November 1918
2018 jährte sich die deutsche Novemberrevolution zum hundertsten Mal. Vor allem die Sozialdemokratie rechnete es sich in diesen Tagen hoch an, die parlamentarische Republik damals auf dem Rücken eines Aufstands ausgerufen zu haben, den sie mit der Waffengewalt des preußischen Militarismus und der Soldateska der Freikorps blutig niederschlug. Nicht von ungefähr sah man die soldatischen Männer, mit denen sie dabei paktierte, später in den Uniformen von SA und SS wieder.
Und ihre Techniken der Täuschung dienten bis heute als Blaupause sozialdemokratischer Politik. Revolution und Konterrevolution in Deutschland also: Am 8. November 2018 fand an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ein eintägiges Symposion zur Novemberrevolution statt, aus dessen Vorträgen wir längere Auszüge senden.
Der Kieler Historiker Julian Freche spricht über den Weg „Von der Meuterei zur Revolution. Der Matrosenaufstand in Kiel“, der Historiker, Filmregisseur und Buchautor Klaus Gietinger über den „November 1918 als den verpassten Frühling des 20. Jahrhunderts“, die HFBK-Professorin Michaela Ott über “Anarchismus, Bauhaus und Dada“, und Hans-Joachim Lenger über „Rosa Luxemburg heute“.