Leif Eriksons Best of 1995 / Best of 25 years
Unsere Redakteure empfehlen ihre besten Songs aus dem Jahr 1995, und überhaupt: auch die besten Songs der letzten 25 Jahre.
Den Anfang macht Leif Erikson, seines Zeichens die eine Hälfte von Boogie Mash, der eine Ganze von Planet of Sound. Und INFO macht er auch noch.
Beste Songs aus dem Jahr 1995:
The Flaming Lips - Evil will prevail (aus dem Album Clouds Taste Metallic)
Die Flaming Lips und dieses Lied habe ich erst 10 Jahre später entdeckt - bis heute mein Lieblingsalbum of all times! Der Titel sagt eigentlich schon alles, und die Diskrepanz zwischen der Kinderliedmelodie, dem hippieesk-frenetischem LoFi-Sound und der komplett desillusionierten Message zaubert mir heute noch jedesmal ein breites, desillusioniertes Grinsen ins Gesicht.
Supergrass - Caught By The Fuzz (aus dem Album I Should Coco)
Q: Oasis oder Blur? A: Supergrass! "Here comes my mum, she knows what i've done" - das konnte ich als damals frühpubertierender sehr gut nachempfinden.
Tocotronic - Die Idee ist gut, aber die Welt noch nicht bereit (aus dem Album Digital ist besser)
Als elfjähriger Dreikäsehoch, der sich gerne mit Kumpels an die Freizeitaktivitäten (skaten, rauchen) des größeren coolen Bruders ranwanzte, und der die großen Oberstüfler des Gymnasiums mit ihren Cordhosen und Zottelfrisuren bestaunte, kam man um Tocotronic nicht herum. Kann ich auch heute noch lauthals mitgröhlen.
Pulp - Common People (aus dem Album Different Class)
Eindeutig der beste Song aus 1995. Punkt.
Björk - Army of me (aus dem Album Tank Girl)
Verstörendere Sounds hatte ich bis dato weder gesehen, noch gehört. Damals gehörte es zur täglichen Routine, etwa 3 bis 4 Stunden MTV zu glotzen - das Lied hat mich völlig umgeblasen, noch heute finde ich das superfaszinierend, fremdartig, atonal, mitreißend.
Die prägendsten Lieder der letzten 25 Jahre in order of Appearence: 5 out of a million
Sonic Youth - Sunday (1997, A Thousand Leaves)
Es ist 1997 und es läuft mal wieder MTV. Was macht Kevin McAllister denn da im Video? Was ist das für ein geiler Sound? Düstere, melancholischere und gleichzeitig seltsam distanzierte Gitarrenmusik hatte ich bis dato nicht gehört. Später merkte ich: das waren die ab dann heißgeliebten Sonic Youth, und zwar mit ihren besten Einfällen, komprimiert und entschlackt auf 4 Minuten. Großartig!
The Strokes - The Modern Age (2001, Is This it?)
Die pure Glückseligkeit. Was bin ich damals ausgerastet damals, 17 Jahre jung, alle Freunde hörten Limp Bizkit oder Metallica, ich hatte damals einen absoluten 60s-Faible und meine erste Beziehung, old-fashioned Rock And Roll war mausetot, und dann DAS. Bis heute mein wichtigstes Lied.
Interpol - Leif Erikson (Turn on the bright Lights, 2002)
Der Grund für meinen DJ-Künstlernamen, erste schlimme Lebensphase, hier gerne eigene Coming-Of-Age-Story einfügen.
Arcade Fire - Neighbourhood #2 Laika (Funeral, 2004)
Klingt bis heute seltsam aus der Zeit gefallen. Theatral, aber glaubwürdig. Inbrunst, Kreativität, äußerst ungewöhnlich, dennoch catchy. Bis heute nichts vergleichbares jemals gehört.
The Walkmen - We Can't be beat (Heaven, 2012)
Die Entdeckung von Gentliness und Retrospektive. Für die meisten wahrscheinlich komplett unscheinbar, für mich der Eintritt ins "erwachsene" Leben.