Urteilskraft. Anmerkungen zu Kant
Seit Jahren scheint sich alles nur noch um den Gegensatz von „Fakt“ und „Fake“ zu drehen. Kaum etwas könnte den Verfall politischen Denkens deutlicher unter Beweis stellen. Denn nie hat es das Politische mit bloßen Tatsachen zu tun, die sich in einem „Faktencheck“ der Talkshows überprüfen ließen. Ebenso wenig waren politische Auseinandersetzungen jemals frei von Techniken der Täuschung, der Lüge oder des Betrugs. Das Politische auf solche Gemeinplätze festlegen zu wollen, zerstört es. Zwar berührt und durchquert es beides, doch nicht darin erschöpft es sich schon. Vielmehr geht es aus einem Urteilsvermögen hervor, das sich der Tatsachen annimmt, um sie zu interpretieren und Vorschläge zu unterbreiten, die allemal strittig bleiben. Unsere Sendung macht deshalb Anmerkungen zu Kant, seiner Philosophie des Urteils und den Medialitäten der Aufklärung.
Eine Wiederholung von 2017.
An der Sendung haben mitgewirkt:
Markus Boysen, Hans-Joachim Lenger, Benjamin Sprick, Mareike Teigeler, Nicola Torke, David Wallraf