrum, zeitgenössische Komponist*innen des kleinen baltischen Staates vorstellt. Nachdem ich diesem Sampler verfallen war, habe ich mal recherchiert was die Litauer noch so veröffentlicht haben und hab realisiert, dass ich keinerlei Ahnung hab, wie vielfältig die Musikszene Litauens und des ganzen Baltikums ist. Da werde ich in Zukunft mal genauer hinschauen bzw. hinhören. Hört jetzt das Ensemble Synaesthesis mit einer Komposition von Ramūnas Motiekaitis, einem 44-jährigen Tonsetzer aus Litauens Hauptstadt Vilnius.
Synaesthesis Ensemble zoom in 13 3
Rhoda Scott movin’ blues 5
Sie wird demnächst 82 Jahre alt: Rhoda Scott aus New Jersey, die seit Mitte der 1960er in Frankreich lebt. Ihr neues Album, sie hat über 50 produziert, heißt „Movin‘ Blues“ und präsentiert Klassiker aus Jazz, Blues und Gospel. Rhoda Scott lässt sich und ihre Hammond-Orgel dabei nur vom jungen SchlagzeugerThomas Derouineau begleitet.
„The Magic of John Zorn”. Nachdem der New Yorker John Zorn viele Jahre hauptsächlich komponiert, über sein Label Platten und Bücher herausgebracht und den New Yorker Club „The Stone“ betrieben hat, greift er in letzter Zeit wieder verstärkt selbst zum Saxophone. Für die Aufnahmen des Albums „In a convex mirror“ hat er sich wieder zwei alten Bekannte ins Studio geholt: Perkussionist Ches Smith und Ikue Mori an diversen elektronischen Instrumenten und Geräten.
John Zorn in the convex mirror 3
Terez Sliman when the waves 6
Für ihr neues Album “When the waves“ hat sich die palästinensische Sänger Terez Sliman unter anderen der norwegischen Avantgarde-Gitarristen Eivind Aarset ins Studio geholt und sich so einen neuen Sound verpasst. Terez Sliman gehört zu einer neuen Generation von jungen Musikerinnen, deren Songs explizit politisch sind, auch wenn sie keine Parolen skandieren.
Auch dunkelbunt, der aus Hamburg stammende Wiener, ist auf seine Art politisch. Den seine Musik ist grenzenlos offen für Einflüsse aus aller Herren und Damen Länder. Balkan trifft auf arabischen Rap, Klezmer auf Indien, Elektrobeats auf Rhythmen aus Kenia, Afrobeat auf Asia Fusion. Bei dunkelbunt ist alles möglich, sogar, dass er sein neues Album, eine Art Best of mit dem Titel „Vienna Tapes“ als Kassette, ja, ihr habt richtig gehört, nur als Kassette veröffentlicht. Ein Synonym für dunkelbunt wäre Humor!
Dunkelbunt vienna tapes B 1
Frodo Haltli border woods 3
Frodo Haltli, der norwegische Akkordeonist, macht auch auf seinem neuen Album „Border Woods“ mit dem Defragmentieren und Neuzusammensetzen der Folklore seiner Heimat weiter. Schon das Vorgängeralbum hieß Avant Folk. Und mit der Brüdern und Schwestern im Geiste, macht Haltli weiter. Emilia Amper spielt die traditionelle Nyckelharpa, im Deutschen auch als Schlüssel- oder Tastenfidel bekannt. Hakon Stene und Eirik Raude sind die Perkussionisten der Truppe. Ob komplett akustisch eingespielt, klingt die Musik von Frodo Haltli und seinem Team oft wie von einem anderen Stern.
Nicht von einem anderen Stern, sondern aus Frankreich kommt die Sängerin, Pianistin und Kontrabassistin Sarah Murcia. Ihre Musik hat ihre Wurzeln im Jazz, doch Sarah Murcia lässt die Genre Genre sein. Hier ein bisschen Jazz, da bei bisschen Electronic und dort ein bisschen Chanson: Sarah Murcia zieht auch auf ihrem dritten Solo-Album „ Eyeballing“ ihre ganz eigene Art durch, bei der bestimmt so manchen Jazz-Hörer*innen die Augen rollen.
Sarah Murcia eyeballing 5
Hot Club D’Allemagne hot club d’allemagne 3
Sie nennen sich selbstbewusst Hot Club D’Allemagne. Damit spielt das Quartett aus Leipzig natürlich auf den Hot Club de France an. So hieß die Band des legendäre Gitarrist Django Reinhardt und des Geiger Stephane Grappelli, die im Paris der 1930er den Gypsy Swing erfanden. Hot Club D‘Allemagne verbeugt sich auf ihrer neuen Platte, die den Bandnamen trägt, hauptsächlich mit Eigenkompositionen vor den Vätern des Gypsy Swing. Und jetzt:
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Madga Mandala für ihr Album „Doganbey“. Süel Saracoglu stammt aus Istanbul und lebt schon seit vielen Jahren in Tübingen. Dort hat der Multiinstrumentalist eine siebenköpfige Musikertruppe um sich geschart, die verschiedenste Instrumente aus unterschiedlichen Kulturkreisen spielen. Süel spielt unter anderem die im Bandnamen auftauchende Tontrommel Madga, aber auch Flöten, die arabische Laute Saz und die nordindischen einseitige Gopichan. Und Camu beispielsweise spielt Sitar, Gitarre und Djembe. Als Sänger sind neben Süel und Camu auch Kazim Tumus zu hören. Ihre Musik lässt sich keiner Kultur zuordnen und ist Weltmusik im allerbesten Wortsinn. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Madga Mandala für ihr Album “Doganbey”. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Albanisch shihemi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Magda Mandala doganbey 10
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.05.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu einer Spezialausgabe von Orsinos Lied. Herzlich Willkommen, sagt Orsino.
Fast so lange wie es den Querfunk gibt, fast solange gibt es Orsinos Lied und fast so lange hat jede Ausgabe von Orsinos Lied mit einer La Paloma-Version angefangen. Und nun ist es so weit, ich habe alle, aber auch wirklich alle La Paloma-Version der insgesamt 6 Ausgaben von „La Paloma“ des Münchner Labels Trikont gespielt. Ihr habt also in den letzten 23 Jahren Orsinos Lied 142 Versionen von La Paloma gehört. Zusammengestellt hat die 6 CD der Münchner Musiker, DJ, Hörspielproduzent und Autor Kalle Laar. Ihm sei diese Ausgabe von Orsinos Lied als Danke gewidmet.
Los geht’s mit Laurel Aitken aus Jamaika, dem legendären deutschen Schauspieler und Sänger Curd Jürgens, der argentinischen Sängerin Llibertad Lamarque und Raymond Kane aus Hawaii.
Laurel Aitken la paloma #6 1
Curd Jürgens la paloma #6 3
Llibertad Lamaque la paloma #6 11
Raymond Kane la paloma #1 2
Sie wurde mal die „Ursonate des Pop“ genannt: La Paloma, eines der meistgespielten und aufgenommenen Lieder der Welt. Wohl unendlich viel geliebt und gelegentlich gehasst, aber trotzdem ein seltsames Lied. In der westlichen Welt kennen fast alle die Melodie und fast niemand den Namen Sebastián de Yradier, der das Lied irgendwann in den 1860er komponierte. Von de Yradier als Habanera, also einen afrokubanischen Tanz, gedacht, ist La Paloma heute unter anderem auch zu hören als Reggae und Tango, Punkrock und Jazz, Walzer und Marsch, Schlager und Country und, und, und.
Hört eine der allerersten Aufnahmen von La Paloma aus dem Jahr 1899, eingespielt von der Pariser Militärkapelle Garde Républicaine. Danach die US-amerikanische Jazzerin Carla Bley, gefolgt von der Kraut-Rockversion von Amon Düül II und einer Schlagerversion des Titels von der Chilenin Rosita Serrano aus den 1940ern.
Garde Républicaine la paloma #1 7
Carla Bley la paloma #1 13
Amon Düll II la paloma #1 21
Rosita Serrano la paloma #1 9
Die heutige Ausgabe von Orsinos Lied ist La Paloma gewidmet, dem Lied, im dem diese Sendung fast von der ersten Ausgabe an begonnen hat. Die Komposition von Sebastián de Yradier scheint seit rund 150 Jahren nichts an ihren Reiz verloren zu haben. Immer und immer wieder taucht das Lied in unterschiedlichsten Gewändern und Zusammenhängen auf. La Paloma ist Spanisch und heißt „Die Taube“. Im Englischen wird es auch „No more“ oder „Your Love“ bekannt bereits in den 1860 ein deutsches Notenblatt als sogenanntes „Mexikanisches Lied“. Ein französischer Dichter hatte aus dem spanischen Sehnsuchtstext ein Matrosenlied gemacht und in Deutschland machte Hans Albers im Film „Große Freiheit Nr.7“ ab 1944 bekannt. In seiner Textversion fehlt allerdings die berühmte Textzeile „Fliegt eine weiße Taube zu dir hierher“. Nach Hans Albers erfreut Euch an den Versionen von Paco de Lucia mit Enrique Montoya, den Jokers und einer Aufnahme vom Bahnhof in Harbin, Nordostchina.
Hans Albers la paloma #1 5
Paco de Lucia y Enrique Montoya la paloma #2 4
The Jokers la paloma #2 20
Bahnhof in Harbin la paloma #2 23
An dieser Aufnahme vom Bahnhof Harbin in Nordostchina ist schön zu erkennen, La Paloma wird so ziemlich überall auf der Welt gespielt. So gibt es in der sechs CDs umfassenden Sammlung La Paloma, herausgeben von Kalle Laar, viele ungewöhnliche Versionen. Auch aus China stammt Jiao Jim-Hai, der La Paloma auf der traditionellen Zither Cheng spielt. Von der ostafrikanischen Insel Sansibar bringen uns Mabibi Na Mabwana ihre Version und Ahmed Zahir ist Afghane und liebt ebenfalls La Paloma wie auch La Joya de Guatemala aus Mittelamerika.
Jiao Jim-Hai la paloma #3 13
Mabibi Na Mabwana la paloma#4 3
Ahmed Zahir la paloma #5 6
La Joya De Guatemala la paloma #6 18
Und damit sind wir fast am Ende dieser Spezial-Ausgabe von Orsinos Lied. Fast so lange wie es den Querfunk gibt, fast solange gibt es Orsinos Lied und fast so lange hat jede Ausgabe von Orsinos Lied mit einer La Paloma-Version angefangen. Und nun ist es so weit, ich habe alle, aber auch wirklich alle La Paloma-Version der insgesamt 6 Ausgaben von „La Paloma“ des Münchner Labels Trikont gespielt und heute nochmal 16 wiederholt. Ihr habt also in den letzten 23 Jahren Orsinos Lied 142 Versionen von La Paloma gehört. Ein Extra Danke nochmal an DJ Kalle Laar, der die 6 CD zusammengestellt hat. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Zulu: hamba kahle und mit einer La Paloma-Version von Makame Faki aus Sansibar, einem Musikautomaten, einem Dub von einem unbekannten Künstler aus Jamaika und einer Drehleier. Und vergesst nie: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Makame Faki la paloma #5 2
Der Araber la paloma #3 14
Dub la paloma #1 8
Leierorje la paloma #3 20
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.04.2020
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der großartigen österreichischen Duos The Red River Two sagt Orsino. Es warten Euch in der kommende Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Ghana, Armenien und Litauen. Es gibt die nächste Ausgabe der Rubrik „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an die norwegische Band „Bushman’s Revenge“ für ihr Album „et han mot overklassen“.
So richtig los geht’s jetzt mit drei europäischen Trompetern, deren Musik unterschiedlicher nicht sein kann. Der Schweizer Erik Truffaz wird immer wieder als Jazztrompeter betitelt, doch sein Horizont ist ein viel, viel weiterer. Er spielte unter anderem mit der malischen Sängerin Rokia Traoré, mit dem schwedisch-türkischen Musiker Ilhan Ersahin und Murcof aus Mexiko. Das neuste Album von Erik Truffaz und seinem Quartett heißt „Lune Rouge“ und als Gäste sind noch Andrina Bollinger und Jose James dabei.
Trompeter Nummer 2 ist Ilkka Arola. Der Finne verarbeitet mit seiner Band Sound Tagine die Eindrücke, die er auf Reisen nach Afrika und in den Mittleren Osten gemacht hat. War sein Debütalbum von drei Jahren noch von den langen, düsteren Wintern Finnlands geprägt ist der Sound seines neuen Albums warm wie die Mittelmeerwinde und abwechslungsreich wie die verschiedenen Kulturen rund um das Mittelmeer. „Land ahead!“ – Land in Sicht hat Ilkka Arola sein neues Album genannt.
„Brasses to the masses“ heißt das Debüt-Album von Dzambo Agusev und seinem Orchester. Und der Nordmazedonier will genau die:, die Massen mit seiner Musik zum Tanzen bringen. Balkanblasmusik in ihrer lustvollsten Ausprägung, tief in der Tradition verwurzelt, aber ganz und gar heutig.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das Erik Truffaz Quartet mit Jose James, Ilkka Arolas Sound Tagine und das Dzambo Agusevi Orchestra.
Erik Truffaz Quartet lune rouge 3
Ilkka Arola Sound Tagine land ahead! 2
Dzambo Agusevi Orchestra brasses for the masses 6
Nach „Brasses for the masses“ vom Dzambo Agusevi Orchestra bleiben wir noch für einen Song bei Blasmusik vom Balkan. Genaugenommen bleiben wir sogar in der Großfamilie Agushev, denn Bayram ist der Cousin von Dzambo. Bayram Agushev lebt seit einigen Jahren in Deutschland. Mit drei von seinen vier Söhnen und ein paar Freunden hat er die Bayram Agushev Band gegründet und auch schon eine selbst produzierte CD veröffentlicht, die den Namen seiner Band trägt.
Bayram Agushev & Band dito 6
Hila feat. Norayr Kartashyan 21 3
Hila ist ein Projekt des Cellisten Artyom Manukyan aus Los Angeles und dem in Lyon lebenden Musiker und Produzenten Dawatile. Gemeinsam reisten sie in die Heimat von Artyom nach Armenien und verarbeiteten armenisch-sowjetische Volksmusik aus den 1980er und 90er Jahre mit Jazz, HipHop und Electronic. Es ist eine der wildesten und spannendsten Mischungen, die mir so in letzter Zeit untergekommen sind. Ihr erstes Album haben Hila „21“ betitelt.
Einen fantastischen Überblick über die vielfältige und mir völlig unbekannte Electronic- und Experimental-Musik-Szene Litauens gibt die CD „Note Lituania“. Die Scheibe stellt 13 Musikprojekte des kleinen Staates im Baltikum vor, die sich mitnichten verstecken müssen. Véliu Namai ist beispielsweise ein Projekt um den aus Prag stammenden Julius Mité, das sich musikalisch mit den Wurzeln der baltischen Mystik beschäftigt und Electronic mit akustischen Instrumenten verbindet.
Veliu Namai note nituania: experimental/electronic 2019 1
Dhafer Youssef birds requiem 1
Dhafer Youssef stammt aus Tunesien und hat sich das Oud-Spielen selbst beigebracht. Mittlerweile lebt er in Paris und ist fester Bestandteil der europäischen Jazz- und Weltmusikszene. Für seine Album „Birds Requiem“ hat er sich unter anderem den türkischen Klarinettenspieler Hüsnü Senlendirici, den norwegischen Trompeter Nils-Petter Molvaer und den niederländischen Schlagzeuger mit indonesischen Wurzeln Chander Sardjoe ins Studio geholt. Eine wahrlich internationale Gruppe also.
Ein ähnlich multikulturelle Truppe ist Nola Is Calling. In ihrer Musik treffen transkontinentale Afro-Einflüsse auf die kreolische Karnevalskultur der Mardi Gras Indians aus New Orleans sowie subtile elektronische Elemente des HipHop und R’n’B. Das überaus überzeugende Debütalbum von Nola Is Calling heißt „Sewing Maching Effects“.
Nola Is Calling sewing machine effects 8
Urmuz the urmuz epigrams 10
Der rumänische Schriftsteller Urmuz lebte von 1883 bis 1923 und gilt in Insiderkreisen als Vorläufer der Avantgarde, des Dadaismus und Surrealismus. Die Aufnahme, die ihr gerade hörtet, hat Urmuz 1923 eingespielt, kurz bevor er sich selbst getötet hat. Jetzt ist sie wiederveröffentlicht worden und zwar von John Zorn. Und damit sind wir wieder mittendrin in der Rubrik: „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist, Musiker und Autor Zorn hat ja schon immer einen Faible für fast vergessene Künstlerinnen und Künstler. Nun hat er sich also Urmuz vorgenommen. Zorn hat nicht nur die Aufnahmen von Urmuz wiederveröffentlicht, sondern gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Ches Smith neu interpretiert. Die CD mit heißt „The Urmuz Epigrams“ und ihr hört nun das gleich Stück wie gerade, nur eben in der Version von John Zorn und Ches Smith.
Urmuz the urmuz epigrams 2
Tony Allen & Hugh Masekela rejoice 2
Der südafrikanische Trompeter Hugh Masekela ist zwar schon vor 2 Jahren gestorben. Doch nun sich Aufnahmen von ihm veröffentlicht worden, die er 2010 mit dem nigerianischen Meisterschlagzeuger und Miterfinder des Afro-Beats Tony Allen gemacht hat. Mit den Studioaufnahmen von 2010 ging Tony Allen nochmal ins Studio, holte sich noch ein paar junge Jazzmusiker dazu und vollendete das Album „Rejoice“. Mit diesem Projekt will Tony Allen nun auf Tour gehen und auch in Deutschland ein paar Konzerte geben.
Bleiben wir noch ein bisschen in Afrika bzw. hören uns an, welch seltsame Blüten die Disco-Welle Ende der 1970er bis 80er getrieben hat. Sidiku Buari war ein Spitzensportler aus Ghana, der in die USA ging und dort zu einem der beliebtesten Disco-Musiker der afroamerikanischen Community wurde. Sein Album „Disco Soccer“ aus dem Jahr 1979 ist gerade wiederveröffentlich worden und ist aus heutiger Sicht urkomisch. Sidiku Buari empfiehlt gegen Trübsinn „Ko Ko Si“, zu Deutsch Macht Liebe. Kein schlechter Tipp in Zeiten wie diesen. Viel Spaß.
Sidiku Buari disco soccer 1
Dobré who killed the acrobat? 5
Es ist kaum zu glauben, aber die Band Dobré stammt aus Oberbayern. Die Musik ihres dritten Albums „Who killed the acrobat?“ hat jedoch garnichts Bajowarisches, sondern klingt nach großer weiter Welt. Dobré machen entspannten Folkpop und bringen ein bisschen Frohsinn in die Stuben.
Brüder und Schwestern im musikalischen Geiste ist Nervling aus Hamburg. Da Duo Nervling sind Moira Sefling und Tom Baetzel und ihre Songs sind die musikalischen Spiegelungen ihre Weltreisen, die sie zu den Kuna Yala Indianern nach Panama, zu Rastafaris nach Jamaika und Meditationsgurus nach Indien führten. Nervlings Album „Maracuja in the Corn Viper Sunbeam“ legt ein schönes Zeugnis des Könnens der zwei Multiinstrumentalisten ab und der Song „Damn good night“ klingt nacht dem Ort, wo er standen sein soll, nämlich Hawaii.
Nervling maracua in the corn viper sunbeam 4
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das norwegische Trio Bushman’s Revenge für ihr Album „Et han mot overklassen“. Gard Nilssen, Rune Nergaard und Even Helte Hermansen sind alle drei Multiinstrumentalisten. Ihre Musik klingt wie extrem verlangsamter Blues, der sich jedoch zu gewaltigen, fast orgastischen Klangtürmen steigert und damit den indischen Ragaanklängen auch in der Struktur der Songs nah kommt. Bei Wikipedia werden Bushman’s Revenge als Norwegische Jazz- und Progressive Rock-Band beschrieben. Doch ich glaube, dies ist zu kurz gegriffen. Bushman’s Revenge machen Weltenmusik pur und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für ihr neuntes Album „Et han mot overklassen“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Pakistanisch khuda hafiz und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Bushman’s Revenge et han mot overklasssen 4
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.03.20
Albert Viau & Francois Brunet la paloma #6 17
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der zwei Kanadier Albert Viau & Francois Brunet aus dem Jahr 1940 sagt Orsino.
Es erwartet Euch in der kommenden Stunde vor allem eine Riesenportion John Zorn. Zuvor starten wir mit einem spannenden Dreierpack aus Brasilien und am Ende der Sendung geht der Goldene Orsino an Natalie Greffel für ihr Solodebütalbum „Para Todos“.
Lucas Santtana hat mittlerweile 8 Alben produziert. Die Musik des 50-jährigen Musiker aus Salvador de Bahia changiert irgendwo zwischen Tropicália, Bossa Nova, Electronica und HipHop. Auf seinem neuesten Werk „céu é velho há muito tempo“ setzt er je hauptsächlich auf Stimme und Gitarre und hat sich unter anderem die Sängerin Duda Beat ins Studio geholt. Die Musik von Lucas Santtana mag sanft klingen, doch seine Texte prangern die politischen und sozialen Missstände Brasiliens an.
Jahrelang arbeitet Ricardo Richaid für die Großen der brasilianischen Musikszene als Tontechniker und Produzent. Nun hat er mit „Travesseiro Feliz“, zu Deutsch: glückliches Kissen, sein dem Titel entsprechendes sehr entspanntes Debütalbum veröffentlicht. Die Musik von Ricardo Richaid ist ein spannendes Gemisch aus Bossa, Psychodelic Rock und Jazz.
Sänger, Musiker und Schauspieler Seu Jorge wird in diesem Jahr 50 Jahre, Rogê ist 5 Jahre jünger, doch beide kennen sich seit 25 Jahren. Trotzdem haben sie erst jetzt das erste gemeinsame Album veröffentlicht. „Night Dreamers“ wurde an einem Stück live im Studio eingespielt und Seu Jorge und Rogê setzen ebenfalls nur auf Gitarre und Gesang.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Lucas Santtana mit Duda Beat, Ricardo Richaid und Seu Jorge mit Rogê.
Lucas Santtana feat. Duda Beat o céu é velho há muito tempo 5
Ricardo Richaid travesseiro feliz 2
Seu Jorge & Rogè night dreamer 4
Nach diesem eher sanften brasilianischen Dreierpack tauchen wir jetzt ganz tief in die Rubrik „The Magic of John Zorn“ ein. Mit seiner Band Naked City hat der New Yorker John Zorn zwischen 1989 und 1993 die Grenzen zwischen Jazz, Avantgarde, Rock und Noise niedergespielt. 1992 erschien das Album „Leng T’che“ von Naked City. John Zorn selbst ist am Saxofon zu hören und Bill Frisell an der Gitarre. Mit dabei auch Keyboarder Wayne Horvitz, Fred Frith am Bass, Schlagzeuger Joey Baron und Sänger Yamataka Eye. „Leng T’che“ besteht aus einem einzigen, fast 32 Minuten langen Stück, dass es in sich hat. Denn „Leng T’che“ heißt eine chinesische Foltermethode, die ich jetzt lieber nicht erläutern möchte, bei der es aber sehr langsam zugeht. Hört jetzt also Naked City mit Leng T’che.
Naked City absinthe / leng tch’e 10
So, jetzt tief durchatmen. Dies war die New Yorker Avantgardeband Naked City mit dem Stück Leng T’che aus dem Jahr 1992. Und damit ihr wieder auf bessere Gedanken kommt nun Musik, die das Gemüt auflockert. Das Moka Efti Orchestra ist wichtiger Bestandteil der Fernsehserie „Babylon Berlin“, die im Berlin der 1920-er Jahre spielt. Die Band, die quasi für die Serie gegründet wurde, hat sich nun verselbstständigt und mit „Erstausgabe“ ihr Debütalbum veröffentlicht. Die swingenden 20er scheppern einem da um die Ohren, doch der Focus ist viel weiter, als man denken könnte, denn zum Beispiel gesungen wird Deutsch, Englisch und auch Russisch. Und das Moka Efti Orchestra kann auch wunderschöne Balladen spielen.
Moka Efti Orchestra erstausgabe 12
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Natalie Greffel für ihr Solodebütalbum „Para Todos“. Bei allerersten Hören, noch bevor ich irgendwas über diese Platte gelesen haben, dachte ich: brasilianische Musik gepaart mit Jazz. Doch irgendwie war da mehr. Und ja, es steckt so viel mehr drin in der Musik von Natalie Greffel. Geboren in Mosambik wuchs die der Sängerin, Multiinstrumentalistin und Komponistin in Dänemark auf. Heute lebt sie in Berlin, machten aber einen großen, einflussreichen Umweg über Brasilien, wo sie die kulturellen Verbindungen zwischen Mosambik und dem südamerikanischen Land aufspürte. Bekannt wurde Natalie Greffel schon als Sängerin u.a. von Radio Citizen oder Karl Hector & Malcouns. Nun also solo mit einem jazzigen Piano-Gitarren-Quartett an der Seite. Afro-brasilianische Musik jenseits der Klischees trifft auf europäischer Jazz mit Psychodelic-, Funk- und Soulakzenten: Weltenmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldenen Orsino an Natalie Greffel für ihr Solodebütalbum „Para Todos“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Niederländisch - tot ziens und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Natalie Greffel para todos 7
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.02.2020
Bob Wills la paloma #6 16
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von Bob Wills aus dem Jahr 1941 sagt Orsino. Es erwarten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten u.a. aus Vietnam, Südafrika und Portugal. Es gibt die nächste Ausgabe der Rubrik: The Magic of John Zorn. Und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung schließlich an Large Unit Fendika für ihr Album „Ethiobraz“.
Starten wir so richtig in die Sendung mit einer extrem abwechslungsreiche musikalischen Reise die uns von Palästina über Ägypten nach Mali führt. Aus Haifa stammt Zenobia. Das Elektronik-Duo verbindet arabischen Pop und Folk mit kräftigen Club-Beats und wollen die Leute zum Tanzen bringen. Dabei sind ihnen kulturelle, religiöse oder politische Grenzen völlig egal. „Halak Halak“ heißt das Debüt-Album von Zenobia.
Eine der ungewöhnlichsten und spannungsreichsten Mischungen aus arabischer Tradition, Avantgarde-Jazz, Rock und Elektronik präsentiert der Ägypter Land of Kush alias Sam Shalabi. Für sein neues Album „Sand of Enigma“ hat sich Land of Kush unter anderem eine der beeindruckendsten Sängerinnen der Kairo Undergroundszene, Nadah El Shazly, ins Studio geholt.
Auch die Wüstenblues-Rocker Tamikrest aus Nordmali haben sich eine Gastsängerin ins Studio gehört: die Französisch-Marokkanerin Hindi Zahra. Ihre Stimme und zwei weitere japanische Gastmusiker geben dem neuen Album von Tamikrest eine ganz spezielle Note. Der Albumtitel „Tamotait“ heißt Hoffnung und zeugt von der Hoffnung auf Frieden in Nordmali und der gesamten Region von Palästina über Ägypten bis in die Sahara nach Mali. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Zenobia, Land of Kush und Tamikrest.
Zenobia halak halak 9
Land Of Kush sand enigma 1
Tamikrest feat. Hindi Zahra tamotait 6
Aus der trockenen Hitze des Nahen Ostens und der Sahara ist die feuchte Schwüle der Karibik. Könnten die zumindest denken, die die Musik von David Walters hören. Seine Musik nennt der New Yorker „Creole Soul“ und sein neues Album „Soleil Kréyol“. David Walters ist kein Einzeltäter, der einsam an neuen Soundmixen aus Karibik, Nordamerika, Afrika und Europa bastelt. Im Titelsong wird er unterstützt vom französischen Cellisten und Weltenbummler Vincent Segal. Zudem sind auch der nigerianische Saxophonist Seun Kuti, der libanesische Trompeter Ibrahim Maalouf und die Sängerin Celia W mit David Walters zu hören.
David Walters feat. Vicent Segal soleil kreyol 11
Kirk Whalum feat. Zahara humanité 7
Die südafrikanische Liedermacherin Zahara ist eine der vielen illustren Gäste, die sich Saxophonist Kirk Whalum für sein neues Album „Humanité“ ins Studio geholt hab. Besser gesagt, Kirk Whalum ist um die ganze Erde gereist, um in Studios in Jakarta, Tokio, Paris, Nairobi, Johannisburg und Hastings Aufnahmen zu machen. Gemeinsam mit Künstlern wie Asa aus Nigeria, Keiko Matsui aus Japan und Afgan aus Indonesien schuf Kirk Whalum Musik, die alle Grenzen niederreißt.
Ebenfalls überhaupt nicht in Grenzen jeglicher Art denkt und schafft der New Yorker Musiker und Komponist John Zorn. Womit wir wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“ sind. Mit seiner Band Naked City spielte Zorn zwischen 1989 und 1993 insgesamt 7 Studioalben ein. „Absinthe“ erschien 1993. Mit dabei wieder John Zorn am Saxophon und Mikrofon, Bill Frisell an der Gitarre, Keyboarder Wayne Horvitz, Fred Frith am Bass, Schlagzeuger Joey Baron und Sänger Yamataka Eye.
Nacked City absinthe 6
Luis Fernandes demora 4
Stein Urheim downhill uplift 1
Der norwegische Multiinstrumentalist Stein Urheim hat ein neues Album veröffentlicht. Auf „Downhill uplift“ macht er sich mit drei Kollegen aus der skandinavischen Avantgard-Szene auf eine musikalische Reise durch ein Amerika wie es sich die Einwanderer und Siedler geträumt haben könnten. Vor Stein Urheim hörtet ihr die nicht minder spherischen Klänge der Musik von Luis Fernandes. Der portugiesische Soundtüftler hat gerade sein Debütalbum „Demora“ veröffentlicht. Demora heißt auf Englisch „Delay“, auf Deutsch „Verzögerung“. Und wie verzögert entwickeln sich auch die Songs von Luis Fernandes.
Wie Luis stammt auch die Sängerin Lina aus Portugal. Sie wollte ein Fado-Album produzieren, das zwar die alten Lieder des portugiesischen Blues zelebriert, aber in die Gegenwart in Richtung Zukunft hebt. Dazu ging sie dem spanischen Soundvirtuosen mit Raül Refree ist Studio, der schon den Flamenco erneuert hat. Refree kannte die alten portugiesischen Klassiker nicht, was ihm half, die Musik neu zu fühlen. Das gemeinsam Album nannten sie schlicht: „Lina Raül Refree“.
Lina & Raül Refree lina raül refree 4
Flo la mentirosa 1
Die Italienerin Flo ist eine Vollblutkünstlerin. Als Musikerin und Schauspielerin scheint sie keine Grenzen zu kennen und auch ihrer Lieder scheinen stilistisch grenzenlos. Ihr drittes Album trägt den spanischen Titel „La Mentirosa“, der Lügner. Und Flo gaukelt den Hörern einen eigenen Stil vor, der so stimmig klingt, als würde es ihn schon seit Jahrhunderten geben. Gemeinsam mit Daniele Sepe und fast 30 Musikern und zwei Chören schöpft Flo aus dem Vollen.
„Royal“ – also königlich, heißt und ist das neue Album von Ayo. Die in Deutschland geborene Tochter eines Nigerianers und einer Roma trägt das Kulturverbindende quasi schon in den Genen und ihre Musik seit Jahren erfolgreich in die Welt. Auch Ayo ist Musikerin und Schauspielerin. „Royal“ ist ihr mittlerweile 6. Album. Hört den Titelsong.
Ayo royal 12
Saigon Soul Revival feat. Blacka ha am xa 2
Soulmusik mit einer Prise HipHop aus Vietnam von Saigon Soul Revival und dem Rapper Blacka. Einst coverten vietnamesische Bands Soulmusik für Amerikaner in der Kneipen vor allem Südvietnams. Bald verselbstständigte sich die Musik jedoch und die Bands begannen vietnamesische Texte zu singen. Lange Zeit war dies vergessen, doch nur scheint eine neue Renaissance zu starten und Saigon Soul Revival sind ganz vorn mit dabei. Ihr Album heißt „Ha Am Xa“.
Eigentlich hatte sich französische Gitarrist Raphael Fays dem Gypsy-Jazz seiner Vorfahren verschrieben. Doch es scheint dem Roma stilistisch irgendwann zu eng geworden zu sein. So begann Fays lateinamerikanische Folklore, französischen Valse Musette, Klassik und auch Flamenco in sein Spiel zu integrieren. Für sein Dreifach-Album „Circulo de la noche“ holte er sich nun führende Flamenco-Musiker und -Sänger ins Studio und zelebriert die Schönheit und Kraft der spanischen Musik.
Raphael Fays circulo de la noche III/6
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Large Unit Fendika für ihr Album „Ethiobraz“. Large Unit ist die Big Band des norwegischen Jazz- und Avantgarde-Schlagzeugers Paal Nilssen-Love. Fendika ist ein Musik- und Tanzgruppe aus Äthiopiens Hauptstadt Adis Abeba. Außer norwegischen und äthiopischen Musikern gesellen sich auch noch zwei Perkussionisten aus Rio de Janeiro dazu, Celio de Carvalho und Paulinho Bicolor, sowie Terrie Ex, der Gitarrist der holländischen Anarcho-Punk-Band The Ex. Auch The Ex haben schon Musik mit Fendika gemacht. Äthiopische Musik trifft auf Avantgarde-Jazz trifft auf brasilianische Rhythmen trifft auf Punk: Weltmusik im wahrsten und wildesten Sinne des Wort. Dafür hier und den Goldenen Orsinos an Large Unit Fendika für ihr Album „Ethiobraz“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Schwedisch hej då und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Large Unit Fendika ethiobraz 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.01.2020
The Pesticles la paloma #6 15
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied im Jahr 2020. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der US-amerikanischen Punk-Band The Pesticles sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Island, Nigeria und Kanada. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an The Loire Valley Calypsos für ihre Album «The Loire Valley Calypsos versus The Great Pink Flamigo».
Steigen wir ein mit vier sehr unterschiedlichen Platten von jüdischen Musikern. Aus Kanada stammt der Sänger, Multiinstrumentalist, Theater- und Filmemacher sowie Figurenspieler Socalled. Berühmt wurde er durch seinen ganz speziellen Mix aus jiddischen Liedern und Hip-Hop. Doch sein neues Album «Di Frosh and other yiddish songs» hat Socalled mit dem Kaiser Quartett aus Hamburg einspielt. Und deshalb klingt dieses Album fast klassisch, aber mit viel Humor, was sich u.a. am Titelsong „Di Frosh“ schön hören lässt.
Ein echter Klassiker der Klezmermusik ist Giora Feidman. In diesem Jahr wird der Klarinettenvirtuose 84 Jahre alt, doch spielt er sich in letzter Zeit in einen waren Schaffensrausch und produziert eine CD nach der anderen. Für das Album „Global Oasis“ hat er sich nun unter anderem mit zwei russischen Electronic-Musikern zusammengetan, mit Andrei Samsonov und Michael Degtyarev. Damit erweitert er mal wieder den Begriff Klezmer in eine ganz neue Richtung.
Kroke sind eines der weltweit erfolgreichsten Trios aus Polen. Ihr neues, ihr mittlerweile 16. Album heißt „Rejwach“ – zu Deutsch „Radau“ und ist die Musik zu einem Theaterstück. Und wieder verbinden Kroke jüdische Musik mit osteuropäischen Einflüssen und einer Prise Jazz.
Auf seinem neuen Album „Bulat Blues“ widmet sich der aus Detroit stammende Daniel Kahn dem "Georges Brassens der Sowjetunion", sowjetischen Barden Bulat Oku dschawa. Gemeinsam mit dem Moskauer Musiker Vanya Zhuk an der russischen 7-Saiten-Gitarre, interpretiert Kahn dessen russische Lieder neu, die hier im Westen fast unbekannt sind. Oku dschawa lebte von 1924 bis 1997 und hat in der 50er Jahren die russische Version des sich an der Gitarre begleitenden Sängers quasi im Alleingang erfunden. Kahn setzt ihm nun ein musikalisches Denkmal. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Socalled mit dem Kaiser Quartett, Giora Feidman mit Michael Dagtyarev und Andrei Samsonov, für Kroke sowie Daniel Kahn mit Vanya Zhuk.
Socalled with the Kaiser Quartett di frosh 6
Giora Feidman, Andrei Samsonov & Michael Degtyarev global oasis 2
Daniel Kahn & Vanya Zhuk bulat blues 2
Kroke rejwach 2
Und machen wir gleich noch weiter mit einer der lustigsten israelischen Bands der Gegenwart, den Jewish Monkeys. Wie sich die siebenköpfige Truppe aus Tel Aviv selbst und andere auf die Schippe nimmt ist einfach großartig. “Catastrophic Live” heißt ihr neues Album und die Selbstironie dieser alten weißen Männer könnte anderen hilfreich sein. Konzerte der Jewish Monkey sind jedesmal tanzverschwitzte wilde Partys und wer Lust auf die Junges hat, sie sind gerade auf Deutschlandtour und spielen beispielsweise Ende März hier im Südwesten, u.a. am 26.3. in Reutlingen und am 27.3. in Stuttgart. Jewish Monkeys mit Catastrophic Live.
Jewish Monkeys catastrophic life 8
Adrian Raso gypsybilly king 10
Nicht nur das Gitarrenspiel beherrscht Adrian Raso grandios, auch Banjo, Bass und Keyboard hat er für sein neues Album „Gyspybilly King“ selbst eingespielt. Durch die Zusammenarbeit mit der rumänischen Gypsyband Fanfare Ciocarlia wurde Raso auch außerhalb seiner kanadischen Heimat bekannt und startet nun so richtig durch. Der Plattentitel „Gypsybilly King“ bringt es schön auf den Punkt, denn bei Adrian Raso trifft Django Reinhardts Gypsyswing auf Brian Setzers Rockabilly-Licks und die bluesgetränkten Solos von Jimi Hendrix. Zeitlos gut und schön.
Ganz und gar nicht zeitlos ist die Musik von Eric Kol. Nigeria in den frühen 80ern. Boogie und Disco war die Musik, nach denen die Massen in Westafrika tanzen wollten und Eric Kol war einer der Musiker, die genau dies lieferten. Doch coverte er nicht einfach die westlichen Stile, sondern verband diese mit den traditionellen Tanzmusiken. Passenderweise hieß das damals von Eric Kol veröffentlichte und nun wieder erschienene Album „Today“ und wirkt ein bisschen wie ein musikalisches Polaroid-Foto aus den frühen 80ern. Danach gleich noch einmal ein Sprung in die Vergangenheit in die Mitte der 1970er. Ernest Hood wurde 1923 in Portland, an der Westküste der USA geboren und wuchs im Sound der damaligen Big Bands auf. So wurde er auch erst zum Jazz-Gitarristen, bevor er krankheitsbedingt begann Zither zu spielen und mit selbstaufgenommenen Sounds zu experimentieren. 1975 nahm er das Album „Neighborhoods“ auf und ließ es auf eigene Kosten pressen. Kommerziell war es kein Erfolg und wurde fast vergessen. Nun, 25 nach dem Tod von Ernest Hood, ist das Album wieder veröffentlich worden und es ist erstaunlich wie weit Hood 1975 seiner Zeit voraus war. Sein Musik klingt wie eine seltsame Mischung aus Musique Concreté, Ambient und Soundcollagen. „Neighborhoods“ von Ernest Hood ist ein musikalisches Märchenbuch aus einer anderen Zeit.
Eric Kol today 3
Ernest Hood neighborhoods 4
Yin Yin the rabbit that hunts tigers 2
Das Duo Yin Yin stammt nicht, wie mensch beim Hören ihrer Musik denken könnte, aus Südostasien, sondern Kess Berkers und Yves Lennertz sind Niederländer. Beiden jedoch ist die Liebe zu Sounds der 60er und 70er, wie er in den Diskotheken zwischen Vietnam und Singapur zu hören war, gemein. Ihr Debüt-Album „The rabbit that hunts tigers“ lässt hoffen, dass Yin Yin erst am Anfang ihrer Karriere stehen.
„The Magic of John Zorn“. In dieser Rubrik geht es um den New Yorker Komponisten, Musiker, Labelbetreiber und Buchautor John Zorn. Ende der 1980er Jahre gründetet Zorn die Band Naked City. Zorn selbst spielte Saxofon, am Keyboard saß Wayne Horvitz, Bill Frisell spielte Gitarre und Fred Frith Bass, am Schlagzeug Joey Baron. Gemeinsam mit den Sängern Yamamoto Eye und Mike Patton von Faith No More zelebrierten sie eine wilde Mischung aus experimenteller Rockmusik und avantgardistischem Jazz. Insgesamt veröffentlichten Nacked City sechs Studioalben. „Heretic“ wurden 1993 herausgebracht.
Nacked City heretic 3
Fly Pan Am c`est ca 7
Oum daba 4
Ihr hörtet den Titelsong „Daba“ des neuen Album der marokkanischen Sängerin Oum. Daba bedeutet auf Marokkanisch so viel wie jetzt. Oum verknüpft mit diesem Titel auf ihrem mittlerweile dritten Album die ganze Erfahrung der Vergangenheit mit dem Hier und Jetzt. Oum gelingt es spielerisch, traditionelle arabische Elemente mit der Musik der Westsahara sowie Soul, Jazz und elektronischer Musik zu vermischen.
Die wild-sphärischen Sounds davor stammten von einer Band aus Toronto/Kanada, die endlich wieder aus der Versenkung auferstanden ist: Fly Pan Am. Sechszehn Jahre nach ihrem letzten Album kam nun „C’est ca“ auf den Markt. Die vier Bandmitglieder waren viel in anderen Bands der kanadischen Postrock- und Avantgardeszene unterwegs, doch nun gehen Fly Pan Am sogar wieder auf Tour. In Deutschland sind sie am 25. Und 26. Januar in Berlin im HAU1 vorbei. Wer also zufällig vor Ort ist: hingehen!
Wie Fly Pan Am bauen auch Jo Berger Myhre und Olafur Björn Olafsson ungewöhnliche Soundlandschaften auf, doch sind diese viel leiser und zarter. Jo Berger Myhre stammt aus Norwegen und ist vor allem als experimentierfreudiger Bassist von Splashgirl und Nils Petter Moelver bekannt. Auch aus dem kalten Norden, aber aus Island, kommt Tastenvirtuose und Schlagwerker Olafur Björn Olafsson. In ihrem mysteriösen Sound setzen sie sehr versiert ihre beeindruckende Menge von Instrumenten und einfallsreichen Soundideen ein. Myhre und Berger lassen ihre Rhythmen langsam zum mitreißenden Strom anwachsen und verflechten sie vielschichtig. „Lanzarote“ nennen sie ihr zweites gemeinsames Album.
Einen nicht ganz unähnlichen, aber doch komplett akustischen Sound bitte ein anderes Duo „Mattimatti“. Der deutsche Matti, also Matti Nilsson hat indische Musik studiert, spielt neben der Sitar aber auch Gitarre, Harmonika und Klarinette. Christoph Matti Matenaers stammt aus Malmö/Südschweden und ist Meister auf der Hang. Ihr Debütalbum haben Mattimatti „Tomrum“ genannt. Zuvor hört ihr jedoch Jo Berger Myhre und Olafur Björn Olafsson.
Jo Berger Myhre & Olafur Björn Olafsson lanzarote 6
Mattimatti tomrum 5
Yilian Canizares erzulie 2
Die Geigerin, Sängerin und Komponistin Yilian Canziares wurde in Havanna geboren, studierte dort klassische Geige und lebt seit nunmehr 20 Jahren in der Schweiz. In der neuen Heimat lernt sie die Musik ihrer alten Heimat und den Jazz lieben. Yilian Canziares pielt grandios Violine und singt gleichzeigt auf Spanisch, Yoruba und gelegentlich sogar Französisch. Ihre neue Scheibe heißt „Erzulie“ und ist benannt nach einer weiblichen Voodoo-Gottheit aus Haitii.Und jetzt gibt es das:
Der Goldene Orsinos-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an The Loire Valley Calypsos für ihre zweites Album «The Loire Valley Calypsos versus The Great Pink Flamigo». Das französische Quartett stammt aus Angers in Westfrankreich. The Loire Valley Calypsos haben sich den verschiedenen Musikstilen der Karibik verschreiben und mixen lustig Calypso mit Rockybilly, einer Prise Soca und Soul. Sie füllen ihre Songs mit Spielfreude, Lebendigkeit, Humor - und zeigen im Kampf gegen den großen rosa Flamingo eine recht sportliche Figur. Dies ist Weltenmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsinos für The Loire Valley Calypsos und ihr Album «The Loire Valley Calypsos versus The Great Pink Flamigo».Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Koreanisch annyeong und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
The Loire Valley Calypsos the loire valley calypsos versus the great pink flamigo 9
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.12.2019
Jaco, der Papagei la paloma #4 22
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version des Papageis Jaco sagt Orsino. In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen.
Starten wir in die Sendung mit drei ungewöhnlichen Weihnachts-CDs, die genau genommen gar keine Weihnachts-CDs sind. Die Sängerin Andrea Pancur ist die Erfinderin einer eigenen Musikstils: des Alpenklezmer. Die Münchnerin ist für ihre einzigartige Verbindung von bairischer und jidischer Musik nicht nur vom Publikum gefeiert, sondern auch schon mehrfach mit Preise bedacht worden. Mit ihrem neusten Album geht es weiter in diese Richtung, denn der Titel der CD lautet: Weihnukka, also die Verbindung von Weihnachten und Chanukka, dem jüdischen Lichterfest.
Auf eine lange Reise über die Bühnen dieser Welt kann die Sizilianerin Etta Scollo zurückschauen. Über Pop und Oper bis Jazz hat die Sängerin und Schauspielerin gefühlt schon so ziemlich alles gesungen. Nun hat sie sich mal wieder traditionellen sizilianischen Liedern zugewendet. Auf dem Album „Il viaggio de Maria – Marias Reise“ singt sie alten Hirtenlieder ihrer Heimat so ursprünglich wie möglich, begleitet von teils Jahrhunderte alten Instrumenten. Die Scheibe ist jedoch gar nicht kitschig, im Gegenteil, sie hat etwas vom rauen Leben der Hirten und Schäfer. Etta Scollo ist mit diesem Programm übrigens am 17. Dezember in Freiburg live zu erleben. Mein Tipp: hingehen!
Zimt, Safran, Sternanis: all dies sind Gewürze, die ihren großen Einsatz vor allem im Dezember haben. Die Harfenspielerin Evelyn Huber hat diesen und noch mehr Gewürzen gemeinsam mit dem Saxophonspieler Mulo Francel ein Album gewidmet. „Songs of Spices“ heißt die Scheibe der von Huber und Francel, die sie mit eine paar Gastmusikern rund um die Band Quadro Nuevo, zu der Huber und Francel gehören, aufgenommen haben.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Andrea Pancur, Etta Scollo und Evelyn Huber mit Mulo Francel.
Andrea Pancur weihnukka 1+2
Etta Scollo il viaggio de maria 9
Evelyn Huber & Mulo Francel songs of spices 14
Wie das gerade verklungene Duo Evelyn Huber und Mulo Francel vom Quadro Nuevo verbindet auch das Jerusalem Duo Harfenspiel mit Saxophonklängen. Harfenistin Hila Ofek und Saxophonist Andre Tsirlin haben gemeinsam an der „Jerusalem Academy of Music and Dance“ studiert und schnell ihre gemeinsame Freude an genreübergreifenden Songs entdeckt. So finden sich auf ihren Debütalbum „Premiere“ jiddische Songs neben Komposition von Astor Piazzolla und Antonin Dvorak. Zu hören ist ab und an auch ein Klarinette und die wird von keinem geringerem als Giora Feidman gespielt.
Jerusalem Duo premiere 1
Cara yet we sing 11
Was als eine der vielen deutschen Irish-Folk-Bands vor 13 Jahren begann, ist mittlerweile eine der wichtigsten Band der Szene: Cara. Geprägt wird der Sound des Quintetts durch die Sängerinnen Kim Edgar und Gudrun Walter. Kim spielt außerdem Klavier und Gudrun Fidel, Akkordeon und Viola. „Yet we sing“ ist das mittlerweile fünfte Studioalbum von Cara und die Band hat es quasi live im Studio eingespielt.
Die argentinische Sängerin und Gitarristin Juana Molina sollte im Sommer 2018 mit ihrer Band beim Roskilde Festival in Dänemark auftreten. Doch leider gingen außer Juanas Gitarre alle Instrumente verloren. Juana Molina trat trotzdem auf und ihre Bandmitglieder verendeten einfach fremde Instrumente, die auf der Bühne rumstanden, ein Schlagzeug und ein Keyboard. So entstand unter anderem eine verärgerte Punk-Version ihres Songs „Paraguay“. Diesen und drei weitere hat Juana Molina nun unter dem Titel „Forfun“ veröffentlicht.
Juana Molina frofun 1
Miriam Makeba pata pata 1
Pata Pata, dieser Song machte die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba 1966 quasi über Nacht weltberühmt. Doch der Song war Segen und Fluch zugleich, war Miriam Makeba doch eigentlich Jazz-Sängerin und keine traditionelle Sängerin. Nichts destotrotz ist das Album ein Meilenstein der Musikgeschichte, war jahrelang vergriffen und ist nun digital überarbeitet und neu veröffentlicht worden.
Nicht aus Süd- sondern Nordafrika, genau genommen aus der Westsahara, stammt Aziza Brahim. Die Sängerin, Musikerin und Schauspielerin wurde in einem Flüchtlingscamp in der algerischen Wüste geboren. Dorthin war ihre Familie nach dem Westsahara-Konflikt Anfang der 1970er geflohen. Nach einer musikalischen Ausbildung in Kuba kehrte Aziza Brahim ins Camp zurück, bevor sie sich mit ihrer Familie von Algerien nach Spanien floh. Das Thema Flucht und Vertreibung ist der rote Faden, der sich durch das Schaffen von Aziza Brahim durchzieht. Eines der stärksten Stücke auf ihrem neuen Album „Sahari“ ist ein Hilferuf in die Heimat eines ins Exil Vertriebenen. Aziza Brahim.
Aziza Brahim sahari 8
Addys Mercedes addys 3
Addys Mercedes ist eine aus Kuba stammende Sängerin und Liedermacherin, die im Titel Hollywood von ihren Kindheitstraum, Sängerin und Schauspielerin zu werden, erzählt. Und wie zu hören war, bedient Addy Mercedes nicht die üblichen Kuba-Karibik-Klischees. Das dazugehörige Album heißt wie ihr Vorname „Addys“ und ist ihr drittes von mittlerweile fünf.
Marion & Sobo Band ist ein französisch-polnisch-deutsche Quintett aus Bonn. So gemischt wie die kulturellen Hintergründe der Band ist auch ihr Stil: vokaler Gypsy Swing trifft auf Bluegrass-Noten und Chanson-Charme. Ihr Album „Esprit Manouche“ kommt unglaublich luftig und locker daher und so bringen Marion & Sobo Band einem mitten im Dezember den Frühsommer ins Haus.
Marion & Sobo Band esprit manouche 8
Chrissie Hynde with The Valve Bone Woe Ensemble valve bone woe 14
Wer schon etwas älter ist, hat vielleicht gerade gedacht: die Stimme kenne ich irgendwie. Ja, dies war Chrissie Hynde, die ehemalige Sängerin der britischen Rockband The Pretenders. Auf ihrem neuen Soloalbum „Valve Bone Woe“ klingt sie jedoch ganz anders, denn die Rockband ist einer Bigband gewichen. Mit Ende 60 hat sich Chrissie Hynde nochmal neu erfunden.
Wie Chrissie Hynde ist auch Deutsch-Norwegerin Kerstin Blodig eine grandiose Gitarristin und auch Sängerin. Gemeinsam mit dem schottischen Multiinstrumentalisten und Sänger Ian Melrose hat sie als Duo Kelpie nun ihr sechstes gemeinsames Album veröffentlicht. Auf „Danse mi vise“ beweisen sie mal wieder, warum sie als Traum-Paar der skandinavisch-keltischen Musik gelten. Ob Eigenkompositionen oder Cover von Paul Simon bis George Gershwin, Kelpie drückt jedem Lied ihren meisterhaften akustischen Stempel auf. Und da gerade Dezember ist, dürft ihr jetzt natürlich Summertime hören.
Klepie danse mi vise 12
Danças Ocultas feat. Carminho dentro desse mar 4
Mit ihrer unglaublich einfühlsamen Stimme veredelt die portugiesische Sängerin Carminho das neue Album von Danças Ocultas. Das ebenfalls aus Portugal stammende Akkordeon-Quartett beweist seit 30 Jahren, dass es spannende Akkordeon-Musik auch jenseits von Tango und Fado geben kann. Ihr mittlerweile siebentes Album heißt „Dentro desse mar – in diesem Meer“ und ist wie eine Reise von Portugal nach Brasilien. Ein weiterer Gastmusik auf der Scheibe ist übrigens Jaques Morelembaum.
„Torta Mista – Gemischter Kuchen“ nennt das Duo Topolino ihr neues Album. Und Geigerin und Nina Leonards sowie Gitarrist Norbert Scholly laden ein zu einem musikalischen Geschmackserlebnis der ganz bunte Art. Ein türkischer Hochzeitstanz trifft da auf ein beliebtes Lied aus dem westafrikanischen Senegal oder Astor Piazolla auf Dave Brubeck. Es gibt ein ungarisches Kinderlied und einen wilden Tanz aus Bulgarien zu hören und vieles, vieles mehr, denn das Duo Topolino servieren ja eine Torta Mista.
Duo Topolino torta mista 6
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino, oder sollte ich lieber sagen, die Goldene Orsina geht heute an das Duo Farafi für ihre Debüt-Album „Calico Soul“. Farafi sind Darlini Singh Kaul und Joy Tyson. Joys Familie stammt aus Osteuropa, sie selbst wuchs in Florida auf. Darlini hat indisch-französische Wurzeln und wurde in London geboren. Getroffen haben sich die zwei Musikerinnen in Indien. Ihre Lieder spiegeln ihre Multikulturalität und ihre Reiselust wieder. Ihr Stil ist ein frischer, lebensbejahender Mix traditionell afrikanischer, nahöstlicher, indischer und westlicher Musik. Weltmusik im besten Wortsinne und deshalb der Goldene Orsino an Farafi und ihr Debüt-Album „Calico Soul“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Udmurtisch, das im Ural gesprochen wird: dzéch lu und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Farafi calico soul 1
Wir haben noch ein klein bisschen Zeit, deshalb gibt es noch eine jahreszeitlichen Nachschlag von Federspiel. Die österreichische Blaskappelle aus Krems an der Donau hat nämlich gerade eine tolle Scheibe veröffentlicht: „Von der langsamen Zeit“. Das Album ist der ganz persönliche Weihnachtssoundtrack von Federspiel. Sehr berührtend.
Federspiel von der langsamen zeit 5
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.11.2019
Elvis Castello, Patric Catani & Sir John Henry la paloma #4 23
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von Elvis Castello, Patric Catani & Sir John Henry sagt Orsino.Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Ghana, Guadeloupe und Norwegen. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an das kolumbianische Trio Los Piranas für das Album «Historia Natural».
Starten wir jetzt so richtig durch mit drei deutschen Bluesplatten. Der Tübinger Albert Schnauzer hat eine Stimme, die an einen anderen Bluesbarden und Liedermacher erinnert, an Tom Waits. Während es um den Kalifornier, der nächsten Monat 70 wird, seit Jahren sehr ruhig ist, startet Albert Schnauzer mit seiner Band In Stücken gerade richtig durch. Sein Debütalbum heißt ebenfalls «Albert Schnauzer in Stücken».
Einen sehr speziellen Sound bieten Chris Kramer & Beatbox’n’Blues aus Dortmund. Denn die Band setzt, wie der Name schon sagt, statt auf einen Schlagzeuger, auf einen Beatboxer: Kevin O Neal. «Way back home» heisst die aktuelle Scheibe von Chris Kramer & Beatbox’n’Blues.
Aus dem unterfränkischen Marktheidenfeld bringt uns Bernd Rinser seinen Rootsrock, der ebenfalls mit viel Blues getränkt ist. Rinser covert nicht, sondern schreibt, wie Schnauzer und Kramer die meisten seiner Songs selbst. Seine Texte sind oft voller Poesie, aber manchmal auch voller Wut, wie gleich zu hören sein wird. Denn auf dem Album «Evil, wild & blue» macht Rinser unmissverständlich klar, was er von Rechten, Nationalisten und Neonazis hält. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Albert Schnauzer in Stücken, Chris Kramer & Beatbox’n’Blues sowie Bernd Rinser.
Albert Schnauzer in Stücken dito 2
Chris Kramer & Beatbox’n’Blues way back home 2
Bernd Rinser evil, wild & blues 6
Vom deutschen Blues zu abgedrehten Folk-Rock-Impro aus Norwegen. Das Trio Lumen Drones besteht aus dem Geiger und Hardanger-Fiedel-Spieler Nils Ökland, Gitarrist Per Steinar Lie und Schlagzeuger Örjan Haaland. Ihr neustes Album „Umbra“ läuft bei mir quasi in Dauerschleife und ist der perfekte Soundtrack für lange Herbstabende: mal zart wie Nebel, mal rau wie kalter Wind.
Lumen Drones umbra 1
Creme De Hassan tricontinental circus 6
Seltsam ort- und zeitlose Klänge, mit elektronisch verfremdeten Muezzingesängen, Haitianischen Voodoo-Rhythmen und Flötenmusik aus Burkina Faso: als dies und noch viel mehrt vereint das Duo Creme de Hassan in seiner Musik. Creme De Hassan sind der Deutsch-Palestineser Chazi Baraka und der Amerikaner Paul LaBreque, die sich in Berlin zusammengetan haben, um ihren wilden Ritt durch die Stile auch auf ihrem zweiten Album „Tricontinantal Circus“ fortzusetzen.
Die traditionelle Tanzmusik auf den karibischen Inseln von Guadeloupe ist Gwo Ka und der Sound ist geprägt von großen Trommeln, die ebenfalls Gwo Ka heißen. Einer der Großmeister des Musikstils ist Erick Cosaque, der schon über Jahrzehnte den Gwo Ka auch für andere Stile, wie Jazz, Soul, Funk und Disco öffnete. Nun ist mit „Chinal Ka“ ein Album erschienen, das die ganze Bandbreite und musikalischen Entwicklung von Erick Cosaque hören lässt. Denn die Aufnahmen stammen aus einem Zeitraum von 1973 bis 1995. Erick Cosaque steht für einen karibischer Sound der unbekannteren Art.
Erick Cosaque chinal ka 1
Habib Koité kharifa 3
„Kharifa“ ist der Titelsong des neuen, des achten Albums, von Habib Koité. Geboren wurden der Sänger und Gitarrist zwar im Senegal, wuchs jedoch im Wüstenstaat Mali auf und zählt heute zu dessen international erfolgreichsten Künstlern. Im Gegensatz zu anderen malischen Musikern ist Habib Koité keiner bestimmten Stilrichtung zuzuordnen, er macht schlicht und einfach seinen ganz eigenen panafrikanischen Stil mit Elementen auch aus Flamenco oder Reggae.
Auch einen ganz eigenen Stil hat John Zorn entwickelt. In der Rubrik „The Magic auf John Zorn“ möchte ich Euch heute ein weitere der sieben Platte vorstellen, die der New Yorker Künstler mit seiner Band Naked City veröffentlichte. Mit Naked City trieb Zorn seine Musik mit rasanten Stilwechseln immer weiter in Richtung Hardcore. Neben John Zorn am Saxophon sind in der Band Gitarrist Bill Frisell, am Bass Fred Frith sowie Keyboarder Wayne Horvitz und Drummer Joey Baron aktiv. Hört ein Stück aus dem Naked City-Album „Absinthe“.
Naked City absinthe 6
Bantou Mentale dito 5
Bantou Mentale ist eine Band aus Paris, aber eigentlich könnte man auch fast sagen, eine Band aus der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Dort war beispielsweise der Drummer von Bantou Mentale, Cubain Kabeya, Mitglied bei so wegweisenden Bands Konono No.1 und Jupiter & Okwess. Der Gitarrist Chicco Katembo spielte einst bei Staff Benda Bilili und Sänger Apocalypse ist ein Star der kongolesischen Musikszene in Paris. Der einzige Weiße bei Bantou Mentale ist der Ire Liam Farell. Zu viert machen sie eine kraftstrotzenden Musik fern jedem Afro-Klischee und politisch hart am Puls der Zeit, wie allein schon Songtitel wie „Syria“ und „Boko Haram“ verdeutlichen.
Vom kongolesischen Paris in den brasilianischen Großraum um Stuttgart. In Güglingen lebt Stefan Koschitzki, Saxophonist, Flöten- und Klarinettenspieler. In Ludwigsburg der Sänger und Gitarrist Fabiano Pereira. Als Koschitzki/Pereira haben sie gerade ihr zweites Album veröffentlicht: „Brasilian Blues“. Ihre Musik ist eine Mischung aus Bossa Nova, Bebob und Pop. Leicht, beschwingt und ein bisschen wehmütig: Brasilian Blues halt.
Koschitzki/Pereira brasilian blues 5
The Souljazz Orchestra chaos theories 3
Mit dem Titel “Police the Police“ klagt das kanadischen Souljazz Orchestra Polizeigewalt an. Und dieser Song ist nicht der einzige explizit politischen Titel ihres neuen Albums „Chaos theories“. Ihren Sound aus Latin, Afro und karibischen Stilen hat das Souljazz Orchstra nun mit dem Klang der frühen Punkmusik vermählt. Die Band gibt es seit 17 Jahren und „Chaos theories“ ist ihr mittlerweile 9. Album.
Vom Afro-Punk aus Kanada zur Highlife-Musik aus Ghana. Dort ist Blay Ambolley einer der bekanntesten Sänger und Musiker der westafrikanischen Tanzszene. Er war der erste ghanaische Musiker, der Rap-Formen in lokale Highlife-Rhythmen einbaute. Sein Saxophonspiel ist legendär. Nun hat Blay Ambolley ein neues Album veröffentlicht: „11th Street, Sekondi“ betitelt nach der Adresse in Ghana, wo er vor 72 Jahren geboren wurde.
Blay Ambolley 11th street, sekondi 2
Roberto Fonseca yesun 3
Der kubanische Pianist Roberto Fonseca ließ sich bei den Aufnahmen für sein neues Album unter anderen von der kubanischen Rapperin und R&B-Sängerin Danay Suárez unterstützen. „Yesun“ ist das neue Soloalbum des 44-jährigen und es ist wieder keine typische Latin-Jazz-Piano-Album a la Buena Vista geworden, obwohl er einst als Pianist von Ibrahim Ferrer dem Weltpublikum bekannt wurde. Fonseca verleugnet aber seine musikalischen Wurzeln nicht, doch klassische Musik, Rap, Funk, Reggaeton und Electronica lässt Roberto Fonseca genauso souverän in seinen Songs fließen.
Von Kuba nach Italien, von Roberto Fonseca zu Danilo Rea. Gemeinsam mit Kontrabassist Enzo Pietropaoli und Schlagzeuger Fabrizio Sferra hat der Pianist Rea 1997 das Trio Doctor 3 gegründet. Seither zählt die Band zu den besten Jazzgruppen Italiens, wobei für mich die Bezeichnung Jazz zu kurz greift. „Canto Libero“ ist das elfte Album von Doctor 3.
Doctor 3 canto libero 12
Der Goldene Orsinos-Jingle
Der Goldene Orsino geht an das kolumbianische Trio Los Piranas für das Album «Historia Natural». Los Piranas katapultieren Cumbia, einer der populärsten Tanzmusik-Stile Südamerikas mit einer derartigen Verve ins 21. Jahrhundert, dass da nur so die musikalischen Fetzen fliegen. Mit wilden elektronischen Sounds, schrägen E-Gitarrenriffs und westafrikanischen verfremdeten Schlagzeuggewittern werden Cumbia mit Dub, Salsa mit Jazz, Champeta mit Punkrock verwoben, dass es nur so eine Freude ist. Weltmusik im wahrsten Wortsinn und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Los Piranas für «Historia Natural. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Vietnamesisch tạm biệt und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Los Piranas historia natural 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.10.19
Ich schwitze nie la paloma #4 20
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltenmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der Berliner Band Ich schwitze nie sagt Orsino. Es erwarten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten u.a. aus Peru, Dänemark und der Türkei. Es gibt wie immer Neues von John Zorn und der Goldene Orsino geht an das Trio Abdo Buda Marconi für ihre Produktion „Karsilama“.
Steigen wir nun so richtig ein in die Sendung mit drei westafrikanischen Sängern, die alle beim legendären nigerianischen Label Tabansi Platten veröffentlicht haben. Das Album „Palaver“ der Highlife-und Afrobeat-Legende Ebo Taylor ist eine Sensation. Denn Taylor nahm das Album 1980 auf, doch die Tonbänder gerieten in Vergessenheit. Zurzeit werden die Tabansi-Platten vom englischen Label BBE wiederveröffentlicht, oder eben wie bei Ebo Taylor nach 40 Jahren überhaupt das erste Mal veröffentlicht.
Aus dem Kongo stammt Lumingu Puati Zorro und ist ein außerhalb Westafrikas fast ungekannter Meister westafrikanischen Rumba- und Soukous-Musik. Mit fetten Bläsersetzen, Gitarren und viel Perkussion klingt das Album „Mosese“ fast nach einer karibischen Platte aus den späten 1970ern.
Ganz dem Boogie hatte sich Ben Jagga verschrieben. In seiner westafrikanischen Tanzmusik, meist im feinsten Pidginenglisch gesungen, fließen Reggae, Pop und Afrobeat zusammen. Das wiederveröffentlichte Album von Ben Jagga heißt „Hold on pretty woman“ und flirrt wie eine wild gewordene Diskokugel.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Ebo Taylor, Lumingu Puati Zorro und Ben Jagga.
Ebo Taylor palaver 2
Lumingu Puati Zorro moseses 3
Ben Jagga hold on pretty woman 4
Von Westafrika der 1980er ins Italien der Gegenwart. Gleich die ersten warme Töne seines Kontrabasses, die der Italiener Rosario Bonaccorso auf seinem neuen Album „A new home“ erklingen lässt, haben eine ganz große Sogwirkung. Mit seinem Quartett und dem Saxophonisten Stefano di Battista demonstriert Bonaccorso, warum er weltweit nicht nur als Bassist gefeiert wird, sondern auch als Komponist und Arrangeur. „A new home“ von Rosario Bonaccorso ist die richtige Scheibe für den beginnenden Herbst.
Rosario Bonaccorso Quartet a new home 1
Baba Zula derin derin 7
Anatolische Volksweisen treffen in der Musik der Istanbuler Band Baba Zula auf abgedrehte Psychodelic-Orgien, Krautrockgewitter und Dub-Schwaden. „Derin Derin“ - aus deutsch tief, tief – hat die Band ihr neues Album betitelt. Mit elektrifizierter Oud und Saz, sowie viel Perkussion und Elektronik erzeugen Baba Zula einen Sound, den es so nur einmal gibt und der live noch viel besser rüberkommt. Und dies könnt ihr selbst erleben. Unter anderem am 21. Oktober in Reutlingen und am 24. in Mannheim. Mein Tipp: hingehen!
Nicht nach Reutlingen oder Mannheim müsstet ihr, sondern nach New York, wolltet ihr den wichtigsten jüdischen Komponisten der Gegenwart treffen: John Zorn. Womit wir natürlich wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“ sind. Heute kommen wir zur vorerst finalen CD des Massada-Liederzykluses, an dem Zorn seit 25 Jahren schreibt. Der Zyklus besteht aus drei Teilen. Teil Eins war das „Book Massada“, Nummer Zwei das „Book of Angels“ und Teil Drei ist das „Book Beri’ah“. Zwei und Drei hat John Zorn nicht mit seiner eigenen Band Massada eingespielt, sondern andere Musiker ins Studio geladen. Die elfte und letzte CD des „Book Beri’ah“ heißt „Da’at“ und steht in der jüdischen Mystik in der Kabbala für die Erkenntnis. Eingespielt haben die 13 Kompositionen von John Zorn die Pianisten Craig Taborn und Vadim Neselovskyi. Letzterer holte sich für drei Stück noch den Bassisten Dan Loomis und den Schlagzeuger Ronen Itzik dazu. Hört nun aber Craig Taborn.
Craig Taborn da’at 3
Keyvan Chemirani & The Rhythm Alchemy keyvan chemirani 1
Ihr hörtet Keyvan Chemirani und The Rhythm Alchemy. Schon sein Vater war ein Altmeister der persischen Handtrommel Zarb und nun tritt der in Frankreich geborene Keyvan Chemirani in seine Fußspuren. Doch spielt er nicht nur traditionelle iranische Volks- und Hofmusik, sondern ist mit seiner Rhythm Alchemy offen für verschiedenste Stile aus aller Welt und allen Epochen.
Der Perkussionist Cotito stammt aus dem südamerikanischen Peru und hat sich ganz der Musik der afrikanisch-stämmigen Bevölkerung des Andenstaates verschrieben. Mit rund einem Dutzend Gastmusikern, fast alle selbst Perkussionisten, taucht Cotito auf seinem neuen Album „Hechicero“ tief in die Trommelwelten der afrikanischen Sklaven ein und setzt ihnen damit ein musikalisches Denkmal.
Cotito hechicero 2
Portico Quartet memory streams 5
Das Hang ist ein Perkussionsinstrument, das aussieht wie ein Ufo oder zwei zusammengeschweißt Woks und einen ganz speziellen, schwebenden Klang hat. Unter anderem dieser Klang macht die Musik des englischen Portico Quartets zu etwas ganz Besonderen. Ihre Musik schwebt irgendwo im Grenzbereich zwischen Jazz, Minimalismus, Ambient und Weltmusik. Gerade hat das Portico Quartet sein fünftes Studio-Album herausgebracht: „Memory Streams“.
Kommen wir nun zu drei Alben mit vier Gitarristen. Blundetto, alias Max Guiget war 20 Jahre lang Musikredakteur bei einem Pariser Radiosender. Dann begann er als Blundetto selbst Musik zu machen, irgendwo zwischen Reggae, Latin, Funk und allerlei Anderem. Sein neues Album heißt „Cousin Zaka – Volume 1“ und ist diesmal ganz Gitarren-lastig ausgefallen.
Er ist im Frühjahr 70 Jahre alt geworden: Fred Frith, die Gitarren-Legende aus England. Quasi als eigenes Geschenk hat die Avantgarde-Ikone ein paar Wochen vor seinem Geburtstag in einem Brüsseler Club ein Soloalbum eingespielt. Mit dem Album „Woodwork“ zeigt Fred Frith, dass er nach wie vor einer der wichtigsten Improvisationskünstler der Gegenwart ist.
Was Fred Frith mit der E-Gitarre macht, macht Claus Boesser-Ferrari mit der Akustik-Gitarre: neue Klänge suchen, finden, spielen. Gern auch mit elektronischen Effektgeräten. Gemeinsam mit dem Mannheimer Gitarristen Adax Dörsam hat sich Boesser-Ferrari der Musik ihrer gemeinsamen Kinder- und Jugendzeit angenommen. Auf dem Album „The Winnetou Tapes“ verbeugen sich Boesser-Ferrari und Dörsam vor Martin Böttcher, dem Komponisten der Winnetou-Verfilmungen.
Jetzt also Blundetto, Fred Frith, und Claus Boesser-Ferrari mit Adax Dörsam.
Blundetto cosin zaka (vol. 1) 1
Fred Frith woodwork 2
Claus Boesser-Ferrari & Adax Dörsam 4
Noch so viel Gitarrensaiten brauchts jetzt wieder richtig Blech auf die Ohren. Die KutiMangoes aus Kopenhagen wurden schon zu den besten Afrojazzband der Welt gezählt. Schon mit ihrem Debütalbum 2014 mischten sie die Szene auf und nach CD 2 folgt nun endlich „Afrotropism“. Darauf entwickelt die Band immer mehr einen ganz eigenen Sound. Wieder eine dieser Band auf der nie kleiner werdenden Liste zum Thema: die will und muss ich live sehen. The KutiMangoes!
KutiMangoes afrotropism 3
Joshua Redman & Brooklyn Rider sun on sand 8
Dieses Jahr ist er 50 geworden, der kalifornische Saxophonist Joshua Redman. Gemeinsam mit dem Streichquartett The Brooklyn Rider sowie Scott Colley am Bass und Satoshi Takeishi am Schlagzeug hat Redman die Platte „Sun on sand“ eingespielt. Darauf feiern sie die Musik eines anderen US-amerikanischen Saxophonisten und Komponisten: Patrick Zimmerli. Die Musik von Joshua Redman & Brooklyn Riders ist kraftvoll und weich zugleich. Und jetzt:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Trio Abdo Buda Marconi für ihre Produktion „Karsilama“. Die zwei Gitarristen Manuel Buda und Fabio Marconi aus Mailand haben gemeinsam mit dem kurdisch-syrischen Sänger und Multiinstrumentalisten Ashti Abdo ein Album eingespielt, dass wie eine Reise ist. Eine Reise von Aserbaidschan am Kaspischen Meer über die Türkei und die Ägäis via Tunesien nach Sizilien und Süditalien. Im Trio Abdo Buda Marconi fließt alles zusammen: Musik von Ost und West, Nord und Süd, Jazz, Klassik und Folk. Weltmusik im allerbesten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Abdo Buda Marconi und ihr Album „Karsilama“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Russisch До свидания (do svidaniya) und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Abdo Buda Marconi karsilama 8
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.09.19
Jean-Pierre Kusela la paloma #4 19
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von Jean-Pierre Kusela aus Finnland sagt Orsino. Es erwarten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten u.a. aus Norwegen, Chile und von den Kapverden. Es gibt wie immer Neues von John Zorn und der Goldene Orsino geht an die slowenische Band Širom für Album „A universe that roasts blossoms for a horse“.
