nächtens nicht umnachtet: DER 9. NOVEMBER

Damit Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, auch nachts geistig nicht unterfordert oder gar umnachtet werden, senden wir hin und wieder eine Querfunk-Themennacht, unter dem Titel NÄCHTENS NICHT UMNACHTET.

Wie festzustellen ist - auch ohne Anhänger eines obskuren Zahlenkultes zu sein -, fallen doch manchmal historisch bedeutsame Ereignisse aufs immer gleiche Datum.
So ist der 11. September nicht nur der Geburtstag Adornos (1903) und Tag des Putsches in Chile (1973), sondern bekanntlich auch Datum der Anschläge auf New York (2001).
Ähnlich der 9. November, der immer wieder als "Schicksalstag der Deutschen" apostrophiert wird:

• Am 9. November 1918 wurde in Deutschland die bürgerliche Republik (Berlin, 14 Uhr) bzw. Räterepublik (Berlin, 16 Uhr) ausgerufen. Die Monarchie in Deutschland ist nach über vier Jahren Weltkrieg am Ende.
• Der 9. November 1938 ging als Pogromnacht ("Reichskristallnacht") in die Geschichte ein. Massenhafte Übergriffe und Anschläge auf jüdische Bürger, Synagogen sowie jüdische Einrichtungen und Geschäfte fegen über ganz Deutschland.
• Am 9. November 1989 öffnen die Behörden der Deutschen Demokratischen Republik nach Jahrzehnten scharfer Bewachung erstmals die innerdeutsche Grenze, insbesondere die Berliner Mauer. Der Mauerfall leitet endgültig das Ende der DDR ein.

Wir erinnern mit zwei Sondersendungen an die Novemberpogrome vor 80 Jahren und an die Novemberrevolution vor 100 Jahren:

• Eine Chronologie der diskriminierenden und schließlich in den Massenmord des Holocaust mündenden Maßnahmen von Staat und Volksgemeinschaft.
  Rainer Bakonyi: "NS-Deutschland und die Ermordung der Juden Europas"
• Woher kommt diese Brutalität, diese Verrohung, dieser Haß? Was geht in Antisemiten vor sich, bis es so weit kommt? Wie kommt es zu einer solcherart konformistischen Rebellion? Und: Inwiefern ist der Antisemit normal (und möchte es auch sein)?
  Rolf Pohl: "Der antisemitische Wahn. Aktuelle Ansätze zur Psychoanalyse einer sozialen Pathologie"

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