Die lange Nacht zum NSU-Prozeß

I n t e r v i e w s ,   R e p o r t a g e n ,   A n a l y s e n .

Eine Wiederholung der mehrstündigen Berichterstattung von Mittwoch, anläßlich der Verkündung des Urteils im NSU-Prozeß vor dem Münchner Oberlandesgericht.

Aktivistinnen und Aktivisten mehrerer Freier Radios haben sich zu einer überregionalen Redaktion zusammengetan und diesen Tag genutzt, um erneut auf die Dimension der Taten des NSU hinzuweisen. Dabei wollen wir der These der Staatsanwaltschaft – daß es sich beim NSU schlicht um ein Terror-Trio gehandelt habe – entgegentreten: Die Untaten des NSU wären ohne ein breites Unterstützernetzwerk nicht möglich gewesen. Gleichzeitig ist dieses Netzwerk aus dem sog. Verfassungsschutz heraus gefördert und geschützt worden, der darüberhinaus die Aufklärung über dieses Netzwerk im Nachhinein massiv behinderte, hintertrieb, sabotierte.
Das Treiben des NSU war schließlich eingebettet in eine gesellschaftliche Stimmung, die, wo nicht selbst rassistisch, dem Rassismus gegenüber gleichgültig ist.

Die Urteilsverkündung wird nicht das Ende der Auseinandersetzung sein – die Mordtaten des NSU und ihre Dimension sind noch lange nicht aufgearbeitet. Überhaupt kann die Beschäftigung mit dem NSU-Komplex nicht enden, solange Rassismus und Chauvinismus Teil der Gesellschaft sind und ähnliche Taten weiterhin begünstigen.

Das überredaktionelle Programm aus München wurde am 11. Juli 2018 live in den folgenden Freien Radios ausgestrahlt:

• Lora (München)
• Radio Blau (Leipzig)
• Bermudafunk (Mannheim und Heidelberg)
• Pi Radio Verbund (Berlin)
• Frrapo (Potsdam)
• Radio Unerhört (Marburg)
• Lohro (Rostock)
• Corax (Halle)
• FSK (Hamburg)
• Radio f.r.e.i. (Erfurt)
• Querfunk (Karlsruhe)
• Radio Dreyeckland (Freiburg)
• Radio Z (Nürnberg)
• Radio T (Chemnitz)
• freeFM (Ulm)
• Freies Radio Neumünster
• Radio Helsinki (Graz)

Aufgrund des leider nur fünfstündigen Sendefensters zwischen 12 und 17 Uhr, das dem Freien Radio Karlsruhe werktags zur Verfügung steht, konnte Querfunk nur einen Teil des Sonderprogramms übertragen.
Diese fünf Stunden wiederholen wir heute.

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