Heute habe ich gleich drei Dreierpacks für Euch. Legen wir gleich mal mit dem ersten, einem ziemlich unorthodoxen Klezmerdreierpack los. Der Kanadier Socalled ist ein künstlerisches Multitalent: er spielt nicht nur mehrere Instrumente, singt und rappt. Nein, er macht auch Filme, ist Figurentheaterspieler, bildender Künstler und Produzent. So brachte Socalled Kurzgeschichten von jiddischen Schriftstellers Isaac Babel als das Musical „Tales from Odessa“ auf die Bühne. Babel ist 1894 in Odessa geboren und wurde von den Stalinisten 1940 in Moskau als angeblicher Spion hingerichtet. Socalleds Musical setzt ihm nun ein künstlerisches Denkmal.
Aus Berlin stammt das Trio Klezmeyers, die Klezmer mit Flamenco, Tango, Jazz und orientalischen Rhythmen verbinden. Die Klezmeyers sind Franziska Orso an der Klarinette, Gitarrist Robert Kessler und David Hagen am Kontrabass. Die fünfte CD der Klezmeyers heißt „Moravica“.
Das fünfköpfige Ensemble Kleztory stammt wie Socalled aus Kanada. Auch in ihren Liedern wird der Klezmer erweitert. Kleztory lassen auch Jazz, Klassik, Gypsy-Swing, Country und Blues einfließen. Ihre neuste, ihre fünfte Scheibe heißt „Nigun“.
Öffnet nun also Eure Ohren und Herzen für Socalled Yiddish Musical, für die Klezmeyers und Kleztory.
Socalled tales of Odessa 9
Klezmeyers moravica 6
Kleztory nigun9
Nach so viel weltoffenem Klezmer liegt es auf der Hand, gleich mit dem wichtigsten zeitgenössischen jüdischen Komponisten weiterzumachen. Willkommen in der Rubrik „The Magic of John Zorn“. Seit Anfang der 90er Jahre widmet sich Zorn zunehmend intensiv der künstlerischen Verarbeitung seiner jüdischen Wurzeln. So entstanden die inzwischen drei Masada Songbooks. Das dritte heißt Book Beri’ah und die 92 Kompositionen ließ Zorn von 11 Bands auf 11 CDs einspielen. Album Nummer 10 heißt „Malkhut“ und wurde von US-amerikanischen Avantgarderockband Secret Chiefs 3 aufgenommen. Entsprechend kraftvoll geht es auch zur Sache.
Secret chiefs 3 malkhut 1
Carmen Souza the silver messengers 10
Carmen Souza. Die preisgekrönte Weltmusik- und Jazzsängerin von den Kapverden verbeugt sich auf ihrem aktuellen Album „The silver messengers“ vor einem ihrer großen Vorbilder Horace Silver. Der vor fünf Jahren verstorbene Jazzmusiker hat wie Carmen Souza seine Wurzeln auf den Kapverden. Im Jahr 1965 veröffentlichte Horace Silver das Album „The Cape Verdean Blues“. Den Titelsong hörtet ihr gerade in der Version von Carmen Souza und nun das Original.
Horace Silver Quintet the cape verdean blues 1
Daniel Puente Encina sagre y sal 6
Der aus Chile stammende Daniel Puente Encina ist nicht nur ein Weltenbummler sondern auch ein musikalisch-künstlerisches Multitalent. Nach drei erfolgreichen Bands, die er gründete, ist Daniel Puente Encina seit ein paar Jahren solo unterwegs, um seine ganze Stilvielfalt voll ausleben zu konnen. Sein drittes Solo-Album „Sagre y sal“ ist ganz reduziert auf seine Stimme, Gitarre und Perkussion. Schöne zarte Scheibe, der es nicht an Kraft mangelt.
Kommen wir zum nächsten Dreierpack und wieder zum nigerianischen Label Tabansi. Deren musikalischen Schätze werden gerade peu à peu wiederveröffentlicht. Nicht zu allen Bands hat Label-Gründer Chief Tabansi Infos hinterlassen. In den frühen 80ern haben Dytomite Starlite Band of Ghana eine Album aufgenommen, das einen wilder panafrikanisch-afrokubanischer Stilmix bietet. Auf dem Cover sind nur zwei Musiker zu sehen, wer das war und wer all die anderen Musiker auf der Scheibe sind, ist bisher ein Rätsel.
Mehr ist von den Young Ones from Guyana zu erfahren. Die Band hat zwei Platten veröffentlicht, die nun als eine CD zu haben sind: „On tour“ und „Reunion“. Ihr Debütalbum nahmen die südamerikanische Band 1970 in London auf. Ein paar Jahre später trafen sich die meisten Musiker durch Zufall in Kanada wieder, wo sie „Reunion“ produzierten. So wild wie ihre Reisetätigkeiten, so wild auch ihr Stilmix. Traditionelle Volkslieder aus Guyana treffen auf Reggae, Latin und Calypso.
Der Sound von Ondigui and Bota Tabansi International steht für die Partymusik im ganzen südlichen Nigeria in den späten 70ern und frühen 80ern: Highlife-Soukous aus dem Kongo. Die Band Bota Tabansi International hat unter verschiedenen Namen insgesamt sieben Platten veröffentlicht. Für die vorliegende Scheibe haben sie sich den Sänger Ondigui aus Kamerun dazu geholt und machen Partymusik pur.
Öffnet nun als Eure Herzen und Ohren für Dytomite Starlite Band of Ghana, The Young Ones from Guyana und Ondigui & Bota Tabansi International.
Dytomite Starlite Band Of Ghana dito 1
The Young Ones Of Guyana on tour & reunion 2
Ondigui & Bota Tabansi International ewondo rhythm 5
Nach diesem wilden westafrikanisch-südamerikanischen Blick in die Vergangenheit des Labels Tabansi schauen wir auf die nicht minder wilde Gegenwart des norwegischen Labels Hubro. Dieses startete 2009 mit einem Album der Band Splashgirl. Nun ist das sechste Album des Trios erschienen. Auf „Sixth sense“ treiben Splashgirl ihren Sound aus Piano, Bass und Schlagzeug durch Hinzunahme weitere elektrischer und elektronischer Instrumente immer weiter weg vom klassischen Jazztrio zu, wie sie es selbst nennen: Ganz-weit-draußen-Experimentalisten.
Auch beim Label Hubro ist die Band Moon Relay. Die vier Musiker sehen sich in der Rock- und Punktradition der 70er-80er Jahre, doch haben den Anspruch auf Heutigkeit! So findet sich auf ihrem neuen Album „Imi“ zu Beispiel Songs, der für mich den perfekte Soundtrack zum 50. Jahrestag der Mondlandung abgeben.
Hubroband Nummer drei ist das Skydive Trio. Ihr Album „Sun Sparkle“ ist tief im Blues, Folk, Oldtimejazz und Country verwurzelt. Doch das Skydive Trio kopiert nicht nur alte Sounds, sondern entwickelt diese auch auf ihrem zweiten Album weiter.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das norwegische Dreierpack mit Splashgirl, Moon Relay und dem Skydive Trio.
Splashgirl sixth sense 4
Moon Relay imi 3
Skydive Trio sun sparkle 1
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die slowenische Band Širom für Album „A universe that roasts blossoms for a horse“. Das Trio besteht aus drei Multiinstrumentalisten. Ana Kravanja spielt unter anderem Violine, die marokkanische Laute Ribab und das westafrikanische Balafon. Samo Kutin spielt unter anderem Akkordeon, Drehleier und die orientalische Laute Ititelia. Dritter im Bunde ist Iztok Koren mit Banjo, indonesischem Gamelan und Fasstrommeln. Schon die Instrumentenauswahl zeigt, Širom machen Musik jenseits aller Genregrenzen. Sie nennen es experimentelle akustische Folk-Avant-Garde, ich nennen es schlicht und einfach Weltmusik im allerbesten Wortsinnen. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Širom für ihr drittes Album „A universe that roasts blossoms for a horse“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Slowenisch: z bogom und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Širom A universe that roasts blossoms for a horse 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.08.2019
Tau Moe Trio la paloma #4 18
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Hawaii vom legendären Tau Moe Trio sagt Orsino. Es erwarten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten u.a. aus Burkina Faso, China und Argentinien. Es gibt wie immer Neues von John Zorn und der Goldene Orsino geht an das Trio Dot Dot Dot für ihr Debütalbum „Falling up“.
Steigen wir so richtig ein mit einem Dreierpack aus Westafrika. Das englische Label BBE ist über eine vergessene Schatztruhe gestolpert und lässt uns nun Teilhaben an den Schätzen, die darin verborgen lagen. Im Jahr 1952 gründete Chief Tabansi in Nigeria ein Plattenlabel, das seinen Namen trug. Diese Plattenfirma nahm vor allem in den 70ern und 80ern die populärsten Bands Westafrikas auf. Diese teils sehr skurril klingenden Platten werden nun wiederveröffentlicht.
Ojo Balingo war einer der angesagtesten Juju-Musiker, dessen Popularität in Nigeria der von King Sunny Ade glich. Während letztere die Juju-Musik in die Welt trug, geriet Ojo Balingo fast in Vergessenheit. Das Album „Afrotunes – Best of Juju“ lässt jedoch hören, auch Ojo Balingo hätte mit seiner wilden Mischung aus traditioneller Yoruba-Musik und Hawaii-Surf-Gitarren ein weltbekannter Superstar werden können.
Ein Pionier der elektronischen Tanzmusik Westafrikas in den 1980ern war der in Kamerun geborene Nkono Teles. Er strebte einen modernen Afro Pop an, der weder geografisch noch stilistisch eingegrenzt werden konnte. Nkono Teles innovativstes seiner drei Soloalben war „Party Beat“, welches nun wieder zu haben ist.
Aus Liberia stammte das Duo Zack & Geebah. Ihre wilde Mischung aus Afrofunk, Disco, Boogie und Reggae macht ihr lang verschollenes Album „For the Love of Money“ zu seinem heiß begehrten und hochgehandelten Sammlerstück. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Ojo Balingo, Nkono Teles sowie Zack & Geebah.
Ojo Balingo afrotunes best of juju series vol. II 2
Nkono Teles party beates 2
Zack & Geebah for the love of money 4
Nach dieser Zeitreise in die Tanzsäle Westafrikas der 1980er, der, und das verspreche ich Euch, noch viele weiter folgen werden zu meinem ganz persönlichen Sommerhit 2019 „Omas Mütze“ von Ezé Wendtoin. Der Liedermacher, Schauspieler, Geschichtenerzähler und Moderator stammt auch aus Westafrika, aus Burkina Faso. Dort verliebte sich Ezé Wendtoin in der Sprache Goethes und begann ein Germanistikstudium, welches er im letzten Jahr in Dresden abschloss. Dort lernte er die Banda Interationale kennen und wurde schnell Teil der Band. Nun hat Ezé Wendtoin seine erste Solo-CD veröffentlicht „Inzwischen Dazwischen“. Humor, Liebe und Gesellschaftskritik steht im Mittelpunkt seiner Lieder, die Ezé meist auf Deutsch, aber auch auf Französisch und in seiner Muttersprache Mooré singt. Nun also mein persönlicher Sommerhit 2019: Omas Mütze von Ezé Wendtoin.
Ezé Wendtoin inzwischen dazwischen 2
Renegards of Jazz feat. Kemi Ade nevertheless 12
Hinter dem afrofunk-lastigen Projekt Renegards of Jazz verbirgt sich der Hamburger Multiinstrumentalist und DJ David Hanke. Auch auf seinem neuen Album „Nevertheless“ hat er mit grandiosen Newcomern gearbeitet, wie der gerade verklungenen Londonerin Soulsängerin Kemi Ade. Ein perfektes Album für die letzten lauen Sommerabende: Renegards of Jazz – Nevertheless!
Von einem Weltenbummler zum nächsten. Guo Gan ist Meister der chinesischen Laute Erhu und hat sich für seine neues Guo Gan Trio zwei türkische Musiker eingeladen. Emre Gultekin spielt dies türkische Laute Saz und Levent Yildimir verschiedenste orientalische Perkussionsinstrumente. Ihr erstes gemeinsames Album heißt „Gobi Desert“ und ist eine perfekte Verschmelzung türkischer und chinesische Stile.
Guo Gan Trio gobi desert 1
Vassvik gakti 3
Vassvik ist das neue Projekt des norwegische Multiinstrumentalisten und Sängers Torgeir Vassvik. Gemeinsam mit den Brüder Hans und Ramsus Kjorstad verbindet Vassvik die Musik der Samen mit zeitgenössischen Klängen. Das Volk der Samen lebt in den nördlichsten Teilen Europas, von Norwegen bis Russland. Hier in Mitteleuropa ist vor allem die Sängerin und Musikerin Mari Boine Persen bekannt. Die CD von Vassvik heißt „Gakti“ und der Sound der nordischen Natur spielt darauf eine ganz wichtige Rolle.
Ebenfalls aus Norwegen stammt die Hälfte der Mitglieder der Band Exoterm. Kraftvoll geht es auf ihrer Debüt-Scheibe „Exits into a Corridor“ zu: Rock trifft auf Jazz trifft auf Avantgarde trifft auf Folk trifft auf Elektronik trifft auf Improvisation. Exoterm – die machen mir so richtig Spaß!
Exoterm exits into the corridor 4
Las Hermanas Caronni santa plastica 3
Die Schwestern Laura und Gianna Caronni besingen auf ihrem neuen Album „Santa Plastica“ auf bitter-ironische Art die Plastikmüll-Flut. Und dies mit zarten Stimmen und fast kammermusikalischer Begleitung. Außerdem holten sich Las Hermanas Caronni, wie sie sich als Band nennen, den französischen Jazztrompter Erik Truffaz und den italienischen Musiker Piers Fraccini ins Studio, um ihren eigenen Sound stilistisch noch mehr zu verbreitern.
„The Magic of John Zorn”. Heute geht es um die neunte CD des „Book of Beri’ah“, dem dritten Liederzyklus der New Yorker Komponisten John Zorn. Dieses Album trägt den Titel „Yesod“, was im Lebensbaum der Kabbala, der jüdischen Mystik, für das Fundament steht. Eingespielt hat die neun Kompositionen Banquet of the Spirits, ein vom brasilianischen Perkussionisten Cyro Baptista gegründetes Quartett mit Brian Marsella am Piano und Vibrafon, Shanir Ezra Blumenkranz am Bass und Schlagzeuger Tim Keiper. Hört Banquet of the Spirits mit dem Titel Nekudim.
Banquet of the Spirits yesod 2
Louvat Bros. Between the heart and reason 10
Das belgischen Trio Louvat Bros. Mit Banjo, Gitarre, Mandoline und Bass bieten sie eine einzigartige und faszinierende Mixtur an Weltmusik Bluegrass, Folk, Irish Music, Jazz und Klassik. Wobei Louvat Bros. nicht nur virtuos, sondern auch sehr, sehr authentisch rüberkommen. Ihr neues, ihr drittes Album haben sie „Between the heart and reason“ betitelt.
Polkageist ist eine Band, wie sie so wohl nur in Berlin entstehen konnte. Die deutsche Hauptstadt hat ja einige Bands hervorgebracht, die Polka mit Punk, Ska und allerlei anderen Zutaten mischen. Doch geht es Polkageist nicht nur um den Spaß, sondern in ihren Texten sich sie auch explizit politisch. Das aktuelle Album von Polkageist heißt „Rückwärts durch die Geisterbahn“. Hört den Titelsong.
Polkageist rückwärts durch die geisterbahn 12
Fabrizio Cammarata lights 7
Würde er auch noch in seiner Muttersprache singen, wäre Fabrizio Cammarata ein typisch sizilianischer Sänger und Musiker. Doch über die englische Sprache bringt er eine Art Verfremdungseffekt in seine Lieder, die auch sein zweites Album „Lights“ den ganz speziellen Sound gibt. Und im Titel „Timbuktu“ machte sich Fabrizio Cammarata quasi in die Gegenrichtung der Flüchtlingsströme auf.
Von Palermo über Sizilien und Prag nach Tübingen. Kontrabassist Christoph Schoenbeck ist Amerikaner, der in Prag studiert hat und nun in Tübingen lebt. Für die Aufnahme seines Debütalbums ist er nach Prag zurückgekehrt, um mit befreundeten tschechischen Musikern und Musikerinnen ins Studio zu gehen. Für „Hodná krysa se vráti“, auf Deutsch „Die gute Ratte kommt wieder“ hat Christoph Schoenbeck über 20 Stücke komponiert und eingespielt. Schöne, kleine Folkperlen.
Christoph Schoenbeck hodná krysa se vráti 13
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht an das Trio Dot Dot Dot für ihr Debütalbum „Falling up“. Ein Teil des Trios ist der Kontrabassist Christoph Schoenbeck, denn ihr gerade gehört habt. Zu Dot Dot Dot gehörte zudem die deutsch-brasilianische Geigerin und Sängerin Nayana Döhner sowie ihre Mutter, Kathryn Döhner, die ebenfalls Geige spielt. Zwei Geigen und ein Kontrabass, diese ungewöhnliche Instrumentenkombination ergibt auch einen ungewöhnlichen Klang. Zudem ist Dot Dot Dot zudem stilistisch ganz weit aufgestellt, Polkas treffen auf brasilianische Sounds, Chanson auf Zirkusmusik, Gypsytunes auf Folkweisen. Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Dot Dot Dot für ihr Album „Falling up“.
Dot Dot Dot falling up 10
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Norwegisch ha det und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.07.2019
Elvira De Hidalgo la paloma #4 17
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer griechischen La Paloma-Version der Spanierin Elvira de Hidalgo sagt Orsino.
Heute erwarten Euch musikalischen Köstlichkeiten unter anderem aus Kolumbien, Oberammergau und Norwegen. Es wird den nächsten Teil der Reihe der Magic of John Zorn geben und der Goldene Orsino geht an Karim Maurice, Will Galison und La Camarata für ihr Album „Odysseus Fantasy“.
Starten wir nun richtig durch mit drei afrikanischen Jazzmusikern. Der bekannteste afrikanische Jazzpianist aller Zeit ist und bleibt Abdullah Ibrahim. Der 84-jährige Pianist aus Südafrika, der seine Karriere als Dollar Brand begann, hat gerade ein neues Album veröffentlicht. Auf „The Balance“ feiert er mit seiner Band Ekaya ein perfekt ausgewogenes Gleichgewicht von südafrikanischer Tradition und Jazz. Die Scheibe ist einfach wunderschön, ein großes Meisterwerk einen großen Meisters. Es ist die mittlerweile 70 Platte unter seinem Namen, all die Platten, auf denen Abdullah Ibrahim für andere Musikerinnen und Musiker spielt, nicht mitgerechnet.
Der im Jahr 2000 verstorbene Trompeter Zeal Onyia aus Nigeria zählt zu den Vätern des Highlife, jener energiegeladen Verschmelzung von westafrikanischen Stilen mit Jazz und Funk, nach der noch heute getanzt wird. Schon in den späten 1940er stand Zeal Onyia auf der Bühne bevor er in den 1960er nach Deutschland kam, um klassische Trompete zu studieren. 1979 kehrte er nach Nigeria zurück und nahm das Album „Trumpet King Zeal Onyia Returns“ auf, das schnell zu einem Klassiker wurde. Dieses Album wurden nun endlich wiederveröffentlicht und hat auch 40 Jahre später nichts von seiner Kraft verloren.
Wie Abdullah Ibrahim ist auch Ray Lema eine lebende afrikanische Jazzlegende. Der 73-jährige aus dem Kongo stammende Pianist, Gitarrist und Schlagzeuger hat ebenfalls ein brillante neue Platte veröffentlicht: „Transcendance“. Auch bei Ray Lema ist Jazz die Grundlage um verschiedensten afrikanische Stile aber auch Rock, Funk, Soul und Blues zu kombinieren. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für afrikanischen Jazz von Abdullah Ibrahim, Zeal Onyia und Ray Lema.
Abdullah Ibrahim the balance 3
Ray Lema transcendance 9
Zeal Onyia returns 1
Von Afrika nach Südamerika. „Colombian Soul“ heißt eine CD, die Tricky D zusammengestellt hat. Dem aus Kroatien stammende und nun in Kolumbiens Hauptstadt Bogota lebende der Musiker und Produzent war aufgefallen, dass es noch keinen Sampler gibt, der die aktuelle Soulmusik seiner neuen Wahlheimat vorstellt. So hat er 19 Juwelen zusammengetragen, die ein ganz neues Spektrum kolumbianischer Musik vorstellt. Hört als Beispiel die wunderbare Jimenda Angel.
Jimena Angel colombian soul 1
Erlend Apneseth Trio with Frode Haltli salika, molika 2
„Salika, Molika“ ist der Titelsong des neuen Albums vom Erlend Apneseth Trio. Der Sound der norwegischen Hardanger Fidel, gespielt von Erlend Apneseth wird von seinen zwei Mitspielern Stephen Meidell und Oyvind Hegg-Lunde mit Gitarren, Zittern, Elektronik und Perkussion erweitert. So transformiert das Erlend Apneseth Trio auf geniale Weise norwegische Tradition in die Gegenwart. Für ihr neues Album hat sich das Trio nun noch den Akkordeonisten Frode Haltli dazugeholt. Fantastisch kann ich da nur sagen.
Auch der Finne Antti Paalanen spielt Akkordeon, aber wie er dies tut, ist viel viel rauer. Seine neues Album hat Paalanen „Rujo“ genannt, was auf Deutsch barbarisch, grobschlächtig und derb heißt und die Richtung vorgibt. Der Akkordeonist und Sänger ist nicht nur bekennender AC-DC-Fan, sondern steht auch auf elektronische Tanzmusik und lässt dies alles in seine ganz eigene Art mit dem Akkordeon umzugehen einfließen. Also: haltet Euch fest: Antti Paalanen.
Antti Paalanen rujo 1
Giora Feidman Sextett klezmer for peace 15
Auch mit 83 Jahren hat Giora Feidman, der Großmeister der traditionellen Klezmerklarinette, nichts an Spiellust verloren. Um seiner Musik einen neuen Klang zu geben, hat er sich mit einem anderen Großmeister zusammengetan. Der türkischstämmige Freiburger Murat Coskun gehört weltweit zu den renommiertesten Rahmentrommlern und spielt Klassik, Folk und Weltmusik. So richtet Giora Feidman seinen jüdischen Klarinettensound in Richtung Orient und mit Gastmusiker Ramesh Shotham an den Tablas sogar in Richtung Indien. Das neue Giora Feidman Sextett wartet neben Klarinette und Ramentrommeln mit Harfe, Saxofon, der Laute Oud und dem Hackbrett Kanun mit einem ganz breiten akustischen Spektrum auf. Musik kann Wiedersprüche überwinden, heißt es in der CD. Und Giora Feidman macht das, was er schon immer gemacht hat, er spielt Klezmer auf seine eigene Art und wie es der Titel der neuen CD sagt „Klezmer for Peace“.
Bleiben wir bei jüdischer Musik und kommen zur Rubrik „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist und Musiker John Zorn hat mit den drei Masada-Songbooks insgesamt 613 Songs veröffentlicht. Den ersten Zyklus hat er noch mit seiner Band Masada selbst eingespielt hat, John Zorn spielte das Saxofon. Den zweiten Zyklus „Book of Angels“ und auch den aktuelle dritten „Book Beri’ah“ hat Zorn jeweils von anderen Musikerinnen und Musikern einspielen lassen. Die achte CD des 11-teiligen „Book Beri’ah“ nahm die New Yorker Band Zion80 auf. Zu Zion80 gehört die Creme de la Creme der jüdischen Avantgarde New York, u.a. Trompeter Frank London, Saxofonspielerin Jessica Lurie, Gitarrist Jon Madof und Bassist Shanir Ezra Blumenkranz. Die CD trägt den Titel „Hod“, was in der jüdischen Mystik, der Kabbala, für „Pracht“ steht. Im Titel Tahor spielt neben Zion80 John Zorn selbst mit.
Zion80 book beriah – hod 5
Maxi Pongratz dito 07
Wenn Maxi Pongratz singt und spielt, dann klingt dies anders als das, was sonst aus Oberammergau kommt. Pongratz prägt schon den Sound der Band Kofelgschroa, die mit ihren drei Alben für Aufhorchen sorgten. Nun also Maxi Pongratz solo. Sein Lieder, seine Texte, seine Musik, sind irgendwo zwischen Ernst Jandl und Karl Valentin, Attwenger und Hans Söllner anzusiedeln.
Nicht aus Oberammergau, sondern aus Berlin stammen Il Civetto. Das Quartett hat die Lieder ihres zweiten Albums „Facing the Wall“ auf Reisen in Marokko, Griechenland und Spanien geschrieben und dabei den Zustand der Welt mit klaren Blick ins Auge genommen. Ihre Texte singen Il Civetto auf Englisch, Französisch und Deutsch. Und wer Il Civetto live erleben möchte: am letzten Juliwochenende treten sie beim sehr zu empfehlenden Inter:Komm-Festival in Reutlingen auf.
Il Civetto facing the wall 7
C’mon Tigre racine 3
Das italienische Duo C’mon Tigre sieht sich mehr als eine Sammelbecken musikalischer und künstlerischer Ideen, denn als gängige Band. Ihre Songs sind oft großangelegte Projekte aus Musik, Kunst und Film. So waren gerade neben C’mon Tigre der Rapper Mick Jenkins aus Chicago und das Tiptons Sax Quartet zu hören. In diesem Quartett spielt auch Saxofon-Spielerin Jessica Lurie mit, die wir ja vorhin schon mit Zion80 in der Sendung hatten. Das zweite Album von C’mon Tigre heißt Racines, auf Deutsch Wurzeln und diese reichen weit über Italien und den Mittelmeerraum hinaus. Und jedes Mal, wenn ich die Scheibe höre, finde ich einen weiteren Ausleger, toll!
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht an Karim Maurice, Will Galison und La Camarata für ihr Album „Odysseus Fantasy“. Der aus dem französischen Grenoble stammende Komponist und Pianist Karim Maurice hat sich der griechischen Sage von Odysseus angenommen. In sieben ausufernden Stücken erzählt er von der 10-jährigen Heimfahrt des Helden. Die meisten Songs sind dem US-amerikanischen Mundharmonikaspieler Will Galison quasi in seine Instrument geschrieben. Karim Maurice selbst steht einem Jazz-Trio vor und außerdem sind La Camerata zu hören. Dieses ungewöhnliche 20-köpfige Ensemble aus Lyon spielt neben Jazz, Klassik und zeitgenössischer E-Musik auch traditionelle Musik aus Algerien, Argentinien und Chile. In der „Odysseus Fantasy“ fließen also Jazz, Blues, Klassik und verschiedenste Stile aus aller Welt zusammen, so dass dies Weltmusik im besten Wortsinne ist. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Karim Maurice und sein Trio, Will Galison und La Camerata für „Odysseus Fantasy“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Mongolisch bayartai und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Karim Maurice, Will Galison & La Camerata odysseus fantasy 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.06.2019
The Morro City Band la paloma #4 16
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der kanarischen Morro City Band sagt Orsino. In der kommenden Stunde erwarten Euch viel musikalischen Köstlichkeiten unter anderem aus Japan, Bulgarien und Ghana. Es gibt den nächsten Teil der Rubrik „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an den Franzosen Guts für sein Album „Philantropiques“.
Eigentlich wollte ich jetzt wie fast immer eine Dreierpack spielen, diesmal mit polnischer Musik, konnte mich aber zwischen vier Alben nicht entscheiden, so dass Euch diesmal ein Vierpack Musik so richtig in die Sendung schicken wird. Seit nunmehr 22 Jahren gibt es die Warsaw Village Band, die mit ihrem neuen Album „Mazovian Roots Re:action“ wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren. Die Warsaw Village Band waren einige Jahre in Richtung „Bio-Techno“ oder „Hardcore-Folk“ unterwegs gewesen. Sie mixen immer noch traditionelle polnische Folklore mit modernen Elementen, wobei sie gerade letzteres wieder reduziert haben.
Ganz anders klingt die Musik von Pink Freud. Die Band aus Danzig mixt kraft- und humorvoll Jazz mit Punk und Drum & Bass. Pink Freud haben mittlerweile sechs Studio- und drei Live-Platten veröffentlicht. Das Album „Punk Freud“ stammt von 2007.
Tsigunz Fanfara Avantura sind eine polnische Blaskapelle, die östliche Blasmusik mit Einflüssen aus dem Mittelmeerraum, dem Orient und Indien mixen. Ich habe die Truppe mal live in Poznan gesehen und sie habe mich fast umgeblasen. Hört Tsigunz Fanfara Avantura gleich mit einem Stück aus ihrem Album „Live @ Meskalina“.
Band Nummer vier ist Dagadana. Das Trio ist genaugenommen ein polnisch-ukrainisches Projekt und sie singen auch mal polnisch mal ukrainisch. Stilistisch sind Dagadana irgendwo im Ethnopop-Bereich einzuordnen. Ihr Album „Dlezego nie“ zu Deutsch: warum nicht stammt aus dem Jahr 2011. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für die Warsaw Village Band, Pink Freud, Tsigunz Fanfara Avantura und Dagadana.
Warsaw Village Band mazovian roots re:action 5
Pink Freud punk freud 3
Tsigunz Fanfara Avantura live @ meskalina 9
Dagadana dlezego nie 6
Von Polen nach Tunesien. Die Gründungsmitglieder von Ifriqiyya Electrique stammt zwar aus den Weiten der Sahara, aber ihre Musik ist so vielgestaltig, wie die Länder, die sie bereist haben. Auch auf ihrem neuen Album „ Laylet el Booree“, zu Deutsch „die Nacht des Wahnsinns“, servieren Ifriqiyya Electrique eine kuriose, aber unglaubliche Mischung aus Wüstenrock, Percussion, Gesang, Hip-Hop und Indierock.
Ifriquiyya Electrique laylet el booree 1
Dwight Trible mothership 11
Der aus Los Angeles stammende Sänger Dwight Trible ist eine lebende - oder sollte ich sagen - singende Legende. Er hat mit Altmeistern wie Pharoah Sanders und Newcomern wie Kamasi Washington auf der Bühne und im Studio gestanden. Letzterer, Kamasi Washington ist auch auf der neuen Platte von Dwight Trible vertreten. „Mothership“ heißt das Album von Dwight Trible und verbindet Spiritual Jazz mit Soul.
Von der US-amerikanischen Westküste an die Ostküste, nach New York und direkt rein in die Rubrik „The Magic of John Zorn“. Das siebente Album seines dritten jüdischen Liederzyklus, des Book Beri’ah, hat der New Yorker Komponist John Zorn vom Gnostic Trio einspielen lassen. Carol Emanuel spielt in diesem Trio die Harfe, Gitarrist Bill Frisell ist mit von der Partie und Kenny Wollensen vervollständigt dieses ungewöhnliche Trio mit seinem Vibraphon. Das Album heißt „Netzach“ und bezieht sich wie alle Albentitel des Book Beri’ah auf den Lebensbaum in der jüdischen Mystik, in der Kabbala.
Gnostic Trio netzach – the book beri’ah 5
Mísia pura vida 1
Sie ist eine der grandiosesten Sängerinnen des Fados: Mísia. Wie ihre Kolleginnen Carminho und Mariza bringt Mísia den Fado, diese Sehnsuchtsgesänge aus Lissabon, auf einen ganz sanften Modernisierungskurs und lässt auch mal andere portugiesische, iberische und südamerikanische Stile einfließen. Das neue, unglaublich eindrucksvolle Album von Mísia heißt „Pura Vida“.
Wer von starken europäischen Frauenstimmen spricht, darf Angelite, den bulgarischen Frauenchor nicht verschweigen. Seit 32 Jahren tragen die Frauen speziell für diesen Chor komponierte Lieder auf Basis traditionelle bulgarische Volkslieder in alle Welt. Auch hat Angelite schon an einigen stilübergreifenden Projekten mitgewirkt. Mit dem Album „Heritage“ kehren sie quasi wieder heim in die Welt der transformierten bulgarischen Folklore.
Angelite heritage 16
K.O.G. & the Zongo Brigade wahala wahala 1
Treibender Afrobeat gepaart mit HipHop, Rock, Funk, Reggae und Soul, dies ist Wahala, die Musik von K.O.G. & The Zongo Brigade. Das Kürzel K.O.G. steht für Kweku of Ghana, dem Synonym des Sängers und Multiinstrumentalisten Kweku Sackey. Und die Zongo Brigade sind bis zu neun Musiker aus unterschiedlichsten Ländern. Ihr Debütalbum haben K.O.G & The Zongo Brigade „Wahala Wahala – Joy from the Struggle” genannt.
Machen wir weiter mit einem ganz speziellen elektronischen Dreierpack, das uns musikalisch von den USA über Japan und Kasachstan nach Israel führt. Das aus dem US-amerikanischen Portland stammende Duo Visible Cloaks hat sich für seine neue Produktion zwei japanische Ambient-Poniere eingeladen. Yoshio Ojima gehört vor allem in den 1980 und 90er Jahre zur elektronischen Avantgarde Japans und die Pianistin Satsuki Shibano machte mit fast schwebender Klaviermusik von sich reden. Gemeinsam haben sie nun mit Visible Cloaks das ebenfalls sehr sphärische Album „Serenitatem“ aufgenommen.
Aus dem zentralasiatischen Kasachstan stammt Angelina Yershova. Ihre Musik ist eine eindrucksvolle Mischung aus Electronic, Avantgarde und uralten schamanischen Bräuchen der Tengri-Religion ihrer Heimat. Ihr neues, ihr fünftes Album hat Angelina Yershova „Cosmo Tengri“ genannt.
In Israels vibrierenden Hafenstadt Haifa bringt das Elektronik-Duo Zenobia die Massen zum Tanzen. Mit arabischem Pop, palästinensisch-syrischen Dabke-Rhythmen und kräftigen Dub-Beats steigen Zenobia gerade zu den Stars der palästinensischen Elektroszene auf. Ihr Debütalbum trägt den Bandnamen. Jetzt also zuerst Visible Cloaks mit Yoshio Ojima und Satsuki Shibano, danach Angelina Yershova und schließlich Zenobia.
Visible Cloaks, Yoshio Ojima & Satsuki Shibano frkwys vol. 15: serenitatem 2
Angelina Yershova cosmotengri 3
Zenobia zenobia 2
Nach diesem elektronischen Klanggewitter kommen wir jetzt zum Grande Finale:
Der Goldene Orsino – Jingle
Der Goldene Orsino geht an den französischen Musiker und Produzenten Guts für seine Album „Philantropiques“. Guts gehörte in den 1990ern zu den frühen HipHop-Produzenten Europas, hat es aber über all die Jahre nicht geschafft, nach ganz, ganz oben zu kommen. Was vielleicht ein großes Glück ist, denn so macht Guts einfach sein Ding. Guts hat chilenische Wurzeln und vielleicht hat ihm auch dies geholfen über den HipHop-Tellerrand zu schauen bzw. zu hören. Sein Album „Philanthropiques“ ist eine abgefahrene Mischung aus Afro-Trance, brasilianischem Jazz und schwarzem Funk. Aufgenommen hat Guts die Platte mit einer auf diversen Festivals gut eingespielten Band aus Bass, Schlagzeug, Perkussion und einer Bläsersektion. Dies ist Weltmusik im besten Wortsinn und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Guts für das Album „Philanthropiques“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Mazedonisch dogledanje und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Guts philantropiques 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.05.2019
Arno la paloma #4 15
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen sagt Orsino. Nach der La Paloma-Version des aus Ostende stammenden Sängers Arno, der auch der belgische Tom Waits genannte wird, erwarten Euch heute musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus der Ukraine, Südkorea und Nigeria. Es gibt Neues aus der Rubrik „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht Kayhan Kalhor und das Rembrandt Frerichs Trio für ihr Album „It’s still autumn“.
Machen wir weiter mit drei grandiosen, wenn auch sehr unterschiedlichen, US-amerikanischen Gitarristen, die eins verbindet: alle drei haben schon mit dem New Yorker Komponist John Zorn zusammengearbeitet. Der aus North Carolina stammende Tim Sparks ist ein Meister der akustischen Gitarre und des Fingerpickings. Meist ist er solo unterwegs auf Country-, Blues-, Jazz- und Weltmusikpfaden. Für seine neuste Produktion „Jukebox Dreamin‘“ hat er sich den Kontrabassisten James Buckley dazu geholt. Neben vielen ungewöhnlichen Coverversionen von Paul Simons über All Green bis zu den Beatles haben die zwei auch eigene Kompositionen eingespielt.
Obwohl an der klassischen Gitarre ausgebildet, gehört der aus New Jersey stammende Marc Ribot heute zu den gefragtesten E-Gitarristen der Avantgarde-Szene. Doch auch Weltmusik, Rock und Blues sind ihm nicht fremd. Seit Trump an der Macht ist, ist Marc Ribot immer politischer geworden. Die ist auch auf dem neuen Album seines Trios Ceramic Dog zu hören. Gemeinsam mit Bassisten Shahzad Ismaily und Schlagzeuger Ches Smith singt Ribot auf deren neuen Album „Yru still here?“ u.a. gegen die Migra an. Die Migra ist die US-amerikanische Migrationsbehörde, die für die Abschiebungen aus den USA zuständig ist. Gitarrist Nummer Drei ist Bill Frisell, gebürtig in Baltimore/Maryland. Wie die zwei anderen, ist Frisell keinem Stil eindeutig zuzuordnen, doch gerade in letzter Zeit hat er sich viel mit der Musik der Südstaaten beschäftigt. So heißt eine seiner aktuelleren Scheiben aus dem Jahr 2013 „Big Sur“. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Tim Sparks, Marc Ribot und Bill Frisell.
Tim Sparks & James Buckley jukebox dreamin‘ 3
Ceramic Dog yru still here 8
Bill Frisell big sur 14
Die Lautenspielerin Claire Antonini und der Kontrabassist Renaud Garcia-Fons entführe die Hörerinnen und Hörer mit ihrer neuen CD auf eine Reise. Das Album heißt „Farangi - du baroque à l’orient“. Farangi ist persisch und heißt Reisender und dieser reist vom Barock in den Osten. Es ist eine pure Freude Claire Antonini und Renaud Garcia-Fons bei diesem musikalischen Streifzug zu begleiten.
Claire Antonini & Renaud Garcia-Fons farangi - du baroque à l’orient 19
Park Jiha philos 1
Ich bin ein bekennender Fan von Park Jiha. Die südkoreanische Multiinstrumentalistin erschafft ohne elektronische Hilfe Klangwelten, in denen ich mich verlieren könnte. Das neue Album von Park Jiha heißt „Philos“ und verbindet wieder südkoreanische Tradition mit neuer Musik. Einfach toll.
Ebenfalls tolle, ungewöhnliche Musik ist das Markenzeichen des New Yorker Komponisten, Musiker, Autoren und Label-Betreiber John Zorn und damit sind wir wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“. Das sechste Album seines dritten Songzyklus „The Book Beri’ah“ trägt den Titel „Tiferet“, was auf Hebräisch Schönheit bedeutet. Zorn hat die acht Kompositionen von der kongenialen mexikanischen Band Klezmerson einspielen lassen.
Klezmerson tiferet 1
Violons Barbares wolf’s cry 4
Percussion, zwei sehr spezielle Geigen und teils mehrstimmiger Gesang, so kommt die multikulturelle Gruppe Violons Barbares daher. Das französisch-mongolisch-bulgarische Trio hat gerade sein drittes Album „Wolf’s Cry“ veröffentlicht. Vielleicht liegt es ja am martialisch klingen Bandnamen oder am Albumtitel, jedenfalls werden Violons Barbares in diesem Jahr in Wacken, auf einem der größten Heavy-Metal-Festivals der Welt, auftreten.
In Köln und Umgebung ist Muito Kaballa als ungewöhnlicher Straßenmusiker und für seine Guerilla Soundbombing Aktionen bekannt. Mit einem zur Musikanlage umgebauten Fahrradanhänger zieht er durch die Gegend und macht mit Elektronik, Saxofon, Querflöte und diversen anderen Instrumenten Musik bis das Ordnungsamt oder die Polizei ihn vertreibt. Nun hat Muito Kaballa sein erstes offizielles Album veröffentlicht, dass den bezeichnenden Titel „Everthing is broke“ trägt.
Muito Kaballa everything is broke 2
Isaac Birituro & The Rail Abandon kalba 6
Der Meister des Xylophons Isaac Birituro stammt aus dem westafrikanischen Ghana. Gemeinsam mit dem Engländer Sonny Johns, der sich auch The Rail Abandon nennt, hat Birituro das Album „Kalba“ veröffentlicht. Mit einigen Studiogästen haben sie einen Sound entwickelt, der tief in der westafrikanischen Tradition verwurzelt ist und gleichzeitig auch zeitgenössische Pop-, Rock- und Jazzmusikelemente enthält. Schöne Platte, die Isaac Birituro and The Rail Abandon da produziert haben.
Ebenfalls multikulturell geht’s beim Aka Trio zu. Der italienische Gitarrist Antonio Forcione, der Kora-Meister Seckou Keita aus dem westafrikanischen Senegal und der brasilianische Perkussionist Adriano Adewale haben so viel Spaß am gemeinsamen Musizieren, dass sie ihre erst gemeinsame Scheibe schlicht „Joy – Freude“ genannt haben. Alle drei Musiker vom Aka Trio sind Meister ihres Fachs und international gefragte Gastmusiker und hier nun das erste Mal gemeinsam zu hören.
Aka Trio joy 10
M.A. Jaiyesimi & His Crescent Bros Band nigeria 70 12
Eine kleine Schatztruhe ist die CD „Nigeria 70 – No Wahala: Highlife, Afro-Funk & Juju 1973-87“. Es werde auf dem Sampler 12 Bands aus dem bevölkerungsstärksten Land Westafrika vorgestellt. In ihrer nigerianischen Heimat waren die Musiker wie der gerade verklungene M.A. Jaiyesimi mit seiner Crescent Bros Band Superstars, hier in Westeuropa jedoch unbekannt. Für Fans von Fela Kuti oder King Sunny Ade ist die Scheibe „Nigeria 70“ genauso das Richtige wie für alle anderen Menschen mit offenen Ohren und Herzen. Von Nigeria in die Ukraine zum Duo Balaklava Blues. Marichka und Mark Marczyk mixen ukrainische Volkslieder mit Clubsounds und nennen ihrer Musik trotzig Donbas-Dubstep. Ihre Musik verstehen Balaklava Blues auch als Protest gegen die russische Annexion der Krim und der Ostukraine. Das Debüt-Album von Balaklava Blues heißt „Fly“.
Balaklava Blues fly 5
Rosa Morena Russa trick-targue 1
Die gebürtige Russin Rosa Morena Russa aufgewachsen in der Ukraine und Deutschland, entstammt einer klassisch-musikalisch geprägten Familie, die auch in der jüdischen Musiktradition verwurzelt war. Schon als Kind stand sie auf der Bühne und durfte Europa bereisen. Als Erwachsene ging sie nach Brasilien und lebte für einige Zeit in Rio de Janeiro und entwickelte nach ihrer Rückkehr nach Deutschland ihren ganz eigenen Stil, den Bossa Russa Nova. Diese lustvolle Mischung aus osteuropäisch-jüdischer Folklore und südamerikanischer Musik gibt Rosa Morena Russa auch auf ihrem neuen Album „Trick-Targue“ zum Besten.
Schon lange Jahre vor dem Boom der Russen-Discos, genau genommen seit 1989 servieren Apparatschik ihre lustige Version deutsch-russischer Tanzmusik aus Berlin. Nun haben Apparatschik, 15 Jahre nach dem Vorgänger, ein neues Album veröffentlicht: „Kurs Ost West“. Diesmal wird nicht mehr nur auf Russisch gesungen, sondern es sind auch deutsche Texte zu hören. Spaß macht es jedoch auf jeden Fall, diese wilde Truppe zu hören: Apparatschik.
Apparatschik kurs ost west 5
Hazmat Modine box of breath 2
Die Band Hazmat Modine ist die quasi musikalische Personifizierung des kulturellen Schmelztiegels New York. Und mit Hazmat Modine habe ich heute gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Als Erstes möchte ich Euch ihr neues Album „Box of Breath“ ans Herz legen! Blues, Country, Jazz, Balkanrhythmen, Marching Bands und noch viel mehr gespielt von einer Band und oft sogar alles zusammen in einem Song. Als Zweites ein Konzerttipp: Hazmat Modine spielen am 28. Mai hier in Karlsruhe, am 29. in Tübingen, am 30. in Mannheim und am 1. Juni in Freiburg. Leute geht hin und lasst Euch diese Band nicht entgehen. Und als Drittes ist diese Musik ein Buchtipp. Der Großvater von Autor Uli Balß wanderte 1928 nach New York aus. Balß erzählt diese Geschichte und stellt den Fotos, die sein Großvater gemacht hat, Fotos gegenüber, die er 2018, also 90 Jahre später an den gleichen Stellen in New York aufgenommen hat. Was das jetzt mit Hazmat Modine zu tun hat? Dem großartigen Buch ist eine CD mit Musikerinnen und Musikern aus New York beigelegt, unter anderem eben mit Aufnahmen von Hazmat Modine. „New York – Past & Present 1928- 2018“ von Uli Balß, ein Buch, dass ich wärmsten empfehlen kann. Und damit kommen wir hierzu:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Kayhan Kalhor und das Rembrandt Frerichs Trio für ihr Album „It’s still autumn“. Kayhan Kalhor ist der wohl weltweit bekannteste Meister der iranischen Kamanche. Dies ist eine traditionelle Kniegeige, die beim Spielen auf dem Oberschenkel sitzt. Rembrandt Frerichs aus Rotterdam zählt mit seinem Trio zu den wichtigsten jungen Jazzbands der Niederlande. Mit „It’s still autumn“ haben das Rembrandt Frerichs Trio und Kayhan Kalhor nun erstmals gemeinsam ein Album aufgenommen und das Ergebnis ist schlichtweg umwerfend. Orientalische Improvisationskunst trifft auf Jazz und die Stile verschmelzen perfekt miteinander. Weltmusik im allerbesten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Kayhan Kalhor und das Rembrandt Frerichs Trio für ihr Album „It’s still autumn“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Maltesisch saħħa und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Kahlor, Fredrichs, Overwater & Planjer it’s still autumn 4
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.04.19
Unbekannte Harfenistin la paloma #3 28
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version einer ungekannten Harfenistin in der Pariser Metro sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Liberia, Japan und der Ukraine. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Und der Goldene Orsino geht an die in London ansässige Band Fofoulah für ihr Album "Daega Rek".
Starten wir mit einem Dreierpack Liedermacherinnen aus Tübingen. Die Sängerin und Gitarristin Johanna Herdfelder bildet mit dem Multiinstrumentalisten Jörg Bielfeldt das Duo HerdtZschlag. «Nicht zu fassen» heißt das aktuelle Album und nicht zu fassen ist auch der elektroakustische Stilmix von HerdtZschlag. Lautstarke Beats treffen auf samtweichen Gesang, gekippte Trommeln auf gradlinige Zupfmuster, punktgenaue Percussion auf verschlungene Sprachbilder.
Viel klarer in der Liedermacherinnentradition ist zwar Sarah Lesch verwurzelt, doch nicht so klar in Tübingen. Dort lebte sie jedoch viele Jahre und entwickelte sich von einer in der schmutzigen Küche klampfenden Sängerin zu einer Musikerin, die mittlerweile Europaweit unterwegs ist. Ihr rebellischer Geist findet Ausdruck auch auf ihrem neuen Album „Von Musen und Matrosen“ und mit einem Grinsen fordert Sarah Lesch eine „Friedensfrikadelle“ ein. Auch Hanna Herrlich hat mit Gitarre und Gesang begonnen, aber sich relativ schnell mit dem Klangspektrum einer Band umgeben. Als Hanna Herrlich und Band haben sie nun ihr zweites Album „Buntes Land“ veröffentlicht. In ihren Liedern verweigert sich Hanna Herrlich der Weltverdrossenheit und singt trotzig gegen das „Erwachsenwerden“, „Karrierepläne“ und „Hoffnungslosigkeit“ an. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für HerdtZschlag, Sarah Lesch und Hanna Herrlich & Band.
HerdtZschlag nicht zu fassen 7
Sahra Lesch von musen und matrosen 6
Hanna Herrlich & Band buntes land 1
Eine der schrägsten Bands, die ich je aus Japan gehört habe, sind Minyo Crusaders. Die zehn Musikerinnen und Musiker mixen traditionelle japanische Volkslieder wild und lustig mit südamerikanischen Cumbia mit ostafrikanischem Ethio-Jazz, Thaipop, Afrofunk und Reggae. Und verschmitzt nennen Minyo Crusaders ihr Debütalbum „Echoes of Japan“.
Minyo Crusaders echos of japan 1
Kapingbdi born in the night 7
„Born in the night“ heißt das Album der liberianischen Band Kapingbdi. Und es klingt nach der Hitze durchtanzter Nächte in Monrovia, der Hauptstadt Liberias in Westafrika. Aufgenommen haben Kapingbdi die Songs jedoch zwischen 1978-81 auf Konzerten in München und Hamburg. Doch die Aufnahmen haben nichts von ihrer Frische, sowie der Virtuosität und Spielfreude der Musiker verloren. Eine tolle Wiederentdeckung, die irgendwo zwischen Jazz, Rock und Afrofunk einzuordnen ist!
„The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist John Zorn arbeitet seit 25 Jahren an einem Liederzyklus, dem Masada Songbook. Dies Kompositionen sollen der jüdischen Musik neue Wege eröffnen. Teil Drei des Zyklus heißt „Book of Beri’ah“ und besteht aus elf Alben, eingespielt von elf Bands bzw. Musikerinnen und Musikern der jüdischen Avantgarde. Die fünfte CD nahm die Band Abraxas für John Zorn auf. Laut und rockig ist die Musik von Abraxas, steht doch der Albumtitel „Gevurah“ im Lebensbaum der jüdischen Mystik, der Kabbala, für „Kraft“ und das Prinzip der Krieger.
Abraxas gevurah 2
Tamara Lukasheva Quartet homebridge 6
Wer sie je live erlebt, wird Tamara Lukasheva nicht mehr vergessen. Wie die aus dem ukrainischen Odessa stammende Sängerin die Töne moduliert und mit Klängen jongliert ist Lebensfreude, Virtuosität und Einfallsreichtum pur. Gemeinsam mit ihrem Quartett hat Tamara Lukasheva das Album „Homebridge“ veröffentlicht. Es schlägt die Brücke zwischen der Volksmusik ihrer ukrainischen Heimat und dem Jazz ihre neuen Wahlheimatstadt Köln.
Orsinos Lied hatte heute schon einen Dreierpack deutscher Liedermacherinnen aus Tübingen zu Beginn der Sendung. Hören wir nun in einen männlichen Dreierpack südwestdeutscher Musiker rein. Musikalischer Kopf der Band Grauer Mann Tanz aus Aspach, nördlich von Stuttgart, ist Säger und Gitarrist Henning Dedekind. Seine raue Stimme prägt den Sound von Grauer Mann Tanz und die Musik ist eine Mischung aus Deutsch-Rock, Blues und Elementen aus Folk, Jazz und Ska. Ihr Album hat das Trio „Plattes Land“ genannt. Vasee ist die Band um den Reutlinger Vassilios Parashidis. Changierend zwischen HipHop-Texten, Liedermacher-Weltschmerz und Rock-Attitüden lieben Vasee auf ihrem Album „Kapitel 1: Liebe und Licht“ die große Geste. Ganz, ganz anders der Sound von Yaxx. Das Tübinger Quartett hat sich eher dem Blues und Bar-Jazz verschreiben. Neben Songs von Irving Berlin bis Tom Waits haben Yaxx auch eigenen Songs auf ihrem Debüt-Album „Strangers“ zu bieten. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Grauer Mann Tanzt, Vasee und Yaxx.
Grauer Mann Tanzt grauer mann tanzt 2
Vasee kapitel 1 – liebe & licht 3
Yaxx stranger 1
Der Musiker, Sänger und Produzent Ekiti Sound verbindet die Klubmusik der nigerianischen Hauptstadt Lagos mit denen Londons. Sein Album „Abeg No Vex“ gleitet vom westafrikanischen Yoruba ins Pidgin-Englisch und Englisch, mal gesprochen, mal gerappt, mal gesungen. Manchmal passiert das bei Ekiti Sound innerhalb eines Songs, musikalisch getrieben von Afrobeat über Drum & Bass bis zu funkigem House.
Ekiti Sound abeg no vex 12
Ståle Storløkken the haze of sleeplessness 4
Solch seltsame Sound kommen gerade verstärkt aus Norwegen unter anderem vom Keyboarder Ståle Storløkken. Das kleine, feine Label Hubro hebt diese Schätze und so bin ich auch über Ståle Storløkken gestossen. Er steht auch an den Tasten bei Motorpsycho und Supersilent. Auf seinem neuen Solo-Album „The Haze of Slepplessness“ feiert Ståle Storløkken einen dunklen, aber sehr verschmitzen Retro-Synthie-Sound im Breitwand-Format. Eine pure Freude.
Auch pure Freude, aber musikalisch quasi das Gegenteil ist der Sound des transatlantischen Akustik-Projekts Coladera. Der brasilianischen Sänger und Gitarrist Victor Santana und sein portugiesische Kollege Joao Pires sind der Kern der Truppe. Sie laden sich immer wieder Gastmusikerinnen und -musiker aus dem portugiesisch sprechenden Raum ein, aus Brasilien, Portugal, aber auch von den Kap Verden oder aus Angola. Das zweite Album von Coladera heißt „La Dotu Lado“. Beim Einlegen hatte ich das Gefühl, es weht ein warmer, zarter Wind durch den Raum. Hört den Titelsong.
Coladera la dotu lado 1
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Fofoulah für ihr Album „Daega Rek“. Die Londoner Band vermischt schwere westafrikanische Trommelgewitter mit Rock, Elektronik, Dub sowie Improvisation. Das Ganze würzt das Quintett mit Sprechgesang in Wolof, einer der Hauptsprachen in westafrikanischen Senegal und Gambia. Der Sound von Fofoulah klingt rauh und dadurch unglaublich kraftvoll. Die Talkingdrum kracht auf elektronische Soundgewitter. Dies ist keine musikalische Segeltour in sanften Gewässern, dies ist ein akustischer Sturm und Weltmusik im wahrsten Wortsinne. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Fofoulah für ihre Album „Daega Rek“, was auf Deutsch „Die Wahrheit“ bedeutet. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Luxemburgisch äddi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Fofoulah daega rek 8
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.03.2019
Bing Crosby & Paul Whiteman la paloma #3 24
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von Bing Crosby und Paul Whiteman aus dem Jahr 1924 sagt Orsino.
In der kommenden Stunde erwartet Euch Musik unter anderem aus Ghana, Portugal und Kuba. Es gibt die nächste Folge der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an die französische Band Cotonete für ihr Album „Super-Vilains“.
Richtig los geht’s jetzt mit einem türkisch-kurdisch und psychodelisch angehauchtem Dreierpack. Oder sollte ich inspiriert sagen? Wie auch immer. Altin Gün ist türkisch-niederländische Band, die Folkore aus Anatolien mit psychodelischem Rock der 70er und Funk kombiniert. Die Band gibt es erst seit 2017, doch Altin Gün klingen, als würden sie schon seit den 70ern durch die Clubs ziehen. Ihr zweites Album heißt „Gece“.
Der Berliner Multiinstrumentalist Yusuf Sahilli hat türkisch-arabische Wurzeln und ist viel in der Welt rumgekommen. Dies ist auch seiner Musik anzuhören. Pop-Musik mit Folk- und Rockklängen, irgendwie zeit- und ortlos. Yusuf Sahillis Debütalbum trägt den Titel „Atoms and the Void“ und eingespielt hat er es mit Damian Gaimbazi am Bass und Schlagzeuger Martin Kruemmling.
Schon beim allerersten Hören hat mich Adir Jan mit Langhalslaute Saz und einer unglaublich weichen Stimme in seinen Bann gezogen. Der ebenfalls in Berlin lebende Musiker macht sich auf, mit psychodelischer Folkmusik nicht nur die Grenzen zwischen Musik aus dem Morgen- und Abendland zu verwische. Auch die Grenzen zwischen alt und neu sind Adir Jan schnurzpiepe, genauso wie Geschlechter- und Rollenzuweisungen. Liebe ist für ihn universell: die Liebe zwischen Mann und Frau und die Liebe zwischen Gleichgeschlechtlichen, die Liebe zur alter Folkmusik und die Liebe zu zeitgenössischen Rock und Pop, die Liebe zur türkischen und die Liebe zur kurdischen Kultur. Das Debüt-Album von Adir Jan heißt Leyla.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Altin Gün, Yusuf Sahilli und Adir Jan.
Altin Gün gece 2
Yusuf Sahilli atoms & the void 107
Adir Jan leyla 2
Sie ist gerade mal 34 Jahren alt, zählt aber schon zu den wichtigsten Vertreterinnen des Fado, des portugiesischen Sehnsuchtsblues: Carminho. Ihr neues, ihr fünftes Album heißt „Maria“ und gleich beim allerersten Lied hört man das Besonderste an ihren Liedern: Carminhos Stimme, pur! Und wenn ihr euch beeilt hab ihr noch die Chance, die fantastische Sängerin live zu erleben. Carminho spielt unter anderem am 22. März in Freiburg, am 27.März hier in Karlsruhe und am 30. in Winterthur. Hingehen!
Carminho maria 1
Oyvind Torvund the exotic album 10
“The exotic album” nennt der aus Oslo stammende Øyvind Torvund seine zweites Platte. Gemeinsam mit Saxophon- und Electronic-Experten Kjetil Møster und dem ebenfalls aus Norwegen stammenden BIT20 Ensemble wirft Trovund einen musikalischen Blick auf die große Zeit der Exotica-Musik in den 1950ern. Doch versucht Øyvind Torvund nicht die Stars des Exotica-Sounds wie Les Baxter zu kopieren, sondern macht sein ganz eigenes Ding daraus. Und das mit ganz viel Humor. Tolle Scheibe.
In Orsinos Reihe „The Magic of John Zorn” möchte ich euch heute die vierte CD des Book Beriah vorstellen. Das Book Beriah ist die dritte Sammlung von Kompositionen, mit der der New Yorker John Zorn neue jüdische Standartwerke schaffen will. Die Gemeinsamkeit der Lieder ist eine Verbindung von Elementen jüdischer Musik, Jazz, Rock und anderen modernen Stilen. Die vierte CD des Book Beriah trägt den Titel „Chesed – loving kindness“ und wurde von den zwei kalifornischen Gitarristen Julian Lage und Gyan Riley eingespielt.
Julian Lage & Gyan Riley chesed 3
Conexión Cubana la maravilla 10
Ganz klar: dies war Musik aus Kuba. Die Band Conexión Cubana ist das neue Projekt von Nicolás Alberto Sirgado Llanes, dessen Vorgängerband Soneros de Verdad vielleicht einigen von Euch bekannt ist. Um seine neue Band Conexión Cubana vorzustellen, hat Llanes nicht nur die CD „La Maravilla“ eingespielt sondern geht auch auf große Deutschlandtour. So könnte ihr Conexión Cubana u.a. am 15. Mai in Reutlingen und 24. Mai in Wangen im Allgäu live erleben.
„Que Vola?“ ist der kubanische Ausruf für „Wie geht’s?“ oder „Was gibt’s“. Que Vola ist außerdem eines Projekt, in dem eine französisch Jazz-Band mit drei jungen kubanischen Percussionisten Musik macht. Jazz und kubanische Musik haben schon sehr lange eine außergewöhnliche Liebesbeziehung. Aber Que Vola machen keinen Latinjazz im herkömmlichen Sinn sondern ihre eigenes Ding. Das Debütalbum von Que Vola trägt den Bandtitel.
Que Vola que vola 6
Fausty Amoa Mabila this is frafra power 1
Die Sängerin Fausty Amoa Mabila hab ich auf dem Sampler „This ist frafra power“ entdeckte. Frafra ist die Sprache, die im Nordosten Ghanas gesprochen wird. Die CD ist eine wahre Fundgrube an fantastischen Musikerinnen und Musikern aus Ghana, die mir allesamt noch nie zu Ohren gekommen sind. Und die Vielfalt der Stile ist ein Spiegel der Vielfalt ghanaischer Musik.
Die familiären Wurzeln des französischen Musikers Nicola Cruz reichen rüber nach Ecuador. Dies findet auch Widerhall in der Musik des Soundkünstlers. Gekonnt mixt Cruz südamerikanische Stile mit Jazz und Clubbeats. „Siku“ heißt das neue Album von Nicola Cruz und diesmal öffnet er sich noch mehr in Richtung Weltmusik.
Nicola Cruz siku 7
Brain Damage ya no mas 3
Der französische Dub-Musiker Brain Damage hat sich für sein 14. Album mit kolumbianischen Musikern zusammengetan. Brain Damage hat nicht nur Sänger und Sängerinnen eingeladen, sondern auch viele Musiker mit traditionellen Instrumenten. Entstanden ist so ein wilder Dub-Cumbia-Colombia-Mix, der unglaublich Spaß macht.
Das Quartett Standing Waves gibt es zwar schon über ein Dutzende Jahre, doch erst jetzt haben die Engländer ihr Debütalbum „The Wave“ veröffentlicht. Tonangebend sind der klassische Geiger Roger Huckle und Multiinstrumentalist Marcus Davidson. Mit Sängerin Kat Kleve und den Obertonsänger Jayson Stilwell kreieren sie einen wilden Stilmix aus Klassik, Weltmusik, Jazz und Folk. Die Geige trifft auf Tablas, Keyboards auf wortlosen Gesang, E-Bass auf Sitar: Standing Waves.
Standing Waves the wave 1
Lars Bygden dark companion 10
Die Musik auf dem neuen Album von Lars Bygden, der sich kurz LB nennt, ist unglaublich traurig. Der Grund: Bygden verarbeitet damit den Tod seiner Frau. Es gelingt dem schwedischen Musiker ein kleines Kunstwerk, denn diese tongewordene Trauer ist in keiner Note kitschig oder depressiv. Das Album „Dark Companion“ ist die richtige Scheibe für die tiefen Nachtstunden.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die französische Band Cotonete für ihr Debütalbum „Super-Vilains“. Das Instrumental-Oktett begann 2005 als Funkcombo. Doch mit den Jahren kamen Einflüsse aus Brasilien und Westafrika hinzu, der Sound wurde immer breiter, größer, tiefer, fassettenreicher. Weltmusik im wahrsten Wortsinn und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Cotonete für ihre Album „Super-Vilains“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Latein vale und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Cotonete super-vilains 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.02.2019
Eesti Raadio Naisansambel la paloma #3 22
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version vom Eesti Raadio Naisansambel sagt Orsino. Orsinos Lied wird heute 23. Geburtstag. Und ich habe mir überlegt, wie das gebührend gefeiert werden kann. Vor ein paar Monaten habe ich mal in einer Sendung drei Goldene Orsinos verliehen. Dies kam bei Euch so gut an, dass ich heute zur Feier des Tages gleich mal fünf Goldene Orsinos verleihe. Diese gehen heute an die Band Palmyra für ihr Album „Bidaya“, an das Omer Klein Trio für „Radio Mediteran“ und an Des Lions pour des Lions für ihre CD „Dervish Safari“. Außerdem bekommt das Duo Gypsy Hill für „Producing“ einen Goldenen Orsino sowie Dowdelin für deren Debüt-Album „Carnaval Odyssey“. Und was natürlich auch heute nicht fehlen darf: „The Magic of John Zorn“. Auf geht’s!
Der Goldene Orsino Jingle
Der erste Goldene Orsino geht an Palmyra für deren Erstling „Bidaya“. Musikalischer Kopf der Band ist der aus Syrien stammende Komponist und Oud-Spieler Bahur Ghazi. Zurzeit lebt er im Schweizer Exil und hat dort mit eidgenössischen Jazzern die Band Palmyra gegründet. Der Titel ihrer Debüt-CD «Bidaya» bedeutet im Arabischen Anfang, Start und Beginn. Und Palmyra beginnt, an einer ganz eigenständigen Verbindung von Orient und Okzident zu arbeiten. Persische und mediterrane Klänge verquicken sich mit Jazz und alpenländischen Sounds. Weltmusik im besten Wortsinn und dafür hier und jetzt der erste Goldene Orsino der heutigen Jubiläumssendung an Palmyra für «Bidaya».
Bahur Ghazi’s Palmyra bidaya 11
Tiwayo the gypsy soul of tiwayo 11
Was war da, mögen sich einige vielleicht gefragt haben. Dies war Tiwayo. Manche nennen den jungen Franzosen auch den Mano Chao der Generation des 2000er Jahre. Stilistisch kennt Tiwayo keine Grenzen. Auf seinem Debütalbum «The Gyspy Soul of Tiwayo» findet sich Soul neben Reggae, Gospel neben schwärzestem Blues. Dies alles getragen von seiner unglaublichen Stimme.
Ebenfalls dem Blues verschrieben haben sich die Dänen von Mojo Makers. Spätestens mit ihrem dritten Album «Songs of the sirens» haben die vier Musiker aus Kopenhagen klar gemacht, dass man nicht aus den Südstaaten stammen muss, um aus tiefster Seele ehrlichen, vorwärts gewandten Blues zelebrieren zu können.
Mojo Makers songs oft he sirens 5
Manou Gallo afro groove queen 2
Wer schon Mitte der 1990er Weltmusik gehört hat, dem mag dieser Sound irgendwie bekannt vorkommen. Ja, Sängerin und Bassistin Manou Gallo gehört zur belgisch-afrikanischen Frauenband Zap Mama. 2012 erlitt die Musikerin jedoch einen Hörsturz, die Ärzte verboten ihr Musik zu machen. In ihrer Verzweiflung verbrachte sie Jahre damit, ihre Technik am Bass zu verbessern. Und nun ist sie mit Unterstützung eines anderen Großmeisters am Bass, Bootsy Collins, wieder da. «Afro Groove Queen» heißt Manou Gallos neues Werk, auf dem neben Bootsy Collins u.a. auch der Trompeter Manu Dibango, Sängerin Marie Daulne von Zap Mama und Rapper Chuck D. zu hören sind. Und jetzt geht’s damit weiter:
Der Goldene Orsino Jingle
Der zweite Goldene Orsino geht heut an das Omer Klein Trio für ihr Album «Radio Mediteran». Omer Klein wurde in Israel geboren und gab schon als Jugendlicher Klavierkonzerte. Später studierte er Jazz, zog nach Boston und dann New York, doch die Klänge des Mittelmeerraumes ließen ihn nie los. Mit seine Teamkollegen Haggai Cohen Milo am Bass und Schlagzeuger Amir Besler spielte er nun «Radio Mediteran» ein. Jazz trifft da auf Balkan, arabische und nordafrikanische Stile. Alles ist so dicht verwoben, dass dies Weltmusik im besten Wortsinne ist. Deshalb ein Goldener Orsino an das Omer Klein Trio für ihr Album «Radio Mediteran».
Omer Klein Trio radio mediteran 2
Building Instrument mangelen min 3
Klänge wie aus einer seltsamen Märchenwelt serviert das norwegische Trio mit dem ebenfalls seltsamen Namen Building Instrument. Da kommen traditionelle Zithern genauso zu Gehör wie viel Elektronik und ab und an die Stimme von Mari Kvien Brunvoll. Doch auf ihrer neusten Scheibe «Mangelen Min» hält sich Mari diesmal mehr zu Gunsten eben jener seltsamen Klänge zurück, die auch einen passenden Soundtrack für einen Science-Fiction Film oder ein modernes Tanztheaterstück abgeben würden.
Kommen wir nun zur Rubrik «The Magic of John Zorn». John Zorn, der jüdisch-amerikanische Komponist aus New York, arbeitet seit mehreren Jahren an einem Liederzyklus, dem «Masada-Songbook» mit nun schon insgesamt 613 Kompositionen. Vor Kurzem erschienen ist das dritte Buch, das «Book of Beriah». Die neuen 11 CD wurde wieder von 11 verschiedenen Ensembles eingespielt. CD Nummer Drei, Binah betitelt, spielte das Spike Orchestra ein. Die 16-köpfige Big Band um Trompeter, Schofar-Spieler und Dirigenten Sam Eastmond hat schon für das zweite Masada-Buch, das Book of Angels, ein Album für John Zorn eingespielt. Nun also Binah. Dies stehe im Lebensbaum der der Kabbala, der jüdische Mystik, für den Verstand und den Intellekt. Hört das Spike Orchestra mit dem Titel Shamayim.
Spike Orchestra binah 3
Der Goldene Orsino-Jingle
Der dritte Goldene Orsino geht heute an Des Lions pour des Lions für ihr Debütalbum «Derviche Safari». Und wirklich, die vier Multiinstrumentalisten aus Angers in Westfrankreich, sausen wie Derwische durch ungezählte Musikrichtungen. Die Instrumente scheinen sie genauso schnell zu wechseln. Vom belgischen Saxophon zum russischen Theremin, von der asiatischen Trommel Dhol zur US-amerikanischen Dobro, von der europäischen Tuba zum japanischen Synthie, bei Des Lions pour des Lions geht’s bunt zu. Und stilistisch? Indische Klänge treffen auf Blues, Jazz auf afrikanisch anmutenden Gesänge, Blasmusik auf Rockgewitter. Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt einen Goldene Orsino an Des Lions pour des Lions für ihre Album «Derviche Safari».
Des Lions pour des Lions derviche safari 2
Blick Bassy 1958 1
Blick Bassy, Sänger und Musiker aus dem Kamerun, ist mit einer durchaus politischen Platte zurück. Sein neues Album trägt die Jahreszahl 1958 als Titel. Im Jahr 1958 wurde Ruben Um Nyobé von den französischen Kolonialtruppen in Kamerun umgebracht. Der Freiheitskämpfer ließ zwar sein Leben, doch im Januar 1960 musste die französische Regierung Kamerun trotzdem in die Unabhängigkeit entlassen. Blick Bassy erinnert mit seiner panafrikanischen Musik an die Zeit der Unabhängigkeitskriege, an die Opfer der Kolonialmächte und an die zerrütteten Zustände die noch heute in ganz Afrika nachwirken. Aber Blick Bassy ruft nicht zu Rache oder Hass auf. «1958» ist ein Aufruf zu einem neuen nach vorn gewandten afrikanischen Selbstbewusstsein.
Auch die Tuareg, ein Berbervolk, das in der Sahara lebt, schauen nach vorn und sind weltweit dafür bekannt und beliebt, ihre Songs, egal ob alt oder neu, vorzugsweise mit lauten E-Gitarren, kreischenden Keyboards und donnerndem Schlagzeug zu spielen. Während Bands wie Tamikrest und Tinariwen noch eher der Tradition verpflichtet sich gehen Kel Assouf einen Schritt weiter. Das dritte Album von Kel Assouf heißt «Black Tenere» und ist nicht mehr Wüstenblues sondern echter Wüstenrock und sogar Wüstenhardrock. Das Powertrio lässt es richtig krachen, kann aber auch, wie jeder ordentliche Hardrockband, schöne Balladen.
Kel Assouf black tenere 4
Marc Ribot songs of resistance 1942-2018 5
Wie viele andere US-Amerikaner hat der New Yorker Gitarrist, Sänger und Komponist Marc Ribot die Nase gestrichen voll von seinem Präsidenten. Deshalb hat er nun die CD «Songs of Resistance» veröffentlicht. Gemeinsam mit musikalischen Freunden wie Tom Waits oder Meshell Ndege ocello hat Ribot elf Protestsongs aufgenommen, teils Klassiker, teils neu geschriebene Stücke. Wie brisant dies im heutigen Amerika ist, zeigt sich daran, dass einer von den Sänger, die ihr gerade gehört habt, nicht namentlich genannt werden wollte, da er Angst hat, ausgewiesen zu werden. Irre Zeiten.
Der Goldene Orsino-Jingle
Der vierte Goldene Orsino geht heute an Gypsy Hill für ihre Produktion «Producing». Die beiden Londoner Produzenten und DJs Kobayashi und Herbert Newbert waren lange auf den Live-Bühnen der Welt als Remixer unterwegs. Irgendwann begannen sie, mit einer echten Live-Band aufzutreten. Und so wurden die Rechner und CD-Player mit analogen Instrumenten und echte Gesang erweitert. Für ihre dritte Platte holten sich Gypsy Hill zudem tollen Gäste ins Studio, unter anderem Koby Israelite und Simo Lagnawi sowie Bands wie Hallouminati und The Turbans. Der Stil: eine wilde, tanzbare Mischung aus Blakan-Bläsern, Elektro-Swing, Touaregs-Trance, Ska-Rhythmen und vieles mehr. Auch das Weltmusik im besten Sinne der Wortes und dafür nun einen Goldenen Orsino an Gypsy Hill für ihre Album «Producing».
Gypsy Hill Producing 2
Dallahan smallworld 4
Eine ungewöhnliche Mischung aus irischen Traditionals und Romad-Melodien bietet die Band Dallahan. Mit Fiddle, Akkordeon, Banjo, Mandoline, Gitarre und Kontrabass präsentieren die fünf Musikerinnen und Musiker von Dallahan auch auf ihrem dritten Album «Smallworld» ihren unkonventionellen, akustischen Mix zu dem auch noch eine Prise Jazz, Funk und Country gehört. So und nun heißt es noch einmal:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der fünfte Goldene Orsino in dieser Jubiläumssendung geht an Dowdelin für ihr Album «Carnaval Odyssey». Das Trio Dowdelin aus dem französischen Lyon spielen Afrofuturismus in seiner kreolischen Form. Die aus Martinique stammende Jazzsängerin Olivya und die zwei französischen Multiinstrumentalisten Philibert und Dawatile vermischen die Musiktraditionen der Französischen Antillen mit Jazz und elektronischen Sounds, wie es sich zuvor wohl noch niemand getraut hat. Weltmusik im allerbesten Wortsinne und dafür hier und jetzt einen Goldenen Orsino an Dowdelin für ihr Debüt-Album „Carnaval Odyssey“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Koreanisch annyeong und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Dowdelin carnaval odyssey 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.01.2019
Leierorje la paloma #3 20
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer holländischen Leierkasten-La Paloma-Version sagt Orsino. Es warten Euch in der ersten Ausgabe des Jahres 2019 musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Israel, Japan und Trinidad. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Und der Goldene Orsino geht an das niederländisch-neuseeländische Trio My Baby für ihr Album "Mounaiki - by the bright of night".
