Chronologie der Nötigung – 16. Akt
16. Akt: Marsch, Marsch! zum Markt!
Mittlerweile sind wir im Jahr 2017 angelangt. Der Brexit ist beschlossene Sache, in Frankreich hingegen haben sich die Nationalisten nicht bei den Präsidentschaftswahlen durchsetzen können. Welche Themen, Optionen und Stimmungslagen bestimmen die deutsche Bundestagswahl? Und welche Auswirkungen hat das auf das europäische Austeritätsregime?
Seit 2010 verfolgen wir sporadisch die Chronologie der Nötigung, den Verlauf der Euro-Schuldenkrise.
Einmal mehr begeben wir uns in die unerquicklichen Untiefen der Realpolitik und zeichnen den Fortgang von ökonomischer Verelendung und politischer Entscheidungsfindung nach. Hören Sie elf Kommentare und Analysen aus dem Jahr 2017:
Die bei den französischen Präsidentschaftswahlen unterlegene Rechtsextreme Marine Le Pen wettert gern gegen den Euro, doch den Franc hätte sie nicht so schnell eingeführt ... Die griechische Regierung plant trotz anderslautender Wahlversprechen neue Sparmaßnahmen. Sie hofft auf ein Entgegenkommen der Gläubiger bei der Schuldenerleichterung ... Emmanuel Macron hegt die Hoffnungen eines Trittbrettfahrers von deutschen Gnaden. Doch in Frankreich wird nicht funktionieren, was sich in Deutschland mit Begriffen wie Neue Mitte oder Agenda 2010 verbindet ... Die nachteiligen Auswirkungen des EU-Austritts Großbritanniens für die deutsche Wirtschaft galten zunächst als erheblich. Neuen Erkenntnissen zufolge könnte die Bundesrepublik jedoch sogar profitieren ... Der europäische Gedanke kann nach wie vor eine emanzipatorische Antwort auf die neue nationalistische Welle sein – aber nicht mit diesem Deutschland ... Der »Staatsumbau«, den Polens rechtspopulistische Regierungspartei anstrebt, schreitet voran. Ihr Ziel ist die Abschaffung der unabhängigen Justiz. Wer das kritisiert, gilt als Verräter ... Der Konflikt um die Gaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee eskaliert und droht, in einen offenen Handelskrieg zwischen der EU, Rußland und den USA umzuschlagen ... Eine kleine Politik- und Charakterstudie zu Parteien und Personal der Bundestagswahl ... Vor zehn Jahren begann die Finanzkrise, die eine stärkere Regulierung dieses Sektors notwendig erscheinen ließ. Doch geschehen ist seitdem wenig ... Der Alltag in Albanien ist von Korruption geprägt, ein Ausdruck der postsozialistischen Transformationskrise. Dies ist eines der größten Hindernisse auf dem Weg in die EU ... Die Bundeskanzlerin steht für viele Beobachter aus dem Ausland für politischen Stillstand. Das »System Merkel « gefällt vielen nicht, gilt aber als alternativlos ... Traditionell nehmen radikale Linke die Wahlen zu ernst – und nicht ernst genug. Diesmal wollen viele ihre Stimme abgeben und haben darüber viel zu sagen, denn einfach ist die Entscheidung nicht ... Der französische Präsident fordert eine »Neugründung Europas«. Dem steht Merkels Austeritätspolitik entgegen.
Was bisher geschah:
- Akt: Wie Deutschland Europa zu erziehen trachtet
- Akt: Die Installation der Technokraten
- Akt: Von der "Agenda 2010" zu "Europa 2020"
- Akt: Die Krise brütet
- Akt: In goldener Morgenröte
- Akt: In Irland, Zypern und anderswo
- Akt: Merkiavellis Europa
- Akt: Nationalisten und Nullzinsen
- Akt: Quantitative Lockerungsübungen
- Akt: Seit 5 Uhr wird zurückgenötigt
- Akt: Improvisieren, wenn es kracht
- Akt: Zu Kreuze
- Akt: Affektierte Öffentlichkeit
- Akt: Europa neurotisch
- Akt: Die Stunde der Gesundbeter
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