Grenzen des Wachstums? Nachhaltige Wirtschaft?
Das Sprechen über "Wachstum" und die "Grenzen des Wachstums" findet zumeist merkwürdig zusammenhanglos statt, so als wäre – wie in der Biologie – dieses Wachstum irgend etwas Natürliches und nicht vielfach vermittelt im Rahmen einer ganz spezifischen Wirtschaftsordnung. Daß die kapitalistische Ökonomie derart als ganz natürlich erscheint, hat neben dem Aspekt des vermeinlich Selbstverständlichen (im Alltagsverstand) zudem den Aspekt des Unentrinnbaren, werden doch (auch in der Wissenschaft) die multiplen Sachzwänge der Konkurrenz als unhintergehbar, als quasi Natur behandelt. Eine so defizitäre Analyse zwingt dann allerdings zu einem erbärmlichen Moralismus, der fortwährend "die Politik" zu entschlossenem Handeln oder "die Wirtschaft" zu Selbstverpflichtung und Maßhalten auffordert – so notorisch und ermüdend wie folgenlos.
Jenseits von german angst und technologischem Positivismus gilt es also der Frage nachzugehen, ob statt den Grenzen des Wachstums nicht vielmehr die Grenzen eines korrumpierten Alltagsverstands Beachtung verdienen.
Sie hören sieben Beiträge in drei Blöcken von fünf Autoren in zwei Stunden, und zwar von Fabian Lehr, Daniel Kulla, Peter Bierl, Svenna Triebler und der Interessengemeinschaft Robotercommunismus.