Starten wir so richtig in die Sendung mit einem Riesenorchester, das als Supergroup of Worldmusic, Jazz, Rock & Classic bezeichnet werden könnte: Bokanté und das Metropole Orkest. Bokanté sind acht Musikerinnen und Musikern aus 5 Ländern und vier Kontinenten. Ihre Musik reicht von harten Blues-Riffs über wilde Jazzimprovisationen und zarten Arabesken bis zu ausgelassenen Folk-Elementen aus der Karibik. Dem schon 1945 gegründeten niederländischen Metropole Orkest gehören insgesamt 50 Musikerinnen und Musiker, von Streichern bis Bläsern an. Gemeinsam mit Bokanté haben sie das Album "What heat" aufgenommen. Entstanden ist eine Musik, die entgegen der Erwartung ganz erdig klingt, obwohl es von rund 60 Musikerinnen und Musikern eingespielt wurde.
Bokanté and Metropole Orkest what heat 1
Dominic Egli's Plurism azania in mind 4
Der Schweizer Schlagzeuger Dominic Egli hat schon immer weit über den alpinen Tellerrand geschaut. Mit seiner Band Plurism, zu der auch der südafrikanischen Trompeter Feya Faku gehört, macht Egli Jazz basierend auf panafrikanischen Wurzeln. Die mittlerweile dritte CD von Dominic Egli's Plurism heißt "Azania in Mind". Wobei das Wort Azania für Südafrika steht.
Wir bleiben musikalisch in afrikanischen Gefilden, wenden uns aber von der Schweiz westwärts in französische Tours. Dort gibt sich Oliba International hemmungslos kongolesischer Rumba, Highlife aus Ghano oder kenianischer Benga hin. Frei von Gesang entwickeln Oliba International mit Sousafon, Saxophon, E-Gitarren und Schlagzeug ihre ganz eigenen Sound einer Marching Band, wie sie auch direkt in der Karibik oder in New Orleans unterwegs sein könnte. Das Debütalbum von Oliba International trägt den Bandtitel.
Oliba International dito 7
Harrycane Orchestra phosphorus 1
"Es scheint unmöglich, mit Kunst die hemmungslose Zerstörung der Welt aufzuhalten oder diese unerträgliche Eskalation der Gewalt zu verhindern. Aber wir werden nicht aufhören, mit unserer Musik dieser Sehnsucht einen Klang zu geben." So steht es im Booklet der CD "Phosphorus" des Harrycane Orchestras. Harry Alt ist Schlagzeuger aus Augsburg und verliebt in die persische Sonati-Musik, die traditionelle Musik des Irans. Deshalb suchte er sich eine Band zusammen, mit denen er diese Liebe ausleben kann. Das Harrycane Orchestra wurde geboren und in Tarkan Yesil, Sänger und Perkussionist, fand Alt auch einen stilprägenden Frontmann. Das Debütalbum des Harrycane Orchestras heißt "Phosporus" und serviert einen eleganten Mix aus durchkomponierten Elementen und moderner Improvisation.
Cleric ist eine Avantgarde-Metal-Band aus Philadelphia, die die zweite CD des "Book Beriah" von John Zorn eingespielt hat. Womit wir wieder mitten drin sind in der Rubrik "The Magic of John Zorn". Der 1953 in New York geborene John Zorn ist der wichtigste jüdische Komponist der Gegenwart. Seit über 2 1/2 Jahrzehnte arbeitet der Multiinstrumentalist am nun dreiteiligen Liederzyklus mit dem Obertitel "Masada Songbooks". Ende letzten Jahres ist der dritte Teil, das Buch "Beriah", mit insgesamt 11 CDs erschienen. Jede jeweils von einer anderen Band eingespielt. Und so klingt auch jede der CDs anders, obwohl alle Songs von John Zorn komponiert sind. Bei Cleric halt sehr Metal-lastig.
Cleric chokhma - john zorn's book beriah 1
Møster states of minds I/3
Multiinstrumentalist Kjetil Møster spielt nicht nur Saxophon, Klarinette, Schlagzeug und Perkussion und weiß diverse elektronische Geräte zu bedienen, er hat sich auch eine Art norwegische Avantgarde-Supergruppe zusammen gestellt. Unter dem Namen Møster lassen sie einen jazzrockigen Sound entstehen, der sich gängigen Eingliederungen widersetzt. Da bläst einem bisweilen klarer kalter Nordwind entgegen. "States of mind" heißt das neue Doppelalbum von Møster, der gleich mal mit einer 20-minütigen Improvisation beginnt. Super Scheibe für lange Winterabende.
Die gibt es auch auf der anderen Seite der Erde, in Japan. Der Pianist Masabumi Kikuchi spielte an der Seite von Größen wie Miles Davis, Lionel Hampton, Charlie Mariano und Bill Laswell. Leider ist Masabumi Kikuchi aber leider Zeit seines Lebens ein Musician's Musician geblieben, einer von seiner Zunft gefeierter, aber der breiten Masse unbekannter Musiker. Ich selbst hab ihn auf der tollen CD "World Jazz Groove" gefunden. Der Sampler dokumentiert, dass Jazz wirklich eine weltumspannende Musiksprache ist, mit Beispielen aus Japan, Vietnam, der Karibik, Marokko, den Niederladen, Sudan und Südafrika. Hört nun also Masabumi Kikuchi.
Masabumi Kikuchi world jazz grooves 7
Dudu Tassa & the Kuwaitis el hajar 2
Eigentlich war Dudu Tassa in Israel als Rockmusiker bekannt, als er auf eine Kiste mit alten Schallplatten seines Großvaters und dessen Bruders stieß. Die "Kuwaiti Brothers" gehörten in den 1930 bis 1950 Jahren zu den größten Komponisten und Musikern in Bagdad, der Hauptstadt des Irak und gelten als Schöpfer der modernen irakischen Musik, Als Sadam Hussein herausfand, dass die Kuwaiti Brothers jüdischen Glaubens waren, verbot er deren Musik, woraufhin die Familie nach Israel zog. Dort hat sich nun Dudu Tassa der Musik seiner Vorfahren angenommen und mit seiner Band "The Kuwaitis" aus den alten Aufnahmen neue Lieder gemacht. Ein fantastisches israelisch-arabisches Projekt mit herausragenden Musikern und einen so noch nie gehörten Sound.
So, nun geht's vom Nahen Osten in die Karibik nach Trinidad. Dort wurde 1966 Anthony Joseph geboren. Er lebt seit vielen Jahren in London, ist Rapper, Sänger, Poet sowie Romanautor in Personalunion und für sein neues Album "People of the Sun" nach Trinidad zurück gekehrt. Dort hat Anthony Joseph alte und junge Musiker um sich gescharrt, um eine bewegende Hommage an die Insel seiner Kindheit zu produzieren. "People of the Sun" ist jedoch weder eine nostalgisch zurückblickende Scheibe noch ein digitales Zerrbild, es ist die gekonnte Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart mit Blick in die Zukunft.
Anthony Joseph people of the sun 5
Salif Keita un autre blanc 4
Er ist zurück: Salif Keita. Seit Jahren war es still um den Superstar aus Mali. Nun, kurz vor seinem 70. Geburtstag, hat Salif Keita mit dem Album "Un autre blanc - ein anderes Weiß" nochmal gezeigt, wo die Meßlatte für selbstbewußten afrikanischen Pop hängt. Mit "ein anderes Weiß" beschreibt Salif Keita auch sich selbst, den afrikanischen Albino, der für die Rechte der Albinos kämpft. Als Gäste lud sich Salif Keita für sein Comeback Angélique Kidjo, den Superstar aus Benin, den französischen Rapper MHD, die südafrikanischen Meistersinger von Ladysmith Black Mambazo sowie die nigerianische Afro-Pop-Queen Yemi Alade ins Studio.
Ein ganz eigene und ein ganz wilde Mischung bietet die Londoner Band Hallouminati. Surfrock und Afrobeat trifft da auf griechische Bouzoukie-Klänge, Reggae-Sounds und Balkanbläser. "Tonight, is heavy" haben Hallouminati ihr Debütalbum passenderweise genannt und am liebsten will man dazu die ganze Nacht abtanzen. Hoffentlich kommen sie bald auf Tour!
Hallouminati tonight, is heavy 4
David Nesselhauf afrokraut II: the lowbrow manifesto 2
Afrokraut: besser hätte der Hamburger Produzent und Multiinstrumentalist David Nesselhauf den von ihm kreierten Musikstil nicht nennen können. Deutsche Krautrocksounds gepaart mit Afrobeat. Dies funktioniert erstaunlich gut. Für seine zweite Produktion "Afrobeat II - the lowbrow manifesto" holte sich David Nesselhauf u.a. noch den aus Westafrika stammenden und mittlerweile auch in Hamburg lebenden Sänger Soulamadou dazu.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht an das niederländisch-neuseeländische Trio My Baby für ihr Album "Mounaiki - by the bright of night". Es brodelt und blubbert lustig daher, wenn die Musik von My Baby anklingt. Das was und wie kommt da daher? Bluesgitarren und marokkanische Gnawa-Sounds. Indische Raga-Klänge und Ragtime. Klingt gelegentlich wie elektronischer Sound, doch diese sind akustische hergestellt, mit echtem Schlagzeug, Trompeten und Gitarren. Tja, was soll man sagen? Das ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an My Baby für ihr Album "Mounaiki - by the bright of night". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Laotisch sok di und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
My Baby mounaiki - by the bright of night 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.12.2017 13 Uhr
Santiago Jimenez Jr. Y La Fuente Mexicana la paloma #2 26
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Mexiko von Santiago Jimenez Jr. Y La Fuente Mexicana sagt Orsino. In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen.
Los geht's mit einem musikalischen Dreierpack aus Deutschland. Charlotte Demuth ist Sängerin und Frontfrau des Kommando Feirefiz. Vor allem ihre Stimme und das Cello von Ramon Babazadeh prägen den einzigartigen Sound der sechsköpfige Band, die als Studentencombo in Tübingen begonnen hat. Mittlerweile sind alle erwachsen geworden, es gibt mittlerweile mehr Kinder als Bandmitglieder, doch langweilig ist das Kommando Feirefiz mitnichten geworden. Ihr Album heißt "Bunt", ganz nach ihrem Motto: Wer will schon Grau, wenn er Schwarz und Weiß haben kann - und Bunt.
Aus Bad Urach auf der Schwäbischen Alb kommen les Roulettes. Die fünf Frauen gründeten ihre Band erst im reiferen Alter, doch ihre Art Musik zu machen sprüht nur so vor jugendlicher Spielwut. Und wie sie bekannte und unbekanntere Songs zu Songs von les Roulettes machen, zeugt von großem Humor und großes Virtuosität. Ihre erste CD trägt ihren Bandnamen.
Akkordeonistin, Querflötenspielerin und Sängerin Kiki Sauer ist neben Christopher Blenkinsop die musikalische Führung und Gründungsmitglied der 17 Hippies aus Berlin. Seit über 20 Jahren gehört die Band zu den originellsten Weltmusikcombos Deutschland. Ihre Songs sind musikalisch so international wie ihre Texte, mal Deutsch, mal Englisch, mal Französisch gesungen. Auch lassen sich die 17 Hippies nicht auf Musik festlegen. Im Theater und in Filmen sind sie genauso zugegen. Gerade haben sie mit "Kirschenzeit" ihr neues Album veröffentlicht. Wer die 17 Hippies hier im Südwesten live erleben will: sie spielen am 20. Januar in Stuttgart und am 23. Januar hier in Karlsruhe. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Kommando Feirefiz, les Roulettes und 17 Hippies.
Kommando Feirefiz bunt 1
lesRoulettes dito 4
17 Hippies kirschenzeit 7
Schlagen wir nun in der Rubrik "The Magic of John Zorn" mit der Argentinierin Sofia Rei und dem Franzosen JC Maillard ein neues Kapitel auf. Der New Yorker Komponist John Zorn hat seinem Mammut-Projekt, dem Masada Song Book, nun die dritte Liedsammlung, das Book Beriah, hinzugefügt. Über 2 1/2 Jahrzehnte arbeitet der New Yorker Komponist an dem dreiteiligen Liedzyklus mit dem Obertitel Masada. Benannt nach der geschichtsträchtigen jüdischen Festung am Toten Meer. Das erste Masada-Songbook umfasst 205 Kompositionen, die hauptsächlich von Masada-Quartett mit John Zorn selbst eingespielt wurden. Das etwa 10 Jahre später entstandene Book of Angels umfasst 316 Titel. Diese wurden nach und nach von verschiedenen Künstlern interpretiert. Nun erschien das Book Beriah mit 92 Songs in einer Gesamt-Box mit 11 CDs, die wieder von unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern eingespielt wurden. Das erste Album des Book Beriah heisst Keter. Kether, auf Hebräisch „Krone“, stellt im mystischen Lebensbaum der jüdischen Kabbala die höchste Spitze dar. Keter wurde, wie schon gesagt, von der argentinischen Sängerin und Charango-Spielerin Sofia Rei und dem französischen Gitarristen und Saz-Bass-Virtuosen JC Maillard eingespielt. Beide haben schon öfters in Projekten von und mit John Zorn gearbeitet. Für dessen neue Kompositionen hat Sofia Rei auch die Texte geschreiben.
Sofia Rei & Jc Maillard beri'ah - keter 1
Selma Uamusse two tribes - an intercontinental journey of rhythem 10
Selma Uamusse stammt aus Mosambik, lebt seit mittlerweile 20 Jahren in Portugal und hat gerade ihr Debütalbum veröffentlicht. Auf die fantastische Sängerin mit ihrem sehr eigenen Mix aus Afropop, Jazz und Soul bin ich durch einen tollen Sampler gestoßen. "Two tribes - an intercontinental journey in rhythm" heisst die Scheibe. Die zwei Berliner Weltmusikspezialisten Tobi Kirsch und Ubbo Gronewold haben 12 Songs so zusammengefügt, dass es wirklich eine interkontinentale Reise in Sachen Rhythmus ist. Die Titel beziehen sich auf verschiedenen musikalischen Traditionen Afrikas und die beteiligten Musiker sind über ganz Europa verteilt. "Two tribes - an intercontinental journey in rhythm" ist selbst für mich eine wahre Fundgrube an mir unbekannten, grandiosen Bands.
Trondheim in Mittelnorwegen hat sich in den letzten Jahren zu einem Zentrum neuer skandinavischer Musik entwickelt. In dem innovativen Umfeld hat sich der Frauenchor Trondheim Voices zusammen gefunden. Wobei die Bezeichnung Frauenchor eigentlich in die Irre führt. Was die zehn Frauen unter der Führung von Asle Karstad an Sound produzieren ist überwältigend. Jede ist mit einem kleinen selbstentwickelten Minicomputer ausgestatten, mit der die Musikerin live ihre eigene Stimme verändern können. So wandeln Trondheim Voices auf bisher nie gehörte Weise auf der Gratlinie zwischen akustischer und elektronischer Musik. Ihr Debütalbum haben sie "Rooms & Rituals" genannt.
Trondheim Voices & Asle Karstad rooms & rituals 6
Coconami saikai 2
Coconami. Dies ist mit Sicherheit das exotischste Duo in München. Denn Coconami sind die Japanerin Nami Kamata und ihr Landsmann Miyaji. Musik machen sie mit Instrumenten, die man meistens in Kinderliedern hört, also u.a. Melodica, Kazzo, Glocken, Ukulele und einer vierseitigen Zigarrenbox-Gitarre. Ihre vierte CD haben sie "Saikai" betitelt, was für Wiedersehen, Wiederbeginn und Neustart steht. Es gibt darauf so manche Coverversion, bei der man sich fragt, ob die Version von Coconami oder das Original besser ist: unglaublich schräg-schön, naiv-hintersinnig, einfach-virtuos.
Von München über Japan nach Neuseeland. Vielleicht ist es der distanzierte Blick von unten, der es Sängerin und Gitarristin Jackie Bristow ermöglicht, dem Genre Country neues Leben einzuhauchen und dem stereotypenbehafteten Stil ihre ganz eigene Note aufzudrücken. In Neuseeland geboren, dann mit Gitarre, Koffer und Liedern nach Australien gezogen und schließlich ins Heimatland des Country angekommen, hat Jackie Bristow mit "Shot of Gold" nun ihr viertes Album veröffentlicht.
Jackie Bristow shot of gold 7
Barcelona Gypsy Balkan Orchestra avo kanto 9
Eine Stimme, die jede Hochzeit auf dem Balkan oder in Katalonien zum Kochen bringen würde: Sandra Sangiao ist die Frontfrau des Barcelona Gypsy Balkan Orchestra. Und der Bandname sagt ziemlich genau, worum es geht: um eine akustische Verschmelzung von Musiken aus Spanien und dem Balkan, gewürzt mit Gypsy-Jazz und Klezmeranklängen. Die fünfte CD des Barcelona Gypsy Balkan Orchestra heißt "Avo Kanto".
Auch die Musik von Kiran Ahluwalia ist etwas ganz spezielles. Die aus Indien stammende Kanadierin verbindet in ihren auf Urdu gesungenen Songs traditionelle indische Gesangstechniken mit Jazz, Rock und Desertblues. Ihr siebentes Album heißt "7 Billion" und maßgelblich daran beteiligt ist wieder Kiran Ahluwalias Ehemann, der aus Pakistan stammende US-amerikanische Jazzgitarrist Rez Abbasi.
Kiran Ahluwalia 7 billion 1
Minyeshu daa dee 6
Sie stammt aus Äthiopien, die Sängerin Minyeshu und lebt seit längerer Zeit in den Niederlanden. Doch der Musik ihrer Heimat ist sie treu geblieben und hat nun mit "Daa Dee", ihr viertes Album veröffentlicht. Ihr hörtet den Titelsong. Obwohl hierzulande noch ziemlich ungekannt, hat Minyeshu schon mit vielen Größen der Weltmusikszene auf der Bühne gestanden, u.a. mit Youssou N'Dour, Baaba Maal, Salif Keita und Angelique Kidjo. Es lohnt sich also, den Namen Minyeshu zu merken.
Auch merken solltet ihr euch den Namen Ayça Miraç. Ayça, die in Gelsenkirchen aufgewachsen ist, schöpft aus einem reichen Fundus an kulturellen Quellen. Schon ihr Großvater begeisterte sich für klassische türkische Musik und während der regelmäßigen Aufenthalte in Istanbul hört die Enkelin diese Klänge. Die zweite große Klangquelle für Ayça ist das Volk der Lasen. Diese ethnische Minderheit ist an der östlichen Schwarzmeerküste sowohl auf türkischem, wie auf georgischem Gebiet beheimatet. Ayças Mutter stammt von dort und kämpft für den Erhält der lasischen Sprache und Kultur. Inspirationsquelle Nummer Drei ist Jazz und so ist die Musik auf Ayça Miraçs Debütalbum eine Melange aus den drei Ingredienzien. Die CD heißt "Lazjazz".
Ayça Miraç lazjazz 2
Omar Sosa & Yilian Canizares aguas 1
Die aus Kuba stammende Sängerin und Geigerin Yilian Cañizares hat mit dem kubanischen Pianisten Omar Sosa das wunderschöne Album "Aguas" eingespielt. Während Yilian in der Schweiz lebt, hat es Omar nach Spanien verschlagen. Auf AGUAS reflektieren sie das Leben im Exil und suchen nach einem neuen Verhältnis zu ihren Wurzeln. Unterstützt werden sie dabei von einem dritten Exil-Kubaner, Inor Sotolongo, der in Frankreich lebt. Die perfekte Platte für graue Wintertage.
Liraz Charhi ist ein israelische Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin mit iranischen Wurzeln. Auf ihrem neuen Album "Naz" verbindet sie 70er-Jahre-Sounds aus dem Iran mit den Beats und den Electronica-Elementen von Rejoicer, einem der bekanntesten Tel Aviver Produzenten. Damit will Liraz ansingen gegen die Kulturdiktatur, die seit der iranischen Revolution in der Heimat ihrer Eltern herrscht. In dem Song „Nozi Nozi” macht sie sich über das Konzept des „noz“ lustig. Das spielt auf den iranischen Archetypus der immer freundlich lächelnden Ehefrau an, die ihren Ehemann auf subtile Weise nach ihrer Nase tanzen lassen möchte.
Liraz naz 4
Marianne Faithfull negative capability 2
Nach vier Jahren hat Marianne Faithfull im Alter von 72 ein neues Album veröffentlicht. Auf "Negative Capability" war gerade Nike Cave an ihrer Seite zu hören. Die Musikerin und Schauspielerin hat in ihrer langen Karriere mittlerweile 29 Alben veröffentlicht. Auf der neuen Scheibe singt sie sogar noch mal den Song, mit dem sie 1964 berühmt wurde: As Tears goes by. Von der glockenklaren Stimme der jungen Jahre ist nichts mehr geblieben, dafür hört man Marianne Faithfull das Leben als Rock'n'Roll-Dame an. Doch obwohl sie auch körperlich schon den Tribut an das Alter zollen musste, auf dem Cover lässt sie sich mit ihrem Gehstock ablichten, sind ihre Songs doch noch immer kraftvoll und einfallsreich.
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Duo Nova Materia für ihr Debüt-Album "It comes". Die Französin Caroline Chaspoul und der Chilene Eduardo Henriquez spielten vor der Gründung ihres Duos Nova Materia in der Alternative Rock-Band Pánico, die sich nach dem Ende der Militärdiktatur in Santiago de Chile zusammenfand. Schon in Pánico experimentierten Caroline und Eduardo mit verschiedensten Sounds jenseits von Instrumenten. Dies haben sie nun als Nova Materia noch weiter ausgebaut. Ihr Instrumentarium besteht u.a. aus Stahlrohren, Steinen, Eisenplatten. In ihr Pariser Heimstudio luden sie weiter Gäste ein, wie die französische Soundkünstlerin Chloe Thévenin und die japanische Sängerin und Keyboarderin Narumi Hérisson. Die Musik von Nova Materia klingt, als würde sie aus einem anderen, einen fernen Universum stammt. Und trotzdem ganz erdig sein, mit den Klängen von aufeinanderschlagen Steinen und gekratzten Metalloberflächen. Gesungen wird in Französisch, Englisch, Spanisch und japanisch anmutendem Kauderwelsch. Im Grunde ist dies zeitgenössische Weltmusik pur und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Nova Materia für ihr Album "It comes". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Kroatisch ćao und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Nova Materia it comes 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.11.2018
Luciano Tajoli & Angelo Servida la paloma #2 25
Orsinos Lied Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der zwei Italiener Luciano Tajoli und Angelo Servida aus dem Jahr 1941 sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Brasilien, Belgien und Berlin. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Und heute gibt es einen ganz speziellen Goldenen Orsino, denn ich werde einfach mal drei Goldene Orsinos in einer Sendung verleihen. Warum? Warum nicht und weil es einfach so viele Scheiben gibt, deren Musik wirklich das Prädikat Weltmusik verdienen.
Der Goldene Orsino Jingle
Der erste Goldene Orsino geht heute an die Band Out Of Nations für ihr Album "Quest". Die sechs Musikerinnen und Musiker von Out Of Nations stammen aus fünf Kontinenten. Gegründet von Lety Einaggar, einer Amerikanerin mit mexikanisch-ägyptischen Wurzeln, sind Musik und das Band-Konzept von den Nachwirkungen des arabischen Frühlings inspiriert. Out of Nations wollen gegen die neue globale Welle des Fremdenhasses anspielen. Ihre ganz spezielle Mischung aus arabischer und lateinamerikanischer Folklore, aus Jazz, Rock und Pop kann eigentlich nur als Weltmusik im besten Wortsinne bezeichnet werden. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Out of Nations für ihr Debütalbum "Quest".
Out Of Nations quest 4
Onom Agemo & The Disco Jumpers magic polaroid 6
Eine Musik wie ein fantastisches Feuerwerk mit vielfältigsten Sounds von Onom Agemo & The Disco Jumpers. Die fünf in Berlin lebenden Musiker haben sich für die Aufnahmen ihrer dritte Scheiben "Magic Polaroid" zwei fantastische Sängerinnen dazugeholt und erfinden sich quasi mit jedem der sechs Songs neu. Afro Funk trifft auf Space Rock trifft auf Spiritual Jazz. Wer gerade unter Novemberdepression leidet braucht dringend eine volle Infusion Onom Agemo & The Disco Jumpers!
Vom kulturellen Schmelztiegel Berlins mitten hinein in den kulturellen Schmelztiegel New York und damit mitten hinein in die Rubrik "The Magic of John Zorn". Der Saxofonist, Komponist, Labelbetreiber, Autor und Konzertveranstalter gründete Ende der 1980er die Band Naked City. Mit Gitarristen Bill Frisell, Bassisten Fred Frith, dem Keyboardspieler Wayne Horvitz, Joey Baron am Schlagzeug und den drei Sängern Mike Patton, Yamataka Eye und Bob Dorough spielte John Zorn fünf Platten ein. Als zweites erschien 1992 "The Grand Guignol". In Paris wurde 1897 ein kleines Theater mit diesem Namen eröffnet, das auf Horrorszenen spezialisiert war. Bis zu seiner Schließung 1962 entwickelte sich das "Grand Guignol" quasi zur Urmutter der Splatter- und Horrorfilme. Und die insgesamt 42 Kompositionen von John Zorn sind quasi der nachgelieferte Soundtrack, eingespielt von Nacked City.
Naked City grand guignol 2
Butcher Brown camden session 2
Als die Live-CD "Camden Session" auf meinem Schreibtisch landete, hatte ich noch nie von Butcher Brown gehört. Doch in Jazz-Kreisen ist die fünfköpfige Band aus Richmond im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia längst keine unbekannt mit. Butcher Brown feiern ihn ihren Songs auch ihre musikalischen Vorbilder aus den Bereichen Soul und Funk und machen so einen ureigene nord- und afroamerikanischen Musik.
In ein ähnliches Horn bläst die finnische Band Nassaun Fasaani. Die fünf Musiker würzen ihren elektrischen Jazzfunk jedoch noch mit einer kräftigen Portion Weltmusik, was vielleicht an ihrem aus Äthiopien stammenden Perkussionisten Abdissa Assefa liegt. Das aktuelle, das zweite Album von Nassaun Fasaani heisst "Nassonaut".
Nassaun Fasaani nassonaut 4
Gérald Toto sway 3
Anfang des Jahre hatte Gérald Toto gemeinsam mit Lokua Kanza und Richard Bona schon eines der schönsten Akustikalben 2018 veröffentlicht: Bondeko. Und nun überbietet sich Gérald Toto mit seinem neuen Solo-Album "Sway" noch einmal selbst. Die Musik des Afrofranzosen ist eine licht- und harmoniedurchflutet Melange aus Folk, Jazz, Soul, Pop und Blues mit kreolischen und karibischen Anklängen. Noch so ein Album, welches das deutsche Novembergrau fort blasen kann.
Zwerm ist ein Quartett aus Belgien. Seit 10 Jahren ist Zwerm im Grenzbereich heftigsten Jazzrock-Improvisationen, Renaissance-Musik und Elektronik unterwegs. Die Komposition ihrer Stücke beginnt oft mit der Frage: Was würde passieren, wenn... In Falle ihres neuen Albums hieß es: was würde passieren, wenn wir über ein paar Monate nur mit Rhythmen arbeiten würden. Zwerm gaben ihrer neuen Scheibe den schönen Titel "Badminton in Tehran".
Zwerm badminton in tehran 4
Und nun heißt es wieder:
Der Goldene Orsino Jingle
Der zweite Goldene Orsino geht heute an Gecko Turner für sein Album: "Soniquete - The Sensational Sound of Gecko Turner". Schon der Titel der Scheibe verrät, dass der spanischen Musiker Humor hat. Und dieser Humor findet sich auch in seiner Musik. Wikipedia führt als Genre-Bezeichnungen Bossa Nova, Soul, Funk, Reggae, Jazz, Electronica. Was fehlt in der Aufzählung sind u.a. afrikanische Rhythmen und einen fette Portion Samba. "Soniquete" ist eine Art Best off seiner fünf Vorgänger-Alben mit zusätzlichem neuem Material. Gecko Turner singt mal Spanisch, mal Englisch, mal in einer Sprache, die nur er versteht. Das ist Weltmusik im Wortsinne und dafür hier und jetzt der zweite Goldene Orsinos in dieser Sendung an Gecko Turner für "Soniquete - The Sensational Sound of Gecko Turner".
Gecko Turner Soniquete - the sensational sound of gecko turner 1+2
Robert "Robi" Svärd alquimia 2
Der Gitarrist Robert "Robi" Svärd ist ein Phänomen. Er ist der einzige Schwede, der maßgeblich in der spanischen Flamencoszene mitmischt. Nachdem sein Debütalbum vor zwei Jahren für großes Aufsehen sorgte, folgt nun mit "Alquemia" pure musikalische Alchemie. Denn es ist dem Gitarrenzauberer gelungen, die Creme de la Creme der Flamencosängerinnen und -sänger im Studio um sich zu scharren: neben El Potito, den ihr gerade gehört habt, u.a. auch Luis Moeno, Alfredo Tejada und Macarena Fernandez.
Während Robert "Robi" Svärd die Tradition des Flamencos hochhält transformiert Refree den urspanischen Stil in die Zukunft. Raül Refree ist ein spanischer Produzent, der unter anderem schon mit Silvia Pérez Cruz und Rosalia gearbeitet hat. Die Musik seines neuen Albums "La Orta Mitad" entstand mehr oder weniger als Soundtrack für den mittlerweile preisgekrönten spanischen Film "Entre dos aguas - Zwischen zwei Wassern". Wie anders der Flamenco von Refree klingt? Hört selbst.
Refree la otra mitad 2
Anders Aarum shakin' our souls 6
Der norwegische Tastenvirtuose Anders Aarum macht mit dem Titel seines neuen Albums klar, worum es ihm geht: "Shakin' our souls". Bei ihm fließen Jazz, Elektronik und Weltmusikschnipsel ganz lässig zusammen. Und was ich immer sehr mag ist Humor in der Musik und davon hat Anders Aarum viel zu bieten. Wenn zum Beispiel ein Muezzin im Hintergrund hörbar scheint oder er Songs schreibt mit Titel wie "If i was a panda" oder "Master auf Disaster".
Von Norwegen nach Jamaika via England. In London ansässig ist das Duo Alpha & Omega,
das sich seit den 1990er der Dub-Musik verschrieben haben. Ihre Spezialität ist die Neuinterpretation von bekannten Reggae-, Ska- und Dubnummern, denen Alpha & Omega ihren ganz spezifischen Stempel aufdrücken. Oft blieb ihren beim Sammeln von Soundmaterial etwas übrig, so dass sie daraus ihre Dubplate Selections herstellten. Nun ist Dubplate Selection Vol. 3 von Alpha & Omega erschienen.
Alpha & Omega dubplate selection vol. 3 1
Bixiga 70 quebra-cabeca 5
Afrobrasil trifft auf fette Bläsersätze trifft auf Clubsound: so könnte man die Musik von Bixiga 70 (setenta) beschreiben. Die Band aus dem brasilianischen Sao Paulo hat mit "Querbra Cabeca" ihr viertes Album veröffentlicht. Darauf ist zu hören, dass sich Bixiga 70 noch komplexere Stücke ausdenken kann, ohne dass es der Tanzflächentauglichkeit ihrer Musik schadet. Das ist der Sound des modernen Brasiliens.
Der Sound von Geir Sundstol lässt sich nicht verorten. Der norwegische Multiinstrumentalist und Slidegitarrenspezialist liebt die Entschleunigung. Was nicht heißt, dass Sundstol Songs langatmig oder gar langweilig daher kommen. Gut gesetzte Emotionsausbrüche sind schon drin. Als Studiomusiker ist Sundstol auf rund 300 Alben von so unterschiedlichen Künstlern wie A-HA und Nils Petter Molvaer. Sein drittes Soloalbum hat Geir Sundstol "Brødløs" genannt.
Geir Sundstol brodlos 1
Der Goldene Orsino Jingle
Der dritte Goldene Orsinos der heutigen Sendung geht Vladimir Mortynov sowie an die Band Huun Huur Tu, das Kammerensemble Opus Posth. und den Chor Mlada für das Album "Children of the otter". Der russische Komponist Vladimir Mortynov hat die sehr unterschiedlichen Musiker zusammengeführt. Huun Huur Tu, die Band aus Tuva, Südsibirien, ist weltweit bekannt für ihre traditionellen Kehlkopfgesänge und herausragende Instrumentalmusiken. Diesen uralten Klang hat Vladimir Mortynov mit dem Sound eines zeitgenössischen Kammerorchester und Chores gemischt. Es ist schon lange her, dass mich ein Album schon beim aller ersten Hören so in den Band gezogen hat. Weltmusik fern ab jeglichen Klischees, tief ergreifend und in dieser Art noch nie gehört. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Vladimir Mortynov sowie an die Band Huun Huur Tu, das Kammerensemble Opus Posth. und den Chor Mlada für das Album "Children of the otter". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Katalanisch adéu und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Huun Huur Tu children of the otter 4
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.10.18
Xavier Cugat la paloma #2 24
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von Xavier Cugat aus den 1940ern sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Mali, Guadeloupe und Australien. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Schau an - Musik präsentiert Musik aus Indien. Der Goldene Orsino geht an Aline Frazao für ihr Album "Dentro da chuva".
Der Brexit, der Brexit, der Brexit. Nein, ich werde nicht über Politik reden, sondern mich lieber an die verbindendene Kraft der Kultur halten und serviere Euch nun einen Dreierpack Musik aus Great Britain. Im Donautal zwischen Sigmaringen und Tuttlingen - für mich eine der schönsten Gegenden Deutschlands - gibt es einen kleinen, sehr feinen Veranstaltungsort: das Fabrikle im Donautal. Da durfte ich vor ein paar Wochen den grandiosen Hollowbelly live hören und kennenlernen. Als Einmannkapelle spielte er punkgetränkten Bluessongs auf Cigar Box Guitars. Dies sind selbstgebaute Gitarren, deren Corpus einst - und manchmal auch noch heute – aus Zigarrenboxen bestehen. Hollowbellys CD heißt „Back on the ward“ und hat mich quasi direkt zu Jo Carley and the Old Dry Skulls geführt. Denn die Sängerin und ihre Band fand ich kurze Zeit später auf einem Sampler, auf dem auch Hollowbelly zu hören war. Auf „it's a dark holler!“ finden sich insgesamt 16 Bands von der Dark Side of Folk, Country & Blues. Mit Waschbrett, Gitarre und Kontrabass produzieren Jo Carley & the Old Dry Skulls akustische, aber extrem energiegeladene Songs.
Der Dritte in dieser englischen Runde ist Ray Cooper, der ehemalige Bassist und Sänger der Oysterband. Mit seinem dritten Soloalbum „Between the Golden Age & the Promised Land“ definiert weiter seinen eigenen Stil. Das Album ist zwar folkig angehaucht, aber eben niemals gänzlich Folk. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Hollowbelly, Jo Carley & The Old Dry Skulls und Ray Cooper.
Hollowbelly back on the ward 2
Jo Carley and the Old Dry Skulls it's a dark holler! 12
Ray Cooper between the golden age & the promised land 2
Da ihm seine Eltern keinen Musiklehrer finanzieren konnten, brachte sich der Tunesier Dhafer Youssef das Oudspielen selber bei. Später zog er nach Österreich, wo Dhafer Youssef schnell zu einem der gefragtesten Oudspieler im Theater-, Jazz- und Weltmusikbereich wurde. Mittlerweile stand er u.a. mit Renaud Garcia-Fons, Bill Laswell, Nils Petter Molvaer und Markus Stockhausen auf der Bühne und im Studio. Nun hat Dhafer Youssef sein neuntes Soloalbum veröffentlicht. „Sound of Mirrors“ hat er mit dem türkischen Klarinetten-Virtuosen Hüsnü Senlendirici und dem indischen Tabla-Spieler Zakir Hussain eingespielt. Entstanden ist so einen wunderbare grenzüberschreitende Musikkonversation.
Dhafer Youssef sounds of mirrors 2
Rokia Traoré né so 10
Sie zählt zu den international erfolgreichsten Musikerinnen aus dem Sahara-Staat Mali: Rokia Traoré. Die 44-jährige Sängerin und Gitarristen hat mit „Né so“ ihr sechstes Album veröffentlicht. Auf Bambara, der Hauptsprache in Mali, heißt né so Heimat und diese musste Traoré, wie viele andere, während der Überfälle der Islamisten verlassen. Diese Verzweiflung über die kriegerischen Auseinandersetzungen hat Rokia Traoré auch in ein paar ihrer Lieder gepackt.
„The Magic of John Zorn“. In dieser Rubrik habe ich in einer der letzten Sendungen begonnen, Euch die Band Naked City vorzustellen. John Zorn: New Yorker Komponist, Multiinstrumentalist, Label- und Clubbetreiber sowie jüdischer Aktivist stellte Naked City Ende der 1980er zusammen. Als Saxophonist, Sänger und Arrangeur spielt Zorn mit Gitarristen Bill Frisell, Bassisten Fred Frith, dem Keyboardspieler Wayne Horvitz, Joey Baron am Schlagzeug und den drei Sängern Mike Patton, Yamataka Eye und Bob Dorough fünf Platten ein. Das Album "Radio" erschien 1993, hat für mich aber auch 25 Jahre später nichts an seiner Kraft, seinem Humor und seinem Einfallsreichtum verloren. John Zorn's Nacked City mit dem Titel "Sunset Surfer".
Naked City radio 2
Nach dieser musikalischen Surfstunde von John Zorn bringt uns Erik Honoré noch mehr Entspannung, obwohl sein neues Album „Unrest“ heisst. Der norwegischen Gitarrist und Elektroniker hat es mit der Elite der skandinavischen Avantgardemusik eingespielt. So laden neben Erik Honoré auch Eivind Aarset und Sidsel Endresen ein, langsam - aber doch unruhig - durch weite Soundlandschaften zu ziehen.
Erik Honoré unrest 5
Gondwanaland wide skies 6
Gondwanaland war von Anfang der 80er bis Anfang der 90er ein australisches Trio, die Klänge des Didgeridoo mit Gitarren und Keyboards kombinierte. Nachdem sich das Trio getrennt hatte, hat der Didgeridoo-Spieler, Charles Macon, das Projekt als Gondwana noch weitergeführt. Das Album „Wide skies“ von Gondwanaland erschien 1992.
Auch die folgenden Aufnahmen sind nicht ganz neu, doch sehr hörens- und sehenswert: wir sind bei Schau an - Musik. Eine der spannendsten Wiederveröffentlichungen der letzten Monate sind die Platten und Filme von Deben Bhattacharya. Der bengalische Musikwissenschaftler war seit den 1960er weltweit mit Tonband und Kamera unterwegs. Bis zu seinem Tod 2001 produzierte er 23 Filme. In der Reihe Musical Explorers erschien nun "Krishna in Spring". Bhattacharya war 1969 in Indien unterwegs. Es entstanden neben einer LP auch ein knapp halbstündiger Film beim Holi Festival in Braj. Der Film zeigt, dass Holi mehr ist als buntes Maismehl zu treibender Musik zu werfen. Holi ist in Indien eine tief religiöse Angelegenheit.
Shri Kundanlal, Bharati, Kahn & Chiranjilal musical exploreres - krishna in spring 2
Cyril Biaz et son Orchestre disques debs international vol. 1 3
Orange Blossom unter the shade ov violets 10
Aus dem französischen Nantes stammen Orange Blossom. Die multikulturelle Band präsentiert eine herzerfrischende Mischung arabisch geprägter Weltmusik, elektronisch angehaucht. Das neuen, das zweite Album von Orange Blossom heißt "Under the shade of violets" und macht Lust, die Band mal live zu sehen und zu hören. Vor Orange Blossom waren Cyril Biaz und seine Orchester zu hören. Ende der 1950er bis Mitte der 60er veröffentlichte der aus Trinidad stammende Saxophonist Cyril Biaz mehrere Alben, verschwand dann aber weitgehende aus dem öffentlichen Bewusstsein. Einer seiner schönsten Calypso "Feeling Happy" hat es auf einen Sampler geschafft, der aus Aufnahmen des Labels Disques Debs zusammengestellt wurde. Die Plattenfirma aus Guadeloupe wurde Ende der 1950er von Henri Debs gegründet und veröffentlichte über 300 Singles und 200 LPs. Die Scheibe heißt "Disques Debs International - Volume One", Nummer Zwei und Drei sollen nächstes Jahr folgen.
Ebenfalls wieder veröffentlicht wurden die frühen Singles der mittlerweile 70-jährigen Stella Chiweshe. Die Musikerin aus Simbabwe war die erste ostafrikanische Frau, die die Tradition durchbrach und die Mbira, das Daumenklavier ihrer Vorfahren, öffentlich spielte. Heute lebt Stella Chiweshe teils in ihrer Heimat, teils in Deutschland und da sie wieder Konzert gibt glimmt in mir die Hoffnung, dass sie vielleicht wieder mal ins Studio geht und neue Songs ihrer hypnotisierenden Musik aufnimmt.
Stella Chiweshe Kasahwa 1
Gaye Su Akyol istikrarli hayal hakikattir 6
Psychodelischer Surf-Brass-Flamenco aus Istanbul: schon dieser Versuch der Namensgebung für den Sound von Gaye Su Akyol zeigt, dass die türkische Musikerin auf Grenzziehungen pfeift. Akyol ist die Stimme der jungen, weltoffenen Türkei: sich einer reichen Tradition gewusst und offen für die positiven Einflüssen aus aller Welt. Das zweite Album von Gaye Su Akyol heißt sinngemäß übersetzt: Ist die Fantasie nur stark genug, wird sie war. Welch ein Statement.
Irgendwo zwischen gestern, heute und morgen schwebt auch die Musik von Moskus. Das norwegischen Trio ist so ziemlich das schrägste Jazz-Piano-Trio der Welt, denn weder spielen sie reinen Jazz noch nur Piano, Bass und Schlagzeug. Bei Moskus kommen Billigkeyboards ebenso zu Einsatz wie eine singende Säge oder ein alter Rekorder. Ihr viertes Album "Mirakler" heißt auf Deutsch "Wunder" und wunderbar wundersam sind auch ihrer teils sehr kurzen Stücke, die in ihrer Gesamtheit glitzern wie ein Polarlicht. Beispiel gefällig? Hört den Bolero Blues von Moskus.
Moskus mirakler 7
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Aline Frazao für ihr Album "Dentro da chuva". Die portugiesische Sängerin, Komponistin, Gitarristin Aline Frazao stammt eigentlich aus Angola. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass Künstler aus den ehemaligen Kolonien die portugiesische Kulturszene bereichern. In ihren Liedern trifft die portugiesische Soudade des Fado auf die jazzige Verspieltheit des brasilianischen Bossa, die Leichtigkeit kapverdischen Mourna und den Klang der mittelafrikanischen Bantu-Sprache. Kurz: dies ist Weltmusik pur und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Aline Frazao für ihr Album "Dentro da Chuva". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Korsisch: salutu und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Aline Frazao dentro da chuva 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.09.2018
Orsinos Lied Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten in Langformat. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Und der Goldene Orsino geht an Victoria Hanna für ihr Debütalbum, das ihren Namen trägt.
Nach dem ich am Anfang der Sommers eine Sendung mit drei ganz langen Stücken gespielt habe, erreichten mich viele Zuschriften mit dem Tenor: bitte noch mal. Also dann: Nusrat Fateh Ali Khan, der pakistanische Sänger, der 1997 im Alter von 51 Jahren an Herzversagen verstorben ist, gilt noch heute als der stimmgewaltigste Qawwalisänger aller Zeiten. Qawwali ist die Musik der Sufis, der Mystiker des Islams und entstand im Punjab, also in dem Gebiet, das heute zu Pakistan und Nordindien gehört. Nusrat Fateh Ali Khan pflegte die Musik seiner Vorfahren, war aber auch offen für neue Einflüsse. So arbeitet er unter anderem mit Peter Gabriel, Massive Attack und Pearl Jam. Ende der 1980er gab Nusrat einige Konzerte in Frankreich, die als fünfteilige CD-Box unter dem Titel "Nusrat Fateh Ali Khan en concert à Paris" veröffentlicht wurden. Hört ein Stück von der finalen CD, das auf einem Gedicht von Bulleh Shah aus dem 17. Jahrhundert beruht. Diese Gedicht versucht friedensstiftend den islamischen Sufismus mit dem indischen Krishna-Kult zu versöhnen. Ein dreihundert Jahre alter Text in einer dreißig Jahre alten Aufnahme, die aktueller nicht sein kann: Nusrat Fateh Ali Khan.
Nusrat Fateh Ali Khan en concert à paris #5 2
Nach diesen fast göttlichen Gesängen der Pakistani Nusrat Fateh Ali Khan zu lustvoll verqueren Klängen aus Norwegen. Skaderdyr ist ein 12-köpfiges Musikerkollektiv, deren Musik...ja wie soll ich es beschreiben...irgendwo glitzernd zwischen allen Stilarten von Jazz über Rock bis Volksmusik daherkommt. Aber was soll ich mir viele Worte raussagen, wir sind hier beim Radio und deshalb lade ich ein, in die Musik von Skaderdyr einzutauchen. Ihr neues, ihre drittes Album heißt: Musikk!
Skadedyr musikk! 1
Nach dieser norwegischen Wundermusik von Skadedyr wird es jetzt wieder heftig in der Rubrik "The Magic of John Zorn". Um seine musikalischen Reflexionen über die dunklen Seiten der menschlichen Seele umzusetzen, hat der New Yorker Komponist, Labelbetreiber und Multiinstrument John Zorn das Moonchild-Trio gegründet. Dem Face-No-More-Sänger Mike Patton stehen Bassist Travor Dunn und Schlagzeuger Joey Baron zur Seite. Die Komposition "Astromone" ist eine Oper in drei Akten, aber ohne Worte. Sie kommt rein mit den laut-gewordenen Gefühlen aus. Und die sind, wie bei einer Oper üblich, oft extrem. Hört den dritten, den finalen Akt der Oper "Astronome" von John Zorn.
Patton, Dunn & Baron john zorn's astronome 3
Ihr hörte in Orsinos Lied, der Weltenmusiksendung beim Querfunk, den dritten Akt der Oper "Astronome" von John Zorn und damit sind wir schon wieder bei
Der Goldene Orsinos-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Victoria Hanna für ihr Debüt-Album "Victoria Hanna". Die israelische Sängerin hat den Anspruch aus Sprache, Stimme und Musik ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Sie beschreibt es so: "Die Idee, eine Sängerin zu sein, finde ich langweilig. Es ist für mich viel spannender, eine Bildhauerin oder eine Malerin von Sound zu sein. Die Luft ist meine Leinwand, meine Stimme ist die Farbe." Soweit Victoria Hanna über ihre ganz eigene Herangehensweise an Musik. Sehr speziell und sehr einfallsreich. So vertonte sie beispielsweise, wie gleich zu hören, das hebräische Alphabet. Ihre Musik wurde mal als kabbalistischer Rap mal als aramäischer HipHop mal als israelischen Pop bezeichnet, aber im Grunde ist es einfach Weltmusik im allerbesten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Victora Hanna für ihr Debüt. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Italienisch arrivederci und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Vicotria Hanna dito 1+7
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.08.2018
Emilio De Gogorza la paloma #2 22
Orsinos Lied Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer 118 Jahre alten La Paloma-Version von Emilio De Gogorza sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Tunesien, Estland und Ghana. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Und "Schau an - Musik" präsentiert Klänge aus Tibet. Der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung schließlich an The Great Malarkey für deren Album "Doghouse".
Kommen wir nun zu drei grandiosen Blues- und Soulsängern aus den USA. Der 1942 in New York geborene Taj Mahal gehört zu den Giganten des Blues, der das Genre immer wieder mit Einflüssen von Ausserhalb erweitert hat. Musik aus Ost- und Westafrika, der Karibik, Hawaii, bei Taj Mahal ist nichts unmöglich. Zu seinem vierzigjährigen Bühnenjubiläum erschien im Herbst 2008 das Album "Maestro", an dem unter anderem Ben Harper, Ziggy Marley, Jack Johnson, Los Lobos und die gleich zu hörende Angélique Kidjo als Gastmusiker beteiligt waren.
Nicht 40 Jahre auf der Bühne, sondern 40 Jahre alt ist Nathaniel Rateliff aus Colorado. Vom eher schüchternen Singer-Songwriter hat sich Rateliff zur Blues-Folk-Rock-Röhre entwickelt und seine Band The Night Sweats umspielt ihr mit einem wahren Orkan Americana. Nathaniel Rateliffs neueste Album heißt "Tears at the seams - Tränen an den Nähten". Und dies können nur Tränen der Extase oder der Freude sein.
Tränen der Freude hatte vielleicht auch Robert Finley in seinen fast erblindeten Augen, als er mit 63 Jahren seine allererste CD veröffentlichte, obwohl er schon als Teeny Star einer Armyband war. Wiederentdeckt wurde Robert Finley von Dan Auerbach von den Black Keys, der mit ihm nun auch sein zweites Album "Goin' Platiunum!" produzierte. Darauf ist Robert Finley nicht nur als begnadeter Bluessänger zu entdecken, sondern zeigt auch seine Soul-Seite. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Taj Mahal mit Angélique Kidjo, Nathaniel Rateliff & The Night Sweats und schließlich Robert Finley.
Taj Mahal maestro 6
Nathaniel Rateliff & The Night Sweats tearing at the seams 3
Robert Finley goin' platinum! 10
Nach soviel American Spirit wechseln wir auf die andere Seite der Erde und kommen in der Rubrik Schau an - Musik zu Klängen aus Tibet. Der bengalischer Musikwissenschaftler Deben Bhattacharya war weltweit mit der Kamera unterwegs war. Bis zu seinem Tod 2001 produzierte er 23 Filme. Im Jahr 1979 reiste er ins indische Ladakh, um die Kultur der Exil-Tibetaner aufzuzeichnen. 20 Jahre nach ihrer Flucht aus dem von Chinesen besetzten Tibet zelebrierten die Exilanten vor der Kamera mit Stolz ihre Kultur. Hört die Musik zu einem Volkstanz gespielt auf drei traditionellen Flöten. Das Doppel-Album mit CD und DVD heißt "Musical Explorers - Music of Tibet".
At Enchy School music of tibet 6
Blay Ambolley hits agogo two 12
Der 71-jährige Blay Ambolley aus Ghana ist einer der Ikonen des Highlife. Dieser Musikstil entstand in der 1920 als Mischung aus ghanaischer Musik mit Calypso und Foxtrott, gespielt auf westlichen Instrumenten. Die Aufnahme mit Blay Ambolley habe ich auf dem Sampler "Hits Agogo two" gefunden. Der bietet einen wilde Mix aus verschiedensten Musikstilen von Highlife über NuJazz bis Afrofunk, mit zu Teil absurd-guten Coverversionen und Remixen von "Tom's Diner" bis "Every Breath you take". Eine echte Sommerplatte!
Der Sommer in New York kann erbarmungslos heiß sein, genau wie die Musik von John Zorn. Womit wir wieder in der Rubrik "The Magic of John Zorn" wären. Mit seiner Band Nacked City testet der New Yorker Komponist und Multiinstrumentalist Zorn Anfang der 1990er die Grenzen der Genres Rock aus. Gemeinsam Bill Frisell an der Gitarre, Wayne Horvitz am Keyboard, Fred Frith am Bass and Schlagzeuger Joey Baron transformierten Zorn die Energie des Rock in die Avantgarde. "Nacked City" war die erste Scheibe der Band, die sich später nach dem Albumtitel benannte, also nicht umgekehrt.
John Zorn Nacked City 1
Ammar 808 maghreb united 1
Ammar 808. Unter diesem Namen definiert der Tunesier Sofyann Ben Youssef die musikalische Zukunft nordafrikanischer Musik. Gemeinsam mit den Sängern Mehdi Nassouli aus Marokko, dem Algerier Sofiane Saidi und Cheb Hassen Tej ebenfalls aus Tunesien präsentiert Ammar 808 seine elektrifizierte Version der Tradition. Das klingt, als ob der arabische Frühling glücklich geendet hätte und in den Wüstenoasen lauter Silicon Valleys entstanden wären. Das Album von Ammar 808 heißt passend: "Maghreb United".
Seit 15 Jahren sind sie die Nummer Eins ins Sachen Funk und Soul aus Frankreich: Electro Deluxe. Für ihr neues Album haben sich die sieben Musiker noch drei Sängerinnen und eine 13-köpfige Bigband auf die Bühne geholt. "Circle Live" heißt die fantastische Scheibe, mit der Electro Deluxe die ganze Bandbreite und Power ihrer Musik zu Gehör bringen. Danach gleich noch ein Live-Album: "Monty Alexander Harlem-Kingston Express Live! at Dizzy's Club Coca-Cola, New York & in Jamaica, Germany, France and Holland". Soll heißen, der Pianist Monty Alexander hat die Scheibe während einer ausgedehnten Welttour zwischen 2006 und 2010 aufgenommen. Und der Name eines seiner zahlreichen Projekte ist der Harlem-Kingston Express, also die Verbindung von Jazz und Reggae. Tolle Kombi eines tolles Pianisten mit einer tollen Band und toller Livepräsenz. Vor Monty Alexander Harlem-Kingston Express jedoch Electro Deluxe aus Frankreich.
Elektro De Luxe circle live 3
Monty Alexander Harlem Kingston Express live at dizzy's club 2
Giora Feidman & Rastrelli Cello Quartett klezmer brigdes 9
When I'm sixty-four von den Beatles in einer vor Freude fast platzenden Version eines 82-jährigen, der selbst fast schon 64 Jahre auf der Bühne steht: Giora Feidman. Der im argentinischen Bueons Aires geborene Klarinettist ist eine Ikone des Klezmer und scheint sich gerade noch mal in einen wahren Schaffensrausch zu spielen. Mit dem deutsch-russischen Rastrelli Cello Quartett hat Giora Feidman "Klezmer Bidges" eingespielt mit lauter Neuinterpretationen von Klassikern.
Die norwegische Trompeterin und Soundkünstlerin Hilde Marie Holsen hat gerade ihr zweites Album veröffentlicht. Auf „Lazuli“ finden sich lange, sich langsam entwickelnde Songs, denen fast nicht anzuhören ist, dass die Ausgangstöne aus Holsens Trompete stammen. Hilde Marie Holsen schichtet im Alleingang Soundlage über Soundlage und lässt so ein zartes, aber großes Klanggebirge entstehen. Die vier Songs auf „Lazuli“ tragen alle Namen von Mineralien, die als Farbpigmenten in der Malerei verwendet werden: Nummer 1 ist Orpiment, auch Rauchgelb genannt. 2 Eskolaite ist grünes Chromoxid. Titel Nummer 3 Lapis und 4 Lazuli stehen für Blau.
Hilde Marie Holsen lazuli 6
Curly Strings hoolima 2
Aus Estland kommen Curly Strings mit einer witzigen Mischung aus baltischem Folk und Bluegrass. Das Quartett kommt mit Fidel, Gitarre, Mandoline und Bass daher und ihr drittes Album „Hoolima“ ist gleich nach dem Erscheinen als bestes neues Folk-Album ausgezeichnet wurde. Auch die Vorgängerscheiben sind mit Preisen überhäuft worden, da Curley Strings nicht nur große Virtuosen sind, sondern auch ein tolles Händchen für grandiose Songs haben.
In Italien sind sie schon gefeierte Stars der Folkrock-Szene C+C=Maxigross. Die Band, die mal als Trio, mal zu viert, mal als fünfköpfige Band auftritt hat nun endlich ihr Debütalbum veröffentlicht. Auf „Ruvain“ finden sich 14 live eingespielte Songs. Diese pendeln zwischen folkigen Balladen und rockigen Hymnen, sind immer wieder durchzogen von Psychedelic- und Americana-Elementen.
C+C=Maxigross ruvain 7
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsinos geht nun an The Great Malarkey für ihr neues Album „Doghouse“. Die achtköpfige Band aus London mischt mit überbordender Spielfreude Gypsy mit Punk, Balkan mit Blues, Folk mit Rockabilly. „Doghouse“ ist das zweite Album der wilden Truppe und es ist eines diese Scheiben, bei der ich mir denke: Die Band muss ich live sehen und hören und will tanzen die ganze Nacht. Ihr spezieller Stilmix lässt sich eigentlich am Besten mit Weltmusik beschreiben und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an The Great Malarkey für ihre Album „Doghouse“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Irisch slán und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
The Great Malarkey doghouse 8
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.07.2018
The Jockers la paloma #2 20
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der belgischen Band The Jockers aus dem Jahr 1963 sagt Orsino.
Heute mal wieder eine ungewöhnliche Ausgabe von Orsinos Lied, denn vor mir liegen nur noch drei CDs. Es wird also eine Ausgabe der langen Stücke. Beginnen wir gleich mit endlich wieder einmal etwas aus der Rubrik "Schau an - Musik". Deben Bhattacharya war ein bengalischer Musikwissenschaftler, der nicht nur Radiosendungen, Schallplatten und Bücher produzierte, sondern auch weltweit mit der Kamera unterwegs war. Bis zu seinem Tod 2001 fertigte er 23 Filme über verschiedensten Musikkulturen auf der Welt. Im Jahr 1973 reiste Deben Bhattacharya nach Taiwan, um in der Zeit, als auf dem chinesischen Festland die Kulturrevolution wütete, Aufnahmen von der bedrohten alten chinesischen Kultur zu machen. Der knapp halbstündige Film zeigt nicht nur traditionelle Musiker an alten Instrumenten, sondern erzählt auch von anderen Kunstformen und altem Handwerk. Zu sehen und zu hören ist unter anderem Louis Chen an der Zither Guzheng. Das Doppel-Album mit CD und DVD heißt "Musical Explorers - Taiwan Silk & Strings".
L ouis Chen taiwan silk & strings 2
Nach dem taiwanesischen Zither-Spieler Louis Chen geht es weiter mit "The Magic of John Zorn". In der Reihe über den New Yorker Komponisten, Musiker, Label- und Konzertsaalbetreiber möchte ich euch heute seine Produktion „Interzone“ vorstellen. Wie der Titel der CD schon andeutet, ist die Scheibe ein Tribut an den Schriftsteller und Beatnik William S. Burroughs. Die Cut-up-Schreibtechnik von Burroughs, besonders bekannt aus dem Roman „Nacked Lunch“ hat John Zorn einst zu seinen sogenannten File Card Kompositionen inspiriert. Dabei erhalten die Musiker Karteikarten, englisch File Cards, auf denen assoziative Anweisungen stehen. Auf „Interzone“ sind neben John Zorn selbst am Saxophon, Mark Ribot an der E-Gitarre und John Medeski an den Keyboards zu hören. Außerdem Ikue Mori Elektronik, Trevor Dunn am Bass sowie Cyro Baptista Perkussion und Kenny Wollesen am Schlagzeug.
John Zorn interzone 2
Nach John Zorns Wechselbad der Gefühle geht es weiter mit:
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsinos geht heute an Kim Myhr für seine Produktion "you/me". Der norwegische Gitarrist lässt in seine Kompositionen nicht nur skandinavischen Folk und Jazz einfließen, sondern auch die klassische indische Musiktradition, südamerikanische Samba und zeitgenössische Minimalmusic. Gemeinsam mit Tony Buck am Schlagzeug, Ingar Zach an diversen Perkussionsinstrumenten und elektronischen Geräten sowie Perkussionist Hans Hul bäk mo spielte Kim Myhr für diese Produktion zwei Stücke ein. Er möchte die Zuhörer in seiner Musik wie im Wasser schwimmen lassen. Für mich ist dies Weltmusik im wahrsten Wortsinn - fern aller Klischees - und dafür hier und jetzt der Goldenen Orsino an Kim Myhr für die Produktion "you/me".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Hebräisch lehitraot und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Kim Myhr you/me 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.06.2018 13 Uhr
Pepe Romero la paloma #6 12
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit der La Paloma-Version des Spaniers Pepe Romero sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Mali, Portugal und Kanada. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Der Goldene Orsino geht an New Yorker Nickodemus für sein Album „A long engagement“.
Machen wir weiter mit einem spannenden Dreierpack jüdischer Musik. Er gehört zu den umtriebigsten Musikern der Klezmerrevival: der Trompeter Frank London. Der New Yorker ist nicht nur einer der musikalischen Köpfe der Klezmatics, sondern hat zahllose Seitenprojekte. Ein besonders spannendes ist das Frank London Glass House Orchestra. Gemeinsam mit ungarischen Musikern hat er eine Musik geschaffen, die sie astro-hungarian jewish music nennen. Und genauso verrückt wie dieser Stil klingt, klingt auch die Musik.
Ebenfalls Unterstützung aus Ungarn hat sich die Amsterdam Klezmer Band geholt. Für ihr neues Album „Sikra“ sind sie gemeinsam mit Söndörgö ist Studio gegen. Söndörgö ist eine der wichtigsten Gruppe der Tamburica-Musik, die nicht mit fetten Balkan-Bläsern-Sätzen gespielt wird, sondern mit der Tambura, einer Art Mandoline. Das musikalische Gipfeltreffen zwischen der Amsterdam Klezmer Band und Söndörgö ist gleichzeitig zart und kraftvoll.
Die dritte Klezmerband der speziellen Art sind Mames Babegenush aus Dänemark. Für ihr fünftes Album „Mames Babegenush with Strings“ haben sie sich fünf Streicher auf die Bühne geholt und ihren ansonsten Bläser-getriebenen Sound stark verbreitet. Verzichtet haben sie dafür auf Elektronik und so klingen Mames Babegenush ganz neu und frisch. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das Frank London Glass House Orchestra, Amsterdam Klezmer Band und Söndörgö, sowie Mames Babegenush with Strings.
Frank London Glass House Orchestra dito 2
Amsterdam Klezmer Band & Söndörgö szikra
Mames Babgenush with strings
Machen wir gleich jüdisch weiter mit „The Magic of John Zorn“. Anfang der 1990 gründete das New Yorker Multitalent die Gruppe Painkiller. Darin spielte John Zorn selbst das Saxophon, Bill Laswell Bass und am Schlagzeug saß am Anfang Mick Harris, der Schlagzeuger von Napalm Death. Dies macht klar in welche Richtung es ging: eine kraftstrotzende Verbindung von Jazz, Avantgarde, Punk und Hardcore. Painkiller war eines der extremsten Projekte von John Zorn. Nach vier Jahren löste sich die Band 1995 auf. Hört ein Stück aus dem Debüt-Album "Guts of a virgin". Painkiller!
John Zorn's Painkiller guts of a virgin 3
Tukul Band feat. Mulatu Astatke addis 1988 5
Wer von Musik aus Äthiopien spricht, kommt an einem Namen nicht vorbei: Mulatu Astatke. Spätestens seid dem Soundtrack zu „Broken Flowers“ ist Ethio-Jazz wieder in aller Munde und so ist es wunderbar, das das Album „Addis 1988“ wieder veröffentlicht wurde. Darauf ist Mulatu Astatke gleich mit zwei Bands zu hören, mit der gerade verklungenen Tukul Band sowie den Ethio Stars. Zeitlose Musik in zeitlosem Gewand.
Genau wie der Tango. Dass speziell Finnen eine besondere Beziehung zum Tango haben ist bekannt und so hat nun auch eines des schrägsten finnischen Bands eine Tangoplatte eingespielt. Die Rede ist von Sväng, jenen vier Herren, die alles mit verschiedensten Mundharmonikas spielen. Die ersten Tangos kamen wohl um 1910 nach Finnland, richtig zu boomen begann es dann in der Zeit des II. Weltkriegs, als die Hälfte aller Musikproduktionen Tangos waren. Im Vergleich zum südamerikanischen Original ist der finnische Tango sowohl in der Musik als auch im Tanz viel zurückhaltender. So ist die Platte „Sväng plays Tango“ dann auch eher eine zartere Scheibe.
Sväng plays tango 6
Yello Bird edda lou 6
„Edda Lou“ ist der Titelsong des zweiten Albums der multinationalen Band Yellow Bird. Zwei Sängerinnen, Manon Kahle aus den USA und Lucia Cadotsch aus der Schweiz, bilden mit ihrem zweistimmigen Gesang das Grundgerüst des Sounds von Yellow Bird. Es ist ein seltsam verschrobener Country mit Bassklarinette, Fidel, Ukulele und Melodica den Yellow Bird da servieren. Fantastisch!
Fünf griechische Musiker und eine griechische Sängerin haben sich in Berlin zusammengetan, um als Anonimi die Musik ihrer Ursprungsheimat zu zelebrieren. „Remetiko“ ist ihr drittes Album, live aufgenommen 2013 im Berliner Haus der Kulturen. Anonimi spielt den Rembetiko, den griechischen Blues, mit so viel Herzblut, dass es nur so eine Freude ist.
Anonimi rembetiko 15
Gabriele Poso awakening 1
Wie auf seinem neuen Album „Awakening“ zu hören, schlägt das Herz des sardischen Multiinstrumentalisten Gabriele Poso, seitdem er in Puerto Rico und Kuba studierte, sehr für südamerikanische Musik. Doch auch Jazz und Elektronik sind sein Ding, so dass die Musik von Gabriele Poso dann doch wieder sehr einzigartig ist.
Die belgische Sängerin und Schauspielerin Lio stammt eigentlich aus Portugal. So ist auch zu verstehen, warum sie eine große Vorliebe für brasilianische Musik hat, besonders der von Dorival Caymmi. Diese zählt nämlich zu den einflussreichsten Singer-Songwritern Brasiliens. Dem vor 10 Jahren verstorbenen Caymmi hat Lio nun das Album „Lio canta Caymmi“ gewidmet und zeigt mit ihren einfühlsamen Interpretationen, dass sie mehr drauf hat als neonfarbenen Pop.
Lio canta caymmi 1
Samba Touré wande 5
Der Sänger und Gitarrist Samba Touré möchte nicht, dass seinen Musik Wüstenblues genannt wird. Dies findet er langweilig, denn es steckt viel mehr in dieser Musik und sie hat sich seit dem ersten Aufkommen des Begriffs auch verändert und weiterentwickelt. Sein neues Album „Wande“ hat Samba Touré quasi in einem Ritt im Norden Malis aufgenommen und diesmal ganz auf große Effekte verzichtet. So ist es eine ganz intime Scheibe geworden, die an die späten Alben von Ali Farka Touré erinnern, dessen musikalischer Begleiter Samba Touré eine zeit lang war.
„Understand what black is“ mit diesem Album melden sich The Last Poets zurück. Vor 50 Jahren in Harlem aus der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung hervorgegangen, hat Trump dazu beigetragen, dass The Last Poets ihr über 20-jähriges Schweigen gebrochen haben und sich wieder zu Wort gemeldet haben. Und sie haben nichts von ihrer Wucht verloren. Der Titel des Albums „Unterstand what black is“, aber auch Songtitel wie „How many bullets“ oder „Rain of terror“ sprechen eine klare Sprache. Auch musikalisch machen The Last Poets nochmal klar, warum sie die Ikonen der Hip-Hop-Stars der Gegenwart sind.
The Last Poets unterstand what black is 1
Frode Haltli avant folk 3
„Avant Folk“ passender hätte Frode Haltli sein Album nicht nennen können. Der norwegische Akkordeonspieler hat sich unter anderem Erlend Apnesth mit seiner Hardanger Fiddle und den Keyboarder Stale Storlokken von Supersilent und Motorpsycho ins Studio geholt, um gemeinsam an seiner Vision von zeitgenössischer Volksmusik, von Avantgarde Folk, zu arbeiten. Dabei geht es jedoch nicht nur um norwegische Volksmusik, es finden sich Volksmusikeinflüsse aus fast allen Kontinenten in Frode Haltlis Musik.
The Fugitives sein einer der erfolgreichsten kanadischen Folk-Bands und haben nun mit „The promise of strangers“ ihr fünftes Album veröffentlicht. Wie auf der vorherigen Scheibe bestimmen wieder akustische Gitarre, Klavier, Banjo und Violine den Sound, doch erweitern diesmal auch ein Gospelchor, Saxophone, Röhrenglocken oder Streicher den Sound von The Fugitives.
The Fugitives the promise of strangers 6
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Nickodemus für sein neues Album „A long engagement“. Der New Yorker DJ und Produzent hat es wie nur wenige geschafft, Musikstile aus aller Welt in sein Club-tauglichen Songs einzubauen, ohne das es seelenlose Stampfer werden. Dies ist ihm auch gelungen, weil Nickodemus nicht nur mit Klangschnipseln arbeitet, sondern sich Musiker und ganze Bands in Studio einlädt. So sind auf seiner neuen Scheibe unter anderem Innov Gnawa, eine Band aus Marokko, den italienischen Udspiele Moreno Visini aka The Spy from Cairo und die sudanesische Sängerin Alsarah zu hören. Klar, dass das Weltmusik im wahrsten Wortsinne ist. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Nickodemus und sein Album „A long engagement“. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Französisch au revoir und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Nickodemus a long engagement 4
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.05.18 13 Uhr
The Humpbacks la paloma #5 21
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von The Humpbacks, die genau genommen nur der Musiker Mick Black, sein Frau Elisabeth und ein paar gesampelten Walgesängen sind, sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Spanien, dem Senegal und Finnland. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an Murat Coskun, Zohar Fresco, Glen Velez & Andrea Piccioni für ihr gemeinsames Album "Masters of frame drums" .
Weiter geht es mit einem sehr abwechslungsreichen Dreierpack Akkordeonmusik. Quetschkommode, Ziehharmonika, Schifferklavier: es gibt viele Namen für eines der am weitesten verbreiteten Instrumente der Welt. Unter dem Titel Samurai Accordeon haben sich fünf internationale Meister des Akkordeons zusammengeschlossen: Davie Munnelly aus Irland, die zwei Italiener Riccardo Tesi und Simone Bottasso, der Spanier Kepa Junkera und Markku Lepistö aus Finnland. Auf dem Album „Te“ zeigen die Samurai Accordeon ihren grenzenlosen Einfallsreichtum.
Die Französin Lydie Auvray zählt zu den erfolgreichsten Akkordeonspielerinnen ihrer Heimat. Ihr 40-jähriges Bühnenjubliäum feiert sie mit dem Album „Madinina“. Madinina ist der ursprüngliche Name der Karibikinsel Martinique, die zur zweiten Heimat von Lydie Auvray geworden ist. Viele ihrer Stücke sind dort entstanden und der Einfluß der karibischen Musikstile ist durchaus zu hören.
Eine spannende Kombination aus finnischer Volksmusik mit Tango und elektronischen Sounds bietet Johanna Juhola. Ihr viertes Album hat sie „Diivan Jäljet – Schatten einer Diva“ genannt und dies spiegelt durchaus den Humor der Finnin. Eingespielt hat sie es mit 11 Mitstreitern, die alle samt zur Creme de la Creme der finnischen Musikerszene gehören.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Accordeon Samurai, Lydie Auvray und Johanna Juhola.
Samurai Accordion te 2
Lydie Auvray madinina 4
Johanna Juhola diivan jäljet – shadow of a diva 2
Nach den gerade verklungenen Akkordeonklängen der Finnin Johanna Juhola bleiben wir mit Linear John musikalisch noch in Finnland. Der Multiinstrumentalist hat mit „Double Parade“ sein zweites Album veröffentlicht, dessen Musik sich wieder in keine Schublade stecken lässt. Da trifft Bossa Nova auf Klassik, Pop auf Folk, alles glitzernd in großartigen Arrangements. Nicht aus Finnland, wie Linear John, sondern aus Norwegen stammt das Trio Slagr. Mit der Hardanger-Fiddel, Vibraphone und singenden Gläsern sowie einem Cello kreieren Slagr einen sphärischen Sound, denn man sonst nur aus elektronischen Ambient-Gefilden kennt. Das ganz ist gleichzeitig rau und feingliedrig, schwer zu beschreiben, aber schon mit etlichen Preisen ausgezeichnet. Da bin ich doch immer wieder froh, dass ich hier im Radio bin und es euch einfach vorspielen kann. Das mittlerweile sechste Album von Slagr heißt „Dirr“. Vor Slagr jedoch Linear John.
Linear John double parade 8
Slagr dir 1
„The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist John Zorn sucht seine Inspirationen immer wieder im außermusikalischen Bereich. So hat er eine große Schwäche für religiöse und mystische Texte und Erzählungen. Für das von ihm gegründete Quartett Moonchild schrieb Zorn Musik für insgesamt 6 CDs, deren Sound geprägt ist von verschiedenste Stilen, die ineinanderfließen. Auf der letzten CD „The last judgement“ wird die Geschichte der Tempelritter reflektiert. Moonchild sind neben dem Faith-No-More-Sänger Mike Patton, John Medeski an der Orgel, Trevor Dunn am Bass und Schlagzeuger Joey Baron.
John Zorn
Hermanos Herrera sones jarochos y huastecos y mas 2
Hermanos Herrera ist eine kalifornische Familien-Band, die sich ganz und gar der Musik ihrer mexikanischen Vorfahren verschrieben hat. Doch geht es Hermanos Herrera nicht nur darum, alte Traditionen am Leben zu halten. Sie wollen mit der Musik auch von ihrem eigenen Leben erzählen, vom Leben mexikanischstämmiger US-Amerikaner. Das neue, das achte Album von Hermanos Herrera heißt „sones jarochos y huastecos y mas“ zu Deutsch: Der Klang der Jarochos und Huastecos und mehr. Jarochos und Huastecos sind traditionelle mexikanische Liedformen.
Klassische europäische Harfe kombiniert mit der afrikanischen Harfe Kora, dies ist die Spezialität von Catrin Finch und Seckou Keita. Catrin stammt aus Wales und gehört zu den führenden Harfenistinnen im Bereich Klassik und Folk. Seckou stammt aus Senegal und gehört zu einer der berühmtesten Musikerfamilien Westafrikas. Ihr zweites gemeinsames Album heißt „Soar“. Die Bachinterpretation von Catrin Finch und Seckou Keita blinkert und blitzt wie ein Diamant im Sonnenlicht.
Catrin Finch & Seckou Keita soar 4
Nathan Carter the journey 1
Mit gerade mal 27 Jahren ist Nathan Carter gerade auf dem Sprung in den Musikerolymp. Das gerade verklungene Bob-Dylan-Cover katapultierte den Iren aus dem Stand auf Platz 1 der Single-Charts. Mit seinem speziellen Mix aus irischer Musik, Country und Pop ist er extrem erfolgreich und will nun mit einer Tour auch in Deutschland bekannt werden. So wird Nathan Carter am 30. Mai in Bensheim und tags drauf in Karlsruhe live zu erleben sein.
