Chronologie der Nötigung – 15. Akt

15. Akt:  Die Stunde der Gesundbeter

Mittlerweile sind wir im Jahr 2017 angelangt. Das Gezerre um den Brexit, der überraschend per Plebiszit beschlossen worden ist, scheint – wie man nicht erst heute weiß – ohne Lösung zu sein. Beinahe noch überraschender, ja irritierender geht jenseits des Atlantik die US-Präsidentschaftswahl aus ...

Seit 2010 verfolgen wir sporadisch die Chronologie der Nötigung, den Verlauf der Euro-Schuldenkrise.

Einmal mehr begeben wir uns in die unerquicklichen Untiefen der Realpolitik und zeichnen den Fortgang von ökonomischer Verelendung und politischer Entscheidungsfindung nach. Hören Sie zwölf Kommentare und Analysen von November 2016 bis April 2017:

Die Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA hat die EU mindestens so kalt erwischt wie der Ausgang des Referendums über den Verbleib Großbritanniens in der EU ... Der Begriff der »weißen Arbeiterklasse« ist ein Konstrukt. Damit kann der Wahlsieg Trumps nicht analysiert werden ... Autoritäre Strömungen gewinnen in etlichen Ländern Anhänger. Die Politik der USA wird durch die Wahl Donald Trumps unberechen­bar. Die Europäische Union entwickelt bedrohliche Fliehkräfte. In Deutschland will angesichts der Bundestagswahl 2017 dennoch keine Spannung aufkommen ... Während die griechische Regierung mit dem Spardiktat kämpft, sinken ihre Zustimmungswerte. Der Unmut der Bevölkerung richtet sich zuweilen auch gegen Flüchtlinge und Streikende ... Die Wirtschaft wächst, die Armut bleibt. Die konservative Volkspartei PP regiert Spanien weiter, mit Unterstützung der sozialdemokratischen PSOE ... Gemeinsam mit Donald Trump versucht Theresa May die Folgen des EU-Austrittes zu meistern. Wirtschaftlich wollen die beiden Länder künftig wieder enger zusammenarbeiten und ein Gegengewicht zum mächtigen Deutschland bilden ... Der geplante Ausstieg Großbritanniens aus der EU wird wirtschaftliche Folgen haben. Keine guten, darin sind sich fast alle Wirtschafts­wissen­schaftler einig. Lediglich eine kleine Gruppe von Ökonomen sagt blühende Landschaften und ein sattes Wirtschaftswachstum voraus ... Weitere Kredite nur gegen weitere Einsparungen – diese Bedingung stellt die Bundesregierung Griechenland. Doch mittlerweile schwindet die Unterstützung für die deutsche Austeritätspolitik sogar beim Internationalen Währungsfonds ... Die Unterzeichnung der Römischen Verträge am 25. März 1957 war einer der Meilensteine auf dem Weg zur EU. Heute muß sich an diesem Konstrukt einiges ändern, damit es Bestand haben kann ... Die europäischen Linken pflegen eine Haßliebe zu Europa. Wer die EU als »neoliberales Projekt« ablehnt, bezieht sich wie die Rechtspopulisten auf das »Volk«; Linke, die Europa »retten« wollen, sind eine Verwaltungsinstanz des Kapitalismus ... Bei der Wäsche russischen Schwarzgeldes ist es zu einer fast gesamteuro­päischen Zusammenarbeit gekommen.

 

Was bisher geschah:

  1. Akt:  Wie Deutschland Europa zu erziehen trachtet
  2. Akt:  Die Installation der Technokraten
  3. Akt:  Von der "Agenda 2010" zu "Europa 2020"
  4. Akt:  Die Krise brütet
  5. Akt:  In goldener Morgenröte
  6. Akt:  In Irland, Zypern und anderswo
  7. Akt:  Merkiavellis Europa
  8. Akt:  Nationalisten und Nullzinsen
  9. Akt:  Quantitative Lockerungsübungen
  10. Akt:  Seit 5 Uhr wird zurückgenötigt
  11. Akt:  Improvisieren, wenn es kracht
  12. Akt:  Zu Kreuze
  13. Akt:  Affektierte Öffentlichkeit
  14. Akt:  Europa neurotisch

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Sendetermin
Sonntag, 15. Dezember 2019 - 20:00 bis 22:00
Wiederholung
Freitag, 3. Januar 2020 - 14:00 bis 16:00
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