Fragile Regimes. Zum "G20-Gipfel" in Hamburg

Der sogenannte G20-Gipfel, der Anfang Juli 2017 in Hamburg stattfand, stand bereits Wochen zuvor im Zeichen einer Hochrüstung von Mächten und Stimmungen, mit denen ein letzthin bedeutungsloser Termin medial in Szene gesetzt werden sollte. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs im Rahmen derartiger Gipfel suggerierte dem Publikum eine Handlungsfähigkeit, an die es schon längst nicht mehr glaubt. Besserungen jedenfalls darf es nicht erwarten. Versprach man ihm vor Jahren noch, die Welt im Prozeß einer ökonomischen und militärischen "Globalisierung" in den glatten, porenlosen Körper einer allgemeinen Äquivalenz zu verwandeln, eskalieren längst ökonomische Krisen, militärische Konfrontationen, aggressive Versuche der Landnahme und Expansion, Verschwörungstheorien und rechtsradikale Nationalismen. In ihnen zeigt sich der Verlust von Kohärenz und ein Zerfall tradierter Mächte an. "Hamburg wird Zentrum der Weltpolitik", versprach seinerzeit die Bundesregierung auf ihrer Website. Doch was, wenn sich deren Zentren selbst verschieben oder auflösen und dies, tektonischen Beben gleich, Erschütterungen im Gefüge der Macht hervortreibt, im Innern wie zwischen den Staaten und Kontinenten?

( Wiederholung einer Sendung von 2017 )

 

An dieser Sendung haben mitgewirkt:
Marisa Calcagno, Hans-Joachim Lenger, Benjamin Sprick, Harald Strauß, Mareike Teigeler, Nicola Torke und David Wallraf

 

 

Sendetermin
Sonntag, 26. Juni 2022 - 20:00 bis 22:00
Wiederholung
Freitag, 8. Juli 2022 - 14:00 bis 16:00
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