Ebenfalls live in südwestdeutschen Raum zu erleben war gerade Danny Bryant. Der englische Gitarrist und Sänger trägt die Tradition des Bluesrocks weiter und klingt so, als wäre er gerade aus einer 70-Jahre Jukebox entsprungen. Kein Wunder, stand er doch schon mit Buddy Guy, Carlos Santana und Joe Cocker auf der Bühne. „Relevation“ ist das neue, das 12. Album von Danny Bryant. Hört den Titelsong.
Danny Bryant revelation 1
Annafiki Ditau i’m not here to hunt rabbits 8
Es klingt fast wie eine spezielle Art zu jodeln, wenn Annafiki Ditau zu singen anhebt. Die blinde Musikerin, die sich selbst an einem kleinen Keyboard begleitet, ist eine der Entdeckungen eines fantastischen Sampler mit Musik aus Botswana. „I’m not here to hunt rabbits – ich bin nicht hier um Hasen zu jagen“ heißt die grandiose Scheibe. Darauf Musiker, von denen selbst ich noch nie was gehört habe. Ein Album voller Entdeckungen aus dem südafrikanischen Staat, der bisher eher ein weißer Fleck auf der musikalischen Weltkarte wer.
Nicht aus Botswana, sondern aus Ghana stammt Ayuune Sule. Er ist Meister der zweiseitigen Laute Kologo, die mit ihrem speziellen Sound gerade die Aufmerksamkeit der Weltmusikgemeinde auf sich zieht. Der bekannteste Kologo-Star ist King Ayisoba, zu dessen Band Ayuune Sule gehörte. Nun geht er eigene Wege. Auf seinem Debütalbum „We have one destiny“ mischt Ayuune Sule traditionelle und moderne Sounds.
Ayuune Sule we have one destiny 2
Sousou & Maher Cissoko made of music 7
Eine ganz spezielle skandinavisch-westafrikanische Melange bieten Sousou und Maher Cissoko. Sousou stammt aus einer schwedischen Musikerfamilie und fühlte sich schon in jungen Jahren zur afrikanischen Laute Kora hingezogen. Aus einer senegalesischen Musikerdynastie stammt Maher und spielt ebenfalls die Kora. Mit ein paar befreundeten Musikern haben sie ihr zweites Album „Made of Music“ aufgenommen und sagen über ihre Musik: „Unsere Musik gehört der Welt. Unsere Lieder reisen mit uns.
Sie haben weder Heimat noch Herkunftsland, ihr Heim liegt bei uns und in uns. Wo wir unsere Musik bei uns haben, ist Zuhause, wo auch immer wir uns befinden.“
Der Perkussionist Xabier Diaz ist in Nordspanien zuhause und zählt dort zu den gefragtesten Musikern seines Fachs. Gemeinsam 15 weiteren Musikerinnen und Musikern hat er die Band Adufeiras de Salitre gegründet und das Album „Noró“ aufgenommen. Ihre Musik: tief in der Tradition verhaftet, aber unglaublich zeitgemäß und ans Herz gehend. Ich bin total vernarrt in diese Scheibe von Xabier Diaz und Adufeiras de Salitre.
Xabier Diaz & Adufeiras de Salitre noró 5
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Murat Coskun, Zohar Fresco, Glen Velez & Andrea Piccioni für ihr gemeinsames Album „Masters of frame drums“. Alle vier sind, wie es der Albumtitel schon richtig sagt, Meister der Rahmentrommel. Der türkischstämmige Murat Coskun lebt in Freiburg und ist Mitglied des preisgekrönten Ensembles FizFüz und des Freiburger Barockensembles. Zohar Fresco wurde in Israel als Sohn einer türkisch-stämmigen Familie geboren und ist mit seiner Kunst viel im Jazz unterwegs unter anderem mit dem Trio Mozdzer Danielsson Fresco. Glen Velez, Sohn mexikanischer Einwanderer, wuchs in Texas auf und spielt unter anderem mit Susan Vega, Paul Winter, Steve Reich und Rabih-Abou Khalil. Der vierte im Bunde ist schließlich der Italiener Andrea Piccioni. Auch er ist im Jazz unterwegs, spielt jedoch auch in klassischen Orchestern und mit Weltstars wie Bobby McFerrin. Was diese vier Großmeister der Rahmentrommel auf ihrer gemeinsamen CD hören lassen, kann nicht besser beschreiben werden als mit dem Wort: Weltmusik. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Murat Coskun, Zohar Fresco, Glen Velez & Andrea Piccioni für ihr gemeinsames Album „Masters of frame drums“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Estnisch head aega und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Murat Coskun, Zohar Fresco, Glen Velez & Andrea Piccioni masters of frame drums 4
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.04.2018 13 Uhr
No Goods la paloma #4 14
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der Münchner Band No Goods sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Malaysia, Äthiopien und Mexiko. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn" geben und der Goldene Orsino geht an das Mehmet Polat Trio für ihr Album "Ask your heart".
Jetzt ein musikalischer Dreierpack von drei schwarzen Sängerinnen, die alle einen anderen kulturellen Hintergrund haben, aber alle drei mit fantastischen Stimmen gesegnet sind. Die Liebe zur Musik hat die aus New York stammende Deva Mahal wahrscheinlich von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen, denn der ist kein anderer als die Blues-Ikone Taj Mahal. Doch segelt Deva Mahal nicht unter der Flagge ihres Vaters, sondern ist in ganz eigenen musikalischen Gewässern unterwegs. R&B und Soul sind ihr Ding und mit "Run Deep" hat sie ein überzeugendes Debütalbum vorgelegt. Hört gleich den Titelsong.
Die Elfenbeinküste ist die Heimat von Grammy-Gewinnerin Dobet Gnahoré. Sie ist eine der großen Stimmen Afrikas und hat nun mit "Miziki" ihr fünftes Album veröffentlicht. Die Themen der Stücke von Dobet Gnahoré reichen von ihrer Liebe zur Musik über den Kampf um Würde und Gerechtigkeit bis zur Wichtigkeit von Bildung für die Emanzipation. Gesungen in Bété, einer der 72 Sprachen der Elfenbeinkünste. Im Juni wird sie übrigens hier im Südwesten auf Tour sein. Orsino sagt: hingehen, wenn ihr die Chance habt.
Aus Kanada stammt Sängerin, Gitarristin und Komponistin Mélissa Laveaux. Doch ihrer Eltern stammen aus Haiti und deren Vorfahren aus Westafrika. Laveaux neues, ihr drittes Album ist voller Coverversionen von Martha Jean-Claude, einer haitianischen Schriftstellerin, Sängerin und Bürgerrechtsaktivistin, die, wie Laveaux' Eltern, vor Diktator Duvalier fliehen musste. "Radyo Siwèl" ist Mélissa Laveaux´ drittes Album, betitelt nach den auf Haiti als Bann`na Siwel genannten Orchestern von nicht sesshaften Musikern. Große Musik von einer großartigen und sehr unabhängigen Künstlerin.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Deva Mahal, Dobet Gnahoré und Mélissa Laveaux.
Deva Mahal run deep 6
Dobet Gnahoré miziki 9
Mélissa Laveaux radyo siwèl 4
"The Magic of John Zorn". Über 2 1/2 Jahrzehnte arbeitet der New Yorker Komponist an einem dreiteiligen Liedzyklus mit dem Obertitel Masada, benannt nach einer geschichtsträchtigen jüdischen Festung am Toten Meer. Nach Teil 1, Masada Book of Songs, ist nun der zweite Teil, das "Masada Book Two - Book of Angels", mit der finalen CD Nummer 32 als Produktion vollendet wurde. Die CD trägt den Titel Paimon, benannt wie alle CDs der Book of Angels-Reihe nach einem Wesen der Hölle. Einspielen ließ John Zorn die letzten 10 Stücke vom Mary Halvorson Quartet. Die aus Boston stammende Gitarristin gehört zu einem festen Netzwerk von New-Yorker Künstlern, die auf Genre-Bezeichnungen wie Jazz, Avantgarde, Folk, Punk, alte und neue Musik pfeifen und lieber ihre Ding durchziehen. Damit ist sie natürlich genau die richtige Musikerin für John Zorn, der selbst ein Freigeist ist. Ein würdiger Abschluss von Teil 2 des Liederzyklus. Und ich kann Euch versprechen, Teil Drei von Masada, das "Book Beriah" ist schon auf dem Weg.
Mary Halvorson Quartet paimon - book of angels 3
Goh Lee Kwang & Christian Meaas Svendsen gibberish, balderdash & drivel 1
Musik frei improvisiert und wunderbar abwechslungsreich dahinfließend: Musik von Goh Lee Kwang und Christian Meaas Svendsen. In Malaysias quirliger Hauptstadt Kuala Lumpur zählt Goh Lee Kwang zu den Führungsfiguren der Avantgarde-Kultur. Mit Gitarre und allerlei technischen Zubehör gibt er Konzerte, schreibt Theater- und Filmmusiken und betreibt ein eigenes Label für elektronische Musik. Das gerade gehört Stück hat er live in einer malaysischen Kunstgalerie eingespielt und begleitet hat ihn der norwegischen Bassist Christian Meaas Svendsen. Auch Svendsen liebt die Grenzüberschreitungen und auch er betreibt ein eigenen Plattenlabel. Ihre erste gemeinsame CD heißt "Gibberish, Balderdash and Drivel", auf Deutsch: Kauderwelsch. Mumpitz und Gefasel. Humor haben Goh Lee Kwang und Christian Meaas Svendsen also nicht nur in ihrer Musik. Die zeigt sich auch daran, dass die CD und die LP mit einem weißen Cover und einem Stift ausgeliefert werden, damit sich jeder sein eigenes Coverbild malen kann.
Ein Lächeln des Glücks, wie es nur echte Kunst verschaffen kann, habe ich auch beim Hören der Musik des Duos Zaruk. Zaruk, dies ist die spanischen Cellistin Iris Azquinezer und der seit Jahren in Spanien lebende deutsche Gitarrist Rainer Seiferth. Mit Freunden aus der kreativen Madrider Musikszene nimmt sich Zaruk der Musik der sefardischen Juden an, die einst in Spanien lebten. Doch ist die Musik von Zaruk nicht rückwärtsgewandt, ganz im Gegenteil: sefardischen Melodien mischen sie auf feinste Art mit Klassik, Jazz und anderen Volksmusiken. Ihr erstes Album heißt "Hagada". Zaruk ist gerade auf Deutschland-Tour und ihr könnt sie erleben u.a. Ende April in Bayern.
Zaruk hagadá 9
Ali Fuat Aydin & Cenk Güray öte 8
Ali Fuat Aydin und Cenk Güray sind zwei türkische Musiker, die sich der traditionellen Musik ihrer Heimat verschrieben haben. Aydin ist Virtuose der Langhalslaute Tanbura und Güray ist Meister der Laute Divan Saz und deren kleiner Schwester Cura. Ihr neues gemeinsames Album "Öte" haben sie Cemil Bey gewidmet, einem der wichtigsten türkischen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Die von Ali Fuat Aydin und Cenk Güray eingespielten Stücke fließen ganz zart dahin.
Gar nicht zart, eher wütend und laut, sind die Songs der palästinensischen Band 47Soul. Die Band hat ihr eigenes Genre erfunden: Shamstep. Dies ist eine Fusion aus traditioneller Straßenmusik der „Sham“-Region (Palästina, Libanon, Jordanien, Syrien), elektronischen Beats sowie Einflüssen aus Hip/Hop, Funk und Rock. Wer diese wilde Mischung in einer ebenso wilden Darbietung lief erleben will, muss über die Schweizer Grenze. Am 13.4. spielen 47Soul in Aarau und am 14.4. in Biel.
47Soul shampstep 1
Alemayehu Eshete ernesto chahoud presents taitu 8
Sänger Alemayehu Eshete soll in seiner Heimat einst als "Ägyptische Elvis" bekannt gewesen sein. Gefunden habe ich diesen Track neben vielen anderen Juwelen auf dem Sampler "Taitu". Eigentlich bin ich kein großer Freund von Samplern. Wenn ich aber ein Scheibe in die Hand bekommen, auf der "Taitu - soul-fuelled stompers from 1960s-1970s Ethopia" drauf steht und ich nur einen einzigen Namen kennen, dann, ja dann....Der libanesischen DJ und Plattensammler Ernesto Chahoud hat diese tolle Scheibe zusammengestellt, die hören lässt, wie wild und abwechslungsreich der musikalische Schmelztiegel Addis Abeba in den 60ern und 70ern war.
Der Spanier Hector Guerra hat eine Schwäche für südamerikanische Musik und seine Stärke ist das wilde Zusammenmixen verschiedenster Stile. Er zog also kurzer Hand nach Mexiko und wurde Teil der quirligen Elektroszene dort. Hector Guerra kombiniert in seiner Musik den Mystizismus der traditionellen Anden-Musik mit der Poesie des HipHop, den Beat des Dancehall und dem Geschmack der Cumbia. "Desde el infierno" heißt das neue Album von Hector Guerra.
Hector Guerra desde el infierno 9
Kink Gong dian long 11
Chinesische Musik, ganz und gar anders und doch ganz nah dran. Der Franzose Laurent Jeanneau ist ein Musikethnologe der speziellen Art. Er sammelt Musik nicht nur aus wissenschaftlichen, sondern auch aus künstlerischen Zwecken. Denn mit den Klangschnipseln erschafft er auch als Musiker Klangkunstwerke. Unter dem Namen Kink Gong hat er nun das Doppelalbum "Dian Long: Soundscape China / Destruction of Chinese Pop Songs" veröffentlicht. Das Rohmaterial hat er im chinesischen Yunnan aufgenommen.
Auch die schwedischen Künstlerin Lina Nordström ist eine weltenbummelnde Klangsammlerin. Als Sonica Sequence ist sie dem mit Aufnahmegerät nach Kuba, Japan, Zypern und Indonesien gereiste. Dort sammelte Nordström jedoch nicht nur Alltagsgeräusche sondern lud Musiker ein, mit ihr zu improvisieren. So sind acht ganz unterschiedliche Stücke entstanden, die jedes die Stimmung atmen, die in der jeweiligen Aufnahmesituation vor Ort herrschte. Sonica Sequence schafft so ganz großes Kino im Kopf. Zum Niederknien.
Sonica Sequence volume 3
Yuma poussiére d'étoiles 7
Das tunesische Duo Yuma wechselt nicht nur in der Sprache ihrer Lieder. Ob arabische oder französisch gesungen, in ihren Liedern finden sich arabische Mystik, der Wüstenblues der Tuareg, Klänge aus den Clubs von Tunis und Volksmelodien aus dem ganzen Mittelmeerraum. Berühmt wurden Sängerin Chupee Do und Sänger und Gitarrist Ramy Z mit Coverversionen bekannter westlicher und arabischer Lieder. Das zweite Album von Yuma heißt "Poussière d'étoiles".
Fetten Volldampf-Funk aus Finnland bietet der Vollblutmusiker und Schlagzeuger Timo Salesvuo mit seiner Band East Funk Attack. "Rhythm" heißt ihr zweites Werk und die neun Musiker lassen es mit viel Spielfreude und Können gehörig krachen. Wenn ich die Scheibe von East Funk Attack höre habe ich eigentlich nur einen Wunsch: ich will die live sehen und tanzen, bis mir der Schweiß runter rinnt.
Tomi Salesvou East Funk Attack rhythm 6
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das Mehmet Polat Trio für ihre Album "Ask your heart". Neben dem türkischen Udspieler und Komponisten Mehmet Polat gehört sein Landsmann Sinan Arat mit der Bambusflöte Ney und die Niederländerin Dymphi Peeters mit der afrikanischen Harfe Kora zum Trio. Sie kombinieren traditionelle orientalischer und afrikanischer Instrumenten mit musikalischen Einflüssen aus aller Welt. Bei ihnen entsteht so eine warmherzige und einfühlsame Musik, die im allerbesten Wortsinne Weltmusik ist. Dafür hier und jetzt der Goldenen Orsinos an das Mehmet Polat Trio für ihre Album "Ask your heart".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Burmesisch thwa me knor und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Mehmet Polat Trio aks your heart 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 04.03.2018 13 Uhr
Eddie Peabody la paloma #3 18
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von Eddie Peabody aus dem Jahr 19131 sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Korea, dem Iran und Madagaskar. Es gibt der nächste Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an die polnisch-ukrainische Band Dagadana das Album „Meridian 68“.
Starteten wir die letzte Sendung mit einem stimmgewaltigen Dreierpack skandinavischer Sängerinnen fangen wir heute mal mit musikalischen Norwegern an. Nils Økland ist ein Saitenvirtuose, dessen Hauptinstrumente die norwegische Hardangerfiedel, die zehnsaitigen Viola D’amore aus der Renaissance sowie die Geige sind. Der 56-jährige Norweger ist schon lange im Grenzgebiet zwischen Barockmusik, Jazz, Folk und Rock unterwegs. „Lysning“ ist das zweite Album, dass er mit seiner Nils Økland Band eingespielt hat.
Auch Tortusa und Inge Weatherhead Breistein sind Norweger und haben ebenfalls einen starken Hang zur Grenzüberschreitung, vor allem von Jazz und Folk in Richtung Elektronik. Tortusa liebt es in der norwegischen Wildnis Klangaufnahmen zu machen, diese elektronisch zu verändern und dann mit Breisteins sphärischem Saxophonspiel zu verbinden. Ihr erstes gemeinsames Album heißt „Mind Vessel“.
Erland Dahlen pfeift ebenfalls auf Genre-Grenzen. Der Schlagzeuger, Perkussionist, Sänger und Multiinstrumentalist spielt auch sein drittes Soloalbum „Clocks“ wieder ganz allein ein. Ansonsten zählt Dahlen zu den gefragtesten Musikern Norwegens und tritt unter anderem mit Niels Petter Molvaer und Madrugada auf. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für die Nils Økland Band, das Duo Tortusa/Breistein und Erland Dahlen.
Nils Økland Band lysning 2
Tortusa II Breistein mind vessel 9
Erland Dahlen clocks 5
Nach diesem Ausflug ins wilde Norwegen geht es weiter mit einem der wildesten Komponisten der Gegenwart: wir sind in der Rubrik „The Magic of John Zorn“. Das New Yorker Multitalent ist ein pures Energiebündel. Er spielt nicht nur Saxophon, Klarinette, Orgel und andere Instrumente, betreibt ein Plattenlabel und einen Musikclub, nein John Zorn ist vor allem eins: Komponist. Eine der von Zorn selbst zusammengestellten Gruppen ist Moonchild, mit Sänger Mike Patton (von Faith No More), mit dem Gitarrenvirtuosen Marc Ribot, Trevor Dunn am Bass und Schlagzeuger Joey Baron. Auf dem fünften Album von Moonchild „Ipsissimus“ ist John Zorn sogar mal wieder selbst zu hören mit seinem expressiven Saxophonspiel und am Klavier.
Moonchild ispissimus 9
Tokunbo the swan 9
"Es war an der Zeit neue Wege zu gehen. Soul, Folk, Jazz und ganz viel Poesie: Das ist die Richtung", so die Sängerin Tokunbo. Als Solokünstlerin ist die Deutsch-Nigerianerin noch nicht ganz so bekannt, bekannt waraber die Jazz-Soul-Band, in dem sie mitwirkte: Tok Tok Tok. Ihrem zweiten Solo-Album hat Tokunbo den Titel „The Swan“ gegeben.
Die Olympischen Spiele in Korea sind gerade zu Ende gegangen, doch von der Musik, der alten oder der neuen, hat man leider nicht viel mitbekommen. Hier in Deutschland kennt Jazz- und Avantgardehörer wenn überhaupt Jambinai und Black String. Nun könnte Park Jiha dazu kommen. Sie ist Meisterin der Mundorgel, der Bambusoboe Piri und des koreanischen Hackbretts Yanggeum. In ihrer Musik verbindet Park Jiha den Minimalismus der koreanischen Volksmusik mit der Kraft des Rocks und der Improvisationsmusik. Das erste Soloalbum von Park Jiha heißt „Communion“.
Park Jiha communion 5
Mahdyar seized 1
Der mittlerweile in Paris lebende Mahdyar stammt eigentlich aus dem Iran. Dort war er Teil der sehr lebendigen Untergrundszene und bekannt dafür, dass er traditionelle persische Instrumente und Melodien mit elektronischen Sounds und HipHop verband. Auch produzierte er die Soundtracks von nicht systemtreuen iranischen Filmemachern, was letztendlich dazu führte, dass Mahdyar 2009 nach Europa flüchten musste. „Seized“ ist nun das erste Album, was Mahdyar unter seinem eigenen Namen veröffentlicht hat.
Aus Tel Aviv stammt der 34-jährige Dan Billu. Sein zweites Album „Speech Bubbles“ läuft bei mir quasi rund um die Uhr. Billus zarte Lieder verweben Streicher mit Elektronik, Melodien, die an alte Volksweisen erinnern mit abstrakten Soundlandschaften: alles getragen von Dan Billus eindringlicher Stimme.
Dan Billu speech bubbles 2
Supriyo Dutta passionate voice 2
Klassischer indischer Gesang, neu interpretiert von einem der Großen seines Fachs: Supriyo Dutta. Der Sänger sieht sich als Botschafter der nordindischen Gesangstradition und ist weltweit unterwegs. Doch sieht sich Supriyo Dutta nicht nur seinen Wurzeln verpflichtet, sondern spielt auch in verschiedenen Weltmusikband mit. „Passionate Voice“ hießt seine erste in Europa produzierte CD.
Ebenfalls ein begnadeter Sänger, doch aus einem ganz anderen Genre ist Nathaniel Rateliff. Der aus dem US-amerikanischen Denver stammende Musiker entwickelte sich innerhalb weniger Jahre vom Geheimtipp zum „Den musst du kennen!“. Mit ungezügelter Energie zelebriert Nahaniel Rateliff mit seiner 8-köpfingen Band The Night Sweats Americana vom feinsten. Da fließen Folk, Blues, Gospel und die Anfänge des Rocks kraftvoll zusammen. Auf dem Album „Live at Red Rocks“ haben Nathaniel Rateliff & The Night Sweats auch noch eine siebenköpfige Jazz-Band dabei.
Nathaniel Rateliff & The Night Sweats live at red rocks 3
Tram des Balkans kobiz project 3
So bunt wie die Bevölkerung Lyons, so bunt ist auch die Musik von Tram des Balkans. Die fünf Musiker verschmelzen in ihren Songs Frankreich mit Sibirien, Irland mit dem Balkan, die Karibik mit dem Nahen Osten. So bunt wie die Style, so vielfältig auch die Sprachen, in denen Tram des Balkans singen. „Kobiz Project“ heißt ihr neues Album.
3MA ist der Zusammenschluss von drei grandiosen Künstlern aus Mali, Marokko und Madagaskar. Die Gruppe besteht aus dem Malier und Kora-Spieler Ballaké Sissoko, dem Marokkaner und Oud-Spieler Driss El Maloumi und dem Madegassen und Valiha-Spieler Rajery. Alle drei verbindet eine enge Freundschaft und die Liebe zu ihrem Saiteninstrument. Ihr Debütalbum 2008 war ein großer Erfolg und nun haben sie endlich ein weiteres Album aufgenommen. „Anarouz“ heißt dieses zweite Meisterwerk von 3MA.
3Ma anarouz 2
Ellen Andrea Wang blank out 5
Was wären wir ohne Strom? Ellen Andrea Wang, die junge Norwegerin, weiß im wahrsten Sinne des Wortes ein Liedchen davon zu singen. Und damit schlagen wir kurz vor Ende einen Bogen zum Anfang. Denn für ihr neues Album „Blank Out“ hat sich Ellen Andrea Wang unter anderem Schlagzeuger Erland Dahlen ins Studio geholt. Am Keyboard dabei Andreas Ulvo. Sie selbst singt, spielt den Bass und Klavier. Diesem Trio gelingt es, einen unglaublich dichten Sound zu produzieren, der wunderbar zu Ellen Andrea Wangs Stimme passt. Diese Scheibe läutet den Frühling ein.
Von Norwegen in die Karibik zum Album „Calypso Madame“. Die Geschichte hinter diesem Sampler beginnt tatsächlich schon im Jahr 1963. Damals reiste der französische Vogelkundler Tom Stakhanov beruflich durch die Karibik. Calypso war ihm bis dahin völlig unbekannt, er verliebt sich aber direkt in diesen Musikstil. Besonders die weiblichen Sängerinnen hatten es ihm angetan. Er begann noch vor Ort eine entsprechende Musiksammlung aufzubauen, um sich dann zu Hause in Paris daran erinnern zu können. Rund ein halbes Jahrhundert durchsuchte der Musikliebehaber sein eigenes Plattenarchiv und stellte vierzehn ausgewählte Stücke aus den Jahren 1954-1968 zusammen. Zu hören sind u.a. frühe Aufnahmen von Calypso Rose, Miriam Makeba, Josephine Premice und Calypso Mama. Hört das Eloise Trio.
Eloise Trio calypso mama 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das polnisch-ukrainische Quartett Dagadana für ihre vierte CD "Meridian 68". Das Grundgerüst ihres neuen Albums sind Volkslieder aus Polen und der Ukraine. Diese führen sie mit Jazz, Elektronik und Weltmusik zusammen. Der fernöstliche Einfluss ist das Ergebnis einer Begegnung mit außergewöhnlichen Musikern während des Besuchs von Dagadana in Peking. Hassibagen stammt aus der Mongolei und spielt die traditionelle Pferdekopfgeige Morin Chuur und beherrscht den Kehlkopfgesang. Auch China kommt der Cellist Aiys Song. Der Meridian 68 ist genau auf halbem Weg zwischen Czestochowa und Peking, wo Dagadana und ihre Gastmusiker die Lieder aufgenommen haben. Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Dagadana für das Album "Meridian 68".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Tahitianisch parahi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Dagadana meridian 68 10
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.02.18 13 Uhr
Rudi Knabl la paloma #2 18
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version des Zittervirtuosen Rudi Knabel sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Indien, Thailand und der Türkei. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an Balkan Airs für ihr gleichnamiges Debütalbum.
Machen wir weiter drei himmlischen Stimmen aus Skandinavien. Mit ihrem wunderschönen Sopran ist Helene Blum zu einer der international bekanntesten Folk-Sängerinnen Dänemarks geworden. Auf ihrer Internetseite steht schlicht: Folk-Singer, doch Helene Blum hebt die überlieferten Lieder auf ein frisches Level. Ihr neues Album "Draber af tid" ist gespickt mit eigenen Kompositionen und lässt Blums Offenheit für Einflüsse aus Jazz und Pop hören.
Seit dreißig Jahren macht die Norwegerin Kari Bremnes Musik und für ihr neues Album hat sie sich fünf Jahre Zeit gelassen. Ihre mit dunklen Melodien und weiten elektronischen Flächen ausgestatteten Lieder erzählen oft von Kummer, Verlust und ungestillter Sehnsucht. Bremnes neues Album heißt „Det vi har“, enthält fast nur Eigenkompositionen von Kari Bremnes und ist wieder komplett auf Norwegisch gesunden.
Instrumental viel spartanischer ist die Musik von Riikka Timonen. Die finnische Sängerin lässt sich von Senni Eskelinen auf der elektrifizierten nordischen Harfe Kantele begleiten. Auf ihrem mittlerweile dritten gemeinsamen Album „Perillä!“ stammen alle Texte von Riikka Timonen. Die Musik für Senni schrieb die finnische Komponistin Milla Viljamaa.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Helene Blum, Kari Bremnes und Riikka Timonen mit Senni Eskelinen.
Helene Blum draber af tid 1
Kari Bremnes det vi har
Riikka Timonen & Senni Eskelinen perillä! 9
Es gibt wohl keinen indischstämmigen Musiker der mehr Einfluß auf den zeitgenössischen Pop hat wie Nitin Sawhney. Der 54-jährige Gitarrist, Soundtrack- und Theater-Komponist, DJ und Produzent hat mit Rock- und Popgrößen wie Paul McCartney, Sting, Shakira und Ellie Goulding gearbeitet. Doch nie hat er in seiner eigenen Musik seine indischen Wurzeln vergessen. Das Album «Live at Ronnie Scott’s» hat er in dem legendären Londoner Club aufgenommen. Er spielt 10 Stücke aus seinen 10 eigenen Studioalben und die Spielfreude ist Nitin Sawhney mit jeder Note anzuhören.
Nitin Sawhney live at ronnie scott’s 2
Aeham Ahmad meets Edgar Knecht keys of friendship 2
«Keys of friendship» hat mehrere Bedeutungen. Es kann Schlüssel der Freundschaft, aber auch Tonart der Freundschaft sowie Tasten der Freundschaft oder gar Untergrund der Freundschaft heißen. Das Album «Keys of friendship» jedenfalls erzählt von der Freundschaft zweier Pianisten aus ganz unterschiedlichen Kulturen. Aeham Ahmad ist ein palästinensisch-syrischer Klavierspieler und Sänger, der im Pianisten Edgar Knecht einen wunderbaren Duett-Partner gefunden hat. Gemeinsam sind sie in musikalischen Sphären unterwegs, die sich nicht an Genre-Bezeichnungen wie Jazz, Folk, zeitgenössische Musik halten. Aeham Ahmad und Edgar Knecht leben die kreative Verschmelzung nahöstlicher und europäischer Kultur.
Auch die Kompositionen von John Zorn halten sich an keine Genre-Grenzen. Womit wir wieder in der Rubrik «The Magic of John Zorn» sind. Auch mit 65 ist der New Yorker Komponist Multiinstrumentalist nicht müde und produziert eine CD nach der anderen auf seinem Label Tzadik, das mittlerweile das wichtigste Label für zeitgenössische jüdische Kultur geworden ist. «Midsummer Moon» ist ein ganz neues Album, was die weiche, romantische Seite von John Zorn zum Klingen bringt. Die zwei kalifornischen Gitarristen Gyan Riley und Julian Lage sind beide gerade mal halb so alt wie John Zorn. Doch haben sie genau das richtige Händchen für die Stücke, die alle Mondversen von Shakespeare als Grundlage haben.
John Zorn feat. Julian Lage & Gyan Riley midsummer moon 5
Bodyslam save my life 9
In Thailand füllen sie Stadien, die vier jungen Musiker von Bodyslam. Mal kraftvoll rockig, mal romantisch, wie gerade zu hören. Für das Album "Save my life" wurden sie mit Preisen überhäuft und als beste Thai-Rockband mit dem besten Thai-Rockalbum geehrt. In ihrer Musik verbinden Bodyslam immer mehr Musikstile Nordostthailands mit Rockgitarren und Schlagzeug. Mal sehen, in welche Richtung sich die Band noch entwickelt.
Rima Khcheich stammt aus dem Libanon und verbindet in ihren Liedern die alte Tradition der arabischen Musik mit Geschichten von heute. Mit ihrer klaren, warmen Stimme singt Rima Khcheich über Liebe, Religion, Immigration, Revolution und greift damit Themen auf, die derzeit insbesondere die junge arabische Generation bewegen. Davon zeugt auch das aktuelle Album mit dem Titel "Washwishni" - "Vertrauenswürdig" trägt.
Rima Khcheich wash wishni 7
Valparaiso broken homeland 11
Aus Paris, und nicht wie bei diesen Klängen zu vermuten aus Amerika, kommt die Band Valparaiso. Der Americana-Sound der Instrumentalgruppe wird noch dadurch verstärkt, dass sich die fünfköpfige Band Gastsänger wie Howe Gelb von Giant Sand, Josh Haden und Rosemary Standley ins Studio holte, um ihr Debütalbum "Broken Homeland" einzuspielen.
Ein echter Ami hingegen ist Robert Finley. Und seine Geschichte ist eine typisch amerikanische Geschichte mit vielen Aufs und Abs. Einst erfolgreicher Musiker in der Army wurde er Zimmermann, erblindete fast, wurde arbeitslos und schließlich als Musiker wiederentdeckt. Mit 63 Jahren veröffentlichte Robert Finley schließlich sein sensationelles Debütalbum "Age don't mean a thing". Blues und Soul ganz tief aus dem Herzen Louisianas.
Robert Finley age don’t mean a thing 4
Omiri baile electronico 2
Portugal, ganz im Westen Europas, überrascht immer wieder mit einer unglaublich vitalen und tief in der Tradition verwurzelten Elektronik-Szene. Omiri ist eines der viele Projekte des Produzenten und Komponisten Vasco Ribeiro Casais. Auf dem Album "Baile Electrónico" lässte er portugiesische Gesangsikonen wie Adélia Garcia und Margarida Fidalgo Magalhäes auf die aus Porto stammende Rapperin Capicua treffen. Gewürzt mit vielen Aufnahmen, die er selbst vor Ort in kleinen portugiesischen Dörfern gemacht hat, schiebt Omiri alles noch mal durch seine Rechner und erzeugt einen nie gehörten Sound. Eine super tolle und super spannende Scheibe!
Omiris Bruder im Geiste Murat Ertel, der musikalische Kopf und Saz der türkischen Band Baba Zula. Dieser hat sich nun Hugo Race und Chris Eckman von Dirtmusic zusammengetan, um in Istanbul das gemeinsame Album "Bu Bir Ruya" einzuspielen. Es ist eine CD über das Reisen, das auch ein Flüchten sein kann. Der Klang der türkischen Laute Saz, verzerrt wie eine E-Gitarre paart sich bei Dirtmusic mit Bass sowie echten E-Gitarren, mit türkischer Perkussion und Rhythmusgeräten.
Dirtmusic bu bir ruya
Foch Delplanque secret 5
Die Musik des Duos Foch Delplanque lässt sich schwerlich in Kategorien stecken. Phillippe Foch ist ein französischer Perkussionist, der in Indien bei Pandit Shankar Ghosh das Tablaspielen erlernte und dieses Wissen in Jazz und elektorinische Musik einfließen lässt. Mathias Delplanque, geboren im westafrikanischen Burkina Faso ist ein Meister der Liveelektronik. Als Lena ist er in Techno-Kreisen bekannt, doch auch außerhalb der Clubszene hat er sich mit u.a. mit Soundinstallationen, Theatermusiken, als Labelbetreiber und Gastmusiker einen Namen gemacht. Ihr gemeinsames Album haben Foch Delplanque "Secret" genannt.
Die Gruppe Canzoniere Grecanico Salentino wurde 1975 in der süditalienischen Stadt Lecce gegründet. Sei Anbeginn verband die Band traditionelle Musik ihrer Heimat mit neuen Einflüssen. Nun sind sie einen Schritt weiter gegangen, über den großen Teich geschippert und haben sich mit amerikanischen und europäischen Popsong-Autoren zusammengetan. Raus gekommen ist eine wunderbare Verschmelzung von Volksmusik aus Apulien und Popsounds der Gegenwart. Schlicht "Canzoniere" haben die Canzoniere Grecanico Salentino ihr neues Album betitelt. Gastmusiker bei der folgenden Aufnahme ist Piers Facchini.
Canzoniere Grecanico Salentino feat. Piers Facchini canzoniere 9
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht an Balkan Airs für ihr gleichnamiges Debütalbum. Wobei gleichnamig nur halb stimmt. Denn eigentlich heißt die Scheibe "Otros Aires presents Balkan Airs". Otros Aires ist eine spanisch-argentinische Electrotango-Band. Ein Teil der Band, Sänger Miguel Di Genova und Pianist Diego Ramos, hat sich mit dem bulgarischen Produzenten und Bassisten Baoyko Petkov und weiteren Gypsy-Musikern zusammengetan. So entstand eine unwiderstehliche Mischung aus Tango und Balkanklängen. Balkan Airs ist frech, schwung- und kraftvoll, witzig, virtuos und vor allem eins: Weltmusik im besten Wortsinne. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für "Otros Aires presents Balkan Airs". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Persisch khodâfez und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Otros Aires balkan airs 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.01.2018 13 Uhr
Freddy Fender la paloma#2 17
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der Countrylegende Freddy Fender sagt Orsino. Und: herzlich Willkommen im Jahr 22. Nein, nicht 2022, wir haben ja 2018, sondern im Jahr 22 von Orsinos Lied beim Querfunk! Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Ghana, Marokko und Tuva. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben, in Schau an - Musik präsentiere ich Euch eine DVD als Konzerttipp und der Goldene Orsino geht an das Erlend Apneseth Trio für deren Album „Ara“.
Starten wir also so richtig fett ins neue Jahr mit einem Dreipack Big-Band-Sound aus ganz verschiedenen Kulturen. In Paris fanden sich 10 Musiker und Musikerinnen aus Griechenland, Bulgarien, Serbien, der Türkei und Frankreich zusammen. Als Haidouti Orkestar spielen sie eine wilde Mischung aus Gypsy-Liedern, Balkan-Melodien und orientalischen Weisen. Ihr mittlerweile fünftes Album heißt „Babel Connexion“.
Der aus Los Angeles stammende Kamasi Washington hat mit einem Donnerschlag, nämlich einer Dreifach-CD als Debütalbum, die Musikbühne betreten. Passend mit „The Epic“ benannt, ist das Album fast drei Stunden lang. Eingespielt hat es der afroamerikanische Saxophonist einer zehnköpfigen Band, einem 32-köpfigen Orchester und einem zwolfköpfigen Chor. Jazz trifft dabei auf HipHop, Gospel und Blues.
Die dritte Big-Band lässt wieder einen ganz anderen Sound erklingen, nämlich des Sound Kubas. Bebo Valdés und Chico O’Farill sind zwei der einflussreichsten afrokubanischen Musiker aller Zeiten. Ihre Söhne Chucho Valdés und Arturo O’Farrill haben nun gleich zwei Big-Bands mit insgesamt 28 Musikerinnen und Musikern um sich geschart, um das Doppelalbum „Familia“ einzuspielen. Als Special Guest kam schließlich noch Anoushka Shankar dazu, die dem afrokubanischen Sound noch eine indische Note verlieh. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das Haidouti Orkestar, Kamasi Washington und Arturo O’Farrill sowie Chucho Valdés mit dem Afro Latin Jazz Orchestra.
Haidouti Orkestar babel connexion 9
Kamasi Washington the epic III/4
Arturo O'Farrill & Chucho Valdés feat. The Afro Latin Jazz Orchestra familia I/5
Bleiben wir auch in der Rubrik “Schau an – Musik” in kubanischen Sound und verbinden dies mit einem Konzerttipp. Juan de Marcos kommt mit seinen Afro Cuban All Stars am 30. Januar ins Tübinger Sudhaus. Er war der Bandleader der Musiker hinter des Stars des Buena Vista Social Club und maßgeblich an der Produktion der CDs der Veteranen zuständig. Mit den Afro-Cuban All Stars lässt er das traditionelle kubanische Bigband-Format wieder aufleben und präsentiert Altmeister Seite an Seite mit jungen Talenten. Wer es nicht nach Tübingen schafft, kann sich Juan de Marcos und seine Band auf der DVD „Absolutely Live – Viva Mexico!“ anschauen.
Afro Cuban All Stars absolutly live II 7
Van Morrison versatile 1
Van Morrison: Nordire, seit 2015 von der Queen zum Sir geadelt und mittlerweile 72 Jahre hat noch mal richtig Gas gegeben. Im letzten Jahr hat die Blues-, Rock-, Jazz- und Countryikone gleich zwei Alben veröffentlicht. Die eher jazzige CD „Versatile“, also vielseitig, von der ihr gerade ein Stück hörtet und die Bluesscheibe „Roll with the punches“ , also Roll mit den Schlägen. Beides wunderbare Spätwerke.
Van Morrison roll with the punches 1
„The Magic of John Zorn“. Seit Jahren gehört diese Rubrik, wenn auch unter wechselndem Namen zu Orsinos Lied. Denn der New Yorker Komponist, Saxophonist, Labelbetreiber, Buchautor und Konzertveranstalter gehört zu den wichtigsten Künstler der zeitgenössischen jüdischen Kultur. John Zorn sagt, dass die Literatur von Brion Gysin und William S. Burroughs, großen Einfluß auf seine Art zu komponieren hatten. „Dreamachines“ heißt ein Album mit 9 Kompositionen, die Zorn den zwei Literaten widmete. Eingespielt haben es John Medeski – Klavier, Kenny Wollesen – Vibraphon, Trevor Dunn – Bass und Joey Baron – Schlagzeug.
John Zorn dreamachines 1
Alexandre Tharaud feat. Hindi Zahra barbara 14
Die französisch-marokkanische Sängerin Hindi Zahra ist neben Rokia Traoré, Juliette Binoche, Vanessa Paradis und Jane Birkin ein der Sängerin, die mit dem Pianisten Alexandre Tharaud der Chansonsängerin Barbara ein musikalisches Denkmal gesetzt haben. Das Doppel-Album "Barbara" zeigt schon an Hand der Namensliste der Mitwirkenden, welchen bleibenden Einfluss die Sängerin und Komponisten in der französischsprachigen Welt hatte.
Jetzt noch ein zweiter Konzerthinweis: Daniel Kahn & The Painted Bird sind ab Ende Januar auch im Südwesten auf Tour. Zum Beispiel am 25. Januar im FranzK in Reutlingen zu erleben oder genau einen Monat später hier in Karlsruhe, am 25. Februar im Tollhaus. In der Musik des aus Detroit stammenden Daniel Kahn fließt viel zusammen: Punk, Klezmer, Jazz, Folk und so manches mehr. Das Album „Uprooted Oak“ ist eines seiner frühen Werke, lässt seine heutige Verve aber schon erahnen.
Daniel Kahn uprooted oak 6
Toto Bona Lokua bondeko 10
Es ist ein Gipfeltreffen von kosmopolitischen Giganten, das Album „Bondeko“. Darauf zu hören Gerald Totó, Franzose mit afro-karibischen Wurzeln, Lokua Kanza, einer der weltweit bekanntesten Musiker Kongos und schließlich Richard Bona, der aufsteigende Stern aus Kamerun. Als Toto Bona Lokua demonstrieren sie die Vielfalt der afrikanischen Quelle heutiger Pop-, Jazz- und Weltmusik. Das Album „Bondeko“ läßt die Sonne aufgehen, egal wie das Wetter im deutschen Januar ist.
Der aus Ghana stammende Atamina ist nicht nur Sänger und Meister der zweisaitigen Laute Kologo, sondern scheint auch Benzin in seinen Adern zu haben. Denn die meisten der 9 Stücke seines Albums „“Sycophantic Friends“ haben einen Drive, dass einem die Beats nur so um die Ohren wirbeln. Auch in seinen Texten ist Atamina nicht zimperlich und singt beispielweise gegen die Grausamkeiten der Boko Haram – Terrormilizen an.
Atamina sycophatic friends 3
Fabrizio Cammarata of shadows 9
Der aus dem sizilianischen Palermo stammende Fabrizio Cammarata ist ein Meister spärlich instrumentierter Songs. Meist nur mit einer Gitarre in der Hand zieht er seine Zuhörer in seinen Bann. Wie Sizilien über die Jahrhunderte zum Schmelztiegel aller möglichen Einflüsse aus dem Norden, Süden, Westen, Osten, aus Afrika, Europa und Arabien ist, so ist auch die Musik von Fabrizio Cammarata voll verschiedenster Stile. Sein neues Album heißt „Of Shadows“ und handelt von Licht und Schatten auf verschiedensten Ebenen.
In nicht mal 10 Jahren hat sich Alash zu einem der weltweit bekanntesten und gefragtesten Trios des tuvenischen Obertongesangs entwickelt. In Tuva, in Südsibirien an der Grenze zur Mongolei gelegen, ist diese spezielle Kehlkopfgesangstechnik seit Jahrhunderten zur Vollendung gebracht worden und erlebt momentan wieder eine Renaissance. Das neue Album von Alash trägt den Titel „Achai“, was zu Deutsch Vater heißt. Damit zeigen sie ihre Ehrerbietung zu ihren Vorfahren und schlagen den Bogen zu den Wurzeln ihrer Tradition.
Alash achai 5
Der Goldene Orsino Jingle
Der erste Goldene Orsino im Jahr 2018 geht heut an das norwegische Erlend Apneseth Trio für ihr Album „Ara“. Erlend spielt die nordische Hardangerfiedel. Ihm zur Seite stehen Stephan Meidell mit Gitarre und Elektronik sowie der Perkussionist Öyvind Hegg-Lunde. Gemeinsam schaffen sie frei fließende Stücke, die zwar in der nordischen Folklore verwurzelt sind. Doch sind die Einflüsse beispielweise des Saharablues‘, indischer Musik, amerikanischem Country oder gar Barockmusik so wichtig, dass diese Musik eigentlich nicht anders als Weltmusik genannt werden kann. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an das Erlend Apneseth Trio für ihr Album "Ara". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Mexikanisch: nos vemos und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Erlend Apneseth Trio ara 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.12.2017 13 Uhr
Tschiritsch's Uhrwerk la paloma #6 8
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version einer österreichischen Spieluhr sagt Orsino.
In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen. Starten wir aber zuerst mit Liedern zu Ehren den wichtigsten Frau im Christentum an, mit drei sehr unterschiedlichen Versionen von "Maria durch den Dornwald ging". Die norwegisch-deutsche Sängerin und Gitarristin Kerstin Blodig tritt immer wieder mit dem schottischen Gitarristen Ian Melrose als Duo Kelpie auf. Sie haben auch schon mehrere Platten eingespielt und ihre neustes Werk heißt "Schneetreiben- Deutsche Winterlieder mit keltisch-skandinavischer Seele". Der schwedische Posaunist und Sänger Nils Landgren hat mit vielen Sängerinnen u.a. Victoria Tolstoy, Jeanette Köhn und Sharon Dyall sechs CDs unter dem Titel "Christmas with my Friends" eingespielt. Auf CD 2 findet sich ihre "Maria durch den Dornwald"-Version. Am wildesten ist die Version von Wildes Holz. Das Trio verbindet auf ihrem neuen Live-Album "Alle Jahre wilder" das traditionelle Weihnachtslied mit auf grandios Weise mit Nirvanas Come as you are. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Kelpie, Nils Landgren und Wildes Holz.
Kelpie schneetreiben 17
Nils Landgren christmas with my friends II 2
Wildes Holz alle jahre wilder 10
Als der bulgarische Frauenchor Angelite vor dreissig Jahren die Bühnen dieser Welt eroberten, war ihr Sound eine Sensation. Und noch immer bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich die glasklaren Stimme der Sängerinnen höre. Das Jubiläum feiert Angelite mit der wunderschönen Doppel-CD "Passion, Mysticism & Delight". Darauf vereint 26 seltene Aufnahmen mit Gästen aus aller Welt von Bobby McFerrin und Sezen Aksu über Fanfare Ciocarlia und Huun-Huur Tu bis zu Enrique Morente. Am 17. Dezember sind Angelite hier in Karlsruhe live zu erleben und jetzt mit dem Ensemble Sarband zu hören.
Angelite passion, mysticism & delight II 9
Lionel Loueke & Céline Rudolph obsession 10
Die deutsch-französische Sängerin Céline Rudolph verbindet in ihren Songs Bossa Nova mit Jazz und afrikanischer Musik. Nun hat sie letzteres noch verstärkt, indem sie sich mit Lionel Loueke aus dem westafrikanischen Benin zusammen getan hat. Auch Loueke hat eine große Liebe zum Jazz und zur Weltmusik. Auf "Obsession" spielen sie hauptsächlich Kompositionen von Céline Rudolph.
Die Nebel des Schwarzwaldes scheinen bei Patty Moon Musik zu werden. Die Sängerin und Pianistin hat ihr neues Album "Head for Home" erstmals nicht mit ihrem langjährigen Duo-Partner Tobias Schwab, sondern als Solokünstlerin mit Kollegen eingespielt. Ihre nun ganz allein geschriebenen Songs sind Soundperlen im Grenzbereich zwischen Folk, Pop und Jazz.
Patty Moon head for home 2
Project Mama Earth dito 11
Die englische Soulsängerin Joss Jones hat vier Musiker zusammengetrommelt, um das Project Mama Earth zu starten. Mit dem englisch-indischen Gitarristen Nitin Sawhney , Bassisten Ètienne M'Bappé aus dem zentralafrikanischen Kamerun sowie Jonathan Joseph am Schlagzeug und Jonathan Shorten am Keyboard spielte Joss Jones in 10 Tagen das Project Mama Earth - Album ein. Dessen Erlöse fließen u.a. in Hilfsprojekte in Kamerun.
Mit norwegisch-pakistanischen Vorfahren ist Nadine Shah ein kühler Blick von Außen auf die britische Gesellschaft quasi in Blut geschrieben. Das Cover ihr neues Album "Holiday destination" zeigt eine zerbombte Ruine im Gazastreifen. Nadine Shah ist wütend über den Zustand dieser Welt und lässt diese Wut Musik werden. Doch ist dies nicht die Wut des Punk sondern die unterschwellige Wut elektronisch exzellent produzierter Songs.
Nadine Shah holiday destination 4
Elza Soares a mulher do fim do mundo 2
Im Sommer ist Elza Soares 80 Jahre alt geworden. Doch noch immer gehört die Brasilianerin zu den wichtigsten Sambasängerinnen überhaupt. Und auch im hohem Alter hat Elza Soares keine Angst vor Experimenten. Dies lässt sich auf "A Mulher do Fim do Mundo" ihrem aktuellem Album auch unschwerlich hören.
Auch Kelela hat keine Angst vor Experimenten. Die als Tochter von Äthiopiern in den USA geboren Musikerin hat schnell ihre Liebe zum Soul und zur elektronischen Musik gefunden. Kelelas gerade erschienenes Debüt-Album "Take me apart" wird schon als endlich gelungene Verschmelzung von R&B und Electronica gefeiert.
Kelela take me apart 3
Erika Stucky papito 12
Sie ist eine der schillerndsten Musikerinnenpersönlichkeiten der Schweiz: Erika Stucky. Vielleicht auch, weil die Sängerin und Multiinstrumentalisten in den USA aufgewachsen ist. Sie ist immer wieder für Überraschung gut. Mit "Papito" hat sie ihrem Vater, einem Metzger, ein musikalisches Denkmal gesetzt. Mit von der Partie: FM Einheit, einst Schlagwerker bei den Einstürzenden Neubauten und Countertenor Andreas Scholl. So wandelt Erika Stucky zwischen den Welten, zwischen Avantgarde, Klassik, Jazz und Folk. Musik zum Niederknien. Live zu erleben übrigens am 1. Januar in Stuttgart.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino im Dezember 2017 geht an Fatoumata Diawara und Roberto Fonseca für ihr Album "At home - live in Marciac". Obwohl Fatoumata Diawara genau genommen nur ein einziges Soloalbum aufgenommen hat, scheint die malische Sängerin und Schauspielerin allgegenwärtig. Sie ist Star u.a. des mitreißenden Dokfilms "Mali Blues", ist auf Alben Herbie Hancock, Oumou Sangaré, Bobby Womack und Mulatu Astatke sowie Cheick Lo zu hören. Für mich die schönste Aufnahme hat sie jedoch mit dem kubanischen Pianisten Roberto Fonseca gemacht. Ich habe ihm das erste Mal gebannt gelauscht auf der Abschiedtournee vor Ibrahim Ferrer, dem legendären Sänger des Buena Vista Social Club. Heute ist Roberto Fonseca der weltweit erfolgreichste Pianist Kubas. Am 4. August 2014 traten Fatoumata Diawara und Roberto Fonseca in Marciac im Südwesten Frankreichs auf. Das Konzert wurde mitgeschnitten und als "At Home - live in Marciac" veröffentlicht. Diese Verschmelzung von Musik aus Mali und Kuba gehört für mich zu den schönsten Weltmusikalben überhaupt. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Fatoumata Diawara und Roberto Fonseca. Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Maori: ka kite anoo und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Fatoumata Diawara & Roberto Fonseca at home - live in marciac 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.11.17 13 Uhr
3 Falkner, 1 Huckey la paloma #6 5
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Österreich sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus dem Tunesien, Kanada und Tschechien. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an The Rhum Runners für ihr Album "Kick the Gong". Die La-Paloma-Version stammte vom Quartett 3 Falkner, 1 Huckey um den Linzer Akkordeonspieler Hans-Peter Falkner, einem Teil des Avantgarde-Folk-Duos Attwenger. Der folgende Dreierpack steht unter dem Titel: Tango aus Deutschland. Das Quadro Nuevo aus Gstad am Chiemsee ist eine akustische Weltmusik-Band par excellence. Eigentlich klar, dass sie auch Tangos spielen. Für ihre CD "Tango - inspirado en Buenos Aires" haben sie direkt in der Welthauptstadt des Tangos inspirieren lassen. Tango Fuego tragen den Musikstil ja sogar im Bandtitel. Das deutsch-spanische Quartett aus Köln verknüpft auch auf ihrem neuem Album "Confesión" Tango mit Jazz, Klassik und Latin und versetzt sein Publikum in die gefliesten Hinterhöfe, Straßen und Bordelle des Buenos Aires’ der 1930er-Jahre. "Beyond the Tango - Jenseits des Tangos" heißt das dritte Album des Berlin Piano Trio. Cellistin Katarzyna Polonek und Geiger Krzystof Polonek stammen aus Polen und sind wie Nikolaus Resa hauptsächlich im Klassik-Bereich unterwegs. Auf "Beyond the Tango" spielten sie 9 Lieder des ukrainischen Komponisten Boris Berchtein ein. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Quadro Nuevo, Tango Fuego und das Berlin Piano Trio.
Quadro Nuevo tango 15
Tango Fuego confesion 3
Berlin Piano Trio beyond the tango 4
Machen wir nun einen ganz großen Sprung vom Tango zu einem der aufregendsten Meister der arabischen Laut Oud: zu Anouar Brahem. Sein lang erwartetes neues Album hat der Tunesier mit drei renommierten Jazz-Musikern eingespielt: Django Bates am Piano, Dave Holland am Kontrabass und Jack DeJohnette am Schlagzeug. Somit ist der Titel des neuen Albums "Blue Maqams" durchaus schlüssig: Blue steht für "Blue Note", eines der ältesten und bekanntesten Jazz-Label der Welt. Und Maqams sind Tonleitern der arabischen Kunstmusik, von denen es hunderte gibt. Und wieder hat sich Anouar Brahem selbst übertroffen. Es gibt wenig Musik, die mir so direkt in die Seele dringt.
Anouar Brahem blue maqams 5
Lenka Lichtenberg masaryk 11
Die tschechisch-kanadische Sängerin Lenka Lichtenberg kehrt mit ihrer neuesten Platte zu ihren Wurzeln zurück. Geboren in Prag kam sie über Dänemark nach Kanada und zählt dort zu den bekanntesten Stimmen der jüdischen Szene. Das Album trägt den Titel "Masaryk", denn die Lieder stammen aus einer Sammlung, die der tschechische Pianist Jan Masaryk in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts zusammengetragen hat. "The Magic of John Zorn". Die Band Moonchild ist ein typische Projekt des New Yorker Komponisten John Zorn. Er brachte Mike Patton, den Sänger von Face No More mit dem Jazz-Organisten John Medeski sowie Bassist Trevor Dunn und Schlagzeuger Joey Baron zusammen. Für Moonchild hat John Zorn "Templars in sacred blood" komponiert, acht Stücke, die sich thematisch um den Aufstieg und den Fall der Tempelritter drehen. Und John Zorn wäre nicht John Zorn und Moonchild wären nicht Moonchild, wenn diese Stücke leichte Kost wären.
John Zorn templars in sacred blood 3
The Souljazz Orchestra under burning skies 3
Das kanadische Souljazz Orchestra ist eine der vitalsten Bläser-Bands der Welt. Wie die sechs Stammmusiker zwischen Afrojazz, karibischen Sounds, Soul und frühen Elektroklängen hin- und herswitchen verbreitet pure Lebenslust. Auf ihrem achten Album "Under burning skies" liefern sie u.a. die gerade verklungene fantastische Bearbeitungen eines Songs der heute total vergessenen Band Dur-Dur aus Somalia. Ganz große Klasse! Augenzwinkernd nennt das Orchestre les Mangelepa ihre erste internationale Veröffentlichung "Last Band Standing". Denn die Band hat ihre erste Platte schon 1973 in Kenia eingespielt und ist seither der damals überaus populären afrikanischen Rumba treu geblieben. In all den Jahrzehnten der stetigen Bühnenpräsenz in Westafrika hat das Orchestre les Mangelepa nichts an Kraft und mitreißender Spielfreude verloren. Eine echte last Band standing eben.
Orchestre Les Mangelepa last band standing 6
Amadou & Mariam dito 7
Kraftvoller, stilsicherer Afropop, tief in der Tradition verwurzelt und ganz und gar im Heute, so präsentieren sich Amadou & Mariam auf ihrem neuen Album, das ihrer beider Namen als Titel trägt. Das Duo aus Mali gehört seit Jahren zu den Superstars Afrikas. Die zwei standen schon auf alle großen Bühnen der Welt und spielten auf allen wichtigen Festivals. Mit ihrer neuen Produktion sind Amadou & Mariam nach vielen Ausflügen in Pop-, Rock- und HipHopgefilde wieder zu ihren Wurzeln zurück: tief in der Tradition verwurzelt und ganz und gar im Heute. Multiinstrumentalist Témé Tan, Belgier mit kongolesischen Wurzeln, hat gerade sein Debütalbum veröffentlicht. Mit seiner frankophonen Musik unternimmt er Klangreisen nach Westafrika und Brasilien, nach Japan und Norwegen. Das kommt alles so locker-flockig daher, so das Témé Tan echt das Zeug hat, die grauen Novemberwolken wegzupusten.
Témé Tan dito 10
Bowman Trio dito 7
Die Musik des finnischen Bowman Trio ist wie ein roher Diamant: unschlagbar direkt, klar und doch ungeschliffen. Als hätte die drei jungen Musiker - Trompeter Tomi Nikku, Bassist Joonas Tuuri und Sami Nummela, Schlagzeug und Komponist, lang in der Sauna gesessen und alte Soul- und Jazzplatten gehört. Ihr entspanntes Debüt-Album trägt schlicht den Bandnamen: Bowman Trio. Endlich haben Daniel Kahn und seine Band The Painted Bird eine neue, ihre fünfte Scheibe veröffentlicht: "The Butcher’s Share". Kahn, aus Detroit stammender Multiinstrumentalist, lebt mittlerweile in Berlin und gehört zur neuen aufblühenden jüdischen Kulturszene. Daniel Kahn & The Painted Bird nennen ihre Musik jedoch "Verfremdungsklezmer" und spielen mit vielen Punk, Folk und Weltmusikelementen.
Daniel Kahn & The Painted Bird the butcher’s share 3
Radio Citizen silent guide 11
Irgendwo zwischen Weltmusik, Jazz, Rock, Dub und Pop schwebt die Musik von Radio Citizen. Die Berliner Band hat ihr neues Album "Silent Guide" in einer Berghütte in Tirol entwickelt und live eingespielt. Entstanden sind so 13 Songs wie aus einem Guss, mit einem weiten Blick von den Bergen in die Welt.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an The Rhum Runners für ihre fantastisch-verrücktes Album "Kick the Gong". Irgendwo zwischen 50er Jahre Sound und Klängen wie aus dem Taka Tuka Land segeln die französische Band über die 7 musikalischen Weltmeere und scheinen mit allen Wassern gewaschen zu sein. Mit viel Humor verbinden sie auf ihren neuen Album "Kick the Gong" Rock‘n‘Roll, Jazz und Blues mit Klezmerelementen oder auch mal asiatischen Melodien. So kreieren The Rhum Runners einen Sound, der uns mit viel Schwung auf eine musikalische Weltreise mitnimmt. Dies ist Weltmusik im besten Sinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für The Rhum Runners und ihr Album "Kick the Gong". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Litauisch: sudie und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
The Rhum Runners kick the gong 4
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.10.17 13 Uhr
Adalbert Lutter la paloma #4 13
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus dem Berlin der 30-er Jahre sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Neuseeland, der Republik Kongo und Belgien. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben und wieder etwas aus der Rubrik: "Schau an - Musik". Der Goldene Orsino geht schließlich an Murat Coşkun für das Album "Visions".
Nach der La-Paloma-Version von Adalbert Lutter geht es weiter mit einem sehr vielfältigen Dreierpack aus dem politisch sehr geplagten Spanien. Das Trio Los Brazos aus Bilbao spielt kraftvollen Bluesrock und lässt es auch live gehörig krachen. Haben sie am Anfang noch viel gecovert, haben sich die drei Musiker mittlerweile freigespielt. Der Staub der spanischen Hochebenen knirscht halt genauso wie der Staub der Südstaaten der USA. "Gas" heißt das neuste Album von Los Brazos.
Das Barcelona Gipsy Balkan Orchestra bietet genau das, was sie im Bandnamen versprechen. Denn auch auf ihrem Album "Del Ebro al Danubio" mischen sie osteuropäische Gipsy-Song mit Klezmer sowie Musik aus Katalanien und dem Nahen Osten.
Via New York ist der Jazz-Gitarrist Andreas Arnold zum Flamenco gekommen. Doch ist er nicht nur einer unter vielen. Andreas Arnold ist so gut, dass auf seinem Album "Ojos Cerrados" Flamencogrößen wie Alfonso Cid und Periquin zu hören sind. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Los Brazos, das Barcelona Gipsy Balkan Orchestra und Andreas Arnold.
Los Brazos gas 8
Barcelona Gipsy Balkan Orchestra del ebro al danubio 6
Andreas Arnold feat. Alfonso Cid y Periquin ojos cerrados 2
Nach diesem spanischen Dreierpack geht es weiter mit "The Magic of John Zorn". Seit 25 Jahren arbeitet der New Yorker Komponist an seinem Masada-Projekt. Mittlerweile sind drei Liedzyklen entstanden: Masada -Book of Songs, Masada Songbook Two – The Book of Angels und Masada Book Three: The Book Beriah. Masada 1 umfasst 25 CDs, davon viele Livemitschnitte. Vom Masada Songbook Two - Book of Angels ist gerade die 31 CD Buer einschienen, eingespielt vom Brian Marsella Trio. Das Masada Book Three: The Book Beriah wartet noch auf seine Veröffentlichung. Pianist Brian Marsella wird auf "Buer" von Trevor Dunn am Bass und Schlagzeuger Kenny Wollesen begleitet.
Brian Marsella Trio buer - book of angels vol. 31 16
Dr. Drer & Crc Posse cabudanni 6
HipHop gewürzt mit sardischem Folk von Dr. Drer & Crc Posse. Die Band gilt als eine der ältesten italienischen Raggamuffin-Bands, denn sie gründeten sich schon 1991. Doch müde sind sie mitnichten. "Cabudanni" ist das mittlerweile sechste Album von Dr. Drer & Crc Posse.
In Schau an - Musik möchte ich Euch die CD "Indiamore" des Franzosen Christophe Chassol. Der 41-jährige Pianist ist nicht nur Filmmusik-Komponist, sondern auch audiovisuelle Querdenker. Fast all seine CDs habe einen Download-Link, der zu Filmen führt, die Chassol im Zusammenhang mit seinen Kompositionen produziert. Für "Indiamore" hat er in Kalkutta und Varanasi u.a. Sitarspieler und Sängerinnen sowie das Verkehrschaos in den indischen Städten aufgenommen.
Chassol indiamore 5
La Chiva Gantiva despegue 2
Mit ihrem neuen Album "Despegue" - auf Deutsch: Start - macht die belgische Band La Chiva Gantiva einen großen Schritt in Richtung, tja wie könnte man sage: Ethno-Rock. Die Bandmitglieder stammen aus Kolumbien, Chile, Vietnam sowie Belgien und bringen all ihre kulturellen Hintergründe in La Chiva Gantiva ein. Und also ob dies nicht genug ist, hat sich die Band auch noch Speech von Arrested Development und Martin Perna von Antibalas ins Studio geholt. So entstand Musik, die einem nicht aus dem Kopf und direkt in die Beine geht.
Eine schweizerisch-brasilianische Fusion ist die Band Da Cruz. Doch was die Band präsentiert ist nicht Kuschelsamba für den heimischen Kaminabend sondern der Sound des modernen Afro-Brasilien. Baile Funk und Kwaito treffen auf Afrobeat, Dub und HipHop. "Eco do Futuro" - Echo der Zukunft heißt dieses neue bemerkenswerte Album von Da Cruz.
Da Cruz eco do futuro 4
The Vampires meet Lionel Luoeke 3
Von Down Under, aus Australien, kommen The Vampires. Ihre Musik ist eine feine Mischung aus Reggae, Afrobeat, Balkan-Brass und Jazz mit viel afro-peruanischen und afro-kubanische Klängen. Klingt verrückt, funktioniert aber bestens. Für ihr neues, ihr fünftes Album, habe sich The Vampires den aus dem westafrikanischen Benin stammenden Gitarristen Lionel Loueke ins Studio geholt. So klingt die Band nun ganz anderes und serviert die beste Medizin gegen den Herbstblues.
Nicht aus Australien sondern aus Neuseeland stammen die Black Seeds. Mit ihrer ganz spezifischen Mischung aus Reggae, Dub und Funk sind sie seit 1998 einer der wichtigsten Musikexporte Neuseelands. Und vielleicht weil eine halbe Welt zwischen Jamaika und Neuseeland liegt, klingt ihr Reggae doch ganz anders als der von der Karibikinsel. Das neue, siebente Album der Black Seeds heißt "Fabric".
Black Seeds fabric 11
Kasai Allstars & Orchestre Symphonique Kimbanguiste felicite remixes 6
Filmmusik mal anders und dazu noch remixed. Der französisch-senegalische Filmemacher Alain Gomis lud für seinen Film "Felice" nicht nur das Orchestre Symphonique Kimbanguiste ins Studio, sondern auch die Kasai Allstars. Die Band aus der Republik Kongo ist bekannt für die Verbindung die traditionelle Stile und Instrumente mit modernen Sounds und Gerätschaften. Auf dem Doppelalbum "Around Felice" finden sich nicht nur die Filmmusik sondern auch noch Remixe unter anderem der des gerade verklungen DJ Clap! Clap!.
Das Duo Esmark sind die zwei Hamburger Nikolai von Sallwitz und Alsen Rau. Gemeinsam haben sie sich in die Einsamkeit Skandinaviens zurückgezogen, um dort die zwei Platten "Mara I" und "Mara II" einzuspielen. Esmark zaubern fantastische Klanglandschaften fern der üblichen Stilkategorien und Liedstrukturen.
Esmark mara II 3
Kiku feat. Blixa Bargeld & Black Cracker eng, düster und bang 6
"Eng, düster und bang" treffender hätte die schweizer Gruppe Kiku ihr neues Album nicht betiteln können. Wieder unterstützt von dem Einstürzenden Neubauten-Sänger Blixa Bargeld und dem aus Alabama stammenden Rapper und Wortvirtuosen Black Cracker. Dem Album zu Grunde liegt ein Text des deutschen Schriftstellers Jean Paul. Dies ist keine Platte zum Nebenherhören!
Ebenfalls außerhalb aller Genre-Grenzen ist die Musik des Portico Quartets. Das Hang ist ein aus der Schweiz stammendes Blechpercussionsinstrument, dessen Klang den Sound des Portico Quartets genauso prägt wie Streicher, Saxophon und viel Elektronik. Auch ihr viertes Album "Art in the Age of Automation" klingt wieder wie ein Soundtrack für einen noch nicht gedrehten Film.
Portico Quartet art in the age of automation 11
Silje Nergaard for you a thousand times 8
Die Stimme von Silje Nergaard ist Klang gewordene Melancholie. Das gerade verklungene Wiegenlied hat sie für ihren Adoptivsohn Jonah geschrieben, der vor dem Einschlafen in seiner Herkunftssprache brabbelte. Silje Nergaard macht oft aus kleinen Geschichten große Lieder, so beispielsweise auch aus dem Werbegesang eines afrikanischen Kokosnussverkäufers an einem Strand von Sizilien. Das sechzehnte Album der Norwegin trägt den Titel "For you a thousend times".
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Murat Coşkun für seine Produktion "Visions". Der Freiburger mit türkischen Wurzeln zählt zu den größten Meistern auf der Rahmentrommel und ist festes Mitglied des Ensemble FizFüz, das ja auch schon mit dem Goldenen Orsino ausgezeichnet wurde. Für die Produktion seines neues Albums "Visions" hat sich Murat Coşkun zwei sehr unterschiedliche Mitstreiter ins Studio geholt: die persische Santorspielerin und Sängerin Arezoo Rezvani und den Grandseigneur des Jazz-Vibraphonspieler, den US-Amerikaner David Friedman. Und in einem Lied sind sogar Yaşar und Malika, die Kinder von Murat Coşkun zu hören. Vision vereint nicht nur verschiedenste Musiker und Instrumente aus alle Welt, auch in den Songs werden traumwandlerisch Grenzen überschritten. So treffen hier auch schon mal koranische Rhythmen auf Jazzimprovisationen, persische Liebeslieder und türkische Tanzweisen. Weltmusik im wahrsten Wortsinne. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Murat Coşkun und sein Album "Visions".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Aserbaidschanisch: sag olun und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Murat Coşkun visions 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.09.2017 13 Uhr
Angel Kirkpatrick & Los Verde Luna la paloma #3 17
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Argentinien sagt Orsino. Es wartet Euch heute eine ungewöhnliche Ausgabe von Orsinos Lied. Denn den Rest der verbleibenden Stunde werde ich mit nur zwei Platte bestreiten. Nummer Eins ist der nächste Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und Nummer Zwei ist die Verleihung des Goldenen Orsinos an The Heliotronics für ihr Album "A Worlds of Masks". Nach der La Paloma-Version von Angel Kirkpatrick & Los Verde Luna aus den Siebzigern kommen wir nun gleich zu „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Komponist, Musiker, Labelbetreiber und Avantgardist unter den jüdischen Musikern John Zorn hat sich in den letzten Jahren immer mehr für spirituelle Ideen interessiert. So wundert es nicht, dass John Zorn in David Chaim Smith, einem Maler, Autor und ebenfalls New Yorker Juden, einen Bruder im Geiste gefunden hat. Auf dem Album "The Dream Membrane" rezitiert Smith einige seiner Texte auf einem dunklen Soundteppich, geschaffen von einen dritten New Yorker, Bill Laswell. Auch John Zorn selbst ist am Saxophone und dem Widderhorn Shofar zu hören. Lasst Euch versinken in über eine dreiviertel Stunde hypnotisierender Texte und Dark Ambient Musik.
David Chaim Smith, Bill Laswell & John Zorn the dream membrane 1
Ihr seid in der Sendung "Orsinos Lied" beim Querfunk und gerade verklungen sind die letzten Töne des Stückes "The Dream Membrane" mit Texten von David Chaim Smith und Musik von Bill Laswell und John Zorn. Und damit ist fast das Ende der Sendung erreicht. Eins fehlt natürlich noch:
Der Goldene Orsino Jingle
Der geht heute an die Band The Heliocentrics für ihr Album "World of Masks". Der Sound der aus England stammte Truppe ist irgendwo zwischen Jazz, Funk, Afrobeat, Psychodelic und Soul angesiedelt und klingt irgendwie aus der Zeit gefallen. Legendär ist mittlerweile das Album "Inspiration Information", das die Heliocentrics mit dem Ethio-Jazz-Veteranen Mulatu Astake eingespielt haben. Für ihr neuntes Album "World of Masks" hat sich die Band die slowakische Sängerin Barbora Patkova ins Studio geholt. So kreieren die Tausendsassas wieder einen ganz neuen Sound. Und dies ist Weltmusik pur und dafür hier und jetzt den wirklich verdienten Goldenen Orsino für The Heliocentrics und ihr Album "World of Masks".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Japanisch sayônara und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
The Heliocentrics a world of masks 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.08.2017 13 Uhr
Metropolitan Dance Orchestra la paloma #2 15
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus dem Jahr 1922 sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus dem Libanon, Spanien und Ruanda. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben der Goldene Orsino geht an die portugiesische Band Melech Mechaya für ihr Album "Aurora".
Nach der La-Paloma-Version des Metropolitan Dance Orchestra geht es weiter mit einem Dreierpack afrikanischer Superstars. Das Orchestra Baobab aus dem westafrikanische Senegal würde schon 1970 gegründet und zählt zu den am längsten erfolgreichen Bands des schwarzen Kontinents. Ihr neues Album "Tribute to Ndiouga Dieng" haben sie ihrem Saxophonisten gewidmet, der im letzten Jahr, mit 69 Jahren verstorben ist. Als Gastsänger haben sie sich einen weiteren senegalesischen Superstar ins Studio geholt, den Sänger Cheikh Lo.
Noch gekannt als Cheikh Lo, ja vielleicht der weltweit bekannteste Sänger Westafrikas überhaupt, ist Youssou N'Dour. Wie kein zweiter verbindet er die Mbalax-Musik seiner Heimat mit Pop. Nachdem er jahrelang als Kulturminister seiner Heimat tätig war, hat Youssou N'Dour mit "Africa Rekk" nach sieben Jahren endlich wieder ein neues Album veröffentlicht.
Nicht aus Senegal, sondern dem westlich angrenzenden Wüstenstaat Mali stammt Oumou Sangaré. Das Album "Mogoya" ist zwar erst das fünfte in ihrer über dreißigjährige Musikerinnenkarriere, doch wie keine andere afrikanische Sängerin steht Oumou Sangaré für den Kampf um Gleichberechtigung von Mann und Frau. Auch Oumou Sangaré hat sich einen weiteren afrikanischen Superstar ins Studio geholt: Tony Allen, den einstigen Kompagnon von Fela Kuti und Miterfinder des Afrobeat.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das Orchestra Baobab mit Cheikh Lo, Youssou N'Dour und Oumou Sangaré mit Tony Allen.
Orchestra Baobab tribute to ngiouga dieng 4
Youssou Ndour africa rekk 5
Oumou Sangare mogoya 2
In der Rubrik "The Magic of John Zorn" geht es ein weiteres Mal um Kompositionen, die der New Yorker für das Moonchild-Trio geschrieben. Auf der CD "The Crucible" - der Schmelztiegel - lässt Zorn wieder auf seine ganz spezielle Art wildesten Avantgardejazz und lyrische Musik zusammenfliessen. Neben dem Moonchild-Trio Mike Patton - Gesang, Trevor Dunn - Bass und Joey Baron - Schlagzeug sind auch Gitarrist Marc Ribot und John Zorn selbst am Saxophon zu hören.
