Vorwärts und schnell vergessen?
Mit Thomas Ebermann und Wolfgang Pohrt ("Gebremster Schaum. Linksradikalismus im Sozialstaat") reflektieren zwei kluge politische Kommentatoren auf sehr verschiedene Weise ihre "linke Biografie", wie man es so schön phrasenhaft zu nennen gelernt hat. Ebenso klischeehaft, wie man schon seit längerem über "die Zeit der K-Gruppen", die siebziger Jahre, und allgemein "die Achtundsechziger" räsoniert; wobei sich zeigen wird, daß die Vorherrschaft des bequemen Klischees nur der Unerträglichkeit der bleiernen Gegenwart heute geschuldet ist.
War wirklich alles für die Katz? Beide Autoren lassen jeweils auf ihre Weise erahnen, wie schwer es ist, eine adäquate Sicht zwischen Verklärung und Abrechnung zu finden, zwischen Larmoyanz und Zynismus, zwischen Reue, Projektion und Beichte. Und dabei geht es ja gar nicht um die Person und ihre Nabelschau. Oder doch?