Kleine komparative Religionskritik. Zum Binnenverhältnis der Monotheismen
Die rationalistische Kritik aller Religion als solcher durch die Aufklärung, durch Feuerbach und Freud, ist unhintergehbar.
Und doch muß dem allgegenwärtigen nivellierenden Gerede, das postuliert, allen Religionen sei doch "ein guter Kern" immanent, während "Fundamentalismus" aller Art gleichermaßen zu verurteilen sei, diesem konformistischen Gerede muß entgegengetreten werden.
Denn es ist immer wieder erstaunlich, wie subtil gerade die Unterschiede zwischen all diesen Kulten und Aberglauben - gerade in ihrem Kategorienapparat - sind; wenn man bedenkt, daß sie doch gerade der Niederhaltung und Sinnstiftung einer Bevölkerung gedient haben, die jahrhundertelang nicht einmal lesen und schreiben konnte.
Religionen sind nicht bloß als Überbauphänomene zu belächeln, sondern als Konstituenten gesellschaftlicher Synthesis zu begreifen. Dabei helfen heute auf die Sprünge:
- Lars Quadfasel mit einem Beitrag "Zur Metakritik von Religion und Religionskritik. Epilog: Der postmoderne Apostel" (2010)
- Gerhard Scheit mit dem Essay "Keine Ringparabel. Religionskritik nach Freud" (2006)
Im Fokus der historisch-kritischen Untersuchung steht das Binnenverhältnis der Monotheismen Islam, Christentum und Judentum.