John Zorn/Moonchild the crucible 1
Stereofysh ohana 9
Einfach Gute-Laune-Musik, was das Trio Stereofysh da seit ein paar Jahren kontinuierlich präsentiert. Ihr neustes Album "Ohana" bietet wieder ihren spezifischen Mix aus folkig-popigen Melodien, jazziger Coolness und elektronischer Verspieltheit. Stereofysh verkörpern die lockere Seite der deutschen Hauptstadt.
Aus dem ostafrikanischen Ruanda stammt Didier Uwayo. Der Sänger und Komponist, der vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat nach Wien geflüchtet war, hat in Österreich nun sein Debüt-Album aufgenommen. Auf der Scheibe "Personality" treffen westlicher Soul und RnB auf die spielerische Leichtfüssigkeit afrikanischer Popmusik.
Didier Uwayo personality 10
James Kakande electro magnetic love thing 3
Der englische Sänger und Gitarrist James Kakande ist seltsamerweise immer noch ein Geheimtipp. Vielleicht gelingt ihm mit "Electro Magnetic Love Thing" jetzt der Durchbruch. James Kakande präsentiert mit einer samtweichen Stimme mal ganz entspannten Reggae und mal feine Soulnummern.
Der aus Argentinien stammende Gitarrist Javier Vargas zählt zu den ganz großen Blues-Gitarristen Spaniens. Wie kein anderer verbindet Vargas jedoch den Blues der Südstaaten mit Flamenco und anderen Stilen. Das neue Album der Vargas Blues Band heißt "Cambalache & Bronca" also "Schachern und Streiten" und entsprechend hart ist der Sound auch geworden.
Vargas Blues Band cambalache & bronca 1
Dr. Will addicted to trouble 7
Nicht aus den Südstaaten der USA, wie man denken könnte, sondern aus dem Süden Deutschlands, nämlich aus Bayern, stammt Dr. Will! Der wilde Geselle ist eine Art weißer Screamin' Jay Hawkins und seine Shows und Songs entsprechen denen seines US-amerikanischen Bruders im Geiste. Mit "Addicted to trouble" hat Dr. Will mit seiner nicht minder wilden Band nun sein drittes Album veröffentlicht. Wer diesen Teufelsbraten live erleben will, fährt am 30. September in den Südschwarzwald nach Maulberg in den Ochsen!
Kompletter Stilwechsel. Rabih Abou-Khalil wurde vor 60 Jahre im Beirut geboren. 1978 flüchtete er vor dem libanesischen Bürgerkrieg nach München, wo er Querflöte studierte. Sein Hauptinstrument blieb jedoch die Oud, die orientalische Laute. Rabih Abou-Khalil verbindet wie keine anderer die Musik des nahen Ostens mit Jazz, europäischer Klassik und anderen Stilen. "Hungry People" ist sein mittlerweile 20. Album, stammt aber schon aus dem Jahr 2012. Da Rabih Abou-Khalil endlich wieder Konzerte gibt, ist zu hoffen, dass vielleicht auch wieder eine neue Platte von ihm zu erwarten ist.
Rabih Abou-Khalil hungry people 1
Stephan-Max Wirth Experience calling europe! 5
Dem ganzen Geschrei der neuen europäischen Nationalisten setzt Stephan-Max Wirth sein Album "Calling Europe!" entgegen. Der aus Tettnang im Bodensee-Kreis stammende Saxofon-Spieler demonstriert auf seiner 11. Produktion die vielen Spielarten den europäischen Jazz: von Flamenco-inspirierten Klängen über die weite Offenheit des skandinavischen Jazz bis zu den rhythmus-getriebenen Spielarten vom Balkan. Im Cover der CD schreibt Stephan-Max Wirth: Calling Europe! Ein Aufruf an die Kraft der Kunst, der Musik, des Jazz.
Es gibt spannende Neuigkeiten von Socalled, dem kanadischen Tausendsassa aus Ottawa. Der Musiker, Rapper, DJ, Filmemacher, Zauberer und Puppenspieler hat gerade eine Fortsetzung seines Figurentheater-Musicals "The Season" produziert. Das erste Musical entstand für das Hamburger Kampnagel-Sommerfestival 2014 und "The Second Season" feierte gerade am 10. August, wieder in Hamburg, seine Weltpremiere. Bleibt zu hoffen, dass auch von "The Second Season" wieder mindestens eine CD erscheint. Hört Socalled mit einem Stück aus "The Season".
Socalled the season 5
The Dead South illusion & doubt 5
Die kanadische Band The Dead South verbindet Bluegrass mit Folkrock und Blues. "Illusion & Doubt" ist ihr zweites reguläres Album und lässt hören, dass man mit Banjo, Cello und Mandoline auch richtig rocken kann. Legendär sind ihre energiegeladenen Konzerte und es bleibt zu hoffen, dass bald mal ein Live-Album von The Dead South erscheint.
Matmatah aus dem westfranzöischen Brest zählt seit über 20 Jahren zu den erfolgreichsten Bands Frankreichs. Ab 2008 war es zwar still um die Band geworden, doch sind sie gerade dabei, sich neu zusammenzufinden und ein neues Album zu produzieren. Zum 20-jährigen Bestehen brachten sie 2015 noch das Doppel-Album "Antaology" heraus, das insgesamt 40 Songs, darunter seltene Live-Mitschnitt, Remixes und Demos enthielt. Eine tolle Produktion, um in das stilübergreifende Werk von Matmatah einzutauchen.
Matmatah antaology I/14
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die portugiesische Band Melech Mechaya für ihre Produktion "Aurora". Die fünf Musiker aus Lissabon verbinden auf außergewöhnliche Art und Weise Klezmer mit portugiesischer und spanischer Musik, Klängen vom Balkan und arabischen Stilelementen. "Aurora" ist das vierte Album von Melech Mechaya und Gastmusiker sind die spanische Sängerin Lamari, der portugiesischen Sänger Noiserv und Pianist Filipe Melo. "Aurora" bietet Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt den Goldenen Orsino für Melech Mechaya.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Holländisch dag und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Melech Mechaya aurora 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.07.17 13 Uhr
Claude Thornhill la paloma 16
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer Jazz-Version von La Paloma aus dem Jahr 1948 sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kongo, Jamaika und Finnland. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. Und der Goldene Orsino geht an Les Yeux Dla Tete für ihr Album „Liberté & Chérie“.
Nach der La-Paloma-Version des US-amerikanischen Jazzpianisten und Bandleader Claude Thronhill geht’s weiter mit drei Stücken aus drei sehr unterschiedlichen Samplern. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Weltmusik-Samplern, denn oft sind diese lieblos oder billig zusammengestellt nach dem Motto: Musik aus ihrem Thailandurlaub. Doch ab und an gibt es doch Sampler, die selbst mir völlig neue Welten eröffnen.
Sampler Nummer Eins wurde liebevoll und kenntnisreich vom britischen Musikjournalisten John Armstrong zusammengestellt. Unter dem Titel Afrobeat Brasil hat er 14 herausragende Songs aus den Jahren 2011 bis 2017 zusammengetragen. Diese lassen die tiefe Verwurzelung brasilianischer Stile in den Musiken Nigerias, Malis und Äthiopien hören. Für mich das spannendste an diesem Sampler, ich kannte keine einzige der vorgestellten Bands und Musiker. Ihr hört gleich Ellen Oléria mit ihrem Song „Afrofuturo“.
Sampler Nummer Zwei ist wie ein Kommentar zur aktuellen politischen Situation in den USA. „Stranded in the USA - early songs of emigration“ heißt die exzellente Zusammenstellung, die 26 Lieder vereint, die Einwanderer aus ihrer Heimat in die Staaten mitbrachten. Lieder aus Mexiko treffen auf ukrainische und finnische, es gibt griechische und portugiesische Songs und welche aus Trinidad und Puerto Rico. Ihr dürft Euch an einem Lied mit deutschen Wurzeln von Howie Bowe & His Little German Band erfreuen. Trumps Vorfahren stammt übrigens aus dem pfälzischen Kallstadt.
Die dritte Perle ist der Sampler „Oté Maloya - The Birth of Electric Maloya on Réunion Island 1975 - 1986“. Das Schöne, wenn man sich für Weltmusik interessiert: man lernt nie aus. Noch nie hatte ich vom Maloya gehört, der typischen Musik Réunions, der kleinen Insel neben Madagaskar. Und nun wird mir gleich wunderbar beigebracht, dass sich ab 1975 eine elektrifizierte Version dieses Stiles entwickelte. Fantastisch! Der Sampler „Oté Maloya“ stellt 18 dieser kreolisch singenden Bands und Musikerinnen vor. Sängerin Vivi ist sogar mit zwei Stücken vertreten.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Ellen Oléria, Howie Bowe & His Little German Band und Vivi.
Ellen Oléria john amstrong presents afrobeat/brasil 14
Howie Bowe & His Little German Band stranded in the usa 11
Vivi oté maloya 8
Bleiben wir noch ein bisschen bei abgefahrenen historischen Wiederentdeckungen. Der Äthiopier Yishak Banjaw entdeckte in den 1980ern das kleine Casio-Keyboard PT mit seinem schrägen Sound für sich. 1986 spielte er zwei Kassetten „Love Songs 1 & 2“ ein. Nun ist Love Songs 2 von Yishak Banjaw nach über 30 Jahren wieder veröffentlicht worden.
Yishak Banjaw love songs vol. 2 1
Jupiter & Okwess kin sonic 3
Der kongolesische Sänger Jupiter Bokondji hat mit seiner Band Okwess sein zweites Album "Kin Sonic" veröffentlicht. Diesmal gehen sie weit über das unentdeckte musikalische Erbe im Kongo hinaus. Jupiter & Okwess mischen die kongolesischen Rumba mit Funk, Rock und Soul und lassen es ganz gehörig krachen.
Aus Namibia, im Süden Afrikas, bringt uns Elemotho seine mit warmer Stimme gesungenen Lieder. Sein neues Album "Beautiful World" ist bester afrikanischer Pop zwischen Tradition und Moderne. Die Platte hat Elemotho mit internationalen Musikern eingespielt, die nicht nur aus Afrika, sondern auch aus Spanien, Frankreich, Israel und den USA kamen.
Elemotho beautiful world 10
Pablo Moses the intinuation 2
Ein Jahr vor seinem 70. Geburtstag beschenkt Pablo Moses sich und die Zuhörer endlich wieder mit einem neuen Album. "The Intinuation" ist das 13. Album der Reggae-Legende. Getreu seiner Rasta-Philosophie verurteilt Pablo Moses wieder die Gewalt und Korruption des kapitalistischen Systems und beklagt Kriege und Rassismus.
Wenn ihr auf der Suche nach einer perfekten Platte für eine heiße Sommernacht seid, kann ich euch das Album "Uke Pot - Volume One" der Ukulele Dub Society empfehlen. Die Band um den Heidelberger Pit Baumgartner hat 13 bekannte Stücke eingespielt, darunter Autobahn von Kraftwerk, The Ocean von Led Zepplin oder auch The Harder They Come von Jimmy Cliff.
Ukulele Dub Society uke pot vol. 1 11
Songhoy Blues résistance 3
Für ihr neues Album "Résitance" hat sich die malische Band Songhoy Blues, wie gerade gehört, auch Punkikone Iggy Pop ins Studio geholt. Blues, Rock, Funk - in der kraftvollen Musik spiegeln sich die Vorlieben der vier jungen Musiker von Songhoy Blues. Ein weiterer Gast auf dem zweiten Album ist Rapper Elf Kid.
Weiter geht's bei Orsinos Lied mit der Rubrik: The Magic of John Zorn. Für sein Werk "Six Litanies for Heilogabalus" lies sich der New Yorker Komponist Zorn vom Leben und Wirken des römischen Kaisers inspirieren. Heilogabalus war zwar nur vier Jahre Kaiser, doch steht sein Name als Synonym für die Dekadenz und Lasterhaftigkeit des Römischen Reiches. Eingespielt hat die sechs Litaneien das Moonchild-Trio Mike Patton, Travor Dunn und Joey Baron erweitert um Jamie Saft, Ikue Mori, einem Gesangstrio sowie John Zorn selbst am Saxophon. Wie immer bei den Kompositionen für das Moonchild-Trio ist die Musik ein wilder Mix aus Metal, Jazz, mittelalterlicher und zeitgenössischer Musik.
John Zorn six litanies for heliogabalus 5
Pradeep Barot, Riccardo Battaglia & Federico Sanesi tales of indian sarod 7
Der aus Bombay stammende Pradeep Barot ist einer der großen indischen Meister auf der Laute Sarod. Gemeinsam mit den zwei Italienern Riccardo Battaglia und Federico Sanesi hat er das Album "Tales of Indian Sarod" eingespielt. Zu hören sind drei traumhaft schöne Nachtragas.
Die Musiker des US-amerikanische Trios Violent Femmes waren Anfang der 1980er quasi die Erfinder der Punk-Folks. Sie mischten amerikanische Rootsmusic mit Rock, Blues und Jazz und spielten dies mit dem rotzigen Gebaren des Punks. Nun haben sie mit "We can do anything" nach 15 Jahren endlich wieder ein Album veröffentlicht. Violent Femmes.
Violent Femmes we can do anything 10
SchneiderKacirek radius walk 3
Das Duo SchneiderKacirek, also Stefan Schneider und Sven Kacirek, hat sich für sein neues Album "Radius Walk" die schwedische Sängerin Sofia Jernberg ins Studio geholt. Mit Schlagzeug und analogen Synthesizern erzeugen SchneiderKacirek einen unglaublich dichten Sound. Dieser wirkt durch die an skandinavischer Folkmusik geschulte Stimme Jernbergs noch unwiderstehlicher Eine Platte für ganz lange Sommerabenddämmerungen.
Wem eher die nordischen Winter als die deutschen Sommer liegen, dem oder der sei das neue Album der finnischen Band Frigg empfohlen. "Frost of Fiddles" ist das siebente Album der sieben Streicher. Skandinavische Volksweisen treffen da auf Country, Rock auf Klassik, Polka auf Jazz. Die Spielfreude von Frigg springt einen beim Hören fast an. Frigg ist auch der Name der Göttermutter der nordischen Sagen und mit der himmlischen Musik der finnischen Band geht das ganz gut zusammen.
Frigg frost on fiddles 2
Orchestra Soledad vamos 1
Und noch eine fantastische Wiederveröffentlichung! 1970 hat die New Yorker Salsa-Band Orchestra Soledad die LP "Vamos - lets go" veröffentlicht. Leider war der Platte kein Erfolg vergönnt und geriet in Vergessenheit. Nun jedoch, fast 50 Jahre später, ist wieder zu hören, dass das Orchestra Soledad eigentlich das Zeug hatte Superstar wie Fania All-Stars zu werden.
Vielleicht ist auch Sarah Lesch auf dem Weg ein Superstar zu werden. Die Liedermacherin, die lange Jahre in Tübingen lebte und mit dem Beinamen Chansonedde auftrat, hat gerade ihr drittes Album "Da draussen" veröffentlicht. Die rein akustisch eingespielten Liedperlen lassen hören, dass Sarah Lesch etwas zu sagen hat zum Zustand dieser Welt. Wer die Liedermacherin live hören will, und ich verspreche, es lohnt sich, muss nur am 27. Juli zum Marienplatzfest nach Stuttgart.
Sarah Lesch da draussen 1
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Les Yeux dla Tete aus der Stadt der Liebe, aus Paris, für ihre Album "Liberté & Chérie". Die sechs Musiker lassen die kulturelle Vielfalt der Stadt an der Seine in ihre Songs einfliessen. Gyspy-Swing, Folk, Balkanbeats, Rock und Chanson, all dies und noch mehr macht den Sound von Les Yeux dla Tete aus. Das Album "Liberté & Chérie" ist ihre drittes Studioalbum und bietet Weltmusik im besten Wortsinne. Dafür hier und jetzt den Goldenen Orsino für Les Yeux dla Tete!
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Griechisch antio und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Les Yeux dla Tete liberté & cherie 5
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.06.17 13 Uhr
Curt Jürgens la paloma #6 3
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer alten deutschen La Paloma-Version sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Finnland, Vietnam und Marokko. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und Schau an - Musik präsentiert eine DVD zur Geschichte der indischen Musik. Der Goldene Orsino geht an Battle of Santiago für ihr Album "La Migra".
Nach der La-Paloma-Version von Curt Jürgens geht es weiter mit drei sehr unterschiedlichen Duos, die eines gemeinsam haben. Alle drei verbinden zeitgenössische Sounds mit alten Volksmusiktraditionen. Ya Tosiba ist ein finnisch-aserbaidschanisches Duo, das elektronische Beats mit traditioneller Straßenpoesie aus Aserbaidschan verbindet. Die Sängerin Zuzu Zakaria ist Expertin für May-khana, einer volkstümlichen, Rap-artigen Gesangstradition aus der Region zwischen Kaspischen Meer und Kaukasus. Seit den 90ern ist Mesak eine Schlüsselfigur der Elektro-Szene Finnlands. Gemeinsam haben die zwei als Duo Ya Tosiba nun ihr Debüt-Album "Love Party" veröffentlicht.
Der US-amerikanische Multiinstrumentalist und Produzent Shawn Lee hat mit der chinesischen Musikerin Bei Bei gerade das zweite gemeinsame Album "Year of the funky" herausgebracht. Bei Bei ist Virtuosin auf der Zitter Guzheng, deren Geschichte über 2000 Jahre alt ist. Shawn Lee hat mittlerweile fast 40 Alben veröffentlicht und ist auf hunderten anderen Alben zu hören oder hat diese produziert. Mit Bei Bei entwickelt Shawn Lee einen Stil jenseits der üblichen Asian-Underground-Sounds.
Die Kondi Band ist ein Projekt des US-amerikanischen Produzenten und DJ Chief Boima und dem Sänger und Daumenklavier-Spieler Sorie Kondi aus Sierra Leone. DJ Boima sah Sorie auf einem Youtube-Video und war sofort der Stimme und seinem virtuosem Spiel verfallen. "Salone" ist nun das erste gemeinsame Album der zwei. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Ya Tosiba, Bei Bei & Shawn Lee sowie die Kondi Band.
Ya Tosiba love party 3
Bei Bei & Shawn Lee year of the funky 3
Kondi Band salone 7
"Saigon Supersound" heißt eine Platte, welche die fast vergessene goldene Ära der südvietnamesischen Popmusik wieder auferstehen lässt. Der Frankfurter Musiker und Produzent Jan Hagenkötter hat sich durch zahllose Singles, LPs und Tonbänder aus den Jahren 1965 bis 1975 gehört. Diese 10 Jahre waren die goldene Ära von Nhac Vang und Nhac Tre, der Goldenen Musik und der Jungen Musik. Diese Stile waren in Südvietnam durch die Verschmelzung von westlicher Musik und einheimischer Tradition entstanden. Mit dem Einmarsch der Kommunisten aus Nordvietnam endete diese Phase abrupt und ab da war nur noch Nhac Do, die Rote Musik zu hören. Das Album "Saigon Supersound" ist also eine Reise in die Vergangenheit. Hört Carol Kim, eine der bekanntesten Sängerinnen von damals.
Carol Kim saigon supersound 1
Wimme & Rinne human 6
Wimme Saari und Tapani Rinne sind zwei Ausnahmemusiker aus Finnland. Wimme ist einer der weltweit bekanntesten Joiker. Der Joik ist eine archaische Art des Singens und die traditionelle Musik der Samen, eines kleine, aber zähen Volkes, das in den nördlichsten Gebieten Europas und Russlands lebt. Tapani Rinne ist ein experimenteller Klarinetten- und Saxophonspieler, der sowohl im Jazz, also auch in der elektronischen Musik unterwegs ist. Das neue gemeinsame Album von Wimme und Rinne heißt "Human".
Von Finnland nach New York und mitten hinein in das Universum eines der spannendsten Komponisten der Gegenwart. Herzliche Willkommen in der Rubrik "The Magic of John Zorn". Im Jahr 2010 schrieb John Zorn unter dem Titel "Enigma" zwölf Duos, die die Moderne Musik a la Schönberg mit der Kraft und Intensität von Rockmusik verbinden sollten. Vier Jahre später ließ Zorn die Songs noch mal unter dem Titel "Valentine's Day" einspielen, diesmal vom Trio Marc Ribot - Gitarre, Trevor Dunn - Bass und Tyshawn Sorey - Schlagzeug. Damit steigerte sich die Wirkungsstärke der Enigma-Songs noch mal.
John Zorn yalentine's day 1
Alaa Zouiten talking oud 4
Ein Dorf in der Mitte Deutschlands im Frühjahr 2015. Es treffen sich ein Marokkaner, ein Franzose, ein Grieche, ein Bulgare und ein Deutscher. Dies ist nicht der Anfang eines Witzes, sondern der Beginn der Geschichte des fabelhaften Albums "Talking Oud". Der Marokkaner Alaa Zouiten spielt seit seiner Kindheit die arabische Laute Oud. Er hat die Musiker mit ihren verschiedenen Stilen ins Studio geholt, um die grenzenlos schöne Musik von "Talking Oud" einzuspielen.
Als die schwedische Sängerin Ebba Forsberg ins Studio ging, um ihre Lieblingslieder von Leonard Cohen aufzunehmen, konnte sie nicht ahnen, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Albums, Cohen schon seinen letzten Walzer getanzt haben wird. "Take my waltz" eine sehr ergreifende Verneigung von Ebba Forsberg von dem großen Liedermacher.
Ebba Forsberg sings leonhard cohen - take my waltz 9
Sabrina Malheiros clareia 2
Sie hält immer noch die Fahnen des Bossa Nova stolz in die Höhe gestreckt: Sabrina Malheiros. Die Sängerin bläst diesem über 60-Jahre alten brasilianischen Stil neues Leben ein, in dem sie nicht nur die alten Hits singt, sondern selber neue Lieder schreibt, die auch offen sind für andere Stile wie Samba, Funk oder Disco. "Clareia" heißt das neue Album von Sabrina Malheiros.
Von Brasilien noch mal nach Finnland. Marzi Nyman ist zum Einen Gitarrist der Gruppe Husband, zum Anderen Dirigent der Espoo Big Band. Nun hat er beides zusammengebracht. Auf dem Album "Lauma" spielt die Espoo Big Band die Musik von Husband.
Espoo Big Band plays husband - lauma 9
Juana Molina halo 1
Die Lieder der Argentinierin Juana Molina sind kleine elektro-akustische Meditationen, die es in sich haben. Was sich beim ersten Lauschen als lieblich naiv andeutet entpuppt sich bei genauerem Hinhören als extrem vielschichtig und tiefgründig. Auch auf ihrem mittlerweile siebente Album "Halo" mischt Juana Molina wieder argentinischen Folk mit experimenteller Elektronik und Indie-Rock-Balladen.
In Schau an Musik möchte ich Euch heute ein kleines, wiederentdecktes Juwel vorstellen. Der Musik-Journalist Simon Broughton ist nicht nur Verfasser des wichtigsten Nachschlagewerks für Weltmusikfreunde, dem "Rough Guide World Music". Er auch der führende Kopf hinter der neuen CD-DVD-Serie "Musical Explorers". Diese will sich wichtigen Musikern und Musikethnologen widmen, die die Musik der 20. Jahrhunderts beeinflusst haben. Die erste Ausgabe ist "Colours of Raga" und stellt den Musiksammler und Filmemacher Deben Bhattacharya vor. Geboren 1921 in Indien ging Deben 1949 nach London. Er produzierte bis zu seinem Lebensende 2001 über 20 Filme und veröffentlichte über 100 LPs mit traditioneller Musik aus 35 Ländern aus ganz Asien, dem Mittleren Osten und Europa. Die CD von "Colours of Raga" lässt 6 von ihm aufgenommene traditionelle Stücke aus den Jahren 1954-68 erklingen. Die DVD enthält den Dokumentarfilm "Raga", den Deben Bhattacharya mit David Attenborough 1969 für die BBC produzierte. Kein geringerer als Yehudi Menuhin gibt in dem Streifen einen ersten Einblick in die Musiktradition Indiens. Hört nun Jyotish Chandra Chowdhury an der indischen Zither Rudra-Vina in einer Aufnahme, die Deben Bhattacharya aus dem Jahr 1954.
Deben Bhattacharya colours of raga 4
Banda Internationale kimlik 4
Aus welcher deutschen Stadt kamen diese Klänge? Dresden! Dort hat sich die elfköpfige Banda Comunale mit neun geflohenen Musikern zur Banda Internationale erweitert. Auf ihrem Debütalbum "Kimlik" entstauben sie nun nicht nur deutsche Blasmusikkultur, sondern erweitern diese mit all den spannenden Stilen der nach Deutschland geflüchteten Musiker. Und diese kommen aus Syrien, Iran, Irak und dem westafrikanischen Burkina Faso. Die Banda Internationale demonstriert, dass das bunte Dresden mehr zu bieten hat als Pegida und Co.
Von Sachsen nach Bayern, von Banda Internationale zu Fei Scho. Das Münchner Quintett hat endlich ihrem sensationellen Debüt-Album aus dem Jahr 2013 eine zweite Platte folgen lassen. Auf "Aussegrasn." heißen die Titel beispielsweise Feierabendwalzer, Versöhnungslandler mit dem blöden Leben und Bluesjodler und damit wird klar, in welche Richtung es geht. Virtuos gespielte neue Volksmusik mit Herz und Humor, zum Kiederknien schön. Hört die Polka 15 Suppenslalom von Fei Scho.
Fei Scho aussegrasn 3
Louvat Bros. contrastes 2
Diese Bluegrass-Klänge kamen nicht aus den gerade von ihrem eigenen Präsidenten gebeutelten Vereinigten Staaten von Amerika, diese Bluegrass-Klänge kamen aus Belgien. Die Louvat Bros. sind ein Trio, die jedoch mehr als Bluegrass zu bieten haben. Denn mit Banjo, Mandoline und Bass lassen sie auch Klezmer, irische Musik, Blues, ja sogar Barockmusik in ihre Songs einfließen. So passt der Albumtitel "Contrastes" wunderbar zur Musik der Louvat Bros.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die Band Battle of Santiago für ihre CD "La Migra". Die acht Musikerinnen und Musiker der Truppe leben im kanadischen Toronto. Dort verbinden sie auf der Basis von afro-kubanische Rhythmen und Gesänge die Raffinesse des kanadischen Postrock mit der Experimentierfreude des Jazz, der Gelassenheit des Dub und frechen Attitüde des HipHop. "La Migra" ist das dritte Album der Band und bietet Weltmusik im besten Wortsinne. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Battle of Santiago für "La Migra".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Hindi alvida und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Battles of Santiago la migra 8+9
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 07.05.17 13 Uhr
Orsino-Jingle
unkown la paloma#5 19
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus den USA sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Senegal, Estland und Indien. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ geben und in Schau an - Musik präsentierte ich Euch eine Konzert-DVD von Divanhana. Der Goldene Orsino geht an die Warsaw Village Band für ihr sensationelles Album "Sun Celebration".
Nach der La-Paloma-Version eines unbekannten Musikers aus einem 60er-Jahre Werbespot geht's weiter mit einem Dreierpack fetter Dub-und Reggae-Beats. Pablo Moses ist fast 70 Jahre alt und zählt zu den Urvätern des Rootsmusic aus Jamaika. Das Album "The Rebirth" aus dem Jahr 2010 ist sein bisher letztes, doch Palbo Moses hat schon ein neues Album angekündigt.
Aus Florenz stammt das Trio Antiplastic. Sie stehen für weltoffenen Clubsound auf der Grundlage von Dub und Reggae. Auch ihr neues Album "Under Arrest" haben sie wieder mit vielen Gästen veredelt. Zu hören sind unter anderem der der italienische Rapper Ganji Killa, der australische Beatboxer DubFX und das DJ-Duo Ackeejuice Rockers aus Venedig.
Aus Neuseeland schickt uns schließlich Lord Echo sein neues Album "Harmonies". Schon als Mitglieder von Neuseelands bekanntester Dub-, Reggae- und Funkband The Black Seeds machte der Multiinstrumentalist, der auch als Mike Fabulous auftritt, von sich reden. Seine Dub ist getränkt von Soul und Funk der 70er Jahre.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Pablo Moses, Antiplastic und Lord Echo.
Pablo Moses the rebirth 3
Antiplastic under arrest 4
Lord Echo harmonies 4
Nach so viel gechilltem Sounds kommen wir zu intellektuell anspruchsvoller Musik, denn wir sind in der Rubrik "The Magic of John Zorn". Der unglaublich vielseitige New Yorker Musiker, Verleger und Komponist Zorn hat vor 11 Jahren mit dem Album "Moonchild" ein weiters neues Kapitel seines Schaffens aufgeschlagen. Ihm schwebte eine neue musikalische Umsetzung der Ideen von Schamanismus, Okkultismus und Magie vor. Und für die Umsetzung holte sich Zorn den Faith-No-More-Sänger Mike Patton, den Bassisten Trevor Dunn und den Schlagzeuger Joey Baron, beide aus der Avantgarde-Jazz-Szene, ins Studio. Das Trio hat mittlerweile 6 CDs mit Kompositionen von John Zorn eingespielt, "Moonchild" war der Auftakt.
John Zorn moonchild 10
Hotel Bossa Nova little fish 6
Ganz entspannt, wenn auch nicht unspannend, geht es im Hotel Bossa Nova zu. Hinter dem Namen verbirgt sich die Wiesbadener Band um die portugiesisch-indische Sängerin Liza da Costa. Über den Bossa Nova im Bandnamen ist das Quartett längst hinausgewachsen. "Little Fish" heißt ihr neues Album und wie ein kleiner Fisch flitzen sie im bunten Gewässer des Worldjazz zwischen Fado, Samba und Latin dahin. Schaut Euch Hotel Bossa Nova am Besten live an, z.B. am 19. Mai in Stuttgart oder am Mitte September hier in Karlsruhe und Gaggenau.
Ich hab wieder was für die Reihe Schau an - Musik. Divanhana ist ein Band bosnischer Musiker, die die Sevdah, den Blues Sarajevos, mit neuen Klängen anreichert. In ihrem Balkanfolk finden sich auch Anklänge von Jazz und Pop. "Divanhana - Live in Mostar" ist ein Doppel-Album mit CD und DVD, das ein Konzert dokumentiert, das vor ziemlich genau einem Jahr in Mostar aufgenommen wurde.
Divanhana live in mostar 11
Gisle Torvik tranquil fjord 1
Das Album "Tranquil Fjord" kommt so daher, wie es der Titel beschreibt, wie ein ruhiger, aber tiefer Fluss. Es ist die dritte Solo-CD des norwegischen Gitarristen Gisle Torvik. Er zählt zu den entspanntesten Jazzern Skandinaviens und der warme Ton seiner Jazz-Gitarre wärmt die Herzen nicht nur im Winter.
Auch Kim Myher ist ein norwegischer Gitarrist. Er gilt als einer der führenden Künstler der experimentellen Szene Norwegens. Er komponiert nicht nur für das Trondheim Jazz Orchestra, sondern auch für Kammerensemble und Theaterprojekte. "Bloom" ist das neue Album von Kim Myher, auf dem er nicht nur Gitarren und Zither spielt, sondern auch verschiedenste Soundcollage einfließen lässt.
Kim Myhr bloom 4
Maher Cissoko kora fo 2
Die Produktion "Kora Fo" ist das erste Solo-Album von Maher Cissoko. Der Senegalese hatte zuvor mit der schwedischen Sängerin Sousou drei sehr erfolgreiche Weltmusikscheiben veröffentlicht. Maher Cissoko stammt aus einer alten Griot-Familie und ist wie seine Vorfahren Meister des Geschichtenerzählens und der westafrikanischen Harfe Kora.
Auch der aus dem westafrikanischen Guinea stammende und heute in Mali lebende Abou Diarra ist ein Meister der Kora. Zusammen mit einem weiteren Meister der Kora, Toumani Diabate und einer neuer Band hat Abou Diarra sein neues Album "Koya" aufgenommen. Darauf verschmelzen Tradition und Moderne, ohne dass es eine Anbiederung ist. Abou Diarra ist damit eine traumhaft schöne CD gelungen.
Abou Diarra koya 3
Mulatu Astatke mulatu of ethiopia 4
Der 74-jährige Mulatu Astatke ist der ungekrönte König des Ethiojazz. Das Album "Mulatu of Ethiopia" hat er im Jahr 1972 in New York aufgenommen. Es kam zu einem Zeitpunkt, als Mulatu die Mischung aus äthiopischer Volksmusik und Jazz perfektioniert hatte, die sich als Ethiojazz etablieren sollte. Das Album repräsentiert das erste komplette Zeugnis von Astatkes damals so neuen Sound, der heute wieder eine Renaissance erlebt.
Seit 15 Jahren schreibt der Mailänder Alberto N.A. Turra Filmmusiken. So unterschiedlich wie die Filme, so unterschiedlich auch die Songs. Alberto N.A: Turra, hauptsächlich als Rockgitarrist bekannt, ist auf der CD "Filmworks" auch auf verschiedenste Instrumente von Bambusflöten bis zur Darbouka zu hören. Tolle Scheibe!
Alberto N.A. Turra filmworks 2
Trad.Attack! kullakarva - shimmer gold 12
Trad.Attack! sind ein Trio aus Estland, die die Volksweisen ihrer baltischen Heimat mit rockigen, vorantreibenden Beats verbinden. Mit Gitarre, Dudelsack, Maultrommeln, Pfeifen und Trommeln spielen sie Lieder, die die Massen tanzen lassen. "Shimmer Gold" ist das zweite Album von Trad.Attack! und hat das Zeug, sie weit über die Grenzen Estlands bekannt zu machen.
Der indische Multiinstrumentalist Baluji Shrivastav ist dafür bekannt, in unterschiedlichsten Zusammenhängen aufzutreten. Der blinde Musiker spielte zum Beispiel mit Coldplay bei den Paralympics. Er stand auch schon mit Stevie Wonder, Massive Attack und Annie Lennox auf der Bühne. So erstaunt es nicht, dass die gerade erschienen Best Of ganz verschiedene Musikstile enthält und auch vom großen Humor Baluji Shrivastavs zeugt.
Baluji Shrivastav best of 12
David Helbock Trio aural colors 9
Der 33-jährige Pianist David Helbock stammt aus Vorarlberg und zählt zu den begnadetsten jungen Musikern Österreich. Mit zahlreichen Preisen überhäuft hat er zum Glück noch immer nicht seinen musikalischen Einfallsreichtum verloren. Davon zeugt auch David Helbocks mittlerweile 13. CD "Aural Colors", die unter anderem eine Schönberg meets Kandinsky Suite enthält.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die Warsaw Village Band für ihre neue Produktion "Sun Celebration". Die polnische Band pflegt seit Jahren ihren ganz eigenen Stil aus Volksmusik und akustischen Clubrhythmen. Im 20. Jahr ihres Bestehens hat die 7-köpfige zahlreiche illustre Gäste eingeladen. Mercedes Peon ist ein Avantgardesänger aus Galizien und Kayhan Kalhor ist ein Genie auf der Geige Kamanche, dem Nationalinstrument Irans. Aus Indien kam mit seiner Sarangi Ustad Liaquat Ali Khan und der polnische DJ Feel-X steuert alte Grammofon-Sounds bei. Auf dem Album fließen all die verschieden Stile zu etwas ganz Neuem zusammen. Weltmusik im allerbesten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für die Warsaw Village Band und ihre Produktion "Sun Celebration".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Lettisch uz redzēšanos und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Warsaw Village Band sun 3/I + 4/II
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.04.2017 13 Uhr
Symphonium Musikautomat la paloma #4 12
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version eines alten englischen Spielautomaten sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Mosambik, Finnland und Tunesien. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben und der Goldene Orsino geht an Piers Faccini für sein Album "I dreamed an island".
Starten wir so richtig in die Sendung mit einem Dreierpack Americana. Laut Wikipedia ist Americana "eine Bezeichnung für einen von der Folk-, Blues-, Rhythm and Blues- und Countrymusik abgeleiteten Musikstil, der teils auch thematisch die US-amerikanischen Überlieferungen und Traditionen aufgreift".
Seit fast 30 Jahren steht Jeb Loy Nichols auf den Bühnen der Welt. Auf seinem neusten Soloalbum "Country Hustle" treibt Jeb Loy Nichols seine Version von Americana in Richtung Soul, Dub, HipHop und Funk. So entsteht eine ganz eigene Nichols-spezifische Form, ganz klar in der Vergangenheit verwurzelt und doch absolut zeitgenössisch.
Valerie June hat ebenfalls gerade eine neue Platte, ihre fünfte, veröffentlicht. Auf "The Order of Time" würzt die begnadete afroamerikanische Sängerin und Multiinstrumentalistin ihre Americana noch mit einer gehörigen Prise Pop und Soul. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als "organic moonshine roots music".
Wer von Americana spricht darf einen Namen nicht unterschlagen: Ry Cooder. Wie kein anderer hat der gerade 70 Jahre alt gewordene Sänger und Gitarrist das Genre geprägt. Obwohl Cooder immer wieder Ausflüge in die Weltmusik machte, von Maliblues über indische bis zur kubanischen Musik, kehrte er doch immer wieder zur Americana zurück. Ry Cooders Spezialitäten seine Slidegitarre und viel mexikanische Sounds. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Jeb Loy Nichols, Valerie June und Ry Cooder.
Jeb Loy Nichols country hustle 2
Valerie June the order of time 5
Ry Cooder pull up some dust and sit down 2
"The Magic of John Zorn". Heute möchte ich Euch in dieser Rubrik das nunmehr 30 Album der "Book of Angels"-Reihe vorstellen. Im Jahr 2004 schrieb John Zorn über 300 Kompositionen. Damit wollte er die Reihe vorsetzen, die er mit den Kompositionen für sein Masada-Quartett begonnen hatte. Das "Book of Angels" spielte der Komponist und Multiinstrumentalist jedoch nicht wieder mit seiner Band ein, sondern überließ anderen Musikern das Feld. CD Nummer 30 ist nach "Leonhard", einem Teufel höchsten Ranges und Sabbath-Großmeister benannt. Eingespielt haben die Lieder der Cellist Garth Knox und das Saltarello Trio. In ihrer Interpretation klingen die Kompositionen von John Zorn fast wie alte Volkslieder in klassischer Bearbeitung.
Garth Knox and the Saltarello Trio/John Zorn leonard 2
Daniel Zamir redemption songs 8
Der Saxophonspieler Daniel Zamir ist seit 10 Jahren eine feste Größe in der israelischen Musikwelt. Obwohl erst 35, hat er schon 12 Platten veröffentlicht. Daniel Zamirs jazzige Songs wurzeln tief in der spirituellen jüdischen Musik. Das gerade verklungene Stück stammt von seiner Platte "Redemption Songs".
Guo Gan und Aly Keita sind ein ungewöhnliches Duo mit einem ungewöhnlichen Sound. Gua Gan ist einer der bekanntesten Virtuosen der chinesischen Geige Erhu. Obwohl eng mit der traditionellen Musik Chinas verbunden, spielt Gua Gan auch immer wieder mit Musikern anderer Kulturen, so auch Aly Keita. Der von der Elfenbeinküste stammende Balafon-Spieler gehört zu den weltweite begehrtesten Meistern des Instruments. Gemeinsam mit Gua Gan spielte Aly Keita das Album "Peace in the World" ein.
Guo Gan & Aly Keita peace in the world 5
Arto Lindsay cuiado madame 8
"Cuiado Madame" heißt ein brasilianischer Kinofilm aus dem Jahr 1970. Dieser erzählt, wie ein Dienstmädchen lustvoll und brutal eine Herrin nach der anderen hinmordet. "Cuiado Madame" heißt auch das neue Album von Arto Lindsay. Des US-amerikanische Sänger und Gitarrist mit dem Faible für brasilianische Musik mordet auf seiner neuen Platten auch eine Herrin nach der anderen, also einen Musikstil nach dem anderen. Jazz, Rock, Bossa Nova, MPB, Latin, Pop: alles nimmt Arto Lindsay auseinander, um es lustvoll ganz neu zusammenzusetzen.
Viel, viel zarter hingegen die brasilianischen Lieder von Ian Lasserre. Wobei er keineswegs ausgetretene Pfade benutzt. Der aus Salvador de Bahia stammende Ian Lasserre holte sich für sein Debüt-Album "Sonoridade Polvora" u.a. den iranischen Geiger Pedram Shahlai ins Studio. Dort wurden fast all die wunderbar arrangierten Stücke live eingespielt. So klingt Ian Lasserres Debüt fast wie ein intimes Konzert.
Ian Lasserre sonoriada polvora 6
Mehmet Evren Hacioglu kislar lal oldu 1
Er ist zählt zu den wichtigsten Virtuosen der jahrhundertealten Tradition türkischer Volksmusik: Mehmet Evren Hacioglu. Und dies, obwohl der Meister der Laute Saz erst 35 Jahre alt ist. Berührend und beeindruckend zugleich führt Mehmet Evren Hacioglu seine Hörer musikalisch an alevitische Dichtung, an treibende Kriegertänze der Ägäis, an traditionelle Gottesanbetungsrituale und an farbenreiche Liebesgeschichten heran. Das Album "Der Winter ist verstummt - Kislar lal oldu" ist gemäß der Tradition im Studio live eingespielt.
Carmen Souza ist Nachkomme afrikanischer Sklaven auf den Kapverden vor Westafrikas Küste. Die Sängerin verbindet das kreolische Erbe ihrer Heimat Kapverden mit modernen Elementen des Jazz. Ihr Duopartner Theo Pascal wuchs als Sohn eines portugiesischen, baptistischen Priesters auf, der sich afrikanischer Sklaven annahm, die nach der Dekolonialisierung Hilfe suchten. Auch auf ihrem neuen Album "Creology" verarbeiten Carmen Souza und Theo Pascal ihre kulturelle Prägung und widmen sich musikalisch den portugiesischen Ex-Kolonien Kapverden, Mosambik, Angola und Brasilien ohne in Wehmut zu verfallen.
Carmen Souza creology 12
Sväng hauptbahnhof 7
"Hauptbahnhof" nennt die finnischen Band Sväng ihr neustes Album. Es ist ein ganz spezielles Best Of - Album dieses ganz speziellen Mundharmonika-Quartetts geworden, denn Sväng habe nicht nur die Lieblingslieder ihrer Fans und ihre eigenen auf die CD gepackt, sondern auch drei neue Songs hinzugefügt. Und wie immer geht's auch diesmal richt ab, wenn Sväng ihre Goschenhobel zücken.
Die zwei tunesischen Brüder Amine und Hamza M'raihi sind quasi personifizierte Weltmusik. Auch auf ihrem neuen Album "Fertile Paradoxes" fließen die nordafrikanischen Sound der arabischen Laute Oud von Amine und des Hackbretts Kanoun von Hamza u.a. zusammen mit den indischen Gesängen von Kau shiki Chakra borty, dem fantastischen Cellospiel des Franzosen Vincent Ségal und dem jazzigen Bass des Polen Lukasz Adamczyk.
Amine & Hazma fertile paradoxes 7
Wazimbo feat. Kakana hungarian noir 2
Er zählt zu den bekanntesten Sängern Mosambiks: Wazimbo und das Lied, was er auf ganz außergewöhnliche Art interpretierte, zählt zu den gefährlichsten Lieder der Welt. Als der ungarische Komponist Rezsö Seress 1933 das Lied "Szomoru Vasarnap" heute besser bekannt als Gloomy Sunday schrieb, litt er an Liebeskummer. Der Song wurde schnell zum Hit und zwar unter Selbstmordgefährdeten. Deshalb soll es beispielsweise jahrzehntelang nicht von der BBC gespielt worden sein. Nichtsdestotrotz wurde Gloomy Sunday weltberühmt und von ungezählten Musikern von Billie Holiday über Björk und dem Kronos Quartett bis zu Heather Nova eingespielt. Die CD "Hungarian Noir - A Tribute to the Gloomy Sunday" stellt 12 dieser Interpretationen vor. Mit dabei die allererste Einspielung des Stücks aus den 1930ern mit dem ungarischen Sänger Pál Kalmár.
Pal Kalmar hungarian noir 12
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Piers Faccini für sein Album "I dreamed an island". Der Sänger und Liedermacher lebt in Südfrankreich hat aber italienisch-britische Wurzeln. So international wie seine Herkunft, so international ist die Musik von Piers Faccini. Seine Texte singt er mal Englisch, mal Arabisch, mal Französisch, mal in verschiedenen italienischen Dialekten. Faccinis Musik bewegt sich zwischen Zeit und Raum: elektrische Gitarren treffen auf die arabische Laute Oud, die barocke Viola D'amore auf die nordafrikanischen Laute Gimbri. Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes also und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Piers Faccini und sein sechstes Album "I dreamed an island".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Schwedisch adjö und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Piers Faccini i dreamed an island 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.03.2017 13 Uhr
The Orchids la paloma #3 16
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus dem wilden New York der 1960er sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Armenien, Großbritannien und Belgien. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben und der Goldene Orsino geht an Lula Pena für ihr Album "Archivo Pittoresco".
Nach der La-Paloma-Version der Orchids geht es weiter mit drei Musikern bzw. Bands aus drei Kontinenten, die das weite Spektrum der modernen jüdischen Musik verkörpern. Aus Israel kommen die Jewish Monkeys, aus Tübingen David Orlowsky und aus dem kanadischen Montreal Socalled. Die Jewish Monkeys gehören zu den wahnwitzigsten Bands des Nahen Ostens und stehen in der Tradition der jüdischen Komiker der Roaring Twenties und spielen mit allen Klischees der jiddischen Musik. Auf ihrem neuen, ihrem zweiten Album "High Words" ziehen die Jewish Monkeys mit großer musikalischer Virtuosität wieder respektlos alles und jeden und vor allem sich selbst durch den Kakao.
Mit seinem neuen Album "Paris Odessa" begibt sich der Tübinger Klarinettenspieler David Orlowsky mit seinem Trio auf eine musikalische Reise durch die ehemaligen jüdischen Viertel in ganz Europa. Dies ist jedoch keine Reise in die Vergangenheit, denn das Trio reflektiert mit ihren selbst komponierten Stücken, das hier und heute, doch eben an geschichtsträchtigen Orten. Damit gelingt es David Orlowsky aus dem Schatten seines Lehrers und Vorbilds Giora Feidman herauszutreten.
Einen ganz eigenen Stil hat sich Socalled aus Montreal erarbeitet. Der Sänger, Multiinstrumentalist, Puppenspieler, Maler und Entertainer ist ein wahrer Tausendsassa und neben alten jiddischen Aufnahmen lässt er alles in seine Musik einfließen, was ihm so ins Auge fällt: Chanson, Hip Hop, Jazz. So heißt sein Album auch treffender weise "Peoplewatching". Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für die Jewish Monkeys, das David Orlowsky Trio und Socalled.
Jewish Monkeys high words 2
David Orlowsky Trio paris odessa 10
Socalled peoplewatching 3
Bleiben wir gleich noch ein bisschen bei jüdischer Musik und kommen zur Rubrik: "The Magic of John Zorn". Der New Yorker Komponist hat das Ensemble Simulacrum selbst zusammengestellt. John Medeski spielt die Orgel, Kenny Wollesen das Vibraphon und Matt Hollenberg Gitarren. Am Schlagzeug sitzt Kenny Grohowski und Ches Smith an den Perkussionsinstrumenten. Das Album "The Painted Bird" ist die vierte CD, die Simulacrum eingespielt hat und wieder bieten John Zorns Kompositionen einen wilden Mix aus Jazz, Metal, Klassik, Worldmusic und mehr.
John Zorn / Simulacrum the painted bird 9
Vardan Grigoryan in the shadow of the song 3
Die Oboe Duduk ist das Nationalinstrument Armeniens und Vardan Grigoryan darauf ein wahrer Meister. Für sein neues Album "In the shadow of the song" hat er 8 Stücke geschrieben, die zwar wie alte Weisen klingen, aber dies nicht sind. Im Gegenteil. Im gerade verklungenen Lied hat Vardan Grigoryan beispielsweise die Duduk mit der karibischen Rumba vermählt.
Auch auf ihrem neuen Album "People we become" überzeugt Jo Harman mit einer Stimme, die ihresgleichen in der Soul-, Blues- und Rootsszene Englands sucht. Jo Harman hat schon mit großen Sängerinnen wie Patti Smith, Joan Baez und Sinead O'Connor auf der Bühne gestanden und ist nun dabei, selbst in die erste Reihe zu treten. Der Song "The Reformation" thematisiert ihre Arbeit bei Amnesty International.
Ihr Bruder im Geiste ist der französisch-amerikanische Sänger Wolfgang Valbrun. Er ist die Stimme der Ephemerals, einer fantastischen Soul- und R'n'B-Band aus London. Die Ephemerals haben ihr klangliches Spektrum für ihr neues Album "Egg Tooth" ziemlich erweitert und holen nun ab und an mit Orchester zum großen Kinosound aus. Trotzdem gelingt es den Ephemerals erdig und direkt zu bleiben. Hört nun also Jo Harman und danach die Ephemerals.
Jo Harman people we become 5
Ephemerals egg tooth 6
Yasmine Hamdan al jamilat 6
Yasmine Hamdan ist eine Wanderin zwischen den Welten. Die aus Beirut stammende Musikerin hat schon einem halben Dutzend Länder gelebt und sich in deren Kulturen eingefühlt. Ihr neues Album "Al Jamilat" - die Schönen - ist eine musikalische Reise durch viele Kulturen geworden und Yasmine Hamdan lässt diese in ihren Songs zusammenfliessen, dass es eine wahre Freude ist.
Ebenfalls in Beirut geboren ist Nadine Khouri. Heute lebt sie in New York und schreibt dort meditative Schattensongs, in denen es doch ab und an unheimlich glitzert. "The Salted Air" heißt das neue Album von Nadine Khouri und ist die richtige Scheibe für die Zeit um Mitternacht.
Nadine Khouri the salted air 3
Carminho canta tom jobim 3
Zwei Sängerinnen verneigen sich vor einem der ganz großen brasilianischen Liedermacher: Tom Jobim. Die eine Sängerin ist die Portugiesin Carminho. Sie hat sich für ihr neues Album "Carminho canta Tom Jobim" unter anderem die brasilianischen Sängerin Marisa Monte ins Studio geholt. Begleitet wurde Carminho zudem von Jobims letzter Live- und Studioband. Carminho, die eigentlich als eine der besten jungen Fado-Sängerin Portugals gilt, hat mit diesem Album eine ganz neue Seite ihres künstlerischen Schaffens aufgezeigt. Ende April wird Carminho übrigens zwei Konzerte in der Nähe geben, eins in Köln und eins in Reutlingen. Hingehen, wenn ihr die Chance habt!
Aus Panama stammen zwei Schwestern die als Las Hermanas Caronni sich eine immer größere Fangemeinde erspielen. Dabei wandern sie zwischen kammermusikalischer Klassik und südamerikanischen Stilen wie Tango, Zamba oder Chacarera. Las Hermanas Caronni haben Schweizer, italiensche, russischer, jüdischer und spanische Wurzeln und so verwundert ihre Weltgewandtheit nicht. Das Album "Bagüala de la Siesta" war ihr Debüt im Jahr 2011.
Las Hermanas Caronni bagüala de la siesta 11
Express Brass Band pluto kein planet 2
Wer hier den Atomkrieg besungen hat ist eine der schrägsten Bands, die das an schrägen Bands nicht arme Bayern hervorgebracht hat. Die Münchner Express Brass Band sind 26 Musiker, die ihre Liebe zu Soul, Afrobeat, Jazz und Weltmusik freien Lauf lassen. Auch ihr drittes Album "Pluto kein Planet" mischt wieder musikalische Virtuosität mit Humor.
Am anderen Ende Deutschlands, in Hamburg, mischt eine andere Big Band Soul und Funk mit Afrobeat: Diazpora. Ihr fünftes Album "Islands" haben die 9 Musiker quasi live im Studio eingespielt und das hört man den 13 Nummern auch an. Diazpora, die ist einfach Spielfreude pur!
Diazpora islands 4
Bilja Krstic & Bistrik Orchestra svod 7
Sängerin Bilja Krstic und das Bistrik Orchestra spüren auf ihrem neuen, ihrem fünften Album "Svod" den Verbindungen der Musik des Balkans zu Griechenland nach. Dabei sind alle Titel tief in der Tradition des Sevdah verwurzelt, der Balkanversion des Fado oder des Rembetiko. Doch über allen Liedern strahlt die Stimme von Bilja Krstic.
Seit 20 Jahren sind Jaune Toujours aus Belgien in verschiedensten Kulturen und Stilen unterwegs. Das Jubiläum feiert die Band mit einem speziellen Doppelalbum. Auf "20th" sind einerseits alles Singles der Band zu hören. Andererseits gibt es eine Scheibe mit vielen Extras und unveröffentlichem Material, wie beispielsweise Aufnahmen mit der Bravo Big Band. Jaune Toujours sind die Stimme des multikulturellen Brüssels.
Jaune Toujours 20th - Extras 3
Faustus death and other animals 1
Ehrliche Folkmusik mit Hingabe und Virtuosität gespielt, dafür steht das Trio Faustus. Rein akustische Instrumenten von Mandoline über Akkordeon bis Geige gepaart mit dreistimmigen Satzgesang prägen auch das dritte Album der Band "Death and other animals". Wenn englischen Folk dann bitte Faustus!
Madagaskar ist nicht nur die weltgrößte Insel, sondern das Eiland vor Afrikas Ostküste hat auch eine faszinierende Musikvielfalt. Eine der bekanntesten madagassischen Sängerinnen Hanitra hat mit "Lasa" endlich wieder eine neue Platte veröffentlicht. Bekannt wurde Hanitra schon in den späten 1970er Jahren als Sängerin der Band Lolo Sy Ny Tariny. Ihr drittes Solo-Album hat Hanitra den Frauen gewidmet. Jeder Song erzählt eine Geschichte, mal traurig, mal fröhlich aber immer aus der weiblichen Sicht.
Hanitra lasa 4
Rain Sultanov inspired by nature 1+2
Aserbaidschan hat seit Sowjet-Zeiten eine lebendige Jazzszene und Saxofonist Rain Sultanov ist der bekannteste Jazzmusiker des Kaukasus-Landes. Schon lange träumte Sultanov davon, die atemberaubenden und extremen Landschaften Aserbaidschans in Musik zu verwandeln. Diesen Traum hat er sich mit dem Album "Inspired by nature" nun erfüllt. Rain Sultanov und sein 6 Mitspieler verbinden traumwandlerisch die Folkore seiner Heimat mit lautmalerischem Jazz.
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Lula Pena für ihr Album "Archivo Pittoresco". Obwohl schon seit über 20 Jahren als Musikerin unterwegs, hat die portugiesische Sängerin und Gitarristin mit dieser Produktion erst ihre dritte Scheibe veröffentlicht. Denn Lula Pena ist eine Musikerin und Performance-Künstlerin, die lieber live vors Publikum tritt als ins Studio zu gehen. Die Lieder auf "Archivo Pittoresco" fließen alle ineinander, denn Lula Pena wollt, dass die Musik wie ein einziger Song klingt. Lula Pena als Fado-Sängerin zu bezeichnen ist richtig und falsch zugleich. Zwar haben ihre Lieder Wurzeln im Fado, doch klingen auch Folk, Blues, Flamenco, französisches Chanson und Bossa Nova in ihren Liedern. Sie macht Weltmusik im besten Sinne des Wortes und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Luna Pena für ihre Produktion "Archivo Pittoresco".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Slowakisch: nazdar und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Luna Pena archivo pittoresco 12
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.02.17 13 Uhr
Orson Welles, Ramon Raquello la palomo # 2 14
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus einem Hörspielklassiker sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus der Sahara, aus der Türkei und Kanada. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und Schau an - Musik präsentiert eine Doku über die Entstehung der Platte "Buddy Miller's the majestic silver strings". Der Goldene Orsino geht an schließlich an Jaako Laitinen & Väärä Raha für ihr Album "Näennäinen".
Nach der La-Paloma-Version aus dem Hörspiel "Krieg der Welten" von Orson Welles geht's weiter mit einem Dreierpack skandinavischer Geiger. Der Norweger Gjermund Larsen ist mit seinem Trio ganz aktuell für das gemeinsame neue Album "Salmeklang" mit dem norwegischen Musik-Grammy Spellemannprisen ausgezeichnet worden. Und dies ganz zu recht, denn das Gjermund Larsen Trio spielt zeitgenössischen Folk mit höchster Virtuosität.
Der Schwede Johan Hedin spielt nicht die Geige, sondern deren skandinavische Schwester, die Nyckelharpa. Außerdem ist er Sänger der Band Bazar Bla, die gerade mit dem Album "Twenty" ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Mit dem Album schauen Bazar Bla jedoch nicht zurück, sondern nach vorn. Sie erfinden sich quasi neu mit einer Mischung aus Folk, Jazz und Weltmusik.
Gemeinsam mit der Sängerin Helene Blum hat der dänischen Geiger Harald Haugaard ein neues Album eingespielt. "Julerosen" ist fast wie eine nachgereichte Weihnachts-CD, doch trägt sie wunderbar durchs ganze Jahr. Es verbindet Live- mit Studioaufnahmen, ältere und neuere Stücke. Sehr anrührend.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das Gjermund Larsen Trio, Bazar Bla sowie Helene Blum & Harald Haugaard.
Gjermund Larsen Trio salmeklang 11
Bazar Bla twenty 12
Helene Blum & Harald Haugaard julerosen 2
Auch im Sound der Band Atlas Revolt des kanadischen Bassisten Bret Higgins spielt die Geigenspiel, hier gespielt von Aleksandar Gajic, eine große Rolle. Doch klingen Atlas Revolt ganz und gar anders, als das, was ihr bisher gehört habt. Denn auf ihrem selbst betitelten Album mischen Bret Higgins Atlas Revolt Jazz mit Soul, Latin mit Soundtrackklängen, R&B mit Folk. Fantastische, tiefgehende Instrumentalmusik.
Bret Higgins' Atlas Revolt dito 10
Elena Setien dreaming of earthly things 10
Die baskische Sängerin und Multiinstrumentalisten Elena Sentién lebt über Jahre in Dänemark und gehörte wie selbstverständlich zur jungen Musikszene Kopenhagens. Nun ist sie jedoch wieder in ihre Heimat Nordspanien zurückgekehrt. Das Album "Dreaming of earthly things" atmet den langsamen Wellenschlag des Atlantiks und Elena Sentién scheint nach Jahren der Wanderschaft ganz entspannt bei sich selbst angekommen zu sein.
"The Magic of John Zorn". Mit den Kompositionen für das Gnostic Trio lebt auch der New Yorker Tausendsassa John Zorn seine entspannte Seite aus. Doch entspannt heißt bei ihm nie simpel. "Mockingbird" ist das sechste Album, welches das Gnostic Trio eingespielt hat. An der Gitarre Bill Frisell, Kenny Wollesen am Vibraphon und Glockenspiel sowie Carol Emanuel an der Harfe.
The Gnostic Trio the mockingbird 6
Tamikrest kidal 10
Kidal ist eine Wüstenstadt in Mali, mitten in der Sahara. Hier trafen die Mitglieder der Band Tamikrest das erste Mal zusammen. Ihr viertes Album hat die Band nach dieser Stadt benannt, die auch ein Symbol für den Freiheitswillen der Tuareg ist. „Kidal handelt von Würde“ sagt Sänger und Gitarrist Ag Mossa, „wir sehen die Wüste als ein Gebiet, in dem wir in Freiheit leben." Ihr Sound steht - wie der von Tinariwen - für e-Gitarren-getriebenen Rock'n'Roll aus der Sahara, Rock'n'Roll der noch immer Widerstand ist.
Und auch Tinariwen haben gerade ein neues Album veröffentlicht: Elwan. Durch die gewaltsamen Unruhen in ihrer Heimat war die Band gezwungen, das neue Album im Exil aufzunehmen. Sie pendelten dabei zwischen der kalifornischen Wüste sowie einer Oase im Süden Marokkos. “Elwan”, das übersetzt “Die Elefanten” heißt, ist eine Art Sehnsuchtsalbum. Die Sehnsucht nach der Heimat, die es nicht mehr gibt.
Tinariwen elwan 10
Dama & Erick Manana vaonala 5
In ihrer Heimat Madagaskar, vor Afrikas Ostküste, sind die Gitarristen Dama und Erick Manana Stars, hier in Europa jedoch noch ziemlich unbekannt. Dies könnte sich mit dem Album „Vao nala“ ändern. Gemeinsam verschmelzen Dama und Erick Manana die Tradition ihrer Heimat mit Blues, Folk, Chanson und Bossa.
In Schau an – Musik möchte ich Euch das Album „Buddy Miller's The majestic silver strings“ ans Herz legen. Der Scheibe liegt nämlich einen DVD bei, die einen 20-minütigen Film über die Entstehung des Albums enthält. Buddy Miller ist eine der wichtigsten Figuren des Alternative Country, Liedermacher, Sänger und Gitarrist. Für die Aufnahmen hat Miller drei weitere Ausnahmegitarristen ins Studio geholt: Marc Ribot, Bill Frisell und Greg Leisz. Gemeinsam interpretieren sie Klassiker der amerikanischen Folkmusic.
Buddy Miller's the majestic silver strings 11
Mamud Band dynamite on stage 4
“Dynamite on Stage” – passender könnte der Titel eines Livealbums der Mamud Band nicht sein. Afrobeat und Afrofunk Made in Italy, dafür steht die Band seit Jahren und das sie dies auch über die Bühnenkante bringen beweist die Aufnahme aus dem Mailänder Biko Club. Die Mamud Band bringt das Publikum zum Tanzen so viel ist klar.
Von Afrobeat aus Italien zu Balkan Beats aus New York. Das Trio Balkan Beat Box hat gerade sein mittlerweile 5 Studio-Album veröffentlicht. Wieder kombinieren sie wild und lustvoll Balkanklänge mit HipHop mit Klezmer mit Dub. Hört den Titelsong „Shout it out“.
Balkan Beat Box shout it out 3
Baba Zula xx 1/3
Zum 20. Bandgeburtstag schenkte sich die türkische Combo Baba Zula ein ganz spezielles Doppel-Album mit dem Titel "XX" bzw. 20, je nach Lesart. CD 1 enthält neue Songs und bisher unveröffentlichte Version früherer Stücke. Dabei sind Gäste wie Alexander Hacke von den Einstürzende Neubauten, Sly & Robbie oder Hüsnü Şenlendirici. Auf CD 2 findet man Dub-Versionen von Künstlern wie Mad Professor, Dr. Das von Asian Dub Foundation oder Dirtmusic. Das Doppel-Album durfte in der Türkei nicht erscheinen, wohl nicht nur wegen des Covers. Die Tour zum neuen Album nennen Baba Zula Do not obey – gehorche nicht.
Ebenfalls gerade auf Tour: Rhonda. Die Band bringt uns Soul aus Norddeutschland und ihr zweites Album „Wire“. Doch Rhonda nur auf Soul zu reduzieren hieße, ihr Stilvielfalt zu verschweigen. Da schwingt auch mal eine ganze Portion Blues und Chanson mit. Wenn ihr einen guten Abend haben wollt, seht Euch Rhonda live an.
Rhonda wire
Otros Aires perfect tango 8
Die argentisch-spanische Band Otros Aires behaupten im Titelsong ihres neuen Albums, den perfekten Tango kreiert zu haben: Perfect Tango. Dabei ist diese Platte von all den Vorgängerscheiben am weitesten vom traditionellen Tango entfernt. Haben Otros Aires in typischer Electro-Tango-Manier früher noch alten Tango in ihre Songs verwebt, hat sich Band nun ganz von den Vorbildern emanzipiert.
Um Vorbilder bzw. Inspirationsgeber geht es auf dem neuen Album, das Klarinetten-Virtuose Giora Feidman veröffentlicht hat. Gemeinsam mit dem Rastrelli Cello Quartett spielt der Klezmer-Veteran Beatles-Songs. Und die klingen plötzlich ganz anders.
Giora Feidman & Rastrelli Cello Quartett feidman play beatles! 4
Tortusa i know this place 5
Klänge wie aus einem anderen Universum. Tortusa ist ein amerikanisch-norwegischer Elektronikproduzent, dem es mehr auf Sound und Gefühle, denn auf Rhythmus ankommt. Für sein neues Album "I know this place" hat Tortusa sich der Musik eines anderen Norwegers angenommen: Eivind Aarset, der Jazz mit elektronischer Musik verbindet.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Jaakko Laitinen & Väärä Raha für ihre Album "Näennäinen". Die fünf Finnen lassen es auf ihrer vierten Scheiben gehörig krachen. Mit Bouzouki, Akkordeon, Kontrabass, Schlagzeug und vor allem dem charismatischen Gesang von Jaakko Laitinen wirbeln sie Balkan Sounds mit osteuropäischer Tradition durcheinander, würzen alles mit einer gehörigen Prise südamerikanischen Schmiss und orientalischen Schmelz. Vor Freude schwappt das Mittelmeer bis zur Arktis. Weltmusik im wahrsten Wortsinne und dafür hier und jetzt das Goldene Orsinos an Jaakko Laitinen & Väärä Raha für ihre Album "Näennäinen".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Haitianisch orévwa und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Jaako Laitinen & Väärä Raha näennäinen 2
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.01.17 13 Uhr
The Melody Four la paloma 15
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version der Melody Four aus Chicago sagt der stimmlich schwer angeschlagene Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kanada, Australien und Mazedonien, viel Musik und zwangsweise weniger Gerede von mir. Es wird auch im Jahr 2017 die Reihe „The Magic of John Zorn“ fortgesetzt und Schau an - Musik präsentiert eine DVD mit dem Live-Mitschnitt des Projektes Play for Change. Der Goldene Orsino geht an Voxtra für ihr Album "The Encounter of Vocal Heritage".
Ich habe lange überlegt, wie ich hier musikalische ins Jahr 2017 starten soll und denke: laut yodeln passt. "Laut yodeln - fern, nah, weit" heißt ein Album, das Musiker aus dem Alpenraum, aber auch aus den USA, Sierra Leone und Kongo zusammenbringt. Es ist ein Konzertmitschnitt des ersten internationalen Jodelfestivals, das letzten Sommer in München stattfand. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für die lauten und leisen Jodler von Erika Stucky, Baka Beyond und Yellow Bird.
Erika Stucky laut yodeln 1
Baka Beyond laut yodeln 7
Yellow Bird laut yodeln 9
Zwar wird auch auf dem Balkan gejodelt, doch viel bekannter als die Jodler sind die Blaskapellen des Balkans. Der Mazedonier Džambo Aguševi gehört zur jüngeren Generation, die sich Offen für Einflüsse aus aller Welt zeigt. So mischen Džambo Aguševi und sein Orchester auf ihrem neuen Album "Brass like it hot" Balkanrhythmen mit mexikanischen Mariachi-Sounds.
Džambo Aguševi Orchestra brass like it hot 14
Orchestre International Du Vetex fifavela 11
Der Song "Good Evening Kinshasa" stammt vom neuen Album der wahrscheinlich wildesten Blaskapelle Belgiens: Orchestre International Du Vetex. Die 18 (!) Musiker stammen nicht nur aus Belgien und Frankreich sondern auch vom Balkan aus Osteuropa. Auf ihrer letzten Tour durch Lateinamerika sogen sie die dortigen Rhythmen auf. So entstand die Grundlage für ihr viertes Album "Fifavela". Dafür holte sich das Orchestre International Du Vetex auch noch südamerikanische Musiker ins Studio.
In der Reihe "The Magic of John Zorn" wird hier in Orsinos Lied das Schaffen des New Yorker Komponisten, Multiinstrumentalisten und Labelbetreibers beleuchtet. Einer der engsten Mitstreiter von John Zorn ist der Gitarrist Marc Ribot, mit dem gemeinsam über 70 Platten entstanden. Das Album "Enigmata" enthält zwölf Stücke, die Zorn explizit für Marc Ribot komponiert hat. Der Gitarrist Ribot sagte dazu: "John Zorn ist einer der ganz wenigen Komponisten, die wirklich in der Lage sind für E-Gitarre zu komponieren und einer der noch viel wenigeren, die das ganze Potential erkennen." Marc Ribot wird vom Bassisten Trevor Dunn begleitet.
Marc Ribot & Trevor Dunn enigmata 11
Socalled sleepover 10
"Sleepover" ist der Titelsong des neusten Werkes der kanadischen Klezmer-Remix-Derwisches Socalled. Der Multiinstrumentalist, Entertainer und Puppenspieler ist mit Sicherheit einer der wildesten Gevatter der jüdischen Musik. Das heißt nicht, dass nicht Ikonen des nordamerikanischen Showbusiness wie Irving Fields ein freundschaftliches Verhältnis zu Socalled haben können. Der Jazzpianist und Bandleader Fields vermachte Socalled z.B. die Sammlung seiner eigenen Singles, die in den 30er bis 50er Jahren herausgekommen waren. Socalled ließ die verschollenen Schätze reinigen und brachte sie zum 100. Geburtstag unter dem Titel "Irving Fields - 78 R.P.M. Originals" erneut heraus.
Irving Fields 78 r.p.m. originals 18
The Klezmatics apikorsim heretics 6
Das Lied "Apikorsim Heretics" ist der Titelsong des neuen Albums der Klezmatics. Damit feiert die Band aus New York ihr 30-jähriges Bestehen und zeigt mal wieder, warum gerade sie ein Synonym für gelebte, lebendige Musiktradition ist. Es ist einfach Musik zum Dahinschmelzen.
Unter anderem gemeinsam mit dem Sänger der Klezmatics, mit Lorin Sklamberg, hat Andrea Pancur ihre neue CD "Alpen Klezmer zum Meer" herausgebracht. Mit dem Vorgängeralbum hat Pancur quasi die Stilrichtung "Alpenklezmer" erfunden und Bayrisches mit Jidischem vermählt. Auf "Alpen Klezmer zum Meer" wird Andrea Pancur noch politischer als bisher. So verwandelt sie beispielsweise den Jodler des österreichischen Antisemiten Josef Pommer in einen Nigun, also ein religiöses Lied der Juden.
Andrea Pancur alpen klezmer zum meer 8
Azymuth fenix 8
Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes auferstanden wie ein Phönix aus der Asche, die brasilianische Band Azymuth. Das legendäre Jazz-Samba-Trio musste 2012 den Tod ihres Keyboarders Roberto Bertrami bekanntgeben. Danach war es still geworden. Doch mit Kiko Continentino fanden Schlagzeuger Ivan Conti und Bassist Alex Malheiros einen würdigen Nachfolger. Mit dem Album "Fenix" setzt Azymuth nun die Bandgesichte, die 1973 startet, fort.
In der Rubrik "Schau an - Musik" möchte ich Euch diesmal die DVD "Playing for change - Live" vorstellen. Der Kalifornier Marc Johnson begab sich 2004 mit seinem mobilen Tonstudio auf eine Reise um die Welt. Er wolle Musiker verschiedenster Stilrichtungen mit Hilfe der neuen technischen Möglichkeiten quasi über alle Grenzen hinweg zusammen spielen zu lassen. Daraus entstand u.a. die Hilfsorganisation Playing for Change, die überall auf der Welt Musikschulen baut. 2009 toure eine Playing for Change Band mit über 30 Musikern durch die Welt. Mit dabei unter anderem Tinariwen, Ziggy Marley, Grandpa Elliot und wie gleich zu hören sein wird Keb Mo'. Einen Zusammenschnitt der Tour bietet die Doppel-DVD "Playing for change - Live".
Playing for Change live 1
Embryo it do 3
Wer jetzt dachte, das klingt irgendwie nahöstlich aber doch anders, lag richtig. Denn dies war Musik von einem Urgestein der deutschen Weltmusik: Embryo. Die Band begann vor fast 50 Jahren von München aus die Welt zu erfahren und dies im wahrsten Wortsinne. Die Musiker um Multiinstrumentalisten Christian Burchard reisten nach Ost und Süden, um mit traditionellen Musikern und Jazz und Rock im Gepäck nach neuen Klängen zu suchen. Auf ihrem neusten Album "It Do" steigt nun mit Burchards Tochter Marja die nächste Generation in das musikalische Spaceshuttle Embryo.
Ebenfalls nicht auf den Autobahnen des Mainstreams unterwegs ist Geir Sundstøl. Der norwegische Gitarrist ist zwar auf über 250 Alben von so unterschiedlichen Musikern wie A-ha bis Nils Petter Molvǣr zu hören, doch hat er nun erst sein zweites Solo-Album veröffentlicht: "Langen Ro". Darauf spielt Geir Sundstøl eine Art indisch inspirierten nordischen Blues und zwar ganz und gar überzeugend.
Geir Sundstøl langen ro 3
Seasick Steve feat. Amy Lavere keepin' the horse beween me and the ground II/10
So zart hat man der US-amerikanischen Bluesbarden Seasick Steve selten gehört. Vielleicht liegt es an seiner Gesangspartnerin Amy LaVere. Sein achtes Studioalbum ist ein Doppel-Album und trägt den Titel "Keepin' the horse between me and the ground". Der über 70-jährigen Seasick Steve präsentiert immer noch als einen der überzeugendsten weißen Bluesmusiker der alten Schule.
Von Down Under, genauer gesagt aus dem australischen Melbourne, bringen uns Tinpan Orange melancholisch-schöne Weisen. Das Folk-Trio erzeugt mit Gitarre, Geige und Gesang eine Atmosphäre, als würde man am Strand sitzen, dem Sonnenuntergang zusehen, langsam anfangen zu frösteln und trotzdem vom Boden gewärmt werden. Hört den Titelsong des fünften Albums Tinpan Orange: Love is a dog.
Tinpan Orange love is a dog 3
Robert 'Robi' Svärd pa'ki pa'ka 3
Es gibt nichts Völkerverbindenderes als Musik. Robert Svärd, genannt Robi, ist wohl der einzige schwedische Gitarrist, der fest in die Flamenco-Szene Sevillas integriert ist. Dabei hat der Nordeuropäer sein musikalisches Handwerkszeug unter anderem in Australien erlernt. Heute lebt Robi Svärd in Spanien und hat seine Debüt-Album "Pa'ki Pa'ka" unter anderem mit dem Flamencosänger Alfredo Tejada und dem Perkussionisten Miguel "El Cheyenne" aufgenommen.
Der Goldene Orsinos Jingle
Der Goldene Orsino geht an Voxtra für ihr Debüt-Album "The encounter of vocal heritage". Das belgische Musikerprojekt lässt Gesangstraditionen unterschiedlichster Kulturen zu einem neuen, bemerkenswerten Ganzen verschmelzen. Was für Weltmusik üblich klingt, hat bei Voxtra jedoch eine ganz einzigartige Note, denn die verschiedenen Gesänge werden nicht aneinander angepasst. So erklingt der iso-polyphonische Gesang Albaniens, bei dem zwei Solisten über einen Bass-Bordun singen, zusammen mit der finnischen Jodelvariante Yoik. Die alte sardische Art zu singen trifft auf den Beko-Blues des ostafrikanischen Madagaskar und auch der belgische Gesang "récit chanté" ist zu hören. Und dies bei Voxtra oft in einem einzigen Lied. Und dies klingt auch noch so, als ob es immer schon so gesungen wurde. Zum Niederknien schön und Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Voxtra für ihr Album "The encounter of vocal heritage".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Finnisch: moi, moi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Voxtra the encounter of vocal heritage 7
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.12.16 13 Uhr
Unbekannte Künstlerin la paloma#3 28
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Paris sagt Orsino. In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten von Frauen unter anderem aus Polen, der Türkei und Panama. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“, natürlich für und von Frauen. Und der Goldene Orsino geht an Yeli Yeli für ihr Album "Terre de mon Poéme". Nach der La-Paloma-Version einer unbekannten Künstlerin aus der Pariser Metro geht's weiter mit drei Sängerinnen, die jiddische Musik auf ihre ganz eigene Art interpretieren.
Shura Lipovsky ist die wohl bekannteste jüdische Sängerin Hollands und eine der wichtigsten Stimmen der jiddischen Musik aus Europa. Nicht nur als Sängerin, auch als Produzentin, Filmemacherin und Dozentin. Sie pendelt mit ihrem musikalischen Repertoire zwischen mittelalterlichen Liedern und Neukompositionen. Mit ihrem Ensemble Novaya Shira hat Shura Lipovsky nun ihr neues Album „Vaytinke“ eingespielt.
Pollina Shepherd wurde in Sibirien geboren und wuchs in einer sangesbegeisterten Familie auf. Ihr Gesang ist tief in der osteuropäischen Volksmusiktradition verwurzelt. In ihrer Heimat Tatarstan kam sie in engen Kontakt mit Verzierungen und Timbre des islamischen Gesangs, was ihr zu einer unverwechselbaren Vokalstilistik verhalf. Gemeinsam mit Merlin Shepherd bildet sie das Duo The Shepherds. Diese hat nun mit Lorin Sklamberg, dem Sänger und Tastenvirtuosen der Klezmatics aus New York, ein Album aufgenommen. „Aheym/Homewards“ verbindet die Welt traditioneller Lieder mit neu entstandenen Kompositionen und verschmilzt Klezmer mit mediterraner Musik.
Während also Shura Lipovsky aus Holland und Pollina Shepherd aus Russland stammen, kommt Lenka Lichtenberg aus Kanada, hat jedoch tschechisch-jüdische Wurzeln. Ihr neuestes, ihr 12. Album, hat sie „Yiddish journey“ genannt, denn die Reise der jiddische Musik ist mitnichten zu ende. Lenka Lichtenberg mixt lustvoll alte jiddische Lieder mit Jazz, Worldmusic und Indie. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Shura Lipovsky, Pollina Shepherd und Lenka Lichtenberg.
Shura Lipovsky & Ensemble Novaya Shira vaytinke 9
Sklamberg & The Shepherds aheym homeward 13
Lenka Lichtenberg yiddish journey 18
Auch in der Rubrik “The Magic of John Zorn” schauen wir auf Musikerinnen. Der New Yorker Musiker und Komponist hat sich der alten italienischen Theaterform der Commedia Dell’arte angenommen. Diese hat ganze spezifische Charaktere und fünf von diesen hat Zorn ganz unterschiedlich zu Musik werden lassen. Laut Wikipedia ist Colombina eine Person der unteren sozialen Schicht. Meistens spielt sie die Rolle der Magd oder Köchin. Ihr fehlt jedes gekünstelte Element der Oberschicht und sie ist eine lebenslustige und selbstsichere Figur. Colombina schrieb John Zorn ein Stück für ein Frauenquartett. Es singen Sarah Brailey, Eliza Bagg, Rachel Calloway und Kirsten Sollek.
John Zorn commedia dell'arte 2
Ana Alcaide leyenda 1
Aus dem spanischen Toledo bringt uns Ana Alcaide die CD “Leyenda”, die den Untertitel trägt: Weltmusik inspiriert von weiblichen Legenden. So zeit- und ortlos wie die Weiblichkeit, so zeit- und ortlos ist auch die Musik von Ana Alcaide. Sie selbst singt und spielt hauptsächlich die nordeuropäisch Schlüsselfiedel, was ihren Liedern einen ganz speziellen Klang gibt.
Von Spanien nach Panama. Von dort stammen die Zwillingsschwestern Gianna und Laura Caronni, die sich als Duo Las Hermanas Caronni weltweit einen Ruf erspielt haben. Auch auf ihrer neuen Platte „Navega Mundos“ fliessen wieder südamerikanische Rhythmen mit europäischer Klassik und der Volksmusik der Pampas auf unvergleichliche Weise zusammen. Klug, subtil verführerisch und unglaublich elegant: Las Hermanas Caronni.
Las Hermanas Caronni nevega mundos 1
Cigdem Aslan a thousand cranes 4
“Tausend Kraniche – A Thousand Cranes” nennt die kurdische Sängerin Cigdem Aslan ihr neues Album. Die sehnsuchtsvollen Lieder schweben dahin wie Kraniche am Himmel, die keine Grenzen kennen. Cigdem Aslan huldigt einer Zeit, als in der Ägais noch Völkerverständigung und Kulturaustausch das Wort führten und nicht die Waffen. Und trotzdem sind die Lieder von Cigdem Aslan von Spielfreude und Gegenwartsbezug.
Noch mehr im Heute ist die Musik von Gaye Su Akyol. Die Sängerin und Multiinstrumentalistin ist der Vamp der Istanbuler Musikszene. Bei ihr treffen anatolische Volksliedtradition auf Westerngitarren und Sound a la Pink Floyd. Ihre Musik ist der Soundtrack des modernen Istanbuls, das Erdogan und Konsorten so gern unter ihre Fuchtel bringen wollen. Das neue, das zweite Album von Gaye Su Akyol heißt passenderweise „Hologram Imparatorlugu – Hologramm Imperium“.
Gaye Su Akyol hologram imparatorlugu 1
Ashia Bison Rouge oder 10
Eigentlich singt Ashia Bison Rouge die meisten ihrer Lieder auf Englisch, doch auch auf ihrem neue Album „Oder“ findet sich wieder ein Lied auf Polnisch. Die Musikerin wurde nämlich im südpolnischen Wroclaw geboren, wuchs dann an der Ostküste der USA auf und lebt heute in Berlin. Prägnant ist nicht nur ihre Stimme sondern auch ihr Cellospiel, dass sie sogar als Schauspielerin in Theaterstücken einsetzt. „Cello-looping-Chansons“ nennt Ashia Bison Rouge ihren ganz eigenen Stil.
„Das Meer weit draußen – Mar afora“ nennen die portugiesische Sängerin Maria Joao und der brasilianische Gitarrist Guinga ihr erstes gemeinsames Album. Denn das Meer verbindet die zwei Länder genauso wie die frei klingenden Töne die zwei Musiker. Poetisch und virtuos präsentieren Maria Joao und Guinga die moderne Seite der brasilianischen Musik, tief verwurzelt ist in der Tradition und lebendig im Jazz.
Guinga & Maria Joao mal atora 1
Kraja insen sjunger 2
Sie haben es getan: Kraja, die vier Sängerinnen aus Schweden, haben auf ihrem fünften Album den Winter und ja, auch Weihnachten zum Thema gemacht. Doch Kraja wären nicht Kraja, wäre dies eine einfach eine weitere Weihnachtsplatte. Die vier singen alles wie immer glasklar a capella oder sollt ich lieber sagen: eisklar. Denn das Album von Kraja heißt „Insen Sjunger“ – Singendes Eis.
Von Schweden gen Osten nach Estland. Auch Maarja Nuut hat sich alten Liedern verschreiben, doch die Sängerin und Geigerin greift auch zu Live-Elektronik, um einen schwebenden Sound zu kreieren, der seinesgleichen sucht. Reduktion und Imagination: damit hat Maarja Nuut ihr zweites Album gefüllt. Es heißt passender Weise: Une Meeles – Im Laderaum eines Traumes.
Maarja Nuut une meeles 4
Gabriella Ghermandi ethiopia - celebrating emperor atse tewodros II 9
Als Tochter einer äthiopischen Mutter und eines italienischen Vaters hat Gabriella Ghermandi quasi zwei Kulturen im Blut. Die Sängerin, die in Adis Abeba geboren wurde und dort aufwuchs, zog später nach Italien, um eine gefeierte Sängerin und Schriftstellerin zu werden. Ihr neues Album „Ethiopia“ ist Atse Tewodros II., also Theodor II., Kaiser von Äthiopien gewidmet. Dieser wird noch heute, fast 150 Jahre nach seinem Tod, in Ostafrika verehrt.
Nicht von der Ostküste Afrikas, sondern von der Ostküste der USA, aus der Nähe von New York stammt Hanna Leess. Die junge Musikern hat mit "Dirty Mouth Sweet Heart" ein beeindruckendes Debütalbum hingelegt, das zwar bestes Liedermacherhandwerk bietet, doch frech und frei auch weit darüber hinaus geht. Die Stimme von Hanna Leess tut ihr übriges, diese Scheibe zu etwas Besonderem zu machen.
Hanna Leess dirty mouth sweet heart 1
Rachael Sage choreographic 7
Rachael Sage ist eine ungemein produktive Künstlerin. Die New Yorkerin ist Multi-Instrumentalistin und SingerSongwriterin aber Ballett-Tänzerin, Malerin und Poetin. Nun hat Rachael Sage mit „Choreografic“ ihr 13. Album veröffentlicht und kehrt sozusagen musikalisch zu ihrer Liebe zum Tanz zurück.
Die Musik der in Dänemark lebenden Norwegerin Live Foyn Friis zu kategorisieren fällt schwer. Ihre Songs sind nie nur Jazz oder Pop oder Elektronic. Bei der 29-jährigen Sängerin gehen all die verschiedenen Stile nahtlos ineinander über. „Running Heart“ heißt das neuste Album von Live Foyn Friis.
Live Foyn Friis running heart 1
Der Goldene Orsino Jingle
Mit ihrer Band Yeli Yeli ist die Sängerin Emilie Hanak für ihr neues Album „Terre de mo poeme“ in die Tiefen ihrer Familiengeschichte eingetaucht. Ihre Familie stammt aus Algerien und Emilie Hanak singt neben Englisch und Französisch auch Berbersprache Kabylisch. Ihre Songs sind aus eigener Erfahrung ganz nah dran an den Flüchtlingstragödien, die gerade rund um den Mittelmeerraum passieren. In der Musik von Yeli Yeli fliessen die verschiedensten Stile der Region zusammen, so dass die Musik auf dem Album „Terre de mom poeme“ Weltmusik im besten Wortsinn ist. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Yeli Yeli.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Esperanto øis revido und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Yelli Yelli terre de mo poeme 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.11.16 13 Uhr
Trio Universal la paloma #5 17
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Italien sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Afghanistan, Kongo und der Ukraine. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und der Goldene Orsino geht an Riserva Moac für das Album Babilonia.
Nach der La-Paloma-Version des italienischen Trio Universal aus dem Jahr 1957 geht es weiter mit einem portugiesischem Dreierpakt. Vor zwei Jahren sind sie leider auf Abschiedstournee gegangen, Dazkarieh aus Lissabon. Die Band hatte zuvor 15 Jahre die Folkrockszene in Portugal geprägt und insgesamt 5 wegweisende Platten veröffentlicht. Ihr letztes Album nannten Dazkarieh dann passenderweise "Ruido do silencio" - das Rauschen der Stille.
Telmo Pires ist ein aufsteigender Stern am Fado-Himmel. Und dies, obwohl der junge Sänger auf alle Pop-Garnierungen und modernen Instrumentierungen verzichtet. Pires setzt auf die pure Ausdrucksstärke des traditionellen Fados. Bei ihm sprüht man die Saudade, die unstillbare Sehnsucht, die im Fado mitklingt. Telmo Pires‘ zweites Album heißt „Ser Fado“.
Wieder ganz andere Musik aus Portugal kommt vom Akkordeon-Quartett Danca Ocultas. Zwei Jahre lang tourten Danças Ocultas und das Orquestra Filarmonia das Beiras ausgiebig, bis die Tour im Mai 2015 mit zwei umjubelten Auftritten in Porto und Lissabon endete. Als Gäste wirkten bei den restlos ausverkauften Konzerten die portugiesischen Stars Carminho, Dead Combo und Rodrigo Leão mit. Nun wurden die Live-Mitschnitte unter dem Titel „Amplitude“ veröffentlicht. Öffnet nun also eure Herzen und Ohren für Dazkarieh, Telmo Pires und Danca Ocultas mit dem Orquestra Filarmonia das Beiras.
Dazkarieh ruido do silencio 12
Telmo Pires ser fado 1
Dancas Ocultas & Orquestra Filarmonia das Beiras amplitude 11
„The Magic of John Zorn“. Mit dieser Reihe wird hier das Schaffen des New Yorker Musiker, Komponisten und Radical-Yewish-Culture-Aktivisten beleuchtet. John Zorn umgibt sich seit Jahren mit einem immer größeren Kreis handverlesener Musiker, die er in immer neue Gruppen zusammenbringt. Die Band Simulacrum bezeichnet er selbst als das extremste Orgel-Trio aller Zeiten. John Medeski an der Orgel, Matt Hollenberg an der E-Gitarre und Kenny Grohowski am Schlagzeug lassen es gehörig krachen und verschmelzen in bester John-Zorn-Manier Jazz, Metal, Avantgarde und Psychedelic Rock zu einem echten Sound-Gewitter. Das Debütalbum heißt wie das Trio Simulacrum.
John Zorn simulacrum 5
Kofelgschroa baaz 2
Sie zählt zu meinen bairischen Lieblingsbands: Kofelgschroa. Die vier Buben aus Oberammergau machen ehrliche Volksmusik, die tief aus dem Herzen kommt und einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Wobei bei ihnen Volksmusik rein gar nichts mit volkstümlicher Musik zu tun hat. Ganz im Gegenteil: auf dem Album „Baaz“ treffen bei Kofelgschroa Zitherklänge auf psychodelisch Orgelsounds und mehrstimmigen Männergesang. Kofelgschroa: einfach einzigartig!
Machen wir einen riesigen Sprung von Bayern nach Afghanistan. Die Laute Rubab ist das Nationalistrument Afghanistans und Ustad Rahim Khushnawaz war einer der ganz großen Meister auf dem Saiteninstrument. So wechselhaft wie die moderne Geschichte des Landes ist auch die Geschichte von Khushnawaz. Zeitweise lebte er im iranischen Exil, da die Taliban das Musikmachen verboten. Später kehrte er in seine Heimat zurück, starb jedoch mit 54 Jahren im Jahr 2011. Nun sind Aufnahmen veröffentlicht worden, die 1994, ein Jahr vor seinem Exil gemacht worden und seither als verschollen galten. Die CD heißt „Afghan Rubab with Songbirds“ und da die Aufnahme im Garten seines Hause, sind auch wirklich die Vögelchen im Garten von Ustad Rahim Khushnawaz zu hören.
Ustad Rahim Khushnawaz afghan rubab with songbirds 4
Myles Sanko just being me 2
Er hat die Stimme eines jungen Gott: Myles Sanko. Der im westafrikanischen Ghana geborene und heute im englischen Cambridge leben Sänger ist gerade mit seinem neuen Album „Just being me“ auf Tour. Soul und Funk mit einer kräftigen Priese Jazz, diese exquisite Mischung wird nur noch durch seine Stimme überboten und hat das Zeug, einen gut durch die trübe Jahreszeit zu bringen.
Quasi in das gleiche Horn, aber auf der anderen Seite des großen Teiches, bläst Allan Harris. Wobei der New Yorker natürlich wie Myles Sanko ein Sänger mit einer samtweichen Stimme ist. Mit 60 Jahren ist er fast doppel so alt wie Myles Sanko, doch ist auch er hier in Deutschland noch ein Geheimtipp. Seine neue CD „Nobodys gonna love you better” ist das mittlerweile 10. Album von Allan Harris. Wie immer swingt und singt Harris ist der ganzen Bandbreite vom Soul bis zum Blues und lässt einen den ganzen schmutzigen Wahlkampf in den USA und dessen Ergebnis vergessen.
Allan Harris nobody's gonna love you better 9
Tinariwen live in paris 12
Hypnotischer Rock aus der Sahara von Tinariwen. Die Band gibt es seit mittlerweile 34 Jahren und sie ist quasi das Synonym für die Rockmusik der Tuareg, dem Berbervolk aus dem Zentrum der Sahara. Der Bürgerkrieg in Mali und der zunehmende Einfluss islamistischer Gruppen in ihrer Heimat hat bei der Band Tinariwen Spuren hinterlassen und spiegelt sich in ihren Liedern. Die neuste CD von Tinariwen "Live in Paris" wurde im Dezember 2014 aufgenommen und dokumentiert die Bühnenversion ihrer Songs.
Nicht aus der trockenen Sahara, sondern aus dem feuchten Kongo stammt Sam Mangwana. Der 71-jährige ist eine Galionsfigur des Soukous, der afrikanischen Variante der kubanischen Rumba. Er war in den 1960er und 70er Jahren Sänger in den führenden Bands und lebte in verschiedensten Hauptstädten Westafrikas. Nachdem es jahrelang nichts Neues mehr von ihm gab, wurde nun Sam Mangwanas Album "Galo Negro" wieder veröffentlicht und mit einigem Bonusmaterial versehen.
Sam Mangwana galo negro 12
Joyce Moreno cool 9
"Cool" nennt Joyce Moreno ihr neustes Album. Dieses widmet die brasilianische Sängerin den Jazz-Musik-Idolen ihrer Kindheit und Jugend in den 1950er und 60ern. Zu hören sind Songs von Cole Porter, Thelonious Monk und Harry Belofonte. Die gerade verklungene einzige Eigenkomposition von Joyce Moreno trägt den Titel "Mingus, Miles & Coltrane". Wer auf amerikanische Jazz-Standards steht und sie mit einem brasilianischen Zungenschlag hören will, dem macht Joyce Moreno mit "Cool" eine riesige Freude.
Wir blieben bei Klassikern im ungewöhnlichen Gewand und kommen zum neuen Album des Orchestra Coco. Das italienische Trio aus den zwei Gitarristen Augusto Creni und Marco Maturo sowie dem singenden Bassisten Luco Villani hat sich mit "Xmas Favourites" einen lang gehegten Traum erfüllt. In Gypsy-Swing-Manier interpretieren sie nicht nur Weihnachtsklassiker. Nein, sie spielen und singen auch Filmmusiken von Streifen, die traditionell Weihnachten im italienischen Fernsehen laufen. Mein absoluter Favorit ist Orchestra Cocos Version von Edelweiss aus dem Film "The Sound of Music".
Orchestra Coco xmas favourites 15
Mariana Sadovska & Christian Thomé vesna - spring 1
Mit dem Album "VESNA.SPRING" stellt die ukrainische Sängerin Mariana Sadovska ihr neues Duo mit dem deutschen Jazz-Schlagzeuger Christian Thomé vor. Gemeinsam lassen sie ihre verschiedenen kulturellen und musikalischen Wurzeln zu einer neuen Ost-West-Melange verschmelzen. Bei Mariana Sadovska und Christian Thomé ergänzen sich organisch fast vergessene, uralte, schamanische und aktuelle urbane Varianten ihrer Instrumente. Maultrommeln, indischese Harmonium, Zither, Sampler, Laptop und andere elektronische Geräte kommen zum Einsatz.
Ebenfalls in gar keine Schublade passt das israelische Duo Malox. Schlagzeuger Roy Chen knüppelt energiegeladen los, wenn Multiinstrumentalist Eyal Talmudi mit Saxophon, Klarinette und sogar Dudelsack so ziemlich alles in seinen musikalischen Schwitzkasten nimmt, was ihn in den Sinn kommt. Jazz trifft da auf Polka, Klezmer auf Punk, Reggae auf hebräische Hochzeitsmusik. Ihr Album "Gaza Trip" kommt mit so einer Wucht daher, dass man sich hinterher füllt, als hätte man einen ganzen Tag ohne Wasser und Hut an einem Checkpoint zwischen Israel und den Palästinensergebieten gestanden und habe die ganz Zeit Soundfetzen aus vorbeirauschenden Autos gehört. Hört den Titeltrack "Gaza Trip" von Malox.
Malox gaza trip 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die italienische Band Riserva Moac für ihr drittes Album "Babilonia". Schon der Titel macht klar, in ihrer Musik gibt es viele Sprachen, viele Stile, viele ungewöhnliche Klänge. Die 7-köpfige Band bietet eine aufregende Mischung aus mediterranem Flair, Balkan beeinflussten Bläsern, Gypsy-Electro und Hip Hop. „Moac“ im Bandnamen ist eine Abkürzung. Sie steht für „Molise Oriente Africa Cuba“ und drückt den Glauben der Band aus, dass Musik grenzüberschreitende Freundschaften zwischen den Völkern und Ländern schaffen kann. Wobei Molise für die Gegend nördlich von Neapel steht, aus der Riserva Moac stammen. Das Album "Babilonia" bietet Weltmusik pur und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Riserva Moac.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Walisisch hwyl und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Riserva Moac babilonia 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.10.16 13 Uhr
Klaus Wunderlich la paloma #4 11
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Mauretanien, Jamaika und Mexiko. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben und der Goldene Orsino geht an Kenny Garrett für sein Album "Do Your Dance!".
Nach der La-Paloma-Version Klaus Wunderlich aus dem Jahr 1973 geht es weiter mit drei Spielarten des Blues. Rau und kraftvoll mit ZZ Top, jazzig und Varieté-artig mit Beth Hart sowie swingend und verträumt mit Freddie Roulette.
Sie stehen seit 45 Jahren in Originalbesetzung auf den Bühnen der Welt und sind immer noch nicht müde: ZZ Top. Das Trio aus Texas beweist dies auf ihrem neuen Album. "Live - Greatest Hits from Around the World" wurde unter anderem in Houston, Paris, Berlin und Sao Paolo aufgenommen. Diese Art Live-Best Of hat den wunderbaren Vorteil, dass der rohe Sound des Blues-Rock a la ZZ Top so richtig zur Wirkung kommt.
Viel glamouröser klingt der Blues bei Beth Hart. Die Sängerin und Pianistin hat mit "Fire on the Floor" 20 Jahre nach ihrem Debüt ihr 11.Studioalbum veröffentlicht. Musikalisch kommt Beth Hart mittlerweile die ganz große weiße Bühnentreppe runter und wird dafür überall auf der Welt gefeiert.
Der 77-jährige Freddie Roulette ist ein begnadete Hawaiigitarrist und obwohl er seit den 1940ern auf der Bühne steht, immer noch ein Geheimtipp. Dabei hat er mit allen Größen des Blues auf der Bühne und im Studio gestanden, z.B. John Lee Hooker, Henry Kaiser und Clarence ‘Gatemouth' Brown. Das Album "Spirit of Steel" hat Freddie Roulette schon 1999 veröffentlicht, doch es klingt nach wie vor zeitlos schön und hat den Swing nicht verloren. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für ZZ Top, Beth Hart und Freddie Roulette.
ZZ Top live - greatest hits from around the world 5
Beth Hart fire on the floor 5
Freddie Roulette spirit of steel 2
Der Bulgare Kottarashky hat eigentlich als Remixer angefangen, der bulgarische Volksmusikschnipsel in clubtaugliche Song verzauberte. Um seine Musik auf die Bühne zu bringen formte er die Band The Rain Dogs. Diese Hilfskonstruktion hat sich mittlerweile verselbstständigt und Kottarashky and The Rain Dogs sind zu einer echten Band zusammengewachsen. Ihr drittes Album "Cats, Dogs and Ghosts" zeugt davon und ist schon jetzt mit Sicherheit eine der spannendsten Scheiben dieses Herbstes.
Kottarashky and the Rain Dogs cats, dogs and ghosts 5
José Mauro obnoxius 2
Die Musik des brasilianischen Sängers und Komponist José Mauro zählt zu den heimlichen Schätzen Südamerikas. Kurz nachdem Mauro 1970 sein Album "Obnoxius" aufgenommen hatte, starb er bei einem Motorradunfall. Jetzt wurde das Album wiederveröffentlicht und somit gibt es nun endlich die Chance, diesen dunklen Edelstein der brasilianischen Musik zu entdecken und zu geniessen.
Ein Ami und drei Franzosen feiern als Sociedade Recreativa die Musik Nordbrasiliens, den Forró. Diesen reichern die vier mit elektronischen Klängen an. Für ihr mit dem Bandnamen betitelten Debüt haben sich Sociedade Recreativa unter anderem die Brasilianerin Falvia Coelho ist Studio geholt. Mit dieser Musik kommt der Sommer zurück.
Sociedade Recreativa dito 3
Oddjob folk 6
Mit ihrem neusten, ihrem siebenten Album hat die schwedische Band Oddjob ein Projekt von 1965 fortgeführt. Damals bearbeiteten Jazzmusiker schwedische Volks- und Kirchenlieder. Oddjob nahm nun eine Neuinterpretation dieser Liedbearbeitungen vor. Quasi die Modernisierung der Modernisierung. Das daraus entstandene himmlischspannende Album nannten Oddjob schlicht "Folk".
Himmlischspannend ist auch jedes neue Album, das der New Yorker John Zorn einspielen lässt. Womit wir wieder einmal bei der Rubrik "The Magic of John Zorn". Der Musiker und Komponist Zorn hat mit dem Album "Rimbaud" einem der einflussreichsten Autoren Frankreichs ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die vier Kompositionen sind ganz unterschiedlich. Eine klassisch gehaltene Kammerorchesterkomposition eröffnet den Reigen, gefolgt von einem elektronischen Stück. Nummer Drei ist eine Komposition, deren Piano-Teil voll auskomponiert ist, die dazugehörige Rhythmusgruppe aus Bass und Schlagzeug jedoch frei improvisieren. Den Abschluss bildet eines der File-Card-Stücke, bei denen Zorn Kompositionsteile auf kleine Karten schreibt und diese wild durcheinanderwirbelt. Dazu wird eine Text von Arthur Rimbaud aus dem Jahr 1871 rezitiert. Bei dieser Komposition ist John Zorn selbst an Altsaxophon, Klavier, Gitarre, Orgel und Schlagzeug zu hören. Taucht nun ab in die einzigartige Klangwelt von John Zorn.
John Zorn rimbaud 4
Alsarah and the Nubatones manara 14
Die aus New York stammende Band Alsarah and the Nubatones hat sich, wie zu hören war, der Musik der Nordostafrikas, also Sudans und Nubiens angenommen. Ihr zweites Album "Manara" ist ein Konzeptalbum, das man mit seinen Wechseln aus Songs und Zwischentiteln von Anfang bis Ende hören sollte. Damit haben Alsarah and the Nubatones ein überzeugendes Gesamtkunstwerk geschaffen, das Lust auf mehr macht.
Ein weiteres wichtiges Weltmusikalbum dieses Herbstes hat Noura Mint Seymali veröffentlicht. Die aus Mauretanien stammende Sängerin hat mit ihrem Ehemann, dem Saitenvirtuosen Jeihe Ould Chighaly und der gemeinsamen Band einen neuen Musikstil entwickelt. Azawan hat seine Wurzeln in der maurischen Tradition, doch die vorantreibenden E-Gitarrenriffs transportieren die alten Lieder in die Gegenwart. Der Nachfolger des gefeierten Debüt-Albums von Noura Mint Seymali hießt "Arbina".
Noura Mint Seymali arbina 3
Lee Scratch Perry & Subatomic Sound System black arc vampires 1
Schwere Bässe, entschleundigte Reggae-Rhythmen, wilde Soundeffekte: dies sind die Hauptzutaten, aus den seit Ende der 60er Jahre Dub zusammengemixt werden. Der mittlerweile 80-jährige Jamaikaner Lee Scratch Perry zählt zu den wichtigsten Vertreter des Dub. Gemeinsam mit dem New Yorker Subatomic Sound System hat er den gerade verklungenen Song "Black Arc Vampires" aufgenommen und demonstriert, der er sich noch lange nicht aufs Altenteil zurückziehen will.
Der in Texas geborene, in Mexiko aufgewachsene und nun wieder in Texas lebende Sergio Mendoza gehört zu einer neuen Generation von Tex-Mex-Musikern. Gemeinsam mit seinem Orkesta Mendoza hat der Multiinstrumentalist gerade sein zweites Album veröffentlicht. "Vamos A Guarachar!" - sinngemäss: los wir gehen uns vergnügen - ist wirklich ein wahres Vergnügen. Beim Orkesta Mendoza triffen mexikanischen Cumbia, Mambo und Mariachi auf Elektro und Punk.
Orkesta Mendoza vamos a guarachar 2
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an den US-amerikanischen Jazz-Saxophonisten Kenny Garrett für sein Album "Do Your Dance!". Eigentlich tief im Jazz verwurzelt ist Kenny Garrett dafür bekannt, dass er die Leute auf seinen Konzerten zum Tanzen bringt. Nun hat Garrett neun Songs aufgenommen, die alle eins gemeinsam haben: sie grooven gewaltig. Die Titel heißen u.a. "Bossa", "Calypso Chant" und "Persian Steps" und so kommen auch die Einflüsse aus den verschiedensten Richtungen – von Jazz, Swing und Funk über Latin, Bossa und karibische Calypso-Musik bis zur Musik Vorderasiens. Das ist Weltmusik pur und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Kenny Garrett für seinen Produktion "Do Your Dance!". Ich muss mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Armenisch: tste sout oun und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Kenny Garrett do your dance! 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 11.09.16 13 Uhr
Orquestra Valdes la paloma #3 15
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein vielfältiges Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Mexiko sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Ghana, Trinidad und Italien. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ geben und der Goldene Orsino wird am Ende der Sendung an David Nesselhauf für sein Album "Afrokraut" verliehen. Nach der La-Paloma-Version des Orquestra Valdés gibt nun einen skandinavischen Dreierpack.
Durch sein Spiel auf Ziegenhörnern hat der Norweger Karl Seglem einen einzigartigen Sound entwickelt. Musikalisch bewegt sich Karl Seglem im Grenzland zwischen Jazz, Weltmusik und Folk. Eines seiner zahlreichen Projekte ist das Karl Seglem Acoustic Quartet. Ihr neues gemeinsames Album heißt "Nordic Balm" und bildet mit "Norskjazz" und NyeSongar.no eine Trilogie. Das Karl Seglem Acoustic Quartet präsentiert sich als brillant eingespielte Truppe mit ungebändigter Spielfreude.
Sie gehört zum Stamm der Samen, den Ureinwohnern Nordschwedens: Sofia Jannok. Wie beispielsweise Marie Boine Persen singt sie im Joik-Stil, eine Art nordischer Jodeler. Einige ihrer Lieder trägt Sofia Jannok aber auch auf Englisch und Schwedisch vor. Ihr viertes Album nennt sie selbstbewusst "Orda - This is my land" und bietet eine Melange aus Folk, Elektronik und Pop.
Kaum zu glauben aber war: die schwedische Elektro-Folk-Gruppe Garmarna gibt es nun schon 26 Jahre. Zehn Jahre, nachdem Garmarna ihre letzte Platte veröffentlicht hat erschien jetzt endlich ihre lang erwartetes sechstes Album. Dieses heißt schlicht "6" und spannt einen weiten Bogen von akustischer Sanftheit zur elektronischen Härte von traditionellen Melodien bis zu düsterem Rock. Öffnet nun also Eure Ohren und Herzen für das Karl Seglem Acoustic Quartet, Sofia Jannok und Garmarna.
Karl Seglem nordic balm 7
Sofia Jannok orda - this is my land 14
Garmarna 6
Von Nordeuropa nach Nordamerika, direkt in den Meltingpoot New York zur Rubrik "The Magic of John Zorn". Seit Mitte der 1990er Jahre schrieb der jüdische Komponist vier Liederzyklen mit über 1 400 Songs. Das erste Songbook hat er noch selbst mit seiner Band Masada eingespielt. Den zweiten Zyklus überließ er schon anderen Bands und so hat nun das Nova Express Quintet das 28. Album des sogenannten "Book of Angels" aufgenommen. Es spielen John Medeski an Orgel und Klavier, am Vibraphon Kenny Wollensen, Trevor Dunn - Bass, am Schlagzeug Joey Baron und Cyro Baptista - Percussion. Das Album trägt, wie alle der Book-of-Angels-Reihe, den Namen eines Dämons, in diesem Falle Andras.
Nova Express Quintet andras - book of angels 28 4
Bror Gunnar Jansson dito 4
Er ist so ziemlich die schrägste One-Man-Blues-Band des Universums: Bror Gunnar Jansson. Ja und er stammt nicht, wie man denken könnte, aus den Südstaaten der USA, sondern aus Schweden. Das gerade verklungene Stück stammt aus dem Jahr 2012 vom Debüt-Album Bror Gunnar Janssons, das schlicht seinen Namen trägt.
Bleiben wir noch kurz bei Blues aus Skandinavien. Der Norweger Vidar Busk hat jahrelang in den Staaten gelebt und dort den Blues aufgesogen wie ein trockner Schwamm. Die Doppel-CD "Tung örn flyr lavt" ist ein Best-Of seines 30-jährigen Schaffens. In knapp 40 Songs klingen alle Fassetten seiner Gitarren- und Gesangskunst an.
Vidar Busk tung orn flyr lavt 3
Pat Thomas coming home I/1
In der langen Ahnengalerie des westafrikanischen Highlife hat er einen Ehrenplatz: Pat Thomas. "The Golden Voice of Africa“ hat sich gerade mit einem neuen Album und einer große Europa-Tour wieder ins Bewusstsein gespielt. Und um dies alles noch zu unterstreichen, ist nun noch eine Doppel-CD des Sängers aus Ghana erschienen. "Coming Home" ist eine Best-Of mit Titeln, die Pat Thomas zwischen 1967 und 1981 eingespielt hat. Die zwei Scheiben machen klar, warum Pat Thomas "The Golden Voice of Africa" genannt wird. Fantastisch!
Ebenfalls aus Ghana stammte der Multiinstrumentalist und Sänger Rim Kwaku Obeng, der leider im Mai verstorben ist. Dabei wurde auch er gerade wiederentdeckt, denn auch von Rim werden gerade alte Scheibe neu aufgelegt. Diese belegen, dass eine der Wurzeln der Disco-Musik nach Westafrika reicht. Das Album "Too Tough" sind eigentlich zwei EPs, die Rim Anfang der 1980er in Kalifornien eingespielt hat.
Rim and Kasa too tough 5
Latin Quarter the imagination of thieves 12
Mit dem Song "I am refugee - ich bin Flüchtling" macht die englische Band Latin Quarter klar, was sie von den Parolen rechter Politiker hält. Das neue Album "The imagination of thieves" zeigt wieder, wofür Latin Quarter seit dem Anfang ihrer Band-Geschichte Mitte der 80er bekannt sind, nämlich in ihren Songs klare politische Kante zu zeigen. Da neue Album haben Latin Quarter quasi live im Studio eingespielt und so klingt ihre Musik auch: direkt und unverkünstelt.
Mop Mop nennt sich ein Projekt des Italiener Andrea Benini. Mal alleine, mal mit Band verwebt Benini nordafrikanischen Rhythmen mit Afro-Jazz und Karibiksounds. Gerade hat Mop Mop mit "Lunar Love" das fünftes Album veröffentlicht. Stargast auf dem Album: der aus Trinidad stammende Sänger Anthony Joseph.
Mop Mop feat. Anthony Joseph lunar love 3
Dub Dynasty holy cow 10
"Holy Cow - Heilige Kuh", wer ein neues Album so nennt, muß wohl viel Humor haben. Und dies kann man von Dub Dynasty durchaus sagen. Das Trio aus England besteht aus dem wichtigsten Dub-Duo der Insel, Alpha & Omega sowie Alpha Steppa, dem Sohn bzw. Neffen von Alpha & Omega. Die drei haben sich zudem zahlreiche Sänger ins Boot geholt und so ist "Holy Cow" eine wunderbar abwechslungsreich Dub-Scheibe geworden.
Von Dub aus England zu wiederbelebter Samba aus Brasilien. Clara Moreno, die Tochter Joyce Moreno und Nelson Angelo, zweiter Ikonen der brasilianischen Musik, ist heute mindestens genauso berühmt wie ihre Eltern. Schon als Kind stand sie mit Musikern wie Milton Nascimento und Egberto Gismonti auf der Bühne. Mit dem Album "Samba esquema novo de novo" hat sie eine moderne Version der LP "Samba esquema novo" aufgenommen. Diese Scheibe hat Jorge Ben 1963 aufgenommen und sie zählt heute zu den Klassikern der modernen Musik Brasiliens. Hört Clara Moreno in einem wunderschönen Duett mit Wilson Simoninha.
Clara Moreno samba esquema novo "de novo" 4
The Ukrainians evolutsiya I/5
Mit dem Doppel-Album "Evolutsiya" feiert die Band The Ukrainians ihr 25-jähriges Jubliäum. Entstanden aus der englischen Band "The Wedding Present" vereint die wilde Treppe ukrainische Folklore und englischem Rock. Dabei haben sie riesigen Spaß und nehmen gelegentlich aus "ukrainisierte" Versionen von Rock- und Pop-Klassikern auf. Das Doppel-Album bietet auf CD 1 ein Best-Of ihrer über 20 Platten. Auf CD 2 sind Live-Versionen und bisher unveröffentlichtes Material der Ukrainians zu hören.
Der in Kairo lebenden palästinensischen Musikers und Produzenten Tamer Abu Ghazaleh hat mit "Thulth" sein drittes Album herausgebracht. Der Sänger und Ud-Spieler ist nicht nur Musiker, sondern eine Schlüsselfigur der alternativen Musikszene im arabischen Raum. Tamer hat unter anderem eine unabhängige Musikorganisation gegründet, um es jungen Musikern einfacher zu machen, die nicht in Pop unterwegs sind. Zudem spielt Tamer in der Kairoer Band Alif. Jetzt aber ein Song aus seiner neuen Solo-Scheibe.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an David Nesselhauf für sein Album "Afrokraut". Der Hamburger Bassist und Elektroniker ist in unterschiedlichsten musikalischen Welten unterwegs. Mal spielt er hingebungsvoll Funk, mal düsternen Entzeitmetal, mal Avantgarde-Elektronic. Mit "Afrokraut" wendet sich David Nesselhauf einer ganz kurzen und fast vergessenen Episode deutscher Rockmusik zu. Ende der 1970 suchten Bands wie Can nach einer Verbindung von afrikanischer Musik und Krautrock. Nesselhauf nimmt diesen Strang wieder auf und fügt heutiges hinzu. Mit Gastmusikern wie dem Afrobeat-Sänger Amadou Bah oder Jazzer Nabil Atassi entstand ein Album, dessen Musik im wahrsten Sinne des Wortes Weltmusik ist. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für David Nesselhauf und sein Album "Afrokraut".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Bulgarisch dovijdáne und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
David Nesselhauf afrokraut 5
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.08.16 13 Uhr
Bill Hall la paloma #2 13
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus England sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten mit zum Teil sehr langem Atem. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“. In Schau an - Musik präsentiert ich Euch diesmal einen Ausstellungskatalog mit LP und CD. Der Goldene Orsino geht an die Produktion Amerli: Refugees for Refugees.
Die La-Paloma-Version zu Beginn stammte von Bob Hall, einem englischen Blues- und Jazzpianisten, der schon mit John Lee Hooker, Chuck Berry und Howlin' Wolf auf der Bühne stand.
Obwohl ich kein großer Freund von Samplern bin, beginne ich jetzt mit gleich drei sehr unterschiedlichen, die doch alle etwas gemeinsam haben: sie sind überraschend und bieten Neues sowie Unbekanntes.
Radio Vienna präsentierte - ja klar - Musik von Wiener Bands. Im Untertitel heißt die Zusammenstellung "Sounds from the 21th century" - was klar macht, dass dies keine gewöhnliche Austropop-Scheibe ist. Vorgestellt werden 14 Bands, deren Mitglieder so bunt zusammengewürfelt sind, wie die multiethnische Bevölkerung der österreichischen Hauptstadt. Bands wie 5/8erl in Ehr'n, Madame Baheux, die Donauwellenreiter oder Orges & The Ockus-Rockus Band präsentieren die neue Garde experimentierfreudiger Künstlerinnen und Künstler im Spektrum zwischen Souljazz, Balkanflair, Elektronik und den humorig-morbiden Schmäh des Wiener Lieds.
Der Sampler Beyond Addis Vol. 2 heißt im Untertitel: Modern Ethiopian Dance Grooves inspired by Swinging Addis. 13 Bands hat der Münchner Musiker Jan Weissenfeldt auf die CD gepackt und alle haben sich vom Ethio-Jazz der 70er Jahre inspirieren lassen. Die Szene ist international, die Tezeta Band stammt aus Portland/USA, Jungle by Night aus Amsterdam, das Cosmic Analog Ensemble aus der libanesischen Hauptstadt Beirut und Les Frères Smith aus Paris. Jan Weissenfeld hat selbst mehrer Ethio-Jazz-Inspirierte Gruppen und ist gleich mit zwei Bands auf dem Sampler vertreten.
Sampler Nummer Drei "Pandaemonium Gitano" ist eine Zusammenstellung des Züricher DJs Rock Gitano. Wie in seinen Shows bringt er verschiedenste Bands zusammen, die alle eine Affinität zu Gypsy Music haben. Die Spanne reicht von Gogol Bordello aus New York über Boom Pam aus Israel und Gypsy Hill aus London bis zu Äl Jawala aus Freiburg. Eine tolle Scheibe für eine zu durchtanzende Sommernacht.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Worried Man & Worried Boy feat. Der Nino aus Wien, die Whitefield Brothers und Äl Jawala.
Worried Man & Worried Boy feat. Der Nino aus Wien radio vienna 1
Whitefield Brothers beyond addis vol. 2 11
Äl Jawala pandaemonium gitano 5
Schau an - Musik. Vor mir liegt ein 32 cm x 32 cm großer weißer Ausstellungskatalog. In schwarzen nach unten führenden Buchstaben steht geschrieben: Michaela Melián Electric Ladyland. Der Katalog enthält keine Fotos einer Ausstellung sondern eine über vier Seiten gehende Grafik, drei ausführliche Texte zu Michaela Melián und - und darum geht es hier - eine LP und eine CD mit zwei Musikstücken der Künstlerin. Erschienen ist der Katalog zur ersten museale Einzelausstellung im Münchner Lenbachhaus, denn Melián ist nicht nur Sound- sondern auch bildende Künstlerin. In Electric Ladyland geht nicht um die gleichnamige LP von Jimmy Hendrix, sondern um die Kunstfigur der Olympia aus Jacques Offenbachs Oper Hoffmanns Erzählungen von 1881. Mit Zeichnungen, Installationen und Musik umkreist Melián den Mythos der von Männern geschaffenen künstlichen Frauen. Die studierte Cellistin ist Mitbegründerin der Avantgarde-Band F.S.K. und produziert seit Jahren erfolgreiche Hörspiele. Außerdem hat Melián mittlerweile fünf elektroakustische Soloalben aufgenommen. Der Soundtrack zur Ausstellung beinhaltet zwei Stü mit einer Allstarband veröffentlicht, deren Mitglieder in mit so unterschiedlichen Musikern wie Papa Wemba, Cesaria Evora, den Heilocentrics und dem Creole Jazz Orchestra spielten. Die Songs schlagen eine Brücke zwischen den einzelnen Karibikinseln und Afrika und haben eine unglaubliche Wucht und einen unwiderstehlichen Sog. Anthony Josephs neues Album ist wie ein Tor in die Zukunft karibischer Musik.
Anthony Joseph caribbean roots 1
Von der Karibik gen Westen nach New York und zu "The Magic of John Zorn". Der jüdische Aktivist, Musiker, Autor, Label- und Clubbetreiber ist vor allem anderen Komponist mit einem unglaublichen Schaffensdrang. Zu den vielen Bands und Musikerkonstellationen, die seine Kompositionen aufführen und einspielen gehört das Trio Simulacrum. John Medeski spielt darin Orgel, Matt Hollenberg Gitarre und Kenny Grohowski Schlagzeug. Die Stücke auf dem Album Inferno sind dem schwedischen Schriftsteller, Maler und Philosophen August Strindberg gewidmet. Und wie seine Stücke sind auch die Kompositionen von John Zorn geprägt von tiefschwarzer Verzweiflung in Strindbergs Inferno-Phase nach der Scheidung von seiner zweiten Frau.
Simulacrum inferno 4
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die Produktion "Amerli: Refugees for Refugees". Im letzten Jahr kamen auch in Belgien zehntausende Flüchtlinge an. Und wie überall, finden sich unter diesen auch viele hoch ausgebildete Musiker. Da Projekt Amerlie bringt knapp 20 Musikerinnen und Musiker zusammen, die aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Pakistan und Tibet stammen. Gemeinsam erzählen sie in ihren Liedern von Flucht und Vertreibung, vom Leben im Exil, von Heimweh, Hoffnung, Würde und Solidarität. Das Album baut Brücken zwischen den Musikern und ihren verschiedenen Traditionen und bietet damit Weltmusik im allerbesten Wortsinne. Deshalb hier und jetzt der Goldene Orsino für "Amerli: Refugees for Refugees".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Bengali: ashi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Amerli refugees for refugees 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.07.16 13 Uhr
Otto & Bernelli la paloma 14
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus dem Ruhrpott sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Mali, Nigeria und Kenia. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben und der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung an Mikhael Alperin für seine Produktion "Prayers and Meditations".
Nach der La-Paloma-Version des wilden Straßenmusiker-Duos Otto & Bernelli, die zwischen 1978 bis 2008 vorzugsweise im Ruhrpott unterwegs waren geht es weiter mit einem musikalischen Dreierpack rund um Marc Ribot.
Der New Yorker zählt zu den vielseitigsten Gitarristen der Gegenwart. An der klassischen Gitarre ausgebildet, wechselte Ribot bald zur E-Gitarre und spielte mit ganz vielen unterschiedlichen Musikern zusammen: von Soullegende Salomon Burke, über Rockröhre Tom Waits und Poptitan Elton John bis zu Avantgarde-Musikern wie Noël Akchoté und John Zorn. Selbst mit der Berliner Band 17 Hippies war Marc Ribot auf Tournee. Ribot ist auf hunderten Platten zu hören, von kubanischer Musik bis zu Freejazz. Sein neustes Projekt sind die Young Philadelphians. Gemeinsam mit Mary Halvorson an der zweiten Gitarre, Bassist Jamaaladeen Tacuma, Schlagzeuger Calvin Weston sowie einem Streichertrio spielten sie ihr Debüt live in Tokio ein. Deshalb heißt das Album auch „Live in Tokyo“. Es bietet verjazzte Version von Soul-Hits aus Philadelphia, aus einer Zeit bevor Dancemusic digital wurde.
Marc Ribots Bruder im Geiste ist der englische Gitarrist Fred Frith. Gemeinsam spielten sie vor über 20 Jahren das Album „Sounds of a Distant“ ein und loten gemeinsam die Grenzen der Gitarrenspiels aus.
Wiederum ziemlich frisch ist das Marc Ribot Trio mit Henry Grimes an Bass und Geige sowie Chad Taylor am Schlagzeug. Zu dritt spielten sie im legendären New York Jazzclub Village Vanguard eine frei fließende Musik zwischen Freejazz, Rock und Blues. Auch dieses Album heißt schlicht "Marc Ribot Trio live at the Village Vanguard".Ein raues, querköpfiges Album, das den Hörern einiges abverlangt, sie aber auch reich beschenkt. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Marc Ribot in drei ganz unterschiedlichen Soundarten.
Marc Ribot The Young Philadelphians live in tokyo 3
Marc Ribot & Fred Frith subsonic #1 3
Marc Ribot Trio live at village vangard 3
So, jetzt brauchen wohl einige etwas zum Durchschnaufen und dies machen wir mit einer weiteren Ausgabe der Reihe “The Magic of John Zorn” und - ja – auch wieder mit Marc Ribot. Der ist nämlich der Gitarrist der Band The Dreamers, von der der New Yorker Komponist John Zorn seine zartesten und verspieltesten Lieder einspielen lässt. Das Album „Pellucidar – a dreamers fantabula“ spielt auf den fiktiven Kontinent Pellucidar im Innern unserer Erde an. Diesen hat sich der Tarzan-Autor Edgar Rice Burroughs Anfang des letzten Jahrhunderts ausgedacht. Neben Marc Ribot spielen bei The Dreamers Kenny Wollesen am Vibraphon, Keyboarder Jamie Saft, Bassist Trevor Dunn sowie Schlagzeuger Joey Baron und Percussiost Cyro Baptista.
John Zorn / The Dreamers pellucidar - a dreamers fantabula 6
Eji Oyewole charity begins at home 1
“Charity begins at home” ist der Titelsong einer LP von Eji Oyewole, die 1977 in Nigeria aufgenommen und nun endlich wiederveröffentlich wurde. In seiner westafrikanischen Heimat ist Eji eine Ikone des Highlife und wird verehrt für sein groovendes Saxophon- und Flötespiel. Er hatte seine ganz große Zeit in den 70ern, als er unter anderem mit Bob Marley, Miles Davis, Fela Kuti, Ornett Coleman und Dizzy Gillespy aufgetreten ist. Heute lebt Eji Oyewole in London und gibt noch ab und an Konzerte.
Von Nigeria nach Kenia und dies via Deutschland. Denn der Hamburger Schlagzeuger Sven Kacirek reiste 2010 ist ostafrikanische Kenia, um dort neue Rhythmen kennenzulernen und mit Musikern vor Ort aufzunehmen. Im Vergleich zu anderen derartigen Projekten beschreibt Kacirek jede der Aufnahmen ausführlich und erzählt im Booklet von der Musikern, der Instrumenten und Aufnahmeorten. So ist das Album „The Kenya Session“ eine Art musikalisches Tagebuch und bekam nicht umsonst den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Den folgenden Song hat Sven Kacirek mit dem Sänger Olith Ratego eingespielt.
Sven Kacirek the kenya sessions 7
Dalindeo slavic soul 3
Dies war der Titelsong des neuen Albums „Slavic Soul“ der finnischen Band Dalindèo. Auch auf ihrem nunmehr vierten Album mixen die sechs Musiker wieder fröhlich und hochvirtuos Klezmer und Surfrock, Swing und Tango, nordische Schlager der 50er und Balkan. Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen fällt die Stimmung auf "Slavic Soul" etwas dunkler, psychedelischer und melancholischer aus. Vielleicht meinen Dalindèo mit Slavic Soul ja die Seele Draculas.
Der Seele Mozarts hat sich das Freiburger Ensemble FizFüz mit ihrem neuen Album „Mozart im Morgenland“ verschrieben. Mozart spielte ja in seiner Musik auch immer wieder gern mit orientalischen Einflüssen, oder was damals dafür gehalten wurde. FizFüz haben nun genau dies herausgearbeitet und mit echter orientalischer Musik gemischt. Eine sehr wohlklingende Verschmelzung von Orient und Okzident.
FizFüz mozart im morgenland 13
Geoff Berner we are going to bremen to be musicians 6
Mit seiner in Klezmer verwandelten Coverversion eines David Bowie-Songs demonstriert der Kanadier Geoff Berner, dass er mit alle Wassern gewaschen ist. Als Jude osteuropäischer Abstammung will der Sänger und Akkordeonist Klezmer lebendig halten: betrunken, dreckig, politisch und leidenschaftlich, wie er selbst sagt. Sein siebentes Album heißt „We are going to Bremen to be musicians“ und wie der Esel, der Hund, die Katze und Hahn, sieht Berner seinen Musik auch als eine Strategie gegen Verzweiflung. Geoff Berner gehört auch zum sogenannte Klezmer Bund, eine lose Vereinigung von Musikern, die Klezmer entstauben wollen.
Auch zum Klezmer Bund gehört der in Berlin lebende US-Amerikaner Daniel Kahn. Er ist einer der Musiker des Semer Ensembles. Dieses hat sich zur Aufgabe gemacht, jüdische Lieder, die in den 30er Jahren in Berlin veröffentlicht wurden, wieder zum Leben zu erwecken. Der Name bezieht sich auf die Schallplattenfirma Semer, die damals von Hirsch Lewin gegründet wurde, um jüdischen Musiker eine Möglichkeit zu Veröffentlichung zu bieten. Lewins Laden und Lager wurde 1938 von der SA zerstört, er später ins KZ Sachsenhausen deportiert, aus dem er nach Palästina auswandern kann. Lewin starb 1958 in Israel. Ein halbes Jahrhundert später machte sich der Musikethnologe Rainer E. Lotz daran, die alten Aufnahme zu sammeln. 2012 beginnt dann der in Berlin lebende Alan Berg das Semer Ensemble zu formieren, in dem neben Daniel Kahn u.a. auch Lorin Sklamberg und Paul Brody zu hören sind. Die erste CD des Semer Ensembles heisst „Rescued Treasure“, also geretteter Schatz und wurde live im Berliner Gorki-Theater eingespielt.
Semer Ensemble rescued treasure 1
Modou Touré & Ramon Goose the west african blues project 4
Unter dem Titel “The West African Blues Project” haben der Senegalese Modou Touré und der Engländer Ramon Goose ihr erstes gemeinsames Album veröffentlicht. Die ruhig dahinfließenden Lieder werden mal in Wolof, mal in Mandinka, mal in Französisch gesungen. Im gerade verklungenen Song wurden Modou Touré und Ramon Goose von Diabel Cissokho an der afrikanischen Harfe Kora begleitet.
Auch das neue Album des Gitarristen Djelimady Tounkara trägt den Blues im Titel: Djely Blues. Tounkara gehörte 1970 zu den Gründungsmusikern der Super Rail Band, der erfolgreichsten Bands Malis aller Zeiten. Salif Keita, Mory Kanté und Kante Manfila haben in der Band gespielt. Djelimady Tounkara neues Soloalbum zeigt, dass der knapp 70-jähirge noch immer zu den besten Sahara-Blues-Musikern gehört. Hört den Titelsong „Djely Blues“.
Djelimady Tounkara djely blues 7
Christine Salem larg pa lo kor 3
"Larg pa lo kor" ist der Titelsong des neuen Albums von Christine Salem. Die Sängerin mit der unglaublich tiefen Stimme stammt von der ostafrikanischen Insel Reunion. Christine Salem ist momentan eine der wichtigsten Stimmen der Maloya-Musik, einer Art ostafrikanischen Blues. Maloya wird von der UNESCO zu den Meisterwerken des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit gezählt und entstand als Protestmusik gegen die französischen Kolonialherren.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Mikhail Alperin und seine Produktion "Prayers and Meditations". Der in der Ukraine geborene und heute in Norwegen lebende Pianist und Komponist begann schon zu Sowjetzeiten Jazz und Folklore zu verbinden. Auf seinem 14. Album sucht er nun eine Verbindung von Musik und Spiritualität. Dabei unterstützen ihn der Osloer Kammerchor, der bulgarische Frauenchor Bulgarian Vocal Family, seine Frau, die Akkordeonspielerin und Sängerin Evelina Petrova-Alperin, sein jahrzehntelanger musikalischer Partner, der russische Sänger Sergej Starostin und der norwegische Perkussionist Bjørn Løken. Mit dieser Truppe gelingt es Mikhail Alperin, eine Brücke zu schlagen zwischen Ästhetik, Ethik und Spiritualität und Elemente der Musiksprache des Ostens in die Konzertsäle des Westens einzubringen. Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Mikhael Alperin und seine Produktion "Payers and Mediations".
Ich muß ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de Orsino verabschiedet sich auf Afrikaans totsiens und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Mikhail Alperin prayers and meditations 7
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.06.16 13 Uhr
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Spanien sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Kamerun, Israel und Brasilien. In Schau an – Musik stelle ich Euch wieder einmal eine CD mit Buch vor und es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben. Der Goldene Orsino geht an schließlich an die koreanische Band Jambinai für ihre Produktion „A Heritage“.
Nach der La-Paloma-Version eines der bekanntesten Konzertgitarristen Spaniens, Pepe Romero, machen wir weiter mit einem baden-württembergischem Dreierpack.
LGFN ist die Kurzform für Le Gateau Foret Noire und wie die Schwarzwälder Kirschtorte so kommt auch die Band LGFN aus dem Schwarzwald. Mit „Black Forest“ haben sie ein groovendes Debüt-Album veröffentlicht. Elektronischer Pop trifft aus Jazz und wird elektronisch umwoben von der gelegentlichen Düsternis des Schwarzwaldes.
Die sechsköpfige Band Rasga Rasga stammt aus Freiburg und feiert einen bunten Stilmix aus Worldmusic, Punk, Balkanbrass mit Kauderwelsch-Texten. Gerade sind Rasga Rasga wieder auf Tournee durch den Südwesten. Lasst euch also am Besten live von den schweißtreibenden Rhythmen der Band einheizen. Das aktuelle, das zweite Album von Rasga Rasga heisst "Anhelo".
In Bad Urach der Schwäbischen Alb haben sich Booghk de Doo zusammengefunden, um gemeinsam irischen Folk, Rock sowie alten Seemanns- und Soldatenlieder mit schwäbischen Texten zu etwas ganz Eigenem zusammenzuschweißen. Ihr Album „Leben Lügen Leiden“ kommt als Doppelpack als Audio-CD und DVD mit Konzert- und Probenaufnahmen der Band daher. Also "Schau an – Musik" von Booghk de Doo.
Öffnet nun Eure Herzen und Ohren für LGFN, Rasga Rasga und Booghk de Doo.
Rasga Rasga anhelo 1
LGFN black forest 9
Booghk de Doo leben lügen leiden 1
Bleiben wir nochmal kurz in deutschen Landen und kommen zu zwei Musikern und einer Musikerin, die in den 80ern und 90ern mit sehr unterschiedlichen Musiken deutsche Sounds weltweit bekannt waren. Zum Einen waren da die Einstürzenden Neubauten um Sänger Blixa Bargeld sowie Gitarrist und Bassist Alexander Hacke. Mit ihrem Industrial-Rock waren sie zeitweise die international bekannteste deutsche Band. Zum Anderen war da Danielle de Picciotto, die die allererste Love-Parade in Berlin mitorganisierte und für den Berliner Techno der 1990er stand. Die Zeiten ändern sich.
Nun hat Sänger Blixa Bargeld mit der schweizer Avantgarde-Band Kiku das wunderbar düstere Album „Marcher sur la tete“ eingespielt. Während die Musik irgendwo zwischen Jazz, Elektro und Kammermusik pendelnd erzählt Blixa Bargeld ehr als das er singt. Als zweiten Sänger haben sich Kiku noch den New Yorker Rapper Black Cracker dazu geholt. Eine überaus stimmige Schiebe.
Danielle de Picciotto und Alexander Hacke haben mit „Perseverantia“ ihr drittes gemeinsames Album veröffentlicht. Aufgenommen in der kalifornischen Mojave-Wüste sind die meist instrumentalen Song fern jeder Schublade von großer innerer Spannung. Picciotto und Hacke haben sich damit endgültig zum wichtigsten Musikerpaar jenseits der Genre-Grenzen gemausert.
KiKu & Blixa Bargeld & Black Cracker marcher sur la tete 4
Danielle De Picciotto & Alexander Hacke perseverantia 6
In der Reihe „The Magic of John Zorn“ geht’s mal wieder um das "Book of Angels", den zweiten Liederzyklus, den der New Yorker Komponist geschrieben haben. Nach dem "Book of Songs", das John Zorn mit seinem eigenen Quartett Masada eingespielt hatte, lässt er die 316 Kompositionen des Book of Angels von anderen Musikern einspielen. CD Nummer 27 trägt den Titel „Flaga“ und wurde vom Jazztrio Taborn, McBrid und Sorey aufgenommen. Der Tastenvirtuose Craig Taborn ist dafür bekannt, nicht nur in Avantgarde-Jazz-Kreisen unterwegs, sondern auch in der Dark Ambient- und Techno-Musikszene Detroits musikalisch tätig zu sein. So einer ist natürlich genau von dem Kaliber, das sich John Zorn für seine Kompositionen aussucht.
Flaga flaga - book of angels 27 6
Azymuth outubro 3
Gegründet schon 1973 gehört das Trio Azymuth zu den Urvätern der modernen Musik Brasiliens. Mit ihrer Fusion aus Jazz, Samba und anderen mittel- und südamerikanischen Stilen feierten sie weltweit Erfolge. Jose Roberto Bertami, Keyboard, Alex Malheiros, Gitarre und Bass sowie Ivan Conti am Schlagzeug tourten noch gemeinsam auch bis zum Tod von Bertrami im Jahre 2012. Nun werden nach und nach ihre alten Platten wiederveröffentlicht und so ist auch das Album Outubro, das Azymuth 1980 einspielte, wieder zu haben. So hörte sich Zukunft früher an.
Auch die Doppel-CD „Ave Africa“ ist eine Rückschau. Im ostafrikanischen Tansania ist die Band Sunburst noch immer Kult, obwohl es sie nur kurze Zeit gab. Die LP „Ave Africa“ erschien 1977, zu einem Zeitpunkt als sich Sunburst schon wieder aufgelöst hatten. Geblieben ist ein einzigartiger Sound aus Jazz, Rock traditionellen ostafrikanischen und karibischen Elementen. Die Doppel-CD „Ave Africa“ enthält nicht nur die Songs der LP, sondern als Extra-CD die Singles, die Sunburst vor ihrem Debüt-Album eingespielt hatten, sowie sieben Songs einer Radio-Session.
Sunburst ave africa II 14
Seckou Keita 22 strings 6
Schau an – Musik. Es ist nicht nur wegen der Musik eines der schönsten Alben, die im letzten Jahr veröffentlicht wurden: die CD “22 Strings” von Sekou Keita. Der Senegalese spielt die 22-saitige Harfe Kora und in den 20 Jahren seiner Karriere hat Keita unter anderem mit Youssou N’Dour, Miriam Makeba und Salif Keita auf der Bühne gestanden. „22 Strings“ ist sein sechstes Album, das eher wie ein Buch daherkommt. Auf 18 Seiten erzählt Keita in Text und Bild die Geschichte seiner Familie und seines Instruments.
Der Bassist und Sänger Richard Bona stammt aus dem zentralafrikanischen Kamerun. Doch wissen Pop-, Rock- und Jazzgrößen aus aller Welt sein musikalisches Genie zu schätzen - Paul Simon, Harry Belafonte, Manu Dibango, Pat Metheny, Herbie Hancock, Chick Corea – um nur einige zu nennen. Nun nimmt sich Richard Bona mit seiner neuen Band Mandeka Cubano der Musik der Karibik-Insel an. Die neue Band macht da weiter, wo der Buena Vista Social Club und die Afro-Cuban Allstars aufgehört haben, nämlich bei der Neuinterpretation kubanischer Musik unter besonderer Berücksichtigung der afrikanischen Wurzeln. Deshalb heißt das Album auch "Heritage".
Gleich danach hört ihr Richard Bona noch mal als Gastmusiker auf der neuen Scheibe von Mor Karbasi. Die israelische Sängerin hat mit „Ojos de Novia“ gerade ihr 7. Album veröffentlicht. Sie singt auf Ladino, der Sprache der sephardischen Juden, die einst in Spanien lebten. Mor Karbasis Musik enthält Elemente von Folk, Klassik und Jazz.
Richard Bona Mandekan Cubano heritage 3
Mor Karbasi ojos de novia 9
Ouzo Bazooka 8
Die israelische Band Ouzo Bazooka sind im Juli hier im Südwesten auf Tour und dann könnt ihr live erleben, wie sie mit viel Energie Orient-Rock und Wüsten-Blues mit psychodelischen Klängen mixen. Ihr zweites Studioalbum heißt "Simoom" und ist noch mehr als das Debüt vom Sound verzerrter Gitarren geprägt. Also, wenn ihr ein echt powervolles Live-Erlebnis wollt, dann ab zu Ouzo Bazooka, die Mannheim, Stuttgart, Freiburg, Reutlingen und Mainz auftreten werden.
„Born in UA“ also „Geboren in der Ukraine“ singen Yuriy Gurzhy und Uros Petkovic auf der CD „Borsh Division – Future Sound of Urkaine“. Das Album versammelt insgesamt 16 Bands, die für die Vielfalt der Musikszene der Ukraine stehen. Zusammengestellt hat das Album Yuriy Gurzhy, der seit über 20 Jahren in Berlin lebt, dort Sänger der Band Rotfront ist und gemeinsam mit Wladimir Kaminer und ihren „Russendisko-Hist“ bekannt wurde. Das „Borsh Division“ gerade jetzt raus kommt ist natürlich ein ganz klarer politisches Statement.
Yuriy Gurzhy & Uros Petkovic borsh division 16
Der Goldene Orsino Jingle
Der goldene Orsino geht heute an die südkoreanische Band Jambinai für ihr Album „A Hermitage“. Sie spielen traditionelle koreanische Instrumente wie die Spießgeige Haegum, die Flöte Piri und die Zitter Geomungo, aber auch elektrische Gitarren und Elektronik. Klassische koreanische Instrumente geben bei Jambinai den Ton an, doch kommen elektronischen Loops und rockigen Riffs dazu. Dieser faszinierender Mix von Tradition und Moderne, aus Fernost und West kann eigentlich nur mit dem Wort Weltmusik beschreiben werden. Und deshalb geht der Goldene Orsino heute an Jambinai für ihre Produktion „A Hermitage“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Tschechisch Nashledanou und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Jambinai a hermitage 7
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.05.16 13 Uhr
Connie Francis la paloma #5 15
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus den USA sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Israel, Brasilien und Italien und dabei wird überall eine Prise Jazz mit drinstecken. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben und der Goldene Orsino geht an das Trio Constantinople & Ablaye Cissoco für ihre Produktion "Jardins Migrateurs".
Nach der La-Paloma-Version von Connie Francis, der berühmtesten Sängerin der 60er Jahre, geht es weiter mit einem großen Opus.Die dänische Band Afenginn hat schon immer große Gesten geliebt. In ihrer Musik mischen sie skandinavischen Folk mit rhythmisch-energiegeladenen Balkan-Sounds, der Freiheit des Jazz und Klassik. Letzterem Einfluss haben Afenginn auf ihrer neuen Doppel-CD "Opus" mehr Platz eingeräumt. "Opus" besteht wie eine Sinfonie aus vier Sätzen, die wiederrum in einzelne Lieder unterteilt sind. Afenginn sind mittlerweile zu einer Band mit 7 Mitglieder, angewachsen, darunter zwei Schlagzeugern. Als Gastmusiker haben sie sich noch weiter 15 Musikerinnen und Musiker ins Studio geholt und so konnten sie eine akustischen Breitwand-Sound erzeugen, der seines gleich sucht. Dieses Album ist ein großes Fest und damit ihr imaginär mit durch die Festsäle schweifen könnt, jetzt den kompletten dritten Satz des Opus. Afenginn!
Afenginn opus II/1-4
Ihr hörtet den dritten Teil des neuen Opus der dänischen Band Afenginn in seiner vollen Schönheit. Das Debüt-Album des Nomade Orchestras aus Brasilien beginnt wie ein Gongschlag. Und diese mit dem Namen der Band betitelte CD ist wirklich der Gong! Im fetten Bigband-Sound mischen sie Saxophone, Trompeten und Posauen mit chinesischen Flöten, arabischen Lauten und hawaiianischen Gitarren. Funk und Soul treffen auf Samba und Forro, gewürzt mit Afrobeat und Ethio-Jazz, Dub und Electronic. Lasst euch selbst vom Nomande Orchestra berauschen.
Nomade Orchestra dito 3
Omer Avital abutbul music 9
Geboren in Israel als Sohn eines Marokkaners und einer Jeminitin ist Omer Avital quasi per Geburt ein Weltenbummler. Der Bassist lebt mittlerweile in den USA. Sein neues Album "Abutbul Music" hat Omer Avital mit vier Musikern eingespielt, die alle samt aus Israel stammen, aber alle nicht mehr da leben. Gemeinsam machen sie Musik, in der arabische Weisen auf traditionelle jemenitische, marokkanische und jüdische Folklore treffen. All dies wird im Schmelztiegel Jazz vereinigt.
In der Reihe "The Magic of John Zorn" hört ihr gleich ein Stück des Quartetts Nova Express. Dessen Mitglieder - Pianist John Medeski, Kenny Wollesen am Vibrafon, Bassist Travor Dunn und Joey Baron am Schlagzeug - gehören sozusagen zu den Stammmusikern des New Yorker Komponisten John Zorn. Nova Express war genau genommen nicht das Debüt-Album von Nova Express, sondern schon die zweite Einspielung des Quartetts. Das erste Album hatten sie für die Book of Angel -Serie von John Zorn eingespielt. Nova Express setzt die Komposition von Zorn sehr zart um, ohne auf gelegentliche Kraftausbrüche zu verzichten.
John Zorn nova express 10
Camille Soprann Hildevert kouté jazz 1
Dieses Stück des Saxophonisten Camille Soprann Hildevert ist der erste von 12 Song auf dem fantastischen Sampler Kouté Jazz. Diese CD stellt ein Dutzende Musiker und Bands von den französischsprachigen Karibikinseln Guadeloupe und Martinique vor, die den schon in den 1920-jahren entstandenen Karibik-Swing spielen. Ich kannte bisher keinen einzigen dieser Band, ja nicht einmal diesen Musikstil und bin völlig verzückt von "Kouté Jazz".
"We be all africans" so heißt das nagelneue Album von Idris Akamoor & The Pyramids. Die Band, die sich in Ohio gründete, war Anfang der 1970-er Jahre durch Europa und Afrika gereist, um neue Musiken kennenzulernen. The Pyramids entwickelten eine radikale Musik zwischen Avantgarde, Free-Jazz und afrikanischen Rhythmen. 1977 gaben The Pyramids ihr letztes Konzert. Dann 2012 ihr gefeiertes Comeback und mit dem Album "We be all africans" machen Idris Akamoor & The Pyramids klar, dass sie weiter an ihrem ureigenen Stil arbeiten.
Idris Akamoor & The Pyramids we be all africans 1
Nuance 4tet river 1
Der Sound des Nuance 4tet aus Italien ist geprägt von der ungewöhnlichen Kombination Akkordeon und Trompete. Mit Kontrabass und Schlagzeug erweitert tupfen sie gelegentlich noch Bassklarinette, Flügelhorn und Cajon in ihren Sound. Das Album "River" ist das Debüt des Nuance 4tet und darauf verweben sie italienische Folklore und Pop mit Jazz und Tango. Musik wie eine zarte Sommerbrise.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Constantinople & Ablaye Cissoko für ihre erste gemeinsame CD "Jardins Migrateurs". Das in Kanada beheimatete Trio Constantinople besteht aus den zwei iranischen Brüdern Kiya und Ziya Tabassian und dem kanadischen Bassisten Pierre-Yves Martel. Gemeinsam verwoben sie Jazz mit persischer Musik und Klassik. Für "Jardins Migrateurs", die wandernden Gärten, holten sich Constantinople nun einen ganz neuen Klang und ganz neue Impulse in ihre Musik. Ablaye Cissoko stammt aus dem Senegal und ist eine Meister der westafrikanischen Harfe Kora. Ganz zart lassen sie ihre verschiedenen Musikstile zusammenfließen und dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne. Dafür der Goldene Orsino für Constantinople und Ablaye Cissoko und ihre erste gemeinsame CD "Jardins Migrateurs". Ich muß ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de Orsino verabschiedet sich auf Estnisch: head aega und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Constantinople & Ablaye Cissoko jardins migrateurs 8
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.04.2016 13 Uhr
Jan Muzurus & Stanley Black la paloma #4 10
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus England sagt Orsino. Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus dem Libanon, aus Angola und aus Texas. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören und der Goldene Orsino wird schließlich am Ende der Sendung an Manuel Volpe und das Rhabdomantic Orchestra für ihre Produktion "Albore" verliehen.
Nach der La-Paloma-Version des einstigen Leiters der BBC Tanzorchesters Stanley Black und des Sängers Jan Muzurus geht es weiter mit einem nordischen Dreierpack unterschiedlichster Geschmacksrichtungen. Seit 1983, also seit nunmehr 33 Jahren gibt es die Band Värttinä. Was als kleiner Mädchenchor mit Instrumentalbegleitung begonnen hat wurde über die Jahre zur erfolgreichsten Folkband Finnlands. Mit „Viena“ haben Värttinä ihr mittlerweile 14. Album veröffentlicht. Nach Ausflügen in den Pop sind Värttinä damit wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und klingen immer noch frisch und unverbraucht.
Ganz andere Töne kommen von Karl Seglem. Der aus dem Süden Norwegens stammende Musiker und Komponist ist wohl der weltweit bekannteste Jazzmusiker, der auf Ziegenhörnern spielt. Seglem spielt zwar auch Saxophon, aber der unvergleichliche Klang der Ziegenhörner hat es ihm angetan und macht den einzigartigen Sound seiner Musik aus. Für sein neustes Album „Laerad“ hat sich Seglem 9 verschiedene Produzenten ins Studio geladen. So bekommt fast jeder Song eine eigene Prägung, denn die Gäste haben ganz unterschiedliche Zugänge zu seiner Musik gefunden.
Im Vergleich zu den Finnen Värttinä und dem Norweger Karl Seglem ist die Schwedin Sara Ajnnak eine Newcomerin. Zwei Jahre nach ihrem Debüt hat sie nun ihr zweites Album „Rahtjat“ veröffentlicht. Aufgewachsen bei einem nordschwedischen Rentierzüchter ist die Musik von Sara Ajnnak geprägt von der Kultur der Samen. So verwundert es nicht, dass ihre Lieder ein bisschen nach Mari Boine Persen klingen, denn beiden verwenden den traditionellen Gesangsstil Joik. Dies ist eine Art Jodeler, den mit dem Kehlkopf gesungen wird und den Sara Ajnnak wie ein Instrument einsetzt.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Värttinä, Karl Seglem und Sara Ajnnak.
Värttinä viena 3
Karl Seglem laerad 1
Sara Ajnnak ráhtjat 11
Vom kühlen Skandinavien an den heißen Äquator zur heißesten Elektro-Formation aus dem Kongo: Konono No 1. Die Wurzeln der Band reichen bis in die 60-er Jahre zurück und ihr Sound ist geprägt elektronisch verstärkter Daumenklaviere, die zum Teil aus Autoschrott-Teilen zusammengebaut wurden. Für ihr neues Album haben sich Konono No 1 mit dem angolanisch-portugiesischen Künstler Batida zusammengetan. Für die Aufnahmen in Batidas Garagenstudio in Lissabon holten sich die Musiker zudem weitere Gäste aus der afro-portugiesischen Szene der Stadt dazu. Gemeinsam lassen sie es auf „Konono No 1 meets Batida“ gehörig krachen.
Konono No 1 meets Batida dito 1
Tiliboo Afrobeat silabaa 2
Westafrikanische Sounds made in Berlin. In der Band Tiliboo Afrobeat spielen Musiker aus dem Senegal, Burkina Faso, den USA, Frankreich und Deutschland zusammen. Diese bunte Truppe hat gerade mit „Silabaa“ ihr Debüt-Album veröffentlicht. Tiliboo Afrobeat machen damit klar, dass auch an der Spree die Post abgehen kann.
"The Magic of John Zorn". Im Quartett Abraxas hat der New Yorker Komponist und Tausendsassa junge Wilde der Avantgarde-Szene aus Big Apple zusammengebracht. Die zwei Gitarristen Eyal Maoz und Aram Bajakian, der eine aus Israel, der zweite aus Armenien stammend, den New Yorker Bassisten Shanir Ezra Blumenkranz und den aus Miami gebürtigen Schlagzeuger Kenny Grohowski. Als Band Abraxas haben sie mit dem Album "Psychomagia" die zweite Scheibe mit Songs von John Zorn eingespielt. Wild und zärtlich, rau und herzlich zugleich.
John Zorn psychomagia 2
Fizfüz bonsai 6
Kaum zu glauben aber wahr, das Ensemble Fizfüz feiert sein 20-jähriges Bestehen. Das Trio besteht aus zwei türkischstämmigen Musikern, Gürkan Balkan an Ud und Gitarre sowie Murat Coskun, Virtuose auf der Rahmentrommel und anderen Schlaginstrumenten. Das Trio komplett macht die Klarinettistin Annette Maye und gemeinsam sind sie nun schon zwei Jahrzehnte unterwegs auf den Grenzpfaden zwischen orientalischer Musik, Klassik und Jazz. Ihr neues Album "Bonsai" ist ein Best of ihrer bisher veröffentlichen Alben. FizFüz feiern ihr 20-jähriges auch mit einer ausführlichen Tour, unter anderem sind sie viel hier im Südwesten unterwegs. Augen auf, hingehen, und Ohren auf!
Ebenfalls gerade in der Gegend unterwegs, also in Mannheim, Stuttgart und Freiburg zu sehen, die wunderbare Aline Frazao aus Angola. Ihr drittes Album "Insular" hat sie mit einem portugiesischen Rockgitarristen und einem englischen Prozenten auf einer entlegenen schottischen Insel produziert. Und so unterschiedlich wie die Künstler, so unterschiedlich die Stile, die da zusammen flossen. Und trotzdem klingt die Platte von Aline Frazao wie aus einem Guss. Eine Scheibe für eine einsame Insel.
Aline Frazao insular 4
Oum zarabi 2
Die marokkanische Sängerin Oum hat knapp ein Jahr nach ihrem gefeierten Debüt ihr neues Album "Zarabi" veröffentlicht. Diesmal verzichtet sie auf Pop- und Fusion-Sounds und besinnt sich auf ihre nordafrikanischen Wurzeln. Trotzdem treffen bei Oum arabische Oud auf kubanische Trompete und europäischen Kontrabass. All dies - zart und rein akustisch - bringt die Stimme von Oum noch mehr zum leuchten.
Ein ganz besonderer und einzigartiger Stern am musikalischen Firmament ist Abaji. In Libanon mit armenisch-griechisch-syrischen Wurzeln geboren trieb ihn die Situation in seiner Heimat Mitte der 1970er ins französische Exil. Abaji ist nicht nur Musiker sondern auch Instrumentenentwickler. So kann er seine Kompositionen in einzigartige Sound verpacken. Für sein neustes Album "Route & Roots" - also Wege und Wurzeln - flog Abaji nach Jerewan und lud sich dort den Meister der armenische Oboe Dukuk Vardan Grigoryan in sein mobiles Studio ein. Vervollständigt wurden die Aufnahmen dann in Paris durch den kurdischen Musiker Mamut Demir an der Kürbis-Geige Kabak Kemane. Abaji selbst spielt auf "Route & Roots" 10 Instrumente und singt auf Arabisch und Französisch.
Abaji routes & roots 9
Carrie Rodriguez & The Sacred Hearts lola 1
Das Carrie Rodriguez Wurzeln sowohl in Mexiko als auch in Texas hat ist nicht zu überhören. Die Multiinstrumentalistin hat eine neue Allstar-Band, The Sacred Hearts. In dieser spielt unter anderem die Gitarrenlegende Bill Frisell. Gemeinsam verbinden sie auf dem Album "Lola" sehr charmant Tex-Mex-Klänge mit Blues, Folk, Country und Pop.
Vom Süden der USA in den Süden von Deutschland. In Tübingen startet die junge Liedermacherin Hanna Herrlich gerade ihre Karriere. Mit ihrer Band hat sie um die Jahreswende ihr Debüt-Album "Liedermachersachen" eingespielt. Hanna Herrlich macht klar, dass sie voller Lebensdurst ist.
Hanna Herrlich liedermachersachen 1
Fanfare Ciocarlia onwards to mars! 1
Wie keine andere Band aus Rumänien lässt Fanfare Ciocarlia mit jeder neuem Album mein Herz im Rhythmus mitspringen. Da die Balkan-Brass-Legende quasi jede Bühne dieser Welt im Sturm genommen haben heißt das Motto nun: "Onwards to Mars!". Ihre neuen Lieder haben sie vom israelischen Multiinstrumentalisten Koby Israelite komponieren lassen. Dazu interpretieren sie Klassiker wie "I put a spell on you" und "Mista Lobalaba". Im Grund auch Weltmusik im wahrsten Wortsinne!
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Manuel Volpe und das Rhabdomantic Orchestra aus Italien für ihre Produktion "Albore". Manuel Volpe stammt von der Adriaseite Mittelitaliens und begann seine Musikstudien schon im zarten Alter von 11 Jahren. Vor 3 Jahren veröffentlichte Sänger und Multiinstrumentalist sein Debütalbum, auf dem seine Lieder irgendwo zwischen italienische Folklore, Blues, Country, Chanson und Jazz schwebten. In Norditalien traf Volpe danach auf das 13-köpfige Rhabdomantic Orchestra. Gemeinsam kreierten sie einen Sound, der sowohl von der italienischen Tradition, als auch von orientalischen Einflüssen und Afrobeat-inspirierte Bläsern geprägt ist. Diesen ziemlich einmaligen, vollständig entschleunigten Klangkosmos nennt Manuel Volpe selbst »Hypnotic Cinematic Afro Jazz«. Es könnte auch kurz Weltmusik und zwar im besten Wortsinne heißen. Und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Manuel Volpe und das Rhabdomantic Orchestra für "Albore". Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de Orsino verabschiedet sich auf Portugiesisch adeus und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Manuel Volpe & Rhabdomanic Orchestra albore 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.03.16 13 Uhr
Der Araber la paloma #3 14
Orsinos Lied Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version auf einer Drehleier sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Mali, Bosnien-Herzegowina und Kanada. Es wird das nächste Album aus der Reihe „The Magic of John Zorn“ geben und in Schau an - Musik präsentiere ich euch die DVD „Hard Soil - the muddy roots of american music“. Der Goldene Orsino geht am Ende der Stunde schließlich an die bulgarische Band Oratnitza für ihre Produktion „Foltron“.
Seit 20 Jahren gibt es Orsinos Lied und seit 20 Jahren gibt es hier auch immer jüdische Musik zu hören. Nicht nur in der Reihe „The Magic of John Zorn“, sondern jetzt gleich mit einem Dreierpack, der die ganze Spannbreite der zeitgenössischen Klezmer-Interpretationen vorstellt.
Kroke ist der jiddische Name für die polnische Stadt Krakau und Kroke ist auch der Name eines Trios aus dieser Stadt. Die Band ist seit 1992 ein Synonym für polnische Klezmer-Avantgarde. Schlicht „Ten“ heißt das zehnte Album von Kroke und wieder erklingt eine ganz spezielle Mischung aus Klezmer, Jazz, Klassik und polnischer Folklore.
Eine Art jüdischer Super-Band ist das Projekt Brother Nazaroff. Musiker aus Schweden, Deutschland, den USA, Russland und Rumänien haben sich zusammengetan, um einen Meilenstein der Klezmer-Musik, das Album „Jewish Freilach Songs“ neu aufzunehmen. Im Jahr 1954 hatte der russisch-stämmige Sänger Nathan Prince Nazaroff die Schallplatte eingespielt, die bald großen Einfluss auf die darauffolgende jiddische Musikergeneration hatte. Das neue eingespielte Album der Brother Nazaroff heißt „The happy Prince“ und holt die alten Lieder in die Gegenwart.
Aus dem belgischen Gent kommen Les Cerveaux Lents. Das mitreißende Sextett kocht aus Klezmer und traditioneller Musik vom Balkan eine gute Mischung und würzt diese mit einer Prise Jazz und einem Hauch äthiopischen und türkischen Einflüssen. Das Debüt-Album von Les Cerveaux Lens ist „heiß und fürchterlich“ betitelt und ist wirklich heiß und fürchterlich gut.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Kroke, The Brother Nazaroff und Les Cerveaux Lens.
Kroke ten 2
The Brothers Nazaroff the happy prince 11
Les Cerveaux Lents heiß und fürchterlich 2
Auch mit der Rubrik „The Magic of John Zorn“ bleiben wir im Bereich der jüdischen Musik. Der New Yorker Musiker, Komponist, Label- und Veranstaltungsort-Betreiber ist schon in den 1990ern mit seiner Idee der Radical Jewish Culture ganz weit in die Avantgarde der jüdischen Musik vorgeprescht. Eine seiner neusten Ideen ist ein ziemlich wildes Trio mit John Medeski an der Orgel, Gitarristen Matt Hollenberg und dem Schlagzeuger Kenny Grohowski. Die durchkomponierten Stücke, die Zorn für das Trio schrieb, verbinden Jazz, Metal, Klassik, Minimalismus und große Kinosounds. Wild geht es auch auf dem dritten Album des Trios Medeski, Hollenberg und Grohowski zu. Es trägt den bezeichnenden Titel „the true discoveries of witches and demons“.
Medeski, Grohowski & Hollenberg the true discoveries of witches and demons 7
Amsterdam Klezmer Band oyoyoy I/3
Wer je die Amsterdam Klezmer Band live erleben durfte, weiß, dass diese Truppe Musik aus allen Poren rausschwitzt. Frisch, unverkrampft, lustvollen mischen sie seit nunmehr 20 Jahren Klezmer mit Jazz, osteuropäischen und Balkanklängen sowie orientalischen Sounds. Oyoyoy könnte man da sagen und dies ist auch der Titel ihres 16. Albums. Und wie um ihren 20-jährigen richtig zu feiern, kommt "Oyoyoy" als Doppel-Album daher. Die zweite CD bietet Remixe der neuen Aufnahmen und lassen die Amsterdam Klezmer Band beispielsweise klingen, als wären sie aus Jamaika. Fantastisch!
Amsterdam Klezmer Band oyoyoy II/3
Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra Balkan reunion 5
Es ist eine der weichsten Interpretationen der inoffiziellen Hymne der Roma „Djelem Djelem“, gespielt vom Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra. Die Band fand sich vor vier Jahren in Spanien zusammen und mischt frisch und munter Gypsy-Musik mit Klezmer und Orient- sowie Balkanklängen. Besonders letzteres überwiegt auf ihrer neusten Scheibe, die passend Balkan Reunion heißt. Denn das Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra holte sich für die Aufnahmen Super-Stars der Balkanmusik ins Studio: den mazedonischen Saxophonist King Ferus Mustafov und den slowenischen Folk-Rocker Vlado Kreslin.
Aus Bosnien-Herzegowina stammen Zukva, eine 8-köpfige Folkband, die sich der Sevdah, dem bosnischen Blues verschrieben hat. Sevdah und die Saudade, die Sehnsucht des portugiesischen Fado haben eine gemeinsame Wurzel: Sawda, ein arabisches Wort für eine melancholische Stimmung. Zukva mischen auf ihrem Album „Divanhana“ Sevdah mit einem Hauch von Jazz und Pop.
Zukva divanhana 8
Erik Truffaz doni doni 7
Den Frankoschweizer Trompeter Erik Truffaz als Jazzer zu bezeichnen, ist zu kurz gegriffen. Stargast auf seinem neusten Album „Doni Doni“ ist beispielsweise Rokia Traoré aus Mali. Auch mit indischen und mexikanischen Musikern hat Truffaz schon zusammen gearbeitet und tritt immer wieder mit HipHopern auf, wie mit dem französischen Rapper Oxmo Puccino, der ebenfalls auf „Doni Doni“ zu hören ist. Das Album klingt wie eine musikgewordene Weltreise.
Fast zeitgleich hat auch Rokia Traoré ein neues Album veröffentlicht. Die Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin zählt zu den ganz großen Stars aus Mali. Und der Wüstenstaat hat ja nicht gerade wenig afrikanische Superstars hervorgebracht: Ali Farka Touré, Habib Koité, Salif Keita, Oumou Sangaré und Tinariwen, um nur einige zu nennen. In dieser Liga spielt Rokia Traoré und wer ihr neues Album "Né so" hört, weiß auch warum. Das Album hat sie mit einer wahren Allstar-Band westafrikanischer Musiker eingespielt, um einen möglichst großen Stilmix zu erhalten. Hört Rokia Traoré mit dem Titelsong "Né so".
Rokia Traoré ne so 10
Jeremy Loops trading change 16
Aus Südafrika bringt uns Jeremy Loops den Frühling, egal wie das Wetter vor dem Fenster ist. Sänger und Gitarrist Jeremy Hewitt nimmt seine verschiedenen Soundschleifen mit einer Loop-Station selbst auf und legt diese Sounds übereinander. So entsteht ein einzigartiger Sound und dies spiegelt sich im Künstlername Jeremy Loops. Zusammen mit seinen Mitstreitern, dem Rapper Motheo Moleko und dem Saxophonisten Jamie Faull, veröffentlicht er sein Debütalbum „Trading Change“ im Jahr 2014. Nun ist es dieses freundliche Album von Jeremy Loops auch außerhalb Südafrikas zu bekommen.
In der Reihe Schau an - Musik liegt heute eine DVD mit dem Titel "Hard Soil - the muddy roots of american music" vor mir. Der Dokfilm "Hard Soil" verfolgt die Entwicklungen der zeitgenössischen amerikanischer Volksmusik. Dabei wird ihre soziale und kulturelle Relevanz für das 21. Jahrhundert erforscht. Von Bluegrass bis Blues, von Country bis Gospel - amerikanischer Folk hat ihre jahrhundertealten Wurzeln in den Musikstilen der Einwanderer. Heute gibt es eine weit verzweigte und lebendige, vom Punk inspirierte Subkultur, die die diversen Musikstile mit Einflüssen des 21. Jahrhunderts zu bereichern versucht und damit am Leben erhält. Der Film "Hart Soil" ist das Portrait einer Generation unangepasster Musiker fern ab des Kommerzes in einem zerrissenen Land. Hört Reverend Beat-Man in einem Ausschnitt aus dem Film.
v.a. DVD hard soil - the muddy roots of american music
Kyrie Kristmanson four voices/four worlds 7
Die Sängerin und Multiinstrumentalistin Kyrie Kristmanson gehört zu einem des zurzeit spannendsten Singer/Songwriter-Projekte: dem Songbirds Collective. In diesem einzigartigen Zusammenschluss trifft Kyrie Kristmanson aus Kanada auf Daisy Chapman aus England, Ashia Bison Rouge aus Polen und Rachelle Garniez aus den USA. Vier Ausnahmemusikerinnen, die allesamt im Grenzgebiet zwischen Folk, Pop, Chanson, Klassik, Jazz und Jazz unterwegs. Ihr neues Album "Four Voices - Four Worlds" ist hauptsächlich aus überragenden Liveaufnahmen des Songbirds Collective zusammengestellt. Hört sie alle noch mal zusammen.
Daisy Chapman & Songbirds Collective four voices/four worlds 12
Opez dead dance 10
Das italienische Duo Opez beschreibt seinen Stil als "Latin Desert & Funeral Party"-Musik. Ihr Debütalbum "Dead Dance" ist im Herzen Italiens in einem kleinen Studio südlich von Florenz entstanden, klingt aber wie von der texanische-mexikanischen Grenze, wenn diese auf Hawaii liegen würden. Einflüsse aus Dub, Tex-Mex und Americana durchziehen das Album von Opez wie verhuschte Erinnerungen an einen Sommer in Italien.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die bulgarische Band Oratnitza für ihre Produktion "Folktrone". Oratnitza sind vier junge Musiker, die sowohl die traditionelle Musik ihrer Heimat, als auch aktuelle Clubmusik lieben. Doch die Musiker verbinden dies nicht einfach wie sonst übliche Art, sondern produzieren die elektronischen Beats ohne Computer und Synthies. Für ihre Sounds nutzen sie ein ganz breites Spektrum an verschiedensten Instrumenten, von der Holzflöte Kaval, über die Laute Tambura und zum Didgeridoo bis zur beatgebenden Trommel Tupan. Ihr zweites Album haben sie "Folktrone" genannt, einem Wortmix aus Folk und Elektron. Müssten die Songs mit einem Wort beschrieben werden, würde keines besser passen, als Weltmusik. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Oratnitza für ihr Album "Folktrone".
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Chinesisch: zài jiàn und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Oratnitza foltron 8
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.02.16 13 Uhr
Humphrey Bogart la paloma # 2 3
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit Humphrey Bogarts La Paloma-Verbindung aus dem Film "Der Malteser Falke" sagt Orsino.
Beginnen wir heute mal mit ein paar Zahlen!
Kaum zu glauben aber war: vor 20 Jahren ging Orsinos Lied das erste Mal auf Sendung. Das heißt, heute ist 240. Sendung und bisher servierte ich Euch 14 400 Minuten musikalische Köstlichkeiten aller Welt. Gehen wir im Schnitt von 15 Alben pro Sendung aus, waren es 3 600 Scheiben, die ich Euch seither präsentiert habe.
Es gab verschiedenste Reihe von Kochrezepten und Wiegenliedern aus aller Welt, über das Komponistinnen-Alphabet, der Blues- und Schellack-Reihen und natürlich die drei Serien um John Zorn: von den Masada-Alben über die Filmmusiken bis zur aktuellen Rubrik „The Magic of John Zorn“. Mit dieser geht’s auch heute wieder, es wird einen Konzerttipp geben und in „Schau an – Musik“ werde ich Euch einen musikalischen Bildband an Herz legen.
Der Goldene Orsino geht schließlich an 17 Hippies, die wie Orsinos Lied ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Und da zu Feiern Geschenke gehören, habe ich drei dieser Doppel-CDs für Euch hier liegen. Diese könnt ihr gewinnen, wenn ihr mir eine Mail schickt: orsino@querfunk.de und reinschreibt, warum ihr Orsinos Lied hört.
Genug geredet. Fangen wir mit einem politischen Dreierpack an. Und nein, es geht nicht um Kampflieder, sondern um Musik die Politik und deren oft verheerenden Auswirkungen beschreiben bzw. dagegen ankämpfen.
Ein vor drei Jahren erschienenes Album wird gerade in der momentanen politischen Situation in Deutschland wieder hoch aktuell: "Songs of Gastarbeiter". Die CD versammelt 14 Lieder von türkischen Musikern, die als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland kamen und in ihren Lieder von ihrem Leben erzählen, mal erschütternd traurig, mal böse und witzig. Wenn Yusuf sich selbst als Türkisch Mann besingt, dann bleibt einem das Lachen im Halse stecken.
Auch die Musik von Aziza Brahim ist politisch. Seit Jahrzehnten kämpfen die Bewohner der Westsahara für einen unabhängigen Staat gegen die Unterdrückung durch die marokkanische Armee. Eine der schönsten Stimmen dieser Befreiungsbewegung ist Aziza Brahim. Die 1976 in einem Flüchtlingscamp geborene Sängerin veröffentlichte gerade ihr neues Album "Abbar el Hamada" und besingt wieder das Leid und die Hoffnungen ihres Volkes. Dabei ist Aziza Brahims Musik niemals rückwärtsgewandt, sondern weltoffen und sehr eindringlich.
Der Berliner Daniel Haaksman ist ein Globetrotter, der seine eigenen elektronischen Produktionen mit Musik aus Südamerika und Afrika zusammenbringt. Auf seinem aktuellen Album "African Fabrics" hat er sich der aktuellen Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent angenommen und reflektiert auch die koloniale Vergangenheit Deutschlands. So setzt sich Daniel Haaksman im Lied "Rename the Streets" mit dem Problem von Berliner Straßennamen auseinander. Denn es gibt noch immer Straßen in der deutschen Hauptstadt, die einen rassistischen Hintergrund aus der Kolonialzeit haben und beispielsweise nach Feldherren benannt sind.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Yusuf, Aziza Brahim und Daniel Haaksman.
Yusuf songs of gastarbeiter 10
Aziza Brahim abbar el hamada 6
Daniel Haaksman rename the streets
The Magic of John Zorn. Das Album “Ceberus” ist das erste Big-Band-Album des New Yorker Musiker, Komponisten und Produzenten John Zorn. Es ist zudem das 26. Album in Zorn Reihe „Book of Angels“, in der er verschiedenste Gruppen seine Kompositionen spielen lässt. Die vierzehn Musiker des Spike Orchestra geben Zorn Songs einen unheimliche Wucht ohne dabei auf Zartheit zu verzichten.
The Spike Orchestra Cerberus 7
Sophie Hunger supermoon 8
Mit ihrem fünften Album “Supermoon” und einem Duett mit der französischen Fußballerlegende Eric Cantona hat sich Sophie Hunger zurückgemeldet. Die Schweizerin spielt eine eigensinnige Mischung aus Folk, Jazz und Elektronik und singt abwechselnd auf Englisch, Deutsch, Französisch und Schweizerdeutsch. Zurzeit ist sie auf Tour und in der Schweiz, Österreich und auch hier im süddeutschen Raum unterwegs. So spielt sie beispielsweise am 8. März in Reutlingen. Schau euch Sophie Hunger live an, wenn ihr die Möglichkeit habt.
Ebenfalls Schweizer sind der Hackbrett-Spieler Töbi Tobler und der Gitarrist Christian Sutter. Das Album „Habsat“ ist das erste gemeinsame Album der beiden und die zwei gestandenen Musiker improvisieren lustvoll drauflos. Dies klingt ganz und gar nicht nach Appenzeller Stubenmusik des 19. Jahrhunderts, sondern eher wie Stubenmusik des 21. Jahrhunderts. Töbi Tobler und Christian Sutter.
Töbi Tobler & Christian Sutter habsat 9
Den Sorte Skole indians & cowboys 10
Den Sorte Skole als Remixer zu bezeichnen stimmt eigentlich nicht. Denn die dänischen DJs verwenden unverfälschte Samples von alten Schallplatten und schaffen daraus ganz neue Songs. Für ihr neustes, ihr viertes, Album „Indians and Cowboys“ haben Den Sorte Skole 350 Schallplatten aus 75 Ländern verarbeitet. Im Vergleich zu ihren vorherigen Scheiben sind sie noch ein bisschen ruhiger geworden.
In der Rubrik "Schau an - Musik" möchte ich Euch den Foto-Band "Lisboa - Past & Present" ans Herz legen. Die Fotos stammen von Ulrich Balß, einem der wichtigsten deutschen Köpfe der Weltmusikszene. Balß war als Label-Chef viel in Lissabon unterwegs, um dort musikalischen Entdeckungen wie Dona Rosa und OqueStrada zu machen. Dabei hatte er immer eine Kamera dabei. Mit Lisboa zeigt er uns seinen ganz privaten Blick auf die portugiesische Hauptstadt. Und das schönste an dem Buch ist, dass man beim Blättern die beigelegte CD hören kann, auf der natürlich Aufnahmen von OqueStrada und Dona Rosa zu hören sind. Letztere wird übrigens am 25. Februar in Tübingen ein Konzert geben. Ein Konzert im Dunkeln! Dona Rosa ist blind und so wird der erste Teil des Konzertes in absoluter Dunkelheit gespielt. Im Teil 2 hingegen wird es ganz hell, denn Dona Rosa singt vor projizierten Bildern aus dem Foto-Buch "Lisboa"
Dona Rosa & Oquestrada lisboa - past & present 2
The Gene Dugley Group zambidoose 4
Funk und Soul mit Latin-, Afrobeat- und Dubeinflüssen: dies ist der Sound der Gene Dudley Group. Die Band ist eigentlich der 27-jährige Londoner Gene Dudley, der alle Instrumente selbst spielt und sich nur gelegentlich Sängerinnen, Sänger oder DJs dazu holt. Mit "Zambidoose" legt er nun sein zweites Album vor und es ist so wunderbar entspannt. Gene Dudley Group lässt den Sommer aus den Boxen quellen.
Sonniger Jamaika-Sound kommt von Dubmatix. Der Musiker stammt jedoch nicht aus der Karibik, sondern dem kanadischen Toronto. Sein neustes Album hat Dubmatix mit jungen Musikern der französischen Reggea-Szene eingespielt. Denn seit Jahren ist er vor allen in Frankreich in Clubs und auf Festivalbühnen unterwegs. Das Album „The French Sessions” enthält auch die Hymne für das französische Reggae Sun Ska Festival. Diesen Track ließ Dubmatix von LMK & Volodia einsingen.
Dubmatix the french sessions 6
Bamba Wassoulou Groove farima 2
Gleich drei bluesige E-Gitarren, heiße Rhythmen von Bass und Schlagzeug sowie Gesang voller Soul: Damit warten die westafrikanischen Bamba Wassoulou Groove auf. Das großartige Album 'Farima' bietet einen gekonnten Stilmix zwischen Malis Tradition und Moderne. Ein fantastisches Debüt, dass noch Lust auf viel mehr von Bamba Wassoulou Groove wünschen lässt.
Eine ganz andere Art Tradition und Moderne zu verbinden hat der US-amerikanische Schlagzeuger Jaimeo Brown. Mit seiner grandiosen Band Transcendence hat er nun seine zweites Album „Work Songs“ veröffentlich. Alten Aufnahmen von Arbeiterliedern von Gefangenen in Mississippi bis zu Steinmetzen aus Japan sind die Basis für die Songs von Jaimeo Brown. So fließen in seiner Musik Blues und Elektronik, Weltmusik und Rock, HipHop und Jazz zusammen. Jaimeo Browns Transcendence übersteigt im Wortsinne alle Genre-Grenzen!
Jaimeo Brown Transcendence work songs 1
Sanna Kurki-Suonio kuolematon erikoissysteemi 8
Die Sängerin Sanna Kurki-Suonio ist längst nicht nur in ihrer finnischen Heimat für innovative Folksounds bekannt. In den Neunzigerjahren spielte sie zusammen mit der schwedischen Band Hedningarna, nun ist sie mit einer neuen Band am Start. der fast unaussprechliche Name der Truppe lautet Sanna Kurki-Suonio Kuolematon Erikoissysteemi auf Deutsch ungefähr „Sanna Kurki-Suonios unsterbliches Spezialsystem“. Fast unaussprechlich, sogar auf Deutsch. Unaussprechlich gut ist jedoch ihr ganz eigener Mix aus nordischem Folk und Indie-Rock.
Die vielleicht einflussreichste Folkgruppe Finnlands war und ist Värttinä. Die Band, deren Sound vor allen von den drei Sängerinnen geprägt ist, steht seit 1983 auf den Bühnen dieser Welt. Das Album Viena ist das mittlerweile 13. von Värttinä und noch immer klingt ihr Sound frisch und unverbraucht.
Värttinä viena 12
Zukva divanhana 8
Zukva ist eine 8-köpfige Folkband aus Bosnien-Herzegowina, die sich der Sevdah, dem bosnischen Blues verschrieben hat. Sevdah und die Saudade, die Sehnsucht des portugiesischen Fado haben eine gemeinsame Wurzel: Sawda, ein arabisches Wort für eine melancholische Stimmung. Zukva mischen auf ihrem Album „Divanhana“ Sevdah mit einem Hauch von Jazz und Pop.
Das italienische Duo Opez beschreibt seinen Stil als "Latin Desert & Funeral Party"-Musik. Ihr Debütalbum "Dead Dance" ist im Herzen Italiens in einem kleinen Studio südlich von Florenz entstanden, klingt aber wie von der texanische-mexikanischen Grenze, denn diese auf Hawaii liegen würden. Auch Einflüsse aus Dub, Tex-Mex und Americana durchziehen das Album von Opez wie verhuschte Erinnerungen an einen Sommer in Italien.
Opez dead dance 10
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an die Berliner Band 17 Hippies für ihr Doppel-Album „Anatomy & Metamorphosis“. Mit diesen zwei Scheiben feiert die Band ihr 20-jähriges Bestehen und damit auch 20 Jahre Weltmusik aus Deutschland. Die 12 Bandmitglieder haben für „Anatomy“ ein „Best of“ zusammen gestellt. Auf „Metamorphosis“ haben Freunde aus aller Welt Cover-Version von 17-Hippies-Songs eingespielt. Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an die 17 Hippies. Und da auch Orsinos Lied in diesem Jahr 20 Jahre alt wird könnt ihr dieses Doppelalbum gewinnen. Schickt mir eine Mail an orsino@querfunk.de und schreibt rein, warum ihr Orsinos Lied hört.
Ich muß ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Bosnisch ćao und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
17 Hippies anatomy 10
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.01.16 13 Uhr
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version des vor allen in den 1930ern berühmten italienischen Tenors Benjamino Gigli sagt Orsino.
Auf die Frage: Wie beginnt man ein neues Jahr "Orsinos Lied" im Jahr 16 nach der Jahrtausendwende, fand ich die Antwort: Schmeiß doch einfach mal wieder das Sendekonzept über den Haufen. Okay, mach ich und deshalb gibt es heute einfach ein ganze Stunde lang „The Magic of John Zorn“.
Einen goldenen Orsinos gibt's trotzdem und der geht an Forro in The Dark für ihre Album "Forro Zinho - Forro in the Dark plays Zorn."
John Zorn kristallnacht 1
Die CD "Kristallnacht" war meine allererste bewusste Begegnung mit Musik von John Zorn. Das Album aus dem Jahr 1992 ist die wichtigste Produktion zum Thema Juden und Musik und 20. Jahrhundert. Es war auch die Initialzündung zur musikalischen Bewegung der "Radical Jewish Culture". Seit Anfang der 90er Jahre widmet sich John Zorn zunehmend intensiv der künstlerischen Verarbeitung seiner jüdischen Wurzeln. Daraus erwuchsen unter anderem seine mittlerweile vier Masada-Songbooks. Den ersten Liederzyklus "Book of Songs" spielte er mit seiner Band Masada ein. Zorn selbst am Saxophon, Dave Douglas spielte Trompete, Greg Cohen war der Bassist der Gruppe und am Schlagzeug saß Joey Baron. Das erste Album erschien 1994 und hieß "Alef".
Masada alef 1
Das Original-Quartett Masada spielte 10 Studioaufnahmen ein. Diese waren benannt nach dem jüdischen Alphabet Alef, Beit, Gimel, Dalet, Hey, Vav, Zahin, Het, Tet und Yod. Dazu kamen sieben Live-Platten der Gruppe. Aus dem ersten "Book of Songs" wurden zudem weitere Kompositionen mit verschiedenen Gruppenkonstellationen rund um Masada-Kerngruppe aufgenommen. So unter anderem das Werk "Bar Kokhba" mit dem 11-köpfigen Masada Chamber Ensemble. Gleich ein Stück daraus mit David Krakauer - Klarinette und Anthony Coleman am Piano.
Masada Chamber Ensemble bar kokhba I/3
Das allererste Masada-Album aus dem Jahr 1994 hatte John Zorn Ascher Hirsch Grinsberg gewidmet. Ginsberg gilt als der Vater des Kulturzionismus. Um 1900 strebte Ginsberg nicht einen jüdischen Staat sondern eine neues jüdisches Kulturbewusstsein an. John Zorn führte fast hundert Jahre später mit einem Teil seiner Musik und Aktivitäten Ginsbergs Ideen weiter und nannte es Radical Jewish Culture. In diesem Kontext stehen auch die Masada-Songbooks. Nach dem ersten "Book of Songs" mit 205 Kompositionen folgte das "Book of Angels". Diesmal ließ Zorn die neuen 316 Songs nicht von Masada sondern andere Bands einspielen. Mittlerweise sind in der Reihe "Book of Angels" 26 Alben erschienen. Zu hören sind unter anderen Uri Cane und David Krakauer, die Cracow Klezmer Band und jetzt gleich Pat Metheny.
Pat Metheny tap: book of angels 1
Pat Metheny im Dienste von des jüdischen Komponisten John Zorn. Wikipedia: John Zorn, geboren am 2. September 1953 in New York City, ist ein US-amerikanischer Komponist und Bandleader. Er spielt Saxophon und Klarinette. John Zorn arbeitet außerdem als Musikproduzent, ist Inhaber des Plattenlabels Tzadik und des Veranstaltungslokals Stone Music Lab in Manhattan und hat mit vielen experimentellen Musikern, insbesondere im Bereich Neue Musik und im Jazz, zusammengearbeitet. Soweit das ein bisschen unvollständige Online-Lexikon.
Teile des dritten Masada-Songbooks, des "Book of Beriah", wurde zwar vor eine Jahr schon in New York uraufgeführt, sind bisher jedoch noch nicht veröffentlicht worden.
Auch Teile des vierten Songbooks, "The Bagatelles", werden seit Juli des letzten Jahres im von Zorn geleiteten New Yorker Stone aufgeführt und harren der Veröffentlichung. John Zorn hat also noch einiges auf Lager!
Ganz aktuell ist die Veröffentlichung „The Song Project“. Darauf versammelt John Zorn 12 seiner lyrischen Kompositionen, die er befreundeten Musikern gab, um sie mit Texten zu Liedern zu machen.
John Zorn the song project – live at le poisson rouge 7
Mike Patton, der Sänger der Rockbands Faith No More, als Interpret und Texter von John Zorn! Beim „Song Project“ hätten die Sänger nicht unterschiedlicher sein können. Sofia Rei ist eine argentinische Sängerin, die im Grenzgebiet zwischen Folk und Worldmusic, Jazz sowie Electronic unterwegs ist. Jesse Harris ist ein Singer/Songwriter aus New York, der ebenfalls, aber auf ganz andere Art als Sofia Rei, Folk, Rock, Jazz und Worldmusic mischt. Sänger Nummer 3 in Zorns „Song Project“ ist, wie schon erwähnt und gehört, Mike Patton. Alle drei Sofia Rei, Jesse Harris und Mike Patton gaben John Zorns Kompositionen ganz neue Farben.
John Zorn the song project – live at le poisson rouge 3 + 8
John Zorn, der nicht nur Saxophon und Klarinette, sondern auch Klavier und Orgel spielt, ist als Komponist und Musiker ganz breit aufgestellt. Neue Musik für klassisches Ensemble folgt auf von Klezmer inspirierten Stücken, Freejazz paart sich bei ihm mit Hard-Core zum sogenannten Jazzcore. In Game Pieces dirigiert Zorn frei improvisierende Musiker und steuerte so die Musik. Oder er gibt den Musikern bei den File card pieces Karteikarten, auf denen Kompositionsskizzen stehen. Zorn komponierte auch dutzende Filmmusiken, die er in der Reihe „Film-Works“ auf 25 CDs veröffentlichte. Mittlerweile hat er als Musiker und Produzent über 500 Alben veröffentlicht. Mit dem Gitarristen der Band Sonic Youth, mit Thurston Moore, ging Zorn 2013 ins Studio, um das Album "@" einzuspielen. Zorn selber spielt das Saxophon und beide improvisieren, wie es die Süddeutsche so schön beschrieb: nostalgische Avantgarde.
John Zorn & Thurston Moore @ 4
Ab den 1980ern bis zur Jahrtausendwende galt John Zorn vielen als der brutal Musikzertrümmerer. Mit Bands wie Cobra oder Painkiller trieb Zorn Musik bis in die Schmerzbereiche hinein. Mittlerweile 62 Jahre alt, ist Zorn zwar ein bisschen sanfter, aber mitnichten kraftloser geworden. Auf dem Album "Ipsissimus" greift Zorn wieder einmal zum Saxophon und lässt sich von seinem wohl treuesten Begleitern Marc Ribot - Gitarre, Trevor Dunn - Bass sowie und Joey Baron - Schlagzeug begleiten. Am Gesangsmikrofon wieder Mike Patton.
John Zorn ipsissimus 1
John Zorn a vision in blakelight 8
Mit den Kompositionen auf dem Album "A Vision in Blakelight“ lebt John Zorn seine immer stärker werdende Spiritualität und seinen Freude am Mystizismus aus. Dieses Album ist geprägt von Gedichten des englischen Naturmystikers William Blake, genauso wie die CDs "At The Gates of Paradise" und "On Leaves of Grass". Auf allen drei Alben sind John Medeski an Piano und Orgel sowie Kenny Wollesen am Vibraphon die Melodieführer. Für die Rhythmen sorgen Bassist Trevor Dunn und Schlagzeuger Joey Baron. Gäste sind Ikue Mori - Computersounds, Carol Emanuel - Harfe und Percussionist Cyro Baptista.
John Zorn at the gates of paradise 1
John Zorn on leaves of grass 2
Auch nach fast einer Stunde ist mitnichten alles über John Zorn erzählt. Deshalb wird auch in den kommenden Ausgaben von Orsinos Lied die Rubrik "The Magic of John Zorn" neuste und ältere Alben des New Yorker Tausendsassa vorstellen.
Der Goldene Orsino Jingle
Heute möchte ich mit einer Scheibe enden, die für mich zu den lustigsten und überraschendsten Alben des Jahres 2015 gehörte: "Forro Zinho - Forro in the Dark plays Zorn". Wie der Titel schon verrät, stehen sich die in New York lebenden brasilianischen Musiker von Forro in the Dark und John Zorn sehr nah. Forro ist eine traditionelle Tanzmusik aus Nordbrasilien, die von der Band Forro in the Dark mit Rock, Jazz, Reggae, Folk und Country angereichert wird. Dies ist Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt noch einmal einen Goldenen Orsino an Forro in the Dark und John Zorn.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr m Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Kisuaheli: kwa heri und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Forro in the Dark forro zinho - forro in the dark plays zorn 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 13.12.15 13 Uhr
Gabriella Ferri la paloma # 2 2
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist spiel weiter, spiel, bis im Exzess die übersatte Lust erkrankt und stirbt. Die Weise noch einmal!
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen bei „Orsinos Lied“. Herzlich Willkommen sagt Orsino.
In unseren Breiten wird traditionell gegen Ende eines jeden Jahres viel über Männer geredet: über den Bischof Nikolaus, Jesus von Nazareth und Papst Silvester I. In Orsinos Lied ist es deshalb zur Tradition geworden, die Dezember-Ausgabe hauptsächlich von Musikerinnen bestreiten zu lassen.
Und diese stammen heute unter anderem aus dem Iran, Brasilien und Belgien. Es wird eine feminine Folge der Reihe "The Magic of John Zorn" geben. Und der Goldene Orsino geht schließlich am Ende der Sendung an Lydia Daher und Tatafull für ihre Produktion „Algier“.
Die La Paloma-Version zu Beginn stammte von der italienischen Sängerin Gabriella Ferri, die für diese Version aus dem Jahr 1974, spanisch sang.
Machen wir weiter mit einem geballten Dreierpack deutscher Liedermacherinnen-Kunst.
Die Freiburgerin Patty Moon hat mit „Mimi and me“ ihr mittlerweile viertes Album veröffentlicht. Ihre fein arrangierten Stücke sind rein akustisch eingespielt und haben Soundtrack-Qualität. So wundert es also nicht, dass es Lieder von Patty Moon wirklich ins Kino geschafft haben.
„Scheibe Verstand“ nennen Johanna & Band ihr Debüt-Album, doch es könnte genauso „Scheibe Gefühl“ oder „Scheibe Poesie“ heissen. Die Tübinger Sängerin und Songschreiberin Johanna Herdtfelder umgab sich vor 2 Jahren mit einer Band und so wurden ihre Folk- und Pop-Perlen jazziger und weltoffener. Ihre in Deutsch gesungenen Geschichten sind zwischen Traum und Wirklichkeit angesiedelt, melancholisch, selbstironisch, leichtfüßig.
Auch das Duo Miss O'Paque hat gerade sein Debüt-Album veröffentlicht. Auf „The small things“ experimentieren die zwei Musikerinnen, die sich im Studium in Dresden kennen gelernt haben, mit verschiedenen Stilen von Folk über Pop bis Jazz. Dabei holen Miss O'Paque auch gern mal ganz weit aus. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Patty Moon, Johanna & Band sowie Miss O'Paque.
Patty Moon mimi and me 2
Johanna & Band scheibe verstand 4
Miss O'Paque the small things 6
Nach so viel geballter deutscher Liedermacherinnen-Kunst gibt es gleich den nächsten Dreierpack, diesmal mit drei Musikerinnen aus Brasilien.
Sabrina Malheiros hat vor 10 Jahre mit „Equilibria“ ein bahnbrechendes Debüt veröffentlicht. Dieses fand besonders bei DJs rund um die Welt großen Zuspruch. Zu Jubiläum hat Sabrina Malheiros ihr erstes Album noch mal neu veröffentlicht. Ihrem genialen Mix aus Bossa und Samba mit Elementen von Hip-Hop, R´n´B und Electronica, hat sie noch ein paar Instrumentals und Remixe hinzugefügt, wie den von Daniel Maunick aka Venom.
Auch Jennifer Souza kreiert eine berührende Mischung aus Folk, Pop und Jazz. Nachdem sie als Sängerin der brasilianischen Band Transmissor erste Erfolge gefeiert hat, ist sie nun mit dem Album „Impossivel Breve“ auf Solopfaden unterwegs. In Brasilien wurde Jennifer Souzas Debüt schon zu einem der Top-Alben des Jahres gekürt.
Die Musik von Renata Rosa weißt wesentlich mehr Einflüsse als die ihrer brasilianischen Heimat auf. Die Künstlerin lässt auch indische und arabische Klangfarben in ihre Lieder einfließen. Trotzdem ist ihre drittes Album „Encantacoes“ dann doch wieder ein ganz und gar brasilianisches. Jetzt also Sabrina Malheiros, Jennifer Souza und Renata Rosa.
Sabrina Malheiros equilibra 10th anniversary edition 18
Jennifer Souza impossivel breve 3
Renata Rosa encantacoes 9
Von Brasilien nach Kolumbien. Ihr neustes Album hat Marta Gómez „Contigo – für dich“ genannt. Es klingt so, als ob Marta Gómez direkt im Zimmer steht und völlig entspannt und unaufgeregt ihre Lieder singt. Für ihr neues Album hat sie Lieder aus ganz Lateinamerika, aus Argentinien, Chile, Peru und eben auch Kolumbien, zusammengetragen.
Marta Gómez gontigo 16
PilPel burning sensation 8
Dalia Faitelson ist eine echte Weltbürgerin. Geboren in Israel, als Tochter eines Juden und einer Bulgarin, wuchs sie in der Negev-Wüste auf. Zum Studium ging Dalia Faitelson an die Ostküste der USA nach Boston, um sich schließlich in Dänemark niederzulassen. Dort hat sie die Gruppe PilPel gegründet und mit der Band das Album „Burning sensation“ eingespielt.
Auch in der Rubrik „The Magic of John Zorn“ geht’s heute weiblich zu. Denn das 25. Album seines Kompositions-Zykluses "Book of Angels" hat Zorn vom A-Capella-Quartett Mycale einspielen, in diesem Falle, einsingen lassen. Und wieder singen Mycale, wie bei ihrer ersten Einspielung für John Zorn, auf Portugiesisch, Hebräisch, Französisch, Spanisch und einer Berbersprache. Das Album heißt „Gomory“.
Mycale gomory 9
Bachar Mar-Khalifé feat. Golshifteh Frahani ya balad 5
Die in Frankreich lebende iranische Sängerin und Schauspielerin Golshifteh Frahani ist als Gastmusikerin auf dem neuen Album von Bachar Mar-Khalifé zu hören. Der französisch-libanesische Sänger und Multiinstrumentalist ist in verschiedensten musikalischen Genres zuhause. Obwohl Klassisch ausgebildet ist er sowohl im Jazz, der Worldmusic, HipHop und elektronischer Musik zugange. Auf seinem Album „Ya balad“ setzt sich Bachar Mar-Khalifé diesmal mit seinen arabischen Wurzeln auseinander.
„Super Diver City“ ist das zweite Album der in Brüssel ansässigen Band Mec Yek. Die Truppe um die zwei Roma-Schwestern Katja und Milka Pohlodkova mischen Balkan- und Gypsyklänge mit Jazz, Soul und Reggae. Richtig grandios wird’s, wenn sich Mec Yek beispielsweise „Back in Black“ von Amy Winehouse vornehmen.
Mex Yek super diver city 11
Caci Vorba satrika 1
Maria Natansons warme Stimme,und ihre natürliche Leichtigkeit, in vielen Sprachen zu singen, macht die Musik von Caci Vorba so einzigartig. Die polnische-ukrainische Band mischt rein akustisch polnische Volksmusik und Gypsy-Swing, rumänischen Blues sowie Balkan-Twist und dies funktioniert wunderbar. „Satrika“ ist das mittlerweile dritte Album von Caci Vorba.
Ob Keyboards, Geige, Drummachine oder Gitarre: Maia Vidal spielt fast alle Instrumente selbst. Die in den USA geborene Musikerin mit französischen und japanisch-deutschen Abstammung pendelt aktuell zwischen New York und Barcelona. Die spiegelt sich auch in ihrer Musik wider. Denn auf Maia Vidals dritten Album „You're the waves“ singt sie nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Spanisch.
Maia Vidal you're the waves 11
Rachael Sage blue roses 13
Neil Youngs Klassiker "Helpless" in der Version von Rachael Sage und Judy Collins. Das Stück findet sich auf dem neuen Album von Rachael Sage „Blue Roses“. Es ist das mittlerweile 13. Album der New Yorker Multiinstrumentalisten und Sängerin. Und wieder durchwandert Rachael Sage das ureigene US-amerikanische Gebiet von Folk, Blues und Country.
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Lydia Daher und die Band Tatafull für ihr gemeinsames Album „Algier“. Tatafull ist eine in Algerien gefeierte Band, die algerischen Pop und Rock mit klassischen Einflüssen auch aus anderen afrikanischen Ländern spielt. Diese Band traf die Deutsch-Libanesin Dichterin und Musikerin Lydia Daher auf einer Reise durch das nordafrikanischen Land. So trifft nun maghrebinischer Rock auf deutsche Poesie und das daraus entstandene Album „Algier“ ist ein Solitär, ein Glücksfall, wie er nur ganz, ganz selten vorkommt. Wenn ihre Musik überhaupt in eine Schublade passt, dann ist diese Musik Weltmusik im allerbesten Wortsinn und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Lydia Daher und Tatafull für ihr Album „Algier“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de. Dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Dänisch: Farvel und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Lydia Daher & Tatafull algier 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.11.15 13 Uhr
Unkown Artist la paloma #5 14
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus China sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Hawaii, Indien und Somalia. Es wird das nächste Album aus der Reihe „The Magic of John Zorn“ geben und in Schau an - Musik präsentiere ich Euch ein CD-DVD-Dreifach-Album von Chassol. Der Goldene Orsino geht am Ende der Stunde schliesslich an das World Kora Trio für deren Produktion „Un Poisson dans le Désert“.
Nach der La-Paloma-Version vom Pekinger Hauptbahnhof soll Euch der erste Dreierpack der Sendung die November-Depression mit sonniger Musik von drei Kontinenten wegblasen.
Seit 21 Jahren erforscht die Band Galactic aus New Orleans das musikalische Grenzgebiet zwischen Funk, Soul, Blues und Rock. Galactic stehen für den Lebenswillen dieser Stadt an der US-amerikanischen Ostküste, die sich vor 10 Jahren auch nicht durch den Wirbelsturm Katrina in die Knie zwingen liess. Für ihr 11. Album „Into the Deep“ hat sich die Band unter anderem Macy Gray und Mavis Stapels in Studio geholt.
Aus Russland stammt die schräge Surf-Band Messer Chups. Die wilde Sankt Petersburger Truppe mischt in ihre Gitarren- und Schlagzeugklänge Sounds aus meist russischen B-Movies. Dabei bedienen sich Messer Chups wie gleich zu hören sein wird auch in der russischen Klassik. Gefunden habe ich den Tchaikovsky Beat mit vielen anderen Perlen auf dem wirklich spannenden Doppel-Album „10 Years of Eastblok Music“.
Vom afrikanischen Kontinent, genauer gesagt aus dem zentralafrikanischen Kongo, stammt Ballou Canta. Der Sänger war schon mit Afro-Stars wie Papa Wemba, Manu Dibango und Lokua Kanza unterwegs. Mit seiner weichen Stimme und seiner Liebe zum Soukous und der kongolesischen Rumba macht Ballou Canta sein neues Solo-Album „Boboto“ zu einem Ereignis!
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Galactic, Messer Chups und Ballou Canta.
Galactic into the deep 1
Messer Chups 10 years east blok music #1 3
Ballou Canta boboto 5
Nach soviel Sonne muss ich Euch natürlich wieder zurück in die herbstliche Gegenwart bringen, um Euer musikalisches Gleichgewicht wieder herzustellen. Und dies will ich mit einem weiteren musikalischen Dreierpack, diesmal aus dem hohen Norden tun.
Meister des musikalischen Wetterleuchtens ist der norwegische Gitarrist Eivind Aarset. Als Gastmusiker er auf über 150 Platten mit so unterschiedlichen Musikern wie Ray Charles, Cher, Ute Lemper und Nils Petter Molvaer zu hören. Solo spielt Eivind Aarset elektronischen Jazz, den er auch mit Worldmusic und Avantgarde würzt. „I.E. - a new album“ ist sein neustes Werk unter eigenen Namen und zeigt, wie differenziert Soundwolken klingen können.
Statt auf Elektronik setzen Kraja einzig und allein auf die Strahlkraft ihrer Stimme. Die vier Frauen aus Schweden gehen mit ihrem vierten Album neuen Wege. Erstmals singen sie nicht nur eigene Lieder, sondern transformieren traditionelle Texte aus anderen Teilen der Welt in schwedische und in ihren Klang. So gibt der CD-Titel „Hur längt som helst – wie weit auch immer“ die neue Richtung in der Musik von Kraja vor.
Die Musik des Gitarristen Stein Urheim und der Sängerin Mari Kvien Brunvoll klingt wie ein bisschen aus der Zeit gefallen. Sie setzten ihren norwegischen Traum nach Sonne und Wärme mal als Dunkel-Dub, mal als Nordlicht-Tex-Mex, mal als Schneesturmgebrummel im Saharablues-Sound um. Den Titel für ihres dritten gemeinsamen Albums „For individuals facing the terror of cosmic loneliness“ hätten Stein Urheim und Mari Kvien Brunvoll deshalb auch nicht viel besser auswählen können. Jetzt also nochmal Herzen und Ohren auf für Eivind Aarset, Kraja sowie Stein Urheim und Mari Kvien Brunvoll.
Eivind Aarset i.e. - a new album 1
Kraja hur langt som helst 3
Stein Urhiem & Mari Kvien Brunvoll for individuals facing the terror of cosmic lonelines 3
Von Skandinavien machen wir nun einen riesigen musikalischen Sprung einmal um die halbe Weltkugel nach Hawaii. Die traditionelle Musik dieser Inselgruppe Mitten im Pazifik zwischen Asien und Amerika ist nicht, wie manchen glauben Hawaii-Gitarre zu Hula-Hula, sondern stark von der Musik der Südpazifik geprägt. Die ursprünglichen Gesänge wurden mit Trommeln unterstützt und klingen eher rau und archaisch. Der New Yorker Bassist und Produzent Bill Laswell hat sich nun auf die ihm eigene Art dieser Musik angenommen und gemeinsam mit rund 20 Hawaiianischen Musikern die CD Kauai – The Arch of Heaven eingespielt. Gemeinsam gelingt ihnen der Brückenschlag zwischen uralter Tradition und Moderne.
Bill Laswell kauai 3
Bareto la impredecible 9
Aus Peru bringen uns Bareto einen unwiderstehlichen Mix aus tropischer Indie-Music, Electro, Cumbia und Afro-peruanischen Sounds. Ihr fünftes Album „La Impredicible“ ist ihre erste internationale Produktion. Dafür haben sie sich – wie gerade zu hören war - die Grande Dame der afro-peruanischen Musik ist Studio geladen: Susana Baca. Bareto, ein Band, die auch außerhalb Perus noch ganz groß werden könnte.
In Schau an - Musik möchte ich Euch die Produktion „X-Pianos“ des französischen Pianisten, Soundkünstler, Komponist und Filmemacher Chassol vorstellen. X-Pianos kommt als Doppel-CD mit DVD daher und war 2011 das gefeierte Debüt des ungewöhnlichen Musikers. Chassol hat die Kunst des Harmonisierens auf einen ganz neuen Ebene gehoben, denn er umspielt nicht nur Musik, sondern auch Reden und Soundschnipsel. Diese Remix-Harmonisierungstechnik wendet er auch in seinen Filmen an. Für X-Pianos ist Chassol nach New Orleans geflogen und hat Aufnahmen von Mardi-Grass-Bands und der Stadt gemacht, um diese später zu einem Filmexperiment unter dem Titel „Fanfharmonization of a city“ zu verarbeiten.
Chassol x-pianos #1 12
Ephemerals chasin ghosts 10
Die siebenköpfige Band Ephemerals aus London hat mit „Chasin Ghosts“ eine der wichtigsten Scheiben dieses Herbstes veröffentlicht. Ephemerals machen Musik mit so viel Hingabe und Virtuosität, dass es eine wahre Freude ist. Dieser Soul - gewürzt mit der Freizügigkeit des Jazz, angereichert mit der Kraft des Blues – trifft direkt ins Herz.
Mit genau der gleichen Hingabe geht Saba Anglana ans Werk. Die in Somalia geborene Sängerin und Komponistin lebt heute in Italien, der Heimat ihres Vaters. Dort ist Saba Anglana nicht nur als Musikerin, sondern auch als Schauspielerin, Showmasterin und Produzentin bekannt. Ihr viertes Album heißt „Ye katama hod“ und mischt wieder afrikanische, arabische und südeuropäische Elemente zu einer ganz speziellen Saba Anglana-Melange.
Saba Anglana ye katama hod 3
John Zorn the testament of solomon 5
Mit diesen traumhaft zarten Klängen sind wir wieder in der Rubrik „The Magic of John Zorn“. Auch die Kompositionen für das Album „The Testament of Solomon“ liess der New Yorker Zorn wieder von seinem Gnostic Trio Bill Frisell – Gitarre, Carol Emanuel – Harfe und Kenny Wollensen am Vibraphon einspielen. Der Titel der CD weisst mal wieder auf die spirituellen Aspekte in der Musik von John Zorn hin. König Salomon gilt in den Erzählungen der Bibel als der Erbauer des ersten Tempels in Jerusalem. Außerdem ist Salomon in der islamischen Überlieferung als Prophet Suleiman bekannt.
Eine gewitzte Version der Moritat von Mackie-Messer findet sich auf der neusten, der 14. CD der Polnischen Band Kroke. Das Trio aus Krakau bekam den Auftrag, für den polnischen Regisseur Andrzej Celiński die Filmmusik zu seinem Streifen „Cabaret of Death“ zu schreiben und einzuspielen. Dies taten Kroke, nutzte das Material aber auch für ihr neues Album, das den gleichen Titel wie der Film trägt.
Kroke carabret of death – music for a film 10
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an das World Kora Trio für ihr erstes gemeinsamen Album „Un Poisson dans le Désert“. Das World Kora Trio sind der Kora-Spieler Cherif Soumano aus Mali, der US-amerikanische Cellist Eric Longsworth und der französische Percussionist David Mirandon. Die drei Meister ihrer Instrumente bewegen sich mit ihrer Musik im spannende Feld zwischen afrikanischer Tradition, Jazz, Blues und Klassik. Als Gast lud siee sich für ihre Album u.a. Toumani Diabate ins Studio. Entstanden ist so Musik, die im besten Wortsinne Weltmusik ist und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für das World Kora Trio und ihr Album „Un Poisson dans le Désert“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Baskisch: agur denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
World Kora Trio un poisson dans le désert 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.10.2015 13 Uhr
Peter Fläschner la paloma # 5 12
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version von der Nordsee sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Vietman, von den kapverdischen Inseln und aus Südsibirien. Es gibt den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ und in Schau an - Musik präsentiere ich Euch diesmal keine Konzert-DVD sondern ein Lyrikbuch mit Musik-CD. Der Goldene Orsino geht am Ende der Sendung schliesslich an die Berliner Band il Civetto für ihr Debütalbum.
Nach der La-Paloma-Version des Hamburger Originals Peter Fälschner geht es weiter mit drei Bands, die zwar alle drei im Grunde Blasmusik machen, die jedoch ganz und gar nicht nach dem klingt, was hierzulande auf dem Wasen und auf der Wiesn unter Blasmusik verstanden wird.
Aus Kanada stammt das Souljazz Orchestra. Die fünfköpfige Band aus Ottawa reichert ihr Souljazz mit fetten Afrobeat-Klängen, heißen Latin-Rhythmen, karibischen Sounds und funkigen Bassläufen an. Als ich das 7. Album der Combo „Resistance“ das erste Mal eingelegt habt, musste ich vor Begeisterung die Lautstärke so aufdrehen, dass bestimmt die komplette Nachbarschaft mitgetanzt hat. Ende Oktober macht das Souljazz Orchestra übrigens eine kleine Deutschlandtour. Hier im Süden spielen sie in Offenbach und Pfarrkirchen. Hingehen, anhören, abtanzen!
Auch Blasmusik aus der Schweiz kann richtig aufregend und spannend sein, wenn sie beispielsweise vom Molotow Brass Orkestar kommt. Auf ihrem dritten Album „Schaubeschad!“ lasst die Band aus Bern hauptsächlich eigene Kompositionen erklingen. Und diese verbinden auf sehr gewitzte Art schweizerische Tradition mit osteuropäischen Einflüssen. Alphorn trifft auf Blechbläser wird von einer Powerfrau am Schlagzeug zusammen gewirbelt.
Wer je die Band Hazmat Modine life erlebt hat, weiß, dass deren Sound die akustische Umsetzung der Energie New Yorks und der Musik gewordene American Dream of Life ist. Ihr drittes Studioalbum heisst Super-Deluxe-Supreme und Hazmat Modine hält diese Versprechen, denn es ist das bisher bestes Album der achtköpfigen Truppe.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für The Souljazz Orchestra, Molotow Brass Orkestar und Hazmat Modine.
The Souljazz Orchestra resistance 5
Molotow Brass Orkestar schaubeschad! 12
Hazmat Modine extra-deluxe-supreme 7
Die letzten Klänge von Hazmat Modine leiten gleich über zu den zwei nächsten CDs. Denn die Band aus New York holte sich für ihre neues Album das Ensemble Alash aus Tuva in Studio. Die vier Musiker aus Südsibirien stehen für tuvenischen Kehlkopfgesang, begleitet von traditionellen Instrumenten wie der Langhalslaute Igil und dem russischen Knopfakkordeon Bayan. Mit letzterem gelingt es Alash ihren Lieder auch mal einen fast französischen Flair zu verleihen. Das Album trägt den Bandnahme Alash.
Die andere CD im Zusammenhang mit Hazmat Modine stammt von Rachelle Garniez, der Sängerin und Tastenvirtuosin der Band. Die Multiinstrumentalistin ist auch auf Solopfaden unterwegs und hat mit „Who's counting“ gerade ihr 7. Album veröffentlicht. Garniez ist Teil verschiedenster Musikerkonstellationen, zuletzt in Europa auf Tour mit dem grandiosen American Songbirds – Programm. Musikalisch schwebt sie durch Jazz, Rock, Blues, Latin, Chanson und Country. Die Frage „Who's counting in new american music from New York?“ kann beantwortet werden mit Rachelle Garniez is counting!
Bevor ihr sie hört jedoch noch Alash.
Alash alash 9
Rachelle Garniez who's counting 1
Rim Kwaku Obeng rim arrives 3
Afro-Disco aus dem Jahr 1977 und immer noch heiß und ansteckend. Schlagzeuger und Multiinstrumentalist Rim Kwaku Obeng stammt aus Ghana und ging in den 1970ern in die USA. Dort spielte er das Album „Rim arrives“ ein, das zwar die Tanzflächen füllte, aber mit dem Niedergang des Disco-Sounds vergessen wurden. Nun ist „Rim arrives“ wieder veröffentlicht worden und beweist, das Rims Disco-Sound vollgepackt ist mit Afrobeat, Jazz, Funk und Reggae. Eine echte Wiederentdeckung!
An Rims Sound schliessen The Moonfires 40 Jahre später an. Musikalischer Kopf der Band ist der italienisch-stämmige Multiinstrumentalist Alex Puddu und der ist mit schon vielen Wassern gewaschen. Moonfires Album „Black Sugar“ ist vom Sound der 70er geprägt, von Afro-Funk, Soul und R&B. The Moonfires haben es echt drauf und ihre Scheibe macht richtig Spaß.
The Moonfires black sugar 3
Pham Mong Hai hanoi masters - war is a wound, peace is a scar 1
„Krieg ist eine Wunde, Frieden ist eine Narbe – War ist a wound, peace is a scar“, diesen traurigen Untertitel trägt die CD „Hanoi Masters.“ Auf ihr sind alte vietnamesische Musiker und Musikerinnen zu hören, die alle den Vietnam-Krieg, oder wie die Vietnamesen sagen, den Amerikakrieg er- und überlebt haben. Die Lieder wurden live von den Kriegs- und Musikveteranen auf halb-vergessenen traditionellen Instrumenten eingespielt. Dies macht „Hanoi Masters“ zu einem ergreifenden Zeitdokument.
Die Nag-Hammadi-Bibliothek ist eine Sammlung frühchristlicher Texte. Sie wurden im Dezember 1945 in der Nähe des kleinen ägyptischen Ortes Nag Hammadi von ansässigen Bauern gefunden. Diese Texte halfen den New Yorker Musiker John Zorn über den Tod seines Freundes Lou Reed hinwegzukommen. Womit wir natürlich mitten drin sind in der Reihe: The Magic of John Zorn. Die Kompositionen, die Zorn unter dem Titel „Transmigration of the Magus“ veröffentlicht hat, ließ er wieder von seinem Gnostic Trio Bill Frisell – Gitarre, Kenny Wollesen – Vibraphon und Carol Emanuel – Harfe einspielen. Unterstützt wurden die drei von John Medeski – Orgel, Brigget Kibbey – Harfe und Al Upowski – Vibraphon und Glocken.
John Zorn transmigration of the magus 8
Rosapaeda inn a different stylee 9
Wie keine andere Sängerin hat Rosapaeda die Reggae-Szene ihrer Heimat Italien geprägt. Seit den 90er Jahren hat sie mit ihrer Band Different Stylee als Sängerin und Bassistin auch immer wieder auch politische Themen angepackt. So singt Rosapaeda auf ihrem neuen, ihrem vierten Album „Inna different stylee“ von Frauen und ihren Problemen in unserer Welt.
Romology ist die Stimme einer neuen Generation von Roma, sagt Dragan Ristic, Kopf der serbischen Band Kal. Für ihr wegweisende Musik haben Kal auch die Bezeichnung Rock'n'Roma kreiert und legen stolz ihre dritte CD „Romology“ vor, die noch weiter weg ist von allen Gypsy-Klischees, als ihre vorherigen Alben.
Kal romology 3
Sabrina Malheiros - Ashley Beedle’s Afrikanz on Marz remix opera 1
Sabrina Malheiros ist eine brasilianische Sängerin aus dem Umfeld der Fusionjazzband Azymuth aus Rio. Sabrina hat vier eigene Alben veröffentlicht und ihre Musik war von Anbeginn heiß begehrt bei DJ und Soundkünstlern. So hat sich der Engländer Ashley Beedle Sabrinas Titel Opara von ihrer letzten CD angenommen und daraus einen Afrikanz on Marz Remix gebaut.
Wie von einem anderen Planeten sind manchmal auch die Texte und Lieder der Deutsch-Libanesin Lydia Daher. Ihre Buch „Kein Tamtam für diesen Tag“ ausgestattet mit einer Musik-CD möchte ich Euch für den kommenden Herbst ans Herz legen. Lydia Daher schriebt, spricht und singt Gedichte, die immer wieder ganz neue, eigenartige Blicke auf Alltagsbegebenheiten eröffnen. Das Buch zeigt auch ihre Freude an der Schrift als Gestaltungsmaterial. Und bevor ihr nun ein Stück aus der dazugehörigen CD auf die Ohren bekommt, verrate ich Euch noch, dass Lydia Daher mit ihrem neusten Album für den Goldenen Orsino nominiert ist. Dazu nächsten Monat mehr.
Lydia Daher kein tamtam für diesen tag 7
Carmen Souza & Theo Pascal epistola 8
Carmen Souza steht wie keiner andere Name für Jazz von den kapverdischen Inseln. Dabei wurde die Pianistin und Sängerin in Portugals Hauptstadt Lissabon geboren. Ihre Eltern stammten von den Inseln vor Nordwestafrikas Künste. Auch ihr siebentes Album „Epistola“ hat Souza wieder gemeinsam mit Bassisten Theo Pascal eingespielt. Ihre Musik nennen sie Organic Jazz, was nicht für bio sondern für bodenständig steht und es wunderbar trifft. Wer Carmen Souza life erleben will, hat hier in Karlsruhe am 22. Oktober die Chance, die sich niemand entgehen lassen sollte.
Im indischen Ozean, vor der Ostküste Afrikas, liegt Madagaskar, die größte Insel der Welt. Von dort stammt Damily und auch die Musik seines neuen Albums „Very aomby“ ist madagasisch. Damily ist der König des Tsapiky (gesprochen: tsa-PEEK), eines jungen Musikstils Madagaskars, der in den 80er Jahren entstanden ist. Tsapiky ist geprägt durch traditionelle Elemente und eine moderne Instrumentierung mit E-Gitarre und Bass. Durch Field Recordings, Pfiffe und den rohen Aufnahmestil hat das neue Album von Damily den Charme einer wilden Jamsession.
Damily very aomby 6
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an il Civetto für ihre Debütalbum, das den Bandnamen trägt. Die Truppe ist so bunt, wie die Bevölkerung von Berlin. Die fünf Jungs singen auf Französisch, Portugiesisch und Sprachen, die erst noch erfunden werden müssen, also Gromolo. Sie spielen Ukulele und Klarinetten und Bongos und Djembe und so manches akustische Instrumente mehr. Il Civetto, der Nacht-Eulerich, bietet neue Musik mit einem ganz eigenen Sound. Latino-Leidenschaft trifft auf orientalische Mystik, Berliner Frechheit auf Pariser Nonchalance und Lissabonner Sehnsucht. Live ist die Band übrigens am 17. Oktober in Stuttgart zu erleben. Die Musik von il Civetto ist Weltmusik pur und dafür hier und jetzt der Goldene Orsinos für ihr Debütalbum.
Ich muß ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Polnisch: do widzenia und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
il Civetto il civetto 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.09.2015 13 Uhr
Jiao Jim-Hai la paloma #3 13
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus China sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Madagaskar, der Türkei und Schweden. Es wird den nächsten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ zu hören geben. In Schau an - Musik präsentiere ich Euch eine DVD mit Musik von Ludovico Einaudi und der Goldene Orsino geht an Guo Gan und Loup Barrow für ihre Produktion „The Kite“.
Nach der La-Paloma-Version von Jiao Jim-Hai, der sie auf der chinesischen Zither Cheng spielte, geht es weiter mit einem Dreierpack aus dem Grenzland zwischen Worldmusic und Electronic. Starten wir mit Den Sorte Skole. Das Duo aus Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen wirbelten mit ihrem dritten Album „Lektion III“ die Weltmusikszene auf. Den Sorte Skole hatte für diese Produktion 250 alte Schaltplatten aus 51 Ländern in 6 Kontinenten gemixt. Dies auf eine Art und Weise, wie es vorher noch nie zu hören war. Das Album durfte jedoch nie ordentlich veröffentlicht werden, da Den Sorte Skole nicht für all verwendeten Platten die Rechte bekommen konnte. So gab und gibt es Lektion III, wie auch die Vorgängeralben Lektion I und II, nur als kostenfreien Download auf der Seite des Duos.
Ganz anders geht DJ Click vor. Der Franzose bereist mit seinem mobilen Studio verschiedenste Länder, nimmt dort traditionelle Lieder auf und bearbeitet sie dann. So war DJ Click für „Click here – Jaipur“ in Indien unterwegs und für sein neustes Werk „BalkAndalucia“ in Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Spanien. Es ist erstaunlich, wie gut bei DJ Click alles zusammenfliesst.
Wieder ganz anders arbeiten Electro Bamako. Die traditionelle Langhalslaute Ngoni spielt Damien Traini, der wie Sänger Paul Sidibe, aus dem Wüstenstaat Mali stammt. Gemeinsam mit dem französischen Multiinstrumentalisten und Produzent Marc Minelli wandern sie auf dem Grenzpfad von westafrikanischer Tradition und zeitgenössischen Rock- und Clubsounds. Das Album von Electro Bamako heisst zutreffenderweise „Now“.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Den Sorte Skole, DJ Click und Electro Bamako.
Den Sorte Skole lektion III 1
DJ Click click here – balkandalucia 15
Electro Bamako now 11
Locker luftigen Ska und Rock Steady servieren seit über 20 Jahren The Bluebeaters. Die lustige Truppe stammt nicht aus Jamaika, wie man beim ersten Hören denken könnte, sondern aus Italien. Mit der Produktion „Everybody kowns“ legen die Bluebeaters nach 6 Jahren Pause endlich ihr sechstes Studioalbum vor, vollgepackt mit neuen Eigenkompositionen und wieder eine Menge Klassikern. Richtig Klasse, wenn sie dann auch noch auf Italienisch singen!
Danach gleich noch ein Italiener in Schau an – Musik. Ludovico Einaudi ist wohl mit Abstand der erfolgreichste Pianist und Filmkomponist Italiens. Im März 2010 gab er ein Konzert in der Londoner Royal Albert Hall. Auf der DVD, die diese Konzert dokumentiert, ist sehr schön zu sehen, wie sehr sich Einaudi in seiner Musik versenkt.
The Bluebeaters everybody kowns 14
Ludovico Einaudi DVD The Royal Albert Hall Concert 3
Bill Laswell means of deliverance 5
Er zählt zu den innovativsten Bassisten und Produzenten der Welt, Bill Laswell. Der New Yorker betreibt mehrere Plattenlabel, ist in zahllosen Bands Mitglied und es gibt mittlerweile rund 2000 CD, die mit dem Name Bill Laswell in Verbindung gebracht werden können. Ihr hörtet gerade das Stück seines Bass-Solo-Albums „Means of deliverance“, in dem seine Frau, die äthiopische Sängerin Gigi, am Mikrofon stand.
Ein enge musikalische und persönliche Freundschaft verbindet Bill Laswell mit einem anderen New Yorker Tausendsassa: John Zorn. Womit wir in der vierte Folge der Reihe „The Magic of John Zorn“ angelangt wären.
Der unermüdliche Komponist, Produzent und Multiinstrumentalist ist auf verschiedensten musikalischen Wegen unterwegs. Brachialer Noise, zeitgenössische Kammermusiken, von jüdischer Musik inspirierter Jazz, Minimal Music – in Zorns Schaffen finden sich ganz verschiedene Stile und nur den Mainstream meidet er wie der Teufel das Weihwasser. Dabei sind gerade seine Kompositionen für die Band The Dreamers und das Gnostic Trio durchaus eingängig. Letzteres besteht aus dem Gitarristen Bill Frisell, Kenny Wollesen am Vibraphon und Carol Emanuel an der Harfe. Auf dem Album „The Mysteries“ verbinden sich uralten religiöse geprägte Musikformen mit zeitgenössischen Klängen. The Gnostic Trio mit dem Titel „The Bacchanalia“.
John Zorn the mysteries 4
Solodeguitar covered with love / reprises par amour 5
Für fast alle Gitarristen ist Jimi Hendrix ein Gitarrengott. So auch für Solodeguitar. Der französischen Musiker mit madagassischen Wurzeln ist einer der interessantesten Akustik-Gitarrenspieler. Solodeguitars voller Name ist Solo Razafindrakoto, vielen ist er als Solorazaf bekannte. Seine stark von madagassischer Musik geprägte Spielweise brachten ihn an die Seite von so unterschiedlichen Kollegen wie Dizzy Gillespie, Miriam Makeba und Nina Simone. Auf seinem neuen Soloalbum „Covered with Love“ sind zur Hälfe Hendrix-Lieder zu hören, die jedoch auf Interpretationen von Songs der Beatles, Bob Dylan, Marvin Gaye und Songs aus Afrika treffen.
Östlich von Madagaskar, Mitten im Indischen Ozean liegt die Insel Reunion. Von dort stammt Bérangère Maximin. Die Soundkünstlerin hat eine ganz eignen Art entwickelt, die Kraft von Punk und die Abgefahrenheit des Dub mit der Offenheit der Electronic zu verbinden. Das vierte Album von Bérangère Maximin heißt „Dangerous Orbits“ und darauf entführt uns die Künstlerin ganz tief in fremdartige Soundwälder.
Bérangère Maximin dangerous orbits 1
Nachdem uns Bérangère Maximin auf den Rücken ihrer digitalen Chimären tief in die „Dangerous Orbits“ entführt hat nun wieder zu akustischer Musik. Ismail Türker ist ein in Osnabrück lebender türkischer Musiker. Bis auf ein traditionelles Lied hat er alle Stücke seines Albums „Umuda Yol – Weg in die Hoffnung“ selbst komponiert. Eingespielt hat es Ismail Türker gemeinsam mit deutschen und türkischen Musikern und so klingt es auch ein wenig international.
Ismail Türker umuda yol 9
Faela! Camina 8
Auf Schweden als Heimat der Band Faela würden wohl die wenigsten tippen. Doch das ist nicht verwunderlich, sind in der bunten Truppe auch Musiker aus Argentinien, Chile und Bosnien vertreten. „Camina“ heißt das zweite Album von Faela! und wieder treffen Balkan-Bläser auf Reggae-Grooves, Flamenco-Gitarren auf Swingrhythmen. Wunderbare Musik um den Sommer nochmal zu spüren!
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Guo Gan und Loup Barrow für ihre Produktion „The Kite“. Guo Gan stammt aus China und ist Meister auf der Erhu, einer zweisaitigen chinesischen Laute. Gan ist auf über 40 Alben zu hören und sein Repertoire reicht von klassischer Hofmusik seiner Heimat über moderne Ballett-, Theater- und Filmmusik bis zum Jazz. Seit dem Jahr 2000 lebt Guo Gan in Frankreich. Dort traf er den aus England stammenden Multiintrumentalisten Loup Barrow. Ob mit Glasorgeln, speziell gestimmten Daumenklavier und Weingläsern sowie mit dem Ufo-ähnlichen Percussioninstrument Hang: Loup Barrow ist Spezialist für ungewöhnliche und sphärische Töne. Gemeinsam lassen Guo Gan und Loup Barrow Sounds entstehen, die zu einem natürlich nach chinesischer Musik klingen, zu anderen aber auch Einflüsse aus Jazz, zeitgenössischer Musik, karibischen und afrikanischen Klängen aufweisen. Dies ist Weltmusik im wahrsten Wortsinn und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Guo Gan und Loup Barrow für ihre Produktion „The Kite“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Ungarisch: sziasztok und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Guo Gan & Loup Barrow the kite 3
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 09.08.2015 13 Uhr
Wiener Boheme Orchester la paloma #2 11
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus Österreich sagt Orsino.
Es erwarten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Brasilien und Japan, Portugal und Indien. Es gibt den dritten Teil der Reihe The Magic of John Zorn und in Schau an - Musik präsentiert ich Euch eine Konzert-DVD der rumänischen Band Taraf de Haidouks. Der Goldene Orsino schliesslich wird an den Finnen Antti Paalanen für seine Produktion „Meluta“ verliehen.
Die gerade verklungene La-Paloma-Version stammte vom Wiener Bohème Orchester aus den 1920ern. In dieser Zeit entwickelte sich in den Staaten neben dem schwarzen Blues auch ein Gemisch verschiedensten Volksmusiken, die die weissen Einwanderer mitgebracht hatten, Countrymusic genannt. Diese hatte nicht viel mit dem heutigen Country zu tun, sondern war viel rauer und direkter. Viele junge Musiker entdecken diese Musik gerade für sich neu und nennen sie in Abgrenzung zum kommerziellen Country nun Roots Music. Einen der spannendsten Überblicke zum Thema bietet der wunderbare Sampler „Strange & Dangerous Times“. Auf ihm werden 16 Bands bzw. Künstler vorgestellt, die dem Untertitel des CD mehr als gerecht werden: New American Roots – Real Music for the 21st Century. Mit dabei unter anderem Reverend Deadeye.
Das die Rootsmusic mittlerweile international geworden ist beweisen Dr. Will und Bror Gunnar Jansson. Der Münchner Dr. Will hat es als einer der wenigen Deutschen geschafft, in der Heimat der Rootsmusic, in den USA, anerkannt zu werden. So stand der unter anderem mit Louisiana Red, den Neville Brothers und Willy de Ville auf der Bühne. Das zweite Solo-Album von Dr. Will ist gerade erschienen und heisst „Cuffs off“.
In Schweden steht Bror Gunnar Jansson für Rootsmusic der Spitzenklasse. Der skandinavische Cowboy aus Göteborg hat ebenfalls gerade sein zweites Solo-Album veröffentlicht. Auf „Moan snake moan“ gelingt es Bror Gunnar Jansson minimalistisch zu klingen trotz eines Grossaufgebotes an akustischen Instrumenten wie Banjo, Orgel, Trompete, Cello und Basstuba.
Öffnet nun als Eure Herzen und Ohren für Rootsmusic von Reverend Deadeye, Dr. Will und Bror Gunnar Jansson.
Reverend Deadeye strange & dangerous times 6
Dr. Will cuffs off 5
Bror Gunnar Jansson moan snake moan 1
Für die Rubrik Schau an – Musik habe ich heute eine DVD von Taraf de Haidouks rausgesucht. Unter dem Titel „The continuing adventures of Taraf de Haidouks“ präsentiert die DVD aus dem Jahr 2005 eine Riesenmenge an Material. Zum einen den Zusammenschnitt eines Konzertes, das die Band in der Londoner Union Chapel geben hat. Des weiteren ist der überaus sehenswerte Dokfilm „No man is a prophet in his own land“ auf dieser DVD. Der auch knapp einstündige Dokumentar-Film erzählt die emotionsreiche Geschichte der Gypsy-Band. Außerdem gibt es einen Zusammenschnitt von den ersten Kameraaufnahmen aus der Zeit der Entstehung der Band im Jahr 1990 zur Zeit der rumänischen Revolution. Interviews mit Taraf de Haidouks und Johnny Depp, der mit der Truppe im Film „The man who cried“ zusammenspielte, sind auch noch auf der DVD zu finden. Somit ist die Scheibe ein Muss für Fans als auch für Menschen, die mehr erfahren wollen über die Musik und das Leben der Taraf der Haidouks.
Taraf de Haidouks DVD live at union chapel 1
Dastan Ensemble & Salar Aghili in the name of the red rose 7
Das Dastan Ensemble hat sich der alten Musikkultur Persiens verschrieben. Doch wie auf ihrem Album „In the name of the red rose“ lassen sie diese mit der Jahrtausende alten Musikkulturen Indiens verschmelzen. Seit 1992 hat das Dastan Ensemble über 20 Alben veröffentlicht und jedes einzelne ist eine Perle!
Ein Perle ist auch das Album „Soutak“ von Aziza Brahim. Die Spanien lebende Sängerin wuchs in einem Flüchtlingscamp in Algerien auf, in das ihr Familie geflohen war, als Marokko die Westsahara eroberte. Den Erfahrungen im Camp und den uralten Musiktradition der Westsahara hat Aziza Brahim weltweit eine ergreifende Stimme gegeben.
Aziza Brahim soutak 2
Noa love medicine 3
Obwohl sie schon mit Musikern wie Steve Wonder, Sting, Carlos Santana oder gar Peter Maffay auf der Bühne und im Studio stand, ist die israelische Sängerin Noa in Deutschland immer noch relativ unbekannt. Ihre geschmeidige Stimme passt sich Pop, Rock, Folk, Jazz und Blues sehr elegant an. Wenn Noa auf ihrem neuen Album „Love Medicine“ mit dem spanischen Liedermacher Joaquin Sabina im Duett singt, klingt es wie ganz große Musical-Bühne.
Diese kann auch Ryuichi Sakomoto bespielen. Der japanische Pianist, Filmmusik-Komponist und Schauspieler ist weltweit unterwegs und so verwundert es nicht, dass er mit den Brasilianern Paula und Jaques Morelenbaum ein ganz entspanntes Album eingespielt hat. Auf „Casa“ konzentriert sich die Musik hauptsächlich auf den Gesang von Paula, das Cellospiel von Jaques und die weichen Klavierlinien von Ryuichi.
Morelenbaum2/Sakamoto casa 12
Seiva seiva 8
Die Musik der portugiesischen Band Seiva eröffnet tiefe Einblicke in die musikalischen Wurzeln des Landes. So findet man Arbeiter-, Pilger- und Glaubenslieder auf dem Debüt- Album, das den Namen den Band trägt. Die Musiker von Seiva mischen landestypische Instrumente,wie etwa der Braguesa Viola, einer Gitarrenart aus Nordwest-Portugal und den portugiesischen Dudelsack mit elektronischen Effekten und Sounds.
Auch im dritten Teil der Reihe „The Magic of John Zorn“ bleiben wir noch bei seinen Kompositionen für das Gnostic Trio. Der New Yorker lebt mit diesen Stücken quasi seine zarte, verträumte, meditative Seite aus und mit Bill Frisell an der Gitarre, Carol Emanuel an der Harfe und Vibrafonisten Kenny Wollesen hat Zorn auch die richtigen Musiker dafür gefunden. Das Album „The Gnostic Preludes – Music Of Splendors“ ist das dritte des Trios.
John Zorn the gnostic preludes – music of splendors 8
V.M. Bhatt & Matt Malley sleepless nights 1
Der Inder V.M. Bhatt hat die Mohan Veena entwickelt, eine Art indische Slide-Gitarre. Bassist Matt Malley war Gründungsmitglied der kalifornischen Folk-Rockband Counting Crows, verließ die Band jedoch 2004, um andere Wege zu beschreiten. So traf Malley auf Bhatt und gemeinsam nahmen sie das Album „Sleepless Nights“ auf, das sich genau dafür sehr gut eignet.
Dass die Zither kein verstaubtes Stuben-Instrument, sondern im Gegenteil, ein sogar sehr vielseitiges ist, beweist El Zitheracchi mit dem Album „Modernes Raubzithertum“. Ob mit indischen Flair, bluesgetränkt, jazzgeschwängert und afrikanische angehaucht, die Band aus dem Chiemgau pfeift auf Genre-Grenzen. El Zitheracchi haben auch die Chuzpe, eine altes Kirchenlied und Psalmen in ihrer unverschämt-guten Art zu präsentieren.
El Zitheracchi modernes raubzithertum 5
Stereofysh the race 1
Der Titel „The Race“ hat dem Debüt-Album der Band Stereofysh seinen Titel gegeben. In der Musik des Berliner Trios treffen Liedermachertum auf Jazz-Klarinetten und Clubelektronik. Stereofysh macht die perfekte Musik für eine Fahrt über flimmernd heißen Asphalt Richtung Meer! Vielleicht gen Italien.
Dort hat sich der Musiker und Komponist Teho Teadro einen Namen gemacht. Besonders für seine Soundtracks und Theatermusik wird er geschätzt und mit Preisen überhäuft. Für den Dramatiker Enda Walsh schuf Teadro die Musik für dessen Stück „Ballyturk“. Diese hat sTeho Teadro nun mit namhaften Gästen wie Joe Lally, Bassist von Fugazi und Cellisten Nick Holland vom Balanescu Quartet als CD eingespielt.
Teho Teadro ballyturk 6
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Antti Paalanen für sein Album „Meluta“. Das Skandinavien einige verrückte Akkordeon-Spieler hat, ist bekannt. Doch der Finne Antti Paalanen zählt mit Sicherheit zu den Verrücktesten. Und die meine ich durchaus im Sinne vom ver-rückt, aus dem Mainstream gerückt. Sein Instrument nennt er Breathbox und entlockt dem Akkordeon Töne, die so noch nicht zu hören waren. Musikalisch ist Paalanen zwischen Folk und Heavy Metal, Tango und Blues, Techno und Avantgarde unterwegs und eigentlich ist dies Weltmusik im besten Wortsinne. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Antti Paalanen für sein drittes Solo-Album „Meluta“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Tahitianisch parahi und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Antti Paalanen meluta 1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.07.15 13 Uhr
Charlie Parker Quintet la paloma 11
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer Jazz-La-Paloma-Version sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Australien, Indien, Reunion, Dänemark und Peru. Es wird weitergehen mit der neue Reihe „The Magic of John Zorn“ und in Schau an Musik geht’s um Manuel Galban, den Gitarristen des Buena Vista Social Club. Der Goldene Orsino an Blundetto für seine Produktion „World of“.
Nach der La-Paloma-Version vom legendären Charlie Parker geht's weiter mit einer anderen legendären Band, die wie keine andere Truppe die Musik Kubas populär machte: Buena Vista Social Club. Mitte der 1990er reiste der US-amerikanische Musiker Ry Cooder nach Kuba, um dort mit Juan de Marcos González und dessen Afro-Cuban All Stars Musik aufzunehmen. Cooder wollte weitere, vor allem ältere, Musiker dabei haben und ließ sich von González fast vergessene Idole der Kubaner empfehlen. So kamen unter anderem die Sänger Ibrahim Ferrer und Compay Segundo, Pianist Rubén González und Bassist Cachaito López, Trompeter Manuel Mibral, die Gitarristen Eliades Ochoa und Manuel Galban sowie als einzige Frau die Sängerin Omara Portuondo zum Buena Vista Social Club. Unter dieser Marke wurden 11 Alben veröffentlicht, ganz neu gerade „Lost and Found“ mit bisher unveröffentlichten Studio- und Liveaufnahmen. Damit hat es der Buena Vista Social Club bis auf Platz 2 der europäischen Worldmusic-Charts geschafft, obwohl von der alten Garde eigentlich nur noch Portuondo, Ochoa und Mibral leben. Eines der bewegendsten Stücke auf „Lost and Found“ stammt vom Pianisten Ruben González, der einfach im Studio vor sich hin singt.
Buena Vista Social Club lost and found 14
Und weil die Musik des Buena Vista Social Club so schön ist, habe ich gleich noch ein paar Platten rausgesucht, die hier in Orsinos Lied noch nicht liefen. „Buena Vista Social Club at Carnegie Hall“ ist der Mitschnitt eines Konzerte, das die gefeierte Truppe 1998 in New York gaben. Die CD „Buena Vista Social Club presents Manual Guajiro Mibral“ dreht sich um den Trompeter der Truppe, der damit mit damals 71 Jahren sein erstes Soloalbum erhielt. „Blue Cha Cha“ heisst das letzte Album des mittlerweile auch schon verstorbenen Gitarristen des Buena Vista Social Club Manuel Galban. Die CD gibt es in einer Sonderausgabe auch mit einer DVD. Diese enthält u.a. einen rund halbstündigen Film, in dem Galban seinen Lebensweg erzählt und die Entstehung von „Blue Cha Cha“ dokumentiert wird. Zu Wort kommen u.a. der Kora-Spieler Sissoko Ballake aus Mali, der US-amerikanische Bluesmusiker Eric Bibb und die unvergleichliche Omara Portuondo.
Öffnet nun also nochmal Eure Herzen und Ohren für den Buena Vista Social Club at Carnegie Hall, Manual Mibral mit Ibrahim Ferrer und Manuel Galban mit Omara Portuondo.
Buena Vista Social Club at carnegie hall I 1
Buena Vista Social Club presents Manual Guajiro Mibral 3
Manuel Galban blue cha cha 4
Rutschen wir von Kuba rüber aufs Festland gen Norden. „The Magic of John Zorn“. Der New Yorker Musiker hat neben einer Schwäche für Hardcore-Jazz-Klezmer-Querverbindungen auch eine ganz lyrische Seite. Dies lebt er unter anderem mit seinem Gnostic Trio aus. Mit dem Gitarristen Bill Frisell, Harfenspielerin Carol Emanuel und Kenny Wollesen am Vibrafon ist das Trio spitzenmäßig aufgestellt. Am Album „In Lambeth“ hat zudem noch die japanische Elektronikerin Ikue Mori mitgewirkt. Gewidmet hat John Zorn seine Kompositionen dem romantischen englische Dichter William Blake. Diese lebte im Londoner Stadtteil Lambeth.
John Zorn in lambeth 7
Pandit Debashish Bhattacharya madeira 6
Er gilt als der König der indischen Slide-Gitarre: Debashish Bhattacharya. Der aus Kalkutta stammende Musiker hat selbst 19 Arten von Gitarren entwickelt, um das Instrument der indischen Musik anzupassen. Doch hat Bhattacharya auch viel mit westlichen Musikern gespielt, wie Bob Brozman, John McLaughlin und Derek Trucks. Auf seinem Album „Madeira“ hat er erstmals seine Tochter Anandi als hervorragende Sängerin vorgestellt.
Von Indien nach Australien. Charlie McMahon war Anfang der 1980er Jahre der erste weiße Musiker, der als Didgeridoo-Spieler national und international Anerkennung fand. In der Musik seiner Band Gondwanaland verbindet McMahon Didgeridoo-Sounds mit Syntie-Pop und Ambient. Eine der frühen Alben von Gondwanaland ist mit „Let the Dog out“ betitelt.
Godwanaland let the dog out 5
Lindigo milé sèk milé 9
Von der afrikanischen Insel Reunion, östlich von Madagaskar, bringt uns die Band Lindigo spannende Musik. Sie verbindet Maloya, die einst verbotene Musik der Sklaven, mit Afrobeat- und Samba-Anklängen. Dies alles würzt Lindigo noch mit einer Prise Funk. Ihr hörtet das Titelstück ihres aktuellen, ihres fünften Albums „Milé sèk milé“.
Es ist Sommer und da darf natürlich in Orsinos Lied ein schönes Weihnachtslied nicht fehlen. Diese steuern diesmal Triska bei. Die aus München stammende Band produziert seit Jahre kleine zarten Folk-Pop-Perlen und hat mit „Get well soon“ nun auch schon ihr viertes Album veröffentlicht. Und der Titeltrack passt so schön in einen laue Sommernacht. Triska.
Triska get well soon 8
Harald Haugaard lys og forfald 8
Er zählt zu den besten Folkmusikern Dänemarks: Harald Haugaard. Der Geiger hat vier Jahre an seinem neuen Album „Lys og Forfald“ - Licht und Zerfall – gearbeitet. Haugaard lag daran, seine zeitgenössischen Kompositionen gut mit seinen dänischen Wurzeln zu verkoppeln und dabei jedoch auch offen zu bleiben für Einflüsse aus anderen Regionen. So waren – wie gerade zu hören – u.a. die Frauenhofer Saitenmusik aus München mit Haugaard im Studio.
Ganz viel Zeit im Studio hat auch Chassol verbracht. Der französische Pianist und Soundkünstler ist für sein neues Album „Big Sun“ in die Karibik, nach Martinique, gereist, in die Heimat seiner Familie. Dort hat er Aufnahmen machen lassen, die die Grundlage für seine Kompositionen waren. So entstanden 27 Tracks, die eine neue Formsprache finden, die irgendwo zwischen Jazz, Worldmusic, Elektronik und Hörspiel angesiedelt ist. Chassol gelingt es, Musik zu schaffen, die so viele Ebenen hat, dass sich mit jedem hören weiter entdecken lassen. Wer die CD kauft, bekommt auch noch einen Code, mit dem sich der Film zu „Big Sun“ downloaden lässt. Sehr zu empfehlen.
Chassol big sun 5
Kanaku y El Tigre quema, quema, quema 1
„Quema, quema, quema“ : Brennt, brennt, brennt heißt das neue Album von Kanaku y El Tigre. Und das peruanische Duo brennt wirklich für seine Musik und diese brennt sich in das Hirn der Hörer. Würden Kanaku y El Tigre nicht nur 2 sondern alle Songs ihrer Albums englisch singen, könnte man nicht so schnell sagen, woher diese einfallsreichen Singer/Songwriter kommen. Musik, die an jeden Strand passt, egal ob Meer, See, Teich oder Stadtbrunnen.
Das Wasser zum Brodeln bringen Kumbia Queers. Die fünf jungen, wilden Damen aus Argentinien hatten die Nase voll vom Punkrock. Doch mit dieser Energie wandten sie sich der Cumbia zu und fertig war Tropipunk. Ihr viertes Album haben Kumbia Queers „Canta y no llores“ genannt: Singe und weine nicht. Und das Beste: Kumbia Queers sind gerade in Deutschland auf Tour, schaut euch um und wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut sie euch an!
Kumbia Queers canta y no llores 4
Dub Pistols return of the pistoleros 1
Los Plantronics surfing times 1
Los Plantronics kommen nicht aus den Südstaaten oder Mexiko, nein, die Band kommt aus Norwegen. Vielleicht hilft es ja in der skandinavischen Kälte ein Album aufzunehmen, dass den Titel „Surfing Time“ trägt. Die Musik von Los Plantronics ist auf alle Fälle ein heißer Mix aus Westernsoundtracks, Punk, Soul, Mariachi-Bläsern und Surf-Gitarren. Freude Pur!
Genauso wie bei den zuvor gehörten Dub Pistols. Die Truppe aus London feiert mit „The Return of the Pistoleros“ ihr Erwachsenwerden, denn die Band gibt es nun schon seit 18 Jahren. Auf dem Album schlagen die Dub Pistols einen spannenden Bogen von Reggae über Soul und Elektro hin zu Dub. Echte Sommermusik!
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Blundetto für seine Produktion „World of“. Der Pariser Multiinstrumentalist, Radiomacher, DJ und Produzent hat für sein drittes Album weit ausgeholt. Arabische Streicher treffen in Blundettos Musik auf Ethio-Jazz, Black Soul auf Mariachi-Sounds, Reggae auf Latin. Mit zahlreichen Gästen erschafft Blundetto einen Sound, in dem verschiedenste Stile wie selbstverständlich ganz weich zu einem einzigartigen Konglomerat zusammenfließen. Dies ist Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Blundetto für sein Album „World of“.
Ich muß ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de
Orsino verabschiedet sich auf Flämisch: tot ziens denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Blundetto world of 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 14.06.15 13 Uhr
Engelbert la paloma #6 10
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen.
Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus den 1970ern sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Peru, Italien und Guinea, es wird eine neue Reihe mit Musik von John Zorn geben und der Goldene Orsino geht an Maggie Björklund für ihre Produktion „Shaken“.
Nach der La-Paloma-Version des US-amerikanischen Schnulzensängers Engelberg geht’s weiter mit echter guter Musik aus den Staaten. Eine der spannendsten Worldmusic-Bands New Yorks sind Hazmat Modine. Ihr 4. Album hat die wilde Truppe ganz unbescheiden „Extra-Deluxe-Supreme“ betitelt und damit sogar recht. Denn wie keine andere Band verbinden sie Blues, Jazz, Gospel und Weltmusikeinflüsse zu einem ganz exquisiten, rein akustischen Soundgebräu der Extraklasse!
Die dunklen Seite des Lebens beschreibt der aus Texas stammende Micah P. Hinson. Sein Album „Micah P. Hinson and the Gospel of Progress“ war 10 Jahre lang ausverkauft und ist nun endlich wieder veröffentlicht worden. Es schimmert wie ein dunkler Edelstein und ist etwas für ganz lange Nächte.
Man glaubt’s erst gar nicht, aber mit ihrem neuen Album „Heartbreak Pass“ feiern Giant Sand ihr 30-jähriges Bandjubiläum. Die Band um Howe Gelb haben von Arizona aus den Country wieder zu einer ehrlichen Musik gemacht. Für das neue Album haben sich Giant Sand zahlreiche Gäste ins Studio geholt, u.a. Steve Shelley von Sonic Youth und Maggie Björklund, die ja nachher noch den Goldenen Orsino bekommen wird. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Hazmat Modine, Micah P. Hinson und Giant Sand.
Hazmat Modine extra-deluxe-supreme 1
Micah P. Hinson and the gospel of progress 12
Giant Sand heartbreak pass 2
Nach diesem fetten US-amerikanischen Dreierpack gleich noch einen weiteren, diesmal jedoch mit Musikern aus Italien. Die Brücke schlagen Fabrizio Cammarata und Paolo Fuschi mit ihrem Album „Skint and Golden“. Ihr luftige Mischung aus Folk, Pop, Reggae und Soul verbreitet ein echtes Sommergefühl. Da möchte man einfach die Füsse ins Meer halten und die Sonne versinken sehen.
Die Canzionere Grecanico Salentino ist die älteste traditionelle Musikgruppe Italiens. Sie feiern mit ihrem 17. Album „Quaranta“ ihr 40-jähriges Bestehen. Die Canzionere singen in einem uralten Dialekt, dem Griko, einer Mischung aus italienisch und griechisch. Doch ihre Musik ist alles andere als abgestanden. Dafür sorgen unter anderem auch die Gastmusiker, wie albanischen Blaskapelle Fanare Tirana und Ludovico Einaudi.
Letzterer ist auch Nummero Drei in diesem italienischen Dreierpack. Nicht nur in seiner Heimat ist Ludovico Einaudi ein Star, der sich mit sehr eingängigen Kompositionen für Piano, Orchester und Filmmusiken einen Namen gemacht hat. Sein neustes Werk „Taranta Project“ verbindet die Musiktraditionen Süditaliens mit Einflüssen aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westafrika. Dazu hat sich Einaudi unter anderem Mercan Dede aus der Türkei und Ballaké Sissoko aus Mali ins Studio geholt.
Vor Ludovico Einaudi aber erst noch Fabrizo Cammarata und Paolo Fuschi sowie die Canzoniere Grecanico Salentino.
Fabrizio Cammarata & Paolo Fuschi skint and golden 3
Canzionere Grecanico Salentino quaranta 6
Ludovico Einaudi taranta project 8
Seit Jahre ist es üblich, dass es in Orsinos Lied Musik von John Zorn zu hören gibt. Waren es erst die zwei Masada Songbooks mit ihren mittlerweile über 50 Alben, folgten bis zur letzten Ausgabe von Orsinos Lied die 25 CDs mit den Filmmusiken des New Yorkers. Als Mitbegründer der Radical Jewish Culture Anfang der 1990er wurde der Multiinstrumentalist und Komponist Zorn mit seinem Plattenlabel Tzadik schnell zum Dreh- und Angelpunkt der jüdischen Avantgarde in den USA. Nach wie vor veröffentlicht Zorn monatlich zwei bis drei CDs mit vorwärtsweisender jüdischer Musik. Er hat auch schon das Masada Songbook Nummer 3 geschrieben und vor einem Jahr die ersten Stücke live vorgetragen. Es wird also weitergehen, denn die Anzahl der Masada-Kompositionen ist nun schon auf 613 angestiegen. Da Songbook Nummer 3, The Book Beriah, noch nicht veröffentlicht ist, schalten wir die Reihe „The Magic of John Zorn“ dazwischen. Denn Zorn hat so viele CDs veröffentlicht, dass sich wohl bis zum Ende von Orsinos Lied immer eine finden wird!
Fangen wir „The Magic of John Zorn“ mit der CD „The Concealed“ an. Darauf verbindet er den Sound zweier seiner erfolgreichsten Gruppen, Bar Kokhba und The Dreamers. Einspielen ließ John Zorn das Album vom Quartett Nova Express sowie Erik Friedlander und Mark Feldman.
John Zorn the concealed 2
Aus dem westafrikanischen Guinea stammt Moh! Kouyaté. Der Sänger und Gitarrist präsentiert auf seinem Debüt-Album „Loundo – Un Jour“ einen energiegeladenen Stilmix aus Afro-Beat, Bluesrock und Funk. Unterstützung für sein Erstlingswerk erhielt Moh! Kouyaté unter anderem von Vincent Ségal und Mariama.
Moh! Kouyaté loundo 8
Vardan Hovanissian & Emre Gültekin adana 10
Vor hundert Jahren, während des I. Weltkrieges, wurden im Osmanischen Reich Armenier systematisch von Türken ermordet. Seither ist das Verhältnis zwischen Türken und Armeniern stark gestört und wenn überhaupt gibt es nur zaghafte Annäherungen. Deshalb haben der türkische Saz-Spieler Emre Gültekin und der armenische Duduk-Spieler Vardan Hovanissian ein gemeinsames Album aufgenommen. Benannt haben sie es nach „Adana“, der Stadt, in dem eines der größten Massaker an Armeniern stattfand. Gültekin und Hovanissian spielen auf der CD traditionelle Weisen aus beiden Kulturkreisen, um diese wieder anzunähern.
In der türkischen Hauptstadt Istanbul fällte der Trompeter Gunnar Halle eine wichtige Entscheidung. Der Norwege, der auf rund 70 Alben zu hören ist, entschied endlich eine CD unter seinem eigenen Namen zu produzieren. Gunnar Halle nannte seine CD „Istanbul Sky“, doch muss es sehr bewölkt gewesen sein. Denn der Grundton seiner Kompositionen sind eher düster und nordisch.
Gunnar Halle istanbul sky 1
Novalima planetario 3
Aus dem südamerikanischen Peru bringen uns Novalima eine wilde Soundexplosion. Die siebenköpfige Truppe vermengt traditionelle afro-peruanische Rhythmen mit verschiedensten südamerikanischen Stilen und Elektronik. Mit ihrem neuen Album „Planetario“ demonstrieren Novalima, wie südamerikanischen Musik im Jahr 2015 klingen kann, die zugleich ins Herz und in die Beine geht.
Von Afro-Peru zum Afrosamba Orchestra um die Sängerin Miriam Aida. Die schwedische Jazz-Sängerin hat sich dem Album „Os Afro-Sambas“ der zwei brasilianischen Ikonen Baden Powell und Vinicius de Moraes aus dem Jahr 1966 angenommen. Miriam Aida lässt auf dem Album „E de Lei“ ganz klar hören, dass in ihren Adern brasilianisches Blut fliesst und diese in Skandinavien keineswegs abgekühlt ist.
Miriam Aida Afrosamba Orchestra é de lei! 8
Danielle De Picciotto tacoma 3
Danielle De Picciotto ist aus der Berliner Elektronik- und Avantgarde-Szene nicht wegzudenken. Die aus den USA stammende Künstlerin war mit den Gudrun Gut und den Einstürzenden Neubauten unterwegs, hat die allererste Loveparade in Berlin mitorganisiert. Feingesponnene Elektronik ist ihr Ding. Tacoma heisst das neuste Album von Danielle De Picciotto und ich kann nur sagen: hört es euch an, De Picciotto wird euch in eine andere Welt entführen.
Die amerikanisch-schweizerisch-deutsche Band Yellow Bird lässt die Präriesonne über Berlin aufgehen. Sie flöten auf ganz neue Art Country-Weisen, das es nur so eine Freude ist. Rein instrumental, aber beispielsweise mit der für Country eher ungewöhnlichen Bassklarinette, lassen Yellow Bird ihre Liedkälbchen ganz nah an Jazz- und Chansonwiesen grasen. Ganz schlicht haben sie ihr gar nicht schlichtes Debüt „Sing“ genannt.
Yellow Bird sing 3
The Very Best makes a king 11
Ganz unbescheiden nennt sich das Duo Johan Hugo und Esau Mwamwaya The Very Best. Johan stammt aus Schweden und Esau aus dem südostafrikanischen Malawi. Die zwei machen World-Pop mit Blues- und Afrobeat-Einflüssen und kommen mit ihrem neusten Album „Makes a King“ ganz und gar entspannt daher. Können The Very Best auch, denn wie gerade zu hören, leiht sogar Baaba Maal ihnen seine Stimme.
Der Goldene Orsino Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Maggie Björklund für ihre Album „Shaken“. Die dänische Gitarristin und Sängerin bewegt sich, wie heute ja schon zu hören war, im Kreise von Bands wie Giant Sand, Lambchop, Calexico und gar Portishead. Doch die Musik von Maggie Björklund mit Folk und Alternative Country zu beschreiben greift zu kurz. Da ist auch skandinavische Schwere mit drin und eine Prise Chanson und ein Quäntchen italienische Filmmusik a la Morricone. Im Grund ist ihre Musik Weltmusik im besten Wortsinne und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Maggie Björklund für ihre Produktion „Shaken“.
Ich muss mich damit leider auch schon wieder verabschieden. Alle Infos zu den vorgestellten Platten und Künstlern findet ihr wie immer im Netz unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken.
Orsino verabschiedet sich auf Kurdisch xatira te und denkt daran: Gute Musik gibt es überall, haltet die Ohren und Herzen offen.
Maggie Björklund shaken 4
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 10.05.15 13 Uhr
Blaskapelle Steierdorf la paloma #5 1
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist will ich Euch ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder servieren. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer rumänischen La-Paloma-Version sagt Orsino.
In der kommenden Stunde erwarten Euch musikalische Köstlichkeiten aus dem Nahen Osten, dem fernen Australien und Berlin. Es wird die vorerst letzte Ausgabe der Rubrik Tonspur geben und in Schau an – Musik geht’s um eine DVD über das bayrische Quartett Kofelgrschoa. Der Goldene Orsino wird schließlich am Ende der Sendung an die finnische Band Dalindèo für ihre Produktion „Kallio“ verliehen.
Weiter geht’s mit drei CDs, welche die riesige Brandbreite der jüdischen Musik aufblitzen lassen. Das Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra machen ja schon im Namen klar wie ihre Musik klingt. Das Album „Imbarca“ schillert so vielfältig wie die Herkunft der Musiker: Serbien, Italien, Frankreich, Griechenland, Indien und Spanien. Beim Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra treffen traditionelle katalanische Lieder auf ekstatische orientalische Rhythmen und kubanische Revolutionslieder auf heiße Balkan-Sounds und natürlich Klezmer.
Aus Mexiko stammen Klezmerson. Die sechsköpfige Band verbindet Klezmer mit Rock, Hip Hop, Danzón und sephardischer Musik. Eine so spannenden Mischung, dass auch John Zorn auf die Truppe aufmerksam wurde. So haben Klezmerson nun Album Nr. 24 von Zorns „Book of Angels“ eingespielt. Es ist eine der schönsten Platten dieser Reihe.
Die frechste Band, die sich gerade in der jüdischen Musik rumtreibt, sind Jewish Monkeys. Selten haben ich so gelacht beim Hören einer CD. Die Jungs aus Tel Aviv sind so entzückend politische unkorrekt. Auf ihrem Debütalbum „Mania Regressia“ machen Juden Judenwitze und Homosexuelle Homosexuellenwitze. Letztendlich singen und musizieren die Jewish Monkeys jedoch gegen Klischees und Vorurteile aller Art. Und das Beste daran ist, dass sie dies mit einer riesigen Portion Humor machen.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra, Klezmerson und Jewish Monkeys.
Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra imbarca 1
Klezmerson amon 4
Jewish Monkeys mania regressia 1
Seit 10 Jahren lassen BudZillus aus Berlin Polka und Reggae, Jazz und Orientalisches, Swing und Punk aufeinander krachen. Auf ihrem dritten Album „Besser wird’s nicht“ geht’s noch weiter in Richtung: Gitarren - elektrisch und laut. Doch noch immer weht der Flair der Weltstadt durch die Musik von BudZillus. Im August könnte ihr sie übrigens live in Stuttgart erleben.
BudZillus besser wird’s nicht 2
Brzzvll feat. Anthony Joseph engines 7
Aus Antwerpen kommt eine der spannendsten BandsBelgiens: Brzzvll. Die sieben Musiker spielen, wie sie es selbst nennen, improvisierte Tanzmusik auf der Basis von Fusion- und Afro-Jazz, Funk und Spoken Poetry. Zur Produktion ihres neuen Albums „Engines“ holten sich Brzzvll Anthony Joseph aus Trinidad in Studio. Der Bandnamen schreibt sich übrigens ohne A!
Aus dem australischen Melbourne stammt Hiatus Kaiyote und sine eine der interessantesten Soulbands nicht nur in Down Under. Auf ihrem zweiten Album „Choose your weapon“ wird Soul wieder durchtränkt mit Afrobeats und Ethio-Jazz. Hiatus Kaiyote könnte eine große Zukunft vor sich haben.
Hiatus Kaiyote choose your weapon 2
Kofelgschroa DVD frei.sein.wollen
Was ihr gerade hörtet war die Tonspur zum Trailer der DVD „Frei.sein.wollen“ der bayrischen Band Kofelgschroa. Womit wir also in der Rubrik Schau an – Musik gelandet sind. Kofelgschroa ist ein Quartett aus Oberammergau und das sympathische Gegenbild zum blau-weißen Klischee der Bayern. Die DVD Frei.sein.wollen ist ein wunderschöner Film über vier junge Musiker im Grenzland zwischen Tradition und Moderne. Wer Kofelgschroa übrigens live sehen will: am 30. Mai spielen sie im Ulmer Zelt auf. Hingehen oder bzw. und den Film anschauen!
Die andere wichtige Rubrik, die uns nun schon über 2 Jahre begleitet ist Tonspur. In dieser geht es um die Filmmusiken, die der New Yorker Komponist, Saxophonist und Produzent John Zorn veröffentlicht. Vor mir liegt CD Nr. 25 und leider schreibt Zorn in Beiblatt, dass es möglicherweise die letzte Veröffentlichung der Serie ist. Und seit 2 ½ Jahren sind auch wirklich keine neuen Alben dazu gekommen. Auf Filmworks 25 gibt es drei Werke zu hören. Nummer 1 ist die Musik zu einer Video-Installation, die im ersten jüdischen Museum Russlands, 2012 in Moskau zu sehen war. Filmmusik Nummer 2 schrieb John Zorn für den Doku-Reihe „Schmatta“ des US-amerikanischen Regisseur Marc Levin. Und Musik Nummer 3 schließlich ist eine Komposition von Zorn, die er ursprünglich das Album „The Goddess“ schrieb. Alle Stücke sind für Solo-Piano, gespielt von Rob Burger, Omri Mor und John Zorn selbst.
Damit möchte Orsino den Hut ziehen vor John Zorn und seinen einzigartigen Kompositionen und schlicht und einfach Danke sagen.
John Zorn filmworks XXV 18
Soapkills the best of 3
Nachdem die libanesische Sängerin Yasmine Hamdan gerade in allen Medien gefeiert, erinnert eine Best of – CD an ihre Anfänge im Duo Soapkills. Seit 1997 entwickelten Zeid Hamdan und Yasmine Hamdan eine Art arabischen Trip Hop und wurden damit schnell zu Stars bei der libanesischen Jugend. Aus ihren drei Studio-Alben und ein paar unveröffentlichten Aufnahmen wurde nun das „Best of Soapkills“ zusammengestellt. Durchaus hörenswert.
Wer je die New Yorker Band Hazmat Modine live erlebt hat weiß, dass die Truppe ein Phänomen ist. In ihrer Musik fließen Bluesrock und Afropop, Calypso und Jazz zusammen. Ihre allerneuste Scheibe „Extra-Deluxe-Supreme“ wollt ich Euch jetzt eigentlich vorstellen, doch hat uns die Post ein bisschen im Stich gelassen. Deshalb jetzt eine Stück aus ihrem letzten Live-Album. Und live könnt Hazmat Mondine Ende Mai, Anfang Juni auch hier im Südwesten hören, in Baden-Baden, Freiburg und Mannheim. Orsino sagt: Hingehen!
Hazmat Modine Live 8
Ablaye Cissoko & Volker Goetze djaliya 8
Die Kategorie für die Musik von Ablaye Cissoko und Volker Goetze ist World und Jazz. Cissoko stammt aus dem Senegal und spielt die afrikanischen Harfe Kora. Goetze ist in Deutschland geboren, lebt in New York und ist Trompeter, Komponist und Filmemacher. Die CD „Djaliya“ ist das vierte gemeinsame Album. Ablaye Cissoko und Volker Goetze schaffen darauf eine sehr harmonische Grundstimmung, in der Jazz und westafrikanischen Tradition wie selbstverständlich zusammenfließt.
So auch bei der Band Monoswezi. Die fünf Musiker stammen aus Mozambik, Norwegen, Schweden und Simbabwe und in ihrem Sound trifft unter die westafrikanische Mbira, das Daumenklavier, auf skandinavisches Jazz-Saxophon. Das dritte Album von Monoswezi heißt „Monoszwezi Yanga“.
Monoswezi monoswezi yanga 3
Orioxy lost children 6
In der Musik der Schweizer Band Orioxy verschwimmen die Grenzen zwischen Okzident und Orient. Dies liegt nicht nur daran, dass die Sängerin Yael Miller souverän vom Englischen ins Französische und weiter ins Hebräische wechselt. Ihrem neuen Album “Lost Children” lässt sich einfach in keine Kategorie wie Jazz, Klassik, Pop oder Folk einordnen.
Auch in der Schweiz lebt die aus dem Kongo stammende Alina Amuri. Die junge Sängerin verbindet auf ihrer neuen CD “Be one with me” spielerisch Soul, Funk und Jazz mit Sounds aus ihrer zentralafrikanischen Heimat. Wenn Ihr Orsinos Lied an der Schweizer Grenze hört, schaut doch mal rüber, Alina Amuri ist gerade in der Eidgenossenschaft auf Tour.
Alina Amuri be one with me 5
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an Dalindèo für ihre Produktion “Kallio”. Das Sextett stammt aus Finnland, doch ihr neues Album ist so heiß, dass bei mir seit Wochen der CD-Player glüht. Obwohl wir erst Mai haben, ist dies definitiv eine der besten Platten des Jahres. In der Musik von Dalindèo fliessen Swing und Afrobeat, Surf Rock und Ethio-Jazz, Tex-Mex und finnische Schlager aus den 50-ern auf eine Art und Weise zusammen, dass dieser Stilmix im echten Wortsinne Weltmusik genannt werden kann. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino an Dalindèo für das Album “Kallio”.
Damit muss ich mich leider auch schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihre auf www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Thai: sawatdii khrap und denkt daran: gute Musik gibt es überall, halte die Herzen und Ohren offen.
Dalindèo kallio 6
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 12.04.2015
la paloma
Orsino-Jingle
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü
mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version eines alten mechanischen Klaviers sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus dem Kongo, der Ukraine und Argentinien. Es wird den nächsten Teil der Reihe Tonspur geben und Schau an - Musik präsentiert eine Live-DVD des Vaters des Ethio-Jazz Mulatu Astatke. Der Goldene Orsino geht schließlich an Tiganá Santanga für seine Produktion „Tempo & Magma“.
Weiter geht's mit einem Dreierpack skandinavischer Frauenstimmen. Das Trio Huldrelokk ist eine wahrhaft pan- skandinavische Truppe. Gitarristin Kerstin Boldig stammt aus Norwegen, Mia Gunberg Adin, an Geige und skandinavischer Nyckelharpe, ist Schwedin und Liv Vester Larsen kommt aus Dänemark und spielt ebenfalls Geige. Alle drei singen und haben sich als Trio Huldrelokk ganz schnell in die Herzen der Freunde moderner nordischer Folklore gesungen. Ihr zweites Album ist eine Live-CD, trägt den Titel „I levende live“ und kommt viel direkter und stärker daher ihr Debüt.
Eher dem Jazz zuzuschreiben ist Silje Nergaard. Doch die norwegische Sängerin ist auch in Pop- und Folkgefilden unterwegs und wechselt in ihren Liedern zwischen Norwegisch und Englisch. „Chain of Days“ ist mittlerweile das 15 Album von Silje Nergaard und darauf findet sich auch ein sehr romantisches Duett mit dem US-amerikanischen Jazz-Sänger Kurt Elling.
Ebenfalls aus Norwegen stammt Gjerturd Lunde. In ihrer Musik verschmelzen nordische Folklore mit Klassik, Pop und Weltmusik. Auf dem Album „Hjemklang“ begleiten sie Musiker aus Norwegen, Polen, Holland und Deutschland. Auch die Lieder von Gjertrud Lunde sind international, denn sie singt sie mal auf Norwegisch und Portugiesisch, mal Französisch und Englisch.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Huldrelokk, Silje Nergaard und Gjertrud Lunde.
Huldrelokk i levende live 11
Silje Nergaard chain of days 2
Gjertrud Lunde hjemklang 10
Von Skandinavien nach Äthiopien und damit zur Rubrik Schau an – Musik. Er gilt als der Vater des Ethio-Jazz: Mulatu Astatke. Der 72-jährige Vibraphonist, Keyboarder und Perkussionist hat wie kein anderer traditionelle Musik aus dem nordostafrikanischen Äthiopien mit Jazz und lateinamerikanischen Stilen verwoben. In der 1960er war Astatke mit Duke Ellington unterwegs. Vor 10 Jahren verwendete Jim Jarmush die Musik von Astatke in seinem Film „Broken Flowers“ und verhalf Astatke zu neuer Bekanntheit. Das Doppelalbum „Timeless“ kommt als CD und DVD daher. Darauf wird ein Konzert dokumentiert, das Mulatu Astatke 2009 in Los Angeles gegeben hat und das seine ganze Meisterschaft auch als Bigband-Leader zeigt.
Mulatu Astatke DVD timeless 8
DJ Oil phantom 4
Nicht nur in der französischen Weltmusik-Metropole Marseille ist DJ Oil ein Phänomen. Der Soundkünstler, Insidern als Mitglied der südfranzösischen Electronica-Band Troublemakers bekannt, hat mit “Phantom” sein zweites Solo-Album veröffentlicht. Trip-Hop trifft auf Rhythm'n'B trifft auf ostafrikanische Einflüsse trifft aus südamerikanische Sounds. Phantom von DJ Oil sollte sich jeder ernsthaft Musikinteressierte mal anhören.
Ein Bruder im Geiste ist Axel Krygier. Der argentinische Sänger, Komponist, Produzent und Multiinstrumentalist ist in der Lage, Weltmusik zu produzieren, die jenseits aller Klischees verschiedenste Stile verbindet. Auf seinem neuen Album “Hombre de Piedra”
erscheinen wie in einem Kaleidoskop bluesiger Dupstep und Spaghetti-Western-Klänge, Balkanbläser und Cumbia.
Axel Kryger hombre de piedra 7
Jon Hassel & Brian Eno fourth world music vol. 1 - possible musics 2
Der Vater der Ambient-Musik Brian Eno hat mit dem Jazz-Trompeter Jon Hassel 1980 ein Album veröffentlicht: “Fourth World Music Vol. 1 – Possible Musics.” Diese Scheibe ist nun neu aufgelegt worden und zeigt, wie visionär Eno und Hassel damals waren. Sehr spannend zu hören.
Ebenfalls ein Visionär auf seine ganz eigene Art ist der New-Yorker Saxophonist, Komponist und Produzent John Zorn. Seinen Soundtracks ist die Reihe Tonspur gewidmet und wir sind mittlerweile bei Ausgabe Nummer 24 angekommen. Auf dieser CD ist die Filmmusik des Streifens “The Nobel Prize Winner” zu hören. Der holländische Film ist eine schwarze Komödie über einen Autor, der das Skript eines Kollegen unter seinem eigenen Namen veröffentlicht und dafür den Literaturnobelpreis bekommt. John Zorn ließ seine 15 Kompositionen von Rob Burger am Piano, Bassisten Traver Dunn und Kenny Wollens an Schlagzeug und Vibraphon einspielen.
John Zorn filmworks XXIV 6
Michael Alpert & Julian Kytasty night songs from a neighboring village 13
Michael Alpert und Julian Kytasty lieben nicht nur ukrainische selbstgemachte Alkoholika, sondern auch die Kulturen ihrer alten Heimat. Die Kulturen! Denn Alpert und Kytasty haben zwar beide ihre Wurzeln im gleichen Landstrich, doch steht der eine für die jiddische und der andere für die ukrainische Kultur. Ihr Album “Night Songs from a Neighboring Village” eröffnet einen Blick in die Vergangenheit, in die Zeit, bevor die Familien der Musiker in die USA auswanderten.
Der Trioler Manu Delago ist Bandkollege unter anderen von Musikgrößen wie Björk, Anoushka Shankar und dem Cinematic Orchestra. Er ist Spezialist auf der Schweizer Hang,
einer Art doppelseitiger Steeldrum. Auf seinem Soloalbum “Silver Kobalt” grooven er und seine Bandkollegen mit Hang, Klavier, Geige, Fagott und vielen weiteren Instrumenten in ihrem eigenen Musikkosmos.
Gleich danach eine der witzigsten Coverversionen des Rolling-Stones-Klassikers “Hot Stuff” gespielt von The Mighty Mocambos. Die Hamburger Combo lässt auf ihrem Album “Showdown” vergessen, dass der Funk nicht an der Elbe-Mündung geboren wurde. Damit The Mighty Mocambos es richtig krachen lassen können, haben sie sich unter anderem Afrika Bambaataa und Mitglieder der Rocksteady Crew ist Studio geholt. So bieten sie eine einmalige Mischunge aus Funk, Soul, Jazz, Afro-Einflüsse und Hip Hop.
Manu Delago silver kobalt
The Migthy Mocambos showdown 10
Marinah el baile de las horas 6
Die Sängerin Marinah ist als Frontfrau von Ojos de Brujo aus Barcelona berühmt geworden. Nun ist sie auf Solopfaden unterwegs und hat gerade ihr Debüt „El Baile de las Horas“ veröffentlicht. Ihr neuer Sound ist dem World-Pop treu geblieben, doch Marinah hat den Flamenco ein bisschen hinter sich gelassen und ist nun unter anderem mit den Sängern der kubanischen Band Orishas und einem der Produzenten des Gotan Project unterwegs.
Der sphärisch-schwebenden Klang des Vibraphons hat es Izabella Effenberg angetan. Die polnische Musikerin vereint auf ihrem Debüt „Cuéntame“ Jazz, Klassik und Weltmusik. Unterstützung erhält Effenberg unter anderem von der israelischen Sängerin Efrat Alony. Mit fünf weiteren Profis präsentiert Izabella Effenberg eine Art Suite, die bei jedem Hören weitere Ebenen eröffnet.
Izabella Effenberg cuèntame 8
Seasick Steve sonic soul surfer 4
Mit 74 Jahren scheint Seasick Steve immer noch neue musikalische Gipfel erklimmen zu können. Der US-amerikanischen Sänger und Gitarrist ist einer der wenigen weißen Bluesmusiker, dem man abnimmt, dass er den Blues gelebt hat. Seasick Steve nahm erst im Alter von 63 Jahren sein erstes Album auf. Nun hat er mit „Sonic Soul Surfer“ seine 7. Platte vorgelegt. Wer Blues mag, wird Seasick Steve lieben und wenn gute handgemachte Musik liebt, kommt an Seasick Steve nicht vorbei.
Die junge Sängerin Carminho gilt seit ihrem Debüt 2009 als der aufsteigende Stern am portugiesischen Fado-Himmel. Mit ihrem 3. Album „Canto“ hat Carminho den Sprung über den großen Teich gewagt und sich der brasilianischen Musik angenähert. So sind auf „Canto“ unter anderem Nana Vasconcelos, Jaques Morelembaum, Carlinho Brown und in einem wunderschönen Duett Marisa Monte zu hören. Carminho ist mit gerade 29 Jahren also schon in den Olymp der Weltmusik aufgestiegen und wird übrigens am 15.Mai hier in Karlsruhe live zu sehen und zu hören sehen. Hingehen lautet der Tipp von Orsino.
Carminho canto 5
Der Goldene Orsino-Jingle
Der Goldene Orsino geht heute an den Brasilianer Tiganá Santana für seine Doppel-CD “Tempo & Magma”. Der Sänger und Saitenvirtuose stammt aus einem afro-brasilianischen Viertel in Salvador de Bahia und ist ein Freund der leisen Töne. Seine Lieder suchen und finden die afrikanischen Wurzeln in der brasilianischen Musik. Dabei wird Tiganá Santana nie plakativ, selbst wenn er afrikanische Musiker und Instrumente in seine Kompositionen einwebt und diese unter anderem direkt im westafrikanischen Senegal einspielt. Seine Musik ist Weltmusik im wahrsten Wortsinne und damit hier und jetzt der Goldene Orsino an Tiganá Santanafür seine herausragende Produktion “Tempo & Magma”.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de , dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Isländisch: bless und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
Tiganá Santana tempo & magma II/1
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orsinos lied Q U E Rfunk Karlsruhe Erstausstrahlung: 08.03.15 13 Uhr
Orsino-Jingle
La Paloma la paloma #3 2
Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus dem Jahr 1956 sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Indien, Mali und Österreich. Es wird den nächsten Teil der Reihe Tonspur geben und in Schau an - Musik präsentiere ich Euch eine Live-DVD der spanischen Band Ojos de Brujo. Der Goldene Orsino geht schliesslich an das Gjermund Larsen Trio für deren Produktion „Reise“.
Nach der La-Paloma-Version aus dem gleichnamigen Film von 1956 geht's weiter mit einem Dreierpack Ethio-Jazz. Spätestens seit dem Film-Erfolg „Brocken Flowers“ ist diese sehr spezielle Mischung aus traditioneller Musik Äthiopiens und Jazz auch im Westen bekannt. Als Vater des Ethio-Jazz wird Mulatu Astatke angesehen. Seit den 1960-er Jahren ist der Vibraphonspieler auf den Bühnen der Welt unterwegs ist. „Mulatu steps ahead“ erschien 2010 und ist eine seiner erfolgreichsten Platten.
Mittlerweile gibt es weltweit zahlreiche Bands die Ethio-Jazz spielen. Vierzehn davon werden auf dem prächtigen Sampler „Beyond Addis – Contemporary Jazz & Funk inspired by ethiopian sounds from den 70's“ vorgestellt. Eine Klasse Möglichkeit sich schnell und unkompliziert einen Überblick zu verschaffen. Auf dem Sampler finden sind sogar drei deutsche Bands die Ethio-Jazz spielen. Darunter auch Woima Collective aus Berlin.
Aus der französischen Hauptstadt stammt die Band Akalé Wubé. Auf ihrer neuen CD „Sost“ mischt die fünfköpfige Truppe Eigenkompositionen mit äthiopischen Songs aus den 60-er und 70-er Jahren. Dies fließt bei Akalé Wubé delikat zusammen und das Highlight ist das erste Stück des Albums mit Stargast Manu Dibango, der Saxophonlegende aus Kamerun. Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für Mulatu Astatke, Woima Collective und Akalé Wubé.
Nicht aus dem westafrikanischen Äthiopien sondern aus dem Sahara-Staat Mali stammt Bassekou Kouyate und seine Band Ngoni Ba. Mit ihrem neuen Album „Ba Power“ treiben sie ihren Blues-getränkten Sound weiter in Richtung Afro-Rock. Dabei lassen es Bassekou Kouyate und Ngoni Ba gehörige krachen. Als wollten sie mit E-Gitarren, traditionellen Pferde-Haargeigen und sogar Trompeten alle Kultur-feindlichen Terroristen aus Mali raus blasen.
Auch aus dem Herzen der Sahara, aus Mali, stammt die Band Songhoy Blues. Und sie spielen - ja - die Urform des Blues. Ganz im Geiste des großen Meisters des Wüstenblues, Ali Farka Toure, erzeugen Songhoy Blues einen hypnotisierenden Sound, der die Wurzeln des Blues freilegt. Zur Zeit leben die Musiker in London und so trägt das Debüt-Album von Songhoy Blues den Titel „Music in Exile“.
Auf der anderen Seite des Atlantiks spielt auch Eric Bibb Bluesmusik. Der New Yorker Sänger und Gitarrist hat mit „Blues People“ gerade seine 28. Platte veröffentlicht. Ins Studio eingeladen hat sich Eric Bibb unter anderem Popa Chubb, Taj Mahal, die Blind Boys of Alabama, Ruthie Forster und den gleich zu hörenden Guy Davis.
Die deutsch-brasilianische Band Hotel Bossa Nova ist gerade mit ihrem neuen Album „Desordem & Progresso“ auf Tournee. Sie spielen beispielsweise Morgen, am 9. März,
in Mannheim. Auf ihrer fünften Platte entfernt sich das Quartett noch weiter weg vom Gerüst des Bossa und spielt so frei wie nie. Klar gibt es Bossa-Anklänge, aber auch Fado, Samba und gar klassische Klänge lassen sie diesmal ertönen. Das Hotel Bossa Nova ist zum Wohnmobil geworden, mit dem es durch die verschiedensten Stile dieser Welt geht.
Auch das Trio Pèdra Préta geht auf ganz eigene Art mit brasilianischer Musik um. Vielleicht liegt es daran, dass nur einer der Musiker Brasilianer ist und die zwei anderen Schweizer und Italiener. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass alle aus den Bereichen des Jazz und der Weltmusik kommen. Wie auch immer, das zweite Album von Pèdra Préta heißt „Bom pa ti“ und stellt sogar noch die faszinierende Debüt-Scheibe des Trios in den Schatten.
Sie waren eine der erfolgreichsten Bands Barcelonas: Ojos de Brujo. Doch leider löste sich die Band 2010 nach 11 Jahren und 6 Alben auf. Die DVD „Girando Bari“ liefert nicht nur einen Zusammenschnitt verschiedener Konzerte, sondern auch einen rund einstündigen Dokumentarfilm über die Band und die Arbeitsweise von Ojos de Brujo.
In der Reihe Tonspur möchte ich Euch heute nun die 23. CD mit Filmmusik von John Zorn vorstellen. Eigentlich wollte der New Yorker Komponist und Saxofonspieler Zorn den Soundtrack zum Dokfilm „Der General“ gar nicht schreiben. Irgendwie lag ihm die Geschichte des Präsidenten Plutarco Elias Calles, der von 1924 bis 28 Mexiko regiert nicht. Doch von seinem Freund, dem Gitarristen Marc Ribot, ließ sich Zorn überreden und schrieb so viel Stücke, dass sich sogar Zorns Band The Dreamers noch eine Platte damit einspielen konnten. Zu hören ist auf „Film Works XXIII“ ein weiche Mischung aus Minimal Music gepaart mit mexikanischen und spanischen Einflüssen sowie Jazz. Traumwandlerisch schön. Zu hören sind – klar – Marc Ribot - Gitarre, Kenny Wollesen – Vibrafon und Marimba, an Akkordeon und Piano Rob Burger sowie Bassist Greg Cohen.
Seit Attwenger 1991 ihr erstes Album veröffentlicht haben, hat das Duo aus Linz nichts an seinem Suchtpotenzial verloren. Nun haben die zwei verrückten Österreicher mit „Spot“ das Dutzend Alben voll gemacht und ziehen ihre Hörer wieder unwiderstehlich in den Bann. Bei keiner anderen Band der Welt verschmelzen Volksmusik und Dada auf so gekonnte Weise wie bei Attwenger. Und sie schaffen es auf „Spot“ 23 Stücke in 40 Minuten zu spielen. Lang leben die Kurzlebigkeit!
Indigo Masala nennt sich eine Band, in der sich Inder, Deutschen und multinationale Musiker zusammengefunden haben. Gemeinsam machen sie Musik, die zwar indisch inspiriert ist, doch auch ganz andere Stile, bei beispielsweise Jazz und arabische Musik einbezieht. „Legends of Panipur“ heißt das aktuelle Album von Indigo Masala und darauf beweist die Band eine große Portion Humor.
Ja genau, dies war der Police-Hit Roxanne, doch in einer Remix-Version von Rob Smith,
der sich aus RSD nennt. Der aus dem englischen Bristol stammende DJ und Musiker hat sich für sein neues Album „Mixwork in Dub“ über Stücke von Police bis Martha & The Muffins hergemacht. Rob Smith lässt die Bässe wummern, dass es nur so eine Freude ist.
Emotional eher entgegengesetzt ist die Musik von Slagr. Das Trio aus Norwegen nennt sein zweites Album zwar „Short Stories“, doch brechen sie lieben gern mit gängigen Liedlängen. Denn für ihre weiten Melodiebögen, in denen nordische Folk-Traditionen, moderne E-Musik und Jazz zusammengefunden haben, brauchen sie Platz. Mit skandinavischer Fiddel, Cello, Vibrafon und Gläsern schaffen Slagr eine getragene, dunkle Stimmung.
Quantic & Nickodemus sind zwei Djs aus England und den Staaten. Sie blasen mit ihrem „Mi Swing es tropical“ auch die letzten Hochnebelfelder aus den Herzen. Auch wegen dieses Titels ist „Salsa Style – Latin Beats for Dancing Feets“ meine allerliebste Salsa-Scheibe. Zusammengestellt wurde der Sampler vom DJ Ralph von Richthoven und bietet Salsa-Songs von der Karibik über Indien bis Nordafrika. Und nun zum Goldenen Orsino.
Der Goldene Orsino geht heute an das norwegische Gjermund Larsen Trio für ihre dritte Produktion „Reise“. Das Trio besteht aus dem Geiger Gjermund Larsen, der auch die Musik schreibt, sowie Pianist Andreas Utnem und Sondre Meisfjord am Kontrabass. Zusammen haben sie ihren ganz eigenen Stil kreiert, der Elemente des Kammer-Jazz,
Bluegrass, nordische Folklore, Barock- und zeitgenössische Musik kombiniert. Weltmusik im besten Wortsinne also und dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für das Gjermund Larsen Trio und ihre Produktion „Reise“.
Ich muss ich mich damit auch leider schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de. Dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Hindi: rama rama und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen.
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Da die Musik der Liebe Nahrung ist, sollt Ihr hier und jetzt ein abwechslungsreiches Menü mit Zutaten aus aller Herren und Damen Länder serviert bekommen. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk. Herzlich Willkommen zu Orsinos Lied. Herzlich Willkommen mit einer La Paloma-Version aus den frühen 1930-er Jahren sagt Orsino.
Es warten Euch in der kommenden Stunde musikalische Köstlichkeiten unter anderem aus Japan, Rumänien und Nigeria. Es wird den nächsten Teil der Reihe Tonspur geben und Schau an - Musik präsentiert eine Live-DVD von Roika Traoré. Der Goldene Orsino geht an das Duo Schneider Kacirek für ihre Produktion „Shadows Documents“. Ausserdem habe ich heute ganz viele Konzerttipps für Euch.
Die La-Paloma-Version zu Beginn stammte vom König des Belcantos, Richard Tauber. Auch nach seiner Vertreibung aus Nazi-Deutschland nahm Tauber im englischen Exil noch La Paloma-Versionen auf.
Machen wir weiter mit drei Meistern der arabischen Laut Oud. Mehmet Polat stammt aus den Türkei, lebt heute in Amsterdam. Dort her er ein Trio gegründet, das vorderasiatische, osteuropäische und westafrikanischen Traditionen mit zeitgenössischen Klängen vereint. Zum Mehmet Polat Trio gehören der türkischen Meister der Rohrflöte Ney, Sinan Arat und Zoumana Diarra aus Mali, der die westafrikanische Harfe Kora zu spielen versteht. Gemeinsam haben sie mit „Next Spring“ eine ergreifende Produktion vorgelegt. Weltmusik im wahrsten Wortsinne und damit eigentlich einen Goldenen Orsino wert.
Diesen könnte auch gleich Majid Bekkas für sein Lebenswerk bekommen.
Der Marokkaner spielt vor allem die Oud und die dreisaitige Kastenhalslaute Gimbri. Vor allem im Jazz ist Majid Bekkas als Mitspieler von Grössen wie Klaus Doldinger, Joachim Kühn und Archie Shepp bekannt. Mit seinem Afro Oriental Jazz Trio, das die Bedeutung Weltmusik schon im Titel trägt, hat er gerade die CD „Al Qantara“ veröffentlicht.
Manuel Hermia und dem marokkanischen Perkussionisten Khalid Kouhen öffnet Bekkas Türen in ganz neue Klangwelten.
Die drei Brüder Elia, Basil und Osama Khoury sind das musikalische Rückgrat des Khoury Project. Elia spielt Oud, Basil Geige und Osama die orientalische Zither Kanun. In ihrer unglaublich zarten Musik fliessen der Nahe Osten, der Mittelmeer-Raum und Jazz aber auch Flamenco und Balkan-Musik zusammen. Der Titel der neuen CD des Khoury Project
könnte nicht besser gewählt sein: „Revelation“, die Offenbarung.
Öffnet nun also Eure Herzen und Ohren für das Mehmet Polat Trio, Majid Bekkas Afro Oriental Jazz Trio und The Khoury Project.
In Schau an – Musik möchte ich Euch die Live-DVD von Rokia Traoré ans Herz legen. Die westafrikanische Sängerin, Gitarristin und Komponistin gehört zu den weltweit erfolgreichsten Musikern ihrer Heimat. Ihre Lieder bezeichnet Rokia Traoré als „zeitgenössische Musik aus Mali“, obwohl sie sich hauptsächlich von traditionellen Instrumenten begleiten lässt. Die DVD „Rokia Traoré – Live“ bietet neben den Konzertmitschnitt auch ein viertel stündiges Portrait der beeindruckenden Künstlerin.
Es war eine der großen musikalischen Überraschungen des vergangenen Konzertjahres: das American Songbirds Festival. Vier junge Musikerinnen aus den USA und Kanada gingen gemeinsam auf die Bühne und zeigten wie quicklebendig die nordamerikanische Musikerszene ausserhalb der ausgetretenen Pfade ist. Nun ist eine Live-CD erschienen, der es gelungen ist einzigartige Atmosphäre der Konzerte einzufangen und gerade hörtet ihr alle vier Sängerinnen im Quartett: Ashia & The Bison Rouge, Kyrie Kristmanson, Rachelle Garniez und Daisy Chapman. „American Songbirds – Sing me a song“ heißt der Livemitschnitt und das Beste: die Tour geht weiter und so spielen die American Songbirds hier im Südwesten im März zum Beispiel in Langenau, Ravensburg und Stuttgart. Ich sag nur: Hingehen oder sich wenigstens die CD besorgen!
Und ich hab gleich noch weitere Konzerttipps für Euch. Hier in Karlsruhe ist am Samstag, den 21. Februar, Asa zu erleben. Die aus Nigeria stammende Sängerin hat spätestens mit ihrem dritten Album „Bed of Stone“ klargemacht, dass Asa zu den wichtigsten jungen afrikanischen Soulsängerinnen gehört. Besonders live kommt das Feuer dieser begnadeten jungen Künstlerin hervorragend rüber.
Auch der israelische Bassist Avishai Cohen ist mit seinem Trio zur Zeit hier auf Tour. Der israelische Bassist kombiniert seinen Kompostionen Jazz mit Einflüssen der Musiktraditionen des Nahen Ostens. Nun stellt er sein neues Album „From Darkness“ vor, dass er mit Nital Hershkovits am Piano und Drummer Daniel Dor eingespielt hat. Darauf macht Avishai Cohen wieder unmissverständlich klar, dass ihn Abgrenzungen zwischen Klassik, Jazz und Weltmusik nicht interessieren. Im März ist er mit seinem Trio unter anderem in Heidelberg und in Stuttgart zu Gast.
Nicht der akustische Bass, sondern das Cello hat es Etta Scollo angetan. Die aus Sizilien
stammende Sängerin ist dafür bekannt, dass sie die Tradition ihrer Heimat mit Pop, Chanson, Klassik und Jazz verbindet. Ihr neues Album „Scollo con Cello – tempo al tempo“ hat sie mit der Cellistin Susanne Paul eingespielt. Dieser sehr intime Dialog zweier Ausnahmemusikerinnen ist zur Zeit ebenfalls live zu erleben, z.B. in Schwäbisch Hall, Karlsruhe, Ravensburg, Langenau, Heidelberg und Freiburg. Haltet die Augen offen!
Zu ihrem 25. Geburtstag veröffentlichen die legendären Taraf de Haidouks ihr sechstes Album: „Of Lovers, Gamblers and Parachute Skirts.“ Die rumänische Gypsy-Truppe
zählt zu den Besten ihres Genres und feiert mit alten Musikstilen sich selbst und die Musik ihrer Vorfahren. Auf dem neuen Album von Taraf de Haidouks sind wieder rumänische Balladen, Gypsy-Liebeslieder sowie Tänze und atemberaubende Instrumentalstücke zu hören. Einfach wunderschön diese Platte.
Auf der Tonspur, die der New Yorker John Zorn in der alternativen Filmbranche gezogen hat, sind wir mittlerweile bei CD Nr. 22 angekommen. Der Film „The last supper“ vom französischen Regisseure Arno Bouchard ist eine Expedition in das Schlachtfeld der Geschlechter. Wie so oft hat John Zorn, statt schon veröffentlichte Songs für einen Soundtrack frei zu geben, einfach neue Stücke geschrieben und einspielen lassen.
Diesmal setzt Zorn auf die Grundsteine des menschlichen Musizierens: auf Stimmen und Percussion. Zu hören sind die Sängerinnen Martha Cluver, Lisa Bielawa, Abby Fischer, Kirsten Sollek, der Countertenor Caleb Burhans sowie Cyro Baptista und John Zorn an der Percussion.
Der japanische Multiinstrumentalist Jun Miyake ist einer der schillerndsten Figuren
im Grenzland zwischen Weltmusik, Jazz und Pop. Mit seinem Projekt des Lost Memory Theatre will Jung Miyake verloren gegangene Erinnerungenin eine neue Form giessen. Nun ist Akt 2 des Lost Memory Theatre erschienen. Neben Jun Miyake
sind unter anderem Cellist Vincent Segal, Oud-Spieler und Sänger Dhafer Youssef
und Bassist Melvin Gibbs mit von der Partie. Doch Achtung beim Hören: das Lost Memory Theatre zieht die Zuhörer unwiderstehlich in seinen Bahn.
Ein anderer Genre-überschreitender japanischer Trompeter ist Daisuke Ichihara. Er ist zu hören auf dem neuen Album des englischen Dub-Meisters Beam Up. Schon das Mitwirken eines japanischen Trompeters zeigt, dass Beam Up die Grenzen des Dub sprengt. „Innerstand“ heißt die Scheibe, auf der auch die Dub-Sänger Terrence Alfonso Bowry und Jornick Joelick zu hören kommen.
Gleich im Anschluss hört ihr Dub Syndicate mit einem Song ihres neusten Albums „Hard Food“. Die Platte der wichtigsten englischen Dub-Band ist ungewollt eine Art Nachruf geworden. Denn der Schlagzeuger der Band, Lincoln „Style“ Scott, wurde kurz nach der Fertigstellung in seinem Haus auf Jamaica im Alter von 58 Jahren ermordet.
Die dänisch-norwegische Folk-Klassik-Rock-Elektro-Band Euzen hat mit „Metamorph“ ihr drittes Album veröffentlicht. Klar, in irgendwelche Schubladen lässt sich Euzen immer noch nicht einsperren und doch sind immer die nordischen Ursprünge der Band zu hören. Das Euzen dies auch live in Perfektion äußerst kraftvoll rüber bringen könnt ihr Ende des Monats übrigens in Aschaffenburg und Stuttgart erleben.
Mit dem Album „Heads Up“ hat die englische Sängerin Annique ein imponierendes Debüt veröffentlicht. Gemeinsam mit dem israelischen Multiinstrumentalisten Koby Israelite und sieben weiteren Spitzenmusikern bietet Annique 16 World-Pop-Avantgarde-Songs der Oberklasse.
Der Goldene Orsino geht heute an das Duo Schneider Kacirek für ihre Produktion „Shadows Documents“. Stefan Schneider, Bassist und Elektronik-Spezialist, ist unter anderem Musiker bei den Bands Kreidler und To Rococo Rot und war auch mit Arto Lindsay und Alexander Balanescu zu hören. Sven Kacirek ist Schlagzeuger und ebenfalls Electronica-Produzent und war auf der Bühne und im Studio u.a. Partner von Marc Ribot und Hauschka. In den letzten Jahren waren die zwei deutschen Avantgardemusiker häufiger im ostafrikanischen Kenia unterwegs. Dort musizierten sie nicht nur mit einheimischen Musikern sondern nahmen auch seltene traditionelle Volksmusikstile auf. Schneider und Kacirek veröffentlichen zwei Alben mit den Originalaufnahmen. Nun sind sie einen Schritt weiter gegangen. Sie haben die afrikanischen Rhythmen in finstere Electronic übertragen. Dies auf eine Art und Weise, dass diese Musik eigentlich nur mit Weltmusik bezeichnet werden kann. Dafür hier und jetzt der Goldene Orsino für Schneider Kacirek
und ihre Produktion „Shadows Documents“.
Ich muß mich damit leider auch schon wieder verabschieden. Mehr Infos zu den vorgestellten Platten und Musikern findet ihr im Internet unter www.querfunk.de, dort zu Orsinos Lied durchklicken. Orsino verabschiedet sich auf Madagassisch: veloma und denkt daran: gute Musik gib es überall, haltet die Herzen und Ohren offen!
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Da die Musik der Liebe Nahrung ist möchte ich Euch heute wieder verwöhnen mit Sounds aus aller Herren und Damen Länder. Herzlich Willkommen zur Weltmusiksendung beim Querfunk, herzlich Willkommen zur ersten Ausgabe von Orsinos Lied im Jahr 2015 Herzlich Willkommen sagt Orsino wieder live aus dem Musenstall5.
Fast schon scheint sie vergessen die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Wer Ohren hatte auf die Klänge jenseits der Fangesänge zu hören, hat spätestens im letzten Sommer erfahren, dass Brasilien ein wahres Musikuniversum ist. Heute deshalb nochmal eine Stunde Musik von zwei Künstlern, die jeder auf seine Art eine Supernova in diesem Universum darstellt: Arto Lindsay und Amon Tobin.
Arto Lindsay stammt zwar aus Virginia/USA wuchs aber in Brasilien auf. Dort erhielt der Gitarrist und Sänger seine ersten Prägungen. Die Liste der Musiker, mit denen Lindsay gespielt hat reicht von Gilberto Gil und Caetano Veloso über Marc Ribot und Laurie Anderson bis Jun Miyake und Bill Frisell.
Dem 62-jährigen Arto Lindsay werde ich heute den 43-jährigen Amon Tobin zur Seite stellen. Amon Tobin stammt aus Rio und ist einer der innovativsten Elektronik-Musiker und DJs der Welt. Zu seinen Weggefährten zählen u.a. Bonobo, Mike Patton und Kid Koala. Amon Tobin ist unter anderem dafür bekannt, dass er extensiv Alltagsgeräusche in seinen Songs verwendet.Vor mir liegen rund 20 CDs und deshalb soll es nun endlich losgehen.